News-Archiv 7.-13. Oktober 2002 (41. Kalenderwoche)
13. Oktober 12. Oktober 11. Oktober 10. Oktober 9. Oktober 8. Oktober 7. Oktober
News des 13. Oktober 2002 |
Es ist durchaus ein kleines bißchen verwirrend, was da ATi mit dem neuen 9068/6193 Radeon-Treibern treibt: Offiziell fixt dieser nur ein Problem unter NHL 2003, gleichzeitig ergibt sich aber auch ein neuer interner Build 7.78 (der 9066er Treiber ist 7.77). Und zudem gibt es diesen Treiber nur für die Radeon 8500 und die Radeon 9700 - aber hübsch getrennt. Die Download-Links sind der File-Sektion zu entnehmen, wichtig für die Besitzer anderer ATi-Grafikchips ist, daß Warp2Search ein INF-Files für den 6193er Treiber anbieten, welches alle Radeon-Grafikkarten unterstützt. Für die Windows 98/ME User gibt es leider derzeit kein solches INF-Files.
Bei Hard|OCP soll am Donnerstag der Test eines DualChannel DDR-RAM Pentium 4 Mainboards mit dem gestern schon erwähnten Intel "Granite Bay" Chipsatz gestanden haben, bis dieser auf Verlangen des Herstellers (eventuell auch Intel) entfernt wurde. Gerettet wurde dabei nur der SiSoft Sandra Speicher-Benchmark, welcher hier noch zu finden ist. Der getätigte Vergleich ist allerdings nicht ganz fair, weil ein Speichertakt von 188 MHz benutzt wurde. Nichts desto trotz kommen auch bei 166 MHz Speichertakt (DDR333) immer noch etwas über 4000 MB/sec heraus, welches weit über den ca. 3300 MB/sec von PC1066 RAMBUS-Speicher rangiert ...
... Was auch logisch ist, schließlich bietet DualChannel DDR333 eine Theorie-Bandbreite von 5,0 GB/sec und PC1066 RAMBUS "nur" 4,0 GB/sec. Mitnehmen läßt sich allerdings aus der Information der 188 MHz Speichertakt und den damit gesteigerten Ergebnisse die Erkenntnis, daß die offizielle DDR266-Beschränkung des "Granite Bay" Chipsatzes nur auf dem Papier steht und daß man auch bei diesem seine Speicherbausteine ans Limit treiben kann. Wenn man jetzt noch davon ausgeht, daß der "Granite Bay" HyperThreading unterstützt und das gute Retail-Mainboards auch schon Optionen für 166 MHz QDR FSB anbieten werden, so hat Intel mit diesem Chipsatz ein ganz heißes Eisen im Feuer - langlebig und hochperformant.
Passend zum Unreal Tournament 2003 Beta-Patch (Download, 7 MB, vorher sollte man user.ini und ut2003.ini sichern, da diese mit dem Patch überschrieben werden, Update: soll angeblich einen Trojaner enthalten) können wir gleich einmal ein Mißverständnis aufklären, welche sich in den Tagen seit dem offiziellen Verkaufsstart durch die Foren gefressen hat: Als Epic in einem Interview die Aussage traf, daß die höchste Detailstufe in Unreal Tournament 2003 dem nVidia nV30-Chip vorbehalten sein wird, bezog sich dies rein auf die Leistungsfähigkeit und vor allem die Speicherausstattung von NV30-Grafikkarten ...
... Die höchste Detailstufe ist aber mitnichten in der jetzigen Verkaufsversion deaktiviert oder wird erst mit einem Patch nachgeliefert, sondern problemlos mit jeder Grafikkarte auch schon jetzt darstellbar, wie Daniel Vogel von Epic im Rage3D Forum klarstellte. Die höchste Detailstufe ist einfach nur nicht für Grafikkarten unterhalb von 256 MB RAM empfehlenswert - zumindestens laut den recht konservativen Settings, mit welchen Unreal Tournament 2003 beim ersten Start aufgrund seiner automatischen Hardware-Analyse arbeitet ...
.. Im Selbstversuch haben wir Unreal Tournament 2003 im übrigen auch mit einer 64-MB-GeForce3 auf der höchstmöglichen Detailstufe im reinen SinglePlayer-Modus problemlos spielen können, einzig allein die nicht im SinglePlayer-Modus vorkommende Map BR-Slaughterhouse verursachte ständige Ruckler durch nachladende Texturen. Für Internet-Matches ist dies natürlich nichts, aber auf 128-MB-Grafikkarten sollte es eigentlich auch mit der höchste Detailstufe keine Probleme geben, wenn das restliche System nicht zu schwach ausgelegt ist.
