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Geforce-Lüfter ersetzen

10. Mai 2000 / von Leonidas, letzte Änderung: 18. Mai 2000


Gerade in letzter Zeit ist im Usenet des öfteren zu lesen, daß bei GeForce-Karten insbesondere von Creative die Lüfter ihren Geist aufgeben bzw. kurz davor stehen. Dies äußert sich in den meisten Fällen durch ein immer lauter werdendes und dabei gleichzeitig "unsauberes" Lüftergeräusch. In einigen Fällen hilft es, die Lager der Lüfter entsprechend zu schmieren - was natürlich nur eine kurzfristige Behelfslösung ist. Creative ist der Hersteller mit den günstigsten GeForce-Preisen (sieht man von den no-name-Herstellern aus Taiwan ab) und mittlerweile wird immer klarer, daß dieser Preis wohl nur über den Billigst-Lüfter subventioniert wird.

Creative Annihilator mit klapprigem Billigst-Lüfter :-))

Man kann dieses Problem selbstverständlich auch über den normalen Support lösen. Beim verkaufenden Händler kann man seine sechs Monate Händlergarantie einfordern. Dieser Weg hätte den Vorteil, daß man bei kulanten Händlern die Karte sofort getauscht bekommt und sich der Händler dann selber kümmert. Wenn der Händler die Karte nicht tauscht (wozu er eigentlich verpflichtet ist, aber daran halten sich nur wenige) oder aber wenn die sechs Monate Händlergarantie vorbei sind und die drei Jahre Herstellergarantie greifen, geht diese Karte zurück zu Creative. Dabei besteht kein Recht auf einen zeitweiligen Ersatz - das heißt man steht erst einmal ganz ohne Grafikkarte da. Creative hat seine europäischen Büros in Irland, dorthin geht die auch die Karte. Ergo bekommt man sie im frühesten Fall in zwei Wochen zurück - und trägt mindestens einmal die Transportkosten.

Was Creative mit der Karte macht, kann ich nicht sagen - ich war nicht so lebensmüde, meine persönliche nach Irland zu schicken. Eine Lüfterreparatur ist eh ausgeschlossen, möglich ist daß der Lüfter gegen einen gleichartigen ausgetauscht wird oder daß man eine neue Karte bekommt. In der Summe erkauft man so wieder nur weitere vier bis sechs Monate Zeit - bis auch dieser Lüfter ausfallen wird. Wenn nicht gleich Tausende Kunden Ihre Karten zu Creative schicken, werden diese sich auch wohl kaum genötigt fühlen, einen besseren und ausdauernden Lüfter einzusetzen ...

Die andere Lösung: Der Lüfter muß weg! Das man bei dieser Aktion seine Garantie komplett verliert sei nebenbei erwähnt, aber das sollte wohl klar sein. Und das nachfolgende Tips sich an fortgeschrittene User wenden, die dabei wissen was sie tun, sollte auch klar sein. Denn der alte Spruch bezüglich der Haftung gilt auch hier: Wir geben nur ein paar Tips - die Entscheidung, ob Ihr so etwas tut, liegt allein bei Euch und schließt damit eine Haftung unsererseits automatisch aus.

Ich habe leider keine Bilder dieser Aktion, da ich diese schon vor über einem Monat getätigt habe. Ich hatte mich damals dazu entschloßen, weil der Originallüfter mir maßlos zu laut erschien - das Problem der reihenweise ausfallenden Lüfter war damals noch nicht so akut. Dafür kann ich aber inzwischen die Bestätigung liefern, daß meine Karte auch nach dem einen Monat immer noch einwandfrei läuft ...

