News-Archiv 6.-12. Januar 2003 (2. Kalenderwoche)
12. Januar 11. Januar 10. Januar 9. Januar 8. Januar 7. Januar 6. Januar
News des 12. Januar 2003 |
Neue, allerdings schlechte Nachrichten gibt es zur Verfügbarkeit der nVidia GeForceFX: Danach werden die Boardhersteller Club-3D, Sparkle und PNY, welche GeForceFX-Karten schon für Ende Januar angekündigt haben, nur äußerst geringe Stückzahlen liefern können. Diese werden zudem mit ca. 600 Euro für die 5800 und ca. 700 Euro für die 5800 Ultra regelrecht teuer unters Volk gebracht werden. Größere Kontingente an GeForceFX-Karten werden derzeit erst gegen Ende Februar erwartet, möglicherweise gar erst im März. Ganz offensichtlich kann nVidia anfänglich noch nicht genügend GeForceFX-Chips liefern, um die sicher nicht geringe Nachfrage zu decken.
Bezüglich der momentan heiß diskutierten Radeon 9500 Mods gibt es bei den x-bit Labs nun auch noch eine Anleitung, wie man ohne Löten, dafür aber mit Leitlack zum gewünschten Ergebnis kommt. Mittlerweile sind beide Methoden doch schon von einer Reihe von Anwendern ausprobiert worden, wobei sich sowohl positive wie auch negative Ergebnisse eingestellt haben. Es wird recht häufig davon berichtet, daß gemoddete Karten Schachbrett-artige Bildfehler produzieren würden, wobei eine entgültige Erklärung für dieses Phänomen noch aussteht ...
... Es ist durchaus möglich, daß dies durch Hardware-Fehler in den neu aktivierten Rendering-Pipelines hervorgerufen wird. Allerdings sei hinzugesagt, daß die Theorie der defekten Pipelines, wonach ATi die R300-Chips dann mit nur 4 (funktionierenden) Pipelines als Radeon 9500 labelt, auch nur eine Theorie ist. Genauso gut kann ATi auch alle defekten Chips wegwerfen und für die Radeon 9500 einwandfreie Chips mit 8 funktionierenden Pipelines einsetzen, wovon dann 4 schlicht deaktiviert werden. Sprich: Daß die 4 per default deaktivierten Pipelines wirklich einen oder mehrere Hardware-Fehler aufweisen, ist nur eine bessere Vermutung ...
... Möglich als Ursache dieser Darstellungsfehler sind natürlich auch unsauber ausgeführte Hardware-Modifikationen, die umzulötenden Widerstände sind doch recht klein, was Fehler begünstigt. Insgesamt gesehen ist es allen anzuraten, die paar Tage bis zum Erscheinen des neuen RivaTuners noch zu warten und sich nicht an fehleranfälligen Hardware-Modifikationen zu versuchen. Der neue RivaTuner soll eine "SoftR9700" genannte Funktion enthalten, mit welcher man zwischen 4 und 8 Rendering-Pipelines bei der Radeon 9500 64/128 MB hin- und herschalten kann - ohne daß dann das direkte Risiko einer Hardware-Beschädigung besteht ...
... Die in den letzten Tagen aufgetauchte Gerüchte, ATi würde direkt etwas gegen diese Modifikationen unternehmen, sind im übrigen nach unserem Kenntnisstand nichts mehr als wilde Spekulation ohne den Hauch einer realen Grundlage. Erstens sind die Hardware-Modifikationen fehleranfällig (was ATi unter Umständen zusätzlichen Umsatz beschert) und desweiteren sind ein paar Hundert gemoddete Karten angesichts der kostenlosen PR, welche ATi durch diese Berichte bekommt, problemlos für den kandischen Hersteller zu verschmerzen. Problematisch wird es allerhöchstens bei der kommenden Software-Modifikation mittels des RivaTuners, da diese Modifikation dann doch zu einfach ist und damit eventuell doch Umsatz-schmälernd zuungunsten ATi wirkt.
News des 11. Januar 2003 |
Mal wieder etwas zum Thema "Was bringt AGP 8x?" hat der tecChannel abgeliefert. Das Ergebnis der Benchmarks ist zwar voraussehbar, interessant ist der Artikel aber wegen seiner technischen Erläuterungen zu den einzelnen AGP-Arten und dem Zustandekommen der jeweils verdoppelten Bandbreite: AGPx1 taktet mit 66 MHz und überträgt dabei ein 32 Bit Signal, kommt also auf ein viertel Gigabyte/sec Bandbreite. AGPx2, x4 und x8 nutzen im 3D-Modus dagegen nicht mehr das Taktsignal und die dafür liegenden Signalleitungen für die Datenübertragung, so daß das reine Taktsignal auch bei AGPx8 weiterhin bei (nachmeßbaren) 66 MHz arbeitet ...
