News-Archiv 20. - 26. November 2006 (47. Kalenderwoche)
25./26. November 24. November 23. November 22. November 21. November 20. November
News des 25./26. November 2006 |
Wenn wir uns am Freitag mit dem ATI R700-Chip und damit der G80/R600 nachfolgenden Generation beschäftigt haben, so dürfte natürlich bis zu dieser Chip-Generation noch eine ganze Weile vergehen - vorher stehen erst einmal die Grafikchips G80 und R600 sowie deren Derivate und Refresh-Chips an. Diese Chips werden aller Vorausschicht nach bis mindestens Ende 2007 den Markt regieren, die Generation der MultiCore- und gleichzeitig Direct3D 10.1 kompatiblen Grafikchips (eine S3-Roadmap legt den Verdacht nahe, daß beide Technologiesprünge zum selben Zeitpunkt kommen) dürfte dann erst 2008 antreten. Dies bedeutet, daß das Jahr 2007 wohl vollkommen frei ist für die DirectX10-Generation basierend auf G80 und R600 ...
... Dabei dürfte sich der Weg der beiden großen Grafikchip-Entwickler etwas unterscheiden, bedingt durch den von nVidia inzwischen erreichten Zeitvorsprung vor ATI. Von nVidia ist bereits bekannt, daß für das Frühjahr 2007 die Grafikchips G84 für den LowCost- und G86 für den Mainstream-Markt anstehen, mit diesen wird nVidia ergo sein Produktportfolio mehr oder weniger vollständig auf Direct3D10 umstellen. Seitens ATI wird bis zu diesem Zeitpunkt wohl erst nur die Speerspitze des Direct3D10-Angebots in Form des R600 verfügbar sein (laut den X-bit Labs soll dessen Launch am 20. Januar stattfinden). Für den LowCost- und den Mainstream-Markt dürfte ATI dann im Sommer 2007 nachziehen, konkrete Chipsatznamen hierzu sind aber noch nicht bekannt. nVidia hingegen dürfte schon im Sommer - anderen Aussagen zufolge bereits im Frühjahr - mit einem ersten Refresh des G80-Chips kontern ...
... Gleiches dürfte aber auch bei ATI anstehen - ein Refresh des R600-Chips ist im Prinzip schon für Sommer 2007 zu erwarten. Seitens beider Hersteller ist dann ebenfalls noch einmal eine Refresh-Generation für den LowCost- und für den Mainstream-Markt zu erwarten, vermutlich taktisch gut positioniert im Herbst 2007. Für den Zeitraum danach wird es entscheidend sein, wann die darauffolgende Chip-Generation wirklich zur Verfügung steht: Sollten G90 (Codename ist rein spekulativ) und R700 erst im Frühjahr 2008 anstehen, dürfte es im Herbst/Winter 2007 wohl einen erneuten Refresh von G80 und R600 geben, da HighEnd-Grafikchips nach wie vor üblicherweise aller halben Jahre abgelöst werden (im LowCost- und Mainstream-Markt sind die Zyklen dagegen etwas länger).
Wie der Heise Newsticker berichtet, entzündet sich derzeit am (noch etwas ungewissen) Weiterbestand des Anonymisierungsdienstes AN.ON eine Diskussion über die Notwendigkeit einer umfassenden Netzüberwachung. Das Problem des bisher aufgrund staatlicher Förderung bestehenden Dienstes ist es, daß die bislang sogar gesetzlich empfohlene Anonymität im Internet seitens der Politik mit den geplanten kommenden Gesetzesvorhaben nicht mehr hoch im Kurs steht - und demzufolge meisten der (sogenannten) "Sicherheitspolitiker" diesen Dienst lieber heute als morgen abgeschaltet sehen würden. Einen interessanten Gegenstandpunkt hierzu nahm allerdings der Leiters des Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Thilo Weichert, ein, wonach "nicht alle Möglichkeiten zur Strafverfolgung aus der physischen Welt in den virtuellen Raum zu übertragen" seien ...
