News-Archiv 16. - 22. Oktober 2006 (42. Kalenderwoche)
21./22. Oktober 20. Oktober 19. Oktober 18. Oktober 17. Oktober 16. Oktober
News des 21./22. Oktober 2006 |
Laut einem Interview mit PowerColor bei NGOHQ plant der Grafikkarten-Hersteller eine Radeon X1950 Pro auf AGP. Angesichts der Spezifikationen der Karte dürfte das recht interessant werden - auch weil es sich dann um die erste und möglicherweise einzige AGP-Grafikkarte mit HDCP-Kompatibilität handeln dürfte (zumindestens so lange PowerColor der Karte nicht den standardmäßigen HDMI-Port nimmt). Zwar sollte die Radeon X1950 Pro auf AGP von den Erfahrungen aus dem PCIe-Sektor her eigentlich leistungsschwächer als eine GeForce 7900 GT auf AGP und damit die mit diesem Chip ausgerüstete Gainward Bliss GeForce 7800 GS+ sein, aber jene Karte zeigte sich kürzlich auch nicht wirklich schneller als eine (der Radeon X1950 Pro sicherlich unterlegene) GeForce 7800 GS. Insofern besteht hier mit der Radeon X1950 Pro auf AGP eine neue Chance, noch einmal (wohl letztmalig) zu einer ansprechenden Performance unter AGP zu kommen. Gerade wenn die AGP-Version nicht viel teurer als die PCIe-Version wäre, dürften sich viele AGP-User für dieses Angebot interessieren.
Der Heise Newsticker berichtet über einen zweiten Rootkit, welcher in der Lage ist, Windows zur Laufzeit in eine virtuelle Maschine zu verschieben, um damit unbemerkt das System des Nutzers kontrollieren zu können. Der Clou an der Sache ist dabei die Sicherheit, nicht entdeckt werden zu können: Wurde Windows erfolgreich in die virtuelle Maschine verschoben, liegt die Schadsoftware komplett außerhalb des "Wahrnehmungshorizontes" des Betriebssystems. Dabei muß klar gesagt werden, daß eine solche Konstruktion weniger mit Windows Vista zusammenhängt, ein solcher Angriff auch unter Windows XP durchführbar wäre. Natürlich unterstützt Windows Vista durch seine prinzipiell bessere Eignung für virtuelle Maschinen einen solchen Angriff besser als Windows XP und frühere Microsoft-Betriebssysteme, welche oftmals in einer virtuellen Maschine nicht zufriedenstellend laufen ...
... Der größte Antreiber für eine solche Art Angriff kommt allerdings von den Prozessoren, welche über Hardware-Unterstützung für virtuelle Maschinen verfügen. Was durchaus einen erheblichen Vorteil im Unternehmenseinsatz darstellt, bietet natürlich auch die gleichen Vorteile für potentielle Angreifer: So wie man mittels der Intel Virtualization Technology (VT, Codename "Vanderpool") oder AMDs geplanter Secure Virtual Machine Architecture (Codename "Pacifica") auf einem Unternehmsrechner ein Betriebssystem für den Mitarbeiter und ein obergeordnetes Betriebssystem für den Administrator ohne Performance-Verlust und mit größtmöglicher Software-Kompatibilität einrichten kann, könnte sich natürlich auch ein Hacker auf einem unzureichend abgesicherten Computer einrichten, ohne daß der Anwender die Spur einer Chance hat, das Wirken des Angreifers mitzubekommen ...
... Nicht umsonst verbinden aber auch AMD und Intel ihre Virtualisierungs-Lösungen jeweils mit entsprechenden Sicherheitslösungen, so daß ein solches Szenario gerade im Unternehmenseinsatz besser vermieden wird. Kritisch wird es eher bei den vielen ans Internet angeschlossenen Home-PCs: Nicht nur, daß diese zumeist deutlich schlechter abgesichert sind als Unternehmens-Rechner, diese sind auch aufgrund ihrer schieren Masse ein klar beliebteres Ziel bei den Entwicklern und Vertreibern von Rootkits und anderer Schädlings-Software. Genauso wie die Software-Welt in der Virtualisierungs-Technologie ihr für die nächste Zeit großes Thema hat, sollte die Sicherheit vor Mißbrauch dieser Lösungen eigentlich jetzt genauso auf der Agenda der Hardware- und Softwarehersteller stehen. Gerade die Demonstration solcher Rootkits zeigt, daß wir wohl nicht mehr all zu weit von einem Einsatz dieser Mittel in freier Wildbahn entfernt sind.
Die Netzweitung verbreitet eine Warnung des Bundeskriminalamt vor neuen Phishing-Tricks. Bisher versuchten Phisher zur Abschöpfung ihre Beute zumeist unbedarfte Zeitgenossen zu finden, welche das erbeutete Geld über ihr eigenes Konto den Phishern dann im Ausland zuführen sollten. Da sich für solche Harakiri-Jobs inzwischen immer weniger Bürger finden lassen (zum Glück, denn laut Gesetz ist man ein Mittäter und haftet somit für den Schaden), geht die neuste Masche der Phisher dahin, größere Bestellungen bei Online-Händler zu tätigen, diese von den ahnungslosen Phising-Opfern bezahlen zu lassen, um sich dann nach der Stornierung der Bestellung das Rückgeld auf ein Auslandskonto überweisen zu lassen. Interessant ist bei dieser (durchaus clever zu nennenden) Methode, inwiefern die Gerichtsbarkeit die beteiligten (und nichtsahnenden) Online-Händler als Mittäter ansieht - denn im Gegensatz zur vorgenannten Masche mit den "Finanz-Agenten" ist es für jene in einem solchen Fall nicht so einfach zu erkennen, daß man von der Phising-Mafia ausgenutzt wird.
