News-Archiv 12.-18. August 2002 (33. Kalenderwoche)
18. August 17. August 16. August 15. August 14. August 13. August 12. August
News des 18. August 2002 |
Den ersten Test einer Radeon 9700 Pro mit absoluten Benchmark-Ergebnissen auf Basis einer Serien-Grafikkarten können Chip anbieten - leider mit vielen theoretischen (AquaMark, 3DMark2001, GLMark & Codecreatures) und nur wenigen praktischen (Quake III Arena & Serious Sam: TSE) Benchmarks. Unter der Standardauflösung 1024x768 ohne Anti-Aliasing oder anisotropen Filter bewegt sich jedoch auch so nicht wesentlich etwas gegenüber der GeForce4 Ti4600 (+5%) - aber für dieses Setting ist die Radeon 9700 Pro wohl auch nicht geschaffen worden. Zwar steigt der Abstand zur GeForce4 Ti4600 unter den höheren Auflösungen 1280x1024 und 1600x1200 noch etwas - interessanterweise ergeben sich dort trotz der fast doppelt so hohen Bandbreite des neuen HighEnd-Beschleunigers keine wirklich großen Unterschiede (+15% bzw. +21%) ...
... Die wahren Stärken der Radeon 9700 Pro liegen bei Anti-Aliasing und beim anisotropen Filter, möglichst in Kombination beider Effekte. Hier kann dem ATi-Chip keiner mehr etwas vormachen - trotz daß man bei Chip seltsamerweise 2x Quincunx + 8x anisotroper Filter bei nVidia gegen 6x MultiSampling + 16x anisotroper Filter bei ATi verglich. Damit läßt sich trotz dieses Tests noch nicht wirklich sagen, wieviel die Radeon 9700 Pro wirklich schneller gegenüber den bisherigen Beschleunigern ist, sondern jener Test gibt nur einen erster Eindruck: Die Radeon 9700 Pro ist unter höheren Auflösungen und/oder Anti-Aliasing sowie anisotropen Filter die derzeit klar schnellste Grafikkarte. Und angesichts der superb hohen Frameraten wäre es wohl eine Verschwendung, jene Karte ohne Anti-Aliasing sowie anisotropen Filter laufen zu lassen.
Beim Hersteller für Prozessor-Adapter PowerLeap ist nun endlich auch die Produktseite für den Sockel-423-zu-Sockel-478-Adapter PL-P4/N online gegangen. Genauso steht nun auch der Preis mit 49,95 $ fest und PowerLeap bietet diesen Adapter ab sofort im eigenen Onlineshop an. Das besondere am PL-P4/N ist, daß er auch Northwood-Prozessoren tragen kann und somit insbesondere Sockel-423-Anwendern, denen sonst nur Willamette-Prozessoren zur Aufrüstung zur Verfügung stehen (da es keine Northwoods im Sockel 423 gibt), eine wesentlich höhere Zukunftsfähigkeit beschert. Begrenzt wird die Aufrüstung von Sockel-423-Boards allerdings auch dadurch, daß kaum eines von ihnen 133 MHz QDR FSB beherrscht und man somit in den allermeisten Fällen "nur" 100-MHz-FSB-Northwoods einsetzen kann. Diese stellt Intel momentan bis zu 2,4 GHz her, wahrscheinlich wird es noch eine 2,6 GHz Variante mit 100 MHz FSB geben.
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht nur das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - sondern auch das der unbegrenzten Klagen. So versuchten derzeit einige PC-Käufer im US-Bundesstaat Illinois, die Firmen Intel, Gateway und Hewlett-Packard vor den Kadi zu zerren, da deren Werbung sie in die Irre geführt haben soll. Bekanntermaßen propagandiert Intel und die Intel-verbundenen PC-Hersteller seit dem Start dem Pentium 4 anno 2000 jenen Prozessor, währenddessen Intel den Pentium III mehr oder weniger systematisch absägt. Das Argument der Kunden ist nun, daß die Werbung den Pentium 4 als deutlich bessere Wahl hinstellt - was nach ihrem Empfinden nicht der Praxis entspricht, nach welcher der Pentium 4 "weniger leistungsfähig und langsamer als der Pentium III oder AMDs Athlon" sei ...
... Das Ganze hört sich nach deutschem Rechtsverständis teilweise verrückt an - eingedenk des amerikanischen Rechtsverständises sollte man diese Klage aber durchaus ernst nehmen. Immerhin werden in den USA krebskranken Rauchern regelmäßig Schadensersatzsummen in Millionen-Höhe zugesprochen, obwohl es auch in den USA seit Jahrzehnten zu jedem Glimmstengel den warnenden Hinweis des Gesundheitsministers gibt. Und auch bei dieser Klage sind durchaus Erfolgschancen zu sehen, denn immerhin kann man die als Werbung genannten und auch so zu verstehenden Taktfrequenzen durchaus als "Leistungsversprechen" sehen. Falls das Gericht also ein nicht eingehaltenes Versprechen oder eine nicht eingehaltene Suggerierung von Leistung sieht, könnte die Klage durchaus Erfolg haben.
