News-Archiv 17. - 23. Januar 2005 (3. Kalenderwoche)
22./23. Januar 21. Januar 20. Januar 19. Januar 18. Januar 17. Januar
News des 22./23. Januar 2005 |
Zwar schon verlinkt, aber bisher nicht wesentlich beachtet wurde unsererseits das Sapphire Radeon X800 Review seitens Beyond3D. Unser seinerzeitiges Radeon X850 Preview lieferte zwar schon erste Werte jener Karte, allerdings fehlte hier insbesondere noch der Vergleich zu den Mainstream-Lösungen. Denn die Radeon X800 (ohne jeden Zusatz) ist mit einem inzwischen abgesenktem Listenpreis von 200 Dollar eine Karte, welche recht klar im Mainstream-Segment wildert und damit dort in erster Linie gegen GeForce 6600 GT und Radeon X700 Pro antritt (nachdem die Radeon X700 XT zugunsten eben der Radeon X800 gestrichen wurde) ...
... Bei Beyond3D gibt es nun einen solchen Vergleich gegen die Radeon X700 Pro, zusätzlich findet sich eine weitere Quelle mittels eines Artikels seitens K-Hardware, welcher die Radeon X800 & X800 XL von Sapphire beleuchtet und dabei den Vergleich zur GeForce 6600 GT und Radeon X700 Pro tätigt. In den Messungen dieser beiden Artikel zeigt sich dann, daß ATi auch mit der Radeon X800 - vor allem zu diesem Preis - ein großer Wurf gelungen scheint: Die eigene Radeon X700 Pro wird problemlos überrannt, aber auch die GeForce 6600 GT liegt in den meisten Fällen hinter der Radeon X800 zurück. Ähnlich wie im Preissegment der Radeon X800 XL von 300 Dollar scheint ATi hier momentan die beste Preis/Leistungs-Lösung zu besitzen - wenn die Karten denn endlich lieferbar wären und wenn es sie denn auch schnellstmöglich auf AGP geben würde.
Shortcuts: Den ersten deutschsprachigen Test der Gigabyte 3D1 DualChip-Grafikkarten mit zwei GeForce 6600 GT Grafikchips gibt es bei Hardwareluxx. The Inquirer bringen ein paar Informationen über AMD-Zukunftspläne - und auch wenn das ganze sehr konfus geschrieben ist, läßt sich zumindestens mitnehmen, das der womöglich 2006 anstehende Taylor-Core für den Mobile-Bereich einer (der?) erste mit DDR2-Support bei AMD sein wird. Bei t-break scheint man das allererste Preview zum VIA K8T890-Chipsatz zu haben, welches nach all den Gerüchten über eventuelle Probleme mit diesem Chipsatz ganz vernünftig ausfällt. Und letztlich gibt es mit dem Windows File Protection Switcher noch ein neues interessantes Tool, welches den manchmal störenden Dateischutz bei Windows 2000/XP/2003 aufheben und aber auch wieder aktivieren kann.
News des 21. Januar 2005 |
SLI-Nutzern mit Hang zum Experimentieren darf ein neues Tool namens SLI Game Launcher ans Herz gelegt werden, mit welchem man die SLI-Funktionalität auch in Spielen forcieren kann, die der nVidia-Treiber noch nicht kennt und damit in diesen per default kein SLI zuläßt. Daneben kann man auch zwischen den SLI-Modi AFR und SFR wählen. Wie bekannt, läßt sich SLI derzeit nur in diesen Spielen nutzen, welchem dem nVidia-Treiber als "SLI-tauglich" bekannt sind - was aktuell nur rund 50 Spiele sein sollen. Allerdings soll im Januar noch ein neuer nVidia-Treiber erscheinen, bei welchem das Treiberverhalten dahingehend umgekehrt werden wird, daß die Spiele per default erst einmal immer SLI abbekommen und mittels der Profil-Funktion dann nur die Ausnahmen geregelt werden.
