News-Archiv 20. - 26. Dezember 2004 (52. Kalenderwoche)
25./26. Dezember 24. Dezember 23. Dezember 22. Dezember 21. Dezember 20. Dezember
News des 25./26. Dezember 2004 |
Wenn man sich mal einige Threads unseres Forums durchschaut, so ist eines der häufigsten Themen dasjenige, wie denn in der Frage AGP oder PCI Express zu verfahren wäre. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze - je nachdem, wie die individuelle Ausgangslage ausschaut. Bei einem generellen PC-Neukauf sollte man durchaus besser gleich auf PCI Express setzen, da sowohl die entsprechenden Mainboards wie Grafikkarten prinzipiell nicht teurer sind als die gleichwertige AGP-Gerätschaft, man durch den neuen Bus aber in jedem Fall eine höhere Zukunftssicherheit erwirbt. Allerhöchstens für diejenigen, welche ihren PC sowieso nur maximal ein Jahr behalten, würde sich diese Frage nicht stellen bzw. wäre eine höhere Zukunftssicherheit kein relevanter Punkt ...
... Derzeit kann es sicherlich in dem einen oder anderen Fall jedoch dazu kommen, daß ein gewünschtes PCIe-Mainboard noch nicht lieferbar ist, da im AMD-Markt die entsprechenden nForce4- und K8T890-Kandidaten erst in diesen Tagen in den Markt kommen. Soll der PC wie gesagt länger als ein Jahr im Einsatz sein, lohnt es sich durchaus, diese paar Tage noch zu warten, bis die PCIe-Mainboards lieferbar sind. Etwas komplizierter wird es, wenn nur CPU+Mainboard ausgetauscht werden soll, die vorhandene AGP-Grafikkarte jedoch behalten werden soll. Dann kommt es entscheidend auf die eigene Aufrüstpraxis an ...
... Soll der PC länger als zwei Jahre stehen und in dieser Zeit ab und zu mittels neuer Grafikarte an dann bestehende Anforderungen angepasst werden, sollte man doch eher zu PCI Express als Unterbau greifen, auch wenn dann die Grafikkarte mit ersetzt werden müsste. Wenn die geplante Lebensdauer des Systems jedoch maximal zwei Jahre sind, so würde auch weiterhin ein AGP-System genügen, da man (voraussichtlich) auch Ende nächsten Jahres noch exzellente AGP-Grafikkarten wird kaufen können und man damit den entsprechenden PC durchaus noch zwei Jahre lang topfit halten kann. Zumindestens von nVidia´s Refresh-Chip NV48 erwarten wir definitiv noch AGP-Versionen, aber auch spätere nVidia-Chips könnte es durchaus noch hier und da für den AGP-Bus geben ...
... Dabei spielt es schließlich kaum eine Rolle, ob es ein flächendeckendes Angebot aller bekannten Grafikkarten-Produzenten mit AGP-Karten gibt. Es reicht aus, wenn ein einzelner Kartenhersteller einen (beispielhaft) NV50-Chip zusammen mit der nVidia HSI-Bridge auf ein Grafikboard bastelt, da sich jene Bridge für generell alle nVidia-Chips eignen dürfte. Ähnliches gilt auch für ATi´s Rialto-Bridgechip, welchen die Grafikkarten-Hersteller prinzipiell frei verwenden können, auch wenn ATi eher ein Verfechter des schnellen Umstiegs auf PCI Express ist. Doch diese Planung vom Anfang des Jahres hat man bei ATi inzwischen schon selber wieder über den Haufen geworfen, resultierend auch aus der Verzögerung der i915/i925-Plattformen, deren nicht gerade überragende Verkaufszahlen und damit einem derzeit mit nur 10 Prozent noch sehr geringen Marktanteil an neu verkauften PCIe-Grafikkarten ...
... Dieser wird sich zwar nächstes Jahr sicherlich steigern, aber zumindestens läßt sich aus den derzeitigen Zahlen und vor allem deren Unterschied zu den einstmaligen Planungen, die PCI Express jetzt schon bei 40 Prozent Marktanteil sahen, ableiten, daß der Umstieg doch deutlich langsamer verlaufen wird als früher angenommen. Eben deswegen hat ATi auch seinen Rialto-Chip angestoßen, der notwendig wurde, weil man ansonsten nicht nur den Retail-Markt, sondern eben auch immer noch weite Teile des OEM-Marktes nVidia überlassen hätte. Wie die X-bit Labs im übrigen in Berufung auf eine Analysten-Konferenz berichten, wollte sich ATi bezüglich des Rialto-Chips jedoch nicht genau auf dessen Markteintritt festlegen und gab nur die ungenaue Formulierung "over the next couple of months" ab ...
