News-Archiv 17. - 23. März 2003 (12. Kalenderwoche)
23. März 22. März 21. März 20. März 19. März 18. März 17. März
News des 23. März 2003 |
Die meisten der neueren Mainboard-Chipsätze (nForce 1/2, KT333/KT400, i845/i850) unterstützen bekanntermaßen nur noch AGPx2- und AGPx4-Grafikkarten laut AGP 2.0 Spezifikation - genauer: Nur noch Karten mit 1.5 Volt AGP-Signalspannung, nicht aber mehr mit 3.3 Volt Versorgungsspannung laut der AGP 1.0 Spezifikation, welche seinerzeit für AGPx2 verfasst wurde. Für die mittlerweile altgedienten KYRO II Grafikkarten stellt die Anforderung der 1.5 Volt AGP-Signalspannung zwar kein Problem dar, jedoch sind viele KYRO II Karten per BIOS auf AGPx2 limitiert - und dies wirft einige der neuen Mainboards aus der Bahn, welche die Karten dann wohl fälschlicherweise als 3.3-Volt-Karten zurückweisen ...
... Die Lösung für dieses Problem präsentieren deferred Power, dort zeigt ein Artikel, wie man seiner KYRO II Grafikkarte am Beispiel einer Hercules 3D Prophet 4500 den AGPx4-Modus mittels eines kombinierten Hard- und Softwaremods beibringen kann. Dabei wird auch die AGP-Signalspannung fest auf 1.5 Volt verstellt, so daß die angesprochenen Erkennungsprobleme mit einigen störigen Mainboards der Vergangenheit angehören dürften. Natürlich macht diese Modifikation nur Sinn für Anwender mit den genannten Problemen, ansonsten bringt der Wechsel von AGPx2 zu AGPx4 der KYRO II wie allen anderen derzeitigen Grafikkarten keinerlei Performance-Gewinn.
Einen ziemlich interessanten Artikel über das ab April in Kraft tretende neue Jugendschutzgesetz liefert der Spiegel ab. Daß die ab April nicht mehr unter Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS), sondern dann unter Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) firmierende "Indizierungs-Dienststelle" ab diesem Zeitpunkt nicht mehr bedingungslos erst auf den Antrag eines Jugendamtes oder ähnlicher Stellen agieren darf, sondern laut eigenem Gusto, dürfte inzwischen wohl weithin bekannt sein. Jene Neuregelung wird im übrigen solche "Amtsböcke" wie die Indizierung des originalen Unreal Tournament erst drei Jahre nach dessen Release verhindern, zukünftig kann man sich darauf einstellen, daß Indizierungskandidaten schon nach wenigen Tagen oder gar noch vor Verkaufsstart indiziert werden ...
... Gleichfalls wendet sich der Gesetzgeber mit dem neuen Gesetz aber auch einigen anderen bisherigen Gesetzeslücken zu: So wurde nun auch - so runde 8 Jahre nach deren Einführung - die bei Spiele-Magazinen absolut üblichen Beilage-CD vom Gesetzgeber "entdeckt". Diese dürfen nun kein "jugendbeeinträchtigendes Material" (alles, was ab 16 Jahren freigegeben ist) mehr enthalten, womit Demo-Versionen und Videos von ganzen Spiel-Genres es künftig schwer haben werden, auf diesen Beilage-CDs zu landen. Nicht abgedeckt werden mit diesem Gesetz allerdings Downloads aus dem Internet - wahrscheinlich braucht es hier wieder 8 Jahre, ehe man diese nächste "kleine" Gesetzeslücke wahrnimmt ;-) ...
... Allerdings könnte zumindestens für deutsche Online-Anbieter hier die Praxis wesentlich schneller sein: Dadurch, daß die BPjM zukünftig sich eben eigenverantwortlich auf die Suche nach "Indizierungs-Opfern" machen darf und sie als fachkundige Stelle wesentlich besser in der Thematik stecken dürfte als deutsche Jugendämter, wäre zukünftig auch eine Einschränkung deutscher Online-Anbieter beim Angebot an Informationen und Downloads zu indizierten Medien nicht auszuschließen - bis hin zu Indizierungen ganzer Webseiten. Ob allerdings diese bislang noch rein theoretische Möglichkeit eine Umsetzung in der Praxis finden wird, muß in den nächsten Monaten beobachtet werden.
neuer Artikel |
Taktverdopplung bei DDR-Speicher?