News des 12. Oktober 2002 |
Behalten The Inquirer Recht, so wird ATi die Radeon 9700 und Radeon 9500 am 18. Oktober vorstellen, die Radeon 9500 Pro soll erst später folgen. Bei der Radeon 9700 handelt es sich um eine nur niedriger getaktete (275/275 MHz) Variante der Radeon 9700 Pro (325/310 MHz), während die Radeon 9500 (275/275 MHz) mit nur 4 anstatt 8 Rendering-Pipelines und nur einem 128bittigem anstatt 256bittigem Speicherinterface eine klar abgespeckte Lösung ist. Dafür kann ATi die Radeon 9500 dann aber auch zu einem relativ christlichen Preis anbieten, vorab wurden inoffiziell 179 $ genannt, was auf ungefähr 230 Euro hinauslaufen sollte ...
... Zwar bedeutet auch hier Vorstellung nicht gleich Auslieferung, jedoch wird ATi damit bei den Mainstream-DirectX9-Lösungen, sprich Grafikkarten mit DirectX9-Funktionalität unterhalb von 200 $, wie schon bei den DirectX9-HighEnd-Lösungen wieder um einiges vor nVidia auf den Markt kommen. Deren Mainstream-Äquivalent mit Corenamen NV31 ist momentan sogar erst noch in der "Spekulations-Phase", genauere Daten zu diesem gibt es derzeit noch nicht. Es ist nicht einmal sicher, ob nVidia diesen Chip überhaupt noch dieses Jahr vorstellen wird - momentan sieht so alles nach freier Bahn für ATi in diesem Jahr aus.
Hard Tecs 4U haben einige Informationen zu den VIA-Chipsätzen P4X600 und P4X800 für den Pentium 4 anzubieten. Demnach setzt der noch für dieses Jahr geplante P4X600 auf ein DualChannel DDR-Speicherinterface, was eine satte Bandbreite von 4,0 GB/sec beim Einsatz von DDR266-Speichern und 5,0 GB/sec beim Einsatz von DDR333-Speichern verheisst. Allerdings sind auch von SiS (SiS 655 Chipsatz)und Intel bereits DualChannel-Lösungen geplant, Intel´s "Granite Bay" Chipsatz wird noch in diesem November vorgestellt werden ...
... Daß "Granite Bay" dabei Intel-offiziell nur DDR266 unterstützen wird, ist rein praktisch sicherlich kein Nachteil, da gute Retail-Mainboards mit diesem Chipsatz sicherlich auch mit DDR333-Speichern zurechtkommen werden, ähnlich wie bei den bisherigen i845D- und i845E-Mainboards. Zudem sind die mit DDR266-Speicher an einem DualChannel-Speicherinterface zu erreichenden 4,0 GB/sec Bandbreite vollkommen ausreichend für einen Pentium 4 mit 133 MHz QDR FSB und einem Bandbreitenbedarf von ebenfalls exakt 4,0 GB/sec - ganz besonders, wo bisherige DDR-Lösungen hier maximal nur 3,0 GB/sec bieten können (SingelChannel DDR400 beim P4X400-Chipsatz) ...
... Weiter geht es dann im ersten Halbjahr 2003 mit dem P4X800-Chipsatz, welche für höhere FSBs vorbereitet ist (der Mitte 2003 anstehende Prescott-Core tritt wahrscheinlich gleich mit 166 MHz QDR FSB an) und laut der Hard Tecs 4U vorliegenden VIA-Roadmap bereits DDR/II unterstützt. Die Virtual Zone haben hier allerdings gegenteilige Informationen, nach diesen ist der P4X800 der wohl erste Chipsatz mit Support für Kentron´s QBM-Speicher. Jener ist ein DDR-Speicher, bei welchem pro Takt vier Datenpakete übertragen werden, womit rein praktisch derselbe Effekt herauskommt wie bei DDR-Speicher an einem DualChannel-Interface ...
... Welche der beiden Varianten sich durchsetzen wird, ist aktuell noch schwer beurteilbar, möglicherweise bleibt auch Platz für beide. QBM geht jedoch aus unserer Sicht mit einigen Nachteilen in dieses Rennen: Zum einen wird DualChannel DDR früher auf dem Markt sein, nämlich schon dieses Jahr. Desweiteren wird der weitere QBM-Ausbau mit noch höheren Speicher-Taktfrequenzen oder auch DualChannel QBM zwar gigantische Bandbreiten ergeben, diese werden jedoch nur noch für eine äußerst geringe Mehr-Performance sorgen, wenn der FSB-Takt des Pentium 4 nicht ebenfalls massiv erhöht wird ...
