News-Archiv 3.-9. Februar 2003 (6. Kalenderwoche)
9. Februar 8. Februar 7. Februar 6. Februar 5. Februar 4. Februar 3. Februar
News des 9. Februar 2003 |
Was am Donnerstag noch ein doch recht gewagtes Gerücht war, verdichtet sich nun innerhalb kürzester Zeit ziemlich stark: nVidia wird wohl doch die GeForceFX 5800 Ultra einstellen und sich ganz auf die GeForceFX 5800 ohne Ultra konzentrieren. Die von within3D hierzu zusammengetragenen Hinweise lassen kaum noch eine andere Schlußfolgerung zu. Nach diesen Informationen will nVidia zwar die bisherigen Ultra-Vorbestellungen als Ultra ausliefern, alles nachfolgende soll dann nur noch als non-Ultra in den Handel gelangen. Sollte nVidia tatsächlich zu dieser drastischen Maßnahme greifen und die Ultra gar nicht in den freien Handel (außerhalb der rechtlich gültigen Vorbestellungen) lassen, so steckt dann allerdings sogar mehr dahinter als nur die Kosten/Nutzen-Erwägungen ...
... In diesem Falle hat man sich wohl dafür entschieden, den Kampf der ersten DirectX9-Chips als mehrheitlich verloren anzusehen und will nun nur noch mit der non-Ultra Version einige Marktanteile sichern. Dazu passt auch, daß nVidia den Preis für die GeForceFX 5800 non-Ultra angeblich inzwischen auf 300 $ gesetzt hat, in unseren Breitengraden müsste das ungefähr 350 Euro ergeben. Damit würde die non-Ultra konkurrenzfähig gegenüber der Radeon 9700 Pro sein, welche derzeit für um die 400 Euro angeboten wird, was nVidia zwar nicht die Performance-Krone, aber doch zumindestens gute Absatzzahlen sichern dürfte ...
... Ob dieser immer noch spekulative Rückzug der GeForceFX 5800 Ultra allerdings heißen mag, daß nVidia seinen GeForceFX-Nachfolger NV35 wesentlich vorzieht, um ATi schnellstmöglich wieder Paroli an der Leistungsspitze bieten zu können, ist mehr als ungewiß. Sicherlich wird nVidia versuchen, seine Roadmap irgendwie zu beschleunigen, dramatische Termin-Vorverlegungen sind jedoch höchst unwahrscheinlich, weil die Chip-Roadmap ja sowieso schon "schnellmöglich" abgearbeitet wird. Sollte es also zur Einstellung der GeForceFX 5800 Ultra kommen, dürfte sich also nVidia damit abgefunden haben, daß man ATi die Performance-Krone in den nächsten Monaten nicht wird entreißen können.
Wie Intel gegenüber dem tecChannel verkündete, wird der für das 4. Quartal geplante Prescott-Core hochoffiziell eine verbesserte HyperThreading-Variante beinhalten, HyperThreading 2 genannt. Damit düfte das HyperThreading des Prescott-Prozessors wohl auch einigermaßen abweichend vom bisherigen HyperThreading des Pentium 4 mit 3.06 GHz sein, möglicherweise wird es dann den Support von vier logischen Prozessoren mittels einem physikalischem Prozessor geben, auch wenn diese Maßnahme allein kaum für eine größere Mehr-Performance sorgen dürfte (Gesetz des abnehmenden Ertrages) ...
... Ideal wäre natürlich, wenn mit HyperThreading 2 eine Verbesserung der HyperThreading-Performance durch zusätzliche Transistoren im Prescott-Chip einhergehen würde, allerdings ist dies derzeit nur spekulativ. Ansonsten wird der Prescott-Core einen auf 1 MB verdopplten Level2-Cache tragen, nur noch mit FSB800 operieren und eine neue Befehlssatzerweiterung beinhalten, welche dato PNI für "Precott New Instruction" genannt wird, möglicherweise aber dann offiziell SSE3 tituliert werden wird. Nach bisherigen Vermutungen verbergen sich dahinter spezielle CPU-Befehle für eine erheblich schnellere Sprachverarbeitung. Den Einsatz der K8-kompatiblen 64-Bit-Technologie "Yamill" beim Prescott wies Intel allerdings wiederum energisch zurück.