Zur Tat:

Als ersten Schritt wäre der alte Lüfter zu entfernen. Also zuerst mal die Karte ausbauen, wenn sie vorher in Betrieb war, erst mal eine Stunde "auskühlen" lassen. Zum Arbeiten mit der Karte sei allgemein gesagt, jede Steckkarte fasst man nie an der Unterseite (diese die in den Port auf dem Mainboard gesteckt wird) an und auch nie an den Chips. Ausschließlich am linken, rechten und oberen Rand anfassen und vorher prinzipiell schutzerden (eine blanke Heizung kurz anfassen). In Arbeitspausen ist es immer gut, eine der Schutzfolien, in welchen Grafikkarten immer geliefert werden, über die Karte zu legen.

Dann kommt das Stromkabel ab, welches vom Kühlkörper auf die Karte selber führt. An diesem Ende, welches auf der Karte steckt, ohne größere Gewalt abziehen. Danach geht es ans Eingemachte. Lüfter und Kühlkörper bilden bei den Creative-GeForce-Karten und auch bei den meisten anderen Herstellern eine Einheit. Man kann zwar den Lüfter herausschrauben, aber der verbleibende Kühlkörper verhindert den An- oder Einbau anderer Lüfter durch seine relativ seltsame Form: Er ermöglicht nur Lüfter, welche in ihn eingelassen werden - was im Endeffekt nur die leistungsschwachen Originallüfter sein können. Ersatzbeschaffung eines originalen Lüfters lohnt nicht, andere passende Lüfter für diese seltsame Form gibt es nicht. Ergo muß beides ab - Lüfter und Kühlkörper.

Die einfache Variante zur Entfernung ist es, den kompletten Kühlkörper einfach abzuhebeln. Dazu mit einem kleineren Schraubenzieher einfach unter den Kühlkörper gehen und mit geringem Gewalteinsatz abhebeln. Dabei keinen größeren Hebeldruck auf das Grafikboard anwenden! Im Normalfall sollte der Kühlkörper incl. Lüfter mit wirklich geringem Gewalteinsatz schon beim ersten mal abfallen, da der Kühlkörper auf den Chip auch nur aufgeklebt ist.

Die Alternativ-Lösung für Wagemutige (die dafür auch ohne Gewalt auskommt): Die für mindestens eine Stunde lang nicht benutzte Karte kommt in eine Plastikfolie, dann für 10 bis 30 min. in den Kühlschrank (nicht ins Gefrierfach!) und dann sollte der Kühlkörper absolut easy abgehen. Danach mindestens drei Stunden die Karte wieder an die Zimmertemperatur gewöhnen lassen, bevor sie weiterverarbeitet wird! Dies ist im übrigen der einzige Schritt, welchen ich persönlich nicht absolviert habe (war bei mir nicht notwendig). Aber es gibt Leute, die haben das Problem so gelöst und deren Grafikkarten funktionieren jetzt immer noch.

Ok, Lüfter ist ab. Nächster Schritt: Chip planschleifen. Dazu benötigt man ein bißchen rauhes und ein bißchen feines Sandpapier. Zuerst muß der noch auf dem Chip verteilte Kleber weg, dies sollte das rauhe Sandpapier erledigen. Tweakers.de empfiehlt im übrigen kein Sandpapier, sondern (möglichst reinen) Alkohol. Ob das allerdings bei dem dicken und stark verhärteten GeForce-Kleber hilft, kann ich nicht beantworten. Die Sandpapier-Methode hat sich jedenfalls bei mir bewährt, auch wenn dabei natürlich das ganze Grafikboard erst einmal von Sandpapier- und Kleberresten ziemlich verdreckt wird.

Egal wie, der Kleber muß wirklich restlos weg. Wenn am Ende noch etwas Kleber auf dem Chip ist und man dann den neuen Kühler montiert, bleiben durch die Kleberreste zwischen beiden Teilen größere Luftspalten - der Kühlkörper läge nicht plan auf. Egal ob diese Luftspalten dann mit Wärmeleitpaste oder gar nicht überbrückt würden, sie wären viel zu groß und der Kühlleistung des neuen Kühlers extrem abträglich (egal wie überdimensioniert der neue Kühler ist). Der Kleber muß restlos ab!