... Entscheidend ist jedoch, daß QBM-Speicher extra hergestellt werden muß (zumindestens die Module inklusive Modul-Logik, die Speicherchips selber sind wahrscheinlich zu DDR-RAM identisch) und somit immer als kleiner Extra-Markt gegen einen riesigen DDR-RAM Markt antreten muß. Diesen Preiskampf kann QBM eigentlich kaum gewinnen, QBM sollte somit immer teuer als DDR-RAM sein. Nichts desto trotz bleibt es natürlich abzuwarten, welche dieser Technologien sich wirklich durchsetzt. Positiv ist auf jeden Fall, daß mit DualChannel DDR und QBM-Speicher der Pentium 4 endlich auch seitens DDR-RAM einen von der Speicherbandbreite her äquadate Unterbau bekommt.
News des 11. Oktober 2002 |
Wie einer Pressemitteilung bei ATi zu entnehmen, schiebt der kanadische Grafikchip-Entwickler ein Zertifizierungsprogramm für seine mittlerweile mehrheitlich von Drittherstellern angebotenen Produkte an. Jeder der ATi-Grafikkartenhersteller kann seine Karten bei ATi dieser Prüfung unterziehen lassen, welche als wichtigsten Bestandteil einen Test der Bildqualität beinhaltet. Erreichen die getesteten Grafikkarten dabei ATi´s Vorgaben, so kann der Hersteller ab sofort (bei diesem Produkt) ein "Certified By ATi" Logo führen ...
... Für ATi geht es hier natürlich darum, die Qualität von von Drittherstellern gebauten Grafikkarten mit ATi-Chips hochzuhalten und nicht im harten Preiskampf der einzelnen Grafikkarten-Hersteller untereinander immer mehr Qualität zu opfern, was ATi nebenbei gesagt auch gar nichts bringt. Und auch für jene Grafikkarten-Hersteller, welche sich an die ATi-Vorgaben bezüglich Kartenlayout und zu verwendender Bauteile halten, bringt dieses Zertifizierungsprogramm einen Vorteil, können diese ihre zertifizierten Karten doch so von den unzertifizierten Karten anderer Hersteller abheben ...
... Damit ist nun ATi sogar schneller als nVidia mit einem Zertifizierungsprogramm am Markt, auch wenn nVidia ein solches nach Aussagen von Chefentwickler David Kirk genauso dringend gebrauchen könnte. Dieser hatte in einem tecChannel-Interview vom Mai ein solches Programm seitens nVidia angekündigt, doch bis jetzt ist davon noch nichts offizielles zu sehen. Zwar entwickelt mittlerweile kein Grafikkarten-Hersteller mehr eigene Layouts, bezüglich der verwendeten Bauteile "schummeln" sich die meisten Hersteller aber schon seit Jahren mehr oder weniger stark an den nVidia-Vorgaben vorbei, was sicher nicht immer folgenlos für Stabilität und Bildqualität ist.
Der tecChannel hat sich wieder einmal mit der PCI-Performance von VIA´s Chipsätzen beschäftigt. In einem früheren Test zu P4X266- und KT266A-Zeiten konnte man nachweisen, daß die VIA-Chipsätze bei voller Last auf dem PCI-Bus eine deutlich geringere PCI-Performance aufweisen als alle anderen getesteten Chipsätze, gleich ob von ALi, Intel oder SiS. Mittels der neuen VIA-Southbridge VT8235 (der PCI-Bus wird immer von der Southbridge generiert), welche im P4X400- und im KT400-Chipsatz verbaut ist, besteht nun die Chance, daß sich daran etwas geändert hat ...
... Jedoch konnten tecChannel wieder nur die gleiche Problematik feststellen: Während Intels i845-Chipsatz mit je nach Test 97 bis 117 MB/sec recht nah an das theoretische Maximum von 127 MB/sec PCI-Übertragungsrate herankommt, erreichen P4X400 und KT400 nur zwischen 69 und 72 MB/sec PCI-Übertragungsrate. Der Grund hierfür soll wohl sein, daß das für Maximal-Performance benötigte Feature "Bus Parking" zwar von der neuen VT8235-Southbridge unterstützt wird, aber in keinem der von tecChannel getesteten Mainboards aktiviert war ...
