News-Archiv 21.-27. Oktober 2002 (43. Kalenderwoche)
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News des 27. Oktober 2002 |
Auf deferred Power wird berichtet, daß 3Dlabs´ jüngste professionelle Grafikkarte Wildcat VP560 auf einer abgespeckten Version des P10-Chips basiert, dem P9. Jener weist nur 100 anstatt der 200 SIMD-Prozessoren des P10 auf und verfügt zudem nur über ein 128bittiges anstatt einem 256bittigen Speicher-Interface. Interessant ist jedoch, daß der P9 über ein deferred Rendering Verfahren verfügt, ähnlich, aber nicht gleich dem der KYRO-Chips. Im Gegensatz zu diesen setzt man nicht auf Tiles als Grundeinheit des Renderings, sondern arbeitet weiterhin mit den allgemeinüblichen Dreiecken ...
... Durch diese Verbindung der Vorteile von beiden Verfahren (tiles based deferred und triangles based immediate Renderer), sollte das von 3Dlabs "Slipstream" genannte Rendering-Verfahren hochinteressant sein, eigentlich zu schade für eine Grafikkarte für den rein professionellen Einsatz. Allerdings will 3Dlabs das Slipstream-Verfahren auch in allen zukünftigen Grafikchips einsetzen, der originale P10 ist davon aber wohl ausgeschlossen. Nichts desto trotz gilt es diese Entwicklung im Auge zu behalten, da 3Dlabs´ Angaben von 50 Prozent Leistungsgewinn durch Slipstream nicht unrealistisch für einen deferred Renderer sind.
Nach einem Artikel der EE Times, welcher den von ATi vorangetriebenen Speicherstandard GDDR-3 als mehr oder weniger nur Marketing-Trick bezeichnet, da jener kaum Änderungen zum kommenden DDR/II Standard hätte, gibt es einige Konfusion zu den verschiedenen Speicherstandards und deren Unterschiede. Gemeinsam ist DDR, DDR/II, GDDR-2 (dazu später mehr) und GDDR-3, daß es alles Speicher nach dem einfachen DoubleDataRate-Verfahren sind, die Leistung ist also bei gleicher Taktfrequenz mehr oder weniger identisch ...
... Der erste DDR-Standard war hier der Ausgangspunkt der Entwicklung, jener stellt einen allgemeinen Standard sowohl für normalen PC-Hauptspeicher als auch für Grafikkarten-Speicher dar. Nach dem Willen des Speicher-Standardisierungsgremiums JEDEC soll DDR jedoch bei 166 MHz (DDR333) enden, da darüber hinaus die Signalklarheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Daß Grafikkarten mit DDR-Speicher schon bis zu 325 MHz takten, liegt an der besseren und kürzeren Verbindung zum Speicherinterface und daran, daß Speicher auf Grafikkarten immer nur mit einem bestimmten Grafikchip zurechtkommen muß und damit leichter auf höhere Frequenzen validiert werden kann ...
... Nach DDR333 soll es nach Willen der JEDEC dann der DDR/II Standard richten. Dieser bietet in dem Sinne nicht mehr Leistung, sondern wurde alleinig auf die Erreichung höherer Taktfrequenzen getrimmt, wobei DDR/II immer noch nicht entgültig verabschiedet ist. Mitte 2003 sollen die ersten Mainboards mit DDR/II Support kommen, dann wird es auch erste Speicher mit Taktfrequenzen von 200 und 266 MHz geben (DDR/II400 und DDR/II533). Auch die Grafikchip-Entwickler werden um DDR/II nicht herumkommen, da DDR-Speicher selbst auf Grafikkarten nur bis maximal 350 bis 400 MHz signalklar betrieben werden kann ...
... Jedoch geht den beiden großen Grafikchip-Entwicklern ATi und nVidia die Entwicklung von DDR/II immer noch zu langsam. Desweiteren sehen beide ein größeres Einspar-Potential, wenn man für ihre Grafikchips auf einen Speicherstandard setzen würde, welcher nicht so universell ist wie DDR oder DDR/II, sondern rein auf Grafikkarten Verwendung finden kann. Denn damit kann man den universellen Bus zur Anbindung der Speicherchips über Board kippen und ausschließlich auf eine bei Grafikkarten sowieso schon übliche Point-to-Point-Verbindung setzen. Zusammen mit anderen kleinen Tweaks kann man so die Speicher einfacher aufbauen und damit letztlich schneller takten ...