News des 17. August 2002 |
Die allerersten Benchmarks zu Trident´s XP4-Chip haben AnandTech anzubieten. Allerdings hatte man nur die T2-Version mit 250/250 MHz Taktraten mit Beta-Treibern zur Verfügung, da Trident von der T3-Version mit 300/350 MHz Taktraten bisher nur ein mechanisches Sample hat. Nichts desto trotz haben AnandTech den XP4 "T2" durch einige Unreal Tournament 2003 Benchmarks gegen ATi Radeon 9000 Pro und nVidia GeForce4 Ti4200 gescheucht - mit einem doch eher ernüchternden Ergebnis. Zwar kam (leider) nur dieser eine Benchmark zum Einsatz, jedoch ist der Abstand zur GeForce4 Ti4200 ist mit 53 Prozent gewaltig genug, wobei sogar nur die Auflösung 800x600 zum Einsatz kam ...
... Die Trident-eigene Vorgabe, womit die nur 20 Prozent beim Chip und 40 Prozent beim Speicher höher getaktete T3-Version des XP4-Chips stolze 90 Prozent der Leistung einer GeForce4 Ti4600 erreichen und damit irgendwo zwischen GeForce4 Ti4400 und GeForce4 Ti4600 rangieren soll, wäre mit diesen Resultaten kaum zu erreichen. Denn dafür sollte man zumindestens - trotz der niedrigerem Taktraten der T2-Version - halbwegs in der Nähe einer GeForce4 Ti4200 liegen. Hier muß Trident also entweder noch einiges am Treiber verbessern (welcher allerdings schon auf 90 Prozent seiner Leistung sein soll) - oder aber die von Trident aufgestellten Ansprüche werden sich kaum halten lassen ...
... Denn eingerechnet eines um 10 Prozent verbesserten Treibers und der höheren Taktraten der T3-Version kann diese es vielleicht mit der GeForce4 Ti4200 aufnehmen - was aber eben nicht 90 Prozent der Leistung einer GeForce4 Ti4600 sind. Es bleibt so wirklich zu hoffen, daß die Serienversionen der Trident-Chips hier mehr reißen können. Eine gute Nachricht gibt es allerdings doch noch: Alle XP4-Version werden rein passiv kühlbar sein, da der Chip nur ca. 3 Watt verbrät (alle anderen Grafikchips verbrauchen weit mehr). Sollte es Trident also nicht gelingen, bezüglich der Leistungen gegenüber Radeon 8500 und GeForce4 Ti4200/Ti4400 bestehen zu können, so wäre der Chip zumindestens für die Anhänger geräuscharmer PCs interessant.
Ein interessantes Posting mit umfangreichen Ausführungen zu den Auswirkungen verschiedener AGP-Settings bei 3DMark2001 ist im MadOnion Forum aufgetaucht. Die gemessenen Zahlen gelten zwar nur für 3DMark2001, jedoch sollten andere 3D-Anwendungen prinzipiell ähnlich reagieren. Rein bei den AGP-Modi ergibt sich erwartungsgemäß der größte Vorteil mit 2,3 Prozent beim Sprung von AGPx1 auf AGPx2, während zwischen AGPx2 und AGPx4 dann nur noch 0,8 Prozent liegen. Die "AGP Aperture Size" (wieviel die Grafikkarte maximal in den Hauptspeicher auslagern darf) hat ab 32 MB keinen Einfluß mehr auf die erreichten Ergebnisse, jedoch ergeben sich hochinteressante Resultate bei SideBandAdressing (SBA, nutzt Adressleitungen zusätzlich als Datenleitungen) und FastWrite (FW, schreibt direkt von der CPU zur Grafikkarte und läßt dabei den normalerweise üblichen Umweg über den Hauptspeicher aus) ...
... So bringt FastWrite zwar normalerweise minimal mehr Performance - jedoch nicht, wenn gleichzeitig SideBandAdressing deaktiviert ist. Die reine Aktivierung von FastWrite ist im gewissen Sinne eine "Performance-Bremse" - wobei die Unterschiede mit 1,4 Prozent unter AGPx2 und nur noch 0,3 Prozent unter AGPx4 doch eher theoretischer Natur sind. Mitnehmen kann man jedoch aus diesen Benchmarks, daß sich das Erzwingen von FastWrite definitiv nicht lohnt, da der Leistungsgewinn durch dieses Feature - egal ob SideBandAdressing aktiv oder nicht aktiv ist - klar uninteressant ist. Performante Lösungen sind AGPx2 mit SideBandAdressing sowie alle AGPx4-Lösungen - wobei dort SideBandAdressing aktiv sein sollte, will man das letzte aus seiner Hardware herauskitzeln.