... Sofern "Bus Parking" inaktiv ist, kann in den meisten Fällen jedoch der RAID Performance Patch 1.02 (ins untere Drittel scrollen) weiterhelfen, eventuell auch als PCI-Patch 1.05 bezeichnet. Auf jeden Fall anzumerken wäre unsererseits, daß diese Problematik allein Nutzer von Bandbreite-hungrigen PCI-Karten und Festplatten an RAID-Anschlüßen betrifft. Jene Festplatten, welche an den normalen ATA100- oder ATA133-Ports angeschloßen werden, sind davon nicht betroffen, da die normalen ATA-Ports bei VIA-Chipsätzen direkt an den V-Link Bus zur Northbridge angekoppelt sind - und nicht den PCI-Bus.
News des 10. Oktober 2002 |
Mit dem Thema von Prozessoren-Adapter für die Sockel 370 und 423 haben sich Tom´s Hardware Guide beschäftigt. So bieten Hardwareupgrade einen Sockel-370-Adapter an, welcher Tualatin-Prozessoren auch auf Mainboards lauffähig macht, welche diese Prozessoren eigentlich nicht unterstützen. Aufgrund der zuletzt stark gesunkenen Preise für Pentium III Tualatin und Celeron Tualatin Prozessoren könnte dies für viele Pentium II/III User ein sinnvoller Aufrüstweg sein, noch dazu wo die hohe Pro-MHz-Leistung dieser Prozessoren den Megahertz-Rückstand zu den derzeitigen Pentium 4 Prozessoren teilweise wieder wettmachen kann ...
... Jener Sockel-370-Adapter ließ sich laut der THG auch mit einem Slot-1-Adapter zusammen betreiben, so daß sogar Nutzer von Slot-1-Mainboards noch einmal in den Tualatin-Genuß kommen könnten. Zwar werden einen Tualatin-Prozessor die wenigsten alten BIOS-Versionen erkennen, der Funktionalität tut dies jedoch (zumeist) keinen Abbruch. Ebenfalls liefert Hardwareupgrade einen Sockel-423-zu-478-Adapter, welcher sogar mit Northwood-CPUs zurechtkommt. Dieser ist für Käufer der ersten Pentium 4 PCs sicherlich interessant, denn jene haben allesamt Mainboards mit dem inzwischen ausgestorbenen Sockel 423 abbekommen, für welchen es maximal noch 2.0 GHz Pentium 4 Willamette Prozessoren gibt ...
... Als Alternative und Konkurrenz zu Hardwareupgrade gibt es bekanntlich noch PowerLeap. Dort bietet man ebenfalls Sockel-423-zu-478-Adapter an, einen nur für Willamette-Prozessoren im Sockel 478 und einen auch für Northwood-Prozessoren im Sockel 478. Ausgefeilter ist die Sockel-370-Lösung von PowerLeap, da sie im Gegensatz zum Hardwareupgrade-Modell auch eine Spannungsauswahl bietet für solche Mainboards, welche nicht Tualatin-Spannungen oder zumindestens Tualatin-nahe Spannungen zur Verfügung stellen können. Beiden Adapter-Herstellern gemeinsam ist allerdings, das es kaum hiesige Vertriebspartner gibt und man so im gewöhnlichen in Übersee bestellen muß.
Laut Hard Tecs 4U steht nun entgültig fest, daß VIA den KT400-Chipsatz überarbeiten und regelrecht neu auf den Markt bringen wird. Jener momentan und inoffiziell als KT400A bezeichnete Chipsatz wird als wichtigste Änderung einen stark verbesserten DDR400-Support aufweisen. Gemäß dieser Tatsache halten sich die Mainboard-Hersteller und mittlerweile sicherlich auch ein Großteil der potentiellen Kundschaft arg zurück bei den bisherigen KT400-Produkten, was wiederum zu einer - von VIA so nicht geplanten - größeren Nachfrage nach dem KT333-Chipsatz führt ...
... Die Produktion des KT333 ist allerdings soeben ausgelaufen und der KT400A wird erst im November bereitstehen. Um diese Zeit zu überbrücken, liefert nun VIA Teile (Großteile?) der KT400-Produktion als KT333 aus. Dazu wird einfach die AGPx8-Funktionalität im BIOS auf AGPx4 gekürzt. Die bessere Anbindung zwischen North- und Southbridge des KT400 bleibt allerdings bestehen, was jedoch selbst mit Benchmarks kaum nachweisbar sein sollte. Die als KT333 umgelabelten KT400-Chips sind dabei als "KT333CF" erkennbar, während der originale KT333 sich als "KT333CE" ausweist ...