Bitte beachten: Man arbeitet dabei direkt auf dem Chip! Das heißt keine rohe Gewalt, keine spitze Gegenstände, keine überdimensionierten Werkzeuge. Außerdem dieser Tip, der im folgenden auch wieder benötigt werden wird: Die Karte kommt bei dieser Aktion auf eine nicht leitende, federnde Unterlage - sagen wir einen Stapel weißes Papier. Dabei liegt der Slotblech-Rand etwas über, so daß die Kartenunterseite plan (flach) auf der Unterlage liegt. Damit wird jeder unsachgemäße Druck auf die Karte automatisch relativ gleichmäßig verteilt und wird weit weniger schädlich wirken.

Nachdem die letzten Kleberreste entfernt sind, kommt das feine Sandpapier zum Einsatz. Mit diesem wird der Chip letztendlich plangeschliffen, um jede feine Unebenheit auszugleichen. Dazu gleichmäßig mit dem Sandpapier den Chip bearbeiten, bis die aufgebrachten Logos gerade so verschwunden sind. Die Extrem-Overclocker schleifen zwar so lange, bis man sich im Chip spiegeln kann, aber hier geht es ja momentan nicht ums Overclocking. Wenn man so lange schleift, bis die Logos gerade so verschwunden sind, reicht das für den Zweck des planen Chips auch aus und ist auf jeden Fall sicherer. Vor dem nächsten Schritt sollte dann das Grafikboard von allen noch darauf liegenden Sandpapier- und Kleberrester gründlich gereinigt werden.

Und letztendlich kommt der neue Lüfter drauf. Dazu sollte man logischerweise erst einmal einen haben. Schon ein einfacher 486er-Lüfter bietet sich hier an, diesen bekommt man im Bastelbedarf oder bei Conrad, so lange man selber keinen mehr herumliegen hat. Jeder bessere Lüfter bin hin zum vollwertigen CPU-Kühler funktioniert genauso. Größere (höhere) Lüfter blockieren dann aber auch den direkt unter dem AGP-Platz liegenden PCI-Platz.

Bastelfreaks bringen es auch schon mal fertig, in das Grafikboard entsprechende Befestigungslöcher zu bohren und den Kühlkörper mittels Schrauben zu befestigen. Dafür benötigt man aber einiges an Bastelerfahrung und einen ziemlichen Mut zum Risiko. Ich beschränke mich demzufolge rein auf die Befestigung mittels Ankleben - so wie auch der originale Kühlkörper befestigt ist.

Zuerst lege man sich also den neuen Krawallmacher zur Hand und probiere ein wenig herum, wie der denn nun exakt auf den Grafikchip soll - besonders wichtig bei Kühlkörpern, die wesentlich größer sind als der Grafikchip selbst. Aus Erfahrung: Auf dem GeForce-Grafikboard sind um den eigentlichen Chip herum einige stecknadelkopfgroße Bauelemente aufgebracht, welche etwas höher sind als der Grafikchip selber. Der neue Kühlkörper darf nicht auf diesen Bauelementen aufliegen, sondern nur auf dem Grafikchip selber! Das funktioniert selbst bei normal großen CPU-Kühlern, aber nur, wenn man es vorher exakt austaxiert. Und genauso zu beachten wäre: Der Kühlkörper darf nicht zu tief angebracht werden, das heißt zu stark in Richtung AGP-Anschluß. Zu diesem Anschluß ist ein ausreichender Platz freizuhalten, sonst bekommt man die Karte später nicht mehr in den AGP-Slot.

Für die nachfolgende Befestigung benötigt man zwei Dinge: Gute Wärmeleitpaste und möglichst wärmebeständigen Sekundenkleber. Sekundenkleber sind zwar standardmäßig halbwegs wärmebeständig, aber schön ist es natürlich, wenn der Hersteller dies auf der Verpackung extra bestätigt - bis 90 Grad Celcius wärmebeständig sollte in den allermeisten Fällen reichen. Wärmeleitpads könnten auch benutzt werden - diese vereinen zwar beide Funktionen, sind aber für schwerere Kühlkörper ungeeignet und die Wärmeleitwirkung liegt doch unterhalb der von guter Wärmeleitpaste.

