News-Archiv 24. - 30. Januar 2005 (4. Kalenderwoche)
29./30. Januar 28. Januar 27. Januar 26. Januar 25. Januar 24. Januar
News des 29./30. Januar 2005 |
Der Tech Report berichtet über die derzeit anlaufende Auslieferung von Radeon X800 & X800 XL Grafikkarten in Nordamerika, inzwischen werden diese Karten schon von einigen Online-Shops gelistet. Hochinteressant ist dabei die Aussage seitens des Tech Reports, daß die realen Straßenpreise dieser Karten die aggressiven Listenpreise von 199 bzw. 299 Dollar wohl nicht erreichen werden - womöglich selbst dann nicht, wenn die Karten breiter verfügbar werden. Als Untermauerung dieser These gibt man die derzeit niedrigsten gefundenen Straßenpreise für diese beiden Karten mit 376 bzw. 429 Dollar an, was in der Tat meilenweit weg von den ATi-Vorgaben liegt ...
... Wir sagen es ungern, weil es derzeit noch nicht zu beweisen ist, aber womöglich liegt hier einer der zuletzt häufiger vorkommenden Fälle vor, wo ein Hersteller bewußt einen zu niedrigen Listenpreis angesetzt hat, um in den Vorab-Berichten ob des exzellenten Preis/Leistungsverhältnisses gelobt zu werden, ohne das Versprechen dieses Listenpreises dann vor den ersten Preissenkungen (ausgelöst durch neue Produkte) halten zu können. Bekannte Fälle für diese leider vorkommende Praxis von bewußt zu niedrig angesetzten Listenpreisen sind GeForce 6800 Ultra sowie Radeon X800 XT-PE, welche monatelang kaum für diese 499 Dollar zu bekommen waren, welche die Hersteller als Listenpreis angaben ...
... Wie gesagt ist es derzeit womöglich noch etwas zu früh, sich auf diese Behauptung zu versteifen, denn die ersten Listungen bei den Händlern ergeben meistens etwas überhöhte Preise. Doch andererseits dürfte es auch schwierig werden, aus jenen 376/429 Dollar so schnell diese 199/299 Dollar zu machen, welche den Listenpreis darstellen sollen. Und da ATi in Nordamerika auch als Kartenhersteller auftritt, kann sich der Hersteller hier nicht mit dem Argument retten, daß die Kartenhersteller die eigentlichen Preise machen - zumal man sowieso davon ausgehen kann, daß wenigstens die Billighersteller die Listenpreise halten bzw. unterbieten können. Insofern muß leider davon ausgegangen werden, daß die von ATi angegebenen Listenpreise der Radeon X800 & X800 XL in dieser Form zumindestens in den ersten Verkaufswochen kaum zu halten sind ...
... Derzeit schätzen wir die Radeon X800 auf 280 bis 300 Dollar, die Radeon X800 XL auf 360 bis 390 Dollar realen Straßenpreis im Monat Februar, wenn also die ersten echten Kontingente die Händler erreichen. Der derzeit niedrige Dollar-Kurs wird hierzulande in erster Linie zum Ausgleich der Mehrwertsteuer (die bei US-Preisen gewöhnlich nicht eingerechnet wird) sowie der allgemein höheren Steuerlast benötigt, so daß die Euro-Preise den Dollar-Preisen wohl sehr ähneln dürften. Sollte diese noch stark auf Schätzungen beruhende Realpreis-Situation tatsächlich zutreffen, müsste man das Verhältnis der Radeon X800 & X800 XL Karten zu den nVidia-Pendants wohl generell neu bewerten, denn zu einem klaren Preis/Leistungs-Sieg wie bisher würde es dann zweifellos nicht mehr reichen.
Nach dem Bekanntwerden einer neuen inoffiziellen Roadmap, welche neue Prozessoren-Sockel für das Jahr 2006 ankündigt, sah man sich bei AMD offenbar gezwungen, etwas dagegenzurudern und so findet sich bei den X-bit Labs denn auch die Aussage eines AMD-Sprechers, der aktuelle Sockel 939 hätte noch eine lange Lebensdauer vor sich. Wobei in diesem Fall beide Seiten Recht haben: Denn natürlich wird der Sockel M2 für das Desktop-Segment im Jahr 2006 kommen - aber dafür wird der Sockel 939 zu diesem Zeitpunkt auch nicht blitzartig vom Markt verschwinden, sondern sicherlich noch vielleicht zwei Jahre nebenbei mitlaufen, ähnlich wie der Sockel A für den Athlon XP derzeit schließlich immer noch im Markt ist ...
