News-Archiv 12. - 18. Juni 2006 (24. Kalenderwoche)
17./18. Juni 16. Juni 15. Juni 14. Juni 13. Juni 12. Juni
| News des 17./18. Juni 2006 |
Sehr widersprüchliche Aussagen zur Spiele-Performance von Windows Vista kommen aus entsprechenden Betrachtungens seitens AnandTech und Techgage: Während bei erstgenannter Seite Windows XP noch unter jedem Spiel klar schneller war (im Schnitt satte 35 Prozent, steigend mit höherer Bildqualität), boten die diesbezüglichen Messungen der zweitgenannten Seite ein gänzlich umgekehrtes Bild, indem dort Windows Vista mit gleich 54 Prozent vor Windows XP lag. Dabei verwendeten beiden Seiten jeweils nVidia-Grafikkarten und auch die gleiche Windows Vista Version (die eben erschienene Beta 2) - ein schon sehr mysteriöses Ergebnis. ... Sorry, das war richtiggehend massiv falsch, der Newsschreiber hat sich hier von der jeweils anderen Anordnung der Graphen ins Bockshorn jagen lassen - darf natürlich trotzdem nicht passieren ...
... Also noch einmal auf ein neues: Einige Aussagen zur Spiele-Performance von Windows Vista kommen von entsprechenden Betrachtungens seitens AnandTech und Techgage: Bei beiden Seiten konnte man Windows Vista allerdings aktuell kein gutes Zeugnis bezüglich der Spiele-Performance ausstellen: In erstgenanntem Test lag Windows XP mit 35 Prozent vorn (dabei tendenziell steigend mit höherer Bildqualität), bei zweitgenanntem Test sogar mit satten 54 Prozent. In den allgemeinen Performance-Tests nahmen sich die unterschiedlichen Windows-Versionen bei beiden Webseiten dann jedoch nicht mehr viel. Nicht gefallen konnte allerdings weiterhin die Boot-Zeit, die mit 48 Sekunden beim 32bittigen bzw. 73 Sekunden beim 64bittigen Windows Vista erheblich überhalb der 30 Sekunden von Windows XP lag ...
... Dafür konnte Windows Vista bei der Prozessor-Auslastung durch die neue 3D-Oberfläche - zumindestens auf den ersten Blick betrachtet - punkten, lag diese doch nur bei 33 Prozent, während Windows XP hier (für die XP-Oberfläche) 49 Prozent ansetzte. Andererseits bemüht Windows Vista für seine neue 3D-Oberfläche natürlich auch immer mit die Grafikkarte, insofern wäre es hier ebenfalls interessant zu erfahren, wie stark diese durch die Darstellung der 3D-Oberfläche belastet wird. Nicht gut wäre es beispielsweise, wenn eine HighEnd-Grafikkarte nur für die neue Vista-Oberfläche ständig mit ihren (hohen) 3D-Taktraten arbeitet, dies würde nur die Geräuschbelastung steigern und die Lebensdauer dieser Grafikkarte unnötigerweise absenken. Bei der Darstellung der abgespeckten Oberflächen "Vista Basic" (wie Windows XP) und "Vista Classic" (wie Windows 2000) scheint sich Microsoft dagegen komplett vergaloppiert zu haben, die CPU-Auslastung betrug dort deutlich zu hohe 97 bzw. 78 Prozent.
Über ein sehr bedeutendes Urteil bezüglich der Rechtssicherheit von Foren-Betreibern (was dann indirekt auch wieder den Foren-Teilnehmern zu Gute kommt) berichten Golem wie auch der Heise Newsticker. Danach urteilte kürzlich das Oberlandesgerichts Düsseldorf, das für einen Foren-Betreiber keine Pflicht zur vorbeugenden oder auch zeitnahen Überwachung des Forums auf der Suche nach möglichen Rechtsverletzungen besteht - und zwar selbst dann nicht, wenn es um einen einzelnen konkreten Rechtsverstoß geht, welcher schon mehrfach aufgetreten ist und dementsprechend wieder zu erwarten wäre. Insbesondere letzterer Punkt ist interessant, weil dieser bisher ein doch recht scharfes Schwert selbst gegenüber kooperativen Foren-Betreibern darstellt. Zwar werden nach allgemeiner Rechtspraxis Foren-Betreiber nie bei einmaligen Verstößen der Foren-Teilnehmer zur Rechenschaft gezogen, sofern die Foren-Betreiber den (angeblichen oder tatsächlichen) Rechtsverstoß nach Kenntnisnahme aus dem Forum getilgt haben ...
... Doch kritisch wird es für Foren-Betreiber zumeist dann, wenn dieselbe Rechtsverletzung dauerhaft vorkommt, dann droht nämlich eine Unterlassungserklärung - die man aber (als Foren-Betreiber) beim besten Willen nicht unterzeichnen kann, da man sich mit dieser verpflichten würde, das pure erneute Auftreten derselben Rechtsverletzung vorab zu verhindern (oder man zahlt ohne weitere Verhandlung zumeist unanständige Beträge). Das Landgericht Hamburg sah hier im Fall des bekannten und viel-diskutierten "Heise-Urteils" noch eine Vorabprüfungspflicht des Foren-Betreibers - jedoch ohne sich einen Kopf darüber zu machen, welchen gewaltigen Aufwand dies bedeutet. Diese Gedanken hat sich nun glücklicherweise das Oberlandesgerichts Düsseldorf gemacht und urteilte, daß eine Vorab-Überprüfung aller abgegebenen Beiträge einen Foren-Betreiber "in technischer, persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht schlicht überfordern ... und das Betreiben von Internetforen letztlich wegen der sich aus der Überwachungspflicht ergebenden Haftungsrisiken unmöglich" machen würde ...