... Anfang Oktober berichteten wir von einem solchen Speicherstandard nur für Grafikkarten: Von ATi entwickelt, sollte GDDR-3 als DDR/II-Abwandlung ab nächstem Jahr mit 500 MHz physikalischem Takt debütieren, 800 MHz sollen nachfolgen. Nun sagt aber die EE Times in ihrem Artikel aus, daß GDDR-3 eigentlich nichts anderes sei als jenes, was nVidia GDDR-2 nennt. Der einzige wirkliche Unterschied liege in der Taktfrequenz, welche von nVidia mit 500 MHz und von ATi mit 500-800 MHz angegeben sei, ansonsten soll es wohl keine technischen Unterschiede geben. Insofern ist die ATi-Bezeichnung "GDDR-3" wohl wirklich nur Marketing, "GDDR-2" wäre hier richtiger ...
... Bei nV News lesen wir nun aber eine Stellungnahme von nVidia zu diesem EE Times Artikel: Danach liegt nVidia der GDDR-3 Standard viel zu weit in der Zukunft, wenn ATI damit erst in der Mitte des nächsten Jahres 500 MHz erreichen will. Originalton nVidia hierzu: "500 MHz in 2002 is exciting" und "... will be severely tested in the coming weeks with existing technology." Nun, für uns hört sich dies so an, als würde nVidia auf seinem NextGen-Produkt NV30 gleich G-DDR2 Speicher mit 500 MHz verbauen :-). Und ob man das Ganze nun G-DDR2 oder G-DDR3 nennt, scheint wohl egal, technisch gesehen ist beides eine Abwandlung von DDR/II rein für Grafikkarten.
News des 26. Oktober 2002 |
Mangels das nVidia derzeit eine GeForce4 Ti4600 8X Grafikkarte anbietet, gehen immer mehr Hersteller dazu über, ihre GeForce4 Ti4200 8X Grafikkarten wesentlich höher zu takten. So berichtet jetzt Golem von einer Gainward "GeForce4 PowerPack! Model Ultra/750-8X XP Golden Sample", welche mit 300 bis 320 MHz Chiptakt (steht noch nicht exakt fest) und 350 MHz Speichertakt noch wesentlich schneller getaktet als eine reguläre GeForce4 Ti4600 ab November antreten wird. Das ganze läßt sich Gainward dann aber auch mit 400 Euro bezahlen, was weit über derzeitigen GeForce4 Ti4600 Preisen rangiert.
Die neu entdeckte Liebe zu den AGPx8 Grafikkarten von nVidia rührt möglicherweise auch aus der momentan schlechten Verfügbarkeit von GeForce4 MX440, Ti4200 und Ti4600 Grafikchips, von denen die DigiTimes berichtet. Dabei sollte man die Verfügbarkeit von Chips nicht mit denen von kompletten Karten vergleichen: Wenn jetzt den Boardherstellern die Chips ausgehen, wird dieses erst in ca. einem Monat auf dem Grafikkarten-Markt spürbar werden. Als spekulativen Grund für diese Knappheit der AGPx4 Chips nannten die DigiTimes die nicht unplausible Möglichkeit, daß nVidia die Produktion der AGPx4 Chips langsam zugunsten der AGPx8 Chips herunterfährt.
Eine hochgradig empfehlenswerte Lektüre zum Thema "eMail-Spam" bietet die aktuelle c´t 22/2002 von diesem Montag (noch bis 2. November aktuell). Neben den üblichen Tips zur Spam-Vermeidung und zu den rechtlichen Hintergründen kann man vor allem mit einem ausführlichen Test verschiedener Spam-Blocker glänzen. Dazu wählte man aus dem mittlerweile unübersichtlich gewordenen Markt von über 60 zu diesem Thema angebotenenen Programmen die 7 besten zu einem Vergleichstest aus. Der Testsieger ist allerdings leider nur für Apple-User erhältlich - dort ist ein Spam-Blocker Teil des Mac OS X 10.2 Betriebssystems (warum geht das nicht auch bei Windows?) ...
... Für Mac-lose User lassen sich laut dem c´t-Test zwei Empfehlungen abgegeben: Für Outlook 2000/XP Benutzer sollte das kostenlose Mail-PlugIn "SpamNet" von Cloudmark interessant sein, da dessen Fehlerquote bei 0 Prozent liegt und die Zahl erkannter aktueller Spam-Mails bei immerhin 80 Prozent. Daß die Erkennungsrate von früheren Spam-Mails bei SpamNet bei nur 40 Prozent liegt, läßt sich in diesem Fall an der Art des benutzten Filters erklären, in welchem die Nutzer selbständig aktuellen Spam erkennen und diese Erkenntnisse über ein P2P-Netzwerk live untereinander austauschen. Bei Cloudmark arbeitet man im übrigen auch an einem PlugIn für das weitverbreitete Outlook Expreß ...