... Damit wird ein bislang wenig erörtertes Thema aufgeschlagen: Aufgrund der mittels der modernen Computertechnik immer besseren und immer einfacheren Überwachungsmöglichkeiten sollte die Grenze für die Überwachungstätigkeit des Staates nicht mehr wie bisher an der Grenze des technisch möglichen gezogen werden - einfach weil die technische Grenze die faktische Totalüberwachung innerhalb weniger Jahre bedeutet. Der neue Ansatz sollte sich wohl eher daran orientieren, wo wirklich Straftaten passieren und wie diesen dann konkret begegnet werden kann. Bei aller Hysterie über immer neue Überwachungsansätze wird nämlich gern vergessen, daß die Mehrzahl aller Straftaten in der realen Welt passieren, dort auch ihre Spuren hinterlassen - und die staatlichen Ermittler vor 15 Jahren auch ganz ohne das Internet ihre Ermittlungserfolge erzielen konnten.
News des 25. November 2006 |
The Inquirer wollen erste Informationen zum ATI R700 Grafikchip haben, mit welchem ATI anscheinend einen völligen Paradigmen-Wechsel einzuleiten gedenkt: So soll nicht ein sehr großer Chip entstehen, sondern mehrere kleinere, welche dann je nach Performancebedarf zusammengeschaltet werden können. Grob könnte man die dahintersteckende Absicht dabei so betrachten: Anstatt einen Chip mit beispielsweise 64 Shader- und 32 Textureneinheiten zu bauen, erstellt man einfach acht einzelne Chips mit jeweils 8 Shader- und 4 Textureneinheiten (auf einer Grafikkarte). Denkbar ist es zudem, daß neben den genannten "Shader-Chips" auch noch ein "Kontroll-Chip" pro Grafikkarte zum Einsatz kommt, welcher für Ende und Anfang der Rendering-Pipeline zuständig ist ...
... Sprich, ein solcher "Kontroll-Chip" wäre dann für die Aufteilung der von der CPU ankommenden Daten auf die einzelnen "Shader-Chips" zuständig und würde vor allem aber auch den Ausgangsspeicher verwalten (womöglich wären sogar die ROPs allein in diesem "Kontroll-Chip" angesiedelt), welcher also die einzelnen Bildteile von den "Shader-Chips" empfängt und somit zum letztendlichen Bild zusammensetzt. Natürlich wäre ein solches System auch ohne extra "Kontroll-Chip" lösbar, dies würde allerdings bedeuten, daß einer der eingesetzten "Shader-Chips" die Kontrolle über die anderen "Shader-Chips" übernehmen müsste und daß bei diesen die entsprechenden Kontroll-Einheiten dann überflüssig vor sich hin schlummern würden ...
... Aber natürlich ist die Idee der Trennung von "Shader-Chips" und einem "Kontroll-Chip" derzeit nur eine Hypothese unsererseits - es wäre so möglich, was nicht bedeuten mag, daß es ATI letztendlich auch so umsetzen wird. Eventuell schätzen wir hier den nötigen Verwaltungsaufwand bzw. vielmehr die dafür notwendigen Transistoren auch als zu hoch ein und es lohnt sich eher, diese Kontroll-Funktionalität mit in die "Shader-Chips" zu integrieren. Eine alternative Idee wäre auch, daß die CPU die Verwaltungsarbeit zu einem gewissem Teil übernimmt - wozu steuern AMD und Intel schließlich in Richtung MultiCores ;) ...
... Der letztendlich durch die Methode der Aufteilung in mehrere einzelne Chips erzielbare Vorteil liegt zum einen in der beliebigen Skalierbarkeit: Man kann mit nur einem Chips (oder zwei, wenn man einen extra "Kontroll-Chip" benötigt) das komplette Produktportfolio bestreiten - sogar inklusive späterer Refresh-Angebote. Bisher brauchte man dafür in aller Regel mindestens drei verschiedene Grafikchips, welche alle für sich selbst erst einmal entwickelt und für die Massenproduktion reif gemacht werden mussten. Zudem wurde und wird es mit steigender Pipeline-Anzahl immer mehr notwendig, zur besseren Produktunterscheidung auch Grafikchips mit deaktivierten Chipteilen ins Angebot aufzunehmen ...
