News-Archiv 9.-15. Dezember 2002 (50. Kalenderwoche)
15. Dezember 14. Dezember 13. Dezember 12. Dezember 11. Dezember 10. Dezember 9. Dezember
News des 15. Dezember 2002 |
Die c´t hat in Ihrer am Montag erscheinenden Ausgabe 26/2002 einen so ziemlich exklusiven Test eines Athlon 64 Systems anzubieten. Benutzt wurde eines der 500 von AMD herausgegebenen K8-Entwicklermuster, im genaueren ein Athlon 64 mit 1.2 GHz Taktfrequenz und 1 MegaByte Level2 Cache. Die niedrige Taktfrequenz erklärt sich aus dem Vorserien-Status, in welchem üblicherweise doch recht niedrig getaktete Modelle zum Einsatz kommen, um keine Stabilitätsprobleme zu provozieren. Die 1 MegaByte Level2 Cache sind zudem zwar recht hochgegriffen, dennoch nicht unrealistisch ...
... Denn sowohl die SingleProzessor-Ausführung "Athlon 64 DT" als auch die DualProzessor-Ausführung "Athlon 64 DP" wird mit diesen 1 MB Level2 Cache antreten. Jedoch wird es von ersterem auch noch eine 256 kB Variante und von letzterem auch noch eine 512 kB Variante geben, welche aufgrund des niedrigeren Preises wohl in größeren Kontingenten als die 1 MB Varianten über den Ladentisch gehen werden. Sei es wie es ist: AMD hat eine 1-MB-Variante geliefert und die c´t hat diese mit DDR333-Speicher bestückt, womit sich das Athlon 64 Testsystem natürlich im bestmöglichen Lichte darstellt ...
... Denn auf der Vergleichseite steht nur ein Pentium 4 Northwood mit 2.2 GHz mit FSB400 und DDR266-Speicherunterbau. Wieso die c´t hier nicht eine DualChannel DDR-RAM oder i850E RAMBUS Lösung als Counterpart ansetzte, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Angenommen, der Athlon 64 käme wirklich mit 1.2 GHz in den Markt, wäre das gewählte Pentium 4 System sicherlich ein repräsentativer Gegner (übliches LowCost-System: hohe Gigahertz-Zahl, aber schwaches restliches System). AMD wird den Athlon 64 aber mit um die 2 GHz starten, jener wird sich dann mit dem Pentium 4 mit 3 GHz und mehr herumschlagen müssen, insofern wäre ein HighEnd-Unterbau für den Pentium 4 bei diesem Vergleich doch eher angebracht gewesen ...
... Nichts desto trotz ist einwandfrei zu sehen, wie AMD mittels des K8-Cores die Pro-MHz-Leistung weiter kräftig nach oben getrieben hat. Jener Athlon 64 mit 1.2 GHz kommt im Schnitt der Benchmarks ungefähr auf die Werte jenes 2.2 GHz Pentium 4, so daß ein zum K8-Start releaster Athlon 64 mit 2.0 GHz es wohl problemlos mit den 3-GHz-Boliden von Intel aufnehmen kann. Der drastische Unterschied in der Pro-MHz-Leistung zwischen Athlon 64 und Pentium 4 von um die 50 Prozent (schneller bei gleichem Takt) wird dann AMD allgemein weiterhelfen, den Mythos "MegaHertz = Performance" zu entkräften. Dies sollte dann auch bis zum letzten sich ansonsten sich für Computertechnik wenig interessierenden Käufern durchdringen ...
... An dem mitgetesteten Athlon XP System mit (heruntergetakteten) 1.2 GHz auf FSB266 lässt sich zudem schön sehen, wie AMD die Pro-MHz-Leistung beim Athlon 64 gegenüber dem aktuellen Athlon-Prozessor hat steigern können: Auf gleichem Takt liegt der Athlon 64 selbst unter der gewählten 32bittigen Umgebung runde 25 Prozent vor dem Athlon XP. Für die 256 kB Level2 Variante, welche wohl den Massenmarkt dominieren wird, gehen wir im übrigen nicht von großartige Performance-Abschlägen aus, da der große Level1 Cache des Athlon XP/64 (128 kB) anders als beim Pentium 4 schon viele Cache-Abfragen abfängt, womit der Level2-Cache bei Athlon-Prozessoren nicht ganz so bedeutend wie beim Pentium 4 ist.