... Frühere Berichte sprachen von November bis Januar, nun scheint der Februar jener Monat zu werden, in welchem man mit diesem Bridge-Chip rechnen kann. Diese lange Verzögerung dürfte ATi´s Geschäfte dabei durchaus behindern, denn nVidia kann derzeit im Mainstream-Markt die GeForce 6600 Serie auf AGP liefern, während ATi hier mit der durchaus potenten Radeon X700 Serie auf den Rialto-Chip warten muß. Auch bei einigen der neuen HighEnd-Karten von ATi - Radeon X800 und X800 XL - wären extra AGP-Versionen ebenfalls für den Käufer recht interessant, da die beiden genannten Karten über sehr gute Preis/Leistungsverhältnisse verfügen und als Aufrüst-Karten für bestehende Systeme sicherlich Anklag finden würden ...
... An den Grafikkarten-Hersteller soll dieses nicht liegen - sobald der Rialto-Chip verfügbar ist und man ein Marktpotential sieht, wird man entsprechende AGP-Karten bauen. Mit einer gewissen Chance könnte dies sogar auch noch für den R520-Chip zutreffen - und wie gesagt reicht es ja theoretisch aus, wenn nur ein einzelner Kartenhersteller dies so tut. Zum Rialto-Chip sei nebenbei noch gesagt, daß ATi ironischerweise noch lange vor nVidia schon im letzten Jahr eine funktionierende AGP-Bridge besaß, damals allerdings gedacht für die AGP-zu-PCIe-Funktionalität, während Rialto den umgekehrten Weg erledigen soll. Leider kam dieses seinerzeitige Projekt nie über den Laborstatus hinaus - was für ATi heute sicherlich schmerzlich ist, verliert man doch derzeit glatt Marktanteile ...
... Zurückkommend zum eigentlichen Thema wäre letztlich noch eine letzte User-Gruppe zu erwähnen: Diese ohne aktuelle Aufrüst-Projekte, aber mit einem laufenden AGP-System. Hier ergibt sich derzeit mitnichten die Pflicht zur Aufrüstung auf PCI Express, da PCI Express (bei Grafikkarten) keinerlei Performance- oder sonstige Vorteile bietet. Erst 2005 wird das Übergangsjahr zu PCI Express - und erst am Ende dieses Jahres müssen sich die AGP-User erneut die Frage stellen, ob denn eine Umrüstung zweckmäßig wäre. Und da bis dahin noch reichlich viel passieren kann, gilt für die Zwischenzeit, daß man durchaus seelenruhig die da kommende Dinge abwarten kann. Nur wenn sowieso eine Aufrüstung ansteht, gilt es die Frage, ob PCI Express oder nicht, wie obenstehend zu erörtern.
Shortcuts: Bei der Overclockers Workbench hat man einige Bilder der Gigabyte GV-3D1 Grafikkarte mit zwei GeForce 6600 GT Grafikchips. Die dazu getätigten Benchmarks mit dem 3DMark2001 sind leider reichlich nichtssagend, da dieser Benchmark heutzutage eher CPU-limitiert ist und somit mögliche Vorteile gar nicht zeigen könnte. Hard Tecs 4U haben mittels eines Artikels zu einem neuen DVD-Brenner von LG zwei neue Tools - PxScan und PxView - veröffentlicht, welche zum Testen der Brennqualität von DVDs gedacht sind. Und letztlich vermelden The Inquirer den Tape-Out des ATi R520 Chips - in einer 90nm Fertigung. Damit dürfte dem geplanten Frühjahrs-Start des Chips - sofern keine unerwarteten Probleme auftauchen - kaum noch etwas im Wege stehen.
News des 23. Dezember 2004 |
Einen der beliebten DDR vs. DDR2 Vergleiche haben die X-bit Labs anzubieten, welcher sich auch insbesondere mit den inzwischen erhältlichen schneller getakteten oder niedriger getimten DDR2-Speichern befaßt. Generell läßt sich dabei die Aussage treffen, daß die Bandbreite, sprich die Taktfrequenz der Speicher, sich so gut wie überhaupt nicht auf die Performance auswirkt, während hingegen niedrigere Latenzen in einigen Anwendungen durchaus ihre Vorteile ausspielen können. Bezüglich der genannten Takt-Unempfindlichkeit (von DDR2!) muß allerdings hinzugesagt werden, daß es sich hier eher um ein Problem der Bus-Bandbreite des Pentium 4 handelt ...