... Gut gesprochen - genau so und nicht anders stellt sich die Sachlage nämlich dar! Eine Überwachungspflicht würde die Bedingungen für alle Foren-Betreiber enorm verschärfen: Bei kleinen unkommerziellen Foren wäre damit der Feierabend des Foren-Betreibers blockiert, bei großen kommerziellen Anbietern müsste man jeweils einige Mitarbeiter einstellen, die dann den lieben langen Tag nichts anderes als Foren-Postings durchlesen würden. Was in der Konsequenz jedoch die meisten Foren-Betreiber in Deutschland zum Aufgeben zwingen würde: Die kleinen Foren-Betreiber hätten ständig das Damoklesschwert einer nicht erkannten Rechtsverletzung über ihrem Haupt hängen, denn: So lange man nicht in der Überwachungspflicht steht, ist ein übersehenes rechtlich relevantes Posting nicht weiter schlimm - es wird halt entfernt, sobald jemand darauf aufmerksam macht ...
... Gibt es allerdings eine Überwachungspflicht, so sollte man mittels dieser Überwachung dann auch wirklich alle rechtlich relevanten Postings finden. Falls nicht, kann die dagegen klagende Seite argumentieren, der Foren-Betreiber hätte sich damit die Aussage des Foren-Postings zueigen gemacht und somit direkt auch in der Aussage gegen den Foren-Betreiber vorgehen. Eine Überwachungspflicht würde - sofern sie realisierbar wäre - also gerade für kleine Foren-Betreiber nicht mehr, sondern sogar noch weniger Rechtssicherheit bedeuten. Und für die großen Foren-Betreiber, die durchaus in Rechtsfragen geschulte Mitarbeiter zur Foren-Überwachung einstellen könnten, dürfte daran die Kosten/Nutzen-Rechnung zusammenbrechen: Foren benötigen in der Regel schon die größten Server und verursachen damit zumeist mehr Kosten als reine Webseiten ...
... Wenn jetzt noch Mitarbeiter nur zur Kontrolle der Foren-Postings eingestellt werden müssen, könnte das den großen kommerziellen Foren-Betreibern genauso zu viel sein, noch dazu wo sich Foren Werbe-technisch in aller Regel nicht besonders gut vermarkten lassen. Allerdings ist gerade in letzterem Punkt - der Unterteilung zwischen unkommerziellen und kommerziellen Foren-Betreibern - noch lange nicht das letzte Wort gesprochen, denn das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf bezieht sich doch recht stark auf den konkreten Fall, wo der Foren-Betreiber "in keiner Weise von dieser Tätigkeit wirtschaftlich profitierte". Webseiten mit auch nur einem einzelnen Werbebanner, auch wenn dieses nur hilft, die Kosten zu minimieren und keinen echten Gewinn abwirft, würden wohl nicht unter diese Sprachregelung fallen ...
... Insofern wäre es interessant zu wissen, was das Oberlandesgerichts Düsseldorf wohl zu einem Fall wie dem des 3DCenter-Forums sagen würde: Wir können nun sicherlich nicht den Anspruch der Unkommerzialität erheben (auch wenn das Forum für sich allein ein totales Zuschussgeschäft ist), die Ausführungen bezüglich der technischen Unmöglichkeit einer Überwachungspflicht treffen aber auch auf uns zu. Und dies gilt genauso auch für jedes andere vergleichbare oder noch größere Forum: Zwar mögen die finanziellen Mittel mit der Größe der Webseite bzw. der dahinterstehenden Organisationen (wie beispielsweise beim Heise-Forum dem Heise-Verlag) zunehmen, doch dafür ist auch die Anzahl der täglich zu kontrollierenden Postings zumeist entsprechend größer: Im Fall des 3DCenter-Forums sind es derzeit im Schnitt täglich 4000 neue Postings, beim Heise-Forum gar 7000 neue Postings am Tag ...
... Eine vorbeugendes Gegenlesen dieser Menge an Postings ist nur bei Einstellung mehrerer zusätzlicher Mitarbeiter möglich - was in beiden Beispielen wirtschaftlich mehr als unrentabel wäre, nur um vielleicht ein rechtlich relevantes Posting im halben Jahr vorab herausfischen zu können. Auch wenn Betreiber von rechtlich als "kommerziell" angesehener Internet-Foren also eventuell rein technisch in der Lage wären, eine Vorab-Prüfung aller Foren-Postings zu leisten, werden diese eine solche Maßnahme voraussichtlich niemals in die Praxis umsetzen: Unter solch harten Bedingungen würde es sich bei weitem nicht mehr lohnen, hierzulande ein größeres Forum zu betreiben. An diesem Punkt sollte sich eventuell einmal klärend die Politik einschalten und ein solches Szenario durch eine Klarstellung der Gesetzeslage lieber vorab verhindern. Denn sollten sich die Beführworter einer Überwachungspflicht für Internet-Foren durchsetzen, wird dies zweifellos zu einem Zusammenbruch der auf bundesdeutschem Boden betriebenen Foren-Landschaft führen.
| News des 16. Juni 2006 |
Ein Kommentar in unserem Forum geht auf die Frage ein, weshalb unter einer Physikbeschleuniger-Lösung wie Ageias PhysX die Spiele-Performance zumeist abnimmt, anstatt (bei besserer Optik) besser oder zumindest gleich schnell zu sein wie ohne Physikbeschleuniger-Lösung. Des Rätsels Lösung scheint dabei erstaunlicherweise darin zu liegen, daß letztlich der Grafikchip die CPU aufgrund der momentanen Treiberarchitektur für GPUs limitiert, wenn man jene (mit einer aufwendigen Physik-Engine) mit einer viel höheren Objektanzahl konfrontiert. Zugleich wird aber auch eine interessante Lösung dieses Problems angesprochen: Man kann schon jetzt ein in Einzelteile zerlegtes Objekt trotzdem als Ganzes rendern, was einiges an benötigter Rechenleistung spart. Allerdings scheint es hier kaum ohne den Support von ATI und nVidia zu gehen - was natürlich speziell für Ageia als deren erklärter Wettbewerber auf dem Markt der Physikbeschleuniger-Lösungen ungünstig ist.