... Nichts desto trotz gilt, daß es neue Sockel 939 Prozessoren spätestens im Jahr 2006 geben wird - nach der Einführung der neuen M2-basierenden Prozessoren wird es erfahrungsgemäß keine neue Prozessoren der "alten" Linie mehr geben, selbst wenn dies technisch machbar wäre. Für die jetzt an einem Sockel 939 System interessierten User ergibt sich damit allerdings noch lange kein Grund auf das Warten auf den Sockel M2, da bis zu diesem noch zuviel Zeit vergeht. Mit einem jetzt gekauften Sockel 939 System ergibt sich auch im nächsten Jahr sicherlich noch einmal die Möglichkeit, einen neuen und leistungsstärkeren Prozessor nachzurüsten und somit dem System eine längere Lebensdauer zu sichern. Erst wenn die Terminlage des Sockels M2 genauer spezifiziert ist, lohnt sich ein Abwarten auf diesen. Somit muß sich aller Voraussicht nach niemand vor dem Ende des Jahres größere Gedanken zum Sockel M2 machen.
Als der Heise Newsticker letzte Woche über eine neue Version von AnyDVD recht frei und inklusive Link zum Hersteller berichteten, wunderten wir uns schon ein wenig, denn der Einsatz von AnyDVD ist in Deutschland nicht gestattet (besitzen darf man das Programm allerdings). Aber es kam, wie es kommen musste, und die von der deutschen Musikindustrie dafür eingespannte Münchner Anwaltskanzlei Waldorf verschickte eine Abmahnung für den Heise-Verlag, wie dieser nunmehr vermeldet. Interessant ist nebenbei gesagt der Punkt, daß die Anwaltskanzlei offenbar vor der Abmahnung eine friedliche (und kostenlose) Einigung mit dem Heise-Verlag versuchte - ein Verfahren, in dessen Genuß hunderte andere Abgemahnte nicht gekommen sind ...
... Dies läßt sich allerdings gut als Munition für diejenigen verwenden, die urplötzlich (und ohne vorherigen Klärungsversuch) ein Abmahnschreiben erhalten: Denn wenn die Anwaltskanzlei Waldorf beim Heise-Verlag vor der Abmahnung das klärende Gespräch sucht, sollte dieses Recht auch all den anderen "Opfern" der Anwaltskanzlei Waldorf zugesprochen werden. Und in deren Visier kann man relativ schnell kommen, dafür reicht schon ein noch unter alter Gesetzeslage vor Jahren in einem älteren Artikel gesetzter Link, an dem man sich selber womöglich gar nicht mehr erinnern kann. Doch zurück zum Heise-Fall: Der Heise-Verlag wollte sich mit der Anwaltskanzlei Waldorf weder friedlich einigen, noch scheint der Verlag bereit zu sein, die Abmahnung zu unterzeichnen ...
... Laut der Rechtsauffassung des Heise-Verlags ist die Namensnennung des Programms sowie das Setzen eines Links zum Hersteller mitnichten eine Verbreitung oder Werbung für jene in Deutschland verbotene Software - ganz besonders, wo die Newsmeldung einen eindeutigen Hinweis auf die Illegalität dieses Programms enthält. Insbesondere in Bezug auf "Verbreitung" und "Werbung" dürfte der Heise-Verlag wohl rechtlich keine Probleme bekommen, kritisch ist jedoch jene Gesetzespassage, welche "Anleitungen zur Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen" unter Strafe stellt. Die Heise-Meldung stellt zwar mitnichten eine Anleitung im herkömmlichen Sinne dar, jedoch läßt sich durchaus argumentieren, daß außer dieser Meldung keine weitere Anleitung benötigt wird, da das Programm selber problemlos zu bedienen ist - die einzige Information, welche den User von der Nutzung des Programms trennt, ist in diesem Fall schlicht das Wissen über die Existenz des Programms ...
... Dies dürfte dann ein hochgradig interessantes Verfahren ergeben, denn es wäre zu klären, ob die reine Berichterstattung über die Existenz diverser illegaler Dinge bereits ebenfalls in die Illegalität fällt. Die Link-Nennung seitens Heise, welche der Musikindustrie wohl noch am meisten mißviel, dürfte dabei rechtlich kaum relevant sein - denn ob man nun den Namen der Hersteller mit einem Link versieht oder nicht, ist im Google-Zeitalter relativ egal. Aber ob die Namensnennung des Programms samt der Namensnennung des Herstellers bereits ausreicht, um als "Anleitung" verstanden zu werden, wird letztlich die Gerichtsbarkeit klären müssen. Im übrigen ergibt sich durchaus der Verdacht, daß der Heise-Verlag dieses Verfahren regelrecht will - normalerweise sind neue Versionen von CD/DVD-Kopierprogrammen dem Heise Newsticker keine eigene Meldung wert ...