News des 14. Dezember 2002 |
Die x-bit Labs haben mal wieder eine Grafikkarte mittels Chip- und Spannungsmodifikation sowie einer Wasserkühlung für den Grafikchip bzw. passiven Kühlern für den Grafikspeicher zu Overclocking-Höchstleistungen getrieben: Diesesmal mußte eine ATi Radeon 9700 Pro dran glauben, was im übrigen aufgrund der erreichten Taktrate von stabilen 450 / 400 MHz einen leichten Vorgeschmack auf die vom R350-Chip (soll angeblich Radeon 9900 heißen) zu erwartenden Leistung ergibt, falls jener R350-Chip nicht wesentlich zum R300-Chip verändert wurde ...
... Entscheidend für die Höhe des Leistungsgewinns bei dieser 38prozentigen Chip- und 29prozentigen Speicherübertaktung ist jedoch die gewählte Auflösung: Während unter 1024x768 der Gewinn mit 6 Prozent nur äußerst bescheiden ausfällt (immerhin von 325/310 auf 450/400 übertaktet!), geht er bei 1280x1024 schon auf 24 und bei 1600x1200 auf stattliche 31 Prozent hinauf. Richtig ansprechend wird es in jedem Fall unter Anti-Aliasing oder/und dem anisotropen Filter, dort entsprechen die Leistungsgewinne selbst unter 1024x768 mit 25 bis 35 Prozent fast der angesetzten Übertaktung ...
... Interessanterweise trug dabei die Chipübertaktung zumeist etwas mehr zum Performance-Gewinn bei als die Speicherübertaktung. Ganz besonders unter dem anisotropen Filter entscheidet bei der Radeon 9700 Pro fast nur noch die Renderingleistung und nicht mehr die Speicherbandbreite. Dies nährt natürlich die momentan gern verbreitete Vermutung, daß deren Frühlings-Refresh R350 dann wieder mit je zwei Textureneinheiten bei den 8 Pixel-Pipelines antreten könnte (Radeon 9700 Pro: 8 Rendering-Pipelines mit je einer Textureneinheit).
Im sehr umfangreichen und tiefgehenden Intel E7205 "Granite Bay" Chipsatz Review bei Hard Tecs 4U hat man sich nicht nur den Chipsatz ansich und drei auf diesem basierende Mainboards von Asus und MSI angesehen, sondern ist auch den Performancevergleich "DualChannel DDR-RAM vs. DualChannel RAMBUS", beide auf 4,0 GB/sec Bandbreite, ausführlich angegangen. Trotz dieser gleichen Speicherbandbreite schafft es der E7205 bekanntermaßen nicht ganz, das Niveau des i850E RAMBUS-Chipsatz zu erreichen, allerdings ist der Unterschied wohl nicht weltbewegend. Auf den sehr scharfen Timings des Asus E7205-Boards (2-2-2-5) wurden die i850E-Werte zudem fast erreicht ...
... RAMBUS jedoch klar zu überbieten, wird wohl aber erst mit DualChannel DDR333 gelingen, welches allerdings der Intel E7205 Chipsatz nur im Overclocking-Betrieb bietet (dafür muß man den FSB und damit die CPU um 25 Prozent übertakten, falls die CPU das mitmacht). Ohne Overclocking kommt man nur mittels asynchroner Speichertaktung zum DDR333-Modus, dieses Feature bietet der E7205 jedoch nicht. Was sich möglicherweise als Fehler seitens Intel rächen könnte, denn der zum Jahresanfang anstehenden E7205-Konkurrent SiS 655 wird DualChannel DDR333 und inoffiziell möglicherweise sogar schon DualChannel DDR400 unterstützen.
Die gestern veröffentlichte Alpha-Version 1.3a von Mozilla stellt die erste offizielle Version des Browsers mit integriertem Spam-Schutz nach Paul Graham´s "A Plan for Spam" Konzept dar. Da jener lernende Filter jedoch noch nicht so reibungslos läuft, wie sich das die Mozilla-Programmierer vorstellen, kann man aus Sicherheitsgründen mit Mozilla 1.3a Spam noch nicht automatisch löschen lassen. Momentan ist nur die Markierung von Spam-Mails als solche möglich, das automatische Löschen jener Mails wird erst dann eingebunden, wenn der Spam-Filter zur vollsten Zufriedenheit funktioniert.
