News-Archiv 7. - 13. Februar 2005 (6. Kalenderwoche)
12./13. Februar 11. Februar 10. Februar 9. Februar 8. Februar 7. Februar
News des 12./13. Februar 2005 |
Wir hatten zum Wochenende vor zwei Wochen eine Meldung gebracht, wonach die ersten Preise zu Radeon X800 & X800 XL reichlich überteuert gemessen an den ATi-Preisvorgaben von 199 bzw. 299 Dollar ausgefielen (die genannten Preise sind US-Listenpreise vor MwSt., einzurechnen sind hier immer eben jene MwSt, der Umtauschkurs sowie die allgemein höhere Steuerlast hierzulande). Zu dieser Meldung ergab sich die durchaus berechtigte Kritik, daß insbesondere die allerersten Preise zumeist etwas bis deutlich höher ausfallen als die Hersteller-Vorgaben. Insofern lohnt es sich, daß Thema nochmals zu betrachten, noch dazu, wo es inzwischen auch schon einige Preise in Euro zu den beiden genannten Grafikkarten gibt ...
... Eine Radeon X800 mit einem Listenpreis von 199 Dollar rangiert somit nunmehr laut PreisRoboter zwischen 250 und 270 Euro, laut dem Geizhals zwischen 230 und 280 Euro. Interessanterweise sind die 256-MB-Versionen dieser Karte zumeist nur 10 bis 20 Euro teurer als die 128-MB-Versionen, was doch recht deutlich für die 256-MB-Versionen spricht. Die Radeon X800 XL wird hingegen generell nur als 256-MB-Version angeboten, gegenüber einem Listenpreis von 299 Dollar stehen hier laut PreisRoboter Straßenpreise zwischen 315 und 335 Euro, laut dem Geizhals zwischen 290 und 330 Euro ...
... Insofern muß unsere damalige Aussage klar zurückgenommen werden: Zumindestens deutlich teurer als die Listenpreise werden Radeon X800 & X800 XL nicht, so wie es die Straßenpreise von vor zwei Wochen (376 bzw. 429 Dollar) befürchten ließen. Im genauen liegt ATi speziell mit den aktuellen Straßenpreisen der Radeon X800 XL glasklar auf Kurs des Listenpreises, was angesichts der bekannten Benchmark-Ergebnisse diese Karte als klaren derzeitigen Preis/Leistungs-Überflieger erscheinen läßt. Daß die normale Radeon X800 derzeit noch etwas über ihrem Listenpreis angeboten wird, wäre eigentlich auch nicht so tragisch, allerdings ist der preisliche Unterschied zur Radeon X800 XL derzeit wohl noch zu gering, um der normalen Radeon X800 eine ähnliche überschwengliche Wertung wie der Radeon X800 XL zukommen zu lassen.
Wie der Heise Newsticker ausführt, geht der Kampf Musikindustrie vs. Slysoft (Hersteller diverser in Deutschland nicht legaler CD/DVD-Kopierprogramme) in die nächste Runde - allerdings (vorerst) nicht bei Heise selber, sondern bei der Deutschen Bibliothek. Diese hat nämlich - gemäß ihres gesetzlichen Auftrages und einer Sonderregelung des Urheberrechtsgesetzes - von der deutschen Musikindustrie Anfang des Jahres eine offizielle Genehmigung zur Vervielfältigung kopiergeschützter Werke erhalten. Was Slysoft sofort dazu ausnutzte, der Deutschen Bibliothek medienwirksam eine beliebige Anzahl Lizenzen der eigenen Produkte zur Verfügung zu stellen. Einmal abgesehen davon, daß die Deutschen Bibliothek bisher noch keine Fälle hatte, wo ein Kopierschutz geknackt werden mußte, ergibt sich hier dennoch eine hochinteressante Konstellation ...