... Denn da der FrontSideBus der Pentium 4 Prozessoren auch im Fall von steigenden Speichertakte bei FSB800 bleibt und damit die Bus-Bandbreite bei 6 GB/sec stagnierte, erscheint es mehr als logisch, daß eine Steigerung der Speicher-Bandbreite von DDR2/533 (8 GB/sec) auf DDR2/600 (9 GB/sec) keine Vorteile mehr bringen kann. Theoretisch ist schon alles über der Bus-Bandbreite (6 GB/sec) nutzlos, praktisch hat sich jedoch herausgestellt, daß ein klein wenig mehr als die Bus-Bandbreite noch ein paar letzte Prozente Performance herauskitzelt. Deutlich über die Bus-Bandbreite zu gehen, bringt jedoch gar nichts - was jedoch kaum dem Speicher selber anzulasten ist. Natürlich muß sich erst einmal derzeit das Fazit ergeben, daß DDR2/600 und DDR2/667 uninteressant sind ...
... Dieser Punkt kann sich jedoch bei FSB1066-Prozessoren mit einer Bus-Bandbreite von 8 GB/sec schnell wieder ändern - und auch für Overclocking-Experiemente mit besonders hohem FrontSideBus sind diese Speicher nutzvoll. Für den Normalfall reicht jedoch ein gewöhnlicher DDR2/533-Riegel aus, mehr Performance bieten dann nur DDR2/533-Speicher mit abgesenkten Latenzen. Was sich jedoch nur lohnt, wenn der Preis dem Leistungvorteil angemessen ist, welcher zwischen 4-4-4-12 (default bei DDR2/533) und beispielsweise 3-2-2-8 kaum 5 Prozent unter Normal-Anwendungen erreicht, in Spielen auf höheren Qualitätsstufen dagegen in Richtung Unmeßbarkeit geht.
Golem berichten über die Versuche der deutschen Musikindustrie, gegen die ausländischen Musikdownload-Dienste Allofmp3 und Weblisten juristisch vorzugehen. Haupt-Argument dabei ist, daß diesen Diensten die Online-Vertriebsrecht für Deutschland fehlen - was sicherlich so der Fall, aller Wahrscheinlichkeit aber auch gar nicht nötig ist. Denn beide Dienste besitzen (nach unserem Wissen) die Online-Vertriebsrechte in ihren jeweiligen Herkunftsländern, für Allofmp3 ist das Russland und für Weblisten Spanien. Insbesondere der Fall von Weblisten wird damit eigentlich ziemlich eindeutig, weil laut EU-Recht der freie Warenverkehr nicht behindert werden darf - was sicherlich auch auf den Fall umgelegt werden kann, wo ein deutscher User sich online bei einem spanischen Dienst Musik kauft ...
... So lange das Angebot in Spanien legal ist (was im Fall von Weblisten offensichtlich so ist), läßt sich da kaum etwas dagegen sagen - es sei denn, der Abbau der Handels- und Zollbarrieren zwischen den EU-Staaten gilt plötzlich nunmehr nur für Großkonzerne und nicht Otto Normalsurfer ;). Im Fall des russischen Allofmp3, recht beliebt ob der dort angebotenen Möglichkeit, mittels der Bit-Qualität des Download-Materials den Preis entsprechend regulieren zu können, gilt nun sicherlich kein EU-Recht, jedoch kann man generell auch hier sagen, daß das Angebot nicht dadurch illegal wird, daß ihm in Deutschland die Online-Vertriebsrechte fehlen. Man kann es praktischerweise damit vergleichen, als würde man eine CD in Moskau kaufen und diese dann mit nach EU-Land nehmen ...
... Die CD wird dadurch nicht illegal sowie der Kauf nicht rechtsungültig, selbst wenn das russische CD-Geschäft keine Vertriebslizenz für Deutschland hat. Ein online gekauftes Stück dürfte ähnlich zu behandeln sein, gleich ob man sich in Russland die CD bestellt oder es von einem russischen Server herunterlädt. Entscheidend dürfte hierbei allein sein, ob der russische Händler in seinem Land ein legales Angebot darstellt, was im Fall von Allofmp3 allem Anschein mach so ist. Insgesamt drängt sich unsererseits sowieso eher der Verdacht auf, als wolle die (deutsche) Musikindustrie dem Verbraucher mal eine der wenigen Vorteile der Globalisierung wegnehmen, die auch Normalsterblichen zuteil werden können ....