Neben dieser netten Anekdote bleibt als wichtigste Information stehen, daß, wer unbedingt auf guten DDR400-Support scharf ist, bis zum November auf den KT400A warten sollte. Diejenigen, denen DDR333 ausreicht, können getrost zum KT333 oder auch zum jetzigen KT400 greifen, denn trotz dieser "Degradierung" ist der KT400 im DDR333-Betrieb genauso schnell wie der KT333 und damit auf keinen Fall ein schlechter Chipsatz. Anzumerken wäre noch, daß man sich von DDR400 beim zukünftigen KT400A nicht unbedingt viel versprechen sollte. Der Leistungsgewinn wird wohl ähnlich niedrig sein wie zwischen KT266A und KT333 und sich zudem nur mit hochklassigen, aber dafür auch teuren Speicher-Modulen erreichen lassen.
News des 9. Oktober 2002 |
Mit der 3D-Leistungsfähigkeit von auf Mainboards integrierten Grafikchips haben sich Techware Labs beschäftigt, wozu man sich die Chipsätze ATi Radeon IGP320, nVidia nForce 420-D, VIA P4M266, Intel i845G und SiS 650GX mit den integrierten Grafikchips ATi Radeon 7000, nVidia GeForce2 MX, S3 Pro Savage 8, Intel "Extreme Graphics" und SiS 315 griff und gegeneinander verglich. In den Gaming-Benchmarks zeigte allein der nVidia-Chip anständige und passabel spielbare Resultate, während die ATi-, SiS- und Intel-Lösungen in etwa gleichauf liegend ein gutes Stück dahinter rangierten. Der S3 Pro Savage 8 scheint dagegen selbst bei äußerst niedrigen Ansprüchen als integrierter 3D-Chip weitestgehend unbrauchbar ...
... Wirklich empfehlenswert ist aber mit dem für die kommenden Wochen zu erwartenden Markteintritt des nVidia nForce2 Chipsatzes keine der getesteten Lösungen, da der nForce2 die passablen Resultate des nForce1 noch einmal weit überbieten und zum ersten Mal wirklich Desktop-Speed auch in den integrierten Markt bringen wird. Zwar wird Anti-Aliasing und anisotrope Filterung dem nForce2 aus Leistungsgründen wohl verwehrt bleiben, zudem ergibt sich mit diesem auch keine großartige Zukunftskompatibilität mangels DirectX8-Features, aber dies kann man wohl auch nicht unbedingt von auf niedrige Herstellungskosten getrimmten integrierten Lösungen erwarten und das wird weiterhin das Terrain von extra Grafikkarten bleiben.
PC Watch haben eine Intel Prozessoren-Roadmap veröffentlich - basierend natürlich auf inoffiziellem Wissen, aber PC Watch scheinen allgemein diesbezüglich gute und vor allem verläßliche Quellen zu haben. Den japanischen Text werden die wenigsten von uns verstehen, aber aus den Bildern läßt sich auch so einiges ableiten. So ordnet man den Mitte des nächsten Jahres anstehenden Prescott-Core weiterhin der Pentium 4 Linie zu, auch wenn Intel derzeit offiziell die Namens-Frage noch offen läßt. Der Prescott soll mit mehr Level2 Cache, 166 MHz QDR FSB und einem neuen Instruktion-Set (SSE3 ?) Intel zu mehr Pro-MHz-Leistung verhelfen und wird voraussichtlich ein durchaus starker Konkurrent zu AMD´s K8 Hammer Linie ...
... Hergestellt wird der Prescott in 0.09 micron, was Intel den Sprung über die 4-GHz-Marke ermöglichen wird. Danach soll Anfang 2004 der ebenfalls noch prinzipiell zur Pentium 4 Linie gehörende Tejas-Core folgen, anfänglich ebenfalls in 0.09 micron und irgendwann ab 2005 dann in 0.065 micron. Angeblich soll Tejas noch einmal über reichlich Verbesserungen der Prozessor-Architektur verfügen - daß er den Prescott-Core schon nach weniger als einem Jahr ablösen wird, spricht allerdings gegen diese These. Doch auch der Tejas-Core wird schon ab Mitte/Ende 2004 (+ möglicher Verzögerungen) Konkurenz aus dem eigenem Hause in Form eines komplett neu entwickelten Prozessoren-Designs Nehalem bekommen ...
... Nehalem wird vermutlich noch zu 0.09 micron Zeiten einsteigen und erst später auf 0.065 micron wechseln. Über die Architektur kann man allerhöchstens spekulieren - es besteht hier allerdings eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß Intel bei Nehalem nicht mehr auf eine 32bittige, sondern gleich auf eine 64bittige Architektur wie bei den Itanium-Prozessoren setzt. Aus heutiger Sicht scheint zwar 2004 immer noch recht früh für einen derartig totalen Stilbruch, andererseits sollte laut Intel der Pentium 4 erklärtermaßen die letzte 32bittige Intel-Architektur werden, zudem wird das wohl weiterhin 32bittige Tejas-Design noch bis 2006 gefertigt werden.
