News-Archiv 19. - 25. Juni 2006 (25. Kalenderwoche)
24./25. Juni 23. Juni 22. Juni 21. Juni 20. Juni 19. Juni
News des 24./25. Juni 2006 |
Die X-bit Labs berichten ein wenig über die NextGen-Planungen seitens ATI: So soll der neue Direct3D10 HighEnd-Chip R600 64 unified Shader-Einheiten besitzen, welche also sowohl Vertexshader- als auch Pixelshader-Programme ausführen können, zudem soll es 16 Textureneinheiten geben. Gegenüber dem bisherigen R580-Chip erscheint das auf dem Papier nicht gerade als großer Sprung, der aktuelle HighEnd-Chip von ATI besitzt immerhin auch schon 56 Shadereinheiten (8 Vertexshader- und 48 Pixelshader-Einheiten) sowie 16 Textureneinheiten. Allerdings wird sich die Performance des R600 sicherlich nicht an der reinen Anzahl der Shader- und Textureneinheiten, sondern vielmehr an deren Leistungsfähigkeit entscheiden ...
... Beim Chiptakt sollen es im übrigen 650 MHz werden, der Speichertakt ist hingegen noch unklar. Da ATI aber anscheinend wirklich auf GDDR4 setzen will (angeblich sogar schon beim R580+ Chip), sind Speichertaktraten von über 1000 (physikalischen) MegaHertz nicht unwahrscheinlich. GDDR4 erreicht derzeit Taktraten von bis zu 1600 MHz, wobei es jedoch eher unwahrscheinlich ist, daß vom R600 (oder auch dem nVidia G80) gleich die technisch höchstmögliche Taktung benutzt wird, da diese zumeist eher unbezahlbare Preise nach sich zieht. Über Speichertaktungen von 1200 bis 1400 MHz kann man jedoch sicherlich spekulieren - unserer Meinung nach wird es aber eher weniger als mehr werden, weil heutige HighEnd-Grafikchips nicht mehr so stark von der Speichertaktung abhängig sind und es mehr auf die zur Verfügung stehende Rechenleistung ankommt ...
... Daneben ist nun auch zum ersten Mal etwas über die Direct3D10-Projekte außerhalb der HighEnd-Chips bekanntgeworden - auch wenn es sich dabei "nur" um in Mainboard-Chipsätze integrierte Lösungen handelt. So will ATI Mitte 2007 mit dem RS700 einen Mainboard-Chipsatz mit integrierter Direct3D10-Grafik vorstellen (läßt sich über dieses Bild verifizieren), nachdem der im Spätsommer zu erwartende RS600-Chipsatz weiterhin auf einer DirectX9 Shader 2.0 Lösung aufsetzen wird (in diesem wird eine abgespeckte Radeon X700 enthalten sein, im Gegensatz zu abgespeckten Radeon X300 in den aktuellen ATI-Chipsätzen). Allerdings wird ATI bei weitem nicht der erste Hersteller mit integrierter Direct3D10-Grafiklösung sein, Intels will seinen Graphics Media Accelerator 3000 mit Direct3D10-Support gar schon im dritten Quartal diesen Jahres vorstellen. Von SiS ist ebenfalls eine solche Lösung zu erwarten, wenngleich hier der Termin noch unklar ist - nur von nVidia ist diesbezüglich noch gar nichts zu hören gewesen.
Unter anderem der Spiegel berichtet von Abmahnungen der Musik-Lobby gegen Karaoke-Webseiten wegen Urheberrechtsverletzungen. Rein juristisch betrachtet hat man diesbezüglich sicherlich Recht: Karaoke für sich selbst ist keine Urheberrechtsverletzung, die Zuverfügungstellung daraus entstandener Tonaufnahmen oder Videoclips (aufgrund der fehlenden Lizenzen für das jeweiligen Original) jedoch schon. Nichts desto trotz werden Abmahnungen wegen Karaoke-Clips natürlich als reine Schikane verstanden, schließlich handelt es sich zumeist nur um private Späße. Allerdings wird die Hoffnung der Mainstream-Presse, die Film- und Musik-Industrie könne sich nicht noch mehr negative Kritik und noch mehr verprellte Kunden leisten, wohl kaum aufgehen, da sich letztgenannte inzwischen vollkommen vom (zufriedenzustellenden) Kunden als Grundlage des eigenen Geschäfts abgewendet zu haben scheint und diese Rolle dagegen immer mehr von den Beziehungen zur Politik und damit dem Einfluß auf die Gesetzeslage abgelöst wird.