Ace´s Hardware haben einen "2003 Gamers´ Hardware Upgrade Guide" verfasst, welcher abseits der sonst üblichen reinen Prozessoren- oder Grafikchip-Tests eine komplette Aussage zur Spiele-Fähigkeit einiger üblicher PC-Systeme geben soll. Interessant sind demzufolge die vielen unterschiedlichen Systemkonfigurationen (von Athlon 1.4 GHz mit KT266A und GeForce3 Ti200 bis hoch zu Athlon XP 2800+ mit nForce2 und Radeon 9700) und zum anderen die teilweise sehr selten gebenchten Spiele, welche hierbei zum Einsatz kamen. Mittels dieser seltenen Benchmarks kommt man auch zur Erkenntnis, daß RPG-, RTS- und Sim-Games nicht mehr wie noch "früher" weitestgehend CPU-limitiert sind, sondern daß vielmehr auch in diesen eine schnelle Grafikkarte einiges bewirken kann.
News des 8. Februar 2003 |
Ein kleiner Nachtrag zu der gestrigen PowerVR-News: Offenbar war seitens PowerVR/ImgTec eine Ankündigung oder Präsentation der "PowerVR Series 5" zur diesjährigen CeBIT sowieso nicht geplant. Nach den (zumeist eher leidvollen) Erfahrungen der Konkurrenz mit dem 130nm Fertigungsprozeß will man es mit Ankündigungen des neuen Chips nicht übereilen. Als Ziel scheint man bei PowerVR/ImgTec ausgegeben zu haben, vor oder spätens gleich zum nVidia NV35 herauszukommen, was als Präsentationstermin für die Series 5 die ECTS im August als möglich erscheinen läßt.
Neue Informationen zur Radeon 9900 wollen die x-bit Labs haben. Allerdings scheint man hier falschen Gerüchten aufgesetzt zu sein, denn daß die Radeon 9900 mit 375/375 Taktraten noch auf Basis des bekannten R300-Chips kommen und erst die Radeon 9900 Pro auf den R350-Chip aufsetzen soll, ist mehr als unwahrscheinlich - daß jener R350 dann zugleich noch in 130nm gefertigt sein soll, ist geradezu ausgeschlossen (ATi hat den R350 selber als 150nm angegeben). Insofern sollte man diese ganze News und alle weiteren News-Postings im Web, welche diese zitieren, nicht ganz so ernst nehmen, dies ist eher ein sehr wildes Gerücht ohne wirkliche Grundlage ...
... Wir gehen derzeit weiterhin von einem 150nm R350-Chip mit Taktraten von um die 400 MHz aus, entsprechende Grafikkarten werden im Idealfall schon im April im Handel zu finden sein. Daß es auch bei diesem R350 aka Radeon 9900 wieder eine Pro- und eine non-Pro-Variante geben wird, ist durchaus wahrscheinlich, schließlich hat dies ATi in jüngerer Vergangenheit immer so getan und jenes Prinzip hat sich inzwischen bewährt. Aber natürlich werden beide Varianten auf derselben Grundlage aufbauen - dem R350-Chip. ATi braucht die non-Pro-Varianten (desselben Chips) sowieso, damit Chips, welche die hohen Taktraten der Pro-Produktion nicht schaffen, etwas niedriger getaktet als non-Pro-Versionen noch verkauft werden können und nicht auf die Halde wandern müssen ...