... Für Outlook-lose User läßt sich dann ohne monetärem Einsatz kaum noch etwas bewerkstelligen: Als einzige wirklich empfehlenswerte Lösung erscheint uns hier das 60 $ kostende Programm Mailshield Desktop von Lyris. Das teuerste Programm im Test erkennt 90 Prozent der früheren und aktuellen Spam-Mails, während die Fehlerquote (fälschlicherweise als Spam erkannte Mail) bei weiterhin 0 Prozent liegt. Nachteilig ist beim Mailshield Desktop, das die Erkennungsrate nur unter Windows NT/2000/XP oder aber dem Internet Explorer 6.0 so hoch liegt, da dem Programm ansonsten eine System-dll fehlt ...
... Von den anderen Programmen ist nur noch das 29,95 Dollar kostende SpamAssasin Pro von Deersoft interessant, da die Erkennungsquote von früheren Spam-Mails bei 88 Prozent, die Erkennungsquote von aktuellen Spam-Mails bei 90 Prozent und die Fehlerquote bei aktuellen Mails von 0 Prozent ebenfalls exzellent sind. Allerdings erlaubt sich das Programm einen Ausrutscher bei den früheren normalen Mails, dort wurden fälschlicherweise 0,2 Prozent als Spam deklariert, was genau eine von 500 Mails war. Das Programm ist als Outlook 2000/2002 PlugIn aber wohl nur für Outlook 2002 Benutzer interessant, da es für Outlook 2000 das schon genannte kostenlose SpamNet gibt ...
... Von den restlichen Programmen ist weitestgehend abzuraten: Die Fehlerquoten reichen von 1-2 Prozent bei Spam Sleuth und 4 Prozent bei SpamPal bis zu stattlichen 6 Prozent bei SpamKiller. Wenn man dann aber jedesmal die falsch als Spam deklarierten Mails wieder retten und dabei alle Spam-Mails durchsehen muß, erübrigt sich der Vorteil eines Spam-Blockers gleich wieder. Weitere hier nicht genannte Spam-Blocker hat die c´t mit hoher Wahrscheinlichkeit gleich von vornherein nicht mit zum Test zugelassen, weil wichtige Grundlagen nicht gegeben waren. Insofern sollte man - wenn keine anderen Informationen vorliegen - sich an diesen Test der c´t 22/2002 halten ...
... Wir werden es hier aber nicht nur beim reinen Zitieren aus dem c´t-Artikel belassen, sondern haben vor, "unseren" Testsieger Mailshield Desktop als fast für jeden verwendbare Lösung (nur nicht für Windows 95/98/ME ohne Internet Explorer 6.0) zu besorgen und entsprechend auszutesten. Dabei werden wir die einzelnen Schritte mit diesem Programm auch entsprechend dokumentieren. Sollte sich das Programm bei uns bewähren, kann man mit einem entsprechenden Artikel unsererseits rechnen, in welchem wir unsere Erfahrungen zu Mailshield Desktop darlegen werden.
News des 25. Oktober 2002 |
Ein hervorzuhebendes ATi Radeon 9700 Pro Review haben die x-bit Labs abgeliefert. Neben gut bebildeten Ausführungen zur Technik ist vor allem die Qualitäts-Analyse zum anisotropen Filter und zum Anti-Aliasing des ATi HighEnd-Chips interessant. So lies sich herausfinden, daß die Radeon 9700 bei ihrem 16x anisotropen Filter nur bei durch 45 Grad teilbaren Winkeln wirklich der GeForce4 Ti4600 und deren 8x anisotropen Filter überlegen ist. Bei allen dazwischenliegenden Winkeln sieht bei genauer Betrachtung die GeForce4 Ti4600 Lösung teilweise deutlich besser aus ...
... Natürlich gilt hier dazuzusagen, daß die GeForce4 Ti bei 8x anisotropen Filter um die 30 Prozent an Performance einbüßt, während die Radeon 9700 Pro dies fast "for free" erledigt. Trotzdem erscheint insgesamt gesehen ATi´s anisotroper Filter trotz 16x-Stufe doch etwas schlechter als nVidia´s 8x anisotroper Filter. Bezüglich der Qualität des Anti-Aliasings liegen die Vorteile jedoch klar bei ATi - selbst der 4x Modus der Multisampling-Lösung Smoothvision 2.0 sieht noch besser als nVidia´s eigener 4x Modus aus, vom bei ATi möglichen 6x Modus gar nicht zu reden.