The Inquirer bringen die Information, daß Intel sechs verschiedene Taktabstufungen des Yonah Mobile-Prozessors in Vorbereitung hat und das diese planmäßig im ersten Quartal 2006 den Markt erreichen werden. Beim Yonah-Core handelt es sich bekanntermaßen um einen DualCore-Prozessor auf Basis des Pentium-M. Interessanterweise soll auch im Yonah-Core die Vanderpool-Technologie integriert werden, was den Prozessor technologisch gleichwertig zu den dann aktuell Desktop-Prozessoren machen würde. Nach wie vor scheint es Intel-intern Fraktionen geben, welche lieber den Yonah-Core und seine Nachfolger in den Desktop bringen würden, anstatt die Pentium 4 Linie mit DualCore-Technologie weiterzuführen, wie von anderen Intel-internen Fraktionen beführwortet. Wer hier gewinnt, bleibt abzuwarten - wobei wir davon ausgehen, daß die Pentium 4 Linie wegen ihres schlechten Verhältnisses Leistungsaufnahme zu Performance irgendwann einmal einfach aufgegeben werden muß.
Bei GamePC hat man ein Mainboard mit dem bisher noch nirgendwo genannten "nForce4-4X" Chipsatz im Test. Dahinter verbirgt sich eine nForce4-Version, deren HyperTransport-Bus mit "nur" 800 MHz läuft, während die anderen nForce4-Chipsätze regulär mit 1000 MHz antreten. Es gibt hierzu Gerüchte, daß die ersten Produktionsexpemplare des nForce4 Probleme mit den eigentlich spezifizierten 1000 MHz hatten - womöglich verkauft nVidia diese nun unter dem Label "nForce4-4X". Von der Performance her sollte dies keinen Unterschied ausmachen, denn der HyperTransport-Bus ist auch auf 800 MHz für heutige Systeme absolut ausreichend dimensioniert.
Shortcuts: Bei Hard Tecs 4U gibt es nochmal vollständige Daten zu den kommenden DualCore-Prozessoren von Intel. Interessant ist dabei vor allem der mit 240 Dollar doch verhältnismäßig niedrig angesetzte Preis des 2.8 GHz Modells. Daneben haben The Inquirer noch einige Informationen zu den von Intel bis 2006 geplanten Workstation- und Server-Prozessoren anzubieten. Und letztlich bringt der Heise Newsticker noch eine Meldung, welche alle diejenigen begeistern ;) dürfte, die für eine Ausweitung von Gen-Tests (am besten auf die gesamte Bevölkerung) stehen: Die Versicherungen wollen bis 2011 noch keinen Einblick in solche Gentests haben - doch für den Zeitraum danach steht der Anspruch der Versicherungsbranche auf den Einblick in Gentests schon jetzt fest.
News des 20. Januar 2005 |
Wir hatten gestern schon auf eine Meldung seitens The Inquirer hingewiesen, aber klein und versteckt enthält diese noch einen zusätzlichen Knaller: Denn angeblich will Intel den kommenden Pentium 4 6xx-Modellen die Vanderpool-Technologie spendieren bzw. diese in jenen Prozessoren aktivieren. Bisher waren die kommenden 6xx-Modelle nur für das XD-Bit, eine verbesserte Spromspartechnologie, EM64T und den verdoppelten Level2-Cache bekannt, was nun nicht unbedingt einen zwingenden Aufrüstgrund darstellt, wenn man schon ein 5xx-Modell sein Eigen nennt. Mit der Vanderpool-Technologie könnte Intel den 6xx-Modellen jedoch einen herausragenden Kaufanreiz spendieren ...
... Hinter Vanderpool verbirgt sich schlicht die Möglichkeit, zwei Betriebssysteme gleichzeitig auf demselben Prozessor laufen zu lassen. Die Vorteile gegenüber mehreren Instanzen desselben Betriebssystems liegen primär in der Absturz-Unanfälligkeit: Die zwei getrennt voneinander laufenden Betriebssysteme können sich nicht gegenseitig abschießen. Intel sieht Vanderpool natürlich in erster Linie als Schritt auf dem Weg ins völlig vernetzte und automatisierte Heim, wo es nur einen zentralen Computer gibt, welcher die unterschiedlich nötigen Betriebssysteme für alle Bewohner des Hauses sowie alle technischen Geräte, die mit Computerunterstützung arbeiten (wie der Kühlschrank, der selbsttätig übers Internet nachbestellt), gleichzeitig am Laufen erhält ...
... Ob das von allen Usern überhaupt so gewünscht wird, sei einmal dahingestellt, denn viele werden sicherlich aus Prinzip eine eher dezentrale Rechnerorganisation bevorzugen. Aber unabhängig von den Zukunftsvisionen von Intel ist Vanderpool, welches schließlich auch nur einen kleinen Schritt in diese Richtung hin darstellt, schon jetzt für einige Dinge nutzbar: So beispielsweise für Entwickler, welche mit Vanderpool zwischen mehreren Betriebssystemen hin- und herschalten können, was doch sehr zeitsparend bei der Software-Evaluierung sein kann. Sehr interessant dürfte Vanderpool zudem bezüglich der Möglichkeit werden, Linux mehr in den Desktop-Bereich zu führen ...