... Für den 3D-Modus unter AGPx2, x4 und x8 kommen dagegen extra Datenleitungen zum Einsatz, welche im DDR-Verfahren arbeiten (Datenübertragung sowohl an steigender als auch an fallender Flanke des Taktsignals). Bei AGPx2 takten die Datenleitungen noch wie die Signalleitungen auf 66 MHz, durch das DDR-Verfahren ergibt sich dann die verdoppelte Bandbreite, sprich ein halbes Gigabyte/sec. Bei AGPx4 und bei AGPx8 hat man dann den Takt der Signalleitungen schlicht auf 133 bzw. 266 MHz jeweils verdoppelt, was die bekannten Bandbreiten von 1 bzw. 2 GB/sec ergibt.
Wie Golem berichten, wird AMD im zweiten Quartal die Athlon 64 Modelle 3000+, 3200+ und 3400+ in den Markt schicken (während es Model Ratings beim Opteron gar nicht erst geben wird), ohne das man allerdings die realen Takt zu diesen Prozessoren kennt. Da es früher aber schon die Spekulation gab, ein Athlon 64 mit 2.0 GHz würde einem 3400+ entsprechen, könnten die realen Takte dieser Prozessoren also 1.8, 1.9 und 2.0 GHz betragen - was AMD wohl fertigungstechnisch realisieren wird können. Interessanterweise spricht Golem zudem davon, daß es im dritten Quartal zusätzlich zu den genannten Modellen einen abgespeckten Athlon 64 mit nur 256 kByte Level2 Cache für den Mainstream-Markt geben wird ...
... Dies könnte man natürlich dahingehend deuten, daß die vorgenannten zuerst releasten Athlon 64 Modelle 3000+, 3200+ und 3400+ gleich mit einem größerem Level2 Cache releast werden. Sprich, gleich mit 1 MegaByte Level2 Cache (die 512 kByte Variante gibt es nur beim DualProzessor Athlon 64), was sich doch erst einmal sehr positiv anhört und irgendwie besser zu einem HighEnd-Prozessor wie dem Athlon 64 passt, auch wenn der Leistungsgewinn durch größere Caches für die meisten Anwender eher gering ausfallen wird. Zudem gibt Golem noch einen Athlon 64 mit 3700+ für das dritte Quartal an. Wenn sich die Athlon 64 Model Ratings halten lassen, würde AMD hier wieder vor Intel liegen, da diese den Pentium 4 erst mit dem Prescott-Core im vierten Quartal auf 3.4 GHz hieven werden.
Den "Dreikampf der übertakteten Prozessoren" haben die x-bit Labs anzubieten. Herausgesucht hat man sich dazu drei möglichst günstige und gleichzeitig gut übertaktbare Prozessoren und wurde mittels Pentium 4 Northwood 1.8 GHz @ 2.88 GHz, Celeron Northwood 2.0 GHz @ 3.0 GHz und Athlon XP 1.466 GHz / 1700+ @ 1.9 GHz auch fündig. Der Erfolg der Übertaktungsaktion äußert sich dabei aber ganz unterschiedlich: Während der Celeron 3.0 GHz in den LowLevel- und Office-Benchmarks noch sehr gute Werte liefert, bricht er unter Spielen dramatisch ein und ist trotz der 3 GHz teilweise langsamer als die unübertakteten Athlon XP und Pentium 4 Prozessoren. Im Gegensatz dazu legen die beiden letztgenannten durch ihre Übertaktung auch entsprechend an Leistung zu, beim Athlon XP etwas gebremst durch dessen geringeres Übertaktungspotential.
Die Virtual Zone berichten von einem HyperThreading-Adapter, welcher jenes Feature auch non-HyperThreading Pentium 4 Boards ermöglichen soll. Auf der Webseite des Anbieters PowerLeap steht davon zwar noch nichts, aber es gibt schon ein PDF mit Schemazeichnung zu diesem "PL-iP4" genannten Adapter. Nichts desto trotz sind wir bei diesem Adapter hochgradig skeptisch: Zur HyperThreading-Funktionalität wird vor allem ein zweiter APIC-Chip benötigt, um die IRQs des zweiten virtuellen Prozessors ansteuern zu können. Wie man dies in einem simplen CPU-Sockel - und damit am Mainboard-Chipsatz vorbei - realisieren will, ist unklar.