Die Wärmeleitpaste kommt auf den runden Chip und dabei nicht auf die Halterung, in welcher der Chip sitzt. Es sollte maßvoll mit der Wärmeleitpaste umgegangen und diese absolut gleichmäßig verteilt werden. Danach kommt der Sekundenkleber auf die noch freien Ränder, insbesondere die vier größeren Eckpunkte. Kleber und Wärmeleitpaste sollten sich nicht vermischen, da sich die Wirkung dann beiderseits mehr oder weniger aufhebt.

Wie der Name des Klebers es schon sagt: Sofort nach dem Aufbringen des Sekundenklebers ist dann der Kühlkörper auf den Chip zu setzen. Dazu gehört auch, daß man eine halbe Minute lang den Kühlkörper mit entsprechender Gewalt gleichmäßig auf den Chip drückt, damit der Sekundenkleber langfristig die Teile verbindet. Hilfreich ist hier die vorher schon beschriebene sichere Unterlage, damit die Karte den angesetzen Drucke auch schadlos verkraftet. Auch sinnvoll ist es, wenn man sich die zukünftige Position des Kühlkörpers auf dem Board ausgiebig eingeprägt hat, ebenfalls wie vorher schon beschrieben.

Danach schaut man sich die Ränder zwischen Chip und Kühlkörper an, ob irgendwo Wärmeleitpaste oder/und Kleber übergetreten ist und sich auf dem Grafikboard befindet. Falls dem so ist, mittels Tempo-Taschentuch oder ähnlichem vorsichtigst entfernen und dabei das Grafikboard tunlichst nicht am eben befestigten Kühler anfassen oder aber zur Seite oder gar kopfüber neigen. Denn danach wird das ganze Teil erst einmal eine Stunde in Ruhe gelassen, um den Kleber restlos wirken zu lassen.

Creative Annihilator mit extremer Kühlung mittels Orb-Lüfter.
Bild mit freundlicher Unterstützung von Tweakers.de


Nach der einen Stunde erfolgt der Testlauf. Zuerst der reine Wärmeleitpasten-Test: Dazu die Karte gegen das Licht (kein Sonnenlicht!) so halten, daß ein möglicherweise vorhandener Spalt zwischen Chip und Kühlkörper durch das Licht sichtbar wäre. Der Test wird von allen Seiten ausgeführt - um sicherzugehen, daß die Wärmeleitpaste auch überall auf dem Chip ist und kein Teil des Chips nur luftgekühlt ist.

Danach Karte in den Rechner einbauen. Die AGP-Grafikkarte immer hübsch fest reindrücken, die Karten schauen sehr schnell aus, als ob fest im AGP-Port steckend - sie sind es aber oftmals nicht, was in einem schwarzen Bildschirm und wilder BIOS-Piepserei resultiert. Dann Monitorkabel und Lüfter-Stromkabel anschließen. Das war es dann schon - ein beherzter Druck auf den Einschalt-Knopf des PCs wird den Erfolg der Aktion sehr schnell zeigen können ... ;-)

Es ist bitte zu kontrollieren, ob der neue Grafikkartenlüfter auch wirklich läuft. Eine GeForce braucht zwar einen Lüfter, läuft aber ohne Last ziemlich lange auch ohne funktionierenden Lüfter. Nicht auf den ersten Absturz warten, sondern gleich kontrollieren lautet die Devise. Auch sollte man in den ersten Tagen immer mal wieder den Sitz des Kühlkörpers und seine Lauffähigkeit nachkontrollieren. Wenn alles sauber ausgeführt wurde, sollte der Lüfter bombenfest auf dem Grafikchip kleben. Meiner hält sich dort schon über einem Monat auf - und das obwohl er wesentlich schwerer als die ganze eigentliche Grafikkarte ist (habe einen schweren CPU-Kühler genommen). Wenn ich den jemals wieder abbekommen will, muß ich dann wohl oder übel zur harten Kühlschrank-Methode greifen.