Wiederum der Heise Newsticker berichtet von einem interessantem Gerichtsurteil: Dieses deutet nämlich an, daß eine nachträgliche Änderung von inzwischen einigermaßen zurückliegenden Online-Artikeln nicht mehr notwendig ist, auch wenn ein gleichartiger Artikel zur aktuellen Zeit aufgrund einer sich inzwischen verschobenen Rechtssituation nicht mehr rechtmäßig wäre. Im konkreten Fall ging es zwar "nur" um Persönlichkeitsrechte, außerdem lag hierbei nicht einmal eine Gesetzesänderung vor. Nichts desto trotz läßt sich das Urteil prinzipiell auch auf Fälle übertragen, wo eine einstmals legale Berichterstattung durch eine zwischenzeitliche Gesetzesänderung nunmehr illegal wurde: Denn bisher ergab sich im Internetrecht, daß die neue Gesetzeslage auch nachträglich auf frühere Artikel, die noch unter alter Gesetzeslage verfaßt wurden, angewandt wurde und diese demzufolge nachträglich geändert werden mussten ...
... Das Gericht sprach sich jedoch in klaren Worten gegen diese Praxis aus: Zum einen ist die sich daraus ergebende Kontrollpflicht für die Publizisten viel zu umfangreich und würde damit deren eigentliche Arbeit behindern. Und zum anderen wäre damit das Recht der Öffentlichkeit eingeschränkt, in den Archiven unveränderte zeitgenössische Artikel zu lesen. Wie gesagt läßt sich dieser Urteilsspruch auch hervorragend auf Fälle ummünzen, wo durch eine Änderung des Internetrechts plötzlich ältere Artikel nicht mehr gesetzeskonform waren. Abzuwarten bleibt aber trotzdem, ob dieser Urteilsspruch in dieser Angelegenheit in irgendeiner Form etwas bewegen kann. Sicherlich sinnvoller wäre hierzu eine gesetzliche Regelung, welche nicht der puren Einfachkeit halber das aktuell gültige Recht als unumstösslichen Wahrheit definiert, sondern auch das Interesse an vollständigen und unveränderten Archiven berücksichtigt sowie den (mit der Zeit immer weiter steigenden) Arbeitsaufwand, müssten Archive von Internetpublikationen ständig an die aktuelle Rechtssprechung angepasst werden.
News des 20. Oktober 2006 |
Einen kleinen Sonderweg geht Asus bei seiner Radeon X1950 Pro bezüglich der normalerweise den Karten beigelegten CrossFire-Verbindungskabel: Bei Asus gibt es laut der ComputerBase eine "normale" Ausführung der Radeon X1950 Pro, welche ohne jegliche CrossFire-Verbindungskabel in den Handel geschickt wird, sowie eine extra CrossFire-Edition der Radeon X1950 Pro, welcher dann gleich zwei CrossFire-Verbindungskabel beiliegen. Offiziell will man mit dieser Trennung die normale Version besonders günstig anbieten, was aber angesichts des gesparten Pfennigartikels nicht wirklich glaubwürdig erscheint. Vielmehr dürfte diese Sonderweg eher nur die Nutzer & Käufer verwirren, welche bei der Radeon X1950 Pro generell pro Karte immer ein CrossFire-Verbindungskabel erwarten - und bei den Herstellern außer Asus auch immer bekommen.
DailyTech berichten zu den seitens Intel geplantem Conroe-Refresh, welcher Mitte des nächsten Jahres zusammen mit den Bearlake-Chipsätzen in den Markt gehen soll. Hauptmerkmale der neuen Prozessoren werden der gesteigerte FrontSideBus von FSB1066 auf FSB1333 sowie die Freischaltung der Trusted Execution Technology, früher unter dem Namen "LaGrande" bekannt, sein. Interessanterweise wird sich Intel bei den Taktfrequenzen jedoch recht konservativ zeigen - die höchste Taktung wird sich gerade einmal auf 3.0 GHz belaufen. Sollte Intel an diesen Planungen festhalten, ergibt sich für AMD durchaus die Chance, mit dem K8L-Core und leicht gesteigerten Taktraten wieder Anschluß an die Leistungsspitze zu finden ...
... Andererseits läuft für Intel das Geschäft mit den Core 2 Duo/Extreme Prozessoren sowieso blendend, womit man derzeit sicher nicht alle Trümpfe auf den Tisch legen muß, die man noch in der Hinterhand hat. Sprich: Sollte AMD Intel wieder gefährlich werden, könnte Intel die bisherigen Planungen auch schnell wieder über Bord werfen. Dies gilt auch für die diesen Plänen zu entnehmende relative Zurückhaltung beim Thema QuadCore: Zwar wird Intel diesbezüglich schon kurzfristig erste Modelle in den Markt bringen, diese werden jedoch zu ziemlich überzogenen Preisen angeboten werden. Und daß man überhaupt im Sommer 2007 einen Refresh der DualCore-Prozessoren ansetzt, deutet auch eher darauf hin, daß QuadCore-Prozessoren nicht so schnell in den Mainstream-Markt finden werden wie dies noch bei den DualCore-Prozessoren der Fall war.