Shortcuts: Einen BIOS-Settings-Guide für die AMD Athlon 64 Plattform (inklusive der neuen Sockel-AM2-basierenden Prozessoren) gibt es bei den LostCircuits. Der Guide ist ausdrücklich empfehlenswert, arbeitete und arbeitet der Autor doch für diverse Speicherhersteller in der Entwicklungsabteilung und hat damit gerade bezüglich der Speichersettings ein geradezu einmaliges Insiderwissen in der Hinterhand. DailyTech beschäftigen sich ein wenig mit den Intel-Prozessoren, die dem kommenden Conroe-Prozessor folgen werden. Allerdings gibt es hier neue Informationen vorwiegend nur zu den jeweiligen Produktionsverfahren, leider aber noch keine zur Architektur beispielsweise des Nehalem-Cores, welcher dem Conroe nachfolgen wird und welcher seinerseits schon zu grauen Pentium-4-Zeiten als Nachfolger der Netburst-Architektur feststand. Und wie genau es Bill Gates himself mit dem Copyright nimmt, kann man letztlich noch bei der Netzeitung nachlesen ;).
News des 23. Juni 2006 |
Gemäß der DigiTimes wird ATI seine 80nm Produktion bei UMC irgendwann im zweiten Halbjahr starten, allerdings wahrscheinlich erst nachdem diese bei TSMC angelaufen ist. Für die 80nm Produktion bei TSMC gibt die DigiTimes den Termin September aus, erste dieserart hergestellte Grafikkarten dürfte es also frühestens im Oktober geben. Bei TSMC waren dabei ursprünglich folgende 80nm Produkte geplant: Zuerst der RV505-Chip als kostengünstiger herzustellende Variation des RV515-Chips (Radeon X1300 Serie), der RV535 als kostengünstiger herzustellende Variation des RV530-Chips (Radeon X1600 Serie), dann die beiden Chips RV560 und RV570 als neue Zugpferde für den Mainstream-Markt sowie der R580+ als neue, nochmals taktstärkere HighEnd-Lösung in Weiterführung und Ausbau der Radeon X1900 Serie. Der RV535-Chip könnte sich inzwischen allerdings erledigt haben, da der Radeon X1600 Grafikkarten-Serie keine großen Marktchancen mehr einzuräumen sind und zudem der RV535 in jüngerer Vergangenheit auch überhaupt nicht mehr erwähnt wurde ...
... Bei UMC waren hingegen ausschließlich Konkurrenzchip zu den TSMC-Chips geplant: ATI will hiermit schlicht das Risiko auf zwei Anbieter verlagern und wird natürlich auch die Gelegenheit nutzen, um mit beiden Chipfertigern um Preisnachlässe zu feilschen. Gemäß der ursprünglichen Planung sollten somit bei UMC die Chips RV506 (gleich dem RV505), RV516 (gleich dem RV515) und RV536 (gleich dem RV535) vom Band laufen, wobei die aktuelle Situation sowohl bei RV516 als auch RV536 einigermaßen unklar ist: Denn sobald der RV505 bzw. RV506 fertig ist, wird ATI den RV515 und damit auch den RV516 wohl kaum noch benötigen - und für den RV536 dürfte das gleiche gelten, wie zuvor schon zum RV535 gesagt. Welche neuen ATI-Chips nun also wirklich noch kommen werden, ist derzeit völlig offen und läßt sich aus den vorangestellten ursprünglichen Planungen mehr nur erahnen.