Wer einen entsprechend großen Lüfter und Kühlkörper verbaut hat, kann jetzt seine GeForce maßlos übertakten. 170 MHz Chiptakt sind bei mir möglich, ohne daß der Temperaturfühler (angeschlossen an den chipnahesten Teilen des Kühlkörpers) größere Temperatursprünge zeigt. Schon bei 175 MHz verweigert das System gleich grundsätzlich den Dienst, was ich aber nicht auf die zu geringe Kühlleistung zurückführe - hier ist dann eher das wirkliche Ende für den GeForce-Chip. Der Kühlkörper wird jedenfalls nicht richtig warm, selbst nach extremen Belastungstests nicht.

TNTclk - endlich ein Programm mit funktionierender Autostart-Funktion.

Zum Overclocking selber ist das Programm TNTclk zu empfehlen. Für die Belastungstest ist unser DemoShowCreator bestens geeignet, einfach einen Timedemo-Loop mit den gerade zur Verfügung stehenden Demos kreieren und auf die Reise schicken. Praktischer für Stress-Tests sind dabei natürlich auch stressende Demos wie unsere eXtreme- und Annihilator-Timedemos, die standardmäßigen demo001 und demo002 sind da eher ungeeignet. Die eigene CPU sollte natürlich in der Lage sein, diesem Stress-Test ebenfalls standzuhalten - nicht jeder Absturz ist auf die übertaktete Grafikkarte zurückzuführen. Hier ist im Vorteile, wer entsprechend viele Temperatursensoren auf dem Mainboard hat und so den Verursacher eines Absturzes einfacher identifizieren kann.

Aber "Overclocking" war nicht das Thema, dies mag jeder selber entscheiden, ob das für ihn gut ist oder nicht. Es ging um den Austausch eines GeForce-Lüfters, insbesonders derjenigen von Creative. Und dies habe ich so gut wie es ging beschrieben. Gehen wir also aus, daß im Zweifelsfall diese Aktion mittels dieser Zeilen bei Euch genauso gut funktioniert wie bei mir. Falls Ihr Fragen habt, mailt mir bitte.


Leserstimmen vom 13. Mai 2000 ...

Ernst Ahlers von der c´t schrieb:
Kleiner Tipp dazu: Es gibt im Elektronikfachhandel speziellen Zweikomponenten-Wärmeleitkleber (Hersteller: Fischerelektronik, Händler: z. B. Bürklin oder Schuricht, leider nicht billig). Damit umgeht man das Problem der Vermischung von Paste und Sekundenkleber - und wie bei Paste gilt: Dünnere Schichten haben einen besseren Wärmedurchgang.
Worauf hin ich zurückfragte: "Hält das auch einen ernsthaft schweren CPU-Kühlkörper und Lüfter auf dem Grafikboard?"
Da müsste man mal die Daten - speziell Temperatur- und Scherfestigkeit - der jeweiligen Kleber vergleichen. Ich gehe davon aus, dass der Zweikomponenten-Wärmeleitkleber mindestens ebenso gut hält wie Ihre Mischlösung. Eventuell kann jemand auf Klebstoffe.de genauere Auskunft geben. :-)

Denis Hien schrieb:
Bei meiner jetztigen Annihilator Pro bin ich wie du beschrieben hast vorgegangen. Ich hab sie etwa 20 Minuten in mein Gefrierfach gelegt und dann mit einem spitzen Messer das Kühlkörperchen runtergehebelt. Jetzt sitzt ein originaler Celeronlüfter darauf. Den Kühlkörper hab ich mit Kabelbindern festgemacht. Sieht zwar nicht toll aus aber erfüllt seinen Zweck hervorragend. Aber wenn ich denn auf 170 MHz stelle wie du, hab ich ab und zu leichte Grafikfehler, keine grünen Punkte worauf ein Absturz folgt, nur leicht Darstellungsfehler.