News des 10. Januar 2003 |
Bei der Bezeichnung "Graphics Blaster Picture Perfect" ging man bisher immer davon aus, daß es sich hierbei um eine 3Dlabs-gepowerte Consumer-Grafikkarte von Creative auf Basis des P10-Chips handeln würde. Fast richtig - aber eben doch vorbei: Wie Yahoo! Finance berichtet, wird es eine Consumer-Grafikkarte für die digitale Bildbearbeitung. Die Programmierbarkeit des P10-Chips wird hierbei ausgenutzt, um der CPU Bildbearbeitungs-Aufgaben abzunehmen und diese dem Grafikchip aufzubürden - im Prinzip ein voll schlüssiges Konzept und möglicherweise sogar eine Marktlücke. Als Spiele-Beschleuniger wird sich eine solche Grafikkarte vermutlich aber dann weniger verwenden lassen, dafür ist die Leistung des P10 inzwischen zu überholt und Creative wird wohl auch kaum wirklich auf Spiele angepasste Treiber liefern, da dies nicht der Markt dieser Grafikkarte sein soll.
Wie einer bei TweakPC nachzuschlagenden ATi-Pressemitteilung zu entnehmen, wird der DivX-Codec zukünftig ATi´s Fullstream-Technologie unterstützen und damit die DivX-Decodierung auf Grafikkarten mit Fullstream drastisch beschleunigen (ATi redet hier von bis zu 50 Prozent) und angeblich sogar für eine bessere DivX-Bildqualität sorgen. Fullstream wird von den ATi-Chips Radeon 9500/9700 und 9000/9100 unterstützt, threoretisch wäre mit dem richtigen Treiber, welcher dieses Feature freischaltet, auch eine Radeon 8500 dazu fähig. Eingesetzt wird hierbei der Pixel Shader 1.4 bzw. 2.0 jener Grafikchips, welcher der CPU Teile der Decodierungsarbeit abnimmt.
Wir müssen noch einmal etwas zum S3 DeltaChrome DirectX9-Grafikchip nachtragen: Die Aussage aus den News des 8. Januar, der DeltaChrome Pixel Shader würde bezüglich seiner Fähigkeiten zwischen Radeon 9700 Pro und GeForceFX liegen, ist nicht korrekt. Richtig ist, daß der S3-Chip die Pixel Shader Spezifikation 2.0 etwas übererfüllt - aber nur genauso viel wie auch der ATi-Chip, welcher seinerseits ebenfalls die Spezifikation 2.0 etwas übererfüllt. Die entsprechende Vergleichstabelle der DirectX9-Fähigkeiten von Radeon 9700 Pro, GeForceFX und DeltaChrome wurde daraufhin angepasst ...
... Interessanterweise gibt S3 seinen Pixel Shader mit "2.0+" an, was technisch gesehen richtig ist, da die Spezifikation 2.0 ja übererfüllt wird. ATi hingegen gibt den Pixel Shader der Radeon 9700 Pro konservativ mit "2.0" an - obwohl exakt dieselben Fähigkeiten wie bei S3 vorliegen :-)). Daneben gibt es einen interessanten Artikel von ExtremeTech zum S3-Chip: In diesem wird noch einmal die LowCost-Ausrichtung des Chips betont, S3/VIA will damit einen Markt unterhalb von ATi und nVidia angreifen. Gleichzeitig will man aber auch 20.000 3DMarks erreichen. Selbst bei einem Pentium 4 mit 4 GHz halten wir dies aufgrund der CPU-Limitierung des 3DMark2001 unter 1024x768 für kaum machbar, aber in Asien operiert man halt gern mit solchen Fabelwerten ...
... Griffiges gibt es zu einigen noch vakanten Punkten des DeltaChrome: Chip- und Speichertakt werden einheitlich 300 MHz betragen und das Speicherinterface ist ein 128 Bit DDR-Interface. Damit steuert S3 auch rein leistungsmäßig ganz klar nicht Radeon 9700 Pro und GeForceFX Gefilde, sondern ATi RV350 und nVidia NV34 als Konkurrenz an. Zusätzlich gibt es eine S3 Grafikchip-Roadmap, welche einige neue Fakten liefert: So wird es zum normalen DeltaChrome mit 8 Rendering-Pipelines noch eine Variante mit nur 4 Pipelines und dem Namen "DeltaChrome MS" geben. DirectX9 bleibt auch beim DeltaChrome MS an Board, allerdings gibt S3 bei diesem Chip erstaunlicherweise nur Vertex und Pixel Shader 2.0 und nicht 2.0+ an ...