... Man kann damit durchaus vermuten, daß der Heise-Verlag hier mal eine endgültige Rechtssicherheit schaffen will, wo denn die Pressefreiheit endet und wo das Urheberrecht anfängt - ganz besonders, so es die vielen hunderte bisher von der Anwaltskanzlei Waldorf abgemahnten kleineren Webseiten schlicht nicht leisten konnten und können, gegen diese gerichtlich zu Felde zu ziehen. Sollte diese Annahme zutreffen, kann man sich eigentlich nur bei dem Heise-Verlag bedanken - und ihm vor Gericht das dort immer notwendige Stück Glück wünschen, denn bei allem Übermaß an Gesetzestexten gilt weiterhin: "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand." :)
Note zum Stand des Forums: Bei diesem wurde in der letzten Nacht ein Update diverser Software versucht, was jedoch leider in einer totalen Nichtansprechbarkeit des Servers resultierte. Es wurde nun mehr extra (und kostenpflichtig) ein Techniker des Hosters aus dem Wochenende geholt, welcher mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den Server im Laufe des Abends wieder lauffähig bekommt.
News des 28. Januar 2005 |
Bei den X-bit Labs gibt es mal wieder Zahlen zu aktuellen Marktanteilen der Grafikchip-Entwickler, zusammengestellt von den Analysten von Mercury Research. Die entsprechenden News-Meldungen zu früheren Markt-Analysen sind zudem hier zu finden: Für das dritte Quartal 2004 sowie für das erste Quartal 2004. Im vierten Quartal 2004 hat Intel seine Marktführerschaft im Gesamtmarkt aller verkauften Grafikchips gehalten (eine genaue Zahl liegt leider nicht vor, Q3/2004 waren es 39 Prozent, Q4/2003: 31,7%), während ATi weiterhin mit 27 Prozent auf dem zweiten Platz (Q3/2004: 27%, Q4/2003: 24,9%) und nVidia mit 18 Prozent auf dem dritten Platz liegt (Q3/2004: 15%, Q4/2003: 24,7%). Wie auch bisher sind die anderen Grafikchip-Entwickler wie S3, XGI, Matrox, VIA, SiS und 3DLabs von den Marktanteilen her weiterhin zu klein, um in diesen Dreikampf eingreifen zu können, genaue Zahlen liegen leider nicht vor ...
... Im Teilmarkt der standalone Desktop-Grafikchips verlor ATi 4 Prozent gegenüber dem letzten Quartal (Q4/2004: 51%, Q3/2004: 55%), während nVidia offenbar eben diese Prozentpunkte gewann und nunmehr in der Region von 44 bis 46 Prozent liegt (genaue Zahl leider nicht verfügbar, Q3/2004: 42%). Die anderen Marktteilnehmer (XGI, S3, Matrox, 3DLabs) in diesem Segment der eigentlichen Grafikkarten dürften hier wie üblich bei einem Prozent Marktanteil oder darunter rangieren. Im Markt der mobilen Grafikchips, welcher wieder einmal stärker als der Desktop-Markt wuchs, liegt ebenfalls ATi mit 69 Prozent Marktanteil weiterhin vorn unangefochten vorn (Q4/2003: 55%), während nVidia sich hier im Laufe des letzten Jahres trotz des gewachsenen Marktanteils von ATi mit 25 Prozent ebenfalls deutlich verbessern konnte (Q4/2003: 11%) ...
... In diesem mobilen Segment scheint dabei die größte Verschiebung von Marktanteilen gegenüber dem Vorjahr stattgefunden zu haben, denn nunmehr haben ATi und nVidia zusammen einen Marktanteil von 94 Prozent, während dies im vierten Quartal des Jahres 2003 "nur" 66 Prozent waren und seinerzeit Intel (23%), SiS (11%) sowie VIA (11%) bedeutende Mitspieler darstellten. Allerdings ist davon auszugehen, daß im Laufe diesen Jahres die drei genannten Firmen wieder "zurückkommen" - ihnen fehlte es in den letzten Monaten schlicht an schlagkräftigen integrierten Grafiklösungen für die aktuellen Notebook-Prozessoren, womit die Notebook-Grafikchips von ATi und nVidia dieses Geschäft übernahmen. Gerade da Intel nun aber den GMA900-Grafikchip auch in das mobile Segment gebracht hat, wird der Marktanteil der Chipsatz-Hersteller im mobilen Markt zukünftig wieder wachsen ...