Was wir gestern noch unter "es wäre möglich" berichteten, ist nun gesicherter Fakt: AMD ändert ab dem Athlon XP 2400+ das Model Rating Berechnungsschema für diesen Prozessor ab. Das neue Schema lautet dabei: "Model Rating = Taktfrequenz x 1.5 - 600" (bisher: "-500"), womit im Endeffekt ein Athlon XP Prozessor jetzt 66 MHz Taktfrequenz mehr braucht, um auf das gleiche Model Rating zu kommen bzw. jenes neue Rating für alle neuen Prozessoren genau 100 Punkte weniger ergibt als die alte Berechnungsformel. Dies ergibt sich aus einer AMD-internen Unterlage zu aktuellen und kommenden Athlon-Prozessoren, deren Kopie in unserem Forum zu besichtigen ist.
Interne News: Schon seit vorgestern im Einsatz ist eine neue Suchmaschine für das 3DCenter. Die alte (Picosearch) war zwar nicht verkehrt, leider war das Aktualisierungsintervall mit zwei bis vier Wochen ähnlich ungeeignet für eine Suche nach aktuellen Informationen wie das der meisten Web-Suchmaschinen, welche ihren Datenbestand ebenfalls nur aller paar Wochen aktualisieren. Deshalb haben wir die (freie) Suchmaschine ht://Dig eingebunden, welche auch bisher einwandfrei und mit exzellenten Trefferquoten zu laufen scheint. Der Datenbestand dieser rein internen Suchmaschine wird dabei einmal am Tag jeweils 3 Uhr morgens aktualisiert, so daß sich jene auch für aktuellste Themen eignet. Aber auch für ältere oder/und selten angesprochene Themen sollte die neue 3DCenter-Suchfunktion gut sein - alles was in unserem Themengebiet liegt, haben wir sicherlich in den fast drei Jahren seit Bestehen dieser Seite irgendwann einmal angesprochen.
News des 16. August 2002 |
Heute hat VIA den KT400-Chipsatz für den Sockel A offiziell vorgestellt, die Pressemitteilung und das KT400-Blockdiagramm sind der News von Hard Tecs 4U zu entnehmen. Wirklich wichtige Änderungen bringt der neue Chipsatz aber mitnichten - sowohl AGPx8 als auch die schnellere Anbindung der Southbridge an die Northbridge sind eher Performance-unrelevant, die "neue" Southbridge VT8235 ist zudem auch auf einigen KT333-Mainboards erfolgreich im Einsatz. Wie vorab schon berichtet, unterstützt der KT400 offiziell nur DDR200-, DDR266- und DDR333-Speicher - VIA verliert zu DDR400-Speicher im übrigen kein einziges Wort. Vermutlich wird es den Mainboard-Hersteller beim KT400 jedoch freigestellt sein, auf eigene Gewährleistung hin inoffiziellerweise DDR400-Speicher zu unterstützen - ähnlich des Intel i850E-Chipsatzes, welcher Intel-offiziell kein PC1066 RAMBUS-Speicher unterstützt, verschiedene Mainboard-Hersteller diesen Support auf ihren Boards aber trotzdem anbieten ...
... Doch trotz der recht wenigen Änderungen sehen die Marktaussichten des KT400 eigentlich rosig aus: Eingedenk der Erfahrungen zur Einführung des KT333-Chipsatzes, als dieser trotz nur äußerst geringem Performance- und Feature-Unterschieds zum KT266A-Chipsatz jenem sehr schnell weite Teile des Retail-Marktes abnehmen konnte, wird wohl auch beim KT400-Chipsatz allein der besser klingende Name für einen großen Markterfolg ausreichen. VIA liefert mit den KT-Chipsätzen ein lehrbuchreifes Musterstück ab, wie man Umsatz und Gewinn mittels möglichst vielen möglichst kleinen Entwicklungsstufen maximiert :-). PS: Nach wie vor gibt VIA beim KT400 einen FSB von 100/133 MHz DDR an - nicht unbedingt der Hinweis auf einen 166 MHz DDR FSB beim Athlon XP, da der KT400 vorerst den letzten VIA-Chipsatz für diesen Prozessor darstellt.