... Denn insbesondere die russischen Online-Vertriebsrechte dürften nur einen Bruchteil dessen kosten, was sie in Deutschland kosten, womit die Musikindustrie für in Russland verkaufte Online-Titel deutlich weniger verdienen dürfte als für in Deutschland verkaufte. Doch die internationale Musikindustrie hat nun einmal diesen Vertrag mit der russischen Regierung gemacht - und wenn sich der Konsument dafür entscheidet, dasselbe Stück Musik dort zu ordern, wo es am günstigen ist (einmal abgesehen davon, daß deutsche Musik-Onlineshops absolut DRM-verseucht sind und damit deutlich weniger Leistung für höheres Geld zu verkaufen versuchen), dann tut dieser nichts anderes als die heimische Firma, welche aufgrund angeblich günstigerer Personalkosten ihre Produktion in ein Billiglohnland auslagert: Das ist die vielbeschworene und (angeblich) unausweichliche Globalisierung, liebe Musikindustrie!
Und wenn wir gerade schon einmal beim Thema sind, hat der Heise Newsticker noch zwei erwähnenswerte Meldungen diesbezüglich zu bieten: Zum einen werden US-Aktivisten "ganz" im Sinne von Weihnachten an die US-Lobbyverbände RIAA (Musik) und MPAA (Film) für jede 100 Dollar, welche im Dezember-Monat an die Electronic Frontier Foundation (EFF) und ähnliche Organisationen gespendet wurde, wortwörtlich ein Stück Kohle schicken. Es wäre schön, wenn man das irgendwann einmal im TV sehen könnte ;). Und desweiteren geht es um die unvermindert weitergehende Abmahnwelle der deutsche Musikindustrie durch die Anwaltskanzlei Waldorf und Kollegen ...
... Diese trifft weiterhin Personen, welche bei eBay einstmals legal erworbene und mittlerweile jedoch untersagte Programme anbieten oder aber Webseiten, auf denen Links zu ebensolchen Programmen zu finden ist - was im Sinne der Durchsetzung eines zwar unsererseits als unsinnig angesehenen, aber dennoch gültigen Rechts nicht völlig von der Hand zu weisen ist. Schmerzlich sind in einem solchen Fall doch eher "nur" die hohen Anwaltsgebühren, welche man aufgedrückt bekommt - wobei diesbezüglich eventuell einer der Begleitsätze helfen könnte, welchen der Heise Newsticker formulierte: Und zwar gibt es eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes, wonach es keinen Anspruch auf die Erstattung von Abmahnkosten bei Unternehmen mit einer eigenen Rechtsabteilung gibt, die in der Lage sind, typische und durchschnittlich schwer zu verfolgende Rechtsverstöße ohne anwaltlichen Rat zu erkennen ...
... Und dies dürfte in mehr oder weniger allen Fällen auf die derzeitigen Abmahnungen der Musikindustrie in voller Höhe zutreffen: Denn zum einen haben alle die von Waldorf und Kollegen beauftragten Firmen eigene Rechtsabteilungen und zum anderen handelt es sich in nahezu jedem Fall um Brot- und Butter-Abmahnungen, sprich, welche von diesen eigenen Rechtsabteilungen sofort als Rechtsverstoß erkannt werden können. Dies würde konkret bedeuten, daß die von Waldorf und Kollegen erhobenen Abmahngebühren damit nichtig sein dürften (was jedoch nicht auf den eigentlichen Grund der Abmahnung umlegbar ist).
Shortcuts: Wie 3DChips vermelden, wird die kommende Version des Rivatuners wieder neue Quadro-Scripte enthalten, welche also aus einer GeForce6-Grafikkarte das entsprechende Äquivalent der Quadro-Serie modden können. Diese neue Version wird voraussichtlich am 29. oder 30. Dezember releast werden. Hard Tecs 4U bringen dagegen eine Meldung über einen Microsoft-Patch für das Service Pack 2 von Windows XP, bei welchen angeblich die Firewire-Performance in den Keller gegangen sein soll. Wer externe Festplatten mittels Firewire angeschlossen hat, kann dies mittels SiSoftware Sandra einfach einmal gegenchecken - Firewire 400 sollte auf mindestens 20 MB Übertragungsrate kommen. Bei der WinHelpline gibt es dagegen eine nützliche Übersicht der Microsoft Sicherheits-Bulletins für das komplette Jahr 2004 ...