Hard Tecs 4U bringt aus inoffizieller Quelle eine offizielle Meldung ;-) seitens AMD zur Verfügbarkeit der Thoroughbred-Prozessoren. Danach soll es mit den 133-MHz-FSB-Modellen 2.00 GHz / 2400+ und 2.13 GHz / 2600+ noch in diesem Monat losgehen, die 166-MHz-FSB-Modelle 2.16 GHz / 2700+ und 2.25 GHz /2800+ sollen jedoch erst Ende November bzw. dem ersten Quartal 2003 folgen. Damit wird Intel im diesjährigen Weihnachtsgeschäft die Nase klar vorn haben, da AMD dem für November zu erwartedem Pentium 4 mit 3.06 GHz und HyperThreading im besten Fall sein 2.16 GHz / 2700+ Modell entgegenstellen kann.
Im Intel Celeron Northwood 2.0 GHz Review bei Tom´s Hardware Guide lies sich Intel´s neuer Celeron gleich wieder einmal problemlos und ohne besseren Kühler auf 3.0 GHz bei 150 MHz FSB-Takt übertakten. Die entsprechenden Benchmarks zeigen jedoch ein hochinteressantes Bild: Während in allen Office- und Multimedia-Messungen jener 3.0 GHz Celeron ungefähr so schnell und teilweise schneller als ein ausgewachsener 2.26 GHz Pentium 4 war, drehte sich das Bild unter reinen Spiele-Benchmarks komplett. Hier lies sich der 3.0 GHz Celeron bestenfalls bei einem Athlon XP 1,53 GHz / 1800+ einordnen, was einen geradezu sagenhaften Unterschied in der Pro-MHz-Leistung zwischen diesen beiden Prozessoren ergibt :-) ...
... Dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, ob man die Zahlen unter 1024x768x32 oder 640x480x16 betrachtet: Selbst im eher CPU-limitierten 640x480x16 ergaben sich keine besseren Ergebnsse für die 3-GHz-CPU. Ganz offensichtlich stellt rein praktisch der kleine Level2 Cache des Celerons (128 kByte gegenüber 512 kByte beim Pentium 4) bei dem sowieso schon kleinen Level1 Cache (8 kByte + effektiv ca. 20 kByte TraceCache) eine gewaltige Performance-Bremse dar - allerdings eben nur im Spiele-Sektor. Als Multimedia-PC oder kleiner Server wäre ein übertakteter Celeron dagegen hervorragend geeigent ...
... Insofern erscheint der neue Celeron dann doch nicht als so schlecht, wie urspünglich angenommen. Zwar ergibt sich keine höhere Pro-MHz-Leistung gegenüber dem bisher für den Celeron benutzten Willamette-Core, die Übertaktungs-Aussichten sind jedoch rosig und bis auf die Ausnahme der Spiele leistet der neue Celeron bei Übertaktung auch wirklich entsprechend mehr. Zudem ist der Preisvorteil bei derzeit ca. 135 Euro gegenüber einem Pentium 4 mit 2.26 GHz und ca. 240 Euro sicherlich nicht uninteressant. Einzig allein an Komplett-Rechnern mit Celeron-Prozessoren sollte man sich nicht versuchen, denn diese setzen zumeist auf Mainboards, welchen jegliche Overclocking-Funktionalität fehlt.
Zu jener Celeron-Thematik streuen die x-bit Labs die Information ein, daß es die Modelle 2.1 und 2.2 GHz schon am 10. November geben soll. Insbesondere das 2.2 GHz Modell scheint für konservative Overclocker interessant, da es schon bei 133 MHz QDR FSB auf 2.93 GHz kommt. Der vorgenannte 2.0 @ 3.0 GHz Celeron erreicht diese Taktrate schließlich nur über einen FrontSideBus von 150 MHz QDR, was bei vielen Mainboards (nicht allen, manche haben feste AGP- und PCI-Takte) mit übertakteten AGP- und PCI-Takten (89 bzw. 44 MHz) erkauft wird, was insbesondere PCI-Geräte wie Festplatten oder PCI-Steckkarten doch durchaus schon einmal übel nehmen können. Bei einer Übertaktung rein auf 133 MHz QDR FSB umgeht man dieses Problem jedoch galant.
neuer Artikel |
ATi´s Radeon 9500, 9500 Pro und 9700
Wie in den heutigen News schon angekündigt, gibt es zu den drei neuen ATi-Grafikchips noch einmal einen "Nachschlag", in welchem wir uns diesen Chips näher widmen wollen. Es gilt die Unterschiede zwischen diesen Chips festzuhalten sowie die ersten verfügbaren Benchmarks zu besprechen, zudem gibt es erste Informationen zur Lieferbarkeit ... zum Artikel
News des 24. Oktober 2002 |
Sechs Tage später als ursprünglich angenommen hat ATi heute drei neue R300-basierte Grafikkarten vorgestellt: Radeon 9500, Radeon 9500 Pro und Radeon 9700. Dabei haben sich alle vorher herumgereichten inoffiziellen Spezifikationen bewahrheitet, die Radeon 9700 ist "nur" eine niedriger getaktete Radeon 9700 Pro Version, während die Radeon 9500 mit nur 128bittigem Speicherinterface (zumeist mit 64 MB Speicher) und 4 Rendering-Pipelines und die Radeon 9500 Pro mit nur 128bittigem Speicherinterface (zumeist mit 128 MB Speicher), aber vollen 8 Rendering-Pipelines als abgespeckte Versionen antreten werden ...