News des 13. Dezember 2002 |
Die Tilebase hat sich die 3Dlabs VP760 & VP560 angesehen. Trotz ähnlichen Namens basieren beide Karten auf höchst unterschiedlichen Chips: Die VP760 auf dem bekannten 3Dlabs P10, die VP560 auf dem neuen 3Dlabs P9. Der P9 ist ein deferred Renderer (verzögerter Renderer, d.h. er prüft zuerst ob die Pixel sichtbar sind und rendert sie dann erst), welcher aber im Gegensatz zu den KYRO-Chips nicht auf Tiles als Grundeinheit setzt, sondern auf die allgemeinüblicheren Dreiecke. Die von 3Dlabs "Slipstream" genannte Technologie verbindet so die Vorteile beider Welten miteinander, alle zukünftigen 3Dlabs-Chips sollen auf dieser basieren ...
... Der P9 verfügt zwar im Gegensatz zum P10 über die Slipstream-Technologie, hat aber nur 104 SIMD-Einheiten und ein 128bittiges DDR-Speicherinterface anstatt der 208 SIMD-Einheiten und des 256bittigen DDR-Speicherinterfaces des P10. Sehr positiv ist dem Artikel der Tilebase anzurechnen, daß man sich auch um ausreichend Spiele-Benchmarks gekümmert hat - bisher sind die 3Dlabs-Chips diesbezüglich kaum ausgemessen wurden. Allerdings ist den Benchmark-Ergebnissen die Optimierung der 3Dlabs-Treiber auf professionelle Anwendungen anzumerken: Sowohl die VP560 als auch die VP760 können es nicht mit einer GeForce4 Ti4200 aufnehmen ...
... Rein technisch betrachtet sind nichts desto trotz die Ergebnisse der VP560 mit P9-Chip gegenüber der VP760 mit P10-Chip sehr ansprechend, da in niedrigen bis normalen Auflösungen zumeist identisch. Hier scheint trotz nur der Hälfte der SIMD-Einheiten das Slipstream-Verfahren Wirkung zu zeigen, exzellent zu sehen im übrigen bei den PowerVR Overdraw-Benchmarks. In höheren Auflösungen fehlt der VP560 dann jedoch anscheinend die Bandbreite. Da jedoch die Grundleistung beider 3Dlabs-Karten unter 3D-Spielen gemessen an heutigen Ansprüchen immer noch zu niedrig ist, empfehlen sich beide auf professionelle Aufgaben ausgerichteten Produkte nicht als Spieler-Grafikkarten ...
... Diesbezüglich wird man abwarten müssen, was 3Dlabs zukünftig noch an weiteren Grafikchips auf Basis der Slipstream-Technologie präsentieren kann. Wichtig wird wohl ebenfalls die Integration eines unterteilten Speicherinterfaces á Radeon 9700 Pro (4 x 64 Bit DDR) oder GeForceFX (4 x 32 Bit DDR/II) sein, ohne dieses Feature ist in hohen Auflösungen und/oder unter Anti-Aliasing eigentlich kaum noch etwas zu erreichen. Doch dies wird zukünftigen 3Dlabs-Chips vorbehalten sein, denn auf Basis der aktuellen 3Dlabs-Chips wird es wohl keine Consumer-Karten geben, wie die 3Dlabs-Muttergesellschaft Creative im within3D-Interview indirekt bestätigte.
Wie die DigiTimes berichten, ist die ATi Radeon 9500 Pro bei den OEM-Partnern von ATi derzeit so hoch im Kurs und entsprechend oft geordert, daß momentan kaum Chips für das Retail-Geschäft übrig bleiben. Die "kleinere" Radeon 9500 ohne Pro wird wohl noch in den letzten Dezember-Tagen in den deutschen Handel gelangen, die wesentlich interessante Radeon 9500 Pro (deutlich bessere Leistung zu einem kaum höherem Preis) wird dagegen wahrscheinlich erst im Januar real verfügbar werden.