... Denn irgendwann wird die Deutschen Bibliothek einmal einen Kopierschutz knacken müssen, welcher sich dann nur mit den Produkten von Slysoft (oder anderer in Deutschland nicht legaler Software) aushebeln lassen wird - einem Produkt, welches es von Rechts wegen in Deutschland gar nicht geben dürfte. Noch interessanter würde es bei einer (angenommenen) internationalen Harmonisierung des Urheberrechts werden, wenn dann also solche Firmen wie Slysoft nicht mehr nach Antigua ausweichen könnten und demzufolge ganz aufgeben müssten: Wie erfüllt dann die Deutschen Bibliothek ihren gesetzlichen Auftrag, wenn es weltweit - ganz im Sinne der Musikindustrie - keinerlei Tools mehr gibt, um einen Kopierschutz zu knacken?!
News des 11. Februar 2005 |
Einen Vorabbericht inklusive erster Benchmarks zum S3 GammaChrome PCIe-Grafikchip gibt es bei HKEPC (maschinelle englische Übersetzung), auch wenn dieser teilweise mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Bisher ging man bezüglich des GammaChrome-Chips schlicht von einer PCIe-Version des DeltaChrome mit womöglich einigen Optimierungen und höherem Takt aus. Der Artikel seitens HKEPC spricht hier allerdings von einer völlig veränderten Pipelines-Struktur weg vom 8x1-Design hin zu einem 4x4-Design. Ganze 4 Textureneinheiten pro Pipeline erscheint uns jedoch reichlich unwahrscheinlich, weil diese nicht effizient ausgelastet werden können ...
... In diesem Punkt ist eher von einem Mißverständnis des Artikel-Schreibers bei HKEPC auszugehen, als daß S3 sich wirklich (und ohne Not) auf eine solch abenteuerliche Konstruktion eingelassen haben könnte. Unserer Einschätzung nach wird S3 beim GammeChrome an der grundsätzlichen, in unserem aktuellen Artikel beschriebenen Pipeline-Struktur nichts ändern, sondern sich dies für den im nächsten Jahr anstehenden WGF-Chip "Destination" vorbehalten. Bezüglich der einzelnen GammaChrome-Variationen ergeben sich folgende Unterschiede: Die Standard-Variante S18 (Codename Metropolis) verfügt über 4 Rendering-Pipelines, die höhere Variante S19 (Codename Matrix) über deren 8 und die kleinste Variante S14 (Codename Manhattan - bei S3 scheinen die Film-Fans am Werk zu sein) wieder über 4 Pipelines, muß dafür aber ganz ohne Vertex Shader auskommen, womit S14 als klassische OEM-Variante erscheint ...
... Den von S3 prognostizierten Leistungsgewinn will man dabei über deutlich höhere Taktfrequenzen realisieren: S14/S18 werden mit stolzen 500/450 MHz angegeben. Bei der S19-Variante will man ebenfalls 450 MHz Speichertakt liefern, während der Chiptakt noch nicht feststeht - was schon darauf hindeutet, daß diese Variante erst deutlich später im Markt erscheinen wird. Konkret sieht es somit so aus, als wolle S3 den bisher meistens verkauften DeltaChrome mit 8 Pipelines und 300/300 MHz Taktraten durch einen GammaChrome mit 4 Pipelines und 500/450 MHz ersetzen - für S3 sicherlich ein wirtschaftlich sinnvoller Tausch. Erstaunlicherweise will S3 damit trotzdem einen erheblichen Performance-Sprung hinlegen, denn während ein derzeitiger DeltaChrome runde 2300 Punkte im 3DMark03 schafft, soll der GammeChrome S14 immerhin 4500 Punkte erreichen ...