... Wenn beispielsweise im HighEnd-Markt 24 Pipelines angeboten werden, im Mainstream-Markt 12 und im LowCost-Markt deren 4, so klaffen hier jeweils große Lücken zwischen den jeweiligen Angeboten, welche sich auch kaum noch über die Taktfrequenz schließen lassen (zudem fordern besonders niedrige Taktfrequenzen nur die Übertakter heraus). Mit der Idee der einzelnen kleinen Grafikchips kann man den Markt problemlos mit Lösungen für jede beliebige Pipeline-Anzahl bedienen - und dies noch dazu ohne Chipteile deaktivieren zu müssen, was in den meisten Fällen dann doch eine gewisse Silizium-Verschwendung mit sich bringt. Zudem ist man somit auch sehr flexibel bei Änderungen des Marktes aufgestellt: Zieht die Konkurrenz mit einer neuen Lösung davon, bringt man einfach eine Grafikkarte mit noch mehr eigenen Grafikchips an Board heraus ...
... Der nächste wesentliche Vorteil diese Methode liegt in der Reduzierung der Produktionskosten. Denn natürlich fällt die Ausschussquote deutlich niedriger aus, wenn man anstatt eines 700-Millionen-Transistoren-Chips einfach acht 100-Millionen-Transitorer herstellt: Wenn ein Wafer 50 "große" Chips enthält und zehn Fehler auf dem Wafer sind, dann hat man zehn fehlerhafte Chips, was einer Quote von 20 Prozent entspricht. Arbeitet man hingegen mit "kleinen Chips", passen auf dasselbe Wafer (grob gerechnet) 350 Chips, was bei wieder zehn Fehlern auf dem Wafer immer noch zu zehn fehlerhaften Chips führt - die Quote liegt dann aber eben nur noch bei 3 Prozent ...
... Gerade bei sehr großen Grafikchips (wie dem G80 und dem kommenden R600) wird dieses Problem immer drängender, weil mit diesen die Anzahl der Grafikchips pro Wafer deutlich abnimmt und sich damit dieselbe Anzahl an Fehlern auf dem Wafer in einer deutlich höheren Ausschussquote niederschlägt. Mittels der Produktion vieler kleinerer Grafikchips kann man die Produktionsausbeute wieder erheblich steigern, was letztendlich den Herstellungspreis pro Chip drücken hilft. Der letzte Vorteil der Methode der Aufteilung in mehrere einzelne Chips ist dann auch wieder eine Produktions-spezifische: Denn natürlich erlauben kleine Chips gegenüber größeren in aller Regel höhere Taktraten, lassen sich diese einzeln ja auch viel besser kühlen als in einem großem Chip zusammengebacken ...
... Insofern sind hier mehr oder weniger nur Vorteile in dieser Idee zu sehen, anstatt eines großen Grafikchips mehrere kleine zu fertigen. Natürlich wird ATI die Schwierigkeit des höheren Verwaltungsaufwandes zu überwinden haben sowie auch die eventuell auftauchende Problematik, daß die Leistungsskalierung mit zunehmender Chipanzahl dann eventuell einen abnehmenden Verlauf hat - trotz daß sich Grafikberechnungen eigentlich perfekt zur Parallelisierung eignen. Die erzielbaren Vorteile durch bessere Ausbeute und höheren Takt dürften diese Nachteile allerdings deutlich überwiegen - zudem ergibt sich wie gesagt für die Grafikchip-Entwickler der ganz entscheidende Vorteil, mit einem Chip alle Bedürfnisse abdecken zu können. Derzeit ist das natürlich noch klare Zukunftsmusik - aber interessant hört sich die Idee allemal an.
