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CPU-Roadmaps 2000

26. November 1999 / von Leonidas, Quellen: Intel, Hardware.fr und AnandTech.

Intel´s Roadmap Q4/99-H2/00 für Workstations

Intel´s Roadmap für Workstations Q4/99-H2/00.

Intel´s Roadmap Q4/99-H2/00 für den Desktop

Intel´s Roadmap für den Desktop Q4/99-H2/00.

Intel´s Preis-Roadmap Q4/99-Q2/00 für den Pentium III
(Typen mit 256kB Cache sind Coppermines, die mit 512kB sind die "alten" Pentium IIIs)

Intel´s Preis-Roadmap Q4/99-Q2/00 für den Pentium III.

Intel´s Preis-Roadmap Q4/99-Q2/00 für Celerons

Intel´s Preis-Roadmap Q4/99-Q2/00 für Celerons.

AMD´s CPU-Vorschau 1999-2001

AMD´s
CPU-Vorschau 1999-2001.

Was gibt es interessantes hieraus zu lesen?

Zum einen, das die 64-Bit-CPUs Itanium und Sleegehammer wohl so schnell keine Rolle im Desktop-Markt spielen werden, da die Preise wohl eher in den sehr hohen Regionen angesiedelt sein werden (in Richtung der jetzigen Xeon-Preise). Ehe diese Preise auf Desktop-Niveau fallen, wird mehr als das Jahr 2000 vergehen müßen. Man sollte hier bedenken, das neuangekündigte Produkte in einer so frühen Phase, wo exakte Informationen noch rar sind, gern dazu benutzt werden, ein bißchen Werbung auf allen Märkten zu machen - auch auf denjenigen, die dieses Produkt in dem Sinne nicht betrifft (gutes Beispiel: Windows2000 wird zuerst als Zusammenschluß von Desktop und Workstation (Win98/NT4.0) gefeiert - nun ist es nichts anderes als ein weiteres Profi-Betriebssystem (NT5.0) mit eher geringer Desktop-Bedeutung ... und trotzdem in aller Munde).

Gut zu sehen auch, wohin Intel bezüglich der PIII-Motherboards steuert - für den Pentium III - Markt sollen die bewährten BX-Boards verschwinden und dafür die i820-Boards übernehmen. Wobei die BX-Boards uns rein praktisch gesehen noch ziemlich lange erhalten bleiben werden, zumindestens von seiten der Mainboard-Hersteller (solange Intel denen nicht den Hahn mit den BX-Chipsätzen zudreht). Grund sind die immer noch nicht geklärten Probleme des i820-Chipsatzes bei der Bestückung mit drei RAMBUS-Modulen gleichzeitig. Bei zwei Modulen funktioniert es - bei dreien nicht ... und die Intel-Ingenieure haben noch nicht einmal eine Ahnung, wo denn der Fehler ist. Um den langverschobenen i820-Chipsatz überhaupt auf den Markt bringen zu können, hat Intel kurzerhand die Spezifikation geändert - der dritte RAMBUS-Platz muß laut Intel nun frei bleiben (was auch eine Lösung ist, aber was für eine ...).

Bei iXBT Hardware gibt es einen ausführlichen Artikel zum i820-Chipsatz. Interessant zu sehen, das selbst eine Bestückung mit 800 MHz RAMBUS-Modulen das Board in Quake3 nicht schneller macht als einen gewöhnlichen BX-Chipsatz mit gewöhnlichen PC100-Modulen. Angesichts der gigantischen Preise von RAMBUS-Modulen darf hier die Frage nach dem Sinn der ganzen Aktion gestellt werden. Aber das sich Intel mit RAMBUS exorbitant verspekuliert hat, ist auch nichts neues mehr ...

Ganz in die Tiefe gegangen ist Real World Technologies mit ihrem RAMBUS-Artikel - und hier fällt das Urteil auch noch vernichtender aus. Gemäß Real World Technologies ist PC-133 auf jeden Fall RAMBUS (egal ob mit 800 MHz) vorzuziehen.

Als Celeron-Motherboard wird der i810e-Chipsatz eingeplant, welcher ein i810-Chipsatz mit Support für 100 und 133 MHz FrontSideBus ist. Dies freut zum einen den Overclocker und zum anderen werden sich die Aufrüstwilligen eher als mit dem i810 angesprochen fühlen, da der i810e im Gegensatz zu seinen fast namensgleichen Vorgänger einen freien AGP-Port besitzen wird. Da sich dies sehr gut anhört, darf man auf die Vorstellung des i810e Anfang nächsten Jahres gespannt sein.