MadMax66 schrieb:
Ich habe schon meine Voodoo Banshee, nVidia TNT2-Grafikkarten mit einem Kühler ausgestattet, der von AMD für den K6-2 oder K6-III empfohlen wurde (mit Evercool Lüfter). Um diesen bei der GeForce zu befestigen hatte ich arge Probleme, doch ich habe eine Lösung für ALLE Probleme gefunden ... HEISSKLEBEPISTOLE. Zuerst sträubte ich mich, aber konnte nicht anders, weil die Löcher in der Platine zu weit zusammen waren. So entfernte ich den Originalkühler, und drückte den Neuen drauf. Danach legte ich eine Wurst mit Heisskleber rundherum. Ich sah auch keinen Lichtspalt zwischen GeForce-Chip und Kühlkörper, nun kann ich sie auf 170 MHz übertakten und ich kann die Rückseite der Platine angreifen, was mit der normalen Kühlung und normalen Takt nicht möglich war.

Udo Falkenrich schrieb:
Ich habe meine Creative GeForce Pro im Dezember erstanden und mein Lüfter war so Mitte März endgültig durch. Hmmm beim Händler war ich auch erst, wie Du schon schreibst - einschicken und 12 Wochen warten ... (keine Chance, ich nutz den Rechner neben Zocken auch zum Arbeiten ). ABSOLUT TOLL war jedoch die Irland-Hotline von Creative, die haben mir ohne zu Zögern eine neue Karte zugeschickt, die alte brauchte ich erst zurückschicken als die neue bei mir eingetroffen war. Cool kann ich nur sagen, so einen Service hab ich bisher bei keinem Hersteller erlebt ...


Leserstimmen vom 17 und 18. Mai 2000 ...

Nico Ernst vom tecChannel schrieb:
Auch wenn wir uns bei tecChannel.de meist nur privat mit Übertaktungen beschäftigen :) , hier noch ein Tip der wenig kostet und keinen Stress verursacht. Dafür klappt´s aber nicht mit jeder Karte. Wenn das Board Löcher für eine Lüftermontage mittels Clips hat (z.B. Elsa Erazor III Pro/ViVo), kann man dort ganz einfach zwei aneinandergehängte Kabelbinder durchziehen. Die führen dann oben quer über den Lüfter, hinten kann man sie mit einer Zange sehr vorsichtig festziehen. Das hat zwei Vorteile: 1.) sehr billig und 2.) hält bombenfest und kann wieder abmontiert werden. Dabei wird natürlich auch Wärmeleitpaste verwendet. Auf diese Weise habe ich auch den ersten Pentium III im SECC-2-Gehäuse mit einem ordinären Pentium-Kühlkörper samt Papst-Gebläse kalt bekommen.

NightmareSteve schrieb:
Vielleicht solltest du noch anführen, dass man auch den Kühlkörper vorher noch gut abschleifen und auf Hochglanz polieren sollte. Ich glaube das bringt noch mal zusätzlich einiges an Performance!!!

... und Overclockers Australia haben eine Anleitung gebastelt, wie man den Kühler einer Riva TNT 2 ersetzt. Genauso gibt es hier eine allgemeine Anleitung zum Ersetzen von Original-Lüftern mittels besserer, größerer Lüfter. Ebenfalls denkt man bei Jsi Hardware an die geplagten User und gibt die Parole aus How to mount a big ass heatsink on your Geforce.


Eine halb-offizielle Stellungnahme von Michael Deinhardt von Creative vom 16. Juni 2000 ...