... Generell läßt sich im ewigen Zweikampf ATi vs. nVidia bei letzteren ein gewisser Aufwärtstrend feststellen, welcher allerdings zu erwarten war, nachdem nun langsam die GeForceFX-Linie den Markt verläßt und die GeForce6-Serie auf die Verkaufszahlen einzuwirken beginnt. Ob es damit allerdings gelingt, ATi den zweiten Platz streitig zu machen, bleibt doch eher abzuwarten, denn vom Markt sind die neuen Serien beider Grafikchip-Entwickler positiv aufgenommen worden, aus dieser Perspektive läuft alles eher auf einen Gleichstand bei den Marktanteilen hinaus. Daß der kommende R520-Chip daran kurzfristig etwas ändern kann, ist ebenfalls eher zu bezweifeln, denn da dieser allein für den HighEnd-Markt konzipiert wurde und Mainstream- wie LowCost-Abwandlungen des R520 wohl noch etwas auf sich warten lassen werden, kann der R520 kaum Stückzahlen-relevant in den Kampf um Marktanteile eingreifen.
In unserem Forum hat man sich eingehend mit den bisher verfügbaren Informationen zum i915GM "Alviso" Chipsatz für den Pentium-M sowie dem AOpen i915GMm-HFS Desktop-Mainboard für eben jenen Prozessor beschäftigt. Hochinteressant ist dabei der Punkt, daß der mit einem DualChannel DDR1/DDR2 Speicherinterface ausgestattete Chipsatz dieses nur bei der Nutzung von DDR2 ausspielen kann: Setzt man DDR1-Speicher ein, gibt es nur ein SingleChannel-Interface, zudem ist der Speichertakt auf DDR333 begrenzt. Damit dürfte es beim Alviso-Chipsatz zum Zwang werden, DDR2-Speicher einzusetzen, will man den Performance-Vorteil dieses Chipsatzes gegenüber seinem Vorgänger der i855-Linie nutzen. Zudem läuft bei der Nutzung von DDR1 sogar die integrierte GMA900-Grafik mit deutlich niedrigerem Takt als bei der Nutzung von DDR2.
Wie der Heise Newsticker vermeldet, soll das bundesdeutsche Teledienstegesetz um einen Anti-Spam-Paragraphen ergänzt werden, mit welchem das Verheimlichen oder Verschleiern von Absenderadresse und/oder der kommerzieller Natur einer eMail im Header derselben künftig als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro belegt werden soll. Natürlich können damit nur Spam-Versender bekämpft werden, welche in der Bundesrepublik Deutschland sitzen. Jedoch wäre auch dies schon ein Erfolg, denn von ausländischen Spammern bekommt man eher selten deutschsprachige eMails, was das Aussortieren dann doch viel einfacher macht. Generell gilt aber trotzdem zu konstatieren, daß die Spam-Versender sicherlich immer ein Plätzchen auf diesem Planeten ohne Anti-Spam-Gesetze finden werden, so daß die beste Waffe im Kampf gegen Spam weiterhin ein guter Anti-Spam-Filter bleibt.
News des 27. Januar 2005 |
Hard Tecs 4U berichten über Planungen seitens Intel, FB-DIMM Speicher ab Anfang nächsten Jahres bei den Workstation/Server-Systemen von Intel zu unterstützen. Ein kleiner Nebensatz in dieser Meldung bringt zudem eine hochinteressante Information zuvor: Und zwar wird da von einem Xeon DualCore-Prozessor mit HyperThreading gesprochen. Bekanntermaßen werden die zur Jahresmitte anstehenden ersten DualCore-Prozessoren von Intel in Form des Smithfield-Cores nicht über HyperThreading verfügen, obwohl als Basis dieser DualCore-Prozessoren ein doppelter Prescott-Core benutzt wird und ein "Herausschneiden" von HyperThreading beim Smithfield sehr unwahrscheinlich ist (für die Ersparnis von 5 Prozent Transistoren ein viel zu großer Aufwand) ...
... Das auch im Smithfield-Prozessor HyperThreading - wenn auch inaktiv - schlummerte, davon war also auszugehen. Nur galt es bisher als großes Mysterium, weshalb Intel diese doch in den letzten Jahren stark gepuschte Technologie beim Smithfield einfach wieder deaktiviert. Der vorgenannte Xeon DualCore-Prozessor mit HyperThreading liefert nun erst einmal den Beweis, daß DualCore mit HyperThreading auf jeden Fall möglich ist, womit die Entscheidung, HyperThreading beim Smithfield zu deaktivieren, wohl keine mit einem technologischen Grund ist. Aller Vermutung nach steht hier Microsoft vor, welche ihr Windows XP Home nur für maximal zwei logische Prozessoren ausgelegt haben - DualCore mit HyperThreading wären dann eben schon vier logische Prozessoren. Wobei Intel diese Einschränkung womöglich ganz recht ist, denn somit haben die Xeon-Prozessoren mit aktivierten HyperThreading ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu ihren Desktop-Pendants.