Nachdem im Laufe der letzten Wochen wieder einiger neue Testberichte zum Intel Conroe-Core aus Intels Core-Prozessorenarchitektur aufgetaucht sind (Liste der Artikel), lohnt eventuell die erneute Betrachtung dieses Falls, bevor Intel in just einem Monat die Prozessoren auf Basis des Conroe-Cores dann offiziell launchen wird. Während die meisten Vorab-Tests zum Conroe-Core nur auf Intel-eigenen Systemen mit von Intel ausgesuchten Benchmarks durchgeführt werden konnten, mischen sich inzwischen auch einige Artikel ins Feld, welche im Gegensatz dazu vollständig unabhängig entstanden - und damit vor allem bezüglich der Benchmark-Auswahl bisher (bezüglich des Conroe-Cores) unbeschrittene Weg gehen konnten. Zu nennen sind diesbezüglich die Testberichte von AnandTech, Digit-Life (mit einem extra Artikel nur für die Spiele-Benchmarks), PC Perspective, t-break und von TweakTown ...
... In der grundsätzlichen Aussage ändert sich allerdings nicht: Auf gleichem Takt sind Intels kommende neue Desktop-Prozessoren runde 15 bis 20 Prozent schneller als die entsprechenden AMD-Pendants. Dabei geht diese neue Pro/MHz-Stärke von Intel quer durch alle Software-Gebiete - einzig allein unter Spielen kann der Abstand geringer sein, wenn nämlich mit steigenden Auflösungen irgendwann einmal die Grafikkarten-Limitierung einsetzt (gut im Test von Digit-Life zu beobachten). Wie an dieser Stelle allerdings schon vermeldet, hat AMD auf die Leistungsstärke der kommenden Intel-Prozessoren schon reagiert und wird mit deren Markteinritt die eigenen Preise in dieser Form absenken, daß man bei AMD für den gleichen Preis wie bei Intel schlicht eine rund 20prozentig höhere Taktrate bekommt - womit sich der Intel-Vorteil wieder ausgleicht und alle Marktteilnehmer, egal ob mit AMD- oder Intel-Präverenz, etwas davon haben werden.
News des 22. Juni 2006 |
Laut The Inquirer hat der ATI R600-Chip sein Tape-Out hinter sich gebracht. Als Tape-Out bezeichnet man die erstmalige erfolgreiche Fertigung des Chips in minimaler Stückzahl nach Abschluß aller Design- und Vorbereitungsarbeiten. Der Tape-Out symbolisiert somit den Abschluß der Design- und den Übergang in die Fertigungsphase. Üblicherweise benötigt ein Grafikchip-Entwickler samt seinem Herstellungspartner (beim R600 wieder einmal TSMC) drei bis vier Monate, bis die Massenfertigung des Chips dann wirklich startet. Die Zwischenzeit wird dafür benötigt, um die Herstellungsstätten auf die Fertigung des Chips vorzubereiten sowie die Quote der guten Chips ("yield rate") nach oben in den wirtschaftlichen Bereich zu trimmen. Wenn ATI also jetzt den erfolgreichen Tape-Out des R600 bestritten hat, könnte der neue Grafikchip durchaus schon in diesem Jahr starten ...
... Ob sich ATI angesichts der Verzögerungen bei Windows Vista und des eigenen R580+ Chips, der schließlich auch erst einmal an den Endkunden gebracht werden will, zu so einem Frühstart entschließen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Wir gehen eher von einer Vorstellung der beiden neuen NextGen-Grafikchips ATI R600 und nVidia G80 kurz vor Jahresende aus, kaufbare Karten sind gemäß unserer Glaskugel dann wohl erst im neuen Jahr zu erwarten. In der Zwischenzeit werden beide Grafikchip-Entwickler eher versuchen, mit GeForce 7950 GX2 sowie den kommenden auf dem R580+ basierenden Grafikkarten noch so viel wie möglich "alte" Chips zu verkaufen, weil zumindestens der HighEnd-Markt schon zum Zeitpunkt der reinen Vorstellung einer neuen Grafikkarten-Technologie wie dem kommenden Direct3D sehr schnell auf die neue Technologie umschwenkt und die "alten" Grafikkarten dann wie Blei in den Regalen liegen.