... Vakant am R350 ist allerhöchstens, welche Veränderungen dieser Chip nun noch gegenüber dem R300-Chip aufweisen soll. Als erstes bietet sich da das DDR/II Speicherinterface an, wobei selbst dieses nicht ganz sicher ist. Desweiteren möglich wäre eine Aufwertung der Vertex und Pixel Shader auf die Version 2.0+ wie bei der GeForceFX, allerdings wäre dies jene Maßnahme, welche momentan wohl am wenigsten bringt und welche man zudem mit dem R400 zum Ende des Jahres hin (vermutlich Vertex und Pixel Shader 3.0) eleganter lösen könnte. Blieben noch die Rendering-Pipelines, welche mit einer möglichen zweiten Textureneinheit (oder einer intelligenteren) das anisotrope Filtering schneller machen könnten, was dem R350-Chip dann hier und jetzt helfen würde.
Für alle, die immer noch im Internet Explorer Scripting und andere aktive Sachen angeschaltet haben (default-Einstellung), empfiehlt sich die Lektüre dieses Telepolis-Artikels. Darin wird ein Internet Explorer "AddOn" namens "Xupiter" beschrieben, welches Startseite und präferierte Suchmaschine im Internet Explorer verändert und auch sonst einige fragwürdige Aktivitäten am Anwender vorbei entwickelt (nicht angeforderte Downloads & PopUps). Xupiter kann sich dabei bei niedrigen Sicherheitssettings allein durch den Besuch einer entsprechend präparierten Webseite vom Benutzer unbemerkt herunterladen und installieren, worauf es bei jedem Windows-Neustart automatisch mit dem Internet Explorer mitgestartet wird ...
... Ein besonderes "Schmankerl" halten die Programmierer von Xupiter allerdings für diese Anwender bereit, welche sich mit Ad-aware oder anderen Spyware-Vernichtern zu schützen gedenken ;-). Denn sobald die Programmierer von Ad-aware & Co. die aktuelle Xupiter-Version in ihr Schädlingsvernichtungs-Programm aufgenommen haben, tüffteln die Xupiter-Programmierer wiederum innerhalb kürzester Zeit eine neue, im Zweifelsfall auch einmal komplett anders geschriebene Xupiter-Version aus, welche sich dann bei allen aktuell von Xupiter befallenen Anwendern selbsttätig aus dem Web nachinstalliert. Sprich: Xupiter ändert seinen Programm-Code durch automatische Updates so schnell, daß Ad-aware & Co. gegenüber diesem Schädling nahezu machtlos sind ...
... An dieser Stelle angelangt, ist es wohl endlich Zeit, die Ausführung von aktiven Elementen in den Sicherheitseinstellungen des Internet Explorer einzuschränken (Extras/Internetoptionen/Sicherheit/Stufe anpassen: insbesondere alles, was ActiveX heißt, kann recht bedenkenlos deaktiviert werden) - oder aber auf einen sicheren Browser zu wechseln, wie beispielsweise Mozilla (Version 1.2.1 für Windows, 11 MB). Jener mag sein ursprüngliches Ziel als superschnelle und superkleine Alternative zum Internet Explorer etwas verfehlt haben, all die hunderten kleinen und großen Sicherheitslücken des Microsoft-Produkts hat der alternative Browser aber eben nicht. Genauso wenig wie im übrigen das ewige Gemecker des Internet Explorer bei jeder halben Web-Seite, wenn man mit halbwegs anständigen Sicherheits-Settings unterwegs ist ;-).
News des 7. Februar 2003 |
Nach Informationen von Hard|OCP hat nVidia noch etwas am FlowFX-Kühlsystem für die GeForceFX 5800 Ultra gedreht (die normale GeForceFX 5800 kommt ohne FlowFX aus). Danach ist der Lüfter im 2D-Betrieb nun gänzlich ausgeschaltet, womit die Karte rein passiv gekühlt wird. Vermutlich wird dies durch eine noch weitere Heruntertaktung des Chips erreicht. Die bisherigen nVidia-Testsamples takteten im 2D-Betrieb auf 300 MHz, nVidia hat sich nun wohl bei der neuen FlowFX-Variante noch niedriger gelegt, was aber für die Leistung im 2D-Betrieb auch uninteressant ist und nebenbei sogar ein wenig Energie spart ...
