News-Archiv 24. - 30. Oktober 2005 (43. Kalenderwoche)
29./30. Oktober 28. Oktober 27. Oktober 26. Oktober 25. Oktober 24. Oktober
| News des 29./30. Oktober 2005 |
Hard Tecs 4U berichten von zwei neuen Asus-Notebooks mit jeweils einer "GeForce Go 7300" Grafiklösung, welche offensichtlich auf einem neuen, von nVidia noch nicht offiziell vorgestellten Grafikchip basiert. Anscheinend handelt es dabei sich jedoch nicht um eine Mobile-Abwandlung der kommenden nVidia-Grafikchips G72 und G73, dafür spricht das nur 64bittige Speicherinterface, welches nVidia auf der GeForce Go 7300 Webseite angibt. Wahrscheinlich hat nVidia zusätzlich zu G72 und G73 noch einen LowCost-Ableger der GeForce7-Serie in der Mache, dessen erstes Produkt eben jene GeForce Go 7300 darstellt.
Über die Massenanzeigen gegen (angebliche) Raubkopierer bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatten wir bereits hier und hier berichtet. Seinerzeit verwunderte uns noch, daß die Staatsanwaltschaft so bedingungslos den Anzeigen nachging, obwohl man dort auch sicherlich besseres zu tun hat, als Fälle mit (im Einzelfall) äußerst geringem Wert zu verfolgen und die Raubkopier-Jäger schließlich angekündigt hatten, pro Woche weitere tausende Anzeigen nachzuschieben. Jedoch wurden erst einmal alle Fälle von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe angenommen und bearbeitet - doch für die Zukunft fordert man nun eine Bagatellgrenze im Urheberrecht ...
... Demnach sollten rechtswidrige Vervielfältigungen straffrei bleiben, wenn sie "nur in geringer Zahl und ausschließlich zum eigenen privaten Gebrauch" hergestellt werden, wie der Heise Newsticker berichtet. Gewicht bekommt der Vorschlag vor allem dadurch, daß er von den Staatsanwaltschaften kommt - und auf die dürfte das Justizministerium bei der geplanten weiteren Änderung des Urheberrechts sicherlich (leider) eher hören als auf Bürgerrechts-Aktivisten. Der Medien-Industrie (englisch Music And Film Industry Association) schmeckt dieses zwar überhaupt nicht, in diesem Fall hat man aber schlicht an dem Ast gesägt, auf dem man selber sitzt ...
... Andere Vertreter der MAFIA distanzieren sich allerdings inzwischen von den offensichtlich nur rein auf Computer-Ergebnissen (!) basierenden Massenanzeigen, bezüglich einer Bagatellgrenze will man allerdings hart bleiben. Dies ist insofern verständlich, als das eine gesetzliche Bagatellgrenze faktisch eine Erlaubnis zum Raubkopieren (in geringem Umfang) darstellen würde. Andererseits ist auch klar, daß es für den Staat keinen Sinn macht, zehntausendfach vorkommende Bagatellstraftaten zu verfolgen - hierfür müssen andere gesetzliche Regelungen her. Schließlich entstand beispielsweise das Recht auf Privatkopie auch nur, weil man seinerzeit die Vervielfältigung analoger Tonträger im privaten Bereich rein praktisch nicht verhindern konnte und somit letztlich nicht kriminalisieren wollte.