... Denn mittels Vanderpool kann man sowohl ein Windows als auch ein Linux laufen lassen, so Linux kennenlernen und austesten oder auch später einmal eine Aufgabenverteilung zwischen Windows und Linux vornehmen. Durchaus vorstellbar dabei ist, daß nicht wenige User auf Windows im Alltagsbetrieb mit serven, mailen, chatten etc. vollkommen verzichten können und Windows dann nur noch als Game-Maschine genutzt wird. Insbesondere aus dem Blickwinkel der höheren Sicherheit dürften viele User schon des längeren mit Linux liebäugeln, bisher schob dem allerdings die weitgehende Unnutzbarkeit als Spielesystem einen Riegel vor - Vanderpool könnte dies nun ändern und die Vorteile beider Welten vereinen ...
... Allerdings gilt einschränkenderweise hinzuzusagen, daß ob Vanderpool wirklich schon mit den 6xx-Modellen des Pentium 4 kommt, bei weitem nicht sicher ist - auch wenn eine soeben erschienenen Pressemitteilung seitens Intel den Vanderpool-Start (auch im Desktop-Bereich) schon erst einmal auf dieses Jahr ansetzt. Daneben kann man zur indirekten Bestätigung der These, daß Vanderpool bereits im Prescott vorhanden ist (wenn auch inaktiv), den Gedanken in den Raum werfen, daß der Prescott-Core gerade gegenüber dem Northwood-Core mehrere Millionen Transistoren zu viel hat, welche bisher noch nicht zufriedenstellend erklärt werden konnten. Ein inaktives Vanderpool im Prescott könnte hier nun die bisher fehlende Erklärung sein - sicher ist das aber bei weitem noch nicht.
Shortcuts: Gestern hatten wir noch über mögliche Pentium-M Desktop-Mainboards auf Basis der neuen i915PM/i915GM-Chipsätze gesprochen, doch AOpen hat ein solches Produkt schon in Vorbereitung. Daten und Bilder des AOpen i915GMm-HFS Mainboards gibt es bei der ComputerBase, es soll dann im März erhältlich sein. Der Heise Newsticker berichtet von einer neuen Version von AnyDVD, mit welcher sich der Hersteller SlySoft rühmt, auch die neuesten Kopierschutz-Techniken überwinden zu können. Hochinteressant ist ein Nebensatz dieser Meldung: "Der reine Besitz Kopierschutz-knackender Software ist allerdings nicht strafbar" - was wir bisher auch noch nicht wussten. Und letztlich berichtet nochmals der Heise Newsticker über eine - zur Mitarbeit der Bürger aufrufende - Initiative des Arbeitskreises Videoüberwachung und Bürgerrechte, mit welcher eine bundesweite Landkarte der Videoüberwachung entstehen soll.
News des 19. Januar 2005 |
Wie unter anderem bei Hard Tecs 4U nachzuschlagen, hat Intel nun seine neue Centrino-Plattform "Sonoma" vorgestellt, welche aus neuen Pentium-M Prozessoren, dem neuen Alviso-Chipsatz und einer WLAN-Lösung besteht. Bei den Prozessoren bleibt man beim bekannten Dothan-Core, spendiert diesem jedoch den FSB533 und hebt die Taktfrequenz somit auf maximal 2.13 GHz an. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal haben die FSB533-Modelle allesamt das XD-Bit mit an Board. Am wichtigsten dürfte die neue Chipsatz-Familie mit dem Codenamen Alviso sein, welche in den Einzelchipsätzen i915PM (PCIe-Grafikkartensteckplatz), i915GM (PCIe-Grafikkartensteckplatz + integrierte GMA900 Grafiklösung) und i915GMS (nur integrierte GMA900 Grafiklösung) mündet ...