K-Hardware haben mit Grafikkartenherstellern und -Händlern gesprochen und konnten so herausfinden, daß für die "älteren" ATi-Grafikkarten Radeon 7500 & 8500 gehörige Preisnachläße ins Haus stehen. So soll beispielsweise die Radeon 8500 mit 128MB von derzeit meist noch über 200 €uro auf dann 125 €uro fallen, die LE-Version von derzeit 160 €uro auf 115 €uro. Ähnliche Preissenkungen soll es ebenfalls bei der 64-MB-Version der Radeon 8500 (LE) wie auch bei der Radeon 7500 geben, sollten die von K-Hardware genannten Preise zutreffen. Diese Aktion ist natürlich in erster Linie zur Lagerbereinigung bei ATi gedacht, nachdem man dort inzwischen keine Aufträge für Radeon 8500 (LE) Chips mehr annimmt. Gleichzeitig ergibt sich allerdings auch der von ATi sicherlich weniger beabsichtigte Effekt, daß Radeon 8500 (LE) Grafikkarten fast genauso günstig werden wie die neueren, aber eben doch langsameren Radeon 9000 (Pro) Grafikkarten.
Die Kunde einer Änderung der Berechnung des AMD Model Ratings kommt von Hard Tecs 4U. Danach soll ab dem demnächst anstehenden 2400+ Prozessor nicht mehr die alte Formel "Model Rating = Taktfrequenz x 1.5 - 500" gelten, sondern die neue Formel "Model Rating = Taktfrequenz x 1.5 - 600" zur Anwendung kommen. Im Umkehrschluß heißt dies nichts anderes, als daß der 2400+ Prozessor dann schon mit 2 GHz phyikalischem Takt antritt - und nicht mit 1,93 GHz wie nach der alten Formel. Im Endeffekt senkt AMD also das Model Rating seiner Athlon XP Prozessoren um jeweils 100 Punkte ab, was natürlich nur für die neuen Modelle ab 2400+ gilt. So zumindestens lautet die vorliegende Information - ob dies wirklich so kommt, ist momentan nur schwer zu sagen. Gerade bezüglich der Athlon-Reihe gibt es derzeit so viele herumschwirrende Gerüchte, daß die Wahrheit kaum von der Dichtung zu trennen ist.
Neuigkeiten gibt es aber auch von Intel: Dort hat man unter der Woche den 0.09 micron Fertigungsprozeß offiziell vorgestellt, welche das erste Mal beim Prescott-Core für den Pentium 4 gegen Mitte des nächsten Jahres zum Einsatz kommen wird. Hard|OCP haben hierzu die komplette Intel-Präsentation abgebildert, der Heise Newsticker hat eine Zusammenfassung aller Fakten. Dieser wäre zu entnehmen, daß der neue Fertigungsprozeß nicht einfach nur eine Verkleinerung von 0.13 auf 0.09 micron bringt, sondern daß Intel hier zusätzlich eine neue Technik namens "strained silicon" einsetzen wird. Diese soll die erreichbare Taktfrequenz noch einmal um 35 Prozent steigen lassen - womit Intel weitere gute Argumente im Megahertz-Rennen vorweisen kann.
News des 15. August 2002 |
AnandTech plaudern in einem relativ umfangreichen Artikel ein wenig aus dem Nähkastchen bezüglich des nVidia NV30-Chips. Informationen, welche nVidia AnandTech nur unter NDA (Non disclosure agreement = Stillschweigeabkommen) gegeben hat, dürften auch in diesem Artikel nicht enthalten sein - aber auch so zählen AnandTech wohl zu denjenigen, die regelmäßig am besten über neue Produkte informiert sein dürften. Die wohl wichtigste Information: Der NV30 hatte sein Tapeout letzte Woche. Zur Erinnerung: Anfang August mußte nVidia in einer Konferrenz mit Börsenanalysten zugeben, daß der NV30 sein Tapeout (Fertigstellung eines funktionierenden & fehlerfreien Chips) noch nicht hatte, wonach allgemein eine Verspätung des NV30-Chips angenommen wurde ...
... nVidia hat nun aber jenes Tapeout hinter sich gebracht - nVidia-üblich dauert es um die drei Monate bis zum Start der Massenproduktion bei Chiphersteller TSMC. Womit der NV30-Zeitplan zumindestens erst einmal ganze drei Monate Verspätung aufweist, da der NV30 gemäß der ursprünglichen Planung in diesem August in Serie gehen sollte. Wie auch von unserer Seite vermutet, stellt AnandTech nun aber den amerikanischen Auslieferungstermin "November" als das bestmögliche Szenario dar - aber auch hier sind noch Verspätungen denkbar. Nicht umsonst gab nVidia als derzeitiges Ziel das amerikanische Weihnachtsgeschäft an, womit man Anfang Dezember meint. Für uns Europäer werden damit im ebenfalls besten Fall möglicherweise einige Chips zum Jahreswechsel hin abfallen, die Masse wird uns aber erst im Januar 2003 erreichen ...