Wie u.a. Hard Tecs 4U berichten, ist die Rundfunkgebühr für internetfähige PCs nun beschlossene Sache, wurde diese von den Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer abgesegnet. Damit wird diese Gebühr ab Anfang 2007 auf alle internetfähigen PCs erhoben, wobei (der GEZ) egal ist, ob diese PCs auch wirklich am Internet hängen oder sonst wie die technischen Voraussetzungen für einen Empfang der öffentlich-rechtlichen Programme über das Internet besitzen. Nichts desto trotz dürfte sich für die übergroße Mehrheit der Privathaushalte nichts ändern, da dort beim Vorhandensein schon allein eines Radio-Gerät der internetfähige PC dann als gebührenfreies Zweitgerät gilt ...
... Primär wird die neue Regelung Firmen und Selbstständige treffen, welche ab 2007 für geschäftlich genutzte PCs Gebühren für einen Rundfunkempfang bezahlen müssen, welcher auf diesen Geräten teilweise sowieso nicht möglich ist (viele Business-PCs verfügen nicht über die entsprechenden Brüllwürfel, andere keinen oder nur einen limitierten Zugang zum Internet) und zumindestens in den allermeisten Fällen im betrieblichen Alltag sowieso nicht erwünscht bzw. teilweise gar untersagt ist. Zudem wäre noch zu klären, wie weit die Gebührenpflicht bei Geräten geht, welche technisch nicht zum einem Rundfunkempfang geeignet sind: Wie Bankautomaten, wo die Nutzeraktion auf Bankgeschäfte beschränkt sind, der (technisch vielleicht mögliche) Rundfunkempfang über diese Geräte letztlich von den Banken nicht zur Verfügung gestellt wird ...
... Ein anderes Beispiel wären Webserver, wo neben den wieder fehlenden Soundboxen in jedem Fall ein primäres Element des Rundfunkempfangs fehlt: Der Zuschauer - denn niemand sitzt in einem Rechenzentrum vor einem Webserver und schaut oder hört das öffentlich-rechtliche Programm. Ob es die Politik oder die GEZ hinbekommt, diese und weitere ähnlicher Fragen innerhalb der nächsten zwei Monate zu klären, darf leider bezweifelt werden, da die GEZ in dieser Beziehung die Neigung dazu hat, erst beim Gebühreneinzug mit der vollen Wahrheit bezüglich ihrer Auslegung der Gebührenpflichtigkeit rüberzukommen. Davon abgesehen dürfte uns das Thema sowieso die nächste Zeit noch begleiten, da verschiedene Organisationen und Einzelpersonen inbesondere aus dem Bereich der freien Wirtschaft bereits diverse Klagen gegen die neue Gebührenpflicht angekündigt haben ...
... Im Gegensatz zu früheren Klagen von Privatpersonen gegenüber der Gebührenpflicht für Fernseher und Radiogeräte, welche selbst in Fällen von nachweisbar nicht vorhandener Emfangsmöglichkeit abgeschmettert worden, dürften die neuen Klagen eventuell bessere Aussichten auf Erfolg haben: Denn kann man im Fall von Radio- und Fernsehgeräten noch argumentieren, daß diese nun einmal generell zum Empfang von Rundfunkprogrammen angeschafft werden, ist diese Argumentation für internetfähige PCs kaum noch haltbar. In diesem Punkt könnte die bisher geltende Regel, daß das Besitzen eines entsprechenden Gerätes zu einer Gebührenpflicht führt, aufgeweicht und eventuell an weitere klärenden Regeln gebunden werden: Diese sollten sicherstellen, daß Geräte, bei welchen der Empfang von Rundfunkprogrammen aus technischer oder organisatorischer Sicht ausgeschlossen ist, von der Rundfunkgebühr ausgenommen sind.
Shortcuts: Wie Hartware berichten, will AMD seine Produktion an Sockel 939 Prozessoren bis zum Jahresende 2006 einstellen, auch die Produktion an Sockel 754 Prozessoren soll drastisch heruntergefahren werden. Die entsprechenden CPUs dürfte es dann wohl nur noch bis zum Frühjahr im Handel geben, ehe jene dann nur noch über eBay & Co. (zu meist überzogenen Preisen verfügbar) sind. Bei der VR-Zone gibt es eine akualisierte Roadmap zu den bis zum zweiten Halbjahr 2007 seitens AMD und Intel anstehenden neuen Prozessoren. Und letztlich wird aus der Meldung von Silicon.de wird noch ein wenig klarer, daß Microsoft - im Gegensatz zu Inquirer-Gerüchten - derzeit nicht vorhat, in den Markt der x86 Desktop-Prozessoren einzusteigen und die eigene diesbezügliche Abteilung eher denn in Richtung Chip-Forschung gehen soll - wahrscheinlich gar mehr für Kleingeräte als für Desktop-Geräte.
News des 19. Oktober 2006 |
Wie die X-bit Labs berichten, plant ATI zukünftige Grafikchips bereits mit dem 45nm Fertigungsprozeß. Dieser soll für ATI seitens TSMC im Jahr 2008 zur Verfügung stehen - womit auch bestätigt wäre, daß ATI seine Grafikchips zumindestens mittelfristig weiterhin extern und nicht durch AMD fertigen lassen wird (AMD hätte hierfür sowieso keine Kapazitäten frei). Wie bislang schon bekannt, plante ATI bereits nächstes Jahr auf den 65nm Prozeß zu wechseln - wahrscheinlich mit dem Sommer/Herbst-Refresh des R600-Chips. Vorher wird ATI allerdings sein komplettes Programm noch auf den 80nm Prozeß umstellen, welcher laut Aussage von ATI um die 10 bis 15 Prozent wirtschaftlicher als der bisherige 90nm Prozeß ist.
