News-Archiv 4.-10. Februar 2002 (6. Kalenderwoche)
10. Februar 9. Februar 8. Februar 7. Februar 6. Februar 5. Februar 4. Februar
neuer 3DCenter-Artikel |
Nachdem wir alle zusammen nun ein paar Tage Zeit hatten, die ersten Eindrücke zur GeForce4 Ti zu verarbeiten, haben wir nun unser "alternatives" Preview zum neuen 3D-Boliden an den Start gebracht. Marketing-Worthülsen und WhitePapers-Abschreibübungen sind in diesem out, uns geht es hier um den ungeschminkten Blick auf die GeForce4 Ti: Die Vorteile wie auch die Nachteile bzw. Versäumnisse zum neuen Chip im Detail ... zum Artikel
News des 10. Februar 2002 |
In den letzten Tagen wurde immer wieder über die komplette Einstellung der GeForce 2/3 Serien seitens nVidia geredet - die GeForce4 MX/Ti Serien sollten das Feld komplett übernehmen. Hier spricht nVidia´s aktuelle Product Line Card (PDF) allerdings eine etwas andere Sprache. Laut dieser ergibt sich momentan folgende Situation: Die GeForce4 Ti4600 liegt im neu "gegründeten" Enthusiast-Marktsegment (dieses Segment gab es in der Oktober-Ausgabe der "Product Line Card" noch nicht), die GeForce4 Ti4400 und dahinter die GeForce3 Ti200 liegen im Performance-Marktsegment ...
... Im Mainstream-Marktsegment ordnet man die komplette GeForce4 MX Serie ein, im Value-Bereich finden sich dann die GeForce2 MX200 & MX400 sowie dahinter die Riva TNT2 Model64, Riva TNT2 Vanta & Vanta LT wieder. Zur Oktober-Ausgabe der "Product Line Card" hat nVidia damit die GeForce2 Ti und die GeForce3 Ti500 herausgekürzt, nicht jedoch die GeForce3 Ti200. Am Beispiel der schon im Oktober aus dieser offiziellen "Product Line Card" herausgefallenen GeForce2 GTS/Pro (welche nach wie vor in Masse angeboten wird) kann man allerdings sehen, daß die Karten nicht so schnell vom Markt verschwinden, wie dies eigentlich von nVidia geplant ist.
Eine weitere Information zum Rückzug von STMicro aus der Grafikchip-Produktion kommt direkt von Kristof von PowerVR: Demnach liegt die eigentliche Produktion der KYRO-Chips gar nicht einmal bei STMicro selbst, sondern bei TSMC (produziert auch für ATi & nVidia), an welchen STMicro Anteile hält und auch einige Teile der Produktionskapazitäten fest gebucht hat. Dazu passt auch das Statement von Hercules bei 3DSpotlight, nach welcher das KYRO-Geschäft unverändert weitergehen wird und es zudem demnächst die langerwartete 3D Prophet 4800 geben wird (im übrigen das erste offizielle Statement zu dieser Karte mit KYRO II Ultra Chip) ...
... Im deferred Power Forum fand sich zudem eine interessante Meldung, daß bei einem Großhändler diese 3D Prophet 4800 mit Liefertermin "14. Februar" gelistet worden sei. Als Taktraten wurde im übrigen wieder 200 MHz Chip- und Speichertakt genannt - nicht übermäßig viel, aber die PowerVR-Architektur reagiert bekanntermaßen sehr gut auf höhere Taktfrequenzen und so ergeben auch diese 25 MHz mehr gegenüber der originalen KYRO II einen gewissen Vorteil. Welche Performance eine solche KYRO II Ultra erreicht, kann man sich im übrigen schon jetzt mittels eines Artikels von Chip zu Gemüte führen - bei der Modifizierung einer originalen KYRO II zu 197 MHz Chip- und Speichertakt erreichte man im Schnitt um die 10 bis 11 Prozent Vorteil für die 197-MHz-K2.