... Die Overclockers zeigen in einem Artikel, wie man mit ausreichend Eigeninitiative (und ein wenig bastlerischem Geschick) eine sehr leistungsfähige, leise und zugleich auch kostengünstige Gehäusekühlung mittels eines Duct-Systems zusammenbaut: Für nur 29 Dollar erreichte man eine um 22% gesunkene CPU-Temperatur sowie eine um 29% gesunkene Lärmbelastung. Und letztlich gibt es inzwischen verschiedene Ideen zur Danksagung an Polen, deren Vertreter im EU-Rat immerhin die Verabschiedung der Richtlinie zur Einführung von Software-Patenten verhindert hat. Schon fertig ist beispielsweise ein Dankesbrief, welchen man hier unterzeichnen kann. Insbesondere, da Kritik an den übergroßen Egos der meisten Politikern sowieso abprallt, könnte sich das Mittel der Danksagung als vernünftige Möglichkeit zur Einflußnahme durch den Bürger erweisen :).
News des 22. Dezember 2004 |
Note: In den nachfolgenden Tagen wird es bis zum Start des neuen Jahres ab und zu dazu kommen, daß an einigen Tagen keine News geschrieben werden, einfach weil um diese Zeit zumeist zu wenig berichtenswertes passiert. Dafür arbeiten wir allerdings angestrengt an dem Release zweier größerer Artikel, wobei es sich dabei zum einen um einen umfangreichen Catalyst-Treibervergleich und zum anderen einen Vergleich von LowCost-Grafikkarten von ATi, nVidia, S3 und XGI handelt.
Mit einer neuen Version des (kostenpflichtigen) nVidia DVD Decoders will nVidia nun endlich die Video-Fähigkeiten der GeForce6-Serie ausnutzen, mittlerweile auf "PureVideo" getauft. Weiterhin wird den NV40/NV45-basierenden GeForce 6800 /LE/GT/Ultra Grafikkarten (Ausnahme: GeForce 6800 /LE auf PCIe mit NV41-Chip) wegen eines Hardware-Fehlers allerdings die Hardware-Beschleunigung von HD-WMV fehlen, ansonsten sollen nun alle per Hardware unterstützten Funktionen endlich von der Software ausgereizt werden. Eine Tabelle der mit PureVideo auf den einzelnen GeForce6-Grafikkarten nun letztlich vorhandenen Möglichkeiten gibt es im übrigen bei nVidia ...
... Zudem hat die ComputerBase erste Benchmarks zu PureVideo, während AnandTech einen vollständigen Artikel zum Thema abgeliefert haben. Diesem wäre erst einmal zu entnehmen, daß für PureVideo zudem noch ein angepasster ForceWare-Treiber notwendig ist, AnandTech verwendeten hierzu den 67.01er Treiber. Leider ist dieser Treiber derzeit bei nVidia nicht erhältlich - insofern ist PureVideo im genauen doch noch nicht sofort nutzbar. Als weitere, dauerhafte Schranke wird sich aber wohl die Kostenpflichtigkeit des nVidia DVD Decoder erweisen, welche wir als völlig unerklärlich ansehen. Denn wenn der Endkunde schon einige hundert Euronen für eine GeForce6-Grafikkarte hinlegen musste, sollte nVidia doch auf die 20 Dollar für den nVidia DVD Decoder wirklich verzichten können ...
... Ganz nebenbei steht hier schließlich noch im Raum, daß nVidia schon vor Monaten mit den Video-Fähigkeiten der GeForce6-Serie geworben hat, womit der Verbraucher ziemlich eindeutig davon ausgehen konnte, daß ihm diese mit dem Erwerb einer entsprechenden Grafikkarte zufallen würden - und nicht, daß der Effekt erst mit einer kostenpflichtigen Zusatz-Software entstehen würde. Nun gut, abgesehen von dieser - in unseren Augen - völlig unverständlichen Entscheidung, welche zudem die Marktrelevanz von PureVideo entscheidend wohl behindern dürfte, ergeben die vorliegenden Benchmarks zu PureVideo ein doch ziemlich vernünftiges Ergebnis. Unsere bishergen Aussagen zum Thema lauteten meistens, daß für die Beschleuigung (normaler) Videos sicherlich keine Grafikkarte benötigt wird, da heutige CPUs selbst des LowCost-Sektors dafür ausreichend schnell sind ...