... Zusätzlich wurde die FlowFX-Kühlkonstruktion noch prinzipiell etwas überarbeitet, so daß sie nun um die 5 dB leiser sein sollen, was aber nach den bisherigen Messungen von 55 bis 70 dB der verschiedenen bisherigen Reviews nicht unbedingt weltbewegend ist. Ob das dem derzeit etwas FlowFX-geschädigtem Image der GeForceFX weiterhilft, bleibt abzuwarten, vermutlich werden aber jene GeForceFX-Boardhersteller mit eigenen (leiseren) Kühlkonstruktionen am besten am Markt punkten können. Mitzunehmen ist aber die gute Idee des rein passiv gekühlten 2D-Betriebes - dazu könnten sich durchaus auch ATi und die anderen Grafikchip-Entwickler aufschwingen, da die für heutige und kommende 3D-Chips angepeilten Chiptakte für den 2D-Betrieb nur reiner Overkill sind.
Wie within3D vermelden, wird ImgTec (Muttergesellschaft von PowerVR, kümmert sich normalerweise ums Marketing) nicht auf der CeBIT 2003 vertreten sein, womit es zumindestens zu diesem Termin keine neuen Ankündigungen oder Präsentation neuer PowerVR-Hardware geben wird. Gearbeitet wird allerdings bei PowerVR/ImgTec weiterhin an der "PowerVR Series 5", welche nach derzeitigem Kenntnisstand als DirectX9-Chip für den Mainstream-Markt gedacht ist. Wann PowerVR/ImgTec zu diesen Entwicklungen etwas offizielles sagen wird, hängt aber in erster Linie davon ab, ob ein Lizenznehmer für diese Technologie gefunden wird, da PowerVR/ImgTec im gewöhnlichen nur die reinen Chipdesigns entwickeln und ihr Heil dann im Lizenz-Geschäft suchen.
Ein interessantes Editorial zum derzeitigen Stand von nVidia haben Penstar Systems verfasst. Darin kommen unter anderem auch einige Details zur Verzögerung der GeForceFX zutage: nVidia soll danach schon im Januar 2002 das GeForceFX-Design fertig entwickelt gehabt haben, die nachfolgenden Schritte des Tape-Outs und des Starts der Massenfertigung hätten in der Tat einen Verkaufsstart der GeForceFX noch im August 2002 ermöglicht. Der wohl alles entscheidende Hemmschuh war der Chipfertiger TSMC, welcher den 130nm Fertigungsprozeß zwar schon Anfang 2002 (für einfache Schaltkreise) eingeführt hatte, jedoch mit dem 125-Millionen-Transistoren-Design der GeForceFX nicht zurechtkam und so für deren monatelange Verzögerung sorgte.
Beyond3D haben bei John Carmack noch einmal zu dessen früheren "NV30 vs. R300" Aussagen nachgefragt und dabei einige weitere interessante Antworten bekommen. So sieht der id Software Programmierer keine wesentlichen Unterschiede zwischen GeForceFX und Radeon 9700 Pro bezüglich Performance und Bildqualität im dem für März erwarteten Doom III. Gleichzeitig spricht er allerdings der GeForceFX zu, daß diese mittels zukünftiger Treiber zu größeren Performance-Verbesserungen in der Lage wäre - und zwar im Gegensatz zur Radeon 9700 Pro und auch nicht unbedingt nur auf Doom III bezogen.
News des 6. Februar 2003 |
Wir bitten um Entschuldigung für den Ausfall der gestrigen News. Es drängelten sich gestern andere Probleme vor und so wurde es leider zu spät für ein Posting der News noch am gestrigen Tage. Dafür gehen die heutigen News etwas früher und in leicht reichhaltigerer Form an den Start :-).