Gemäß einer Meldung der X-bit Labs erteilte Intel der Integration eines Speichercontrollers in die CPU selber auf einer kürzlichen Analystenkonferenz auch weiterhin eine Absage - um in der langfristigen Perspektive diese Möglichkeit dann doch wieder in Betracht zu ziehen ;). Für den Augenblick gedenkt Intel dem Vorteil des integrierten Speichercontrollers in Form von sehr kurzen Latenzzeiten in erster Linie mit größeren Caches zu begegnen: Durch die größeren Cachen können diese mehr Daten vorhalten, was die Anzahl der Zugriffe auf den FrontSideBus reduziert und somit dessen (relative) Schwäche gegenüber einem integrierten Speichercontroller reduziert ...
... Begünstigt durch diese unterschiedlichen Ansätze driften AMD und Intel allerdings derzeit bei der Größe des Level2-Caches einigermaßen auseinander, da Intel mit den kommenden Core-Prozessoren bis zu 4 MB aufs Die packen wird, während AMD weiterhin mit 1 bis 2 MB auskommt. Dies hilft AMD natürlich auch Produktionskosten zu sparen, immerhin nimmt der Level2-Cache heutiger Prozessoren zumeist schon die Hälfte bis Richtung 60 Prozent der Die-Fläche ein. Ebenfalls denkt Intel im übrigen über die (langfristige) Integration von Grafikcores in die CPU nach, was eine durchaus interessante Vorstellung ist. Allerdings können wir uns dieses für den Moment eher nur für den absoluten LowCost-Grafikchips vorstellen, in allen anderen Segmenten dürfte sich der Markt für eine solche feste Kombination wohl viel zu schnell drehen.
Wie der Heise Newsticker berichtet, geraten die Nutzer des alterativen Browsers Firefox (bzw. ebenfalls Mozilla) aufgrund dessen zunehmender Verbreitung naturgemäß immer mehr in das Visier der Verbreiter von Schadprogrammen aller Art. In diesem Sinne empfiehlt der Heise Newsticker auch das AddOn NoScript für Firefox ab Version 1.0 und Mozilla ab Version 1.7, welches diese Browser um eine bereits vom Internet Explorer her bekannte Möglichkeit zur Webseiten-abhängigen Blockierung/Zulassung von Scripten erweitert. Beim Internet Explorer wird dieses bekanntermaßen über das Zonen-Modell gelöst, mit dessen Hilfe sich der Internet Explorer durchaus zu einem recht sicheren, wenn auch stark abgespeckten Arbeitswerkzeug transformieren läßt. Bei Firefox/Mozilla waren Scripte bisher dagegen nur generell ein- bzw. ausschaltbar, eine gezielte Blockierung je nach Webseite ist nicht vorgesehen ...
... Hier greift nun NoScript ein: Mit dieser Firefox/Mozilla-Erweiterung werden Scriptaktionen erst einmal generell blockiert, man kann jedoch vertrauenswürdige Webseiten sowohl vorab als auch im laufenden Betrieb auf eine Ausnahmeliste setzen. Für deutschsprachige Nutzer eignet sich im Gegensatz zu der von Heise verlinkten englischsprachigen Version von NoScript natürlich viel mehr die deutschsprachige Version. Die Installation der Erweiterung ist hier beschrieben - zu beachten wäre dabei, daß in den Firefox/Mozilla-Optionen die Software-Installation zumindest temporär erlaubt wird (Bearbeiten -> Einstellungen -> Erweitert -> Software-Installation). NoScript äußert sich dann nach erfolgreicher Installation samt Browser-Restart in einen erweiteren Kontexmenü, mittels welcher man die aktuell besuchte Webseite direkt auf die Ausnahmeliste setzen kann, sowie in einem kleinem NoScript-Symbol unten rechts in der Statusleiste.
| News des 15. Juni 2006 |
Unabhängig davon, daß wir die kommenden Intel- und AMD-Preissenkungen nicht als den Start eines Preiskrieges sehen, sondern vielmehr im Fall von Intel als natürliche Abverkaufsaktion "alter" Prozessoren im Zuge des Markteinstiegs neuer Prozessoren bzw. im Fall von AMD als Preisanpassung der eigenen Prozessoren an das höhere Leistungsniveau der kommenden neuen Intel-Prozessoren, ist es dennoch bemerkens- und erwähnenswert, welche Leistung man nach dieser Preissenkung (bei Intel zum 23. Juli, bei AMD zum 24. Juli) für recht wenig Geld bei beiden Prozessoren-Herstellern erhalten können wird. So fällt dann bei Intel der kleinste verfügbare DualCore-Prozessor Pentium D 805 auf einen Listenpreis von nur noch 93 Dollar ...
... Da dieser Prozessor aber auch schon Jetzt wie in der Vergangenheit weit unter seinem (bislang noch inoffiziellen) Listenpreis von 149 Dollar verkauft wurde, könnte der Straßenpreis dieses Prozessors dann möglicherweise noch niedriger ausfallen und so auf günstige Art und Weise das Zusammenstellen eines DualCore-Systems ermöglichen. Sicherlich ist dieser Prozessor nicht die allererste Wahl bezüglich der Spieleleistung, eignet sich dafür aber hervorragend für Multimedia-Stationen, an denen viel und zeitaufwendig codiert und decodiert wird - wo also der zwei Core mit der richtigen Software voll mitwirken kann und wo die Netburst-Architektur nach wie vor noch starke Leistungen abzuliefern in der Lage ist ...