... Desweiteren lassen AnandTech noch einige produktionstechnische Details zum 0.13 micron Prozeß von TSMC fallen: Dieser soll derzeit bei einer Ausbeute von nur 10 bis 20 Prozent liegen, womit der NV30 für nVidia eine teure Angelegenheit werden wird. Jedoch wird auch ATi vermutlich die Radeon 9700 Pro quersubventionieren müssen, da auch deren über 100 Millionen in 0.15 micron gefertigten Transistoren keine hohen Ausbeuten an einwandfreien Chips zulassen, trotz daß der 0.15 micron Prozeß nun inzwischen ein alter Hut ist. Die Zeit spielt hier im übrigen für nVidia, denn die NV30-Ausbeute ist wohl noch kräftig steigerbar im Gegensatz zu R300-Ausbeute. Für beide Chipentwickler sind ihre neuen HighEnd-Chips damit keine Geldbringer, sondern Prestigeobjekte - das wirkliche Geld wird nach wie vor im Mainstream-Markt unter Verwendung des mit den HighEnd-Chips aufgebauten Markennamens gemacht ...
... Letztlich erteilen AnandTech noch einer möglichen MultiChip-Lösung beim NV30 einen klare Absage. So sollen schon seit der GeForce2 GTS in allen nVidia-Beschleunigern AGP-Bridges verbaut sein, um (für den professionellen Bereich) zwei Grafikchips auf ein Grafikboard pressen zu können. Dies sollte man jedoch nicht falsch deuten: Auch der NV30 wird weiterhin eine Ein-Chip-Lösung, d.h. es gibt keinen extra Vertex Prozessor wie beispielsweise bei 3dfx´ Rampage-Chip. Die AGP-Bridge wird wohl zudem eher nur für die Grafikboards von Quantum3D verwendet werden, welche Karten mit nVidia-Chips für professionelle Simulationszwecke fertigen. DualChip-Lösungen für den Gamer-Bereich wird es von ATi und nVidia derzeit nicht geben, obwohl die technische Möglichkeit in beiden Fällen besteht.
In ihrem VIA KT333 Mainboard-Roundup haben TweakPC gleich sechs aktuelle Platinen mit VIA´s derzeit noch schnellstem Sockel-A-Chipsatz unter die Lupe genommen: Abit AT7 Max, Asus A7V333, ENMIC 8TTX2+, Epox 8K3A+, MSI KT3 Ultra und Soyo KT333 Dragon Ultra waren mit von der Partie. Alle getesteten Boards konnten dabei mit einem problemlosen Betrieb aufwarten, die gemessenen (geringen) Unterschiede in der Performance sind wohl für die wenigsten Anwender relevant. Interessant ist natürlich auch der Vergleich zum Vorgänger-Chipsatz VIA KT266A: Auf DDR266 mit bei diesem Speicher mittlerweile üblichen CL2 ist der KT266A gegenüber dem KT333, zu welchem es meist nur DDR333-Speicher mit CL2.5 gibt, fast gleichschnell. Erst unter dem Einsatz von schnellem aber teuren DDR333-Speicher mit CL2-Timing erreicht der VIA KT333 Chipsatz einen Vorteil.
Interessant werden solche Messungen dann auch beim anrollenden VIA KT400 Chipsatz, da dessen bezüglich der Performance einzige relevante Neuerung der inoffizielle Support für DDR400-Speicher sein wird. Auch bei diesem werden wohl nur die Module mit CL2-Timing dem KT400-Chipsatz zu Vorteilen gegenüber dem KT333 verhelfen - mit dem Unterschied, daß DDR400-Speicher mit CL2 derzeit noch wirklich teuer ist. Nichts desto trotz setzen sowohl die Chipsatzhersteller nVidia, SiS und natürlich VIA als auch die Speicherhersteller Corsair, Micron, Samsung und seit neuestem auch Winbond nach einer Meldung von Hard Tecs 4U fest auf DDR400-Speicher und werden diesen wohl trotz nicht vorhandener Spezifikation durch das Standardisierungsgremium JEDEC zum Ende des Jahres hin im Retail-Markt durchgesetzt haben.
Nachtrag zur gestrigen News mit dem K8 Hammer und 800 MHz FSB: Hier gibt es natürlich noch eine andere plausible Auslegung der Dinge, die bisher von uns nicht beachtet wurde: Und zwar, daß SiS mit dem "800 MHz FSB" beim SiS 760 Chipsatz ganz einfach die Anbindung zwischen Prozessor und Northbridge gemeint hat. Bei allen vor-Hammer-Chipsätzen würde sich diese automatisch "FSB" nennen - jedoch kennt der Hammer-Prozessor einen FrontSideBus im eigentlichen Sinne nicht mehr. Denn den Speicher bindet er direkt an und an der Northbridge hängen dann schließlich nur noch der AGP-Bus sowie die Southbridge mit den Peripheriegeräten. Letztere sind allerdings weitestgehend Performance-unkritisch und mit einer Anbindung von von über 500 MB/sec (jeder Hammer-Prozessor besitzt sogar drei HyperTransport-Links mit je 6 GB/sec) auch vollkommen ausreichend versorgt ...