Auch mal eine bemerkenswerte Idee: Nickles ruft dazu auf, die Plattenläden zu "stürmen", alles zu kaufen, was kopiergeschützte CDs sind und dann am nächsten Tag diese wieder zurückzubringen. Die Plattenläden müssen die kopiergeschützten CDs im übrigen zurücknehmen, da sie nicht dem Audio-CD Standard entsprechen, einmal abgesehen vom allgemeinen Rückgaberecht. Der Effekt der ganzen Aktion: Den Plattenläden wird dieses Treiben zu bunt und sie nehmen die kopiergeschützten CDs aus dem Angebot - was wiederum die Plattenfirmen dazu bewegen sollte, keine kopiergeschützten CDs mehr zu produzieren. Und wer jetzt glaubt, daß diese Idee kompletter Unsinn ist und sich in Deutschland nicht durchsetzen läßt: In England hat es funktioniert, dort gibt es keine kopiergeschützten CDs mehr - weil sich Käufer und Plattenläden gemeinsam gegen kopiergeschützte CDs gestemmt haben.
News des 9. Februar 2002 |
Noch einmal zum Entschluß von STMicro, seine Grafikchip-Produktion zu veräußern: Sehr viele News-Seiten im Web haben dies offenbar in die falsche Kehle bekommen und machen aus "veräußern" ein "schließen". STMicro ist aber weit davon entfernt, seine Grafikchip-Produktion zuzumachen - ganz im Gegenteil: Wenn man sie zumachen wollte, kann man sie nicht mehr verkaufen und damit Geld einnehmen. Dies ist einfach nur eine typische Entscheidung eines Großkonzerns mit mehr als 6 Milliarden $ Umsatz, sich von einem Nebengeschäft zu trennen, weil es einfach zu klein ist (15 Millionen $ Umsatz), um für diesen Großkonzern sinnvoll zu sein. Es wird also nicht ein Käufer gesucht, um den Laden zuzumachen, sondern damit jener diesen weiterführt! Dies ist ein gewaltiger Unterschied - und wie gesagt weit entfernt von einem Ende der KYRO-Chips ...
... Dieses wäre im übrigen nicht einmal durch STMicro zu "erreichen", weil STMicro nur die Chips selber herstellt, ähnlich wie TSMC für nVidia. Designt werden die KYRO-Chips von PowerVR, einer Division von ImgTec, welche auch alle Rechte haben - STMicro ist fast nur der (austauschbare) Hersteller. Theoretisch könnte der KYRO-Chip auch von TSMC, UMC oder anderen Fremdherstellern produziert werden - ein Wechsel des Herstellers kostet allerdings einige Monate Zeit. So weit ist es aber nicht im Ansatz - nach bisherigen Informationen soll die Chip-Produktion bei STMicro absolut nach Plan weitergehen und ein möglicher Käufer der Grafikchip-Sparte würde selbstverständlich auch alle schon bestehenden Produktionsverträge für die aktuelle PowerVR-Serie und die kommenden PowerVR-Serie mit übernehmen müssen. Von einem Ende des KYRO-Chips kann also absolut noch keine Rede sein, momentan ist noch nicht einmal eine Terminverzögerung spruchreif.
Einen weiteren Artikel zum Thema "128 MB Grafikkarten" kann man bei Tom´s Hardware Guide inspizieren (den ersten gab es bei Digit-Life). THG untersuchten dabei die 128-MB-Ausführungen der GeForce3 Ti200 von Gainward und Leadtek. Wie zu erwarten, bringen die 64 MB mehr gar nichts an Mehr-Performance - die etwas übertaktete Gainward GeForce3 Ti/500 (GeForce3 Ti200 auf 210 / 240 MHz) bringt wesentlich mehr Performance. Einzig allein in den FSAA-Benchmarks gab es minimale Ausschläge von 1 bis 2 fps mehr zugunsten der 128-MB-Ausführungen.