Die nächste Chance im Grafikchip-Namensverwirrspiel bekommt ATi im nächsten Jahr mit dem RV280-Chip. Jener fast verschollen geglaubte Chip ist eine reine AGPx8-Abwandlung des RV250-Chips (Radeon 9000 /Pro) - ob dann eine "Radeon 9200" fällig wird? ;-) Zumindestens wird der RV280-Chip nicht beim üblichen ATi-Produktionspartner TSMC, sondern bei dessen stärkstem Konkurrent UMC gefertigt, wie die DigiTimes in Erfahrung bringen konnten. Anscheinend vergibt ATi aber allgemein die Aufträge für die LowCost-Chips an UMC, denn auch die (im OEM-Segment immer noch gefragten) Radeon 7000 Chips (ehemals Radeon VE) läßt ATi bei UMC fertigen.
News des 12. Dezember 2002 |
Bei Reactor Critical will man die entgültigen Taktraten der nVidia GeForceFX wissen: Die 5800 Ultra soll mit den erwarteten 500/500 MHz antreten, die normale 5800 dagegen nur mit 400/450 MHz. Mit dem niedrigen Chiptakt für die normale Ausführung hält nVidia wahrscheinlich die Ausbeute an NV30-Chips noch, von denen sicherlich nicht jeder anfänglich 500 MHz schafft und so nicht auf die Halde wandern muss, sondern als "5800" mit 400 MHz trotzdem noch verkauft werden kann. Beide Karten werden im übrigen mit 128 MB DDR/II Speicher und D-Sub, DVI-I und TV-Out antreten ...
... Das etwas extreme Coolingsystem "FX Flow" der auf der Comdex vorgeführten Karte wird es wider ersten Erwartungen doch in die Serienproduktion schaffen, die 5800 Ultra Karten werden damit ausgerüstet. Damit verstösst eine solche Karte allerdings rein offiziell gegen die AGP-Spezifikationen, da die Belegung eines weiteren PCI-Platzes durch eine AGP-Karte nur Karten nach "AGP Pro" Norm gestattet ist, was die GeForceFX 5800 Ultra allerdings nicht ist. Bei den normalen 5800er Karten kann dieses nach "Ohrenzeugen" sehr laute Coolingsystem allerdings entfallen, so daß 5800er Karten wohl zumeist einen etwas gewöhnlicheren und vor allem leiseren Kühler tragen dürften.
Zur ATi Radeon 9100 ist inzwischen eine heiße Diskussion entbrannt, inwiefern die reine Umbennenung des Radeon 8500 Chips in einen Radeon 9100 Chip nicht eine verwerfliche Marketing-Aktion sei oder eben auch nicht :-). Natürlich kann man trefflich argumentieren, daß ATi mittels Radeon 9000 und 9100 nun schon zwei Chips auf dem Markt hat, welche eine "9" im Namen tragen und damit eine DirectX9-Zugehörigkeit suggerieren, die jedoch nicht zutrifft - ganz besonders, wo ATi zu Zeiten der Radeon 8500 noch so stolz darauf war, daß die eigene Namensgebung die DirectX-Klasse der Chips eindeutig ausweist ...
... Entgegenhalten könnte man hierzu, daß die Namensgebungen von Grafikchips insbesondere nach der GeForce4 MX irgendwie "Schall und Rauch" geworden sind und daß man sich von diesen Verwirrspielchen der Hersteller nicht unbedingt aufziehen lassen sollte. Wichtig ist, was unter der Haube schlummert, und dies ist im Fall der Radeon 9100 ein 1a Radeon 8500 Chip, was ATi zwar nie öffentlicht zugeben wird, aber indirekt in den eigenen Dokumentationen so darlegt. So wird im (eigentlich eher internen) ATi Radeon 9100 Product Marketing Advisory (PDF, 96 kB) klar von einem "R200 based" Chip gesprochen (R200 = Radeon 8500) ...
... Zudem liegt Chip-technisch der einzige Unterschied in einem anderem BIOS. ATi empfiehlt seinen Board-Herstellern hierzu, keine Flash-Programme an Endkunden herauszugeben, damit diese nicht Radeon 8500 Karten zu Radeon 9100 Karten flashen können :-). Dies hätte den gewissen Vorteil, daß der Grafikkarten-Treiber dann auch den "Fullstream" Video Deblocking Filter freischalten würde, welchen ATi der Radeon 8500 verwehrt. Das gestern fälschlicherweise als neu bezeichnete Feature "Video Immersion II" beherrscht bereits die Radeon 8500, der "Fullstream" Video Deblocking Filter ist in der Tat das einzig "neue" an der Radeon 9100 gegenüber der Radeon 8500 ...