Verschiedene Quellen berichten von einem möglichen Einstieg Microsofts ins Prozessoren-Geschäft, basiert auf einer entsprechenden, allerdings deutlich deffensiver geschriebenen Meldung seitens der New York Times. Ehrlicherweise ist nun aus dieser Original-Meldung aber nicht herauszulesen, Microsoft würde wirklich eigene Prozessoren auf den Markt bringen - sondern vielmehr nur, daß Microsoft in der Richtung von CPU-Architekturen mehr forschen will. Ob dies nun in einer eigenen CPU-Entwicklung resultiert oder aber einfach nur mehr oder wenige theoretische Forschung darstellt, ist damit aber nicht gesagt. Natürlich ist die prinzipielle Überlegung von einem Einstiegs Microsoft ins Prozessoren-Geschäft nie von der Hand zu weisen, immerhin sucht der Software-Hersteller immer neue Geschäftsfelder, für die man die in der Portokasse liegenden Milliarden verpulvern kann - andererseits bietet die vorgenannte Meldung hierfür wirklich nur extrem schwache Hinweise.
Ähnlich schwach ist derzeit die "Beweislage" in der seitens The Inquirer verbreiteten Behauptung, nVidia würde im Jahr 2008 mit einer integrierten CPU/GPU antreten. Die eigentliche Meldung von The Inquirer hierzu sagt denn auch nur aus, daß nVidia einige Ingenieure von Stexar übernommen hat, welche sich dort u.a. mit CPU-Designs beschäftigt haben. In einer zweiten Meldung dichtet dann The Inquirer daraus eine CPU/GPU-Kombination von nVidia im Jahr 2008 - wobei die einzige neue Information diese Meldung eigentlich nur lautet, daß sich die Stexar-Ingenieure bei nVidia mit dem Design von 45nm Chips beschäftigen sollen: Damit ist aber weder gesagt, daß es sich hier um CPU-Designs handelt oder auch um die Integration von Grafikchips in CPUs ...
... Eventuell verstärken die Stexar-Ingenieure schlicht auch nur jene Abteilungen bei nVidia, welche sich mit der praktischen Produktionsvorbereitung der Grafikchips beschäftigen - und diese sind dann im Jahr 2008 eben schon in 45nm zu erwarten, wie aus der obenstehenden ATI-Meldung zu entnehmen. Natürlich ist es weiterhin möglich, daß nVidia eines Tages mal in jene Richtung gehen wird, eigene Prozessoren zu entwickeln: Es kann jedoch recht sicher davon ausgegangen werden, daß dies nicht innerhalb von zwei Jahren übers Knie zu brechen ist und es auch ein paar Ingenieure mehr benötigen wird. Falls nVidia in eine solche Richtung gehen will, ist eher zu erwarten, daß man einen kleineren CPU-Entwickler komplett übernimmt, um auf der Basis des dort schon vorhandenen Designs weiterzuentwickeln (jene Argumentation dürfte im übrigen prinzipiell auch für den Microsoft-Fall gelten).
Wie bekannt, wird Intel im November seinen ersten QuadCore-Prozessor in Form des Core 2 Extreme QX6700 bringen, welcher aber aufgrund seiner Zugehörigkeit zur "Extreme"-Serie eben auch mit einem stolzen Listenpreis von 999 Dollar antreten wird. Konnte man jedoch bisher noch davon ausgehen, daß der im Frühjahr geplante Core 2 Quad Q6600 aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den eher "normalen" Prozessoren auch mit einem halbwegs normalen Preispunkt antreten wird, berichtet die DigiTimes nun gegenteiliges: So soll der genannte Prozessor mit 851 Dollar Listenpreis antreten - was dann doch reichlich überzogen wirkt, weil dies mehr als das doppelte des gleich getakteten DualCore-Modells (E6600, 316$) darstellt. Damit dürften sich die QuadCore-Prozessoren von Intel, selbst wenn sie deutlich früher als die entsprechenden Modelle von AMD in den Mark kommen, noch die nächsten Monate überhaupt nicht lohnen, Spezialfälle mit perfekter Software-Unterstützung und dementsprechendem Leistungsgewinn einmal ausgenommen.
Wie Golem berichten, verteilt der spanische Internetanbieter Fon seinen WLAN-Router "La Fonera" in Deutschland und Österreich ab sofort kostenlos - sofern die Anwender den WLAN-Router für die Nutzung durch andere "Foneros" freigeben. Damit soll das Fon-Netz hierzulande deutlich ausgebaut und kurzfristig auch das WLAN-Netz der Telekom überholen. Dabei ist Fon in dem Sinne kein Zugangsanbieter: Beim Fon-System teilen die Fon-Nutzer vielmehr die eigene Internetverbindung, welche über einen regulären Internet Service Provider kommt, mittels der von Fon zur Verfügung gestellten WLAN-Rounter mit anderen Fon-Nutzern. Der Sinn besteht hierbei darin, daß sich Fon-Nutzer dann eben auch abseits der heimatlichen vier Wände bei anderen Fon-Nutzern im (möglichst umfassenden) Abdeckungsbereich von Fon kostenlos einloggen können. Sollte sich das System durchsetzen, würden die Foneros also überall sofort, kostenlos (nur mit der Bezahlung des heimischen Internet-Anschlusses) und unkompliziert online gehen können - möglicherweise gar weltweit.