... Der DeltaChrome MS scheint also auch bezüglich der Rendering-Fähigkeiten abgespeckt zu werden. Der Chip- und damit wohl auch der Speichertakt soll 300+ MHz betragen. Eine Termin-Angabe zum DeltaChrome MS gibt es nicht, wir gehen derzeit vom 3. Quartal aus. Wenn alles gut geht, hat S3 dann im 4. Quartal schon einen DeltaChrome-Refresh mit dem Namen "DeltaChrome 2" anzubieten. Dieser soll auf 400 MHz Chip- und wohl auch Speichertakt laufen und dann schon DDR/II Speicher unterstützen (wobei dies für die Performance nicht von Belang ist). Der DeltaChrome 2 wird weiterhin DirectX9 sein, zusätzlich schreibt S3 etwas von einer verbesserten Effizienz, was auch immer diese bedeuten mag ...
...Und letztlich steht am Horizont noch der "Destination" (dessen wohl noch vorläufiges Logo lustigerweise direkt vom gleichnamigen Hollywood-Studio Destination Films kopiert ist), welcher zum Ende des Jahres sein Tape-Out haben soll und demzufolge für das 2. Quartal 2004 angesetzt werden kann. Die Grundausrichting des Chip scheint allerdings noch nicht so richtig festzustehen, S3 gibt hierzu "DX9(10)" an, wobei letztere Möglichkeit voraussetzen würde, daß DirectX10 bis zum Jahresende zumindestens planerisch abgeschlossen ist. Zumindestens scheint aber sichergestellt, daß S3 es nicht nur beim DeltaChrome belassen wird, sondern wieder ernsthaft den Desktop-Markt attackieren wird.
News des 9. Januar 2003 |
Neue Erkenntnisse gibt es im Fall des Radeon 9500 128MB zu Radeon 9700 Mods: Als erstes gibt es eine gute englische Anleitung zur Modifikation bei den x-bit Labs (deren Site ist derzeit allerdings äußerst schwer zu erreichen). Dann haben sich die Mod-"Erfinder" Overclockers.ru noch einmal zu Wort gemeldet und klargemacht, daß ihr Mod ausschließlich bei der 128-MB-Ausführung der Radeon 9500 (non Pro) funktioniert. Der Grund ist wohl das dabei verwendete Radeon-9700-BIOS, welches verständlicherweise von einer 256bittigen Speicheranbindung und 128 MB Grafikkartenspeicher ausgeht und dieses bei einer 64 MB Radeon 9500 (non Pro) selbst nach dem Mod nicht vorhanden ist ...
... Aber auch hier kann Abhilfe geleistet werden: Führt man den Hardware-Mod an einer 64 MB Radeon 9500 (non Pro) durch und setzt dann ein (gehacktes) Radeon 9500 Pro BIOS ein, so hat man zwar keine größere Speicheranbindung, aber zumindestens 8 anstatt 4 Rendering-Pipelines. Die x-bit Labs haben es an einer 64 MB Radeon 9500 (non Pro) mit reiner Hardware-Modifikation probiert: Die Karte ist dann praktisch zu einer 64 MB Radeon 9500 Pro geworden, funktionierte allerdings unter dem Catalyst 03.0 nicht stabil. Zusammen mit einem gehackten BIOS konnten die x-bit Labs diese Problem aber später ausräumen ...
... Die ausgewiesenen Leistungsgewinne durch diesen Mod "Radeon 9500 64MB -> Radeon 9500 Pro" sind dabei recht ansprechend, unter Quake III Arena sind es immerhin 29 und unter Unreal Tournament 2003 stolze 56 Prozent, so daß sich auch dieser Mod auf jeden Fall lohnt, auch wenn man nicht zu einem 256bittigen Speicherinterface kommt. Wer allerdings noch ein paar Tage warten kann (Radeon 9500 Grafikkarten sind momentan sowieso total vergriffen), der kommt um den kompletten Hardware-Mod möglicherweise herum. Denn laut Digit-Life soll im nächsten RivaTuner eine Software-Möglichkeit geboten werden, zwischen 4 und 8 Rendering-Pipelines hin- und herzuschalten ...