Laut der DigiTimes will der Speicherhersteller Nanya schon für das Ende des zweiten Quartals bis zu 50 Prozent der eigenen Produktionskapazitäten für DDR2 freimachen, was auf einen bevorstehenden endgültigen Durchbruch für DDR2 hindeutet. Schon für (das Ende?) des ersten Quartals rechnet Nanya mit einer Auftragslage von 40 Prozent für DDR2, zum Ende des Jahres sollen es dann 70 Prozent sein. Auch andere Anzeichen der ersten Wochen des neuen Jahres deuten in die Richtung, daß DDR2 nun den Kinderschuhen entwachsen scheint und seiner Aufgabe als Ablösung von DDR1 mittelfristig gerecht werden wird.
Wie (unter anderem) Golem und der Heise Newsticker übereinstimmend berichten, wird Microsoft die bisher nur für US-Nutzer bei einigen Downloads stattfindende CD-Key-Überprüfung im Microsoft Download-Center zukünftig auch für deutsche Nutzer anwenden. Ein entsprechendes Beta-Programm soll am 7. Februar starten, zur Mitte des Jahres ist dann der Vollbetrieb geplant. Allerdings wird Microsoft auch weiterhin alle als "kritisch" eingestuften Sicherheits-Patches zum freien Download anbieten, denn nach wie vor sieht Microsoft als größten Hinderungsgrund dieser neuen Strategie nicht den möglichen Widerstand der User, sondern vermehrt auftretende Sicherheitsprobleme durch unsichere Systeme, welche dann auf Microsoft als Firma niederschlagen würden ...
... Mit der bedingungslosen Freigabe der kritischen Sicherheits-Patches will man dem nun entgegenwirken, was eine zweifellos clevere Lösung ist. Trotzdem bleibt durch die Bindung der meisten Updates und Patches an die CD-Key-Überprüfung das Ziel der Bekämpfung von Raubkopien bestehen. Der Erfolg dieser Aktion ist allerdings etwas in Frage zu stellen, denn ein nicht unerheblicher Teil dieser Raubkopien kommt in Ländern auf den Markt, wo sich Normalbürger die offiziellen Preise für eine Vollversion niemals leisten könnten. Zu kritisieren wäre zudem noch die technische Lösung der CD-Key-Überprüfung durch eine solche Unsicherheitstechnologie wie ActiveX. Microsoft könnte sich langsam aber sicher einmal Gedanken darüber machen, sich von dieser generell zu trennen - wenn denn Sicherheit wirklich die alleroberste Priorität bei den Redmondern genießt.
Und manchmal ist das deutsche Abmahnrecht dann doch noch zu etwas sinnvollem gut: Denn wie Golem vermelden, hat Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sowohl Vivendi Universal als auch Valve als Publisher & Hersteller von Half-Life 2 wegen der unzureichenden Informationen zu den Systemvoraussetzungen (Internet-Verbindung sowie Kopplung an Steam) sowie wegen der nur in englischer Sprache vorliegenden Vertragsbestimmungen von Steam abgemahnt. In beiden Punkten dürften Vivendi & Valve kaum Chancen auf eine Anfechtung haben - und die Verbraucherzentralen sind auch nicht dafür bekannt, den Gang vor alle Instanzen zu fürchten. Sollten sich die Verbraucherzentralen hier durchsetzen, müsste Vivendi auf den Half-Life 2 Verpackungen deutlichere Hinweise vermerken, während Valve (womöglich auch rückwirkend für bereits getätige Käufe) die Lizenzbestimmungen auch in deutsch anbieten müsste.
News des 26. Januar 2005 |
Laut der ComputerBase wird ATi seine kommenden HyperMemory-Karten mit einem internen Speicherinterface von mindestens 64 Bit ausstatten - durchaus ein kleiner Vorteil gegenüber nVidia, denn dort gibt es TurboCache-Karten sowohl mit 32 als auch mit 64 Bit Speicherinterface. Mehr als 64 Bit werden es bei HyperMemory aber ziemlich sicher nicht, denn ein 128 Bit Interface würde dann schon einer regulären Karte entsprechen. Viel wichtiger als der eigentlich nicht relevante Kampf um mehr Performance in einem Segment, wo die Leistung sowieso nicht für neuere Spiele reicht, ist aber unserer Meinung nach der preisliche Aspekt der HyperMemory/TurboCache-Karten: Wenn diese nicht klar unterhalb regulärer Grafikkarten angeboten werden, lohnt sich die ganze Sache für den Endkunden nicht.
Die Futurezone berichtet von Regionalcodes für Tintenpatronen bei HP, um dem Hersteller unterschiedliche Preise für unterschiedliche Weltregionen zu ermöglichen. Die Sache ist nicht unähnlich der Regionalcodes bei DVDs, welche bei diesen allerdings eher zum Zweck eines jeweils unterschiedlichen Release-Datums für jede Region gemacht werden. Schade ist in diesem Zusammenhang, daß sich die EU diesbezüglich - egal ob bei DVDs oder Tintenpatronen - noch nicht eingeschaltet hat, denn die entsprechenden EU-Vorgaben zum freien Markt verbieten eigentlich ausdrücklich solcherart Beschränkungen.