News des 23. November 2006 |
The Inquirer haben ein paar neue Informationen zu ATIs R600 NextGen-Grafikchip, welche natürlich zum derzeitigen Stand der Dinge höchst spekulativ sind - nichts desto trotz aber eben auch durchaus der Wahrheit entsprechen können. So spricht man von einem 512-Bit-Speichercontroller - ohne allerdings definitiv zu klären, ob damit auch wirklich ein 512-Bit-DDR-Speichercontroller gemeint ist, da man den bisherigen 256-Bit-DDR-Speichercontroller eben durchaus auch als "512-Bit-Speichercontroller" bezeichnen könnte. Da aber nVidia beim G80-Chip ebenfalls schon das Speicherinterface verbreitert hat, ist ein solcher Schritt beim R600-Chip nicht abwegig - wenn auch hiermit absolut nicht sicher ...
... Desweiteren spricht man von 16 Raster Operation Units (ROPs), was zwar unterhalb des G80-Stands von 24 (GeForce 8800 GTX) bzw. 20 (GeForce 8800 GTS) liegt, aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Leistungshinderniss darstellen dürfte: Schließlich steigt die Komplexität heutiger Grafikberechnungen immer weiter an, ist also prinzipiell zu erwarten, daß man ein deutliches Mehr bei den eigentlichen Recheneinheiten benötigt, dafür aber gar nicht einmal soviel mehr ROPs. Wieviele Textureneinheiten ATI beim R600 einplant, ist dagegen weiterhin unklar - wobei auch bei diesen nicht unbedingt große Steigerungen vonnöten sind, um auf Touren zu kommen ...
... Die aus Performance-Sicht größte Bedeutung kommt heutzutage endgültig den Shader-Einheiten zu - welche wiederum ihrerseits von Grafikchip-Entwickler zu Grafikchip-Entwickler kaum vergleichbar sind, meistens gibt es hierbei noch nicht einmal eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Ansätzen ein und desselben Grafikchip-Entwicklers (G7x zu G80). The Inquirer nennen hier für den R600-Chip "64 Shader 4-way SIMD units", was man aber auch mit 256 Shader-Einheiten übersetzen könnte. Ob dieses allerdings eine kleine oder größere Rechenpower ergibt als beim G80-Chip, ist wie gesagt derzeit unmöglich vorhersagbar - und hängt neben der (unbekannten) Effizienz der Shader-Einheiten natürlich auch an deren Takt und der Qualität der Treiber.
Wie Hard Tecs 4U berichten, wird Intel bis zumindestens ins dritte Quartal 2007 hinein taktmäßig weiterhin sehr konservativ bleiben und die Taktraten der bis zu diesem Zeitpunkt erhältlichen Core 2 Duo/Quad/Extreme Prozessoren nur bis auf maximal 3.0 GHz steigern. Allerdings soll es mit dem dann anstehenden Refresh der Core 2 Duo Prozessoren auch einen höheren FrontSideBus in Form des FSB1333 geben, welcher dann auch den Einsatz höher getakteter Speichersorten als DDR2/667 auf Intel-Plattformen sinnvoll macht und somit noch das eine oder andere Prozent an Pro/MHz-Leistung oben drauf legen dürfte. Trotzdem fällt die für AMD damit zu überspringende Hürde nicht wirklich geringer aus, da deren aktuelle Prozessoren bei der Pro/MHz-Leistung um ca. 20 Prozent (unter Spielen sogar bei 32 Prozent) zurückliegen und AMD schließlich im genannten Zeitraum auch nur bis auf maximal 2.9 GHz gehen will ...
