News-Archiv 7. - 13. März 2005 (10. Kalenderwoche)
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News des 9. März 2005 |
Wie Hard Tecs 4U berichten, bietet nun auch Infineon den speziell für Grafikkarten verwendeten GDDR3-Speicher an, welcher auch schon auf einer Grafikkarte seitens Galaxy verbaut wurde. Bisher besetzte Samsung dieses Marktsegment unseres Wissens nach vollständig mit seinen 1.6ns (600 MHz) und 2.0ns (500 MHz) GDDR3-Chips, wobei der koreanische Hersteller zudem auch noch Chips mit 1.5ns (667 MHz) und 1.4ns (700 MHz) im Angebot hat. Ganz so weit geht der deutsche Hersteller noch nicht, Infineon bietet derzeit nur 2.0ns (500 MHz), 2.2ns (450 MHz) und 2.5ns (400 MHz) GDDR3-Chips an, was jedoch für die meisten der aktuell am Markt befindlichen Grafikkarten ausreichend ist, da nur wenige Topmodelle einen Speichertakt von über 500 MHz aufweisen.
Laut einer Meldung seitens der Virtual Zone will Intel anscheinend erst 2007 seinen Prozessoren ein integriertes Speicherinterface spendieren. Angesichts dessen, daß die aktuellen Athlon 64 Prozessoren wohl einen großen Teil ihres Leistungsgewinns gegenüber den Athlon XP Prozessoren aus ihrem integrierten Speicherinterface ziehen, erstaunt es etwas, daß Intel in diesem Punkt so lange warten will - gerade da man mit den DualCore-Prozessoren bewiesen hat, wirklich schnell auf eine neue Marktlage reagieren zu können. Jenes integrierte Speicherinterface soll es zudem anfänglich nur für Xeon- und Itanium-Prozessoren geben, was interessanterweise damit zusammenpasst, daß just 2007 beim Xeon mit dem Whitefield-Core und beim Itanium mit dem Tukwila-Core angeblich völlig neue oder zumindestens stark veränderte Architekturen anstehen.
Im Fall Heise vs. Musikindustrie wurde nun überraschend schnell ein Urteil gefällt - wie der Newsticker des selbigen Verlages mitteilt, bekam dabei keine der beiden Seiten vollkommen Recht. Das Landgericht München sah zwar in der Online-Berichterstattung über die neue Version eines in Deutschland nicht legalen CD/DVD-Kopierprogrammes keine Anleitung oder Werbung für einen verbotenen Kopierschutzknacker, untersagte allerdings den Link auf den in Antigua ansässigen Hersteller. Ob letzteres nicht dem eigentlichen Sinn des Internets widerspricht oder aber beispielsweise Suchmaschinen in ihrer ureigensten Tätigkeit zu stark behindert, darüber kann man sicherlich trefflich streiten, jedoch gibt das Urteil in einer der heikelsten Internet-Fragen der heutigen Zeit erst einmal ein gutes Stück Rechtssicherheit (vor allem gegenüber den nimmer müden Anwälten der Musikindustrie) und ist somit eher zu begrüßen.
3DCenter auf der CeBIT: Für die nächsten zwei Tage werden die News planmäßig ausfallen, weil (fast) das komplette 3DCenter-Team auf der CeBIT weilt. Die nächsten News gibt es also zum Wochenende, ein Bericht von der CeBIT wird dann nachfolgen. Wie schon letztes Jahr werden wir im übrigen auf der CeBIT zu treffen sein: Der Termin ist der Samstag um 11 Uhr, der Ort wieder das Conference Center (CC). Wir werden uns exakt in der Mitte desselben befinden, man muß einfach nur von einem der beiden CC-Eingänge die jeweilige Treppe hinaufgehen und dann frontal auf die Mitte des CC zusteuern.
Shortcuts: Beim Tech Report ist die Spezifikations-Übersicht aller aktuell kaufbaren Mobile-, Desktop- und Workstation-Prozessoren von AMD und Intel aktualisiert worden. Die X86-secret haben eine interessante Meldung, wonach bei einigen Benchmarks ein DualCore-System mit aktivem HyperThreading langsamer wurde als ohne HyperThreading - hier scheint wohl noch Nacharbeit entweder auf Seiten des Betriebssystems oder der Programme nötig. Wie TweakPC berichten, beinhaltet die offizielle Beta-Version 71.84 des nVidia ForceWare-Treibers einige Verbesserungen bezüglich SLI, darunter auch ca. 20 neue Game-Profile. Hard Tecs 4U berichten von den schon im April anstehenden neuen TFT-Monitoren seitens BenQ und Viewsonic, bei denen die Reaktionszeit auf dann nur noch 4ms schrumpfen soll. Und letztlich vermelden The Inquirer noch, daß der kommende ATi R520-Chip auch als AGP-Version zu haben sein wird - sicherlich gelöst mittels der bekannten Rialto-Bridge.