News des 8. Oktober 2002 |
Die x-bit Labs berichten davon, daß ATi die Radeon 9500 schon nächste Woche vorstellen wird und SiS den Xabre 600 im nächsten Monat. Der SiS-Chip ist dabei doch eher uninteressant, da er nur eine höher getaktete Variante des Xabre 400 darstellt, welcher sich zumindestens im europäischen Markt bisher keinesfalls durchsetzen konnte. Die Radeon 9500 ist dagegen ein auf jeden Fall interessantes Produkt, werden mit dieser doch die Features der Radeon 9700 Pro zum vernünftigen Preis von zwischen 200 und 250 Euro angeboten werden ...
... Sicherlich wird ATi die Radeon 9500 (4 Rendering-Pipelines, 128 Bit Speicherinterface) und die Radeon 9500 Pro (8 Rendering-Pipelines, 128 Bit Speicherinterface) nicht sofort liefern können, ähnlich wie bei der Radeon 9700 Pro werden da wohl ein paar Wochen zwischen Vorstellung und Lieferbarkeit liegen. Trotzdem wird ATi dann in diesem Augenblick, wo nVidia seine DirectX9 HighEnd-Lösung NV30 ausliefern wird, mit den beiden Radeon 9500 Karten schon DirectX9 Mainstream-Löungen ausliefern können, während nVidia´s eigene DirectX9 Mainstream-Lösung NV31 bisher noch nicht einmal einen bekannten Termin hat ...
... Daneben berichten die x-bit Labs noch über eine Matrox Parhelia 2, welche man in 0.13 micron (und damit wohl mit höheren Taktraten) sowie kompletten DirectX9-Support angeblich noch in diesem Jahr vorstellen will. Sinnvollerweise wurde diese Teil-Meldung aber auch als das gekennzeichnet, was sie ehrlicherweise ist: Bisher nur ein Gerücht ohne wirkliche Grundlage. Sicherlich wäre ein solcher Chip hochwillkommen, würde er doch Matrox zurück in die Leistungs- und Technologiespitze führen, für dieses Jahr sollte man eine Parhelia 2 jedoch sicherheitshalber noch nicht erwarten, um dann nicht von einem eventuell viel späteren Termin enttäuscht zu werden.
Der Vergleich von Notebook-Grafikchips ist zumeist höchst schwierig, weil es diese Chips immer nur "im Bundle" mit einem kompletten Notebook gibt und demzufolge immer nur das komplette System mit meist völlig differierenden System-Spezifikationen gebencht werden kann, nicht aber der reine Grafikchip. Tom´s Hardware Guide können mittels eines ATi Mobility Radeon 9000 Reviews allerdings so einen Vergleich auf technisch gesehen gleicher Plattform anbieten, da bei allen getesteten Grafikchips identische Systeme zum Einsatz kamen ...
... Nun bringt die Mobility Radeon 9000 zum ersten Mal DirectX8-Beschleunigung in den mobilen Markt, die Grund-Leistung ist jedoch erstaunlicherweise nicht wesentlich über den bisherigen Chips ATi Mobility Radeon 7500, nVidia GeForce4 Go440 und Go460. Im Schnitt aller Zahlen bietet der DirectX8-Chip Mobility Radeon 9000 ungefähr die Leistung des DirectX7-Chips GeForce4 Go460, was sich durch die höheren Taktungen des letzteren begründen läßt. Zudem ergeben die Benchmarks aber auch, daß die heutigen mobilen Grafikchips eine zumeist sehr anständige 3D-Leistung erbringen - für die wenigen Fälle, wo 3D-Beschleunigung bei einem Notebook wirklich einmal gebraucht wird.
K-Hardware berichten neben anderen Details zu AMD´s Plänen, daß man den ersten Barton-Core für den Athlon XP schon bei 2,25 GHz starten lassen will. Mittels 512 kByte Level2 Cache (bisher 256 kByte) erhofft man sich einen ausreichend hohen Performance-Sprung, um das für diesen Prozessor geplante Rating von 3000+ halten zu können. Dies sind 7,1 Prozent Unterschied zum Rating eines gleichgetakteten Thoroughbred-B (2.25 GHz / 2800+), was wohl recht knapp für das anivisierte Model Rating werden wird. Denn ob dem Athlon XP mit seinem großen Level1 Cache der erhöhte Level2 Cache wirklich 7 Prozent mehr Leistung bescheren kann, ist durchaus fraglich.