... Somit muß der im dritten Quartal 2007 für den Desktop-Markt anstehende K8L-Core schon eine heftige Steigerung bei der Pro/MHz-Performance mitbringen, um AMD - trotz daß das Unternehmen wie schon erwähnt in diesem Zeitraum nicht mit höheren Taktraten dienen kann - (im HighEnd-Bereich) wieder auf Intel-Niveau oder sogar an Intel vorbeizubringen. Was für AMD auch zwingend erforderlich ist, denn nach dem vorgenannten Refresh der Core 2 Duo/Quad/Extreme Prozessoren wird Intel gemäß früheren Informationen auf die 45nm Fertigung wechseln (wohl gegen Ende 2007) und will damit innerhalb recht kurzer Zeit Taktfrequenzen von bis zu 4 GHz bei den DualCore-Prozessoren erreichen. Spätestens dann wird auch AMD seiner bisherige Zurückhaltung bei den Taktfrequenzen ablegen müssen - oder aber man wird von Intel schlicht überrollt werden.
News des 22. November 2006 |
Der Planet 3DNow! vermeldet ein erstes Mainboard mit einem AMD 690G Mainboard-Chipsatz - hinter welchem sich natürlich schlicht ein umgelabelter ATI RS690 Mainboard-Chipsatz verbirgt. Das Erstaunen des Planet 3DNow! über diese Umlabelung erstaunt dagegen uns wiederum etwas: Schließlich hatte AMD doch klar angekündigt, Mainboard-Chipsätze von ATI für die eigenen Prozessoren künftig unter eigenem Label laufen zu lassen, nur die Mainboard-Chipsätze für "fremde" Prozessoren (sowie natürlich alle Grafikchips) sollen weiterhin das ATI-Logo tragen. Davon abgesehen kündet der neue Mainboard-Chipsatz nun auch den baldigen Start einer neuen integrierten ATI-Grafiklösung an, welche auf der Radeon X700 basieren soll ...
... Ob AMD/ATI die vollen acht Rendering-Pipelines dieses Chips für die integrierte Version verwendet hat, ist derzeit noch nicht bekannt, allerdings eher unsicher: Wahrscheinlich läuft es auf vier Rendering-Pipelines hinaus, welche AMD/ATI aber trotzdem wieder einen Spitzenplatz im Markt der integrierten Grafiklösungen sichern sollte - schließlich lief auch schon der Radeon Xpress 200G Chipsatz mit integrierter (und auf zwei Rendering-Pipelines abgespeckter) Radeon X300 Grafik recht gut im Markt und liegt bezüglich der Spiele-Performance immer noch im Spitzenfeld der aktuell verfügbaren integrierten Lösungen.
Gemäß der DigiTimes wird sich VIA in drei Geschäftsbereiche restrukturieren, um dem veränderten Markt gerade nach dem AMD/ATI-Deal wieder gerecht zu werden. Am Business-Modell der letzten Zeit wird allerdings wohl kaum gerüttelt werden, demzufolge sind von VIA auch in Zukunft kaum große Anstrengungen auf dem Markt der Mainboard-Chipsätze außerhalb billiger OEM-Produkte für den zumeist asiatischen Markt zu erwarten. Allein die eigenen C7-Prozessoren scheinen ein höheres Gewicht (als nun extra Geschäftsbereich) zu bekommen - was aber auch verständlich ist, kann VIA mit diesen doch eine von Intel und AMD wirklich unabhängige Plattform gänzlich allein vermarkten, selbst wenn der C7 nur in einigen Nischenmärkten mitspielen kann.
Noch einmal etwas zum Thema "Killerspiele": Wir wollen hiermit auf unseren Artikel vom April 2002 namens Was bringt das Verbot von "Killerspielen"? verweisen, welcher trotz daß inzwischen vier Jahre vergangen sind, nach wie vor absolut aktuell ist - der Artikel könnte faktisch heutzutage geschrieben worden sein, ersetzt man "Erfurt" mit "Emsdetten". Bei der Lektüre dieses Artikels fällt aber auch auf, wie wenig sich in diesen vier Jahren in Bezug auf die öffentliche Darstellung sowie das vorhandene Wissen der Medienmacher und Politiker bei "Killerspielen" getan hat: Nach wie vor herrrscht dort gröbste Unwissenheit gepaart mit bewußt tendenzieller Berichterstattung. Wenn ein Versagen stattgefunden hat, dann auch eines der Politik und der Medien, welche sich vier Jahre nach Erfurt immer noch keine entsprechende Kompetenz beim Thema Computer- und Videospiele erarbeitet hat.