Viele Leute sind der Meinung, daß ein Speicher, der mit DDR (double Data Rate) betrieben wird, doppelt so schnell wie ein herkömmlicher SDR (single Data Rate) Speicher sei. Das Marketing der beim "DDR-Hype" beteiligten Firmen tun auch ihr bestes, dieses irgendwie in den Köpfen der Käufer zu verankern. Klingt doch irgendwie logisch, wenn man hört, daß der RAM auf einmal doppelt so viele Daten pro Zeit übertragen kann als mit SDR, oder? Warum sollte er dann nicht auch doppelt so schnell sein? ;-) So einfach ist es aber leider nicht ... zum Artikel
News des 21. März 2003 |
Ace´s Hardware vermelden, daß bei der nächsten Grafikchip-Generation von nVidia mit stolzen 120 Watt Leistungsaufnahme gerechnet werden muß. Hiermit ist wohl der zum Ende des Jahres geplante NV40-Chip gemeint, da der NV35-Chip bei den zum NV30 gleichen Taktfrequenzen (je 500 MHz Chiptakt) und der fast identischen Transistorenmenge (NV30: 125 Mill, NV35: 130 Mill.) kaum mehr Leistung verbraten dürfte als der NV30-Chip selber. Dieser steht bei 125 Millionen in 130nm gefertigten Transistoren und 500 MHz Chiptakt mit 75 Watt zu Buche, eine Radeon 9700 Pro auf Basis des R300-Chips mit 107 Millionen in 150nm gefertigten Transistoren und 325 MHz Chiptakt mit 54 Watt ...
... Mit den genannten 120 Watt stößt nVidia (jedoch wird ATi mit der nächsten Chip-Generation um den R400-Chip sicherlich auch nicht anders können) in Dimensionen sogar noch überhalb aktueller CPUs vor, welche derzeit bei maximal 80 Watt Leistungsaufnahme rangieren. Auf die entsprechenden Kühlungslösungen darf man gespannt sein, ganz besonders da Grafikchips zur Kühlung derzeit deutlich weniger Platz und Möglichkeiten zur Verfügung stehen als CPUs. Sollte jene Entwicklung so weitergehen und sich die Kühlerindustrie nicht noch etwas revolutionäres einfallen lassen, können wir uns sogar vorstellen, daß über die prinzipielle Anordnung von Grafikkarten auf dem Mainboard komplett neu nachgedacht werden muß, um den Grafikchips ähnlich wie den CPUs bessere Kühlmöglichkeiten durch mehr Platz für ausladendere Kühlkonstruktionen zu geben.
In der vorgenannten News seitens Ace´s Hardware stand ursprünglich auch noch ein Absatz zum geplanten nForce3 Chipsatz, welcher besagte, daß dieser mit einem GeForceFX 5200 Grafikchip bestückt sein, dafür allerdings aber auch nicht vor einem Jahr erscheinen würde. Jene Aussage wurde inzwischen von Ace´s Hardware wieder heruntergenommen, allerdings soll sie ursprünglich von einem für den nForce zuständigen Manager seitens nVidia stammen. Sei es, wie es ist - zumindestens kurzfristig scheint nVidia keine wirklich neuen nForce-Chipsatz auf den Markt zu werfen, dafür aber laut Hard Tecs 4U einige weitere Varianten des nForce2 ...
... Diese beinhalten verschiedene kleinere technische Neuerungen sowie den offiziellen FSB400-Support für den Athlon XP. Erkennbar ist der offizielle FSB400-Support im übrigen an dem Namensanhängsel "-S", sprich die Chipsätze nForce2-S und nForce2-ST werden offiziell FSB400-tauglich sein. Die vollmundige Aussage nVidia´s schon zum nForce2-Start im letzten Herbst, jener Chipsatz sei mit 200 MHz DDR FrontSideBus (FSB400) betreibbar, dürfte damit nun nicht für die bereits ausgelieferten Chipsätze gelten, sondern nur für die zwei genannten neuen Abwandlungen des nForce2. Womit sich nVidia sehr clever aus dem (eigenproduziertem) Dilemma gelöst hat, daß aktuelle nForce2-Platinen zu einem höherem Prozentteil bei FSB400-Betrieb nicht wirklich stabil laufen ;-).