Wessen Internet-Verbindung noch nicht ausgelastet genug ist :-), der hat die Möglichkeit, sich bei Giga einen ganzten Pack von HandyCam-Mitschnitten vom offiziellen nVidia GeForce4 Launch im belgischen Brüssel anzusehen. PS: Wahrscheinlich ewig schleierhaft wird uns bleiben, wieso solche Präsentationen immer wieder auf den großen Markting-Zauber setzen müssen. So lange diese Präsentationen nur vor - normalerweise abgeklärten - Journalisten stattfinden, wirkt das wohl eher lächerlich.
News des 8. Februar 2002 |
Wie schon heute Mittag geäußert, funktioniert das 3DCenter Forum nach fast zweiwöchiger Abwesenheit nun wieder. Damit ist endlich auch die Diskussion über ATi´s Frontalangriff auf nVidia und natürlich auch über die nVidia GeForce4 MX/Ti möglich. Aufmerksamen Lesern ist dabei eventuell aufgefallen, daß sich der Domain-Name geringfügig geändert hat: forum-3dcenter.org lautet der neue Name, mit der Betonung auf dem "ORG" (es war einfach unkomplizierter, das Forum unter einer neuen URL laufen zu lassen, als sich auf die Unwägbarkeiten einer Transaktion der bisherigen DE-Domain vom alten zum neuen Hoster einzulassen). Im übrigen ist auch 3DCenter inzwischen über eine ORG-Adresse erreichbar: 3DCenter.org, wobei selbstverständlich alle DE-Adressen weiterhin bestehen bleiben und in Kürze auch die alte Forums-Adresse forum-3dcenter.de wieder auf das wiedereröffnete Forum verweisen wird.
Weitere Gedanken zur GeForce4 MX/Ti: Momentan schlagen hierzu die Wellen hoch und im Web mischen sich reichlich Spekulationen mit den eigentlichen Fakten. Wir werden hier noch etwas abwarten müssen, bis sich die Wogen geglätten haben, um die Spreu der Informationen vom Weizen zu trennen und Marketing und Wahrheit nicht zu vermischen. Dazu sei folgendes Beispiel erlaubt: Wir wissen jetzt, inwiefern die "bessere Qualität" durch AccuView zu verstehen ist. Denn die Kanten sind mit AccuView kein bisschen glatter und auch der "neue" 4xS-Modus ist ein alter Hut. Hier wird nichts anderes als die Sample-Position zur Bestimmung der Pixelfarbe nun besser gewählt ...
... Vorher wurde für die Farbwert-Bestimmung die Position eines Subpixels verwendet, dessen Farbe für alle Subpixel galt. AccuView bildet jedoch den Mittelwert der einzelnen Subpixel-Positionen, so dass die Pixelfarbe das Pixel tatsächlich besser repräsentiert. Es ist jedoch interessant, mit welchem Marketing-Aufwand solch geringe Änderungen hochgepusht werden - und wie wenig sich nVidia zu den eigentlichen technischen Details äußert (siehe dazu die ganzen PDFs, welche wir am Mittwoch verlinkt haben). Dass wir uns zur Technik einer neuen Grafikkarte nicht sofort detailliert äußern, ist einerseits Tradition, anderseits sehen wir die offiziellen Marketing-Dokumente generell skeptisch. Ehe wir uns also eine Meinung zu nVidias neustem Werk erlauben, bitten wir noch um etwas Geduld.