Shortcuts: Laut den X-bit Labs scheint ATI derzeit kurz vor dem Release einer neuen Lösung für den Mobile HighEnd-Markt zu stehen. Zumindestens wurde eine "Mobility Radeon X1900" in der Produktbeschreibung eines neuen Fujitsu-Siemens Notebooks gefunden - bislang lieferte ATI im Mobile-Markt als bestmögliche Lösung die Mobility Radeon X1800 aus. Über eine böse Lücke in der Passwort-Verwaltung des Firefox-Browser berichtet hingegen der Heise Newsticker. Im Gegensatz zu vielen Berichterstattungen zum Thema, welche sich nur auf den Firefox 2.0 beziehen, existiert das Problem allerdings schon seit der originalen Mozilla-Suite und damit ganz konkret auch beim Mozilla-Browser sowie allen Firefox 1.x Versionen.
News des 21. November 2006 |
Laut der DigiTimes soll die Nachfrage nach G80-Grafikkarten eher gering sein - wobei dies natürlich auch darin begründet liegen kann, daß die meisten professionellen Marktbeobachter in eher sehr großen Stückzahlen denken und Karten wie die GeForce 8800 GTS & GTX, welche derzeit fast ausschließlich als Nachrüst-Objekte in Gamer-PCs landen, eben kaum auf großartige Stückzahlen kommen können. So freut den professionellen Betrachter denn auch eher der für das Frühjahr erwartete Markteintritt der G80-Derivate G84 (LowCost) und G86 (Mainstream), weil man sich von diesen Chips natürlich erheblich höhere Stückzahlen erwarten kann. Davon abgesehen bestätigt die Meldung der DigiTimes dankenswerterweise die Existenz dieser beiden Grafikchips, welche bisher im eigentlichen nur gerüchteweiser bekannt waren.
Der Heise Newsticker berichtet über erste erfolgreiche Tests von UMC mit 45nm-Strukturen. UMC ist nach TSMC der weltweit zweitgrößte Auftragsfertiger von Chips und wird u.a. von ATI (häufiger) wie auch nVidia (seltener) zur Fertigung von zumeist LowCost-Grafikchips eingesetzt. Die aktuellen Versuche von UMC dienen allerdings erst einmal nur der langfristigen Vorbereitung der 45nm Fertigungstechnologie, zudem wird UMC üblicherweise anfänglich erst nur kleinere Chips für Speicher und mobile Geräte in der neuen Technologie herstellen können, die Produktion von mittlerweile hundertmillionen Transistoren schweren Grafikchips wird dann erst mit einigem zeitlichen Abstand folgen können. Mit in 45nm hergestellten Grafikchips ist somit klar nicht vor 2008 zu rechnen, nachdem im nächsten Jahr erst einmal die 65nm Technologie bei Grafikchips breit eingeführt werden wird.
Laut Hartware gilt die Anweisung seitens nVidia an die jeweiligen Grafikkartenhersteller, keine ab Werk übertakteten GeForce 8800 GTS/GTX Karten in den Markt zu bringen, erstaunlicherweise auch für wassergekühlte Modelle. Möglicherweise sind die Taktungen speziell der GeForce 8800 GTX schon zu stark auf Kante gebaut, um hier noch höhere und dabei trotzdem stabile Taktraten realisieren zu können - insbesondere unter Einrechnung des sehr hohen Takts der Shader-Einheiten. Möglicherweise will man aber auch nur in der derzeitigen Marktsituation, wo ATI im HighEnd-Bereich für einige Zeit fast unmöglich kontern kann, bewußt keine noch besseren Angebote liefern, um sich den nötigen Platz für den Refresh-Chip zum G80 zu lassen, welcher schließlich auch nicht mehr all zu weit entfernt ist (Frühjahr oder Sommer 2007).
Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U wird der Core 2 Quad Q6600 Prozessor von Intel nicht erst im Frühjahr 2007, sondern schon am 7. Januar erscheinen. Bei einem Listenpreis von 851 Dollar dürfte aber auch mit diesem der große Durchbruch für QuadCore-Prozessoren nicht erfolgen. Nochmals laut Hard Tecs 4U will Intel anscheinend HyperThreading mittels des 2008 erscheinenden Bloomfield-Prozessors zurückbringen. Jener Prozessor dürfte dabei schon aus der im gleichen Jahr anstehenden neuen Nehalem-Prozessorenarchitektur entstammen, wird für Bloomfield doch auch schon der integrierte Speichercontroller genannt. Wie der Heise Newsticker ausführt, muß man T-Online teilweise nicht erst auf die Löschung seiner Verbindungsdaten bei einem Flatrate-Tarif verklagen, manchmal reicht ein entsprechendes Gesuch beim Datenschutzbeauftragten von T-Online wohl auch aus ...
... Wie der Planet 3DNow! berichtet, will nVidia keine Windows Vista Treiber für seinen älteren nForce2-Chipsatz herausbringen (gilt wahrscheinlich genauso für den noch älteren allersten nForce-Chipsatz). Inwiefern das allerdings einen wirklichen Nachteil bedeutet, wäre noch abzuwarten, schließlich dürfte Windows Vista einen gewissen Standardtreiber mitbringen, welcher - so zumindestens die Erfahrung aus früheren Windows-Versionen - meistens ganz vernünftig funktioniert. Laut Gulli bringt ein von der Musikindustrie verklagter Tauschbörsianer eine neue Verteidigungsstrategie gegenpber solcherart Zivilklagen ins Spiel: Dabei beruft er sich darauf, daß die Musikindustrie bereits einen entsprechenden Vergleich mit der KaZaA-Tauschbörse geschlossen hat und daß die gegen ihn persönlich gerichtete Zivilklage demzufolge einer doppelten Entschädigungszahlung gleichkommen würden ;).
News des 20. November 2006 |
Aus der Chip-Aufstellung von Beyond3D zu den neuen ATI-Grafikchips RV560 (verbaut bei der Radeon X1650 XT) und RV570 (verbaut bei der Radeon X1950 Pro) läßt sich nunmehr sicher entnehmen, was schon des längerem als spekulative Überlegung im Raum stand: RV560 und RV570 sind derselbe Chip, ATI deaktiviert schlicht für den RV560 und damit die Radeon X1650 XT ein Teil des Siliziums (im genauen eine Quad-Pipeline aka 4 Rendering-Pipelines mit 12 Pixelshader-Einheiten sowie die Hälfte des Speicherinterfaces). Daß ATI dies so handhabt, war vorher wie gesagt schon vermutet worden: Zum einen weil die Spezifikationen beider Chips sich ziemlich nahe sind und zum anderen, weil dieses Vorgehen natürlich wirtschaftlicher für ATI ist. Für den Endkunden ändert das nichts, besondere Hoffnungen auf eine Modifizierbarkeit des RV560-Chips (mit dem Ziel, einen RV570 zu erreichen) sollte man sich ebenso eher nicht machen.
Hard Tecs 4U berichten recht ausführlich über die bis Ende nächsten Jahres bei AMD anstehenden neuen Prozessoren. Danach werden die ersten 65nm Prozessoren von AMD zwar noch dieses Jahr den Markt erreichen, die großen Stückzahlen kommen dann aber doch erst Anfang 2007. Da AMD mit den ersten 65nm Prozessoren jedoch die Taktfrequenzen noch nicht wirklich hochreissen will, erscheint der verbesserte K8L-Core als doch interessanter, welchen AMD für das zweite Quartal 2007 plant. Hard Tecs 4U spekulieren an dieser Stelle im übrigen auf den 22. April als exakten Launchtag, da an diesem Tag vor vier Jahren der erste Opteron überhaupt und vor zwei Jahren der ersten DualCore-Opteron an den Start gingen ...