Laut The Inquirer ist der ATi R350 nun in der Massenproduktion, womit ATi´s Board-Hersteller erste Karten im April, möglicherweise aber gar schon zum Ende des März ausliefern werden können. Damit zieht ATi seine Zeitpläne taggenau durch und bringt nVidia´s noch nicht einmal angelaufenen GeForceFX-Verkauf in Schwierigkeiten, denn es besteht wohl kein Zweifel mehr daran, daß R350-Boards die GeForceFX bezüglich der Leistung schlagen werden können. Zwar spricht The Inquirer momentan von nur noch von 375 MHz Chiptakt (ATi´s Ziel lag bei 400 bis 425 MHz), aber auch das wird den Performance-Sieg des R350 nicht aufhalten können.
Diese Entwicklung bringt natürlich nVidia arg in Probleme, liegen nun zwischen GeForceFX- und R350-Verkaufsstart nur ca. 6 Wochen (im für nVidia besten Fall: Ende Februar zu Anfang April). Dazu gibt es auch das wilde Gerücht aus dem x-3dfx Forum (definitiv keine sichere Quelle!), wonach nVidia beim Chipbauer TSMC in Tainwan die GeForceFX-Produktion stoppen lassen hat. Ehrlicherweise wissen wir momentan nicht, was es dazu an verläßlichem zu sagen gibt: Die Information ist unwahrscheinlich, aber eben nicht gänzlich unmöglich. Allerdings können wir uns eine vollständige Einstellung der GeForceFX-Produktion mitnichten vorstellen ...
... Denn die angeblich bis jetzt produzierten 100.000 Chips sind für einen so großen Hersteller wie nVidia selbst dann zu wenig, wenn der Chip sich verhältnismäßig schlecht verkauft. Aber es läge durchaus im Bereich des möglichen, daß nVidia keine "5800 Ultra" Chips mehr produzieren will (100.000 Ultra-Chips reichen bei den gewöhnlicherweise sehr geringen Absatzzahlen von absoluten HighEnd-Chips einige Monate aus), sondern nur noch die normalen 5800er Chips. Hierfür gäbe es eine ganze Reihe an plausiblen Gründen: Erstens sind die normalen "5800" Chips günstiger herzustellen, da aufgrund der niedrigen Taktfrequenz weniger Ausschuß produziert wird. Zweitens liegt die normale 5800 Performance-technisch eigentlich nur geringfügig hinter der 5800 Ultra zurück ...
... Und drittens und letztens ist die Produktion von 5800er Boards erheblich günstiger, da die FlowFX-Kühlung entfällt, weniger schneller Speicher eingesetzt werden muß und letztlich aufgrund der niedrigeren Taktfrequenzen eventuell sogar ein günstigeres Layout zum Einsatz kommen kann. nVidia könnte die normale 5800 so zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten und damit sicherlich sogar Gewinn und Marktanteile einfahren, während man sich bei der 5800 Ultra aufgrund der Herstellungskosten entweder für Gewinn (bei hohem Preis) oder Marktanteil (bei niedrigem Preis) entscheiden muß. Aus diesen Erwägungen heraus wäre es durchaus denkbar, daß nVidia gar nicht unbedingt auf einen größeren Absatz der 5800 Ultra schielt, sondern das man sein Glück mit dem 5800er Geschäft versucht ...
... Sehr plausibel ist zudem eine weitere Ausführung aus dem x-3dfx Forum, wonach nVidia sich ab sofort stark auf die kommenden Chips NV31 (Mainstream-GeForceFX), NV34 (LowCost-GeForceFX) und NV35 (neuer HighEnd-Chip) konzentrieren will. Zusätzlich kommt dann aber die Aussage, daß nVidia den eigentlich einmal für das 4. Quartal geplanten GeForceFX-Refresh NV35 auf den Juni (?) vorzuziehen. Natürlich ist auch letzteres nur wieder ein wildes Gerücht von keiner besonders angesehenen Quelle, allerdings ist die dahinterstehenden Idee, daß nVidia jetzt mit aller Macht ATi die Performance-Spitze wieder abzujagen versucht und demzufolge auch Launch-Termine vorzuverlegen versucht, sicherlich nicht gänzlich von der Hand zu weisen.