Wir hatten am 30. Januar über eine vorab von The Inquirer veröffentlichte Pressemitteilung von Asus zu den GeForce4 Karten berichtet. Diese hatte seinerzeit für einigen Wirbel gesorgt, wurde sie doch durch ein Versehen von Asus um eine Woche zu früh verschickt. Wir hatten allerdings damals unsere Bedenken zur Echtheit dieser Pressemitteilung, da uns das für Pressemitteilungen eigentlich typischen Marketing-Blabla fehlte. Dies war jedoch unsererseits falsch gemutmaßt: Wie die jetzt offizielle deutsche Pressemitteilung bei Hard Tecs 4U beweist, war die Vorab-Veröffentlichung von The Inquirer absolut authentisch. Im übrigen gibt es ein paar (Takt-)Unterschiede zwischen dem deutsche und dem englischen PR: Laut der englischen sind die Taktraten der Asus GeForce4 Ti4400 & Ti4600 etwas abweichend von den nVidia-Vorgaben, in der deutschen sind dagegen exakt die nVidia-Vorgaben angegeben. Momentan schaut es wohl so aus, als würde das deutsche PR richtig sein (weil aktueller) und Asus sich bezüglich der Taktraten 1:1 an die nVidia-Vorgaben halten.
Weitere Pressemitteilungen zur Veröffentlichung von GeForce4 MX/Ti Grafikkarten findet man bei Hard Tecs 4U: So gaben im deutschsprachigem Raum bisher MSI (GeForce4 Ti4600 und GeForce4 MX440), Leadtek, ELSA und der Neuling auf dem deutschen Markt PNY entsprechende Karten bekannt. Bisher halten sich auch alle an die nVidia-Vorgaben bezüglich der Taktraten. Leider traf wenige Minuten nach der Vorstellung der ELSA GeForce4 Grafikkarten auch die Nachricht ein, daß ELSA mehr oder weniger pleite sei, nachzuschlagen bei Hard Tecs 4U oder auch der Financial Times. Es wäre sehr schade, wenn einer der wenigen europäischen Hersteller in diesem Geschäft gehen muß, aber momentan sieht wohl alles nach einer Insolvenz des Unternehmens aus.
Keine derartige Schreckensmeldung, aber dennoch eine bedenkliche Meldung liefert Golem bezüglich STMicroelectronics, bei welchen PowerVR/ImgTec seine KYRO-Chips produzieren lassen. Demnach suche STMicro einen Käufer für die Grafikchip-Fertigung - offensichtlich war das Geschäft nicht unbedingt rentabel, möglicherweise aber auch einfach nur zu klein für so einen großen Konzern wie STMicro. Diese Meldung besagt natürlich auf keinen Fall, daß irgendetwas eingestellt oder zugemacht werden wird - einzig allein wird eventuell in der Zukunft einmal ein anderes Namensschild vor der Tür hängen. Trotzdem hängt damit an den zukünftigen Chips KYRO II Ultra & KYRO III plötzlich ein eigentlich unnötiges und unerwünschtes Fragezeichen.
Jetzt scheint es doch so zu kommen, daß VIA den KT333 Chipsatz gar nicht mehr offiziell starten wird, sondern gleich zum KT333A übergehen wird. Dies berichten jedenfalls Hard Tecs 4U unter Berufung auf eine Ankündigung von Epox, daß deren KT333A Mainboard bereits nächste Woche vorgestellt werden würde. Diese Entscheidung seitens VIA - sollte sie denn so getroffen worden sein - ist zumindestens aufgrund der eher mageren Performance-Zuwächse durch den KT333 Chipsatz durchaus begründet, siehe dazu das erste KT333-Preview mit Benchmarks beim Planet 3DNow! (logisch - es gibt einfach noch keine DDR333 Speichermodule mit "scharfen" Timings, womit sich der KT333 nicht wirklich ausnutzen läßt) ...
... Die Frage ist nur, was der KT333A hier besser kann - von den Spezifikationen her liegt der Unterschied zum KT333 rein in der AGPx8 Unterstützung und in der höhere Geschwindigkeit zwischen North- und Southbridge. Beides bringt definitiv keine schnellere Chipsatzperformance hervor, da beide Interfaces aktuell noch lange nicht ausgenutzt werden. Insofern wird VIA wie schon bei KT266 & KT266A am Speed der Northbridge drehen müssen - oder aber der KT333A wird genauso "langsam" wie der KT333 (immer eingedenk der Tatsache, daß der KT333 sicher recht schnell ist, aber einfach die guten Speicher fehlen).