... Allerdings wird es den K8L anfänglich auch wieder erst nur für den Server-Bereich und dort in QuadCore-Ausführung geben - das dürfte für AMD zwar hübsch sein, um die erneute Performance-Führerschaft im Servermarkt anpeilen zu können, nützt dem Desktop-Markt aber natürlich herzlich wenig. Den K8L für den Desktop-Markt wird es somit erst im dritten Quartal 2007 geben, dann wird dieser Core sowohl für Athlon 64 X2, Athlon 64 X4 als auch Athlon 64 FX antreten - und somit sowohl in QuadCore- als auch in DualCore-Ausführung. Bei den Taktraten will AMD wie schon bekannt jedoch erstaunlich konservativ bleiben: Wenn man sich Intel mit weiterhin unterhalb von 3 GHz stellen will, muß der K8L-Core schon eine wirklich dicke Erhöhung der Pro/MHz-Leistung mitbringen.
Golem berichten über eine geplante neue Copyright-Gesetzgebung in Australien, welche selbst kleinste Urheberrechtsverletzungen sofort als ahnenswerte Straftaten ansieht. Somit soll u.a. mit Bußgeld belegt werden, wer in Hörreichweite anderer Bürger "Happy Birthday" singt - das Lied ist in Australien bis zum Jahr 2030 urheberrechtlich geschützt und der Vortrag würde dann als "öffentliche Aufführung" gelten. Noch viel interessanter wird es aber, wenn Videorecorder, CD-Brenner oder PCs von ihren Nutzern zu einer unerlaubten Vervielfältigung (beispielsweise des selbst gesungenen "Happy Birthday" Liedes) benutzt werden: Dann soll das benutzte Gerät nämlich als ein solches gelten, mit welchem illegale Kopien hergestellt wurden (selbst wenn nicht der geringste Kopierschutz überwunden wurde!), womit die Gerätehersteller selber haftbar gemacht werden können ;)).
Davon abgesehen ist es erschreckend, mit welcher Schnelligkeit nach bzw. noch während der Ereignisse von Emsdetten bereits der Schuldige ausgemacht wurde: Es waren die Killerspiele. Sicherlich mag das einfach zu verkaufen sein und diverse Politiker können damit genau ihr Klientel bedienen, ohne (aktuell noch) befürchten zu müssen, potentielle Wähler zu verärgern. Allerdings steht unseres Wissens nach vor einem Schuldspruch immer erst einmal eine Ermittlung - und diese leiten die vom Staat beauftragten Ermittler, nicht die Politiker selber. Besonders bezeichnend ist, daß wenn man schon nach einer einfachen und schnellen Erklärung sucht, nur die allerwenigsten Stimmen auf die überklar zu sehenden persönlichen Probleme des Täters von Emsdetten hinweisen ...
... So wie derzeit allerdings auf die (sogenannten) Killerspiele eingeschlagen wird, werden wohl weder polizeiliche Ermittlungen zum Tathintergrund noch eine ehrliche Diskussion über die sich aus diesen Ermittlungsergebnissen möglicherweise ergebenden Konsequenzen vonnöten sein - unsere Politiker haben Kraft ihres offenbar im Schlaf erworbenen polizeilichen Sachverstands den Fall bereits vollumfänglich gelöst. Natürlich kann man damit auch unter den Tisch kehren, daß heutzutage wohl die allermeisten männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in mehr oder weniger größerem Umfang selbst sogenannte Killerspiele spielen oder gespielt haben - und dann jedoch in millionenfacher Anzahl ganz offensichtlich nicht zu Amokläufern geworden sind. Dagegen befindet sich unter denjenigen Politiker, welche die zurückliegenden Kriege und Militäreinsätze (auch der Bundeswehr) zu verantworten haben - wo dann also nicht virtuell, sondern ganz real auf Menschen geschossen wurde - unseres Wissens nach kein einziger Computerspieler.