Wie in den gestrigen News schon angekündigt, stellte Intel am gestrigen Nachmittag seine neuen Chipsätze i845PE und i845GE vor, letzterer mit integrierter Grafiklösung. Die einzigen Unterschiede zu den bisherigen Chipsätzen i845E und i845G sind der offizielle DDR333-Support (welchen gute i845E-Boards sowieso schon bieten) sowie der HyperThreading-Support, welcher für die Pentium 4 Prozessoren des nächsten Jahres benötigt wird. Zusätzlich stellt man noch den Chipsatz i845GV vor, welcher als Billig-Ausführung des i845GE nur DDR266-Speicher und keinen extra AGP-Steckplatz unterstützt, jener wird aber wohl nur in LowCost-OEM-Systemen verbaut werden ...
... Und letztlich machte man noch die Validierung des i850E-Chipsatzes für PC1066 RAMBUS offiziell - wobei auch hier einige Mainboard-Hersteller schon vorgeprescht waren und ihre i850E-Platinen schon seit Wochen als PC1066-fähig beworben haben. Somit ergibt sich im eigentlichen nichts wirklich neues, die vielen Tests zum i845PE-Chipsatz zeigen denn auch nur diese Ergebnisse, welche i845D- und i845E-Mainboards im für diese Chipsätze inoffiziellen, nichts desto trotz aber genauso einwandfrei funktionierendem DDR333-Modus ebenfalls schon zeigten. Das wirklich interessante an i845PE und i845GE, nämlich den HyperThreading-Support, wird man sowieso erst zum Endes des Jahres hin mit dem 3.06 GHz Pentium 4 austesten können.
News des 7. Oktober 2002 |
Wir bitten um Entschuldigung für den Ausfall der gestrigen News. Das (gigantisch große) Newsteam (von einer Person) war nicht im Lande und ist erst recht spät und nicht unbedingt putzmunter zurückgekommen. Dafür geht es heute - in alter Frische - mit einem entsprechend größerem Packen News weiter :-).
Die EE Times berichten von einem neuem Speicherstandard, welchen ATi zusammen mit nVidia und den wichtigsten Speicherhersteller am Speicher-Standardisierungsgremium JEDEC vorbei plant. Da sich den Grafikchip-Hersteller die offiziellen Speicherstandards der JEDEC zu langsam entwickeln, will man mit diesem GDDR-3 Speicherstandard eine eigene Entwicklungsrichtung allein für Grafikchips vornehmen, um somit die Marktreife von immer schnelleren Speichern zu forcieren. GDDR-3 soll im im zweiten Halbjahr 2003 mit 500 physikalischen MHz debütieren, Taktungen von immerhin 800 MHz sollen folgen ...
... Bei der Entwicklung von GDDR-3 kann man dabei einiges hinter sich lassen, was für DDR- und DDR/II-Speicher noch zwingend notwendig ist, da letztgenannter Speicher schließlich universell eingesetzt werden kann. DDR- und DDR/II-Speicher sind immer darauf ausgelegt, über einen Bus mit dem Mainboard-Chipsatz verbunden zu werden. Bei GDDR-3 kann man sich dieses nun komplett sparen, da Grafikspeicher üblicherweise über eine Direktverbindung an den Grafikchip angeschloßen wird. Durch diese Einsparungen und andere kleinere Verbesserungen kann GDDR-3 einfacher aufgebaut werden und erreicht so eine niedrigere Leistungsaufnahme bei höheren Geschwindigkeiten - ideal für Grafikchip oder aber auch mobile Lösungen.
Ein gutes Beispiel dafür, daß es bei Pentium 4 Mainboards bezüglich der Prozessoren- und Speicher-Kompatibilität nicht in erster Linie auf den jeweils verbauten Chipsatz ankommt, sondern vielmehr darauf, was der Mainboard-Hersteller daraus macht, liefert der Test des Epox 4BEAV B2 Mainboards bei Hard Tecs 4U - im übrigen eines der ersten Boards mit Bluetooth-Ausstattung. Der verwendete Chipsatz i845D unterstützt Intel-offiziell nur einen FSB von 100 MHz QDR (FSB400) und einen Speichertakt von 133 MHz DDR (DDR266), Epox garantiert jedoch den Betrieb auf 133 MHz QDR FSB (FSB533) und bietet auch eine DDR333-Option für den Speicher an ...