AMD hingegen wird seine momentane Anti-Celeron-Schiene K6-2 und K6-III sowohl um den K6-III kürzen (angeblich in der Produktion zu teuer um mit den Marktpreisen der Celerons mithalten zu können) und wird dafür den K6-2+ herausbringen, welcher 128 kB integrierten 2th-Level-Cache haben wird (FullSpeed oder HalfSpeed ??? ... keine exakten Informationen vorhanden!), womit der auf den Sockel7-Boards befindliche Cache dann wie beim K6-III zum 3rd-Level-Cache werden würde. Mit der 0.18 micron - Produktionstechnik werden dann Taktfrequenzen von 800 MHz angepeilt - ob allerdings die FPU-Schwäche der K6-Reihe je behoben werden kann, bleibt doch stark zu bezweifeln (wobei die excellenten Leistungen als Universal-CPU außer Frage stehen). Die Performance des K6-2+ wird wohl eher zwischen den jetzigen K6-2 und K6-III anzusiedeln sein, mit Tendenz zum K6-III - zumindestens zum momentanen Stand der Informationen.

Reichlich verworener wird es bei den zukünftigen Athlons. Das das 0.18 micron - Produktionsverfahren zu wesentlich höheren Taktfrequenzen und damit zum K75 führt, ist noch relativ klar. Auch das dann die eigentlich schon jetzt erwartete Integration des 2th-Level-Caches auf das Chip-Die (K75 Thunderbird) kommen wird und damit ein ähnlicher Performance-Schub wie bei der Einführung von Intel´s Coppermine. Fragen tauchen allerdings spätestens bei der Formulierung "Enhanced Core" beim für Ende 2000 geplanten Mustang-Chip auf. Es gibt leider keinerlei Informationen, was AMD unter dieser Formulierung verstanden wissen will. Lustig auch, daß man die guten Informationen über AMD nicht auf den AMD-WebSeiten finden kann, sondern daß man sich das alles selber aus den Untiefen des Internets heraussuchen muß.

So existiert denn auch von AMD keine richtige Roadmap wie von Intel, so daß zumindestens über die Taktfrequenzen der uns erwartenden Athlons reichlich spekuliert werden kann. Wohl am 29. November wird der 750 MHz Athlon von AMD vorgestellt werden, die Grenze von 1 GHz könnte eventuell werbewirksam zu einer der Frühjahrs-Messen fallen. Diese Sachen hängen alle stark davon ab, in wie weit Intel neue, höher getakte Coppermines herausbringt. Momentan hat man dort eher wieder die Sorgen, die vorgestellten 733 MHz - Modelle nicht richtig liefern zu können, möglich das einfach die Produktionsausbeute noch zu gering ist bei diesen MHz-Monstern.

Zum Ausgleich ;-)) entspannt sich die Situation der Athlon-Mainboards. Momentan sind neun Ausführungen erhältlich und weitere 21 angekündigt. Hier scheint es, als ob Intel den Siegeszug des Athlons nicht mehr über das lächerliche und unwürdige Blockieren bzw. Einschüchtern der Mainboard-Hersteller verhindern kann. Was nicht daran hindert, einige Links in Erinnung zu rufen:

Fazit: Nachdem wir in den letzten Monaten massiv mit neuen und höhergetakteten CPUs zugeschüttet wurden, wird wohl in den nächsten Monaten wieder etwas "Ruhe" einkehren und wir werden eine langsamere, gemächlichere Steigerung der Taktfrequenzen sehen. Dies wird sich wohl dann stärker auf den Preis auswirken, d.h. wenn nicht so schnell neue CPUs nachrücken, werden selbst die Spitzenmodelle eventuell im späten Frühjahr des nächsten Jahres zu verträglichen Preisen zu haben sein (im Gegensatz zu jetzt). Solange technologisch nichts neues passiert, kann der Wettbewerb der Chiphersteller nur über den Preis ausgetragen werden - eigentlich positiv für die Käufer neuer Chips.

Nachtrag vom selben Tag, 16:17 ...
Ein was fehlt immer ... und zwar das Wort zum i840-Chipsatz. Dieser ist von Intel für den Workstation-Bereich (allerdings für die gleichen CPUs wie im Desktop) eingeplant. Dabei hat der i840 hat nicht die i820-Probleme mit den RAMBUS-Modulen (obwohl auch auf RAMBUS laufend) und kommt gleich mit integriertem Netzwerkchip. Es ist anzunehmen, das viele i840-Mainboards gleich mit SCSI-Controller und anderer hochwertiger Ausstattung auf den Markt kommen und das deswegen diese Boards preislich zu hoch angesiedelt sein werden, um auf dem Desktop-Markt eine größere Rolle spielen zu können. Aus den Augen verlieren sollte man sie aber nicht - so lange Intel nicht die RAMBUS-Probleme des i820 beheben kann, könnte sich der i840 als HighEnd-Alternative anbieten.

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