Forum ist wieder da! |
Lang hat es gedauert, aber nun ist es soweit: Das 3DCenter Forum ist wieder zurück!
Für registrierte User: Eventuell ist es notwenig, die alten Cookies zuerst zu löschen, bevor das Forum neue akzeptieren kann. Die alten Cookies liegen beim IE unter c:\windows\cookies und haben "@www.forum-3dcenter" im Namen enthalten. Diese Dateien sind einfach zu löschen und dann kann man sich dann neu einloggen (siehe gaaanz unten oder über "Profile").
Vielen Dank an Christian Müller und an HostEurope für die Hilfe.
PS: Die Suchfunktion des Forums wurde wieder zugeschaltet und ist nun auch für unregistrierte User verfügbar.
News des 7. Februar 2002 |
Beim Pricewatch ist schon einiges an GeForce4 MX440 Karten gelistet, so daß sich schon ein gewisser Marktpreis ermitteln läßt. Die vorgenannte GeForce4 MX440 taxiert aktuell zwischen 160 und 241 € (inklusive eingerechneter deutscher MwSt.), der Durchschnitt liegt bei ca. 170 €. Ausreichend Preise zu den anderen Karten gibt es leider noch nicht, aber anfänglich dürften diese wohl sehr nah bei den nVidia-Vorgaben von ca. 350 € für die GeForce4 Ti4400 und ca. 460 € für die GeForce4 Ti4600 liegen.
GamePC haben den aktuellen Zweikampf "RAMBUS vs. DDR-RAM" auf dem Pentium 4 etwas weitergesponnen und sich an den Test von PC1066 RAMBUS vs. PC3300 DDR-RAM gewagt. PC1066 ist RAMBUS mit 533 MHz physikalischem Takt, ergo 33% mehr als derzeit normaler PC800, respektive 2 GB/sec Speicherbandbreite (in einem i850 System mit DualChannel Architektur 4 GB/sec). PC3300 ist DDR-RAM mit 200 MHz physikalischem Takt, ergo 50% mehr als derzeit normaler PC2100, respektive 3 GB/sec Speicherbandbreite. Die Benchmarks von GamePC gehen dabei leicht zugunsten der RAMBUS-Lösung aus - welche zudem noch den Vorteil hat, daß sie im Laufe des Jahres verfügbar sein wird ...
... DDR400 bzw. PC3300 Speicher wird es dagegen in dieser Form möglicherweise nie geben, da die Signalstörungen im aktuellen DDR-RAM Design den Speicherherstellern schon bei DDR333 bzw. PC2700 einige Probleme bereiten. Deshalb hat Intel ja auch DDR-II auf dem Plan, welcher vor allem eine Änderung der Gehäuse-Form mit sich bringt, um diese Signalprobleme zu unterbinden. Laut diesen Plänen ist allerdings mit DDR-II/400 nicht vor Ende des Jahres zu rechen - wenn überhaupt so schnell. Da momentan keine Prozessoren mit 200 MHz FrontSideBus seitens AMD in Sicht sind (welche ideal zu DDR400 passen würden) und Intel bei HighEnd-Lösungen nach wie vor lieber auf RAMBUS setzt, wird auch (vorerst) keiner der CPU-Hersteller die wichtige Rolle des Vorantreibers von DDR400 übernehmen.