News des 18. Oktober 2006 |
Bezüglich der montäglichen Meldung seitens The Inquirer, wonach es ein Shader 4 unterstützendes DirectX für Windows XP geben soll, kommt nun das klare Dementi seitens der englischen Gerüchteküche. Danach bleibt alles wie gehabt: DirectX 9.0L ist ein spezielles DirectX9 für Windows Vista und es wird in keiner Form eine Shader 4 unterstützende API für Windows XP geben - zumindestens nicht seitens Microsoft. Der an Spielen mit Direct3D10-Engine interessierte Anwender wird somit wohl ober übel letztendlich doch auf Windows Vista umsteigen müssen - und wenn in ein paar Jahren Spiele mit ausschließlicher Direct3D10-Engine herauskommen, wird man dazu sogar praktisch gezwungen.
Noch ein paar Worte zur CrossFire-Performance der Radeon X1950 Pro, welche am Dienstag offiziell vorgestellt wurde: Bislang haben nur AnandTech sowie der Tech Report entsprechende Benchmarks auch unter der Beteiligung einer GeForce 7900 GS im SLI-Verbund anzubieten, allerdings sind diese auch schon interessant genug. So gewinnt beim Tech Report die GeForce 7900 GS unter SLI stattliche 90 Prozent an Performance, während die Radeon X1950 Pro unter CrossFire nur 70 Prozent zulegt - bei AnandTech sind es dagegen 70 Prozent Leistungsplus unter SLI und gar nur 35 Prozent (!) unter CrossFire. Speziell beim Test des Tech Reports läßt sich dies einfach auf die Zahlen unter F.E.A.R. zurückführen, wo die Radeon X1950 Pro unter CrossFire nur arg unterdurchschnittliche 12 Prozent zulegen kann ...
... Beim Test von AnandTech gibt es zwar auch ein solches krasses Beispiel (unter Quake 4 lief CrossFire auf der Radeon X1950 Pro langsamer als die einzelne Karte), jedoch sind dort auch generell geringere CrossFire-Zuwächse bei der Radeon X1950 Pro ausgemessen worden. Die große Frage ist natürlich, woran das hängt - immerhin ist CrossFire keine brandneue (und damit eventuell fehleranfällige) Technologie mehr und wird auf den bisherigen ATI-Grafikkarten auch als durchaus gleichwertig zu nVidias SLI angesehen. Anscheinend liegt das Problem hier aber speziell in der Radeon X1950 Pro, da sowohl AnandTech als auch der Tech Report bei weiteren CrossFire-Messungen mit Radeon X1900 XT oder Radeon X1950 XTX Karten keine Auffälligkeiten feststellen konnten ...
... Denn dort, wo die Radeon X1950 Pro unter CrossFire deutlich unterdurchschnittlich performt, erreichen Radeon X1900 XT und Radeon X1950 XTX unter CrossFire die gewohnten Performancegewinne im Rahmen von 70 Prozent und mehr (wenn auch durch die schneller einsetzende CPU-Limitierung bei diesen sehr schnellen Karten teilweise erst unter höheren Auflösungen). Der Grund für diese Performance-Anomalie muß also ausschließlich in den Besonderheiten der Radeon X1950 Pro zu suchen sein - und da gibt es nur zwei: Die Integration der "Composite Engine" in den Grafikchip selber sowie die nun interne CrossFire-Verbindung zwischen beiden Grafikkarten. Eigentlich sollte diese beiden Punkte eher die Performance steigern helfen - das es nun (teilweise) umgekehrt ist, verwundert etwas und läßt die Vermutung offen, daß es sich hierbei um Bugs handelt, welche möglicherweise mit späteren Treiberreleases gefixt werden können. Nichts desto trotz gilt es die Sache zu beobachten - vor allem, ob und was ATI hierzu aussagt.
Wie der Heise Newsticker berichtet, wollen Teile der Politik die eigentlich zur Terrorbekämpfung gedachten und ab nächstem Jahr erhobenen Kommunikationsverbindungsdaten auch für den Kampf gegen (private) Urheberrechtsverletzer einsetzen, gemäß des schlichten Spruchs: "Wenn beim Provider die Daten vorhanden sind, kann man sie auch für die Verfolgung von Copyright-Verstößen nutzen." Daß die Erhebung und Speicherung der Kommunikationsverbindungsdaten seinerzeit mittels der Bekämpfung von Terrorismus und schweren Straftaten begründet wurde und nur unter dieser Maßgabe überhaupt in ein Gesetz gegossen wurde, scheint dabei offensichtlich wenig zu stören ...
... Andererseits könnte es sich hier "auch nur" um die praktische Umsetzung einer bisher wenig beachteten Klausel handeln, welche das deutsche Recht zusätzlich zur entsprechenden EU-Vorlage aufweist: Nach dieser ist es in Deutschland nämlich sowieso (ab nächstem Jahr) möglich, die Kommunikationsverbindungsdaten bei mittels Kommunikationsinstrumenten begangenen Straftaten zu nutzten. In diesem Fall spielt auch die Höhe der Straftat keinerlei Rolle mehr, während sich der restliche Gesetzestext ansonsten wie gesagt auf Terrorismus und definierte schwere Straftaten begrenzt. Prinzipiell könnte man somit argumentieren, daß der deutsche Gesetzestext schon jetzt die Nutzung der Kommunikationsverbindungsdaten auch bei der allerkleinsten Straftat zuläßt, sobald bei dieser in irgendeiner Form ein Kommunikationsmittel benutzt wurde.