... Das "SoftR9700" genannte Script soll mit dem neuen RivaTuner 2.0 RC12.1 in ca. ein bis zwei Wochen zur Verfügung stehen (auch wenn das Tool ansonsten nur für nVidia-Grafikkarten gedacht ist), die beiden vorgenannten Hardware-Mods würden dann überflüssig werden. Ein weiterer Hardware-Mod basiert auf dem ursprünglichen Mod und transferiert eine Radeon 9500/9700 in eine FireGL, zu finden in koreanisch :-) bei DarkCrow sowie in deutscher Übersetzung bei ATI-News. Mit dem richtigen BIOS sollten sich so auch die extra FireGL-Treiber nutzen lassen, was allerdings nur für Nutzer der entsprechenden professionellen 3D-Renderingprogramme und überhaupt nicht für den normalen Spieler interessant ist.
Das erste Mainboard mit dem eben erst releasten SiS 746FX Chipsatz hatten die Overclockers Workbench im Test. Leider ist die Aussagekraft der dort getätigten Benchmarks begrenzt, versäumte man es einen Test im synchronen gegen asynchronen Betrieb anzutreten. Zumindestens ließ sich feststellen, daß der SiS 746FX auch im asynchronen Betrieb einen, wenn auch geringfügigen Vorteil aus DDR400 ziehen kann. In der Kombinationen FSB266/DDR400 schlug sich der neue SiS-Chipsatz gegenüber VIA´s KT400 mit FSB266/DDR333 und nVidia´s nForce2 mit FSB266/DualChannelDDR266 denn auch recht wacker ...
... In den 3D-Benchmarks ebenso wie in den Office-Tests rangierte man zwischen KT400 und nForce2, speziell beim Business Winstone 2001 allerdings erstaunlicherweise meilenweit vor der Konkurrenz. Positiverweise sahen die Benchmarks keinen Ausrutscher des SiS-Chipsatzes nach unten, auch Stabilitätsproblem wurden nicht vermeldet, wobei die Tests der Overclockers Workbench diesbezüglich eher spartanisch sind :-). Aber dies ist sowieso eher das Territorum von echten SiS 746FX Mainboards und nicht der Referenzplatine. Bei jenen wird man dann sehen, wie diese sich bezüglich Stabilität und auch der Performance schlagen, denn SiS hatte in der Vergangenheit bei den Referenzplatinen auch schon mal "gezaubert", wie der Planet 3DNow! erinnert.
News des 8. Januar 2003 |
Bei S3 hat man sich nun auch zu einer offiziellen Presseerklärung bezüglich des DeltaChrome DirectX9-Grafikhips aufgeschwungen, unter anderem hier nachzuschlagen, ohne allerdings irgendetwas neues oder ein Sterbenswörtchen zum Termin zu sagen. Dafür aber wurden die Angaben auf der S3-Webseite erweitert, welche nun auch die Ausführungen der letzteres Jahr schon einmal kurzfristig und damals offenbar nur versehentlich verfügbaren White Papers enthalten. Neben sehr detaillierten Beschreibungen zu den Video- und anderen non-3D-Features des DeltaChrome sind aber auch einige neue Informationen bezüglich der 3D-Fähigkeiten abgefallen ...
... So unterstützt der S3 DeltaChrome bis zu 256 MB Grafikkartenspeicher und die schon bekannte Füllrate von 2.4 GPixel/sec (ergo 300 MHz Chiptakt) ist trilinear, womit sicher gestellt ist, daß der Chip ohne (relevanten) Leistungsverlust trilinear filtern kann (sollte heute selbstverständlich sein, aber diverse LowCost-Projekte beweisen ab und zu das Gegenteil). Der DeltaChrome unterstützt zudem neben den schon bekannten Features auch noch "Programmable Selective Depth-of-Field", ein Feature der Voodoo5 und GeForce3, welches bisher allerdings noch nicht zum Einsatz in Spielen gekommen ist ...
... Interessant sind die DirectX9-Fähigkeiten des DeltaChrome, den hier hebt sich dieser wider Erwarten vom DirectX9-Standard (Radeon 9700 Pro) ab und rangiert beim Vertex Shader auf der Höhe einer GeForceFX, beim Pixel Shader zwischen Radeon 9700 Pro und GeForceFX (Vergleich der DirectX9-Fähigkeiten der drei Chips siehe hier). Die Bezeichnung "2.0+" für den DeltaChrome Vertex und Pixel Shader hat sich S3 somit also redlich verdient. Mindestens ebenso interessant ist aber auch das sogenannte "Deferred Rendering with a Two-Pass Rendering Scheme", damit würde "Front-to-back, Back-to-front Z occlusion culling" möglich ...