Bei Legion Hardware sowie den Elite Bastards gibt es die ersten Tests der GeForce 7300 GT, einer neuen LowCost-Grafiklösung von nVidia. Der Name der Karte suggeriert zwar eine Zugehörigkeit zur GeForce 7300 LE/GS, im Gegensatz zu diesen G72-basierenden Grafikkarten setzt die GeForce 7300 GT allerdings auf den bei der GeForce 7600 Serie verbauten G73-Chip. Dies hat entscheidende Vorteile, denn der G72-Chip von GeForce 7300 LE/GS ist aufgrund seiner nur 4 Rendering-Pipelines und (vor allem) des nur 64bittigen DDR-Speicherinterfaces wirklich nur für echte LowCost-Lösungen verwendbar, während der für die GeForce 7300 GT benutzte G73-Chip mit 12 Rendering-Pipelines und 128bittigem DDR-Speicherinterface schon dem Mainstream-Segment zuzuordnen ist. Zur Abgrenzung beschränkt nVidia die GeForce 7300 GT allerdings auf 8 Rendering-Pipelines und mit 350/333 MHz doch sehr genügsame Taktraten ...
... Eine Möglichkeit zur Freischaltung der deaktivierten 4 Rendering-Pipelines scheint zudem unrealistisch, da die komplette G7x-Chipserie normalerweise per Hardware-Laserlock gegen solcherart Modifikationen gesichert ist (natürlich käme es auf den Versuch an). Eine Leistungssteigerung der GeForce 7300 GT läßt sich somit nur über eine Übertaktung erreichen, dies sollte allerdings aufgrund der doch recht niedrigen default-Taktraten doch in einem ansprechenden Umfang möglich sein. Legion Hardware erreichten hier ausgehend von dem sowieso schon höheren Takt der benutzten Gigabyte-Karte von 450/400 MHz immerhin ein Übertaktungsergebnis von 475/450 MHz, bei Elite Bastards ging es dagegen mit der ebenfalls ab Werk deutlich auf 500/350 MHz übertakteten Galaxy-Karte auf 548/401 MHz hinauf ...
... Doch auch mit den nVidia-Referenztaktraten machte sich die GeForce 7300 GT ziemlich gut: Wo bisher ATI im LowCost-Bereich von unter 100 Euro mit der Radeon X1300 Pro das klar beste Angebot innehatte, kann nVidia nunmehr mit der GeForce 7300 GT von der Performance her gleichziehen, liegt sogar eher noch eine Nuance vor ATI. Bei den Tests mit Hersteller-Taktraten der vorgenannten Gigabyte- und Galaxy-Karten ziehen diese der Radeon X1300 Pro naturgemäß ziemlich davon - klar, weil die GeForce 7300 GT eben nun einmal 8 Pipelines und die Radeon X1300 Pro nur deren 4 hat, was die ATI-Karte nur aufgrund des Taktvorteils (bei 600/400 MHz) ausgleichen kann. Reduziert man diesen Taktvorteil durch Übertaktung der GeForce 7300 GT, setzen sich dann natürlich deren 8 Pipelines durch ...
... Zwar eigenen sich beide genannte Grafikkarten von der Leistungsklasse her sicherlich kaum für wirklich hochwertige Bildqualitäts-Settings, können jedoch in den meisten Spielen sogar noch 2x Anti-Aliasing unter Auflösungen von 1024x768 und 1280x1024 vernünftig ableisten - für Karten mit einem Preispunkt von zwischen 60 und 80 Euro ist dies sicherlich aller Ehren wert und bedeutet vor allem auch eine klare Abgrenzung gegenüber in Mainboards integrierten Grafikchips sowie absoluten LowCost-Angeboten mit nur 64bittigem Speicherinterface, welche zumeist nur die Auflösung von 1024x768 ohne jegliches Anti-Aliasing mit einiger Mühe anständig darstellen können. Lange Rede, kurzer Sinn: Selten gab es so gute Angebote für den Gelegenheitsspieler, welcher zwar nicht viel Geld für eine Grafikkarte ausgeben, bei deren Nutzung dann aber auch nicht auf eine zeitgemäße Bildqualität verzichten will.