Shortcuts: Die ComputerBase berichtet von einer neuen geplanten AGP-Grafikkarte seitens Sapphire: Dafür wird der LowCost/Mainstream-Grafikchip Radeon X1650 XT eingesetzt werden, welchen ATI zum Ende des Monats vorstellen will. Dabei wird Sapphire scheinbar auch für die AGP-Version den Standardtakt der Radeon X1650 XT von 600/700 MHz nutzen. Bei Hardware Secrets hat man sich den SiS 771 Mainboard-Chipsatz mit integrierter Mirage 3 Grafiklösung angesehen. Der neue DirectX9 Shader 2.0 Grafikchip genügt allerdings nur, um in der Featureliste die entsprechende Punkte mit "ja" ankreuzen zu können, nach einer 3D-Performance im eigentlichen Sinne des Wortes sollte man hingegen besser nicht fragen: Ungefähr auf der Hälfe eines Radeon Xpress 1100 Chipsatzes oder auch ungefähr einem Viertel der Performance einer (für 35 Euro erhältlichen) GeForce 6200 mit 64bittigem DDR-Speicherinterface ;) ...
... Gemäß TweakPC will Ageia demnächst mehrere PhysX-Karten pro Rechner ermöglichen - sozusagen ein SLI/CrossFire der Physikkarten. Ob sich dies angesichts der Kartenpreise und der weiterhin eher lauen Resultate lohnt, sei allerdings dahingestellt. Orthy bringen dagegen eine Klarstellung zu IBMs Power 6 Prozessor, welcher ja über die Fähigkeit verfügen soll, im dezimalen System zu arbeiten: Dies betrifft allerdings nur eine extra Einheit des Prozessors, welche anscheinend direkt für spezifische Software geschaffen wurde. Der (übergroße) Rest des Prozessors operiert weiterhin mit binären Zahlen. Im Forum zu Tweakers.net zeigt man dagegen, was im Core 2 Duo alles stecken kann: Mittels Kaskaden-Kühlung erreichte dort ein Core 2 Duo E6600 mit regulär 2.4 GHz satte 5004 MHz Takt. Und letztlich soll die Radeon X1950 XT laut The Inquirer an diesem Freitag, sprich dem 20. Oktober, offiziell gelauncht werden.
News des 17. Oktober 2006 |
Wie erwartet hat ATI am Dienstag die Radeon X1950 Pro vorgestellt, welche im Preissegment von knapp unter 200 Euro in erster Linie eine Konkurrenz zur GeForce 7900 GS bilden dürfte. Die Karte auf Basis des neuen RV570-Chips verfügt über 12 Rendering-Pipelines samt 8 Vertexshader- und 36 Pixelshader-Einheiten an einem 256bittigem DDR-Speicherinterface und ähnelt so gesehen der schon auf dem Markt befindlichen Radeon X1900 GT - mit dem Unterschied, daß letztgenannte Karte noch deaktivierte Einheiten an Board hat, während dies bei der Radeon X1950 Pro nicht mehr der Fall ist. Damit läßt sich die neue Karte letztendlich günstiger herstellen als die Radeon X1900 GT, welche nunmehr wohl kurzfristig aus dem Markt verschwinden dürfte. Dazu sollen sicher auf die Taktraten beitragen, welche mit 575/690 MHz bei der Radeon X1950 Pro etwas höher angesetzt sind als bei der Radeon X1900 GT mit deren 575/600 MHz ...
... Gleichzeitig soll mit den höheren Taktraten natürlich auch die GeForce 7900 GS gekontert werden, welche gegenüber der Radeon X1900 GT zumeist noch etwas vorn lag. Und hier kann sich die Radeon X1950 Pro letztlich durchsetzen, auch wenn die gemessenen Abstände je nach den verschiedenen erschienenen Artikeln einigermaßen auseinanderliegen: Mal sind es nur 5 Prozent zugunsten der ATI-Karte, manchmal 20 Prozent. Sofern die Radeon X1950 Pro im Markt wirklich zum gleichen Preis wie die GeForce 7900 GS verfügbar wird, wäre die ATI-Karte damit aber wohl vorzuziehen. nVidia hat dem derzeit allerdings noch einen großen Pluspunkt der GeForce 7900 GS entgegenzusetzen: Bei der SLI/CrossFire-Performance schneidet die GeForce 7900 GS deutlich besser ab, während die Radeon X1950 Pro insbesondere im Test von AnandTech doch einige Schwächen bei der CrossFire-Performance offenbarte.
Zwei hübsch sich widersprechende Meldungen gibt es zum Nutzen von QuadCore-Prozessoren unter Spielen: So berichten TweakPC von einer Intel-Demonstration mit einem QuadCore-System, bei welcher die einzelnen Kerne jeweils verschiedene Aufgaben übernahmen: Ein Kern für die Physikberechnung, einer für das Nachladen der Daten und einer für die (CPU-gebundene) Geometrieberechnung. Ob man damit allerdings wirklich ein deutliches Performance-Plus gegenüber einem SingleCore-Prozessor erreichen kann, ist natürlich nicht gesagt - vielmehr stellt die dargestellte Lösung der Verteilung verschiedener Unteraufgaben auf einzelne Cores eher nur eine Notlösung dar, da die Spiele selber nicht multi-threaded geschrieben sind und somit nicht von sich aus die Last auf verschiedene Prozessoren verteilen können ...
