News-Archiv 12. - 18. September 2005 (37. Kalenderwoche)
17./18. September 16. September 15. September 14. September 13. September 12. September
News des 16. September 2005 |
Nach der eher sehr stillen (aber erfolgreichen) Markteinführung der 8-Pipelines-Karte Radeon X800 GT hat ATI heute nun mit der Radeon X800 GTO eine neue Mainstream-Karte mit 12 Pixel-Pipelines sogar hochoffiziell an den Start gebracht. Natürlich handelt es sich bei beiden Launches auch mit um Abverkaufsaktionen der Chips der R4xx-Reihe, bevor ab Oktober die Chips der R5xx- und RV5xx-Reihen das Ruder übernehmen werden. Was dem Endkunden natürlich egal sein kann, wenn das Angebot stimmt, was bei der Radeon X800 GTO durchaus der Fall ist. Dabei unterteilt sich die neue Grafikkarte streng in zwei Varianten, die man an der verbauten Speichermenge ausmachen kann, deren Hauptunterschied aber bei den Taktraten liegt ...
... So taktet die 128-MB-Version mit 400/350 MHz - und damit im übrigen exakt so wie die Radeon X800, welche seinerzeit zusammen mit der Radeon X800 XL vorgestellt wurde. Die Radeon X800 128MB (gibt es allerdings auch mit 256 MB) und die Radeon X800 GTO 128MB sind faktisch identisch, hier kommt es also nur auf den Preis an: Die ältere Radeon X800 128MB ist derzeit für ca. 180 Euro zu bekommen, die neue Radeon X800 GTO soll rund 200 Euro kosten - womit ironischerweise die ältere Karte vorzuziehen wäre. Zudem gibt es von dieser auch 256-MB-Versionen (mit unverändertem Takt), welche mit einigem Suchen auch noch für unter 200 Euro zu finden sind und damit in dieser Preisklasse klar der Radeon X800 256MB den Vorzug geben ...
... Die 256-MB-Version der Radeon X800 GTO taktet dagegen völlig abweichend mit 400/490 MHz - immerhin satte 140 MHz Speichertakt mehr. Da die 256-MB-Version mit runden 220 Euro nur einen verhältnismäßig geringen Mehrpreis gegenüber der 128-MB-Version hat, lohnt hier klar der Griff zur größeren Karte. Mittels der Taktfrequenzen der 256-MB-Version der Radeon X800 GTO wird zudem indirekt die Radeon X800 Pro (12 Pixel-Pipelines, 475/450 MHz) angegriffen, welche aufgrund des Unterschieds beim Chiptakt wohl geringfügig schneller sein dürfte, allerdings mit Preisen von zumeist über 250 Euro auch ein gutes Stück teurer kommt als die 256-MB-Version der Radeon X800 GTO. Damit ist insbesondere die letztgenannte Karte ein guter Wurf seitens ATI, auch wenn man weder von einem preislichen wie auch leistungsmäßigen Durchbruch sprechen kann.
Bei techPowerUp! gibt es einen Bericht, wie man mittels eines BIOS-Mods die 4 deaktivierten Pipelines einer Radeon X800 GTO freischalten kann. Zusätzlich mit einer Übertaktung kann man diese Karte somit recht einfach auf die Leistungen einer wesentlich teureren Radeon X800 XT bringen. Allerdings ist es noch etwas unklar, welche Radeon X800 GTO Karten zu einer solchen Modifikation fähig sind: techPowerUp! sprechen hierbei explizit von einer "Sapphire Radeon X800 GTO²", allerdings findet sich unter den drei von Sapphire heute offiziell vorgestellten GTO-Karten keine mit diesem Namen ...
... Somit ist die ganze Sache etwas in der Schwebe bezüglich der für diesen Mod fähigen Karten, offen sind dabei noch alle Möglichkeiten: Das nur eine spezielle Sapphire-Karte mit diesem Mod funktioniert, daß alle Radeon X800 GTO Karten von Sapphire damit funktionieren, daß alle Radeon X800 GTO Karten aller Hersteller damit funktionieren oder das alle X800-Karten mit 12 Pipelines von Sapphire oder gar von allen Herstellern mit diesem Mod funktionieren. Da der BIOS-Mod letztlich nur die Anzahl der aktiven Pipelines von 12 auf 16 verändert (und es sich bei der gesamten X800-Serie letztlich um technisch dieselben Grafikchips handelt), ist letzteres zumindestens theoretisch möglich. Ob es auch praktisch funktioniert, bleibt erst einmal abzuwarten ...