... Entsprechende Karten sollen von Connect 3D, CP Technologies (PowerColor), FIC, Gigabyte, Hercules, Hightech, Sapphire, Wistron und Yuan den Markt erreichen, ein genauer Termin wurde allerdings nicht genannt. Demzufolge ist davon auszugehen, daß die Auslieferung dieser neuen Karten durchaus noch ein paar Tage dauern kann. Bei einem US-Listenpreis von 199 $ für die Radeon 9500 und 219 $ für die Radeon 9500 Pro sollten diese neuen Karten jedoch durchaus auf hohes Interesse stoßen. Wir werden zum Launch dieser Karten heute Abend noch einen kleinen Artikel mit konkreteren Ausführungen folgen lassen.
Just heute läßt aber auch nVidia wieder etwas von sich hören - auf einer extra Webseite, welche vielversprechend und mehrsprachig mit einer "Are You Ready" Flash-Animation wirbt. Nach Click auf das Flash-Banner kann man sich dann registrieren lassen, um "exklusive Inhalte und Promotionen von nVidia" zu erhalten. Aller Wahrscheinlichkeit verbirgt sich darunter - neben wohl viel Werbemüll für das eigene eMail-Postfach - auch das erste Lebenszeichen des kommenden HighEnd-Chips NV30, welcher am 18. November auf der Comdex in Las Vegas vorgestellt werden soll ...
... Nach wie vor gilt jedoch für den NV30-Chip, das nicht mit größeren Chargen noch in diesem Jahr zu rechnen ist. Die x-bit Labs berufen sich hierzu auf ungenannte Grafikboard-Hersteller, welche ihrerseits nicht mehr in diesem Jahr mit NV30-Grafikkarten planen. Möglicherweise wird nVidia zwar ein paar NV30-Grafikkarten im Dezember unters Volk streuen, um ihren Plan vom Weihnachts-Markteintritt rein offiziell zu erfüllen. Größere Mengen werden aber wohl erst im Januar / Februar 2002 ausgeliefert werden - ganz so wie es die Teilnehmer einer diesbezüglichen Umfrage in unserem Forum auch sehen :-).
Eigentlich sollte es mit den drei neuen Radeon´s und dem NV30-Chip dann für dieses Jahr getan sein, doch die DigiTimes wollen noch zwei Grafikchips in diesem Jahr sehen: ATi´s R350 und RV350. Der R350 als Radeon 9700 Nachfolger & direkter Technologie-Abkömmling wird wohl wesentlich höher getaktet, gleich in 0.13 micron hergestellt und möglicherweise auch diverse Verbesserungen bezüglich der DirectX9 Shader-Fähigkeiten (in Richtung NV30-Kapazitäten) mitbringen, der RV350 wird eine Light-Version dessen darstellen. Nur über die Terminlage kann man sich trefflich streiten ...
... Denn einmal abgesehen davon, daß die DigiTimes hier auch einfach falsche Informationen haben könnte, würde es für ATi eigentlich keinen Sinn machen, einen Nachfolger herauszubringen, bevor nicht NV30-Karten auf dem Markt sind und damit die Radeon 9700 Pro entthront haben. Zudem würde ein späterer Start des R350-Chips für ATi die Möglichkeit eröffnen, dessen Taktfrequenzen und Ausstattung dem anzupassen, was nVidia bei den NV30-Grafikkarten vorgelegt hat. Insofern ist es eigentlich unrelevant, ob ATi den R350-Chip schon in diesem Jahr herausbringen könnte. Rein aus wirtschaftlichen Gründen wird man den NV30-Start auf jeden Fall abwarten, um dann in Ruhe den eigenen Gegenangriff zu starten - aber eben nicht vor 2003.
News des 23. Oktober 2002 |
AnandTech haben beim nVidia nForce2 Chipsatz noch einmal etwas tiefer gegraben und dabei Sachen zutage gefördert, auf die man in dem unter Zeitdruck erstellten Launch-Artikel nicht eingehen konnte. So konnte man in Bestätigung einer tecChannel-Aussage nachweisen, daß der nForce2-Chipsatz (ohne Einsatz der integrierte Grafik) absolut gar nichts durch den Einsatz des DualChannel Speicherinterfaces gewinnt - ausgenommen den kompletten SPEC ViewPerf Benchmark. Dies ist natürlich geschuldet dem Bandbreiten-Überangebot, welches sich schon bei SingleChannel DDR333 ergibt ...