... Damit erreicht jenes Epox-Board eine FSB- und Speicher-Kompatibilität, wie sie erst der heute Nachmittag von Intel offiziell vorzustellende Intel i845PE Chipsatz (FSB533 und DDR333 zuzüglich HyperThreading) bieten kann. Gleichzeitig liefert das genannte Epox-Board aber auch den Hinweis, auf welche Features man bei jetzt neu gekauften Mainboards für den Pentium 4 achten sollte, will man später noch einmal Prozessoren und Speicher nachrüsten, ohne das Mainboard wechseln zu müssen: Es sollte eine Option für FSB166 vorhanden sein (sowie ein dafür benötigter PCI-Teiler von 1/6), dazu sollte DDR400-Speicher ansprechbar sein und eine HyperThreading-Funktionalität sollte das Mainboard ebenfalls mit an Board haben.
Jenes HyperThreading ist ein Thema, welches in den heutigen Launch-Artikeln zum Intel i845PE Chipsatz wohl noch häufiger abgehandelt werden wird. Kurz gesagt sind damit Prozessoren gemeint, welche durch die doppelte Register-Zahl sich gegenüber dem Betriebssystem als zwei logische Prozessoren ausgeben und somit die Vorteile von MultiProzessoring-Programmierungen sowohl des Betriebssystems als auch diverser Programme nutzen können. Der erste entsprechende Prozessor wird der 3.06 GHz Pentium 4 sein, der zum Ende des Jahres vorgestellt werden wird. Natürlich muß dieses Feature auch vom Betriebssystem (momentan nur Windows XP und Linux ab 2.4) und vom Mainboard-Chipsatz unterstützt werden, wobei es bei letzteren durchaus Differenzen gibt ...
... So beherrscht der Intel i845PE vom Start weg HyperThreading und damit wird dieses Feature wohl auch allen i845PE-Mainboards gleich aktiviert sein oder man kann es im BIOS selber aktivieren. Offiziell ebenfalls HyperThreading-fähig sind zudem die Intel-Chipsätze i845E und i850E - wobei hier aber auf jeden Fall BIOS-Updates nötig werden, um diese Funktionalität zu aktivieren. Alle älteren Intel-Chipsätze sowie alle derzeitigen ALi-, SiS- und VIA-Chipsätze beherrschen dagegen kein HyperThreading, so daß hier neue Chipsatz-Varianten fällig werden. Intel wird beim i845G und SiS beim 648 hierzu keine neuen Chipsätze, sondern jeweils B-Varianten dieser auflegen.
Einen schönen Hintergrund-Artikel zu HyperThreading gibt es im übrigen bei Ars Technica, während sich 2CPU wieder einmal mit der Leistungsfrage von HyperThreading beschäftigen. Mittels des Server-Chips Xeon und des Server-Chipsatzes i860 ist HyperThreading schon eine ganze Weile zu haben, allerdings war der Performance-Gewinn in den ersten Tests zu diesem Thema vor ein paar Monaten eher mager und öfters einmal war der Prozessor mit aktiviertem HyperThreading durch den gestiegenen Verwaltungsaufwand sogar etwas langsamer. Im neuen Test seitens 2CPU wurden auch wieder solche Performance-Anomalien festgestellt, jedoch schlägt im Schnitt aller Zahlen das Pendel doch deutlicher zugunsten HyperThreading aus ...
... Nichts desto trotz sollte man sich von HyperThreading im Desktop-Bereich nicht unbedingt Wunder versprechen. Insbesondere die meisten Spiele besitzen keine MultiProzessoring-Programmierung und können deshalb kaum von HyperThreading profitieren, sind möglicherweise sogar ebenfalls etwas langsamer. Interessant ist HyperThreading vor allem für das Arbeitsfeeling, wenn man mit vielen Anwendungen zugleich arbeitet. Dann sollte sich HyperThreading ebenso "smooth" wie echte DualProzessoren-Systeme anfühlen. Was schließlich auch ein Vorteil ist, wenn auch keiner, den man mittels Benchmarks ausmessen kann.
Ein hochinteressanten Artikel zum Zusammenhang zwischen Gewalt in den Medien und in der Wirklichkeit ist bei der Telepolis zu visitieren. So läßt sich unter anderem erfahren, daß offenbar nur ein geringer Bruchteil der bisherigen Untersuchungen zu diesem Thema hier eine Kausalität gesehen haben, während die große Mehrzahl der Untersuchungen einem direkten und einfachen Zusammenhang widersprachen. Ebenfalls erwähnenswert ist die Aussage, daß selbst jungen Kindern der Unterschied zwischen Spiel und Wirklichkeit stets bewusst bleibe - die gegenteilige Meinung wird bekanntermaßen gern von sogenannten "Experten" in diversen reißerischen TV-Sendungen als alleserklärendes Argument eingesetzt.