... Letzterer Chipsatz hat zudem nur ein SingleChannel-Speicherinterface und dürfte damit eher nur für OEMs interessant sein. Denn das DualChannel DDR2/533 Speicherinterface, welches allerdings auch noch DDR1 unterstützt (jedoch nicht gleichzeitig) ist das Hauptargument der neuen Pentium-M Chipsätze, steigert man so doch die Speicherbandbreite gegenüber den i855-Chipsätzen mit ihrem SingleChannel DDR333 Speicherinterface von 2,5 GB/sec auf stolze 8 GB/sec. Dies passt auch viel besser zum Pentium-M Prozessor, welcher auf FSB533 immerhin 4 GB/sec eigene Bandbreite aufweist und diesbezüglich mit den bisherigen i855-Chipsätzen nie vollständig ausgelastet werden konnte ...
... Demzufolge ist von der Sonoma-Plattform bzw. den i915PM/i915GM-Chipsätzen eine deutliche Leistungssteigerung des Pentium-M zu erwarten - auch begünstigt durch die FSB-Anhebung auf FSB533, welche das Übermaß an Speicherbandbreite, das dem Pentium-M nun zur Verfügung steht, noch besser in Performance wird umwandeln können. Gegenüber einem gleichgetakteten Pentium-M mit FSB400 und "altem" i855-Chipsatz ist auf der neuen Plattform mit FSB533 und i915PM/i915GM ein Leistungssprung von 10 bis 15 Prozent zu erwarten - was im Prinzip nur durch einen neuen Chipsatz schon sehr viel ist. Wir sehen daher den ersten Desktop-Mainboards auf i915PM/i915GM-Basis mit einigem Interesse entgegen, denn dies könnte dem Pentium-M auf dem Desktop neuen Schwung geben - möglicherweise gar den entscheidenden Schwung, damit diese Möglichkeit aus dem Status einer exotischen Lösung herauskommt ...
... Anzumerken wäre noch, daß durch die Verschiebung des Bandbreiten-Ungleichgewichts auf die Speicherseite bei den neuen i915PM/i915GM-Chipsätzen kaum der Zwang zu DDR2/533 besteht: Der Pentium-M auf FSB533 kann wie gesagt maximal 4 GB/sec verarbeiten, und selbst bei einem erstrebenswerten geringfügigem Übergewicht auf der Speicherseite würde selbst gewöhnliches DDR333 mit (auf DualChannel) 5 GB/sec noch ausreichen, um den Prozessor anständig zu befeuern. Jede weitere Erhöhung der Bandbreite auf der Speicherseite würde nur noch zu einer Mehrperformance im Bereich von Zehntel-fps führen. Insofern kann man durchaus auch zu i915PM/i915GM-Mainboards greifen, die "nur" DDR1 unterstützen und dann dort mit günstigen DDR333- oder DDR400-Modulen operieren.
Wie The Inquirer vermelden, hat Intel inzwischen erste Samples des Presler-Prozessors am laufen. Presler ist ein DualCore-Prozessor in 65nm, welcher der direkte Nachfolger des kommenden ersten DualCore-Prozessors Smithfield sein wird. Über die Interna des Presler-Cores ist noch wenig bekannt, allerdings ist die Annahme, es handle sich rein nur um eine 65nm-Abwandlung des Smithfield, sicherlich nicht ganz abwegig. Immerhin handelt es sich bei Smithfield um gleich zwei Prescott-Cores, die zusammengebastelt werden. Da diese weiterhin in 90nm gefertigt werden, wird Intel hier trotz möglicherer Fertigungsverbesserungen kaum wirkliche Taktreserven haben, die weit über die bis jetzt bei Smithfield anvisierten 2.8 bis 3.2 GHz hinausgehen ...
... Auf diesen Taktraten soll der Smithfield dann schon 130 Watt verbraten - und angesichts des Intel-Bekenntnisses, nicht über 150 Watt Leistungsaufnahme gehen zu wollen, ist der Wechsel zu einer kleineren Fertigung faktisch ein Zwang. Dies soll anscheinend nun der Presler-Prozessor erledigen, welcher im ersten Quartal 2006 mit Taktfrequenzen ab 3.6 GHz erwartet wird. Nebenbei scheint damit dem Smithfield-Core nur ein relativ kurzes Leben beschieden zu werden, denn dieser soll schließlich auch erst im dritten Quartal diesen Jahres erscheinen. Bleibt zu hoffen, daß die Presler-Prozessoren nicht auch gleich wieder neue Chipsätze & Mainboards erfordern, wobei dies aufgrund der wahrscheinlich deutlich niedrigeren Prozessor-Spannung beim Presler nicht unwahrscheinlich ist.