... Jenes vorgelinkte Dokument gibt aber auch die ATi-Empfehlungen für die Taktfrequenzen der Radeon 9100 preis - 250/250 MHz sollen es laut ATi maximal sein, also wie die Radeon 8500LE. Damit dürfte die Radeon 9100 jedoch kaum schneller als die Radeon 9000 Pro mit 275/275 MHz Taktfrequenz sein, trotz das letztere mit nur der Hälfte der Textureneinheiten und ohne extra T&L Einheit (T&L wird bei dieser über den Vertex Shader realisiert) antritt. Die ersten seinerzeitigen Benchmarks der Radeon 9000 Pro zeigten jedenfalls eine der Radeon 8500LE sehr ähnliche Performance (leichte Vorteile für die Radeon 8500LE), womit diese Ergebnisse auch klar auf die jetzt neu antretende Radeon 9100 zutreffen sollten ...
... Vorteile für den Käufer ergeben sich somit durch eine Radeon 9100 auf 250/250 MHz kaum, selbst beim Übertakten sollte der Radeon 9000 Pro Chip aufgrund der geringeren Transistoren-Menge (nur ca. 45 Millionen gegenüber den 60 Millionen der Radeon 8500/9100) besser Ergebnisse aufweisen als die "neue" Radeon 9100. Ohne - aufgrund der relativ niedrigen Taktung - greifbaren Leistungsvorteil bei der Radeon 9100 steht allerdings die Frage im Raum, ob tatsächlich ATi mit diesem Chip noch einmal etwas Bewegung in den Mainstream-Markt bringen wollte oder ob das Ganze nicht doch nur eine Abverkaufsaktion der nicht geringen Radeon 8500 Lagerbestände darstellt.
News des 11. Dezember 2002 |
So wie es ausschaut, scheint Sapphire mit seiner (wieder zurückgezogenen) Produktseite zur ATi Radeon 9100, über welche wir am 20. November berichteten, nicht Unrecht gehabt zu haben und es gibt diesen Chip tatsächlich. Zumindestens schreibt Golem in seiner entsprechenden Radeon 9100 Meldung etwas von "laut ATi" und präsentiert auch ein offizielles Radeon 9100 Logo. Jener Chip ist aber mitnichten etwas neues, ATi verwendet dafür ganz einfach die noch auf Halde liegenden Radeon 8500 Chips. Beim letzten Analysten-Meeting wurde ATi von den diesen schließlich auch gefragt, warum die Lagerbestände an 8500er Chips immer noch so hoch sind :-) ...
... Denn daß die Radeon 9100 die aus Performance-Sicht leicht enttäuschende Radeon 9000 /Pro beerben soll, halten wir für keine gute Erklärung. Es mag sein, daß zum seinerzeitigen Start der Radeon 9000 /Pro es eine Enttäuschung darüber gab, daß jener Chip etwas langsamer als die Radeon 8500 war/ist, jedoch spielen diese 5 Prozent Unterschied bei dem Preissegment, in welchem diese Karten derzeit rangieren und angesichts der neu in den Markt kommenden Radeon 9500 /Pro Karten wohl keine Rolle mehr. Zudem ist nicht einmal sicher, ob die Radeon 9100 wirklich (wie die Radeon 8500) schneller als die Radeon 9000 Pro werden wird, bezüglich der Taktraten erstgenannter liegen widersprüchliche Angaben vor ...
... So berichten Golem von 200 bis 250 MHz, was eine Radeon 9100 allerhöchstens auf dieselbe Performace wie eine Radeon 9000 Pro (275/275 MHz) bringen würde. Die nicht mehr online zu sehende Produktseite der Sapphire Radeon 9100 sprach dagegen von einem Chiptakt von 300 MHz, was dann wiederum durchaus ansprechend wäre. Hier gilt es die Ankündigungen der einzelnen Boardhersteller abzuwarten, wahrscheinlich wird jeder seine Radeon 9100 mit etwas anderen Taktraten in den Markt bringen, da auf dem angepeilten Mainstream-Markt die exakten Taktfrequenzen sowieso kaum beachtet werden und es eher um Marketing-Schlagworte geht ...