News des 21. Juni 2006 |
Nachdem in der "Endphase" der Radeon X800 GTO auch schon einige Grafikkarten-Hersteller diese ursprünglich nur mit 12 aktiven (und 4 inaktiven) Rendering-Pipelines ausgeführte Grafikkarte gleich mit 16 ab Werk aktiven Grafikkarten ausgeliefert hatten, geht nun auch die Radeon X1800 GTO diesen Weg. Wie Hard Tecs 4U berichten, wird es eine Sapphire Radeon X1800 GTO² geben, bei welcher gleich ab Werk die eigentlich deaktivierten Chipteile freigeschaltet sind, womit die Karte faktisch zur Radeon X1800 XL wird, selbst die Taktraten sind identisch zu dieser. Einziger kleiner Stolperstein an dieser eigentlich guten Karte dürfte sein, daß sich immer noch die Radeon X1800 XT im Markt befindet, die zum in etwa gleichen Preispunkt von ca. 230 Euro die gleiche Hardware, aber dafür die deutlich höheren Taktraten anbietet: 500/500 MHz bei der Radeon X1800 XL sowie GTO² gegen 625/750 MHz bei der Radeon X1800 XT.
Golem berichten über neue lüfterlose Grafikkarten von Asus und MSI auf Basis von nVidia-Chip. Interessant dürfte hier insbesondere die MSI NX7900GT-VT2D256EZ sein, verbaut MSI auf dieser per Heatpipe lüfterlos gekühlten Grafkikkarte doch gleich den GeForce 7900 GT Grafikchip, womit diese Grafikkarte das derzeit wohl beste ab Werk lüfterlose Angebot darstellen dürfte. Selbiges war auf ATI-Seite zu Zeiten der Radeon X800 XL ebenfalls sehr populär, ist nun aber zumindestens im HighEnd-Bereich etwas eingeschlafen. Primär dürfte dies am Leistungshunger der ATI-Chips R520 und R580 liegen, da deren Spitzenausführungen in Form von Radeon X1800 XT sowie Radeon X1900 XT & XTX mit 100 Watt und mehr deutlich zu viel Verlustleistung aufweisen ...
... Als lüfterlos kühlbar kann man auf ATI-Seite dagegen durchaus Radeon X1800 XL, Radeon X1800 GTO und Radeon X1900 GT betrachten, die diesbezüglich allesamt noch unter der magischen Schwelle von 60 Watt Verlustleistung liegen (bzw. bei der Radeon X1900 GT wahrscheinlich liegen dürften, der diesbezügliche Messwert dieser Grafikkarte kann derzeit nur geschätzt werden). Allerdings gibt es bei diesen Grafikkarten unseres Wissens nach bislang keine lüfterlos ausgeführten Modelle - das höchste, was man ATI-seitig derzeit als lüfterlos gekühlte Grafikkarte erwerben kann, sind Modelle mit dem inzwischen ins untere Mainstream-Segment abgerutschtem Radeon X1600 XT Grafikchip.
Wie nochmals Golem vermelden, wenden sich die bundesdeutschen Grünen gegen die zum nächsten Jahr kommende Rundfunkgebühren für PCs mit Internet-Anschluß. Unabhängig davon, daß dies möglicherweise ein rein populistischer Vorstoß ist, da die genannte Partei derzeit nicht in der Position ist, so etwas durchzusetzen, ist die hierfür gewählte Begründung leider prinzipiell falsch: Denn die Rundfunkgebühr auf PCs mit Internet-Anschluß ist nicht als Gegenleistung für die von der EU sowieso untersagte sogenannte "Online-Grundversorgung" gedacht. Als "Online-Grundversorgung" hatten ARD und ZDF versucht, ein umfassendes Webangebot einzuführen, welches gegen die bisher bestehenden großen Plattformen im Web wie Yahoo & Co. antreten sollte. Dies wurde allerdings völlig zu Recht von der EU zurückgepfiffen, weil ARD & ZDF durch ihre (schließlich leider nach Belieben erhöhbaren) Gebührengelder einen geradezu extremen Wettbewerbsvorteil gegenüber den diesbezüglich bisher aktiven Anbietern gehabt hätten ...