... Dies gilt natürlich nicht für HighDefinition-Formate wie HD-WMV oder HD-MPEG2, welche entweder nach einer 3-GHz-CPU rufen - oder nach Unterstützung durch den Grafikchip. Insbesondere HD-MPEG2 scheint den GeForce6-Chips zu liegen, denn hier konnte laut den Messungen der ComputerBase die CPU-Belastung des eingesetzten 2.8 GHz Pentium 4 Prozessors von immerhin fast durchgehend 100 Prozent auf eher verträgliche 30 bis 50 Prozent gedrückt werden, das leichte Ruckeln in der Messung ohne Grafikchip-Unterstützung verschwand damit. Bei AnandTech ist man dagegen den Vergleich zu ATi angetreten, welchen erstaunlicherweise nVidia bei der DVD-Bildqualität mit geringem, aber doch letztlich klar feststellbaren Vorsprung für sich entscheidet ...
... Die Tests zur CPU-Belastung gehen bei AnandTech dagegen eher unentschieden aus - wobei hierbei möglicherweise festgestellte Differenzen sowieso eher uninteressant wären, denn beide Lösungen kommen selbst bei den Maximum-Werten nicht über 50 Prozent CPU-Auslastung hinaus. Somit bleibt ein letztlich sehr zwiespältiges Bild zu PureVideo: Pro forma erreicht nVidia erstmals auf dem bisher recht klar von ATi dominierten Gebiet der Video-Beschleunigung einen Anschluß an ATi (mit einem Punktsieg bei der DVD-Bildqualität), doch weiterhin fehlt ein PureVideo-fähiger Treiber und ist der für PureVideo zwingend benötigte nVidia DVD Decoder eine unverständlicherweise kostenpflichtige Zusatz-Software.
Laut Hard Tecs 4U neigen GeForce 6600 /GT Grafikkarten in bestimmten Chip-Revisionen offenbar erhöht zu Darstellungsfehlern und im schlimmsten Fall sogar zu Defekten der Grafikkarten. Letzteres soll insbesondere beim Übertakten eintreten können, so sind beispielsweise in einem Test der aktuellen c´t gleich vier GeForce 6600 GT Karten beim Übertakten mit Defekten auf der Strecke geblieben. Leider ist es derzeit nicht klar, um welche Revisionen des NV43-Chips es sich genau handelt. Zumindestens scheint es aber so, als ob nVidia inzwischen schon eine neuere und offenbar fehlerfreie Revision des NV43-Chips produziert, denn beispielsweise AOpen verspricht den Austausch gegen GeForce 6600 /GT Karten mit neuerer Chip-Revision.
In Form von Brandenburgs Innenminister Schönbohm regt sich mal wieder ein Politiker über Gewaltspiele auf - ok, der Rat an die Eltern, die "Spielzeuge" ihrer Heranwachsenden auf Altersgerechtheit sowie deren generellen Medienkonsum zu kontrollieren, ist durchaus sinnvoll. Beachtenswert ist jedoch eher die Aussage, wonach man unpassende Spiele doch einfach umtauschen soll - der Herr Innenminister kennt offenbar seine eigenen Gesetze nicht, welche (aufgebrochene) Software vom Umtausch oder Rücknahme ausschließen ;). Vollkommen irritierend ist die Aussage, daß man sich "über den negativen Einfluss von Gewaltspielen auf Kinder und Jugendliche einig" sei, obwohl die übergroße Mehrzahl wissenschaftlicher Untersuchungen zu diesem Thema dies bei weitem nicht bestätigen konnte ...
... Goldig auch der versteckte Hinweis auf Doom 3, welches als angeblich "noch schlimmere Nachfolgeversion von einst indizierten Gewaltspielen" nun plötzlich gar "Kindern und Jugendlichen zugänglich" sein soll. Doom 3 ist jedoch, trotz das es nicht indiziert wurde, erst ab 18 freigeben und damit weder Kindern noch Jugendlichen (im Sinne des Gesetzes) zugänglich. Wenn es dennoch ein größeres Problem damit gibt, daß Minderjährige (ohne die Erlaubnis ihrer Eltern) an dieses Spiel herankommen, dann steht eher die Frage im Raum, ob der Herr Innenminister seinen Job trotz eindeutiger und ausreichender Gesetzeslage nicht ordentlich gemacht hat. Eine weitere Verschärfung des Rechts hin auf einen totalen Bann von sogenannten Gewaltspielen mag zwar Stammtisch-politisch opportun sein, untergräbt aber das verfassungsmäßig garantierte Recht der Erwachsenen auf eine andere Meinung.