... Da der reguläre FrontSideBus beim K8 Hammer also entfällt, steigt der Speichertakt zur wichtigsten Prozessor-externen Kenngröße auf - wie gesagt nur beim K8 Hammer. Was nun aber SiS als FSB bezeichnet - die Anbindung zur Northbridge oder aber den Speichertakt, läßt sich momentan schwer beantworten. Einzig klar ist, daß im Fall des Falles die von SiS angebenen "800 MHz" nicht einfach in "800 MB/sec" umgedeutet werden können (exakt diese Größe benutzen einige derzeitige Chipsätze für den Datentransfer zwischen North- und Southbridge). Sollten die 800 MHz tatsächlich die Schnelligkeit des HyperTransport-Busses beim SiS 760 angeben, würde dies eine Bandbreite von 1,5 GB/sec (8 Bit Bus) bzw. 3 GB/sec (16 Bit Bus) ergeben. Die Bezeichnung "FSB" hierfür wäre allerdings wohl etwas vermessen - auch wenn es sein kann, daß dies von allen Chipsatzherstellern beim K8 Hammer so getan wird.
News des 14. August 2002 |
Schlechte Kunde für alle Anwender von Windows 95/98/ME: Wo früher auf den Matrox-Seiten bei den Treibern für die Parhelia unter den Spalten von Windows 98 und Windows ME (von Windows 95 scheint man bei Matrox gleich komplett Abschied genommen zu haben) noch ein "coming soon" prankte und den 9x-Usern somit Hoffnung auf die Auslieferung entsprechender Treiber im Herbst machte, steht aktuell nur noch ein "none planned", welches vom Ende der 9x-Bemühungen bei Matrox kündet. Gemäß einem bei der PC Games Hardware zu findendem Statement seitens Matrox wird man sich mit der Parhelia noch viel stärker auf das professionelle Segment konzentrieren, in welchem jener Grafikchip auch durchaus gut aufgehoben scheint und in welchem vor allem fehlende 9x-Treiber weitestgehend unproblematisch sind.
Eine komplette SiS Chipsatz-Roadmap mit einer für den AMD K8 Hammer hochrelevanten Information ist bei Hard Tecs 4U aufgetaucht. Danach nennt SiS bei seinem K8-Chipsätzen einen FrontSideBus von 800 MHz - und zwar ausschließlich 800 MHz. Dies ist insofern erstaunlich, als daß sich diese "800 MHz" nur bei PC3200 / DDR400 Speicher und dem großen 128bittigen DDR-RAM Speicherinterface ergeben. Von letzterem war aber bisher anzunehmen, daß AMD jenes nur den großen (und teueren) Server-Prozessoren spendiert und daß die Comsumer-Variante wie auch schon der bisherige Athlon-Prozessor nur über ein 64bittiges DDR-RAM Speicherinterface verfügen wird ...
... Sollte AMD allerdings wirklich Desktop-Prozessoren mit 128bittigen Interface zu angemessenen Preisen in den Markt schicken, wäre der Vorteil des Pentium 4 bei der Speicherbandbreite sofort mehr als egalisiert. Denn ein Pentium 4 auf 133 MHz FrontSideBus kann 4 GB/sec verbraten, auf 166 MHz FSB, wie es für Mitte 2003 mit dem Prescott-Core geplant ist, sogar 5 GB/sec. Ein K8 Hammer mit 128bittigen Speicherinterface und DDR400-Support (wenn auch inoffiziellem, da DDR400 keine offizielle Norm ist) könnte hier allerdings schon 6 GB/sec entgegensetzen, was dem Pentium 4 die letzten Performance-Bastionen innerhalb der Bandbreiten-dominierten Benchmarks rauben würde (wichtiger Nachtrag) ...
... Daneben geht die vorgelinkte SiS Chipsatz-Roadmap natürlich auch noch auf weitere SiS-Chipsatzprojekte bezüglich Pentium 4 und Athlon XP Chipsätzen ein. Während beim Athlon XP Prozessor die letzte Ausbaustufe Chipsätze mit DDR400-Support zu sein scheinen, geht es beim Pentium 4 bezüglich des Speichersupports wohl erst so richtig los: SiS hat neben dem mittlerweise "üblichen" DDR400 sowohl DualChannel RAMBUS PC1333 (SiS 658DX, physikalische 666 MHz Speichertakt!) als auch DualChannel DDR/II-400 (SiS 656) auf den Plan für das nächste Jahr gesetzt. Die beiden Chipsätze SiS 658DX und SiS 656 sind dabei wohl schon für den Prescott-Core und dessen 166 MHz QDR FrontSideBus vorbereitet - so kann man es jedenfalls aus der offiziellen FSB-Angabe von "533+" deuten.