... Waagemutigen Naturen, welche beispielsweise einfach mal eine Radeon X800 Pro (ebenfalls nur 12 aktive Pipelines) diesem BIOS-Mod unterwerfen wollen, sei natürlich generell dazu geraten, vorher ein Backup des originalen Grafikkarten-BIOS anzulegen bzw. Vorkehrungen für ein automatisches Rückflashen bei fehlgeschlagenem BIOS-Flash zu treffen. Auch ist es eher unwahrscheinlich, daß sich AGP-Karten mit diesem Mod behandeln lassen (da das gemoddete BIOS das einer PCIe-Karte ist), aber es besteht die (zugegeben kleine) Chance, daß alle X800-Karten mit 12 Pipelines auf PCIe-Basis durch diesen BIOS-Mod auf 16 Pipelines "aufrüstbar" sind - sofern in den ursprünglich 4 deaktivierten Pipelines keine Chipfehler sind.
News des 15. September 2005 |
Aus Fernost gibt es ein paar erste Performance-Werte zu ATIs R520 HighEnd-Grafikchip, auch wenn sich diese derzeit nur auf zwei Messungen im 3DMark05 beschränken. So soll eine R520 XL ("Radeon X1800 XL") mit 500/500 MHz und 16 Pipelines 7000 3DMarks erreicht haben, eine R520 XT ("Radeon X1800 XT") mit 650/700 MHz und 16 Pipelines 8600 3DMarks. Dies sind exzellente Werte, denn im Vergleich erreicht eine GeForce 7800 GTX mit 430/600 MHz und 24 Pipelines derzeit runde 7650 3DMarks. Überraschend ist zudem, daß ATI beim Speichertakt der R520 XT bis ans obere Ende der Vorgaben geht und gleich 700-MHz-Speicher einsetzt, welcher derzeit nocht ziemlich teuer sein dürfte. Inwiefern das auf den Kartenpreis abfärbt - auch eingedenk der bei der XT verbauten 512 MB Speicher - bleibt zu beobachten.
Wie Hard Tecs 4U berichten, kostet die Produktion eines Intel-Prozessors laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens In-Stat im Durchschnitt 40 Dollar, wobei teurere Prozessoren mit höherem Silizium-Aufwand bzw. höheren Taktraten hier natürlich teurer kommen dürften als kleinere oder niedrig getaktete Prozessoren. Nichts desto trotz ergibt sich damit endlich wieder einmal ein Anhaltspunkt in diesem schwierigen Frage, wo die Prozessoren-Hersteller selber kaum einmal eine befriedigende Antwort geben. AMD-Prozessoren sind im übrigen als etwas teurer (in der Produktion) als Intel-Prozessoren einzuschätzen, da AMD als die deutlich kleinere Firma nicht über das riesige Know-How wie Intel verfügt.
Bei AnandTech hat man sich das erste Retail-Mainboard auf Basis des ULi M1695 Chipsatzes angesehen, das ASRock 939Dual-SATA2. Wie bekannt verfügt dieser Chipsatz über native AGPx8 und PCIe x16 Lösungen, welche beiderseits auch auf dem ASRock-Mainboard verbaut sind und einwandfrei funktionieren. Ein klein wenig erstaunt es nur, daß bei den Messungen des ASRock-Mainboards die PCIe-Lösung zumeist ein paar wenige Prozentpunkt schneller war als die AGP-Lösung - bei den Messungen des Referenz-Mainboards von ULi ergaben sich dagegen kaum Differenzen zwischen AGP und PCIe. Nichts desto trotz konnte ASRock mit seinem Mainboard den Beweis antreten, daß es somit möglich ist, AGP und PCIe mit hoher Performance auf einem Mainboard zu vereinen.
Shortcuts: Golem berichtet von der neuesten DualChip-Konstruktion seitens Asus auf Basis von zwei GeForce 7800 GT Grafikchips. Bei Hard Tecs 4U hat man dagegen Informationen über die kommenden Intel-Chipsätze, welche nicht nur für den kommenden DualCore-Prozessoren Presler, sondern auch für die neue Prozessoren-Architektur von Intel gedacht sind. Nochmals Hard Tecs 4U berichten zudem über die (angeblich) für morgen geplante Vorstellung der Radeon X800 GTO sowie die schon laufenden Auslieferung des nVidia-Konkurrenzchips GeForce 6800 XT.