Golem haben eine Meldung über zwei Fälle, wo Microsoft und palmOne ein paar Webseiten dazu gebracht haben, Berichte über noch nicht veröffentliche Produkte wieder vom Server zu nehmen. Ob man daraus allerdings schlußfolgern kann, daß die Hersteller verstärkt gegen Gerüchte und nicht genehmigte Vorabberichte vorgehen, ist eher zu bezweifeln: Denn solcherart Vorkommnisse gab es auch schon in der Vergangenheit. Auch daß die Hersteller mit juristischen Konsequenzen drohen, ist nicht neu, bleibt aber auch weiterhin auf juristisch mehr als wackligen Füßen. Denn beispielsweise in den USA fällt prinzipiell jedes Material und jede Information unter die Pressefreiheit, welche nicht illegal erlangt wurde ...
... Auch deuten die wenigen bisher gefällten Urteile zu den beiden Polen Urheberrecht und Pressefreiheit darauf hin, daß das Urheberrecht nicht zur Umgehung der Pressefreiheit genutzt werden darf. Allerdings muß auch ehrlich gesagt werden, daß die meisten Webseiten sowieso einen Streit mit größeren Herstellern scheuen und die entsprechenden Berichte zumeist recht schnell selber entfernen. Dies kann man möglicherweise als Erfolg für die Hersteller werten - doch die Informationen sind zu diesem Zeitpunkt trotzdem schon "draussen" und werden dann gewöhnlich mehrfach zitiert und gespiegelt. Eine wirkliche Verhinderung von Informationen erscheint eher unmöglich - einmal abgesehen vom TCPA-Modell, wo es Rechteinhabern durchaus möglich ist, Internet-weit alle Informationen über ein bestimmtes Produkt oder Technologie von allen im Netz befindlichen TCPA-Rechnern automatisch entfernen zu lassen.
Shortcuts: Hard Tecs 4U haben Informationen, zu welchen Zeitpunkten AMD die Sockel A und 754 auslaufen lassen wird, was dann auch die mittelfristige Einstellung der Athlon XP Linie umfaßt. Wie die ComputerBase vermeldet, soll der von AnandTech aufgezeigte nForce 4 Ultra-SLI-Mod mit einer neuen Revision des Chipsatzes unmöglich werden. Die gleiche Seite vermeldet zudem eine höhere Upload-Bandbreite für Nutzer einer T-DSL 2000/3000 Flatrate ab dem Februar. Eine ziemlich ungewöhnliche Lärmvermeidungs-Methode haben Twins:Byte mit der "Silent-Box" im Test: Ein extra gedämmtes Gehäuse, in welches das eigentliche PC-Gehäuse gestellt wird. Und letztlich haben sich AnandTech noch mit der CPU-Performance unter Half-Life 2 beschäftigt, wo recht klar die Athlon 64 /FX Prozessoren vorn liegen. Daneben hat man im übrigen noch interessante Benchmarks zum Einfluß des Speicherinterfaces, der Speicherlatenzen sowie der Cache-Größe getätigt.
News des 25. Januar 2005 |
Laut The Inquirer wird ATi´s NextGen-Grafikchip R520 noch nicht zur CeBIT vorgestellt werden, sondern erst im Mai das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Wie bekannt, wird ATi mit dem R520 in erster Linie die Shader 3.0 Spezifikationen erfüllen, zudem wird der Chip erstmals bei Grafikchips in 90nm gebacken werden. Ob es dabei 16 oder 24 Pixel-Pipelines werden, ist derzeit noch die größte Frage zum R520 - aber da die Shader 3.0 Funktionalität allein (mangels flächendeckendem Spielesupport) nicht für spürbar mehr Performance sorgen kann, wird ATi entweder mit 16 Pipelines und deutlich höheren Taktraten oder mit 24 Pipelines und R480-ähnlichen Taktraten antreten müssen, um die Performance-Latte wieder einmal ein Stück höher setzen zu können.
Zum gestrigen Thema der neuen Erkenntnisse über die SLI-Nutzbarkeit haben Golem noch ein paar Dinge hinzuzutragen: So wird derzeit seitens nVidia auch schon die Asus DualChip-Grafikkarte zertifiziert, welche zudem (im Gegensatz zur Gigabyte-Karte) kein besonderes Mainboard benötigen soll, um booten zu können. Damit würde sich die Asus DualChip-Grafikkarte "EN6600GT Dual" insbesondere auch für den Intel-Bereich anbieten, wo es bisher (außer im Workstation-Segment) keine SLI-Lösung gibt. Natürlich steht gerade einer DualChip GeForce 6600 GT immer entgegen, daß eine GeForce 6800 GT im gewöhnlichen gleich schnell oder geringfügig schneller ist.