Nun ist es in diesem Lande (Österreicher und Schweizer seien hier ausdrücklich ob ihres Glücks ausgenommen) schon so weit gekommen, daß Flatrates versteigert werden, wie der Heise Newsticker berichten muss. Natürlich handelt es sich hierbei um einen einzelnen Werbe-Gag eines Internet-Providers - prinzipiell wirft diese Nachricht jedoch ein entlarvendes Licht auf die Bemühungen, Internet ohne Taktung zu einem christlichem Preis in Deutschland zu ermöglichen. Seit immerhin anno 1998 (erinnert sich noch jemand an den Internet-Streik ?) versuchen die User, dieser durchaus berechtigten und gesamtwirtschaftlich gesehen absolut sinnvollen Forderung mehr Gehör zu verschaffen. Leider ist in der Bürokratienation Deutschland bisher in dieser Richtung absolut gar nichts passiert - um genauer zu sein: Die bezahlbaren Flatrates sind seit 1998 sogar weniger denn mehr geworden. Ein absolutes Armutszeugnis für die Medienpolitiker dieser Nation.
News des 6. Februar 2002 |
Mit der offiziellen Einführung der GeForce4 MX/Ti Serien sind nun auch endlich (fast) alle noch offenen Fragen geklärt. Die GeForce4 Ti unterstützt PixelShader 1.3 (wobei der Sprung von 1.1 auf 1.3 deutlich geringer ist, als er von 1.3 auf 1.4 wäre). Die neue Anti-Aliasing Art "AccuView" ist dagegen eine alte Technik in neuem Gewand. Um genau zu sein: Es werden lediglich die Subpixel um eine viertel Pixel-Diagonale verschoben, der Rest wird wie früher gemacht. 4x-Anti-Aliasing wird noch immer mit der optisch sehr schlechten 2x2 ordered grid Methode durchgeführt - hier sind wir wirklich enttäuscht.
nVidia reagierte offenbar auf ATi, indem sie den "4xS" genannten neuen Anti-Aliasing Modus entwickelten. Die Erklärungen in den zur Verfügung stehenden White Papers sind allerdings so konfus geschrieben, dass man diese selbst mit dem Wissen, wie es funktioniert, nicht verstehen kann. Nun, es handelt sich um einen Treiber-Trick, der 2x Multisampling mit 2x vertikalem Oversampling verbindet: Weil dafür keine spezielle zusätzliche Hardware-Logik erforderlich ist, kann das auch eine GeForce3. Durch das integrierte Supersampling nimmt dabei die Textur-Schärfe zu.
Das größte Plus ist bei der resultierenden Subpixel-Maske zu sehen (welches mit etwas Fantasie eine spiegelverkehrte S-Form hat): Horizontale Kanten werden nun spürbar besser geglättet. Vertikale Kanten sehen allerdings weiterhin so aus wie beim gewohnten 4x-Verfahren. Die Performance der GeForce4 Ti beim 4x-Anti-Aliasing ist aktuell allerdings ziemlich verwirrend - so dass wir hier erst weitere Tests abwarten, ehe wir uns zum praktischen Nutzen des neuen alten Modus äußern.
Die wahren Werte der GeForce4 Serien liegen jedoch in anderen Details: Die GeForce4 MX/Ti unterstützt nun endlich auch sogenanntes "adaptives Deinterlacing", was für hochwertigen TV- und DVD-Genuß erforderlich ist, und welches die ATi-Karten ihrerseits schon seit längerer Zeit anbieten. Software DVD-Player können nun auch endlich durch nVidia-Chips wirklich entlastet werden, da ein Teil der Dekodierung von der GPU übergenommen werden kann (Inverse Cosinus-Transformation - übrigens ebenfalls ein Zugeständnis an fortschrittliche ATi-Features).
Am interessantesten finden wir, wie der Performance-Gewinn der GeForce4 Ti hauptsächlich zustande kam: Die Technik zur Optimierung der Bandbreite wurde um eine (man ahnt es schon!) ATi-Technik erweitert und das Anti-Alasing mit einer 3dfx-Methode beschleunigt. Ansonsten finden sich im Detail noch einige weitere Chip-Optimierungen. Vermutlich hat nVidia den GeForce3 Chip diversen Tests unterzogen, um so noch Potential zur Verbesserung aufzuspüren.