... Von den mit einer Vorserien-Version des GammaChrome auf 400/450 MHz aufgenommenen Benchmarks seitens HKEPC wird dies auch bestätigt, dort wurden 4121 Punkte im 3DMark03 erzielt. Insofern scheint Chip-intern doch noch einiges getan worden zu sein, wenngleich wir die Sache mit den jeweils 4 Textureneinheiten erst glauben wollen, wenn dies von S3 offiziell bestätigt wird. Im übrigen wird S3 den GammaChrome S14 nochmals in drei Varianten zuzüglich einer UltraLowPower-Version unterteilen, um unterschiedliche Marktsegmente ansprechen zu können: Die CE-Version hat einen Chiptakt von 300 MHz, die Pro-Version von 400 und die Ultra-Version von 500 MHz. Gemäß der Erfahrungen mit Taktversprechungen gehen wir derzeit davon aus, daß wohl die CE- und die Pro-Version hauptsächlich am Markt anzutreffen sein werden ;) ...
... Nichts desto trotz sehen die Benchmark-Werte seitens HKEPC sowohl der CE- als auch der Pro-Version schon sehr anständig aus. Natürlich kommt es nicht unerheblich auf die konkrete Preisgestaltung an, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird - doch wenn S3 diesbezüglich der bisherigen Linie treu bleiben wird, dann würde man im mittleren und oberen LowCost-Bereich mit dem GammaChrome eine Konkurrenz zu ATi und nVidia hinlegen können, welche nicht nur mit diesen gleichziehen, sondern diese auch erstmals schlagen könnte. Ob aus dieser durchaus vielversprechenden Ansetzung wirklich etwas wird, muß sich dann durch Tests des fertigen GammaChrome S18 ergeben, welcher voraussichtlich im März/April zu haben sein wird. Die GammaChrome-Varianten S14 und S19 werden dagegen erst im zweiten Halbjahr bis Richtung Ende des Jahres erwartet.
Shortcuts: Wie Golem berichten, scheint die von ATi angekündigte große Investition nicht in einen anderen Grafikchip-Entwickler zu gehen, sondern auf ein neues Geschäftsfeld: Man übernahm den Kabelmodem-Hersteller Terayon. Eine gute Abhandung zum Cell-Prozessor von IBM, Sony & Toshiba haben Ars Technica in zwei Teilen verfaßt: Teil 1 und Teil 2. Im AnandTech-Artikel zur Frage, ob der SingleCore-Prozessor demnächst ausstirbt, befindet sich ein (vermutlich sogar von Intel stammendes) Blockschaltbild des Prescott-Cores. Blockschaltbilder von Willamette/Northwood, Athlon XP und Athlon 64 zum Vergleich finden sich in zwei älteren Artikeln unsererseits: Pentium 4 - Leistungsfragen sowie AMD´s x86-64 Technologie: K8 "Hammer".
News des 10. Februar 2005 |
Laut einer Information seitens TweakPC wird die Radeon 9800 Serie nun endgültig eingestellt. Schon gegen Ende letzten Jahres wollte ATi eigentlich die Produktion der entsprechenden R350/R360-Chips stoppen, wurde aber diesbezüglich durch eine Intervention der Grafikkarten-Hersteller aufgehalten, welche die Radeon 9800 /Pro/XT für das Geschäft im AGP-Mainstream-Markt benötigten. Da nun aber abzusehen ist, daß AGP-Versionen der Radeon X800 & X800 XL voraussichtlich ab März in diese Lücke springen werden, kann ATi die R350/R360-Chips nun auslaufen lassen. Die Verfügbarkeit entsprechender Grafikkarten endet damit natürlich nicht über Nacht, vielmehr werden Radeon 9800 /Pro/XT Grafikkarten durch die Lagerbestände der einzelnen Grafikkartenhersteller wohl noch einige Wochen problemlos erhältlich sein und als Restposten womöglich gar noch einige Monate lang.