... Auf AMD-Seite wäre hingegen als erstes der Athlon 64 X2 3800+ zu nennen, welcher dann auf einen Listenpreis von 169 Dollar fallen wird und bei 2.0 GHz Taktfrequenz ein überaus gutes Allround-Angebot ohne wirkliche Schwächen zu einem sehr vernünftigen Preis darstellen dürfte. Dieser Prozessor wird sich im übrigen preismäßig mit dem Core Duo 2 E6300 aus Intels neuer Core-Prozessorenarchitektur messen müssen, welcher 1.86 GHz Taktfrequenz zu einem Listenpreis von 183 Dollar aufzubieten haben wird. Vermutlich werden sich diese beiden Prozessoren aus Preis/Leistungssicht nicht viel nehmen: Der Intel-Prozessor dürfte (prognostiziert) etwas schneller sein, der AMD-Prozessor ist dann dagegen etwas günstiger zu haben ...
... Für eher kurzfristig denkende Anwender mit klarer Orientierung auf Spieleperformance könnte dagegen der Athlon 64 3800+ interessant sein, welcher auf nur noch 139 Dollar Listenpreis fällt. Dieser ist zwar "nur" ein SingleCore-Prozessor, hat mit 2.4 GHz jedoch einen recht ansprechenden Takt und kann in Spielen, die von DualCore-Prozessoren noch nicht profitieren (derzeit die allermeisten) dann durchaus genauso schnell wie DualCore-Prozessoren mit demselben Takt sein - nur das 2.4 GHz DualCore-Prozessoren sowohl bei AMD als auch bei Intel für ab 300 Dollar in den Preislisten stehen. Ab dem 24. Juli kann dann wohl gelten, daß man selten für so wenig Geld so viel Leistung mit vor allem so geringem Abstand zur absoluten (und teuren) Leistungsspitze bekommen hat.
In den USA ist laut dem Heise Newsticker eine Klage anhängig, wonach der koreanische Spieleentwickler des Online-Spiels Lineage 2 unberechtigter Spielerausschlüsse in einigen hundert Fällen bezichtigt wird. Daß es bei den massenweisen Spielerausschlüssen bei diversen Online-Spielen sicherlich nicht in jedem Fall Spieler treffen kann, welche gegen die Regeln des jeweiligen Spiels verstossen haben, war eigentlich von vornherein klar. In diesem Fall scheint es aber Praxis der Verantwortlichen von Lineage 2 gewesen zu sein, die Cheater ihrem Werk nachgehen zu lassen, da diese einen inzwischen erheblichen Teil der Kundschaft stellen - und statt dessen Spieler, welche diese Vorgehensweise anmängeln, zu sperren. Sollten sich die diesbezüglichen Aussagen eines ehemaligen Gamemasters von Lineage 2 bestätigen lassen, dürfte dies sogar eher unter "organisierten Betrug" fallen (und damit ein Fall für staatliche Ermittler sein), schließlich geht auch Lineage 2 offiziell mit dem Anspruch ins Rennen, für alle Spieler ein faires und gleiches Spiel bieten zu wollen ...
... Von diesem einzelnen Fall abgesehen ist auch ganz allgemein (unabhängig des Spiels) die massenweise Sperrung von Onlinespiele-Accounts ohne großartiger Begründung oder Widerspruchsregelung sehr kritisch zu sehen. Immerhin handelt es sich dabei in den allermeisten Fällen um Bezahl-Accounts, wurde also für die (schon geleistete) Bezahlung auch ein Gegenwert versprochen. Sofern dieser dann aber nicht vollständig geliefert wird, sollte man schon eine gerichtsfeste Begründung bzw. einen Beweis der jeweiligen Verfehlungen vorlegen können. Das kommentarlose Sperren von Accounts ist jedenfalls sicherlich nicht geeignet, ein besonderes Vertrauen zu den Betreibern von Online-Spielen entwickeln zu können - ganz besonders, wenn diese Methode nun wie im Fall von Lineage 2 dazu mißbraucht wurde, aus reinem Geschäftsinteresse die Cheater vor den ehrlichen Spielern zu beschützen.
Shortcuts: Ein Artikel auf ArsTechnica beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die sich aus einem eventuellen Zusammengehen von AMD und ATI ergeben würden. Wie schon einmal an dieser Stelle ausgedrückt, sind wir diesbezüglich allerdings deutlich skeptischer aufgestellt und befürchten die damit einhergehende weitere Reduzierung von (relevanten) Marktteilnehmern. Laut der EETimes soll nVidia angeblich den bisherigen Hersteller seines Bridge-Chips (IBM) verloren haben, was hoffentlich keinen Einfluß auf die noch geplanten neuen AGP-Karten hat. Gemäß der VR-Zone soll auch bei nVidias Physikbeschleunigungs-Lösung ein Modell ähnlich wie bei ATI möglich werden, wo zwei Grafikkarten an der Grafik rechnen und eine zusätzliche an der Physik werkelt. Damit würden sich die Lösungen von ATI und nVidia bezüglich der Flexibilität nicht mehr großartig unterscheiden - was jetzt "nur" noch fehlt, sind darauf aufsetzende Spiele ;) ...