... Davon hat die Radeon 9100 reichlich: Es handelt sich um wie gesagt einen Radeon 8500 Chip mit 4 Rendering-Pipelines mit je 2 Textureneinheiten (Radeon 9000 /Pro: nur jeweils eine Textureneinheit). Dazu gibt es vollwertigen DirectX8-Support mit Vertex Shader 1.1 und Pixel Shader 1.4 (Radeon 9000 /Pro hat einen sogenannten "optimierten" Shader, was in diesem Fall eine featuregleiche, aber leistungsschwächere Version ist), zudem wurde das Radeon 9000 /Pro Feature des "Fullstream" Video Deblocking Filters und das Radeon 9500/9700 Feature des "Video Immersion II" DVD-Decoders (Irrtum, kann bereits die Radeon 8500) integriert ...
... Die beiden letztgenannten, gegenüber dem originalen Radeon 8500 Chip einzigen neuen Features werden aber rein über den richtigen Treiber per Shader realisiert und könnten demzufolge theoretisch auch auf Radeon 8500/9000 angeboten werden. Jenes wird ATi allerdings nicht tun, die beiden genannten Features werden nur bei "echten" Radeon 9100 Chips freigeschaltet (wahrscheinlich per BIOS-Abfrage realisiert). Preislich will man die Radeon 9100 ab Januar 2003 für ca. 99 $ bzw. in Europa ca. 120 Euro anbieten - ob das ein sinnvolles Angebot ist, entscheiden die entgültigen Taktfrequenzen, mit welchen die Boardhersteller letztlich antreten werden.
Weil gestern die 0.5er Version des auf Mozilla basierenden Phoenix-Browsers veröffentlicht wurde, haben wir uns diese auf Sicherheit wie auf Kompaktheit getrimmte Variation einmal angesehen. Phoenix sieht neben der technisch gleichen Basis auch äußerlich Mozilla sehr ähnlich, zeigt aber in der Tat eine hohe Kompaktheit durch geringeren Ressourcenverbrauch, recht schnellen Seitenaufbau und sehr fixe Reaktionen auf Benutzereingaben. Mozilla fühlt sich hier im Vergleich zum Internet Explorer manchmal etwas träge an, was bei Phoenix definitiv nicht so ist ...
... Aus dem Cache heraus startet Phoenix zudem schneller als Internet Explorer und Mozilla bzw. Netscape 6/7, wobei dafür jene durch ihre Schnellstartfunktion (welche den größten Teil des Browsers schon beim Windows-Start lädt) einen kürzeren ersten Start hinlegen. Gelungen ist die Bookmark-Funktion, die wie schon Mozilla die Internet Explorer Favoriten automatisch kopiert. Leider funktioniert dies nicht mit eventuell vorhandenen Mozilla-Bookmarks, diese lassen sich aber mit einigen HTML-Kenntnissen entweder manuell einfügen (Update: über Bookmarks/Manage Bookmarks/Files/Import gibt es eine Import-Funktion) oder aber man benutzt gleich die Mozilla-Bookmarks direkt in Phoenix ...
... Des weiteren gibt es einen extra Abschnitt bei den Bookmarks, deren Links direkt in einer immer sichtbaren Navigationsleiste angebracht werden - für den Ein-Klick-Zugriff auf die allerwichtigsten Links eine gute Lösung. Zudem wurde die Suchfunktion für die aktuell angezeigte HTML-Seite direkt in die Standard-Oberfläche integriert. Eine Mailfunktion bietet diese Phoenix-Version allerdings nicht, dafür ist der Download mit nur 6 MB aber auch entsprechend klein. Als schnellen Zweitbrowser oder aber für leistungsschwache PC-Systeme bzw. Notebooks/Laptops kann man Phoenix trotz der noch niedrigen Versionsstufe durchaus einmal austesten.