Die eigene Zuverlässigkeits-Datenbank für Sockel-A-Mainboard hat der Planet 3DNow! mal wieder ausgewertet. Wesentliche Neuzugänge sind die nForce2-Platinen, welche inzwischen in zahlreichen Varianten auf dem Markt sind. Den Siegeslorbeer staubt wie schon bei den letzten Auswertungen der Datenbank wieder einmal Epox ab, deren KT333-Board 8K5A3+ sogar den Traumwert von 100% erhielt (allerdings bisher nur 16 Stimmen zu diesem Board, länger im Markt befindliche Platinen haben mit zumeist um die 100 Stimmen ein statistisch gesehen sicheres Ergebnis), desweiteren hält Epox derzeit ganze vier Positionen in den TOP6. Ebenfalls mit einigen Boards in der erweiterten Spitzengruppe jener Zuverlässigkeits-Datenbank vertreten sind zudem noch Shuttle, MSI und Abit.
News des 20. März 2003 |
Chip haben scheinbar erste Benchmark-Werte der NV35 zu bieten, welche allerdings aus etwas kurioser Quelle stammen: Chip weiss angeblich nur von Dritten über die im nVidia-Hinterzimmer auf der CeBIT gezeigte laufende NV35-System und die auf diesem von nVidia selber getätigen Benchmarks, ergo ist dies also nicht unbedingt die allersicherste Information. nVidia soll dort Quake III Arena unter der absolut allgemein üblichen Auflösung von 1600x1200 ;-) mit 4x Anti-Aliasing und 8x anisotropen Filter gemessen haben, was in 110 fps für das NV35-System und nur 48 fps für ein zum Vergleich herangezogenes NV30-System resultiere ...
... Diese Zahl hört sich erst einmal sehr gut an - mehr oder weniger zu gut, denn eigentlich kann durch die Verdopplung des Speicherinterfaces auf 256 Bit DDR beim NV35 niemals die doppelte Leistung herauskommen wie in diesem Benchmark. Sollte diese Zahl später bestätigt werden, dann hätte nVidia in den 5 Millionen Transistoren, welche der NV35-Chip mehr als der NV30-Chip hat, doch noch einige sehr effektiv wirkende Effizienzsteigerungs-Features integriert. Anzumerken bleibt noch, daß beide Zahlen bei 250/500 MHz aufgenommen wurden, da der NV35-Chip derzeit noch nicht die angepeilten 500 MHz Chiptakt stabil schafft.
Der Heise Newsticker hat in einer Newsmeldung ein paar Benchmarkwerte der neuen nVidia-Chips GeForceFX 5200 Ultra und 5600 Ultra fallengelassen. Jene sind ansich unspektakulär und für eine generelle Betrachtung eh zu gering in der Anzahl, interessant ist jedoch die eher unscheinbar im Nebensatze getroffene Aussage zu den Transistorengrößen von GeForceFX 5200 /Ultra (NV34) und GeForceFX 5600 /Ultra (NV31): 45 und 80 Millionen. Wir wissen nicht, woher man diese Zahlen hat, allerdings gilt Heise bzw. die c´t doch als eine sehr seriöse Quelle. Sollten die Zahlen stimmen, hätte nVidia die ursprüngliche GeForceFX 5800 /Ultra (NV30, 125 Mill. Transistoren) insbesondere beim NV34-Chip doch gewaltig abzuspecken verstanden, was dann natürlich auch die preislichen Möglichkeiten verbessert.
Die ComputerBase haben einen der derzeit durchaus beliebten :-) FSB400-Tests beim Athlon XP vorgenommen, sprich einen Athlon XP so umgetaktet, daß er auf FSB400 mit DDR400-Unterstützung lief - und damit exakt so, wie die für Mitte des Jahres möglicherweise anstehenden regulären FSB400-Prozessoren von AMD. Dabei kam heraus, daß der FSB400 dem Atlon XP in der Tat recht gut tun würde, dagegen bezeichnete man allerdings das Model Rating einiger aktueller sowie im Prinzip aller zukünftigen Athlon XP Prozessoren als geringfügig, aber nachweisbar übertrieben ...
... An dieser Stelle wird es sowieso interessant zu sehen sein, wie sich AMD´s Model Rating dann gegen die ab April herauskommenden neuen Springdale- und Canterwood-Plattformen nebst den dazugehörigen FSB800-Prozessoren seitens Intel schlägt. Auch wenn deren FSB800- und DualChannel DDR400 Support dem Pentium 4 im für AMD günstigsten Fall nur wenige Prozentpunkte mehr Pro-MHz-Leistung bringt, dürfte dann die leichte Übertreibung des Model Ratings seitens AMDs bei den letzten Athlon-Prozessoren in diesem Augenblick dann doch offensichtlich werden. So gesehen müsste AMD die FSB400-Prozessoren eigentlich ohne eine Anhebung des Model Ratings ins Gefecht schicken, um diese Intel-Attacke auf die Pro-MHz-Performance ausgleichen zu können.