... DailyTech berichten von ersten Hardware-Modifizierungen der nicht SLI-fähigen nVidia-Chipsätze nForce 550 & 570, auf welchen dann nach Entfernung einiger Widerstände SLI doch möglich war. Ob diese Lösung langfristig funktioniert, bleibt noch abzuwarten - nVidia dürfte aber mit Sicherheit nicht begeistert sein und wird eventuell (wie schon früher) die Zügel bei künftigen Board-Revisionen noch stärker anziehen lassen. Und letztlich kommen von The Inquirer noch die neuesten Grafikchip-Termingerüchte: Danach soll es noch vor den neuen ATI-Chips im September den nVidia G80-Chip geben, welchen ATI dann vorläufig mit dem R580+ kontern will, ehe im Oktober/November der R600 anstehen soll. In allen Fällen dürfte es sich aber eher um Vorstellungstermine handeln, ob die Grafikchip-Entwickler zu diesen dann auch schon liefern werden können, steht auf einem bisher noch nicht bekanntem Blatt.
| News des 14. Juni 2006 |
Wie die VR-Zone schon vor einiger Zeit berichtet, soll die GeForce 7600 Serie zur Mitte des Juli auch noch auf AGP verfügbar werden. Dabei handelt es sich konkret um die 12-Pipelines-Karten GeForce 7600 GS (400/400 MHz) und GeForce 7600 GT (560/700 MHz), deren AGP-Versionen in Hardware und Taktraten unverändert zu den bisherigen PCIe-Modellen antreten sollen. Gemeinsam mit der Meldung, daß die Radeon X1700 Serie auf Basis des RV560-Chips nun ebenfalls noch auf AGP herauskommen soll, werden die AGP-User zur Mitte des Jahres wohl letztmalig noch mit zumindestens Mainstream-Ausführungen der aktuellen Grafikchip-Technik bedient. Die neuen AGP-Lösungen werden allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit die Performance der früheren HighEnd-Karten auf AGP nicht erreichen können ...
... Denn immerhin handelt es sich bei Radeon X850 XT-PE sowie GeForce 7800 GS jeweils um 16-Pipelines-Lösungen mit 256bittigem Speicherinterface, während die vorgenannten neuen AGP-Karten allesamt auf 12 Pipelines und ein 128bittiges Speicherinterface setzen werden (bei der Radeon X1700 noch nicht ganz sicher, eventuell auch nur 8 Pipelines). Technisch definitiv ebenso machbare HighEnd-Lösungen auf AGP scheinen dagegen derzeit weder bei ATI noch bei nVidia auf dem Plan zu stehen - und je weiter das Jahr fortschreitet, um so unwahrscheinlicher wird es, daß es nach den vorbeschriebenen Karten noch jemals weitere Aktivitäten auf dem AGP-Sektor geben wird. Es ist demzufolge gut möglich, daß es zu der im neuen Jahr anstehenden Direct3D10-Generation überhaupt keine AGP-Versionen mehr in den Markt schaffen werden, ganz egal, daß dies mittels der bekannten Bridge-Chips technisch jederzeit realisierbar wäre.
Damit wird auch die Gainward Bliss 7800+ Silent wahrscheinlich die schnellste jemals auf AGP gebaute Grafikkarte bleiben: Die Karte trägt zwar ein "7800" im Namen, setzt aber auf den GeForce 7900 GT Chip, welcher auch nicht abgespeckt wurde und somit die vollen 24 Rendering-Pipelines einsetzen darf. Nur beim Speichertakt liegt man etwas unterhalb des GeForce 7900 GT Standards: Statt mit 450/660 MHz taktet Gainward seine Karte mit 450/625 MHz. Damit dürften man auch sicher die vorgenannten (allerdings regulären Angebote) Radeon X850 XT-PE und GeForce 7800 GS weit hinter sich lassen - allerdings auch zu einem etwas unanständigen Preis von derzeit ca. 390 Euro - und damit trotz niedrigerem Takt und nicht mehr Speicher um die 130 Euro teurer als eine reguläre GeForce 7900 GT auf PCI Express ...
... Natürlich hat die Karte den Pluspunkt des GeForce 7900 GT Grafikchips, welcher sich - ausgehend von seiner doch eher gemächlichen Nominaltaktung - zumeist ziemlich weit übertakten läßt. Auch beim Speichertakt sollte noch etwas mehr möglich sein, setzt Gainward doch auf dieser Karte 1.4ns RAM ein, welcher offiziell auf 700 MHz spezifiziert ist und rein technisch 714 MHz leisten können sollte (dies ist aber auch immer eine Frage der Speicherspannungen: sind sie zu niedrig, sind selbst die genannten technisch möglichen Taktungen eventuell nicht erreichbar). Die gute Übertaktungsfähigkeit gilt natürlich auch für reguläre GeForce 7900 GT Karten - und so steht jeder, der sich aktuell eine wirkliche HighEnd-Lösung auf AGP anzuschaffen gedenkt, immer vor der Frage, ob es nicht mit dem Mehrpreis der AGP-Version gegenüber der PCIe-Version möglich wäre, gleich das ganze System auf PCI Express upzudaten ...
... Dabei sei nochmals betont, daß der hier festzustellende Mehrpreis von 130 Euro mitnichten allein auf den Verbau der AGP-Bridge zurückgeführt werden kann, schließlich kosten LowCost-Grafikkarten auf AGP mit derselben Bridge zumeist nur 10 bis 20 Euro mehr als gleichartige PCIe-Modelle. Auch an den Zusatzkosten für das extra Boardlayout kann es nicht in diesem Ausmaß liegen, schließlich ist das Layout kaum anders als das von PCI Express Grafikkarten mit dem gleichen Grafikchip. Entweder blockieren hier ATI und nVidia vorsätzlich mit zu hohen Abgabepreisen den AGP-Markt oder aber die Hersteller von Grafikkarten auf AGP schlagen angesichts der Verzweiflung einiger AGP-User kräftige Gewinnspannen auf die Preise auf - man kann es sich aussuchen.