Von RealWorld Technologies kommt ein teilweise technischer, nichts desto trotz hochinteressanter Überblick über die 2003 und die kommenden Jahre anstehenden 64 Bit Server-Prozessoren von AMD, HP, IBM, Intel und Sun. Für den Moment sieht man im übrigen rein von der Leistung her Intel´s Itanium 2 vorn - ganz beachtlich, nachdem der erste Itanium-Versuch anno 1999/2000 nur im Absatz von wenigen Tausenden Prozessoren endete (selbst für Intel höchst gering) und das Itanium-Projekt daraufhin spöttisch als "Itanic" betitelt wurde. Beim Blick in die Zukunft gibt es dagegen gleich mehrere vielversprechende Kandidaten: Intel´s Itanium III mit Codenamen "Madison", HP´s Alpha EV79 Architektur, der IBM PowerPC 4+ und erstmals auch ein Prozessor von AMD, der Opteron auf K8-Basis.
Hard Tecs 4U berichten davon, daß Intel seine kommenden DualChannel DDR400 & FSB800 Chipsätze i865 ("Springdale") und i875 ("Canterwood") schon ab März zu den Mainboard-Herstellern geben wird (diese Chipsätze wird es im übrigen optional mit "RAID-on-Chip" geben). Damit ist der gemeinsame Verkaufsstart dieser Chipsätze wie auch der darauf aufbauenden FSB800-Prozessoren für den Anfang des 2. Quartals als gesichert anzusehen. Ob Intel zu dieser neuen Produkt-Offensive schon auf der CeBIT etwas blicken lassen wird, ist dagegen ungewiß - immerhin ist die diesjährige CeBIT seit langem mal wieder mit auch für den Endanwender sehr interessanten Produktlaunches und -vorstellungen vollgestopft (AMD Athlon 64 & Opteron, K8-Chipsätze von ALi, AMD, SiS und VIA, ATi R350 & RV350, nVidia NV31, SiS Xabre II).
Was die WinHelpline schon für Windows 2000 getan hat, gibt es nun auch für die Windows XP User: Ein Post Service Pack Update-Pack, welches alle wichtigen und teilweise sicherheitsrelevanten Patches und Hotfixes ("Microsoft Bulletins") nach dem letzten offiziellen Service Pack (bei Windows 2000: Service Pack 3, bei Windows XP: Service Pack 1) in eine Datei zusammengefasst zum Download anbietet. Dies ist nicht nur für häufige Neu-Installationen sinnvoll, sondern auch für all diejenigen, welche dem Windows-Update Programm nicht so recht über den Weg trauen :-). Beide Post Service Pack Update-Packs sollen im übrigen regelmäßig auf den jeweils neuesten Stand gebracht werden.
News des 4. Februar 2003 |
Einen für Nutzer professioneller 3D-Grafikkarten der Quadro- und FireGL-Serie sicherlich interessanten Benchmark-Vergleich zwischen ATi FireGL X1 auf R300-Basis und QuadroFX 2000 auf NV30-Basis haben 3DChipset zusammengestellt. Die Zahlen stammen zwar nicht vom selben, jedoch von hochgradig ähnlichen Systemen. In jenen SPEC Viewperf 7.0 Benchmarks kann der nVidia-Chip den ATi-Chip klar deklassieren, wahrscheinlich zählt in diesem Benchmark mehr die Rendering-Leistung und diesbezüglich ist nVidia wegen des höheren Chiptaktes nun einmal im Vorteil.