Das Review des Epox 4GA4+ Mainboards mit Intel´s i845G-Chipsatz bei der ComputerBase, welches eigentlich "nur" wie ein normales, ausführliches Mainboard-Review aussieht, beinhaltet als Benchmarks allerdings weniger Vergleichswerte anderer Chipsatz-gleicher Platinen, sondern eignet sich von den getätigten Benchmarks her eher als recht umfassender Chipsatz-Vergleich. Denn da Werte von Mainboards mit den Chipsätzen Intel i845D, i845E, i845G und i850E sowie SiS 651 (SiS 645 mit integrierter SiS 315 Grafik) vorgelegt wurden, kann man hervorragende Vergleiche bezüglich der Leistungsfähigkeit der einzelnen Chipsätze für den Pentium 4 anstellen. Wirkliche Unterschiede kommen dabei allerdings nicht heraus - nur auf den Einsatz der integrierten Grafiklösung, egal ob von Intel oder SiS, sollte man verzichten, wenn man auf eine anständige 3D-Performance Wert legt :-).
Nachtrag zu den gestrigen News und dort zu den Absätzen bezüglich der Privatkopie: Wir haben uns dort sehr mißverständlich ausgedrückt, deshalb zur Präzisierung: Die private Kopie war bisher ein Kann- und kein Muss-Recht, d.h. dieses Recht kann, aber muss nicht gewährt werden. Jedoch war es bisher auch so, daß einen keiner belangen konnte, wenn man dieses Kann-Recht rein praktisch durchsetzte - auch durch Umgehung von Kopierschutztechniken. Dies - und das ist der entscheidende Punkt - entfällt nun aber mit dem neuen Gesetzesentwurf. Die Rechteinhaber können unbegrenzt Kopierschutztechniken einsetzen und haben gleichzeitig den Schutz des Gesetzes, daß diese jemand knackt oder sogar nur an entsprechenden Techniken arbeitet. Damit wird die private Kopie de facto vollständig ausgehebelt, auch wenn sie auf dem Papier weiterhin existiert.
News des 13. August 2002 |
Nach einer Meldung von Hard Tecs 4U wird ATi ab sofort keine neuen Bestellungen mehr für Radeon 8500 und Radeon 8500LE Chips, sondern nur noch für die neueren Chips Radeon 9000 und Radeon 9000 Pro annehmen. Die aktuellen Aufträge werden aber natürlich noch ausgeführt, so daß die Grafikboardhersteller wohl noch bis Jahresende Radeon 8500 (LE) Grafikkarten anbieten werden können. Dann sollte inzwischen auch die Radeon 9500 als abgespeckte Version der Radeon 9700 Pro am Markt sein, um die große preisliche Lücke zwischen Radeon 9000 Pro (150 €uro) und Radeon 9700 (500 €uro) füllen zu können.
Ebenfalls von Hard Tecs 4U kommen interessante Meldungen zu zukünftigen Athlon XP Prozessoren. AMD hat sich in der letzten Zeit doch arg mit neuen Modellen zurückgehalten, doch nun sollen angeblich die Modelle 1.93 GHz / 2400+ und 2.06 GHz / 2600+ schon im September releast werden. Im Oktober soll dann gar ein 2.16 GHz / 2700+ Modell mit 166 MHz DDR FSB folgen - allerdings immer noch auf Thoroughbred-Basis. Sollten die neuen Informationen stimmen, so wird der Barton-Core mit 512 kByte Level2 Cache nun sogar auf 2003 verschoben - dann dürfte allerdings längst der K8 Hammer die Regie übernommen haben und der Barton wäre dann nur noch als LowCost-Linie zu gebrauchen.
Selbstverständlich darf sich jeder von seiner Lieblings-CD eine Kopie zum Beispiel für seinen CD-Player im Auto brennen ... so Justizministerin Däubler-Gmelin wörtlich in einer Presseerklärung zum Urheberrechts-Gesetzentwurf, welches demnächst wohl - zum bisherigen Entwurf (PDF) unverändert - angenommen werden wird. Leider steht diesbezüglich mehr oder weniger gar nichts in jenem Urheberrechts-Gesetzentwurf - vielmehr gestattet es den Rechteinhabern jedoch ausdrücklich, digitale Werke vor dem Kopieren zu schützen und verbietet es den Konsumenten ebenso ausdrücklich und unter Straf-Androhung, diese Kopierschutzmaßnahmen zu umgehen ...