... Daß Problem der Lastverteilung nach in einzelnen Unteraufgaben liegt primär darin, daß damit letztlich keine echte (symetrische) Lastverteilung stattfindet, sondern nur ein Lastsplitting - ohne aber, daß damit die Lasten gleichmäßig verteilt werden. Gesplittet wird hier eben nicht nach der Höhe der Arbeitsaufgabe, sondern nur danach, wo diese am einfachsten trennbar sind. Damit kann aber problemlos eine Konstellation entstehen, daß nur ein Core weiterhin ca. 90 Prozent der Last zu tragen hat, in diesem Fall läßt sich die Performance maximal um 10 Prozent steigern (den erhöhten Verwaltungsaufwand und mögliche Wartezyklen der Cores untereinander noch nicht eingerechnet). Gerade mit der Steigerung der Anzahl der Cores bringt dieses Konzept der Aufgabenverteilung immer weniger Gewinn - mehr Cores verlangen eher nach einer generell anderen Programmierung der Software ...
... Ob Spiele aber überhaupt wirklich parallisierbar programierbar sind, darüber wird derzeit noch gestritten: Denn als Anwendungen, wo die nächsten Berechnungsschritte immer auch vom Ergebnis der vorherigen Berechnungsschritte bzw. der darauf einsetzenden Nutzeraktion abhängig sind, ist es schwer, überhaupt Ansätze für eine generelle Parallelisierung zu finden. Möglicherweise wird daher das Konzept der Aufgabenverteilung trotzdem weiterverfolgt werden, weil es schlicht einfacher zu realiseren sein wird. Wie The Inquirer allerdings im Gespräch mit Spieleentwicklern herausgefunden haben, sind diese noch weit von einer Verwirklichung dieser Idee für QuadCore-Prozessoren entfernt, derzeit befindet man sich erst "in der Frühzeit der DualCore-Programmierung" ...
... Wieviel Zeit dann vergehen wird, bis flächendeckend QuadCore in Spielen unterstützt wird, kann man sich davon ausgehend ungefähr ausrechnen: Zwei bis drei Jahre wird es schon noch dauern - dann wird QuadCore möglicherweise schon Auslaufware sein und AMD & Intel dem Endanwender Prozessoren mit acht oder mehr Core verkaufen wollen ;). Am Rande eine kleine Idee: Sofern einzelne Cores mit den ihnen speziell anvertrauten Aufgaben nicht ausgelastet sind, kann man dies natürlich auch dazu ausnutzen, deutlich bessere Physik- oder/und K.I.-Engines zu programmieren und jene auf diesen unterausgelasteten Cores laufen lassen. So erreicht man zwar keinen Performancevorteil durch QuadCore-Prozessoren, aber durchaus einen Vorteil in der Qualität der Spiele selber. Nachteiligerweise lohnt sich dieses Modell natürlich erst dann richtig, wenn sich QuadCore-Prozessoren weitgehend durchgesetzt haben, ist also weiterhin nur eine Sache für die eher weite Zukunft.
Shortcuts: Gemäß des Heise Newstickers ruft Sony nun weitere eigene Notebook-Modelle mit den eigenen überhitzungsgefährdeten Akkus zurück. Bislang handelt es wieder "nur" um im asiatischen Markt verkaufte Modelle, Sony prüft aber derzeit schon, welche der weltweit verkauften Modelle ebenfalls zurückgerufen werden müssen. Der Tech Report vemeldet einen Launchtermin für Intels erste QuadCore-Prozessoren zum 13. oder 14. November hin. Allerdings wird es zu diesem Zeitpunkt für den Desktop-Markt nur einen "Extreme Edition" Prozessor geben, welcher mit seinem üblichen 1000-Dollar-Preis weniger attraktiv erscheint. Einen ersten regulären QuadCore-Prozessor (zu bezahlbarem Preis) plant Intel für das Frühjahr 2007. Und letztlich suchen die Macher der TuneUp Utilties gemäß einer Meldung von TweakPC nunmehr Beta-Tester für die kommende 2007er Version ihres Tweaktools.
News des 16. Oktober 2006 |
In zwei Meldungen (No.1 und No.2) berichten The Inquirer gar weltumstürzlicheres: Angeblich soll Microsoft die Shader-4-Fähigkeiten von Direct3D10 auch unter Windows XP zur Verfügung stellen. Dazu soll ein DirectX 9.0L herhalten, welches mit Shader-4-Fähigkeiten unter Windows XP zum Einsatz kommen soll. Bisher ging man davon aus, daß "DirectX 9.0L" der spezielle Name von DirectX9 unter Windows Vista darstellen würde - daß "L" als Suffix in Bezugnahme auf den Codenamen von Windows Vista, Longhorn. Auch steht einem Direct3D10 unter Windows XP (wenn auch unter anderem Namen) prinzipiell entgegen, daß Microsoft Direct3D10 an ein neues Treibermodell gebunden hat, welches nur unter Windows Vista zur Verfügung steht und man nun eigentlich ebenfalls mit auf Windows XP portieren müsste, wollte man dort Direct3D10-Software ausführen ...
... Insofern ist diese Meldung unter äußersten Vorbehalten zu sehen - die Chance, daß dies passt, ist zu klein, um jetzt schon in diese Richtung hin zu planen. Zudem sehen wir den von The Inquirer beschriebenen Nachteil für Microsoft nicht, daß Direct3D10-Software nur unter Windows Vista läuft und man sich somit vom Markt abschneidet: Gerade daß es Direct3D10 nur unter Windows Vista gibt, ist doch ein großartiges Verkaufsargument für das neue Betriebssystem. Und daß bei Microsoft derzeit schon alle Züge in Richtung Vista abfahren, sieht man an Halo 2, welches ohne technische Notwendigkeit (es ist schließlich nur ein DirectX9-Spiel) nur unter Windows Vista funktionieren wird. Insofern müssen wir diese Meldung sowohl vom technischen als auch vom markt-philosophischen Standpunkt her bezweifeln - zumindestens solange hierzu keine neuen Informationen vorliegen.