In einem Computex-Bericht über die Nebenaktivitäten der Hersteller von Mainboard-Chipsätzen bringt der Heise Newsticker auch ein paar weitere Informationen über die ATI-Sichtweise auf Havok FX und wie es damit vorangehen soll an. Prinzipielles hierzu findet sich bereits in diesem Newsposting, neu ist nun noch die Aussage zum Zeitpunkt des Markteintritts der Physikbeschleunigungslösung von ATI. Hierbei zeigte sich ATI aber genauso wie nVidia recht zugeknüpft und wartet schlicht auf erste Spiele mit Unterstützung der Havok FX Physik-Engine, die laut nVidia aber erst zum Jahresende erscheinen werden. Ageias Ansatz der extra Physikbeschleuniger-Hardware auf Basis der eigenen Physikengine hat demzufolge mindestens bis dahin Zeit, sich einen eigenen Markt aufzubauen, was die Chancen von Ageia dann doch nicht einmal so schlecht aussehen läßt ...
... Allgemein erwartet ATI allerdings keine große Unterstützung von Physik-Engines (egal welcher) durch die Spieleentwickler, was dem ganzen Konzept von Hardware-beschleunigter Physikberechnung - ob nach der Methode von Ageia oder der von ATI & nVidia - keinen besonderen Auftrieb geben dürfte. Hierbei führt ATI das Argument ins Feld, daß sich die Spieleentwickler eher denn eine einheitliche Lösung wünschen würden, um darauf sicher planen zu können (dabei kann diese einheitliche Lösung dann sicher auch mehrere Hardware-Plattformen unterstützen). Eine solche einheitliche Lösung kann für den Markt der Windows-PCs aber fast nur von Microsoft kommen - welche hierzu zwar schon Bereitschaft haben erkennen lassen, eine Physik-Engine in Direct3D10 (welches ja schon vom Namen her nur ein Grafikpart ist, für alles andere setzt auch Windows Vista auf Direct9) aber nicht mehr einbauen werden ...
... Wieviel Zeit sich Microsoft für diese Aufgabe genehmigen wird und wie viele Spieleentwickler in dieser Zeit lieber diese Microsoft-Entwicklung abwarten, ist zwar noch nicht abzusehen, könnte sich allerdings als herber Bremsklotz für die flächendeckende Durchsetzung von auf Hardware-Beschleunigung setzende Physik-Engines in aktuellen und kommenden Spielen erweisen. An dieser noch nicht ganz klaren Linie bei der kommenden Entwicklung im Bereich der Physik-Engines könnte es auch liegen, wieso die beiden Prozessorenhersteller hier noch nicht mit ins Boot gestiegen sind - obwohl sich gerade die Dual- und kommenden QuadCore-Prozessoren für die extra Physikberechnung auf einem oder mehreren Cores eigenen würden, da diese ansonsten doch in Spielen zumeist brachliegen. Ob AMD und Intel allerdings gut daran tun, dieses Thema zu verschieben, darf bezweifelt werden, denn sobald dieses eines Tages von Ageia oder/und ATI & nVidia klar besetzt wurde, dürfte es schwierig werden, dann dort wieder Anschluß zu finden.
Bei SimHQ gibt es das erste Review eines Corsair-Speichers nach dem Enhanced Performance Profiles (EPP) Standard von nVidia und Corsair. Inwiefern dabei speziell EPP einen Vorteil darstellen mag, läßt sich anhand dieses Tests allerdings eher schwer ermitteln - die gezeigte (unter Spielen allerdings äußerst geringfügige) Mehrleistung des getesteten DDR2/800 Speichers dürfte in erster Linie auf dessen spezifizierte CAS-Latency von 3 zurückzuführen sein, was allerdings natürlich für DDR2/800 schon eine sehr kurze Latenzzeit darstellt (das sind vergleichsweise CAS1.5 auf DDR400). EPP dürfte wahrscheinlich dann doch nur einen Vorteil für Anwender bieten, die sich nicht selber mit der (teilweise sehr aufwendigen) Optimierung ihrer Speichertimings beschäftigen wollen, regelrecht bessere Speichertimings dürften aber mit EPP nicht wirklich erreichbar sein.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten zu den Chipsatz-Planungen seitens SiS für die nächste Zeit. Danach wird auch SiS das Thema DDR3-Speicher sehr gemächlich angehen, die Serienproduktion des ersten DDR3-unterstützenden SiS-Chipsatzes ist erst für Anfang 2008 geplant (Intel plant dagegen für Mitte 2007). Dagegen berichtet der Heise Newsticker von neuen auf der Computex zu sehenden Mainboards für Sockel AM2 und Conroe-Prozessoren. Beachtenswert hieran ist, daß nur ein einziges BTX-Mainboard gesichtet werden konnte - trotz daß es sich hier schließlich um die neuesten Chipsätze von ATI, Intel und nVidia handelt. Trotz einiger verfügbarer BTX-fähiger Gehäuse und Netzteile kann man somit sagen, daß BTX derzeit noch weit entfernt ist (falls es jemals überhaupt kommt), denn ohne BTX-Mainboards lassen sich schließlich keine wirklichen BTX-Systeme aufbauen. Und letztlich gibt es für alle Skype-Süchtigen bei PCApex noch den Test eines per USB an den Computer anschließbaren Skype-Telefons :).
| News des 13. Juni 2006 |
ATI hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, auf die GeForce 7950 GX2 mit einem kleinem "Marketing-Dokument" zu reagieren, dessen Aussagen sich man bei DailyTech zu Gemüte führen kann (dort wird mittlerweile auch das Original zum Download angeboten, ironischerweise funktionieren in diesem die Bilder nicht, weil im - von einem Microsoft-Edition - erstellten HTML-File die Links zu den Bildern "festverdrahtet" anstatt relativ angelegt wurden). Gerade an diesem Dokument läßt sich einwandfrei erkennen, was man nur mit der "richtigen" Benchmark-Auswahl alles beweisen kann: Bei den von ATI ausgesuchten Benchmarks verliert nämlich die GeForce 7950 GX2 gegen eine einzelne Radeon X1900 XTX - obwohl im Prinzip alle Tests im Web hierzu eine deutlich andere Sprache sprechen. Zu erwähnen sei allerdings, daß der von ATI angemängelte Punkt der (gegenüber ATI) schlechteren Texturenqualität bei nVidia derzeit vollkommen zutrifft - hier wird nVidia beim zum Jahresende oder Jahresanfang anstehenden G80-Chip positive Veränderungen bringen müssen.