Shortcuts: Passend zur Sonoma-Plattform hat ATi laut Hard Tecs 4U mit der Mobility Radeon X700 auch gleich noch einen neuen Mobile-Grafikchip vorgestellt. Wie die Desktop-Ausführung verfügt die Mobility Radeon X700 über 8 Pixel-Pipelines und 6 Vertex Shader samt einem 128bittigem Speicherinterface, die Taktraten liegen mit 350/350 MHz allerdings etwas unterhalb der Desktop-Varianten. Bei HardOCP hat man sich mit der Spielekompatibilität von SLI beschäftigt - und fand weniger berauschende Ergebnisse vor, da nur die Hälfte der gestesteten hochaktuellen Spiele einen Performance-Gewinn mit SLI erzeugten. Und letztlich berichtet die c´t über eine Initiative, mittels welcher der Bürger über aus dem Internet heraus agierende Kampagnen mehr Einfluß auf die Politik nehmen können soll. Konkret geht es dabei erst einmal um die derzeit bekanntgewordenen Lobbyismus-Verstrickungen einiger Politiker, als Möglichkeiten will man hierzu Petitionen und Wahlkreisaktion anbieten, welche bei entsprechender Teilnehmerzahl durchaus einigen Druck ausüben können.
News des 18. Januar 2005 |
The Inquirer berichten von einem ATi R481 Grafikchip, welcher die AGP-Ausführung des R480 aka Radeon X850 darstellen soll. Leider ist der Inquirer-Meldung nicht exakt zu entnehmen, was davon Berichterstattung und was Spekulation ist. Denn sollten The Inquirer den R481 nur in einer Liste gesehen haben, würden wir uns nicht unbedingt der Meinung anschließen, ATi brächte hier einen extra Grafikchip mit AGP-Interface heraus. Dies würde ein neues Tape-Out benötigen, was Geld und vor allem viel Zeit kostet - und gerade letzteres ist knapp, gerade wenn es sich um eine kurzfristige Entscheidung handeln sollte ...
... Genauso denkbar neben der Variante eines extra Chips wäre denn auch, daß ATi der Kombination aus R480 und Rialto-Bridge einfach mit "R481" einen neuen Codenamen gegeben hat - ähnlich dem NV45-Chip von nVidia, wohinter sich auch nur ein NV40 und die AGP-Bridge von nVidia verbirgt. Beide Varianten sind denkbar, wobei letztere zweifellos schneller am Markt wäre und auch insgesamt günstiger erscheint, denn der Preis des Rialto-Chips dürfte gerade bei den hochpreisigen Radeon X850 Karten nicht besonders auffallen. Davon abgesehen würden wir allerdings viel lieber von einem "R431" hören, sprich einer Radeon X800 & X800 XL auf AGP, egal ob als extra Chip oder mit Bridge-Chip: Denn diese beiden Karten haben erwiesenermaßen ein exzellentes Preis/Leistungsverhältnis und dürften die wahren Abräumer unter den neuen ATi-Chips werden - wenn es sie denn auch auf AGP gibt.
AnandTech haben einen hochinteressanten Artikel, welcher den Umbau eines gewöhnlichen nForce4-Mainboards in ein nForce4-SLI-Mainboard zeigt. Dabei ist "Umbau" eigentlich schon stark übertrieben, denn es muß lediglich ein geöffneter Widerstand mittels Silberleitlack oder der Bleistift-Methode geschloßen werden - danach wurde das gewöhnliche als SLI-Mainboard erkannt. Der einzige Nachteil eines dieserart modifizierten Mainboards ist dann natürlich, daß die zweite Grafikkarte nur in einem gewöhnlichen x2 PCI Express Slot steckt (die PCIe-Slots sind gewöhnlich rechtsbündig geöffnet, so daß auch längere Karten mechanisch hineinpassen) ...
... Dies bringt einen Nachteil bei der Bandbreite mit sich, denn die Karten werden dann als x16/x2 betrieben, während SLI normalerweise sich die Bandbreite des ersten Grafikkarten-Slots teilt und demnach mit x8/x8 läuft. Laut den Messungen von AnandTech ist die gemoddete x16/x2-Lösung auch nicht so performant wie eine echte SLI-Lösung mit x8/x8, der Unterschied beläuft sich auf runde 7 Prozent. Eine interessante Anwendungsmöglichkeit für ein solcherart gemoddetes Mainboard würde sich jedoch mit einer Gigabyte 3D1 oder einer Asus EN6600GT Dual ergeben, da diese DualChip-Grafikkarten gewöhnlich nur in einem SLI-Mainboard laufen, trotzdem aber nur einen Grafikkarten-Slot benötigen ...