Shortcuts: Den letzten Hinweis darauf, daß es sich bei Steam keineswegs um ein Kopierschutz-System handelt, gibt es mit der Demo zu Half-Life 2 - denn auch für diese wird (lächerlicherweise) ein Zwangs-Account bei Steam benötigt. Wieder einmal die Linux-Performance verschiedener aktueller Grafikchips haben AnandTech beleuchtet - mit weiterhin dem Ergebnis, daß ATi (durch die schlechtere Treiber-Unterstützung) weit hinter nVidia unter dem alternativen Betriebssystem zurückliegt. Bei 3DChips gibt es nun den zweiten Teil des umfangreichen Tests der professionellen Grafikbeschleuniger von 3DLabs, ATi und nVidia zum Download im PDF-Format. Und wie der Heise Newsticker letztlich berichten, ging der Kelch noch einmal an der EU vorbei, nachdem die Entscheidung zu Software-Patenten auf das nächste Jahr bei veränderten Stimmverhältnissen samt neuer Diskussion vertagt wurde.
neuer Artikel |
Kolumne: Lasst die Hände von der anisotropen Filterung
Eines unserer Lieblingsthemen sind sicherlich die verschiedenen Treiber-"Optimierungen" der großen Grafikchip-Entwickler, wobei sich diese hierbei in letzter Zeit insbesondere mit "Optimierungen" des anisotropen Filters "hervorgetan" haben. Unsere neueste Kolumne geht genau auf diese AF-Optimierungen ein, welche Leistung für Qualität tauschen - und auf den Umstand, daß dieser Tausch mehr als unsinnig ist, ganz besonders dann, wenn jener zur Realisierung von noch höheren Auflösungen vorgenommen wird ... zum Artikel
News des 20. Dezember 2004 |
Die DigiTimes hat neue Informationen über den nVidia NV48 Chip, welche jeglichen Gerüchten über dessen Streichung eine klare Absage erteilen. Womöglich haben The Inquirer, welche dieses Gerücht in die Welt gesetzt haben, einfach nur erfahren, daß IBM den NV48 aus der Produkts-Roadmap genommen hat - logisch, wenn nVidia sich nun dafür entschieden hat, den Chip ab dem zweiten Quartal des nächsten Jahres nicht in IBM´s 130nm Prozeß, sondern in TSMC´s 110nm Prozeß herstellen zu lassen. Da beide Fertigungsverfahren nichts mit low-k am Hut haben, dürfte dies die insgesamt bessere Entscheidung sein, womöglich sogar die preisgünstigere ...
... Allerdings ist eher nicht zu erwarten, daß nVidia somit beim NV48 die Taktraten wird wesentlich steigern können, denn der 110nm Prozeß von TSMC eignet sich zwar gut für eine volumenstarke Fertigung mit hoher Ausbeute, aber eher weniger für Chipmonster mit über 200 Millionen Transistoren bei gleichzeitig hohen Takraten. Ein gewisser Takt-Aufschlag wird sicherlich möglich, aber nicht unähnlich zum R480 kaum eine bedeutende Taktsteigerung. Damit wird es recht interessant, wie nVidia mit dem NV48 gegenüber ATi´s R520 bestehen will, denn beide Chips werden nun schließlich vom Zeitplan her direkt gegeneinander antreten, während die nVidia-Pläne für einen "echten" R520-Rivalen nach wie vor im Dunklen liegen.
Bei Hard Tecs 4U hat man exakte Daten zu den demnächst anstehenden Pentium-M Prozessoren. So werden am 16. Januar des neuen Jahres die erste Modelle mit FSB533 ins Rennen gehen, was dem Prozessor sicherlich noch ein gutes Stück mehr Performance geben dürfte, zuzüglich zu der Takterhöhung auf 2.13 GHz (und später auf 2.26 GHz). Sogar noch entscheidender dürfte sein, daß mit dem FSB533 der Pentium-M Prozessoren der neue Chipsatz-Unterbau Alviso nicht mehr weit sein dürfte, welcher mit dem Support von FSB533, DualChannel DDR2/533 und PCI Express die Pentium-M Plattform (egal ob für Mobile oder Desktop) nochmals attraktiver machen dürfte. Zudem wird das neue Speicherinterface für deutlich mehr Performance sorgen, sind doch die bisherigen Pentium-M i855-basierenden Platinen auf SingleChannel DDR333 beschränkt ...