Die Preisgestaltung der Ti-Serie ist ebenfalls recht interessant: Je nach Taktrate muss man 199, 299 oder 399 $ löhnen, wobei die Aufpreise die relativ geringe Mehrleistung keineswegs rechtfertigen (die Ti4200 wird erst in einigen Wochen das Licht der Welt erblicken, weswegen sie bei den meisten (P)Reviews kaum erwähnt wird). Die MX-Linie ist ähnlich seltsam ausgepreist: Die kleinsten Versionen (mit SDRAM) lohnen sich nicht, da man dort gleich zur GeForce2 Ti mit DDR-RAM greifen kann. Die schnellste Version lohnt eigentlich auch nicht, da man für ein paar €uro mehr schon die kleinste GeForce4 Ti Version bekommt.
Insgesamt gesehen fällt die Bandbreiten-/Füllraten-Relation bei der GeForce4 Ti4200 am besten aus - der Speicher ist 11% schneller getaktet als der Chip. Bei der GeForce4 Ti4400 ist der Speicher genauso schnell getaktet wie der Chip, während die GeForce4 Ti4600 immerhin mit einem um 8% schnelleren Speicher aufwarten kann. Dafür kostet die 4600er allerdings auch doppelt so viel wie dieGeForce4 Ti4200, welche damit wohl die sinnvollste aller Entscheidungen ist: Sie bietet nicht nur die meiste Leistung pro €uro, sondern übertrifft auch (fast immer) die "alte" GeForce3 Ti500. Einziger Nachteil: Die GeForce4 Ti4200 ist wie schon erwähnt nicht vom Start weg erhältlich, sondern wird erst in ein paar Wochen antreten.
News des 5. Februar 2002 |
Leistungsmessungen zu den in letzter Zeit recht zahlreich erschienenen Radeon-Treibern kann man sowohl bei Tommti-Systems als auch beim BNO-Net visitieren. Erstere haben sich rein auf die Vertex- und PixelShader Performance konzentriert, letztere eher auf die übliche Game-Performance. Allerdings erreichen auch die neuesten 6032er Treiber keine Wunderdinge - eigentlich wird unter realen Spielen nichts schneller durch die letzten ATi-Treiber.
Der Planet 3DNow! hat als erster ein Preview des VIA KT333 Chipsatzes mit ersten Benchmarks anzubieten. Sicher hatte man zu diesem frühen Zeitpunkt "nur" ein Vorserien-Board zur Verfügung, prinzipiell wird damit aber schon ein erster Blick auf die Performance des neuen Chipsatzes für AMD-Prozessoren sichtbar. Aufgrund des recht geringen Performance-Unterschiedes zum KT266A Chipsatz wird VIA allerdings möglicherweise den KT333 Chipsatz nie veröffentlichen, sondern gleich zum KT333A Chipsatz übergehen, wie abermals der Planet 3DNow! berichtet.
Gab es da noch etwas abseits von ATi & nVidia? Ja, richtig - da war ja noch PowerVR und deren KYRO-Karten :-) ... bei Fun Computer gibt es jetzt einen Hinweis auf das mögliche Lieferdatum der KYRO II Ultra: "April" steht dort da. Das könnte durchaus passen: Präsentation auf der CeBIT gegen Ende März und Auslieferung ab April.