News des 10. Dezember 2002 |
Unsererseits beinahe übersehen wurde bisher ein hochinteressanter Artikel seitens des Planet 3DNow! mit dem Titel "Doping für CPUs - Möglichkeiten der Leistungssteigerung". Gemäß jenem Titel geht es im Artikel um verschiedene Möglichkeiten, per besserer Software-Unterstützung oder anderer Hardware-Konzeption zu schnelleren Prozessoren-Architekturen zu kommen, so gibt es (unter anderem) auch ein interessantes Kapitel zu HyperThreading. Zudem sei erwähnt, daß der Artikel nicht hochtechnisch, sondern positiverweise allgemeinverständlich verfasst wurde, bei Prozessoren-Technologie keine ganz leichte Übung :-).
Wie Hard Tecs 4U berichten, wird es nach Thoroughbred-A (2200+) und Thoroughbred-B (2400+ bis 2800+) noch ein weiteres Stepping des Thoroughbred-Prozessors geben, von AMD "C0" bezeichnet. Die zu den beiden anderen Thoroughbred-Steppings wieder leicht erhöhte Die-Größe läßt auf einige zusätzliche Transistoren schließen, welche zur Signalverstärkung bei steigenden Taktfrequenzen üblicherweise benötigt werden. Möglicherweise wird AMD so auch in die Lage versetzt, den Thoroughbred-Core noch weiter als bis 2.25 GHz / 2800+ zu treiben, andererseits könnte man den neuen Core aber natürlich auch "nur" zur reinen Steigerung der Produktions-Ausbeute einsetzen und die Prozessoren überhalb 2800+ dem kommenden Barton-Core überlassen.
Jener Barton-Core soll nächstes Jahr dann den FSB400 zu AMD-Prozessoren bringen, womit sich die ComputerBase vorab beschäftigt hat. Zwar hatte man keinen Barton mit 512 kByte Level2 Cache zur Verfügung, jedoch sind der FrontSideBus von 200 MHz DDR sowie der dafür sinnvolle RAM-Takt von 200 MHz DDR mittels des nForce2-Chipsatzes schon jetzt halbwegs problemlos realisierbar (sofern der Speicher bei 200 MHz noch stabil läuft). Gegenüber einem gleichgetaktetem Prozessor mit FSB333 und DDR333 kam die Kombination FSB400 und DDR400 auf ein Leistungsplus von guten 4 Prozent ...
... Gegenüber den derzeit sicherlich noch wesentlich weiter verbreiteten AMD-Prozessoren mit FSB266 und DDR266 waren es dagegen schon 14 Prozent Geschwindigkeitszuwachs allein durch den höheren FSB- und RAM-Takt. Damit kann der Barton natürlich gerne kommen, ganz besonders wenn sein verdoppelter Level2 Cache in dieser Rechnung noch gar nicht enthalten ist und ebenfalls noch einmal für einen kleinen Leistungzuwachs sorgen wird. Gleichzeitig ergibt sich für die Besitzer wirklich "taktfester" Speicherbausteine genauso die Möglichkeit, mittels des nForce2-Chipsatzes auch heutige AMD-Prozessoren schon jetzt auf 200 MHz FSB- und RAM-Takt zu betreiben.
News des 9. Dezember 2002 |
Wir bitten um Entschuldigung für den News-Ausfall am gestrigen Sonntag. Andere Probleme haben sich (unerwartet) vorgedrängelt, zudem war News-technisch sowie nichts wirklich brennend interessantes zu berichten. Die News sind dann halt dafür heute ein klein wenig reichlicher ausgefallen :-).
PCPop haben ein Interview mit ATi geführt, welches eine gewisse Klarheit zu den Chips R350 und RV350 bringt. Der R350 stellt wie schon bekannt den Frühlings-Refresh des R300-Chips (Radeon 9500/9700) dar. Er wird weiterhin in 0.15 micron gefertigt werden, vermutlich enthält er nur recht wenig neues und tritt vor allem mit höheren Taktraten. Mittels der 0.15 micron Fertigung sind ein Chiptakt bis maximal 400 MHz zu erwarten, beim Speichertakt könnte ATi aber mittels DDR/II Einsatz durchaus auch bis auf 500 MHz gehen. Als Terminlage gab ATi wie schon an anderer Stelle den Frühling 2003 an ...