... Der Bandbreiten-Gewinn mittels Alviso beträgt also satte 220 Prozent, was enorm ist, selbst wenn DDR2 nicht ganz so effektiv und zu den gleichen Timings wie DDR1 arbeitet. Ein Alviso-System mit FSB533, DualChannel DDR2/533 und einem 2.0 GHz Pentium-M ist durchaus auf eine Mehrleistung von 10 bis 15 Prozent gegenüber einem bisherigen i855-System mit FSB333, SingleChannel DDR333 und dem gleichen Prozessor zu schätzen - was dem Pentium-M auf dem Desktop den letzten eventuell noch notwendigen Kick geben könnte. Gehen wir einfach einmal davon aus, daß die bisherigen Hersteller (AOpen & DFI) von Pentium-M Desktop-Platinen diese Entwicklung ebenfalls sorgfältig beobachten und aktuell schon an entsprechenden Alviso-Mainboards für den Desktop-Einsatz arbeiten :).
Bei Hardwareluxx hat man ein erstes Referenz-Sample des VIA K8T890 PCIe-Chipsatzes für den Athlon 64 im Test. Es stand im Vorfeld ob der angeblichen Streichung des Asus K8T890-Mainboards die Vermutung im Raum, der K8T890 hätte ein erhebliches Performance-Problem - und obwohl Asus nun doch sein K8T890-Board bringen wird, scheint genau dies der Fall zu sein. Dabei scheint VIA die PCI-Express-Umsetzung nicht so gut wie ATi (RX480 aka Radeon Xpress 200P) und nVidia (nVidia nForce4) gelungen zu sein, denn nur in den Benchmarks mit Nutzung der Grafikkarte (Spiele + Rendering-Benchmarks) liegt der K8T890 zurück, nicht aber in den normalen Anwendungs-Benchmarks. Dort, wo die Grafikkarte bzw. das PCI Express Interface mitspielt, ist der Unterschied allerdings (für einen Chipsatz) mit 5 bis 10 Prozent recht erheblich, so daß dem K8T890 - in dieser Form - keine Empfehlung ausgesprochen werden kann.
Nachdem sich das ZDF jüngst gleich mehrfach durch eine mehr als unseriöse Berichterstattung über "Gewaltspiele" (auf Kosten der GEZ-Zahler) blamiert hat, scheint Spiele-Bashing in Mode zu kommen: Wie Gamesfire berichten, warnt der Autoclub ACE vor "aggressiven Rennspielen" und wirft diesen die Förderung von rücksichtslosem Verkehrsverhalten (der Kinder?) vor. Dabei hat man (wie beim ZDF) offenbar keinerlei Hemmungen, verschiedenste Dinge einfach mal zu vermengen, denn die von ACE kritisierte "Förderung von Unfällen" kommt unseres Wissens nach sowieso nur in nicht jugendfreien Spielen vor. Aber um auf eine Gruppe ohne Lobby einzuprügeln, ist das Thema offenbar immer gut genug ;). Vielleicht wird demnächst ein Spiel wie SuperPower vom Verfassungsschutz verfolgt, weil es in diesem möglich ist, mit der Bundesrepublik Deutschland den Rest der Welt zu erobern - was das Grundgesetz strikt verbietet.
Wie Indymedia berichtet, soll die höchst umstrittene EU-Richtlinie zu Software-Patenten morgen klammheimlich und ohne weitere Debatte noch vor dem Jahresende durchgewunken werden, noch dazu im völlig fachfremden Agrar- und Fischereirat. Dabei haben sich in letzter Zeit immer mehr Regierungen gegen diese EU-Richtlinie gewandt, weder im EU-Parlament noch bei einer Neuabstimmung im (ab nächsten Jahr erweiterten) EU-Rat würde diese eine Mehrheit bekommen. Nun ja, daß der Wille der Mehrheit - oder noch viel schlimmer, der Wille des Volkes - eigentlich keine Relevanz hat, stellte kürzlich erst das Hamburger Verfassungsgericht klar, welches die Ergebnisse von Volksentscheiden im Stadtstaat als "generell nicht verbindlich" für die Regierenden erklärte.