... Laut EU-Recht dürfen sich ARD & ZDF im Internet nur Webseiten mit das eigentliche Programm begleitenden Inhalten halten, jedoch keine Konkurrenz zu den großen Portalanbietern aufbauen. Die kommende Gebührenpflicht bezieht sich somit allein auf die technische Möglichkeit, mit einem ans Internet angeschlossenem Rechner per Stream den öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Angeboten zu lauschen bzw. sich vom öffentlich-rechtlichem TV-Programm berieseln lassen zu können. Für Haushalte, welche bereits einen Fernseher angemeldet haben, ändert sich jedoch auch mit dem neuen Rundfunkgebührenstaatsvertrag nichts, da dann ein zusätzlicher PC mit Internetzugang als "Zweitgerät" betrachtet wird und dementsprechend auch ab 2007 gebührenfrei bleibt. Erhöhte Kosten kommen mit der neuen Gebührenordnung in erster Linie auf Haushalte ohne Fernsehgerät sowie vor allem auf Gewerbetreibende zu.
News des 20. Juni 2006 |
Bei Allround-PC hat man sich neben dem Test der eigentlichen Karte auch das Pipelines-Freischalten auf einer GeForce 6800 GS angesehen. Bei nVidia-Grafikkarten ist diese Methode zur Leistungssteigerung in letzter Zeit doch aus der Mode gekommen, da nVidia spätestens ab den G7x-Chips dieserart Modifikationen mit einem Hardware-Laserlock im Chip-Inneren verhindert. Mit Tools wie dem RivaTuner kann man dann nur noch Einfluß darauf nehmen, welche der Rendering-Pipelines und Vertexshader-Einheiten freigeschaltet sind, die Anzahl der maximal freigeschalteten Rendering-Pipelines und Vertexshader-Einheiten ist aber fest codiert und somit nicht mehr veränderbar ...
... Speziell bei der GeForce 6800 GS wird das Glück des Pipelines-Freischaltens aber zumeist dadurch verhindert, daß nVidia für diese Karte gewöhnlich den NV41- oder den NV42-Chip einsetzt, welcher beide physikalisch nur 12 Rendering-Pipelines (und 5 Vertexshader-Einheiten) tragen, wo also nichts mehr freizuschalten ist. Allround-PC hatten allerdings das Glück, eine GeForce 6800 GS von XFX zu erwischen, die auf dem NV40-Chip basierte, möglicherweise eine Folge von Lagerräumaktionen seitens nVidia oder/und XFX. Dieser Chip hat physikalisch 16 Rendering-Pipelines und 6 Vertexshader-Einheiten, bei der GeForce 6800 GS sind davon nur 12 Rendering-Pipelines und 5 Vertexshader-Einheiten freigeschaltet - und vor allem, der NV40 entstammt noch der Zeit vor den Laserlocks ...
... Allerdings dürfte sich dieser Freischalt-Erfolg keinesfalls so ohne weiteres auf andere GeForce 6800 GS Karten übertragen lassen, denn daß diese mit NV40- anstatt mit NV41- oder NV42-Chip daherkommen, ist schon sehr ungewöhnlich. Es kann noch nicht einmal angenommen werden, daß alle XFX GeForce 6800 GS Karten mit NV40-Chip daherkommen, die Produkt-Webseite liefert hierzu jedenfalls keinen eindeutigen Anhaltspunkt. Einzig allein der Chiptakt dieser Karte von nur 350 MHz (GeForce 6800 GS default sind 425 MHz) deutet darauf hin, daß hier der NV40-Chip im Sinne der GeForce 6800 GT (default-Chiptakt von 350 MHz) verbaut wurde - ob dies allerdings generell so bei dieser Karte ist, könnte wohl nur XFX beantworten.
Bezüglich der Chance, eine freischaltbare Grafikkarte in den Händen zu halten, ist man diesbezüglich bei der Radeon X1800 GTO in einer deutlich besseren Lage, da alle diese ATI-Grafikkarten prinzipiell dafür geeignet sind. Allerdings geht man dafür beim Freischalten selber bei dieser Karte das klar höhere Risiko ein, da man sich hier nicht solcher Tools wie dem RivaTuner bedienen kann, sondern über ein BIOS-Update gehen muß. Wie das funktioniert, zeigen nochmals Allround-PC in einem gestern schon verlinkten Artikel anhand einer Radeon X1800 GTO von HIS. Aufgrund des höheren Risikos einer solchen Aktion sollte man die gegebenen Anweisungen allerdings auch genau befolgen und unter keinen Umständen das vorbeugende Anlegen einer Notfall-Rückflash-Diskette vergessen.