... "Front-to-Back Z occlusion culling" beherrschen bereits GeForce3, GeForce4 MX (jedoch nicht Ti) und die Radeon-Serie ab der 8500, ein "Back-to-front Z occlusion culling" erfordert dagegen deferred Rendering. S3 geht dabei allerdings nicht den Weg von PowerVR, sondern setzt einen zusätzlichen Rendering-Pass ein, welcher den Z-Buffer vorrendert, so daß dann das eigentliche Rendering mit herkömmlichen "Front-to-Back Z occlusion culling" beschleunigt wird. Zu gut deutsch: Der DeltaChrome macht eine zusätzliche Tiefenberechnung vor dem eigentlichen Rendering-Vorgang, anhand dieser Berechnung dann die unsichtbaren Pixel aussortiert werden ...
... Die Effizienz von PoverVRs Lösung wird S3 jedoch kaum erreichen können, denn der KYRO führt die Unsichtbarkeits-Berechung mittels extra Hardware parallel zum eigentlichen Rendering-Vorgang "for free", das heißt ohne Leistungseinbuße aus, während der DeltaChrome hierfür einen zusätzlichen kompletten Rendering-Pass braucht. Da die meisten Spiele-Engines ohnehin eine (grobe) Sortierung der Dreiecke vornehmen und auch ansonsten den Overdraw nach Kräften zu minimieren versuchen, wird dieses Feature wohl keine Wunder vollbringen können, nichts desto trotz ist es ein interessanter Ansatz. Ob das ausreicht, um ATi & nVidia Paroli bieten zu können, wird man sehen müssen, zumindestens stehen die Vorzeichen des S3-Chips nach der Offenlegung dieser Fakten durchaus positiver.
Wie Hard Tecs 4U berichten, hat SiS den SiS 746FX Chipsatz für den Sockel A vorgestellt, welcher mit VIA´s KT400 und nVidia´s nForce2 gleichziehen soll. Dazu bietet der 746FX offizielle FSB166- und sogar offizielle DDR400-Unterstützung an - wie gut inbesondere letzteres in der Praxis funktioniert, wird sich zeigen müssen. Wie der KT400 verfügt der 746FX allerdings "nur" über ein SingleChannel Speicherinterface, was bei den K7-Prozessoren allerdings auch vollkommen ausreichend ist. Wichtiger als ein DualChannel Speicherinterface wie beim nForce2 ist eher, wie der 746FX mit dem asynchronen Betrieb von 166 MHz FSB und 200 MHz Speichertakt zurechtkommt, wo bisher sowohl KT400 als auch nForce2 keine Leistungsvorteile gegenüber dem synchronen 166/166 Betrieb vorweisen konnten.
Nach längerer Betatest-Phase hat es unser nVidia-Tweaktool aTuner nun geschafft und steht ab sofort in Version 1.3 zum Download zur Verfügung. Seit der 1.2er Version hat sich einiges getan: Der aTuner unterstützt nun Performance-Optimierung beim anisotropen Filtern (nur für GeForce4 Ti), den S3TC-Fix unter OpenGL, die Software-Emulation der GeForceFX sowie die eigentlich nur der GeForceFX vorbehaltenen Anti-Aliasing Modi 6x und 8x (nur für GeForce 3/Ti und GeForce4 Ti sowie nur unter Direct3D). Zusätzlich wurde im Laufe der Zeit die Programm-Oberfläche überarbeitet und viele Inkompatibilitäten ausgeräumt. Mittels der Versionsnummer gibt aTuner nun auch den jeweils neuesten vom Programm unterstützten Detonator-Treiber an (derzeit bis 42.01). Wir danken im übrigen ausdrücklich allen Beta-Testern des Programms.
News des 7. Januar 2003 |
Zum SiS Xabre 600 hat es in den letzten Tagen die ersten Reviews gegeben, so von Hard|OCP, von Accelenation, der HardwareZone, der Virtual Zone und von Digit-Life. Irritirend an diesen Artikel ist aber, daß sich gleich drei von diesen fünf gar nicht erst um die Texturenqualität des SiS-Chips gekümmert und mit der default-Einstellung des Treibers gebenchmarkt haben, welche dem Xabre-Chip einen durch niedrigere Bildqualität erkauften und damit ungerechtfertigten Vorteil geben. Die zwei anderen Tests haben wenigstens die Treiber-Einstellung bezüglich der Texturenqualität auf "Quality" gesetzt, dabei aber nicht beachtet, daß dies nur den Wert TexTurboMode=1 in der Windows-Registry bedeutet ...