... Hier könnte man durch eine Modifikation des Mainboards nun erreichen, daß diese DualChip-Grafikkarten von Gigabyte und Asus auch in gewöhnlichen nForce4-Mainboards laufen. Ob dies allerdings preisgünstiger ist als beispielsweise das Bundle, welches Gigabyte zu seiner DualChip-Grafikkarte schnürt, bleibt abzuwarten. Generell sollte auch besser nVidia diese reine Sicherheits-Abfrage der Treiber auf das Vorhandensein eines SLI-Mainboards vor Aktivierung der SLI-Funktionalität für die DualChip-Grafikkarten aussetzen oder dem Anwender eine Option anbieten, diese Abfrage manuell zu überspringen - dies wäre die elegantere Lösung für das Problem, das die DualChip-Grafikkarten derzeit nur in SLI-Mainboards laufen ...
... Zurückkommend auf den von AnandTech vorgestellten Mod gilt noch zu sagen, daß es sich hierbei natürlich um eine technisch recht interessante Sache handelt, welche aber in der Praxis eher selten nutzvoll sein dürfte: SLI-Mainboard kosten nun einmal kaum mehr als normale nForce4-Mainboards - und die 7 Prozent höhere Performance, die das echte SLI-Mainboard gegenüber dem gemoddeten SLI-Mainboard hinlegt, sind den geringen Mehrpreis allemal wert. Insofern sollte man generell gleich auf ein SLI-Board setzen, sofern man in Betracht zieht, später eventuell einmal SLI nutzen zu wollen.
Über eine Modifikation ganz anderer Art berichten dagegen Ace´s Hardware - wobei diese Modifikation eher weniger auf Gegenliebe bei den Anwendern stossen dürfte. Denn man berichtet davon, daß in Taiwan offenbar DRAM-Module für Grafikchips umgelabelt werden. Im genauen soll es sich dabei um 6ns V-Data Chips handeln, welche in 4ns Samsung Chip umgelabelt wurden. Die genannten Chips werden vorwiegend auf absoluten LowCost-Grafikkarten verbaut, genannt wurden hierzu Radeon 9550 und GeForceFX 5200. Interessanterweise blieb man aber beim Speichertakt von 166 MHz, dem Limit der originalen 6ns-Chips - durch die Labelung auf die 4ns-Chips täuscht man jedoch (nicht vorhandene) Übertaktungs-Reserven vor. Allerdings gehen Ace´s Hardware davon aus, daß dieserart Produkte nur im asiatischen Raum verkauft wurden.
News des 17. Januar 2005 |
Laut den X-Bit Labs hat der Grafikkartenhersteller Sapphire nun mit der Auslieferung der ersten Radeon X850 XT-PE Grafikkarten in Asien und Nordamerika begonnen - wann diese Karten auch hiesige Gefilde erreichen werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Allerdings werden derzeit für diese Karte teilweise noch Mondpreise von 695 bis 875 Dollar in Japan sowie 707 bis 989 Dollar (!) in den USA verlangt, der US-Listenpreis liegt dagegen bei "gerade einmal" 549 Dollar. Dies nährt leider die Befürchtung, daß es auch bei der Radeon X850 XT-PE zu einer ähnlichen Situation wie lange Zeit bei der Radeon X800 XT-PE kommen könnte, welche aufgrund sehr schlechter Verfügbarkeit teils deutlich überhalb zu den von ATi angegebenen Listenpreise über die Ladentheken ging.
Der Planet 3DNow! hat eine nunmehr halbwegs offizielle Aussage zum AMD-Support von DDR: Diese lautet, daß AMD DDR2-Speicher in diesem Jahr noch nicht unterstützen wird. Durch den in die CPU selber integrierten Speichercontroller bei den K8-Prozessoren ist bekanntermaßen ein Redesign der CPU notwendig, um DDR2 oder auch kommende Speicherstandards wie DDR3 und FB-DIMM bei den K8-Prozessoren unterstützen zu können. Allerdings muß auch gesagt werden, daß AMD sich schon in der Vergangenheit eher denn zurückhaltend zu DDR2 geäußert hatte und jenes erst dann einführen wollte, wenn es - für die AMD-Prozessoren - vorteilhaft wäre ...