Bei DirkVader hat man sich ein passives externes Netzteil angesehen, welches mit seiner Ausgangsleistung von nur 120 Watt allerdings eher wohl für kleine Barebones bzw. Multimedia-Stationen interessant sein dürfte (ironischerweise lief der Testrechner mit Athlon 64 3000+ und Radeon 9700 Pro trotzdem anstandslos durch). Bei dieser Gelegenheit sei allerdings in erster Linie auf die Geräuschmessungen der vorgenannten Webseite verwiesen, welche nun neben den üblichen Messungen und der ebenso üblichen subjektiven Einschätzung der Lüfterlautstärke auch eine - natürlich weiterhin subjektive - Einschätzung der elektronischen Störgeräusche zur Verfügung stellt ...
... Gerade bei Silent-Projekten werden diese zu einer wichtigen Kenngröße, denn wenn aller Lüfterlärm besiegt ist, ärgert man sich doppelt und dreifach, wenn man dann plötzlich das (bezogen auf das menschliche Hörvermögen) hochfrequente Pfeiffen oder Surren billiger elektronischer Komponenten vernehmen darf. Eine solche Betrachtung der auftretenden elektronischen Störgeräusche sollte generell zu allen Netzteil-Tests und besser auch für alle Mainboards-Tests angestrengt werden, denn auch auf letzteren sind jede Menge dafür anfälliger Komponenten verbaut. Dabei liegt der Grund für solche Störgeräusche meist nur in dem Drang der Hersteller, beim Komponentenkauf ein paar Zehntel Cent zu sparen - mit ein wenig sorgsamerer Komponentenauswahl wäre diese Problematik faktisch nicht existent.
News des 19. Juni 2006 |
Der Heise Newsticker berichtet zu neuen Microsoft-Dokumenten, die nun auch schwarz auf weiss bestätigen, daß der DirectX9-Nachfolger Direct3D10 nur für Windows Vista verfügbar sein wird (Heise verwendet den unkorrekten Begriff "DirectX10", bei Microsoft wird jedoch durchgehend von "Direct3D10" gesprochen). Etwas verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, daß dieser eigentlich schon seit mehreren Monaten bekannte Fakt jetzt erst so richtig von Medien und Lesern entdeckt wird, wobei sich insbesondere letztere nicht davon begeistert zeigen und dies breitflächig als Maßnahme von Microsoft werten, Windows Vista irgendwie per Zwang unter die Leute zu bringen. Möglicherweise mag dies auch damit zusammenhängen, daß Direct3D10 vor einem oder zwei Jahren nur einen gewissen Teil der Planungen zu Windows Vista darstellte, Microsoft zu dieser Zeit für das neue Betriebssystem noch viele andere Dinge versprach ...
... Nach dem Abspeckungsprozeß der letzten Zeit bleibt aber bei Windows Vista für den Normalanwender fast nur noch Direct3D10 als wirklich wichtiges neues Element zurück - was nun speziell diejenigen Anwender verärgert, die Windows Vista wegen der letztlich fehlenden relevanten Neuerungen eigentlich nicht mitgehen wollten. An der Frage, ob Direct3D10 wirklich so einfach auf Windows 2000/XP portierbar wäre, entbrannten und entbrennen immer noch heftige Diskussionen. Technisch gesehen hängt Direct3D10 nämlich an einem neuen Treibermodell namens WDDM, welches speziell nur für Windows Vista entworfen wurde und einige der Verbesserungen von Direct3D10 überhaupt erst möglich macht ...
... Somit ist es für Microsoft also nicht so spielend einfach möglich, Direct3D10 auch für Windows 2000/XP herauszubringen - dort wird nämlich ein anderes Treibermodell (WDM) benutzt. Eine mögliche Portierung von Direct3D10 auf Windows 2000/XP würde also immer mit dem Verlust einiger Funktionen verbunden sein - wobei dies im eigentlichen nur Funktionen zur Ressourcenschonung sind, die generelle 3D-Funktionalität von Direct3D10 auch unter Windows 2000/XP hergestellt werden könnte. Ob Microsoft sich hier noch einmal erweichen läßt (wie seinerzeit beim eigentlich nicht geplanten DirectX9 für Windows 98/ME), bleibt allerdings stark zu bezweifeln - eben weil Microsoft nach den starken Vista-Abspeckungen Direct3D10 nunmehr als Verkaufsargument benötigt ...