Beim Tech Report hat man sich mit dem Thema Quad-SLI beschäftigt und konnte dabei auch einige neue Nuancen einbringen. Denn gemäß den vom Tech Report angestellten Benchmarks kann Quad-SLI gegenüber früheren Tests inzwischen durchaus seine Schlagkraft zeigen - wenn nur die gewählte Auflösung und damit die Anforderungen an die Rechenleistung hoch genug sind. Ein perfektes Beispiel hierfür sind die Messungen unter Quake 4: Während Quad-SLI sich hier unter 1024x768 (alles unter 4xAA und 8xAF) noch von reihenweise SingleChip-Grafikkarten wie der Radeon X1900 XT vernaschen läßt, steht Quad-SLI schon unter 1280x1024 mit geringem Abstand an der Spitze, während die Messungen unter 1600x1200 und 2048x1536 dann erhebliche Leistungsvorteile durch Quad-SLI aufzeigen ...
... Generell läßt sich durch die vom Tech Report angestellten Benchmarks auch entkräften, daß die Radeon X1950 XTX im CrossFire-Verbund einer Quad-SLI Lösung (von zwei GeForce 7950 GX2 Karten) gefährlich werden kann. Dies gilt allerdings nur dann, wenn Quad-SLI vom jeweiligen Spiel auch wirklich angenommen und damit genutzt wird: Bei Half-Life 2: Episode 1, The Elder Scrolls: Oblivion und Ghost Recon: Advanced Warfighter sind zwei GeForce 7950 GX2 Karten nicht schneller als eine, hier fehlt schlicht noch die Unterstützung des Quad-SLI-Treibers für diese Spiele. Damit bleibt Quad-SLI aber auch weiterhin ein zweischneidiges Schwert: Denn auch wenn Quad-SLI in den gut unterstützten Spielen teilweise deutlich vorn liegt, wird dieses Ergebnis durch die nicht unterstützten Spiele wieder erheblich heruntergezogen. Die rundere Leistung kommt nach wie vor von den ZweiGrafikchip-Lösungen GeForce 7900 GTX im SLI-Verbund bzw. Radeon X1950 XTX im CrossFire-Verbund.
Einen bemerkenswerten und vor allem auch sehr umfangreichen Artikel zum Intel Core 2 Duo haben Hard Tecs 4U herausgebracht. Dabei wurden jede Menge Benchmarks angestellt, welche zu interessanten Ergebnissen führten: So zeigte sich erstens die relative Unempfindlichkeit des Core 2 Duo gegenüber der anliegenden Speicherbandbreite - selbst wenn diese geringer ausfällt, als der Prozessor leisten könnte (auf FSB1066 sind es maximal 8,3 GB/sec). So ergab ein Test mit nur SingleChannel DDR2/667 (5,2 GB/sec) gerade einmal einen Performance-Unterschied von rund einem Prozent gegenüber demselben Speicher unter DualChannel-Bedingungen (10,4 GB/sec). Auch bei den verschiedenen Speichertaktungen zeigten sich recht wenige Unterschiede: Allein die DDR2/533-Speicher mit recht hohen Timings waren wertbar langsamer als die schnelleren Speichersorten DDR2/667 und DDR2/800 ...
... Dabei konnte man diesen Nachteil mit DDR2/533-Speicher auf recht niedrigen Timings (3-3-3-8) zumeist wieder ausgleichen. In der Summe mag aber wie gesagt gelten, daß die Performance-Unterschiede beim Einsatz verschiedener Speicher und Timings generell zu gering sind, um wirklich interessant zu sein. Im zweiten Haupttest dieses Artikels beinhaltet dann einen Komplettvergleich der Core 2 Duo Prozessorenriege gegen AMDs aktuelle Boliden, wobei die Core 2 Duo Prozessoren hier insbesondere unter Spielen ziemlich gut abschnitten: So lag beispielsweise der Core 2 Duo E6400 gute 11 Prozent vor dem ungefähr gleichpreisigem Athlon 64 X2 4600+ - und das, obwohl die Messungen unter 4x Anti-Aliasing samt Spiele-üblicher Bildschirmauflösung durchgeführt wurden, bewußt CPU-limitierte Messungen unter 640x480 also noch größere Unterschiede aufgezeigt hätten.
Shortcuts: Beim Maxitmag hat man sich den Intel Clovertown-Core angesehen, den Xeon-Gegenpart des Kentsfield-Cores. Interessant ist bei diesem Test insbesondere, wie der Clovertown (auf gleichem Takt) die theoretischen Benchmarks gegen Kentsfield und Core 2 Duo teilweise haushoch gewinnt, in den RealWorld-Tests dagegen kaum einen Vorteil zeigen kann. Laut Golem nimmt nun auch Fujitsu-Siemens bei den eigenen Notebook-Modellen verbaute Sony-Akkus zurück - im Gegensatz zu den Rückrufaktionen der anderen Hersteller ist dieses Austauschprogramm allerdings freiwillig. Gemäß Fujitsu-Siemens sollen die eigenen Notebooks durch Systemkonfiguration und Ladetechnik nicht die von anderen Modellen mit Sony-Akku berichteten Hitzeprobleme aufweisen können.