Wie Golem ebenfalls berichten, steht nun der Gewinner des Unreal-Mod-Wettbewerbs fest - und es ist tatsächlich Red Orchestra geworden, obwohl es gute und teilweise auch stärker gespielte Konkurrenz gab. Red Orchestra ist ein WW2 Infantrie-Mod für Unreal Tournament 2004, welcher recht stark auf Realismus setzt (unter anderem kein Fadenkreuz) und mittels der 3.0er Version nun auch Fahrzeuge integriert. Subjektiv betrachtet liegt die eigentliche Stärke des Mods allerdings darin, eine Atmosphäre nicht unähnlich eines Singleplayer-Spiels zu erschaffen - was für ein Multiplayer-Spiel schon außergewöhnlich ist. Die aktuelle Version 3.1 zuzüglich des zusätzlich benötigten Map-Patches ist über die RO-Webseite zu laden, dort finden sich auch Screenshots & Movies zum aufwärmen während des mit über 600 MB nicht gerade kleinen Download-Pakets.
Shortcuts: Bei Hard Tecs 4U hat man einige Informationen, wie es mit den VIA-CPUs künftig weitergehen soll: So wird VIA mittels des 90nm Fertigungsverfahrens dann auch endlich die 2-GHz-Grenze durchbrechen. Wie The Inquirer berichten, kommt das reine SLI-Logo die PC-Hersteller ziemlich teuer: Stolze 50 Dollar soll der Preis pro System betragen - womit nVidia nicht schlecht kassiert für eine reaktivierte 3dfx-Technologie ;). Legit Reviews berichten von der Vorstellung von PC2-6000 DDR2-Speichern mit 375 MHz Taktfrequenz, was der nach DDR2/667 folgenden Stufe DDR2/800 (400 MHz) schon sehr nahe kommt. Und letztlich berichten Golem noch über ein neues Anti-Schnüffel-Tool namens "xpy", welches im Gegensatz zum bekannten XP-AntiSpy sogar Open Source ist.
News des 24. Januar 2005 |
Wie die ComputerBase vermeldet, scheint nVidia den DualChip-Grafikkarten von Gigabyte und Asus nicht abweisend gegenüberzustehen, man wurde von diesen Lösungen nur schlicht überrascht. So wird die Gigabyte 3D1 von nVidia derzeit zertifiziert, so daß die SLI-Funktionalität später auch dann zur Verfügung steht, wenn für diese Karten kein SLI-Mainboard genutzt wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird aber dennoch immer ein spezielles Mainboard des jeweiligen Herstellers zum Einsatz kommen müssen, da zumindestens die DualChip-Grafikkarte von Gigabyte (bei der Asus-Karte konnte dies noch nicht getestet werden) sozusagen Starthilfe benötigt: Ohne ein speziell angepasstes Mainboard-BIOS läuft die DualChip-Grafikkarte auf diesem Board nämlich gar nicht erst los ...
... Aber - und das wäre der Vorteil dieser Zertifizierung - man könnte die 3D1 dann in einem beliebigen PCIe-Mainboard von Gigabyte einsetzen, wenn Gigabyte dafür das Mainboard-BIOS entsprechend modifiziert. Darunter würde dann auch die Möglichkeit fallen, die 3D1-Grafikkarte in einem i915/i925-Mainboard zu benutzen, was schon ein deutlicher Gewinn wäre, denn bisher ist SLI bekanntermaßen auf AMD-Systeme beschränkt. Keine guten Informationen gibt es allerdings zum Thema des Spiele-Supports von SLI: Hier will nVidia auch weiterhin nur einzelne Spiele in den Treibern für SLI freischalten, das eigentlich geplante generelle Freischalten aller Spiele für SLI wird nur ein inoffizielles Feature bleiben ...
... Damit bietet sich das kürzlich veröffentliche Tool SLI Game Launcher erneut als Möglichkeit an, diese Beschänkung des Treibers zum umgehen. Schon viel erfreulicher ist dagegen die Meldung, daß die SLI-Konnektoren der Asus EN6600GT DualGrafikchip-Grafikkarte tatsächlich nutzbar sind, eine neue Version des nVidia-Treibers erstaunlicherweise auch den Verbund von vier Grafikchips mitmacht und daß man somit auch vier GeForce 6600 GT Grafikchips gleichzeitig rechnen lassen könnte - was natürlich noch praktisch zu verifizieren wäre. Daß die Grafikchips dann einzeln betrachtet nur noch eine Systembandbreite von PCI Express x4 abbekommen, wird sicherlich auch von der Leistung her kaum ein Hinderungsgrund sein.