Hi Leonidas,

habe zufällig Deinen Artikel über die Annihilator und deren Lüfter gelesen. Jetzt muß ich dazu aber ein bisschen was sagen. Ich habe eine der allerersten GeForce Karten in meinem privaten Rechner, und hatte bisher noch kein Problem mit dem Lüfter. Das der Lüfter erst mit der Zeit seinen Geist aufgibt, liegt an der Dauerüberhitzung durch den Chip. Kein Lager hält sowas ewig aus.Das Problem liegt hierbei aber nicht an dem (zugegebenermaßen preiswerten) Lüfter, sondern an der unglaublichen Wärmenentwicklung des Chips. Nvidia gibt zum GeForce einen bestimmten Grenzwert an, bis zu dem der Chip stabil arbeitet. Um sicherzustellen, dass dieser Grenzwert nicht überschritten wird, setzt man einen Kühlkörper mit Lüfter ein. Hat jetzt aber jemand ein schlecht belüftetes Gehäuse, mehrere hitzeproduzierende Karten neben der GeForce oder eine hohe Umgebungstemperatur, kann der Kühlkörper zwar eventuell schlimmeres verhindern, aber auf Dauer leidet das schwächste Bauteil - der Lüfter (Wenn man allerdings einen großen Kühlkörpermit einem riesigen Wärmeleitwert verwendet, kann es schon vorkommen, dass der Chip das schwächere Bauteil wird - nicht allzuwahrscheinlich, aber möglich). Ein gesundes Maß an direkter und indirekter Wärmeableitung ist also notwendig.

Aber zurück zum Lüfter. Dieser ist identisch mit den Lüftern auf der TNT2 aber auch auf der GeForce2. Kein Problem dort mit ausfallenden Lüftern.... Ich muß Dir recht geben, daß hier ein wenig gespart wurde. Aber nicht die 50 DM die wir billiger sind als der Mitbewerb (Das war eine unfaire Aussage). Wir versuchen, genauso wie unsere Mitbewerber, das bestmögliche Produkt zu einem vernünftigen Preis herzustellen. Keiner hat Interesse daran, seine Kunden zu verärgern. Aber wenn mal ein Problem auftritt, sei es ein ausgefallener Lüfter oder eine verbruzzelte Karte, geben wir eine Gewährleistung von drei Jahren. Drei Jahre, das ist in der Regel viel länger als die meisten Leute das Produkt überhaupt verwenden! Das es natürlich nicht möglich ist, für jeden Gewährleistungsfall eine Karte zur Verfügung zu stellen für die Dauer einer Reparatur oder eines Austauschs (letzteres ist sehr viel wahrscheinlicher) liegt auf der Hand. Wir müssten in jedem Land der Welt ein Lager unterhalten, das immer auf den neuesten Stand gebracht wird um wirklich jedem ein Austauschgerät zur Verfügung stellen zu können. Allein die doppelten Transport- und Lagerkosten müsssten sich notgedrungen im Preis niederschlagen, vom logistischen und personellen Aufwand ganz zu schweigen. Nun wäre das an sich eher wünschenswert, als Kunden warten lassen zu müssen, aber ganz ehrlich: wer ist den bereit das zu bezahlen? Das viele Leute Ihre Karten beim Händler gar nicht umgetauscht bekommen liegt doch daran, das dies oft der "supergünstige" Versandhandel ist, der echten Service gar nicht erst in den Preis einkalkuliert hat. Jeder hat das Recht so einzukaufen, wie er möchte, wir richten uns da nach den Kunden. Aber der Kunde bestimmt durch sein Kaufverhalten den späteren Service. Ok, das war jetzt ein bisschen viel, aber ich empfand den Grundtenor Deines Artikels als etwas hart. Denn es ist wirklich nicht so, dass es viele tausende Kunden mit diesem Problem gibt, wie Du schreibst. Aber die, die ein Problem haben, bekommen von uns volle Unterstützung, natürlich immer im Rahmen des technisch machbaren.