Unsererseits irgendwie noch nicht erwähnt wurde das Interview, welches Tim Sweeney von Epic Games (Unreal-Serie und -Engine) vor einiger Zeit nV News gab. Ein klein wenig lustig war hierbei, wie eindeutig der Epic-Mastermind die Pentium 4 (Netburst) Architektur abkanzelt. Das hörte sich vor einiger Zeit bei Epic (und vielen anderen Software-Firmen) noch ganz anders an - aber nun darf man wohl im Lichte der bald anstehenden neuen Core-Architektur seine wahre Meinung öffentlich zeigen, ohne Intel noch all zu verärgern. Allerdings der sicherlich interessanteste Punkt, über welchen gesprochen wurde, drehte sich um die Grafikkarten-Berechnung in rund 10 Jahren ...
... Hier äußerte Tim Sweeney nämlich die durch kontroverse Ansicht, in 10 Jahren könnte es gar keine Grafikkarten mehr geben, weil dann die CPUs inzwischen so stark geworden sind, das diese jene Aufgaben gleich mit erledigen könnten. Dabei geht er davon aus, daß die Spiele-Engines in dieser Zukunft mehr den Software-Renderern früherer Tage gleichen und somit nicht mehr auf extra Grafikchips angewiesen sind, welche viele Funktionen fest in Hardware gegossen zur Verfügung stellen, sondern daß sich vielmehr das Prinzip der CPU als Allzweck-Berechner erneut durchsetzen wird. Durchaus denkbar natürlich, daß er hier auch damit rechnet, daß CPUs in dieser (theoretischen) Zukunft über extra Einheiten zur Beschleunigung bestimmter Grafikfunktionen verfügen ...
... Ob es allerdings wirklich zu dieser Zukunftsvision kommen wird, ist eine ganz andere Frage: Spötter werden anmerken, das Mr. Sweeney diese Aussagen schon seit einiger Zeit trifft und das Zeitfenster von 10 Jahren dabei identisch blieb, der absolute Zeitpunkt sich also immer weiter nach hinten verschob ;). Aber davon abgesehen bezweifeln wir an dieser Stelle mal, daß diese Zukunftsvision, die sicherlich von der Idee her nicht so einfach von der Hand zu weisen ist, so schnell wie angegeben passieren wird. Sicherlich steigt die CPU-Performance nach wie vor gemäß Moore's Law (und schneller) und man kann sich durchaus ausrechnen, was dies für CPU-Leistungen in 10 Jahren ergeben mag. Auf der anderen Seite aber steht auch, daß die Computerspiele bisher noch immer etwas mit der Mehrleistung durch schnellere Prozessoren anfangen konnten ...
... Zwar gibt es sicherlich viele Spiele, die unter einer hohen Bildqualität nur noch rein Grafikkarten-limitiert sind und dann auf einem 1.6 GHz Prozessor sowie auf einem 2.6 GHz Boliden dieselbe Leistung zeigen. Aber eine wirkliche Abkopplung der für Spiele benötigten CPU-Leistung hat damit noch nicht stattgefunden - dasselbe Beispiel auf einem 600 MHz Prozessor würde arg übel für die Framerate ausgehen. Nur aber wenn diese Abkopplung der für Spiele benötigten CPU-Leistung von der zur Verfügung stehenden CPU-Power eines Tages auch stattfindet, wird jene CPU-Leistung frei, die man dann für die reine Grafikberechnung verwenden kann. Denn von allein werden die Spieleentwickler sicherlich nicht die Grafikkarten aus ihren Planungen werfen und auf rein CPU-gepowerte Engines wechseln, dafür muß natürlich erst einmal die nötige CPU-Power auf den dann aktuellen Prozessoren frei sein ...
... Eine andere Herangehensweise hierzu läuft über die stete Entwicklung der Spielegrafik hin zum Fotorealismus: Wenn man ansetzt, daß heutige und die in nächster Zukunft liegenden Grafikbeschleuniger als immerhin speziell dafür ausgelegte Chip zu (durchgehend) fotorealistischen Spielen von der Leistung her zweifellos noch nicht in der Lage sind, so kann man davon ausgehen, daß es die CPUs als nicht speziell dafür ausgelegte Chips ebensowenig sein werden - ganz besonders da man die CPUs ja immer nur zu einem gewissen Teil mit der eigentlichen Grafikberechnung belasten kann. Erst wenn der Fotorealismus erreicht ist und danach die Leistungsfähigkeiten von CPUs und auch Grafikchips weiter wachsen, könnten die CPUs in die Lage kommen, genügend Leistung überflüssig zu haben, um ohne Einbußen bei der Qualität als auch der Performance den Job der Grafikchips zu übernehmen ...
... Durchgehend fotorealistische Grafiken in TechDemos sind jedoch gerade einmal in 10 Jahren zu erwarten, von durchgehend fotorealistischen Grafiken in Spielen nicht zu reden. Denn aktuell befinden wir uns in einem Entwicklungszyklus, in welchem die Grafikqualität nur noch verhältnismäßig maßvoll wächst - nach den teilweise enormen Sprüngen zum Ende der 90er Jahre und zum Anfang des neuen Jahrtausends. Dieses verlangsamte Tempo resultiert dabei primär aus den stark steigenden Anforderungen für jede weitere Optik-Verbesserung: Wo früher die dreifache Polygonzahl ausreichte, um einen deutlich sichtbaren Qualitätsunterschied zu erreichen, muß es auf heutigen Maßstäben gleich die zehn- bis zwanzigfache Zahl sein, um den gleichen "Aha-Effekt" zu erreichen ...