... Dann stehen 2,5 GB/sec Speicher-Bandbreite nur 2,0 GB/sec Bandbreiten-Bedarf seitens der Athlon XP CPU gegenüber, womit schon ein ideales Verhältnis von einem geringen Übergewicht auf der Speicher-Seite erreicht ist. Das ganze an einem DualChannel-Interface bedeuten dann 5,0 GB/sec Speicher-Bandbreite, während der Bandbreiten-Bedarf weiterhin bei 2,0 GB/sec rangiert - logisch, daß sich hier außer in speziellen Ausnahmen nichts mehr bewegt. Insofern sollte es sich nVidia durchaus noch einmal überlegen, den nForce2 auch mit reinem SingleChannel-Interface anzubieten, was den Chipsatz etwas günstiger werden lassen würde ...
... Denn im eigentlichen ist das DualChannel-Speicherinterface nur für die integrierte GeForce4 MX interesssant. Diese profitiert in Spiele-Benchmarks vom DualChannel-Interface mit Leistungsgewinnen von im Schnitt 47 Prozent bei DDR333-Speicher. Der Gewinn von SingleChannel DDR400 zu DualChannel DDR400 ist zwar mit im Schnitt 39 Prozent etwas niedriger als jener bei DDR333, jedoch sind die reinen Frameraten von DualChannel DDR400 die insgesamt höchsten für den nForce2 Chipsatz. Sie liegen gute 10 Prozent oberhalb jenen von DualChannel DDR333 - eines der ganz wenigen Beispiele bei Athlon-basierenden Mainboards, wo DDR400-Speicher wirklich Vorteile bringt ...
... Trotzdem erreicht der nForce2-Chipsatz selbst mit DualChannel DDR400-Speicher (6,0 GB/sec, wovon maximal 2,0 GB/sec zur CPU gehen, der Rest ist für den Grafikcore) nicht die Werte einer externen GeForce4 MX440, jene ist immer noch stolze 50 Prozent (!) schneller als der nForce2. Obwohl der Grafikcore eigentlich identisch sein sollte und die externe GeForce4 MX440 mit 6,0 GB/sec nicht über wesentlich mehr Bandbreite verfügt, überrascht dieser große Unterschied doch. Möglicherweise ist der Effekt des Speicherbandbreite-Teilens (mit der CPU) doch größer als angenommen, möglicherweise spielt hier auch ein niedrigerer Chiptakt beim nForce2-Grafikchip mit hinein ...
... In der Summe kann es so der nForce2-Grafikchip problemlos mit der von AnandTech ebenfalls mitgetesteten GeForce4 MX420 aufnehmen, doch diese verfügt nur über niedrig getakteten SDR-RAM mit nur 2,5 GB/sec Bandbreite. Ob sich so die uns vorab prognostizierte 3D-Leistung im Rahmen einer GeForce2 GTS/Pro/Ti (alle 5,0 GB/sec) halten läßt, ist mangels direktem Vergleich nicht verifizierbar: Der nForce2 scheint weniger für den Grafikchip verfügbare Bandbreite zu haben (nur Richtung 4,0 GB/sec), allerdings sollte die Bandbreiten-Schon-Technologie LMA II dies wieder einigermaßen ausgleichen. Aber irgendwo in die genannte GeForce2-Region sollte der nForce2 schon kommen und damit eine auch heute noch vertretbare 3D-Performance bieten, wenn auch keine Bäume ausreißen.
Einen "Blick in die Zukunft bei SiS" haben Hard Tecs 4U anzubieten. Aus dessen Roadmap lassen sich einige interessante Chipsätze für den Pentium 4 herauslesen, wie der SiS 655 mit DualChannel DDR333-Support, der R658 mit DualChannel PC1066-Support (RAMBUS) oder der SiS 656 mit DualChannel DDR400- oder/und DDR/II533-Support. Auch bei den Chipsätzen für Athlon-Prozessoren wird SiS wider aller vorherigen Ankündigungen doch noch einmal aktiv werden, ehe es dann mit dem Chipsätzen für den K8 "Hammer" weitergeht. Für Athlon wie auch Pentium 4 sind genauso noch Chipsätze mit integriertem "Ultra256" Grafikcore geplant, womit möglicherweise der SiS 330 bzw. SiS Xabre gemeint ist.