News des 7. März 2005 |
Die X-bit Labs berichten von einer Grafikkarte, die zwar eher zum Vergessen ist, von der man aber dennoch gehört haben sollte, um nicht in die Falle zu tappen ;). Und zwar wird ATi im Mainstream-Segment aus dem RV410-Chip, der bereits für die Radeon X700, Radeon X700 Pro und die inzwischen wieder eingestellte Radeon X700 XT steht, noch eine Radeon X700 SE basteln. Bei dieser handelt es sich jedoch um eine sehr abgespeckte Version: Nur 4 der beim RV410 physikalisch vorhandenen 8 Rendering-Pipelines sind aktiv, zudem wird das eigentlich auf 128 Bit DDR ausgelegte Speicherinterface auf 64 Bit DDR limitiert ...
... Und auch wenn die Taktfrequenzen jener Radeon X700 SE derzeit noch nicht bekannt sind, so läßt sich schon sagen, daß solcherart Karten gerade aufgrund des kleinen Speicherinterfaces nur dem unteren LowCost-Markt (auf dem Niveau einer Radeon X300 SE) zugeordnet werden können. Natürlich ist es damit auch zu erwarten, daß einige OEMs versuchen werden, solcherart SE-Karten im Markt als "echte" Radeon X700 Ausführungen durchzubringen, gerade bei Komplett-PCs ist dies ein beliebtes Spiel. Die bisher gültige Regel, daß alle Radeon-X700-Karten über ein 128 Bit DDR-Speicherinterface verfügen, ist mit der Radeon X700 SE jedenfalls außer Kraft gesetzt - und so sollte man sich vor einem Erwerb immer erst die exakten Spezifikationen durchlesen bzw. diese vom Händler anfordern.
Wie übereinstimmend von allen Quellen berichtet wird, hat der EU-Rat wider aller Erwartungen die EU-Richtlinie zu Software-Patenten abgesegnet. Was uns doch einigermaßen erstaunt, gab es doch noch am Wochenende die Meldung, daß das dänische Parlament seinen Wirtschaftsminister bindend verpflichtet habe, diese anberaumte Schnell-Abstimmung zu verhindern und eine neue Diskussion zu fordern. Was der dänische Wirtschaftsminister anscheinend auch getan hat, sein Einspruch wurde jedoch von der EU-Ratspräsidentschaft abgelehnt (womöglich illegalerweise, denn laut einigen Stimmen darf ein solcher Einspruch nicht von der EU-Ratspräsidentschaft, sondern nur von der Mehrheit der Minister abgelehnt werden). Als Begründung führte man maßgeblich an, daß man das übliche Prozedere nicht unterbrechen und somit keinen Präzedenz-Fall schaffen wolle ...
... Was genauso reichlich irritierend ist, denn die Einspruchs-Möglichkeit wurde genau zu diesem Zweck geschaffen. Offensichtlich soll diese Verhinderung eines Präzedenz-Fall wohl eher bedeuten, daß das Recht der Minister auf Einspruch und Forderung einer Neu-Verhandlung nur pro forma existiert und nie praktisch zu Anwendung kommen soll. Aber eventuell hätte der dänische Wirtschaftsminister auch mehr Erfolg gehabt, wenn sich einer seiner Kollegen offen an seine Seite gestellt hätte: Wie wäre es da beispielsweise mit dem anwesenden bundesdeutschen Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, der zweifelsohne gewußt haben muß, daß sich das bundesdeutsche Parlament mehr als eindeutig gegen die EU-Richtlinie ausgesprochen hat?! Nun, zumindestens haben einige Staaten parallel zu ihrer Unterschrift Zusatzerklärungen abgegeben, in welchen sie ihre jeweilige Kritik an der EU-Richtlinie ausdrückten ...
... Die EU-Richtlinie ist nun noch nicht "durch", auch wenn sie eine hohe Hürde genommen hat. Sie muß noch durch das EU-Parlament, welches die EU-Richtlinie ablehnen oder ändern kann. Allerdings machen es die vorhandenen Spielregeln dem EU-Parlament möglichst schwer, Änderungen zu beschließen - und möglichst einfach, die EU-Richtlinie einfach durchzuwinken. Denn für eine Ablehnung oder Änderung wird eine absolute Mehrheit der Mitglieder benötigt - unabhängig von Abwesenheiten und Enthaltungen. Da das EU-Parlament gerade beim Thema Anwesenheit bekanntermaßen "vorbelastet" ist, kann sich somit durchaus die Situation ergeben, daß die EU-Richtlinie zu Software-Patenten vom EU-Parlament mit 200 Ja- zu 300 Nein-Stimmen angenommen wird - Demokratie at it's best ;).
Korrekturen zu früheren News: Wir hatten uns am 4. Februar gefreut, daß sich die Abkürzung "PCIe" für PCI Express inzwischen inoffiziell durchgesetzt habe - in gewissem Sinne zu spät, denn PCIe war von Anfang an die offizielle Abkürzung der PCI-SIG. In diesem Sinne ist es jedoch erstaunlich, daß gerade anfänglich oftmals "PCI-E" oder andere Konstrukte eingesetzt wurden und werden. Am 2. März schrieben wir fälschlicherweise, daß der NV45-Chip bis zu 512 MB Speicher adressieren kann - korrekt sind bis zu 2048 MB adressierbarer Speicher bei NV40 und NV45. Eine 512-MB-Grafikkarte läßt sich also auch schon mit den jetzigen nVidia-Chips bauen und benötigt definitiv keinen NV48-Chip.