... Der TexTurboMode=1 ergibt allerdings immer noch nicht die Texturenqualität einer ATi- oder nVidia-Grafikkarte, was sich mittels eines älteren Artikels von Gaming in 3D gut belegen lässt. Die einzig richtige Einstellung TexTurboMode=0 ist jedoch auch mit den neuesten SiS-Treibern immer noch nicht über das Treiberpanel, sondern nur über die Windows-Registry zu erreichen (nach "TexTurboMode" suchen). Dieser TexTurboMode=0 ergibt dann eine halbwegs vergleichbare Texturenqualität (SiS ist hier wohl trotz TexTurboMode=0 immer noch schlechter) und eben auch ganz andere Leistungswerte für den SiS-Chip ...
... Und so erschummelt sich der Xabre-Chip nach wie vor so einiges an Leistung - zum einen über die per default niedrigere Texturenqualität und zum anderen dadurch, daß das Treiberpanel die bestmögliche Einstellung, welche der Xabre-Chip zu leisten imstande ist, immer noch nicht anbietet. Aber wenigstens von den Hardware-Testern wäre zu verlangen, daß sie die SiS-Karte im Test gegen andere Grafikkarten von ATi und nVidia nicht mit einem (problemlos verhinderbaren) Vorteil ins Rennen schicken. Entweder man passt für vergleichende Benchmarks die Texturenqualität des SiS-Chips an oder aber man findet eine Möglichkeit, die Texturenqualität der ATi- und nVidia-Grafikkarten entsprechend abzusenken.
Hard Tecs 4U berichten davon, daß der SiS 655 Chipsatz (DualChannel DDR400 für den Pentium 4) sich dummerweise auch in HyperThreading-fähige Varianten unterteilt: Die derzeit erhältlichen A-Steppings beherrschen es nicht, die für den nächsten Monat erwarteten B-Steppings dagegen schon. Eigentlich hatte man gedacht, daß SiS den erst kürzlich releasten 655er Chipsatz gleich HyperThreading-fähig gemacht hat, nachdem der erste HyperThreading Prozessor, der Pentium 4 mit 3.06 GHz, immerhin schon Mitte November das Licht der Welt erblickte. So wird es beim SiS 655 nun wie bei allen anderen derzeitigen SiS-Chipsätzen aussehen: Man muß sich vom Mainboard-Hersteller direkt versichern lassen, daß explizit das gewünschte Mainboard über HyperThreading verfügt.
Ein kleiner Nachtrag zu den TCPA-Ausführungen des gestrigen Tages: TCPA macht natürlich nur als komplettes System wirklich Sinn. Insofern ist es nicht bei einem TCPA-konformen Athlon 64 und Opteron sowie TCPA-konformen BIOSen von AMI getan, sondern die Mainboard-Hersteller von K8-Mainboards müssen natürlich auch den Fritz-Chip (inoffiziell nach dem amerikanischen Senator Fritz Holdings benannt, offiziell nennt sich das Teil "TPM"-Chip) einsetzen. Momentan kann man also noch nicht sagen, wie stark sich TCPA beim Athlon 64 bzw. Opteron äußern wird, weil es hier auf die Mainboard-Hersteller ankommt und damit auf jedes einzelne Mainboard ...
... Es ist an dieser Stelle zu hoffen, daß insbesondere die im Retail-Segment operierenden Mainboard-Hersteller die Finger von Mainboards mit Fritz-Chip lassen, die Meinung der Retail-Käufergemeinde zu TCPA ist hier wohl inzwischen mehr als offensichtlich. Klar ist aber auch: Sollte auf der Mehrzahl der K8-Mainboards, auch wenn es "nur" die volumenstarken OEM-Boards sind, bereits ein Fritz-Chip sitzen, wird AMD und damit der K8-Prozessor schweren Imageschaden nehmen. Insbesondere der harte Kern der AMD-User, also jene welche AMD zu den K7-Zeiten erst groß gemacht haben, werden die Pille "TCPA" wohl kaum schlucken ...
... Zusätzlich wird TCPA, wenn es ein Mainfeature des K8 ist, auch erstmals weit über die Computergemeinde hinaus diskutiert werden - und den Überbringer der schlechten Nachricht schlägt man nun einmal im gewöhnlichen. AMD genießt zwar momentan als der wesentlich kleinere der beiden Prozessoren-Hersteller ein gewisses "David"-Image, was symphatisch macht und sicherlich teilweise auch zum Erfolg der Firma in den letzten Jahren beigetragen hat. Führt man nun aber als erster TCPA ein (bei Intel erst im 4. Quartal mit dem Prescott-Prozessor), sind diese Symphatiepunkte wohl schlagartig verspielt. Insofern kann man AMD schon aus rein wirtschaftlicher Sicht eigentlich nur dringend von diesen TCPA-Gedanken abraten.