Was gestern The Inquirer noch mehr als konfus versuchten zu beschreiben, läßt sich nun in Form einer neuen inoffiziellen AMD-Roadmap bei den holländischen Tweakers nachschlagen, ein paar weitere AMD-Dokumente hat zudem die ComputerBase zur Einsicht anzubieten. Aus diesen Dokumenten läßt sich nun folgendes klares Bild herauslesen: Im Anschluß an die Einführung von DualCore-Prozessoren in den Desktop-Markt mittels des Toledo-Cores im zweiten Halbjahr (wahrscheinlich allerdings nur für den Athlon 64 FX) wird AMD im Jahr 2006 mit neuen Sockeln einen großen Schnitt wagen. Der erste neue Sockel nennt sich M2 und wird durchgehend vom LowCost- bis ins HighEnd-Segment Verwendung finden, aller Wahrscheinlichkeit auch im Workstation/Server-Segment ...
... Dadurch wird das DualChannel-Speicherinterface der K8-Prozessoren dann auch bis ins LowCost-Segment benutzt werden, wobei auch heute schon viele Athlon 64 /FX Prozessoren über ein solches verfügen. Interessanter ist da schon der durchgehende DDR2-Support, wobei weiterhin unklar ist, ob die dann anstehenden Prozessoren nicht ebenfalls noch DDR1 unterstützen. Da man allerdings für das Jahr 2006 durchaus davon ausgehen kann, daß DDR2-Speicher den Preisstand von (gleich schnellem) DDR1-Speicher erreicht haben wird, spielt das vielleicht nicht mehr die ganz große Rolle. Danach unterteilt sich das Angebot in die einzelnen Leistungsklassen: Für den LowCost-Bereich (Sempron) ist hierbei der Manila-Core vorgesehen ...
... Im Mainstream-Bereich (Athlon 64) wird es dagegen der Orleans-Core richten, er besitzt gegenüber dem Manila-Core noch die LaGrande-ähnliche "Sicherheits"-Lösung Presidio und die Vanderpool-ähnliche Virtualisierungs-Lösung Pacifica. Gut möglich, daß diese beiden Features ebenfalls auch im Manila-Core schlummern, nur dort eben deaktiviert. Und letztlich soll für das HighEnd-Segment (Athlon 64 FX) der Windsor-Core antreten, neben Presidio und Pacifica ist dies der einzige DualCore-Prozessor der 2006er AMD-Roadmap. Damit scheint es fast so, als wolle AMD das Thema DualCore bis ins nächste Jahr hinein dem Hochpreisbereich vorbehalten, was deutlich Pluspunkte für Intel ergeben würde, da diese ihre DualCore-Prozessoren vom Start weg in normalen Preisregionen anbieten werden ...
... Zu dem gestern genannten Mobile-Prozessor Taylor wäre noch hinzuzusagen, daß dieser auf dem Sockel S1 basiert, womit AMD also - zu einem leider noch nicht genau bestimmten Zeitpunkt - im Jahr 2006 seine bisherigen Sockel generell zugunsten von S1 (Mobile) und M2 (Desktop) aufgeben wird. Anzufügen wären noch die (sanften) Verbesserungen diesen Jahres: Denn da wird der K8-Linie im ersten Halbjahr mit den Cores Palermo (LowCost aka Sempron), Venice (Mainstream aka Athlon 64) und San Diego (HighEnd aka Athlon 64 FX) noch SSE3 spendiert, sonst bleibt alles beim alten. Über all dem bleibt wie gesagt die größte Frage, ob AMD seine DualCore-Boliden auch für den Athlon 64 und nicht nur für den (sehr teuren) Athlon 64 FX bringen wird.
Hard Tecs 4U berichten über die Diskussionen in der Schweiz über ein neues Urheberrecht, welches dann auch eine Urheberrechtsabgabe und einen verschärften Kopierschutz vorsehen würde. Deutschland und Österreich sind diesbezüglich bekanntlich schon "weiter", was aber in erster Linie daran liegt, daß man in diesen Ländern einen demokratischen Gesetzfindungsprozeß einfach umgehen kann, indem man schlicht in der EU etwas beschließt und dann in den Mitgliedsstaaten der EU gezwungen ist, dieses umzusetzen - womit der nationalen Gesetzgebung enge Grenzen gesetzt sind. Bleibt für die Schweizer zu hoffen, daß sie durch ihre Nicht-Mitgliedschaft in der EU bessere Chancen haben, hohen Abgaben auf PC-Gerätschaften zu entkommen, mit denen man theoretisch etwas (privat & legal) kopieren könnte, welches durch immer wirksamere Kopierschutztechnologien jedoch effektiv verhindert wird.