... Möglicherweise wird man den R350-Chip auch recht früh im Februar/März 2003 vorstellen (um nVidia mit ihrem dann anlaufenden GeForceFX-Verkauf ein wenig zu ärgern), den Verkaufsstart erwarten wir unsererseits aber erst im April/Mai 2003. Der RV350 wird dagegen der erste ATi-Chip in 0.13 micron sein, rein zeitlich soll dieser Chip ähnlich dem R350 in den Markt kommen. Genaueres zum Chip selber ist bisher nicht bekannt, gemäß dem "V" im Codenamen ist allerdings von einer kostenoptimierten Version auszugehen, welche den Massenmarkt ansprechen soll. Ob zu dieser Kostenoptimierung auch Abspeckungen am Chip gehören, ist derzeit noch höchst ungewiss.
Momentan sind ATi´s Mainboard-Chipsätze kaum bei den Mainboard-Herstellern vertreten, doch für die Zukunft plant der Grafikchip-Hersteller auch in diesem Markt stärker mitzumischen. Wie Hard Tecs 4U berichtet, sind dazu auf der Pentium 4 Seite die Chipsätze RS300 und RS300VE geplant. Beide unterstützen FSB800, DDR400 und HyperThreading sowie tragen eine integrierte Radeon 9000 Grafiklösung in sich. Der Unterschied besteht im Speicherinterface: Der RS300VE verfügt über ein SingleChannel, der RS300 ein DualChannel DDR400-Interface ...
... Falls man die integrierte Grafik nutzen will, ist natürlich nur die große Variante RS300 sinnvoll, ansonsten hat der Grafikchip zu wenig Bandbreite zur Verfügung. Jene integrierte Radeon 9000 wird im übrigen den ersten integrierten DirectX8-Grafikchip darstellen, daneben winkt mangels leistungsfähiger Konkurrenz die klare Performance-Krone bei integrierten Pentium 4 Grafiklösungen (bisher gibt es hier nur die recht lahmen ATi IGP340 oder Intel i845PE oder noch langsameres). Doch auch für den Athlon 64 Prozessor will sich ATi mit neuen Chipsätzen betätigen ...
... Hier steht der RX380 ohne integrierte Grafik und der RS380 mit integrierter Radeon 9000 Grafik an. Aufgrund dessen, daß der Speichercontroller beim Athlon 64 (und Opteron) schon in der CPU sitzt, entfällt hier die FSB- und RAM-Angabe, da dies letztlich über die CPU gelöst wird. Dies hat auch Auswirkungen auf die im RS380-Chipsatz integrierte Radeon 9000: Diese kann nicht über den nun in der CPU befindlichen Speichercontroller mit dem Hauptspeicher kommunizieren, sondern benötigt dafür ein zusätzlich integriertes 64 Bit Speicherinterface ...
... Jenes zusätzliche Interface ermöglicht allerdings auch, der integrierten Radeon 9000 noch einen zusätzlichen Speicher als vollkommen eigenen Frame-Buffer (zusätzlich zum Hauptspeicher) zur Verfügung zu stellen - eine Möglichkeit, welche direkt in die Northbridge von Mainboard-Chipsätzen integrierte Grafiklösungen in der Regel nicht haben. Ganz nebenbei kommt es mit diesem RS380-Chipsatz auch zum Showdown der integrierten Grafiklösungen mit nVidia, welche ihrerseits einen nForce2 für den Athlon 64 mit integrierter GeForce4 MX schon in der Hinterhand haben.
Ebenfalls Hard Tecs 4U haben sich mal wieder mit dem Thema HighEnd-Speicher beschäftigt und dazu ihrem Speicherroundup ein weiteres Update verfasst. Neu dabei waren ein PC3200/DDR400 Riegel von Mushkin sowie zwei PC3500/DDR433 Riegel von GeIL und Corsair im Vergleich zu den bisher getesteten 9 HighEnd-Speichern. Die beiden PC3500-Speicher ermöglichen zum einen den Betrieb auf bis zu 217 MHz Speichertakt (und teilweise sogar noch mehr), allerdings dann nur mit einer CAS Latency von 2.5. Zum anderen ist mit diesen aber auch noch der (stabile) DDR400-Betrieb bei einer CAS Latency von 2.0 möglich, was nur wenige der heutigen HighEnd-Speicher schaffen.