News des 6. Januar 2003 |
Zwei Ergänzungen haben sich inzwischen zu unserem Grafikchip-Ausblick 2003 eingefunden. Zum einen wird der SiS Xabre 2 über 8 Rendering-Pipelines verfügen (läßt sich aus der aktuellen SiS-Roadmap entnehmen), eine Architektur, auf welche bisher im übrigen ausnahmslos jeder DirectX9-Chip aufsetzt. Und desweiteren lässt sich nun - wenn auch nur inoffiziell, aber dafür sicher - bestätigen, daß die PowerVR Series 5 ein DirectX9-Design werden wird. Falls diese herauskommt, könnte somit nVidia NV31 und ATi RV350 im Mainstream-Markt der DirectX9-Grafikkarten gegen Mitte 2003 durchaus ein harter Konkurrent erwachsen.
The Inquirer berichten von einer definitiven Aussage des BIOS-Herstellers AMI, wonach dieser seine BIOS-Versionen für die kommenden Prozessoren der AMD K8 "Hammer" Linie Athlon 64 und Opteron TCPA-konform auslegen will. Nebenbei wird dadurch auch der Boot-Prozeß erheblich verlangsamt, da ein TCPA-System zuerst alle Komponenten auf deren Zulässigkeit gemäß der Hersteller-Doktrinen überprüft und dann erst dem Betriebsystem die Kontrolle über den PC übergibt. Allerdings muß an dieser Stelle auch klargestellt werden, daß es wesentliche Unterschiede zwischen TCPA-konformer Hardware und den eigentlichen TCPA-Elementen gibt ...
... So sind beispielsweise auch alle Serial ATA Geräte TCPA-konform, ohne daß dies (derzeit) irgendwelche Auswirkungen auf den Anwender hätte. "TCPA-konform" heißt in diesem Zusammenhang nur, daß sich diese Geräte nach TCPA-Normierung checken lassen. Diese reine Check-Funktionalität bewirkt erst einmal noch gar nichts und diese Hardware kann dann auch problemlos in non-TCPA-Systemen eingesetzt werden (es sei denn, der Hersteller will, daß sie nur mit TCPA funktionieren). Entscheidend für das Gelingen von TCPA ist zum einen der Fritz-Chip, welcher TCPA auf Hardware-Seite steuert und zum anderen ein TCPA-fähiges Betriebssystem, welches dies auf der Software-Seite übernimmt (ein 2004 erscheinendes neues Windows) ...
... Erst wenn diese beiden Komponenten im System sind, kann TCPA überhaupt funktionieren. Denn der Check der Hardware, auf welche beispielsweise die AMD K8 und Intel Prescott Prozessoren vorbereitet sind, wird alleinig vom Fritz-Chip initiiert und auch allein dieser kann eine Aktion einleiten, wenn das Ergebnis des Checks ihm nicht passt. Sobald das Betriebssystem gestartet ist, übernimmt im übrigen dieses dann die weitere Überwachungsfunktionalität gemäß TCPA, mit aber weiterhin dem Fritz-Chip als Hardware-Absicherung ...
... Wichtig für TCPA-Gegner ist also, ein Mainboard ohne Fritz-Chip zu besitzen, denn dann läuft die Check-Funktion des BIOS bzw. des Prozessors erst gar nicht an. Allerdings werden die Fritz-Chips nur in der ersten TCPA-Phase auf das Mainboard gepappt, in Phase II sollen diese dann direkt in die CPU integriert werden. Dies allerdings nur, falls TCPA nicht in Phase I (jetzt) auf zu großen Widerstand der Verbraucher und der Öffentlichkeit stößt. Womit klar sein sollte, daß jetzt und nicht erst später die Gelegenheit für die TCPA-Gegner ist, dieses zu verhindern ...
... Rein technisch mögen die vorgenannten TCPA-konformen BIOSe von AMI ohne verbauten Fritz-Chip ungefährlich und unwirksam sein, trotzdem müssen sich AMD, Intel, AMI & Co. der Frage stellen, warum dieses überhaupt notwendig ist und wo eine extra Prozessoren-Linie ohne TCPA bleibt, da ein Markt für diese angesichts der vielen TCPA-Gegner und -Skeptiker schon vor dem eigentlichen TCPA-Start ganz offensichtlich vorhanden scheint. Zudem werden die TCPA-Gegner anführen, daß trotz der Ungefährlichkeit der reinen TCPA-Konformität verschiedener neu erscheinender Hardware selbst dieser Schritt schon gefährlich ist, wird damit TCPA doch sozusagen auf dem Schleichwege eingeführt.