Das unseres Wissens nach erste Review der Creative SoundBlaster Audigy2 haben GamePC anzubieten. Interessant neben dem eigentlichen Test der neuen Soundkarte sind auch die recht umfangreichen Benchmarks zur 3D-Leistung verschiedener Soundkarten: Unter Quake III Arena liegen noch alle 7 getesteten Soundkarten recht eng beieinander, bei Unreal Tournament 2003 im EAX-Modus ergeben sich doch aber schon Differenzen von bis zu 20 Prozent (unter Software Audio alles wieder eng beieinander). Auch beim Test unter Grand Theft Auto III ergaben sich erstaunliche hohe Differenzen von bis zu 16 Prozent, wobei sich ingesamt bezüglich der 3D-Leistung die Audigy2 und die Karten mit Vortex2-Chip am besten schlugen.
News des 22. Oktober 2002 |
Ein erstes Review zur S3 Savage XP ist jetzt auf der taiwanesischen Seite OC.com.tw zu finden. Leider läßt sich auch aus diesem nicht erkennen, ob dieser Chip nun DirectX7- oder DirectX8-Hardware darstellt. In dieser Frage schwankt auch schon die offizielle Produktseite zum Savage XP Chip - zwar wird hier und da etwas von DirectX8 gesagt, zur wirklichen Sicherheit wäre jedoch eine Versions-Angabe zum eingesetzten Pixel Shader vonnöten. Duch die von OC.com.tw ermittelten Benchmark-Ergebnisse von 3608 3DMarks und nur 69,6 fps unter Q3A mit Normal-Settings (!) auf einem Pentium 4 mit 2.53 GHz wird diese Frage allerdings weit in den Hintergrund gedrückt: Die Savage XP ist arg zu langsam für heutige Ansprüche.
Im Artikel zu einem ersten K8 "Hammer" Mainboard (AOpen AK86 "Tube" mit VIA K8T400M Chipsatz) bei Tom´s Hardware Guide befindet sich auch eine in den letzten Tagen schon vieldiskutierte AMD-interne Prozessoren-Roadmap. Jene scheint allerdings älteren Datums zu sein (mindestens drei Monate alt), was auch kürzlich von AMD bestätigt wurde. Das interessanteste an diesem Artikel ist somit in der Tat das vorgestellte Mainboard: Es weisst nämlich schon Jumper für einen RAM-Takt von bis zu 200 MHz aus und scheint demzufolge schon für DDR400 vorbereitet, auch wenn AMD selber den Hammer bisher nur als mit DDR333 kompatibel ausgibt.
IRQs allgemein und IRQ-Sharing sind eines der größten Ursachen für Stabilitätsprobleme bei Mainboards und Chipsätzen. Soundaussetzer und sporadische Blue-Screens dürften jedem Anwender wohlbekannt sein, der einmal eine störische Kombination von Mainboard und Erweiterungskarten sein eigen nannte. Hard Tecs 4U gehen in einem (auch Einsteigern) sehr empfehlenswerten Artikel auf die technischen Hintergründe von IRQs, Sharing, APIC und INT-Leitungen ein und geben danach konkrete Hilfestellungen zu IRQ-Problemen in der Praxis.
Overclockers berichten von einer VIA-Aussage zum KT400-Chipsatz, wonach dieser definitiv keinen 1/6 PCI-Teiler unterstützt (benötigt für FSB-Overclocking bei 200 MHz FSB), egal was der Mainboard-Hersteller dagegen unternimmt. Letztere Anmerkung verwundert uns zwar ein wenig, denn eigentlich sollte man mittels extra Taktgebern wie bei nForce-Mainboards jederzeit jegliche PCI-Teiler realisieren können, wenn man dies als Mainboard-Hersteller wünscht. Nichts desto trotz müssen wir diese VIA-Aussage erst einmal so entgegennehmen - und können für FSB-Overclocking-Experimente um 200 MHz FSB und mehr dann nur noch nForce 1/2 Mainboards empfehlen, da diese in der Mehrzahl einen auf die Standard-Werte festgesetzten AGP- und PCI-Takt unterstützen.
Bezüglich des HyperThreading-Support gibt es bisher nur bei Intel´s Chipsätzen definitive Aussagen (i845E & i850E per BIOS-Update, i845G B-Stepping, i845PE, i845GE und alle neu releasten Chipsätze ab Werk), nicht aber von ALi, SiS und VIA. Die x-bit Labs berichten nun neben einigen Informationen zu kommenden VIA-Chipsätzen für den Pentium 4 (P4X600, P4M400 & P4X800) davon, daß alle bisherigen VIA-Chipsätze für den Pentium 4 auch schon SMP-fähig, also MultiProzessor-fähig seien. Daraus leiten die x-bit Labs ab, daß die bisherigen VIA-Chipsätze für den Pentium 4 eigentlich allesamt (nach BIOS-Update) HyperThreading unterstützen müssten. Bisher fehlt dazu leider noch jegliche offizielle VIA-Aussage, aber gänzlich von der Hand zu weisen ist dieser Gedankengang auch nicht.