News des 14. September 2005 |
Bei techPowerUp! findet man schon recht detaillierte Informationen zu den einzelnen Ausführungen des kommenden ATI R520 HighEnd-Grafikchips, inklusive auch Bildern einer entsprechenden Karte. Danach ergäbe sich folgendes Bild: Die XT-Variante des R520 taktet mit 600 MHz beim Chip und 650 bis 700 MHz beim Speicher. Von dieser XT-Version gibt es dann noch eine CrossFire-Edition mit gleichen Taktraten, welche als Masterkarte im CrossFire-Verbund eingesetzt werden kann. Die nächste Karte ist die die XL-Variante des R520, welche mit 500/500 MHz taktet, darunter gibt es dann letztlich noch die LE-Variante mit 450/450 MHz ...
... Als Unterschied zu XL und LE zeichnet die XT-Variante zudem noch die DualSlot-Kühllösung und die verbauten 512 MB Grafikkarten-Speicher aus, XL und LE benutzen beiderseits eine SingleSlot-Kühllösung sowie 256 MB Grafikkarten-Speicher. Wie zu erwarten, handelt es sich bei den drei bzw. vier R520-Varianten ausschließlich um PCI-Express-Lösungen, extra AGP-Varianten sind von ATI nicht vorgesehen. Diese können natürlich nach Bedarf von den Grafikkarten-Herstellern mittels des bekannten Rialto-Bridgechips selbständig erstellt werden, wobei aus heutiger Sicht unklar ist, ob dies passieren wird ...
... Ein Wort noch zu dem gemeldeten internen 512bittigem Speicherinterface: Dies ist keine Besonderheit, sondern völlig normal. Ein externes 256 Bit DDR-Speicherinterface setzt immer ein internes 512bittiges Interface voraus, schließlich sind 256 Bit DDR insgesamt auch wieder 512 Bit und Grafikchip-intern wird nicht mit dem DDR-Verfahren gearbeitet, dies passiert nur im Kontakt mit den Speicherbausteinen. Zur wichtigsten noch unsicheren Frage - der nach der Anzahl der Pixel-Pipelines - haben techPowerUp! allerdings keine Informationen anzubieten, allerdings lassen die relativ hohen Taktraten eher denn auf einen Chip mit 16 Pixel-Pipelines schließen. ...
... Daß dieser intern womöglich bereits über mehr Pipelines verfügt, die dann mittels späterer Grafikkarten freigeschaltet werden, ist nicht ganz auszuschließen, allerdings glauben wir nicht an Berichte, die von gleich 32 Pixel-Pipelines sprechen: Davon derzeit nur 16 freizuschalten, wäre eine extreme Silizium-Verschwendung. Eher wahrscheinlicher ist jedoch, daß ATI schlicht von Anfang auf "nur" 16 Pixel-Pipelines gesetzt hat, dafür aber mittels der 90nm Fertigung sehr hohe Taktraten anbietet, welche nVidia derzeit mit der 110nm Fertigung unmöglich erreichen kann. Wie sich dieses Konzept gegenüber dem G70-Chip von nVidia schlägt, wird sich wohl Anfang/Mitte Oktober mit den ersten Tests des R520-Chips ergeben.
Shortcuts zu ATIs neuen Grafikchips: Auch bei der Virtual Zone ist eine R520-Grafikkarte zu sehen. Als Speicher dieser Karte kam im übrigen 1.26ns GDDR3 zum Einsatz - dieser würde bis zu 793 MHz Speichertakt vertragen. Laut The Inquirer hat die LE-Variante des R520 dagegen nur 12 aktive Pixel-Pipelines, was durchaus vorstellbar wäre, da der Taktabstand zur XL-Variante mit nur 50 MHz doch arg gering ist. Und letztlich vermelden Hard Tecs 4U noch eine Pro-Variante des R520, zusätzlich wurde der Mainstream-Grafikchip RV530 als mit 12 Pixel-Pipelines ausgestattet spezifiziert. Vom RV530 soll eine Standard-Version mit einem Chiptakt von mindestens 500 MHz sowie eine XT-Variante mit einem Chiptakt von mindestens 600 MHz erscheinen - wobei beide diese Grafikchips dann schon um Gefilde einer R520 LE mit nur 12 aktiven Pixel-Pipelines wildern würden.