| News des 26. Oktober 2005 |
Wie bekannt, bauen alle Grafikkarten der Radeon-X800-Serie auf Grafikchips mit 16 Pixel-Pipelines auf. Im Markt sind jedoch mit Radeon X800, X800 SE, X800 GT und X800 GTO auch Grafikkarten erhältlich, bei denen von diesen 16 physikalisch vorhandenen Pixel-Pipelines nur 8 oder 12 freigeschaltet sind. Bei diesen Grafikkarten wurde und wird natürlich immer wieder von wagemutigen Naturen versucht, die ab Werk inaktiven Pixel-Pipelines wieder zu aktivieren, meist gelöst mittels eines BIOS-Mods. Das muß natürlich nicht immer gut gehen, schließlich können in den Chip-Chargen für die genannten Karten auch Grafikchips landen, die einen Fehler im deaktivierten Chipteil aufweisen - was im Auslieferungszustand der Grafikkarte keine Rolle spielt, bei der Pipelines-Freischaltung jedoch schon. Neben dem Problem, daß solcherart Modifikationen immer mit einem gewissen Risiko verbunden sind, fällt das ganze natürlich jederzeit auch mit einem totalen Garantieverlust zusammen ...
... Allerdings gab und gibt es hier und da gleich gemoddete Grafikkarten zu kaufen - wie aktuell im Fall der "Radeon X800 GTO² 16Pipes Burstfire" von Mad-Moxx. Bei dieser wurden die 4 deaktivierten Pixel-Pipelines des verbauten Radeon X800 GTO Grafikchips freigeschaltet, zusätzlich wurde die Karte noch von 400/350 MHz auf 500/500 MHz übertaktet, der verbaute 1.6ns Speicher läuft dabei noch weit innerhalb seiner Spezifikationen. Das interessanteste an der Karte aber ist sicherlich, daß diese eben bereits in dieser Form vom Händler angeboten wird - und der Käufer damit eine vollständige Gewährleistung von 2 Jahren erwirbt. Wer selber zur Modifikation und Übertaktung schreitet, kommt natürlich rein vom Preis her in jedem Fall günstiger - aber gerade ein BIOS-Mod auf gut Glück ist ja schließlich nicht jedermanns Sache, und so hat die Karte von Mad-Moxx auch ihre Daseinsberechtigung.
Ein etwas seltsames Urteil fällte laut einer Meldung des Heise Newstickers kürzlich das Amtsgerichts Gelnhausen - das verdonnerte nämlich den Leidtragenden einer DDoS-Attacke auf seinen gemieteten Server, die dadurch entstandenen Traffic-Kosten zahlen zu müssen. Ob sich das Amtsgericht das wirklich gründlich überlegt hat, bleibt stark zu bezweifeln, denn zum Zeitpunkt der DDoS-Attacke war der Server durch eben jene schließlich nicht erreichbar, womit unserer Meinung nach der Server-Vermieter in der generellen Bringpflicht stand und somit nicht auf entstandene Kosten genau während dieser Ausfallzeit pochen kann. Vielmehr sollte die Verantwortung für DDoS-Attacken besser auf die Server-Vermieter übergehen, was schon rein technisch die einzig funktionierende Lösung darstellt: Denn während einer DDoS-Attacke kann der Server-Mieter schließlich gar nichts mehr tun - im Gegensatz zum Server-Vermieter, welcher über seine vorgelagerte Netzwerk-Technik prinzipiell jederzeit eingreifen kann.
Shortcuts: TweakPC berichten von einer jetzt noch erscheinenden neuen Abwandlung des GeForceFX-Chips, der GeForceFX 5900 ZT. Doch auch als neue Grafikkarte ist die GeForceFX-Technologie trotz gutem Preis heutzutage nicht mehr wirklich empfehlenswert. Bei PC Perspective gibt es einen weiteren Artikel zur DualChip-Grafikkarte Asus N7800GT Dual mit zwei GeForce 7800 GT Grafikchips, nun auch getestet gegen zwei einzelne GeForce 7800 GT Karten: Es zeigen sich dabei keine Überraschungen, die DualChip-Grafikkarte macht ihre Sache faktisch genauso gut wie die beiden Karten im SLI-Verbund. Und letztlich: Nachdem ATI den neuen HighEnd-Chip R520 intern "Fudo" nach dem berühmt-berüchtigten Inquirer-Mitarbeiter Fuad "Fudo" Abazovic genannt hatte, gab es nun folgerichtig eine auf 6 Stück limitierte "Fudo"-Sonderauflage des R520, wovon The Inquirer ein Stück abbekamen und stolz präsentierten ;).