So, jetzt gehe ich gleich ins Wochenende und spiel ein bisschen Quake.... :-)

Gruß

Michael Deinhardt
Product Marketing Central Europe


Leserstimmen vom 25. Juni 2000 ...

Christian Vry schrieb:
Ich habe euren Artikel über das Ersetzen des Geforce-Originallüfters gelesen und habe eine Anmerkung:
Ihr schreibt, auf den Original-Kühlkörper sei kein anderer Lüfter installierbar. Um nicht die Garantie zu verlieren, habe ich allerdings auf meiner CL Annihilator Pro DDR lediglich den Lüfter entfernt und einen original - Celeron - Lüfter daraufgesetzt. Befestigt wurde dieser mit Schrauben, die praktischerweise genau zwischen die Kühlrippen des Geforce-Kühlkörpers passten. Kein Problem also.
Ergebnis: Selbst bei mutigem OC (145/350) läuft die Graka absolut stabil und wird dabei auch nach heftiger Dauerbelastung (4 Stunden 3DMark2000 im Loop, 6 Stunden Quake3) nur lauwarm.
Ich denke, dies ist eine sehr Garantie-, Geld- und arbeitsschonende Variante des Lüfteraustausches, die maßvollen Overclockern zudem genug Kühlung für gute Ergebnisse bringt.


Nachtrag vom 23. April 2002 ...

Fedor schrieb:
Ich habe oft schon alte Luefter "recycelt", indem ich mit zähem Öl geschmiert habe und die Spannung um 1-2V reduziert habe.

Neue Lüfter bekommen dadurch eine lange Lebensdauer. Bei Grafikkarten verkürzt eine nebenan liegende PCI-Karte diese. In meinem Fall war es das Flachbandkabel für den externen SCSI-Anschluss (Dienst-Rechner).

Spannung reduzieren: dazu schaltet man z.B. 3 Dioden hintereinander. Und überbrückt sie mit einem Kondensator, z.B. 220µF / >= 5V (Tantal ist schön klein), um das Anlaufen zu garantieren - beim Einschalten ist der Kondensator auf 0V, entladen halt, der Lüfter bekommt volle 12V, dann sinkt die Spannung um die Anzahl der Dioden mal 0,7V pro Diode, so circa.

Schmieren: Dabei habe ich Hochleistungs-Kettenfett-Spray von Teroson verwendet, was ich zufällig da hatte. Es tut jedes Fett, das nicht zu schnell verdampft ;) Eventuell verhindert Fett auch Schwingungen und Durchzug von Luft mit Staub. Dazu vorher den Lüfter AUSEINANDERNEHMEN: Erst vom Kühlkörper abschrauben und an dem Lüfterchen den Aufkleber and er Unterseite abziehen oder das Loch in der Mitte freilegen. Darunter kommt die Achse zum Vorschein.

Ab hier ist ein superkleiner Uhrmacherschraubenzieher ein MUSS. Man kann auch einen dünnen Stahlnagel (1 - 1,5 mm) zu einer "Schraubenzieherklinge" anschleifen (Baumarkt: Achse und Trennscheibe für Drehmel oder Proxxamat Minibohrmaschinen, tut auch in der normal großen ganz leidlich).

Denn an das Lager kommt man nur durch schonendes Entfernen des kleinen Plastik-Simmerrings, der auf dem taillierten Ende der Achse des kleinen Miefquirls liegt. Man teilt an der Schlitzung des Ringes diesen mit dem kleinen Uhrmacherschraubenzieher und hebelt quer zur Achse das eine Ende nach oben.

Dann Einfach den Quirl aus dem Gehäuse nehmen. Achse gut fetten, wieder hinein, und Kleber über dem Lagerloch durch Pattex und etwas Plastikfolie ersetzen (kein Staub kommt durch).

Dies ist nichts für Overclocker, schont aber Nerven und erhöht die Haltbarkeit der Lager ... dies ist eben eher meine Schiene ;-). Tut es für alle Gleitlagerlüfter.


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