... Grob gesagt: Für nur um ein Drittel bessere Optik muß man heute schon die doppelte bis dreifache Rechenleistung hinlegen. Diese Tendenz wird sich in der Zukunft aller Wahrscheinlichkeit noch verstärken, so daß insbesondere die letzten Schritte zum Fotorealismus recht lange dauern könnten. Danach allerdings könnte es durchaus zu einer seltsamen Situation kommen: Ist der Fotorealismus erreicht, erübrigen sich neue, leistungsfähigere Grafikkarten :) (möglicherweise auch ein Grund, weshalb nVidia angeblich langfristig auch zum Prozessoren-Entwickler werden will). Da dann die Leistungsanforderungen für die Grafikdarstellung ja praktisch eingeforen wären, könnten ein paar Jahre danach gewöhnliche Prozessoren diesen Job durchaus im Vorübergehen erledigen können, ganz egal das sie dafür nicht extra ausgelegt sind.
Ein paar Korrekturen: In den News des 6. Juni wird die GeForce 7950 GX2 mit 600/600 MHz und die GeForce 7900 GX2 mit 500/600 MHz beschrieben. Dies ist allerdings nicht korrekt, regulär takten beide Karten mit 500/600 MHz, Takt-mäßig besteht also kein Unterschied zwischen GeForce 7900 GX2 und 7950 GX2 - die übertakteten Versionen letzterer stehen hier natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Dies war ebenfalls im Artikel zum Launch der GeForce 7950 GX2 falsch angegeben und wurde nun auch dort korrigiert. Daneben befand sich in jenem Artikel noch ein weiterer kleiner Fehler, der nunmehr gefixt wurde: Die Anzahl der Pixelshader-Einheiten bei der Radeon X1900 GT beträgt natürlich 36 - und nicht 12, wie ursprünglich notiert. Wir bitten alle Fehler zu entschuldigen.
| News des 12. Juni 2006 |
Zur Frage, wann nVidia denn nun einen Quad-SLI fähigen Grafikkarten-Treiber für die GeForce 7950 GX2 zur Verfügung stellen wird, kann leichte Entwarnung gegeben werden. Nachdem bisherige Gerüchte hierzu vom Ende des Sommers redeten, teilte uns nVidia heute mit, daß die aktuelle Planung auf den Juli hinauslaufe. Dann wird es allerdings nicht nur einen GeForce 7950 GX2 Treiber mit Quad-SLI Support geben, sondern auch eine entsprechende Hilfestellung zum Aufbau eines Quad-SLI Systems, da hierbei von passenden Gehäuseabmessungen bis hin zur Leistung des genutzten Netzteils (insbesondere dabei die für Grafikkarten wichtigen 12V-Leitungen) einiges zu beachten wäre.
Zusätzlich nahm nVidia auch ein wenig zum Thema Havok FX Stellung: Ein entsprechender Beta-Treiber mit dem Support dieser auf Grafikkarten ausgelegten Physikengine existiert schon (und wurde auch zu dem Demonstrationen auf der E3 genutzt). Allerdings wird nVidia das Physikbeschleuniger-Modul erst dann in den offiziellen Treiber einbauen, wenn erste Spiele mit der Unterstützung für Havok FX erschienen sind - dies ist jedoch erst zum Jahresende zu erwarten. Technisch soll es zudem möglich sein, ähnlich wie bei ATI eine Grafikkarte auch nur teilweise mit Physikberechnungs-Aufgaben zu betreuen, damit soll die Physikbeschleunigung bei nVidia auch bei nur einer verbauten Grafikkarte ermöglicht werden. Welche der rein technisch möglichen Optionen jedoch letztlich in den Release-Treiber eingebaut werden und welche Auswahlmöglichkeiten dabei der Anwender haben wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest.
Gemäß einer Meldung seitens DailyTech scheint AMD den kommenden Conroe-Prozessoren seitens Intel mit einem kräftigen Preisabschlag begegnen zu wollen, welcher auch die Spitzenmodelle mit Preisreduzierungen von im Schnitt satten 42 Prozent bei den Athlon 64 X2 Prozessoren umfaßt. Zwar könnte man nun damit argumentieren, daß sich AMD hierbei den bekannten Intel-Preissenkungen anschließt, doch diese betreffen nur die bald mehr oder weniger zum alten Eisen gehörenden Netburst-basierenden Prozessoren Pentium 4 und Pentium D. Unserer Meinung nach scheint AMD vielmehr auf die mit dem Conroe zu erwartende Mehrleistung mit einem generell niedrigeren Preis der eigenen Prozessoren zu reagieren - sicherlich nicht gut für den Gewinn, aber angesichts des Performance-Vorsprungs von Intel auch gerechtfertigt ...
... Damit kommt Intel jedoch auch nicht in die (vorteilhafte) Lage, in allen Preisrängen, in welchen Conroe-Prozessoren antreten werden, das schnellere Produkt zum gleichen Preis zu verkaufen, AMD nimmt dieser Strategie den Wind vorab aus den Segeln: Intel wird nunmehr "nur noch" den Vorteil innehaben können, an der absoluten Preisspitze (für reguläre Prozessoren, um die 500-650 Dollar Listenpreis) allein dazustehen, da AMD dort schlicht kein Gegenangebot mehr aufbieten wird (zumindestens derzeit, mal schauen, was man sich eventuell noch einfallen läßt). In allen anderen Preisschichten wird AMD jedoch durch die deutliche Preissenkung gegenüber den Intelschen Conroe-Angeboten wahrscheinlich gleich schnelle Prozessoren anbieten können, der technologische Vorteil von Intel wäre damit - zuungunsten der Kasse von AMD, doch zugunsten der Kasse der AMD-Käufer - wieder egalisiert.