... Die private digitale Kopie verkommt damit praktisch zu einer reinen Möglichkeit - im Gegensatz zur privaten analogen Kopie, welche verbrieftes und weitgehend durchsetzbares Recht darstellt (Präzisierung). Die Worte der Frau Ministerin können damit fast nur als Ablenkungsmanöver gewertet werden, welches die Erkenntnis über die weitgehende Aushöhlung der Rechte der Konsumenten vor eben jenen (und der Öffentlichkeit) verschleiern sollen. Denn die weitere Zunahme von Kopierschutztechniken wird es in wohl schon naher Zukunft zum Zustand kommen lassen, daß trotz des theoretischen Rechts auf Privatkopie und der hohen Pauschalabgaben auf alle möglichen Kopiergeräte dieses Recht vom Konsument rein faktisch nicht mehr ausgeübt werden kann.
News des 12. August 2002 |
Falls man dieser Meldung in unserem Forum Glauben schenken will, so fand sich letzte Woche auf der nVidia-Homepage kurzzeitig der Hinweis, daß man in der aktuell laufenden Woche einen neuen Chip präsentieren werde. Irritierenderweise war dieser Hinweis mit "NV3" angegeben - daß nVidia allerdings die altehrwürdige Riva 128 (Codename NV3) noch einmal aufleben läßt, halten wir eher für unwahrscheinlich :-). Natürlich kann es sich hierbei fast nur um den NextGen-Chip NV30 handeln - "fast", weil es immer noch die Chips NV18 und NV28 gibt, welche noch auf ihre offizielle Vorstellung warten ...
... Nichts desto trotz: Auch andere Quellen berichten davon, daß nVidia in diesem August seinen neuen Chip vorstellen wird - und damit zumindestens bezüglich der Vorstellung absolut im Zeitplan liegen dürfte. Zur Chance, den NV30-Chip noch im diesjährigen europäischen Weihnachtsgeschäft zu erleben, haben wir uns schön des öfteren geäußert :-), nachdem nVidia nach derzeitiger Planung gerade einmal das diesjährige amerikanische Weihnachtsgeschäft als Auslieferungsziel nennt. Ob ATi nun mit der Ankündigungen, die Radeon 9700 Pro schon ab 19. August in den Staaten ausliefern zu wollen, davon hierzulande profitieren kann, ist aber genauso ungewiß - denn auch bei ATi ist ein USA-Start nicht terminlich gleich einem Europa-Start.
Wer sich wundert, wie Intel immer wieder große Anteile des Grafikchip-Marktes besetzt halten kann - teilweise bis zu 35 Prozent Ende des Jahres 2000 - der seit zur Erklärung dessen auf eine aktuelle Meldung der DigiTimes verwiesen. Nach dieser hat Intel im dem kurzen Zeitraum, in welchem es den i845G-Chipsatz mit integrierter Intel-Grafiklösung erst gibt (seit Mai), jenen bereits zu 4,5 Millionen Stück verkauft. Angesichts dessen, daß der größte Grafikkarten-Hersteller, nämlich MSI, im kompletten ersten Halbjahr "nur" 6 Millionen Grafikkarten verkauft hat, wird deutlich, wie schnell man mit integrierten Grafikchips einen großen Marktanteil besetzen kann - ganz besonders, wenn nVidia derzeit immer noch keine Lizenz für das Pentium 4 Busprotokoll und damit zum Bau eigener integrierter Chipsätze für den Pentium 4 Markt hat :-).
Einen recht umfangreichen nVidia Treibervergleich haben TweakersGuide online gebracht. Unter den 7 getesteten aktuellen Treibern waren auch drei getweakte Treiber von Omegadrive, darunter selbstverständlich auch die jeweils neuesten: nVidia 30.82 und Omegadrive 1.1.82. Wirkliche Unterschiede offenbarten sich jedoch kaum - insbesondere die beiden letzten offiziellen nVidia-Treiber 29.42 und 30.82 erreichten fast überall das haargenau selbe Ergebnis. Die getweakten Treiber von Omegadrive schlagen sich zudem hervorragend und liegen kaum hinter den nVidia-eigenen Treibern zurück - wobei bei den Omegadrive-Treibern bekanntermaßen die Bildqualität und nicht die Performance im Vordergrund steht.
Das für Windows XP Anwender eigentlich unverzichtbare Tool "xp-AntiSpy" kommt in der neuesten Version 3.61 nun auch mit Windows 2000 zurecht. Letzteres scheint bezüglich "nach-Hause-telefonieren" auch nicht ganz unbefangen zu sein - zumindestens spätestens ab dem Service Pack 3, welches Microsoft wieder einmal einige Rechte mehr auf dem PC des Anwenders einräumt. Wer es noch nicht kennt: xp-AntiSpy ist ein Tool, mit welchem man eine Vielzahl verschiedener Einstellungen des Betriebssystem verändern kann, welche die Ausschnüffelei des Anwenders durch Microsoft weitaus schwieriger machten. Insbesondere Windows XP Usern ist der Griff zu xp-AntiSpy aufgrund der vielen integrierten Schnüffelfunktionen in diesem Betriebssystem wärmstens zu empfehlen.