| News des 25. Oktober 2005 |
Der Heise Newsticker berichtet von einer weiteren nVidia-Grafikkarte für das untere Mainstream-Segment, um dem Ansturm der neuen ATI-Karten begegnen zu können. Bislang nur "GeForce 6600 DDR2" genannt, handelt es sich schlicht um eine GeForce 6600 mit höheren Taktfrequenzen von 350/400 MHz, welche damit in den Zwischenraum zwischen originaler GeForce 6600 (300/275 MHz) und GeForce 6600 GT (500/500 MHz) gehen soll. Hauptkonkurrent dürfte hierbei wohl ATIs neue Radeon X1300 Pro sein, welche mit 600/400 MHz teils deutlich höher getaktet ist, jedoch nur über die Hälfte der Pixel-Pipelines (4) der GeForce-6600-Serie (8) verfügt.
Bei Hard Tecs 4U berichtet man von der Vorstellung eines neuen Mainboard-Chipsatzes von VIA, dem K8M890 für den Athlon 64 mit PCI Express Grafik-Anbindung. Interessant an diesem Chipsatz ist die integrierte Grafiklösung, die nicht mehr auf einer VIA-Eigenentwicklung basiert, sondern eine Abwandlung des DeltaChrome-Grafikchips der VIA-Tochter S3 darstellt. Natürlich lässt sich bei diesem Chipsatz auch eine extra Grafikkarte einsetzen, der K8M890 verfügt hierzu über 18 PCI Express Lanes. Die integrierte Grafiklösung ist jedoch gegenüber der Desktop-Lösung arg abgespeckt, aus deren 8 Pixel-Pipelines wurden 2, der Geometrie-Teil wurde zudem vermutlich komplett wegrationalisiert und diese Arbeit der CPU übertragen ...
... Passenderweise gibt es bei HKEPC (maschinelle englische Übersetzung) einen ersten Test des neuen Chipsatzes, welchem jedoch zu entnehmen ist, daß sich die neue integrierte Grafiklösung von VIA weiterhin meilenweit von der Performance der derzeit führenden integrierten Grafiklösungen GeForce 6150 (im nForce4 410/430 Chipsatz) und Radeon Xpress 200G entfernt befindet - trotz daß die Performance der letztgenannten Spitzenreiter im Markt der integrierten Grafikchips auch nicht als berauschend angesehen werden kann. Hier scheint VIA den DeltaChrome-Chip wohl zu stark beschnitten zu haben, eventuell wären 4 Pixel-Pipelines und ein eigener Geometrie-Teil die bessere Antwort gewesen.
Eine interessante News des Heise Newstickers berichtet über die Haftungsproblematik bei privaten Verkäufen über eBay oder ähnliche Plattformen (gilt genauso auch für den Marktplatz unseres Forums): Laut dem neuen Haftungsrecht gilt auch bei Privatverkäufen generell eine zweijährige Gewährleistungspflicht für Mängel am verkauften Produkt, in den ersten sechs Monaten liegt die Beweislast dabei sogar beim Verkäufer (sofern dieser gewerblich handelt). Das Haftungsrecht erlaubt jedoch beim Privatverkauf (und nur dort!) den generellen Ausschluß der Gewährleistungspflicht - allerdings ist hierbei streng auf die richtige Formulierung ("Unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung.") zu achten. Natürlich entbindet der Ausschluß der Gewährleistungspflicht den Verkäufer nicht davon, das angebotene Produkt auch im vereinbarten Zustand zu liefern. Ein sofort nach Lieferung festgestellter (und nicht vorher bekannter) Mangel hat also nichts mit der Gewährleistungspflicht zu tun, sondern stellt immer einen Bruch des eigentlichen Kaufvertrages dar.