News des 21. Oktober 2002 |
Hervorzuheben aus der heute sehr reichlich ausgefallenen LowNoise-Sektion ist der "Passive Radeon 8500 Mod" von SilentHardware. Zwar hat insbesondere die Radeon 8500 schon ein recht leises Lüftergeräusch, mittels dieser Modifikation mit Pentium 1 Kühler für den Chip und extra Speicherkühlern gelang es jedoch, die Karte bis zu 250 MHz Chiptakt passiv zu betreiben. Unter dem zusätzlichen Einsatz des ATi-Lüfters ist dann zwar der Anspruch der passiven Kühlung nicht mehr gegeben, jedoch sind dafür dann auch Chip-Übertaktungen von über 300 MHz möglich.
Einen exzellenten Artikel zum Thema TCPA und Palladium hat die c´t veröffentlicht. Mit diesen neuen Sicherheitsstrategien ergeben sich neben den Vorteilen für den Anwender jedoch auch neue Nachteile: Der Anwender ist dem Hersteller komplett ausgeliefert, nichts geht mehr ohne die Zustimmung des Herstellern. Dieser kann Konkurrenzprodukte auf schwarze Listen setzen lassen (dann laufen entweder diese oder aber alle TCPA-Anwendungen nicht mehr), de facto Rechte mittels Updates mit neuen Lizenzbestimmungen schaffen, die er dann auch selber durchsetzen kann (oder der Bildschirm bleibt schwarz), und selbst den Weiterverkauf von Hard- und Software verhindern (da beides nur beim ursprünglichen Besitzer funktioniert) ...
... Interessant auch der Gedanke, daß TCPA besonders im Überwachungs-freundlichen Amerika noch keinerlei Kritik von seitens des Staates abbekommen hat. Hier liegt der Gedanke wohl nahe, daß in TCPA von vornherein eine Backdoor für die staatlichen Überwacher (?) integriert ist. Alles läuft hier darauf hinaus, nicht den Anwender sicherer zu machen, sondern den Anwender vielmehr von seinem Computer weitestgehend auszusperren. Was gelesen, gesehen und bearbeitet werden darf, entscheidet in jedem Einzelfall der Hersteller, nicht aber der (alles bezahlende) Anwender ...
... Das perfideste an TCPA ist aber wohl, daß es auch Netzwerke wie das Internet betrifft. Sprich, ab einer kritischen Masse wird das komplette Internet TCPA-konform und danach irgendwann TCPA-only gemacht (selbst wenn dies noch ein paar Jährchen dauert). Damit würden selbst eisenharte TCPA-Verweigerer komplett ausgeschlossen und danach "bekehrt" werden können. Und wer noch etwas weiter denken will: Beispielsweise auch in heutigen Autos stecken schon einige Prozessoren, dies wird sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen ...
... Sollte sich TCPA auf dem PC-Markt durchsetzen, dann bedeutet dies auch: TCPA in allen diesen kleinen Chips, die unser Leben umgeben: Kühlschränke, Handies, sämltliche Unterhaltungselektonik, Autos, etc. Nur ein ganz kleines Beispiel der Möglichkeiten, welche die Industrie dann hat: Ein anderes Autoradio für den neuen Wagen? Nada - entspricht nicht dem Lizenzvertrag (weil der Autobauer einen Vertrag mit einer bestimmten Marke hat). Baut man es trotzdem ein, startet der Wagen nicht, weil dies sofort über den Haupt-Prozessor des Wagens erkannt wird ...
... Demzufolge sind unserer Meinung nach auch schon die kommenden ersten Schritte von TCPA, beispielsweise mittels der LaGrande-Technologie in Intel´s Prescott-Prozessor Mitte 2003, äußerst skeptisch zu sehen, auch wenn LaGrande im Prescott noch deaktivierbar ist. Doch diese scheinbar harmlose Einführungstufe ist nur Vorbereitung für die nachfolgenden Schritte - beispielweise für das erste Microsoft-Betriebssystem, welches nur noch mit Prozessoren mit aktiviertem LaGrande startet. Noch ist es nicht soweit, nichts desto trotz sollte man diese Entwicklung mit einer gehörigen Portion Mißtrauen beobachten, da der Vorteil für den Anwender letztlich gering ist, der Nachteil jedoch immens und vor allem - es ist unumkehrbar (Diskussion zum Thema).