... Anderseits sollte Microsoft eventuell auch die langfristigen Konsequenzen bei einem solchen Verhalten bedenken: Die Konsumenten könnten durchaus in Masse sehen, daß sie faktisch zum Betriebssystemwechsel gezwungen werden - und sogar Analysten könnten negative Bewertungen abgeben, weil Microsoft einer neuen Hardware-Technologie die Unterstützung auf dem weltweit mit Abstand am meisten im Einsatz befindlichen Betriebssystem (nämlich Windows XP) verweigert. Ob man hierfür (teilweise) technische Gründe anführen kann, wird dann diese beiden Gruppen sicherlich nicht weiter interessieren, für die aus diesem Verhalten von Microsoft resultierende negative Meinung bzw. Analyse wäre nur der Fakt und nicht dessen Zustandekommen relevant ...
... Und wie an dieser Stelle schon ab und zu angeklungen, haben auch wir für diese Entscheidung von Microsoft keinerlei Verständnis, ganz egal ob sich dafür technische Gründe anführen lassen: Ein Betriebssystem hat prinzipiell Zeit seines Lebens alle auf dem Markt verfügbare und relevante Hardware zu unterstützen. Dies ist doch die eigentliche Hauptaufgabe eines Betriebssystems, all die zusätzlichen Spielereien von Microsoft können in diesem Lichte immer nur als Beiwerk angesehen werden. Unterläßt es Microsoft jedoch, Windows XP die Unterstützung einer neuen und sicherlich relevanten Hardware zu geben, werden somit die Käufer von Windows XP nachträglich betrogen - was man sich nebenbei gesagt dann auch beim Kauf von Windows Vista vor Augen halten sollte (dort könnte schließlich beim Erscheinen des Nachfolgers gleiches passieren) ...
... Allerdings muß einschränkenderweise auch erwähnt werden, daß es womöglich nicht so schnell zu einem Punkt kommen wird, wo DirectX9-User generell ausgeschlossen werden. Aufgrund der sehr weiten Verbreitung von Windows XP aufgrund seiner mit fünf Jahren nunmehr doch recht stolzen Laufzeit kann man ziemlich sicher davon ausgehen, daß Direct3D10-only Spiele in frühestens zwei Jahren anstehen werden. Denn mit Direct3D10-only Spielen begrenzen sich die Spieleentwickler künstlich den eigenen Absatzmarkt - und werden dies demzufolge erst dann in die Tat umsetzen, wenn Windows Vista sich zumindestens bei den Spielern klar durchgesetzt hat. Unterhalb einer gewissen Zeitspanne wird dies natürlich nicht vonstatten gehen können, wir gehen derzeit wie gesagt von "nicht vor 2009" aus. Nichts desto trotz werden Vista-Verweigerer auch in dieser Zeit Nachteile haben, wenn Spiele herauskommen, die in einem extra Direct3D10-Modus eine bessere Grafik oder/und eine bessere Performance zeigen.
Die gestrige News bezog sich ebenfalls auf Windows Vista, dort allerdings auf die Spiele-Performance. Leider hat der Newsschreiber in dieser News doch ziemlich danebengegriffen, denn die Ergebnisse der beiden Artikel unterschieden sich nicht gravierend, sondern ergaben das identische Ergebnis: Nämlich daß die Spiele-Performance von Windows Vista derzeit noch erheblich hinter der von Windows XP zurückliegt. Zusätzlich sei noch darauf hingewiesen, daß diese Tests natürlich nur mit einer Beta des neuen Betriebssystems vorgenommen wurden, sich bis zum Release des fertigen Betriebssystems mit einiger Sicherheit noch einiges ändern wird. Die aufgestellten Leistungsmessungen ergeben somit selbstverständlich nur ein Bild der Beta 2 von Windows Vista, nicht ein Bild des fertigen Betriebssystems.