... Diesbezüglich besteht denn auch ein technologischer Unterschied zu den Intel-Prozessoren, welche deutlich stärker auf höhere Speicherbandbreiten reagieren. AMDs aktuelle Prozessoren sind im Gegensatz dazu nicht so dramatisch auf möglichst hohe Speicherbandbreiten angewiesen (in erster Linie eine Folge des großen Level1-Caches der K8-Prozessoren), womit AMD wohl noch das komplette Jahr 2005 bei DDR400 als hauptsächlich genutzter Speicherart für K8-Systeme bleiben wird, während es bei Intel längst in Richtung DDR2/667 geht. Natürlich ergibt sich daraus auch ein Preisvorteil für AMD, denn DDR400-Speicherbausteine sind mittlerweile sehr günstig zu haben, während bei Intel-Systemen die Nutzung der immer neuesten Speichertechnologie zwangsläufig ins Geld geht ...
... Insofern ist die Entscheidung von AMD, den DDR2-Support dann wohl erst im Jahr 2006 zu bringen, mehr als verständlich: Viel Performance wäre derzeit mit einem DDR2-Support nicht zu gewinnen, gleichzeitig würde der Systempreis aber zu stark steigen und somit dann nur ein insgesamt schlechteres Preis/Leistungsverhältnis erreicht werden. Die Strategie von AMD besteht nunmehr darin, zum einen auf schnellere DDR2-Speicher à DDR2/800 zu warten, welche aus Performancesicht interessant sind, zum anderen aber auch genügend Zeit ins Land gehen zu lassen, damit die Standardspeicher der DDR2-Riege, also in erster Linie DDR2/533, ausreichend günstig werden, um als vollwertiger Ersatz für DDR400 herhalten zu können ...
... Nebenbei gesagt war diese Entscheidung seitens AMD allerdings auch schon aus der aktuelle AMD-Roadmap sowie den bekannten Daten zu den dort aufgeführten Prozessoren/Cores ableitbar, denn keiner der von AMD momentan bis ins zweite Halbjahr geplanten neuen Cores wird über einen DDR2-Support verfügen. Da dieser Support aber zwingend einen neuen Core voraussetzt, war eigentlich schon klar, daß es dieses Jahr nichts mehr mit DDR2 bei AMD werden wird. Unklar ist dato nur noch, ob die kommenden DDR2-Cores von AMD DDR2 nur exklusiv unterstützen werden, so daß für eine gewisse Zeitspanne sowohl DDR1- als auch DDR2-Cores im Markt zu haben sein werden, oder ob die kommenden DDR2-Cores sowohl DDR1 als auch DDR2 unterstützen werden, was im Sinne der Aufrüstbarkeit und Kompatibilität natürlich ideal wäre ...
... Ob ein solcher Support gleich zweier Speicherarten bei in Prozessoren integrierten Speichercontrollern überhaupt möglich ist, steht derzeit allerdings noch im Raum - zumindestes bei Mainboard-Chipsätzen gibt es aber Beispiele für die Machbarkeit eines solchen "Dual-Supports". Für AMD wäre dies aus wirtschaftlicher Sicht die zweifelslos sinnvollere Lösung, weil man dann eben nicht für einen wahrscheinlich längeren Übergangszeitraum jeweils zwei Cores für jede Speicherart fertigen müsste. Auf jeden Fall erscheint das Frühjahr 2006 als der wahrscheinlichste Termin für den DDR2-Support bei AMD-Prozessoren - und bis zu diesem Zeitpunkt fährt der AMD-User mit seinen bewährten DDR1-Speichern weiterhin hervorragend.
Shortcuts: Wie in unserem neuesten Artikel schon erwähnt, wurde beim neuen Catalyst 5.1 eine neue Option eingebaut, die performance-fressende 3D-Vorschau komplett auszuschalten, womit das Catalyst Control Center aus Performance-Sicht schon eher in die Nähe von echter Nutzbarkeit rückt ;). Hard Tecs 4U berichten vom ersten TFT-Monitor mit einer nominellen Schaltzeit von nur noch 6 Millisekunden seitens BenQ. Und letztlich zeigt die Virtual Zone noch einen Volt-Mod zur GeForce 6600 GT von Gainward, womit man ausgehend von den default-Taktraten 500/500 MHz auf stattliche 658/687 MHz kam.