Und zum Schluß noch eine positive Nachricht in eigener Sache: Gemäß der aktuellen Voraussagen wird das 3DCenter Forum im Laufe des morgigen Tages wieder erreichbar sein. Dann wird es endlich auch möglich sein, über unsere - sicher streitbaren - jüngsten Artikel sowie den ebenfalls morgen anstehenden Launch der nVidia GeForce4 MX/Ti Serien kräftig zu diskutieren.
neuer 3DCenter-Artikel |
ATi Radeon 8500 128MB Präsentation
Der Titel dieses Artikels verspricht zugegebenermaßen nichts wesentliches - der Inhalt ist allerdings Dynamit, soviel sei hier schon versichert. Denn wir haben einen Video-Mitschnitt von ATi´s Präsentation zur 128-MB-Ausführung der Radeon 8500 Bild für Bild ausgebreitet und analysiert. ATi zeigt in dieser Präsentation ein ungewohnt hart-herzliches Marketing und bläst damit zum Frontal-Angriff auf nVidia und deren kommende GeForce4 MX/Ti Serien ... zum Artikel
News des 4. Februar 2002 |
Hartware haben nähere Informationen zum Sockel370-Tualatin-Adapter PL-370/T von PowerLeap anzubieten. Danach soll das gute Teil inklusive speziellem Kühler, aber ohne Prozessor, für eigentlich günstige 55 € zu haben sein (immerhin kann man damit Mainboards, welche heute auf 1.1 GHz beschränkt sind, auf bis zu 1.4 GHz + Overclocking nach oben treiben). Zudem haben Hartware eine erste Kompatibilitätsliste dieses Adapters ausgegraben - auf halbwegs modernen i815-Boards wird der Adapter wohl mit hoher Sicherheit laufen.
Laut dem Tech Report gibt es als erste Antwort auf nVidia´s GeForce4 Ti Serie in Bälde Radeon 8500 Grafikkarten mit 128 MB RAM zu kaufen. Dies geht einher mit einem aggressiven Preisrutsch: Die 128 MB Radeon 8500LE wird es für nur noch 199 $ geben (ca. 230 €), während die 128 MB Radeon 8500 mit 299 $ (ca. 350 €) antreten wird. Der Preis der letzteren scheint uns im übrigen im Vergleich mit dem Preis der Radeon 8500LE etwas überzogen - 25 MHz Takt mehr rechtfertigen eigentlich nicht einen um die Hälfte höheren Preis.
Langsam aber sicher müssen wir allerdings damit rechnen, daß ATi doch mehr als "nur" die 128 MB Ausführungen der Radeon 8500 und die Radeon 8500XT mit 300 MHz Chip- und Speichertakt gegen nVidia´s GeForce4 Serie in der Hinterhand hat. So berichten ein User im Forum von Rage3D wie auch Reactor Critical übereinstimmend, daß schon zur CeBIT der R250 Chip lanciert werden solle (wohl ein Flüchtigkeitsfehler, gemeint ist sicher der RV250 Chip). Höchstwahrscheinlich 1:1 basierend auf dem Radeon 8500 Design, soll dieser mit 350 MHz Chip- und Speichertakt antreten (war da nicht irgendwann einmal etwas von 1.5 mal schneller als die Radeon 8500? -> dies wäre jedenfalls mit 350 MHz Taktraten nicht zu erfüllen) ...
... Noch im zweiten Quartal soll dann der R300 Chip mit 400 MHz Chip- und Speichertakt ins Geschehen eingreifen, im 4. Quartal der R350 Chip (wohl wieder ein Flüchtigkeitsfehler, gemeint ist sicher der RV350 Chip). Reactor Critical bestätigen diese Termin-Vorstellungen indirekt mit einer Gigabyte-Roadmap, in welcher der R300 Chip schon im März diesen Jahres auftaucht. Trotzdem ist die ganze Sache unserer Meinung nach immer noch mit äußerster Vorsicht zu sehen: Zum einen wäre es schon sehr selten, wenn diese ursprünglichen Termine wirklich eingehalten werden, da Terminverschiebungen in der Chip-Entwicklung zum alltäglichen Brot gehören. Und zum anderen klingt es wirklich unglaublich, wenn ATi seinen DirectX9-Chip schon Monate von nVidia (NV30 im Herbst) herausbringen sollte. Nicht unmöglich - aber unglaublich und wohl eher weniger wahrscheinlich.