Einen weiteren kurzen Artikel mit Benchmarks zu einem AMD Athlon XP Barton Prozessor ist auf TheTechBoard aufgetaucht. Leider wurde der dort zum Einsatz kommende Barton mit 1.83 GHz / 2500+ bei FSB333 nicht gegen gleichgetaktete Thoroughbred-Prozessoren verglichen, sondern nur gegen einen 2.0 GHz / 2400+ bei FSB266 und einen 2.08 GHz / 2600+ bei FSB333. Nichts desto trotz läßt sich gut erkennen, daß das Model Rating von 2500+ für den mit 1.83 GHz taktenden Barton-Prozessor von AMD reichlich gewagt gewählt wurde, da sich der 2500+ Barton bis auf die sehr theoretischen Speicherbenchmarks und einen Unterschied von 0,23 fps bei Comanche 4 prinzipiell hinter dem 2400+ Thoroughbred einordnen muß ...
... Diese Ergebnisse werden prinzipiell auch durch einen früheren Barton-Test der taiwanesischen Site oc.com.tw bestätigt, welcher zwischen gleichgetakteten Barton- und Thoroughbred-Prozessoren nur äußerst geringe Unterschiede von 2 bis 3 Prozent sah. Daß AMD hier beim Barton-Core zumeist 200 Model Rating Punkte gegenüber dem bisherigen Thoroughbred-Core drauflegt (2.25 GHz Thoroughbred = 2800+, 2.25 GHz Barton = 3000+), ist demzufolge eigentlich überhaupt nicht nachzuvollziehen, da damit eine Leistung angegeben wird, welche real nicht vorhanden ist ...
... Unserer Meinung nach wären hier 100 Model Rating Punkte mehr für den Barton-Core und dessen einzige Änderung des auf 512 kB verdoppelten Level2 Cache gerechtfertigt, nicht aber 200. Dies mag sich nach keinem wesentlichen Unterschied anhören, doch Intel hat in letzter Zeit durch FSB533 und neue Chipsätze an Pro-MHz-Leistung aufgeholt und wird im Frühjahr mit FSB800 und weiteren neuen Chipsätzen an dieser Stelle weitermachen. Und trotz aller AMD-Dementi gilt nun einmal das Model Rating als bester Anhaltspunkt, welchem Pentium 4 sich der jeweilige AMD-Prozessor zu stellen hat. In den letzten Tests hat AMD diese Gleichung zumeist nur noch knapp behaupten können ...
... Wenn man jetzt aber 200 Model Rating Punkte drauflegt, welche nur zur Hälfte durch reale Leistung gedeckt werden, könnte das Model Rating erstmals nicht mehr dem entsprechen, was auf Intel-Seite an Taktfrequenz gegenüber steht. Sprich: Wenn man sich auf äußerst dünnem Eis bewegt, fängt man nicht an, zu hüpfen. AMD navigiert sich durch diese Politik der zu hohen Model Ratings beim Barton möglicherweise in eine selbstverantwortete Falle: Denn wenn der bisher gute Ruf des Model Ratings erst einmal Schaden genommen hat, wird sich dies auch negativ auf die zukünftigen K8-Prozessoren auswirken, deren Desktop-Modelle schließlich allesamt auch unter einem Model Rating unters Volk gebracht werden sollen.
News des 3. Februar 2003 |
Mal wieder ein (schwaches) Lebenszeichen gibt es vom Trident XP4 DirectX8-Grafikchip in Form eines Artikels mit Benchmarks bei Sudhian Media. Der XP4 war im April 2002 von Trident angekündigt worden und sollte nach längerer Zeit der Stille dann zum Endes des Jahres hin releast werden, wie auch unserem damaligen XP4-Ausblick zu entnehmen. Allerdings hat sich diesbezüglich bisher absolut nichts getan, Trident hat seit Monaten nichts von sich hören lassen und liegt mittlerweile im eigenen Zeitplan, welcher sogar einmal 25 Reviews des XP4-Chips für den November/Dezember 2002 vorsah, um Monate zurück ...