nVidia hat mit der GeForce Go 6600 einen weiteren Mobile-Ableger der GeForce6-Serie vorgestellt, entsprechende Meldungen finden sich beispielsweise bei Hartware oder der ComputerBase. Mit GeForce Go 6200, 6600 und 6800 hat nVidia nunmehr die komplette Linie der Mobile-Grafikchips auf GeForce6-Typen umgestellt, aber auch ATi hat bekanntermaßen mit Mobility Radeon X300, X700 und X800 seine neuesten Desktop-Prozessoren bereits in Mobile-Gefilde geführt. Hochinteressant ist im übrigen ein Bild aus einer nVidia-Präsentation, welches offizielle Angaben zum Stromverbrauch der Mobile-Chips von nVidia von sich gibt: So läßt sich erfahren, daß eine GeForce Go 6200 nur 9 Watt zieht, während GeForce Go 6600 und 6800 mit 18 bzw. 27 Watt deutlicher zuschlagen und die (jedoch eher selten verbauten) Ultra-Varianten von 6600/6800 mit Desktop-ähnlichen 27 bzw. 66 Watt zu Buche stehen.
Wie Hard Tecs 4U berichten, hat Intel nun offiziell das zweite Quartal als Release-Zeitpunkt für den DualCore-Prozessor Smithfield bestätigt. Bezüglich des offiziellen Namens wird es wohl beim "Pentium 4" bleiben, der Smithfield wird dann schlicht die Modell-Nummern 8xx abbekommen. Interessanterweise soll es auch eine Extreme Edition des Smithfield geben, welche FSB1066 und ein aktives HyperThreading als Unterscheidungsmerkmale besitzen wird. Damit bestätigt sich auch, daß HyperThreading beim Smithfield-Core weiterhin an Board ist, nur eben regulär deaktiviert. Allerdings wird sich das HyperThreading der Extreme Edition - welche damit 4 logische Prozessoren aufzubieten hat - nur mit der Pro-Edition von Windows XP nutzen lassen, die Home-Edition bietet nur eine Unterstützung für maximal 2 logische Prozessoren, was auch den Grund dafür darstellen dürfte, daß Intel HyperThreading beim "normalen" Smithfield deaktivieren wird.
Ebenfalls eine Termin-Bestätigung für Intel-Prozessoren verbreiten The Register: Danach soll es die 6xx-Serie des Pentium 4 noch diesen Monat geben, erste US-Händler listen diese Prozessoren mit 3.0 bis 3.6 GHz angeblich schon. Die mit dem Prescott-2M Core ausgestatteten Prozessoren bringen gegenüber den bisherigen Prescott-Modellen einen auf 2 MB verdoppelten Level2-Cache, die 64-Bit-Erweiterung EM64T, die neue Stromspartechnik EIST sowie das XD-Bit mit, wobei es letzteres auch schon bei einigen der bisherigen Prescott-Prozessoren gibt. Bei der französischen Seite x86-secret gibt es im übrigen einen weiteren Vorab-Testbericht zum 6xx P4, welcher aber genauso wie schon der frühere Vorabbericht seitens HKEPC reichlich mager für den neuen Prozessor ausfällt.
neuer Artikel |
In den letzten Jahren hat sich im Grafikkarten-Markt ein ziemlich gefestigtes Duopol herausgebildet - die Herrschaft nur zweier großer Wettbewerber. Natürlich gibt es auch weitere Anbieter, nur werden diese eher selten erwähnt - die meisten Artikel und Meldungen werden halt von ATi und nVidia dominiert. Allerdings stellen auch die kleineren Marktteilnehmer teilweise interessante Produkte her - und wer weiss, womöglich entwickelt sich der eine oder andere in ein paar Jahren sogar zu einem ernsthaften Mitstreiter.
Demzufolge wollen wir uns mit dem heutigen Artikel ansehen, was S3 Graphics und XGI derzeit zu bieten haben. Die Produkte beider Hersteller sind derzeit eher nur im LowCost-Bereich zu finden, demzufolge werden zum Vergleich auch die entsprechenden LowCost-Angebte von ATi und nVidia zu Rate gezogen. Somit lautet die heutige Konstellation wie folgt: S3 DeltaChrome S8 und XGI Volari V8 gegen ATi Radeon 9600 und nVidia GeForce 5700 ... zum Artikel