... Die bei Sudhian Media zum Einsatz kommende Testkarte gibt hier aber eventuell einen Ansatz zur Lösung der Frage, weshalb sich der XP4 so weit verzögert: Das Testboard taktet nur mit 150/150 MHz, der Chip sollte allerdings ursprünglich einmal mit 300/300 MHz antreten. Sicherlich ist ein Beta-Board nicht der beste Hinweis auf Produktionsprobleme, auch kamen in früheren Tests von AnandTech und ExtremeTech XP4-Boards mit mehr als 200 MHz Taktfrequenz zum Einsatz (speziell ausgesuchte Samples?), aber eine andere plausible Erklärung für einen derart niedrigen Takt gibt es eigentlich nicht ...
... Die Benchmarks auf 150/150 MHz dürften nun normalerweise nicht besonders aussagekräftig sein, dennoch lässt sich erkennen, daß der Chip selbst bei doppeltem Takt und damit angenommener doppelter Leistung (was natürlich in der Praxis kaum so ideal verläuft) nicht in der Lage wäre, eine GeForce4 MX440 zu schlagen. Hier offenbart sich nun das größte Problem für Trident: Im Herbst letzten Jahres hätte man sich wenigstens noch preislich unterhalb die GeForce4 MX440 legen können, als man die T2-Version des XP4 für 79 $ (230/230 MHz, 64 MB) und die T3-Version für 99 $ (250/250 MHz, 128 MB) andachte. Nun sind die GeForce4 MX Karten aber längst selber in diesen Regionen angelangt, womit der XP4 weder einen Preis- noch einen Leistungsvorteil vorweisen kann ...
... Einzig allein der Status als DirectX8-Chip würde den XP4 von der GeForce4 MX abheben. Dies ist aber wahrscheinlich zu wenig, um gegen diese zu punkten, ganz zu schweigen von den DirectX8-Chips Radeon 8500/9000/9100, welche selber teilweise schon für unter 100 Euro zu haben sind. Damit wird es immer wahrscheinlicher, daß Trident den XP4 und wohl auch dessen für das Frühjahr geplante AGPx8-Abwandlung XP4e bezüglich des Desktop-Marktes aufgeben wird und rein die mobile Version des Chips vorantreiben bzw. sich für den Desktop-Markt um die Nachfolge-Chips XP8 und XP10 kümmern wird. Der XP4 ist leider das geworden, was der Titel des Sudhian-Artikels schon andeutet: "Death on arrival".
Ein Nachtrag zur Epic-Zensur von Unreal Tournament 2003 mittels des Patches 2186, welcher im übrigen für das BonusPack leider zwingend benötigt wird. Wie wir von mehreren Seiten hingewiesen worden (Thx!), funktioniert die von uns beschriebene Methode zum Austricksen der Selbstzensur nicht immer einwandfrei. Eine sicher funktionierende Methode ist dagegen, in den "Regions- und Sprachoptionen" im Register "Erweitert" die Sprache für Programme, welche Unicode nicht unterstützen, auf "Englisch (USA)" zu setzen. Für andere Programme und Windows selber hat diese Einstellung keine Auswirkung, diese werden weiterhin in deutsch angezeigt.
Eine feine Idee für Windows 2000 Anwender mit der Notwendigkeit, nach einer Neu-Installation immer alle aktuellen Sicherheits-Patches einzuspielen (lachhaft, daß ein sogenanntes Profi-Betriebssystem nach dem dritten Service Pack immer noch Dutzende dieser Patches benötigt), hatte die WinHelpline. Dort hat man all diejenigen "Microsoft Bulletins", welche nach dem Service Pack 3 erschienen bzw. in diesem nicht enthalten sind, in ein "PostService Pack 3" zusammengefasst und stellt die 49 MB große Datei nun zum Download. Jenes "PostService Pack 3" soll zudem zukünftig bis zum Erscheinen des offiziellen Service Pack 4 regelmäßig aktualisiert werden.