Hard Tecs 4U berichten über den VIA KT600 Sockel A Chipsatz, welchen VIA möglicherweise sogar nur versehentlich auf der CeBIT erwähnte. Denn zuerst einmal soll noch der kürzlich vorgestellte KT400A-Chipsatz mit FSB333- und DDR400-Support in den Markt kommen, erst in drei Monaten der KT600 mit der scheinbar einzigen Änderung des FSB400-Supports. Ein wenig torpediert sich VIA natürlich mit dieser frühen Bekanntgabe des KT600-Projekts das eigene KT400A-Geschäft, andererseits muß man wohl Flagge zeigen, nachdem nVidia den nForce2 mit einem neuem Chipsatz-Stepping FSB400-tauglich machen und SiS den 748-Chipsatz per default als FSB400-tauglich ausliefern will.
neuer Artikel |
Ein Blick auf die Effizienz-Features bei GeForce 3/4
In der "guten alten Zeit" von Voodoo 1 und 2 war die Welt für die Entwickler von Grafikchips noch einfach: Brauchte man mehr Roh-Leistung, erhöhte man schlicht die Taktraten oder setzte auf mehr Rendering-Pipelines, vergrößerte also in beiden Fällen die Rendering-Leistung, auch Füllrate genannt. Doch mit der Zeit kam eine weitere, zu den Anfangszeiten noch kaum beachtete Komponente ins Spiel: Die Speicherbandbreite. Sie limitierte die Steigerungen der Rendering-Leistung, so daß die Hersteller fortab neben der Erhöhung der Rendering-Leistung mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Speicherbandbreite durch DDR-Speicher, größere Speicherinterfaces und höhere Taktraten reagieren mussten, wollten sie die Roh-Leistung nicht nur auf dem Papier steigern.
In der heutigen Zeit ist es damit allein jedoch kaum mehr getan. Zum einen läßt sich im Gegensatz zur Rendering-Leistung die Speicherbandbreite nicht beliebig steigern, weil sie zumeist an die Entwicklung entsprechend schneller Speicherbausteine gebunden ist. Und zum anderen ergibt sich durch immer größere logische Speicherinterfaces eine immer größer werdende Ineffizienz jener Interfaces. Jenen Unterschied, welcher sich zwischen theoretischer maximaler Speicherbandbreite und real nutzbarer Speicherbandbreite auftut, versuchen die Grafikchip-Entwickler in den letzten Jahren mit Technologien wie HyperZ und Lightspeed Memory Architecture so gering wie möglich zu halten, was wir anhand der nVidia-Chips GeForce 3/4 nachfolgend genauer betrachten wollen ... zum Artikel
News des 19. März 2003 |
Die von Tommti-Systems gefundene Treiber-Optimierung für Radeon 9500/9700 Karten beim Catalyst 03.2 Treiber, womit diese auf nicht auf dem üblichen R300-Treiberpfad, sondern dem schnelleren R350-Treiberpfad betrieben werden, ist sicherlich nicht jedermanns Sache, auch wenn es hier inzwischen schon ein paar entsprechende Anleitungen gibt. Einfacher und für jeden Anwender einfach zu realisieren wird dieser kleine Treiberhack mit den neuesten Omegadrive-Treibern 2.5.88a für Windows 98/ME und 2.4.07a für Windows 2000/XP ...
... Diese basieren auf dem Catalyst 03.2 Treiber und bringen den genannten kleinen Hack bereits per default mit, so daß man diese Treiber nur installieren braucht, um in den Genuß von 10 bis 20 Prozent mehr Performance unter ansiotropem Filter und Anti-Aliasing zu kommen. ATi selber wird die Optimierungen des R350-Treiberpfades den R300-basierten Karten Radeon 9500/9700 allerdings bereits schon im nächsten Treiber-Update, dem Catalyst 03.3 offiziell zur Verfügung stellen. Jener Catalyst 03.3 sollte - falls ATi diesen planmäßig ausliefert - um den 10. April herum erscheinen.
Immer noch aktiv sind die "HyperThreading-Aktivisten" im Virtual Zone Forum :-). Bekanntermaßen war es im letzten Herbst einem User gelungen (allerdings ohne daß dieser jene Aktion danach jemals rekonstruieren konnte), HyperThreading auf einem Pentium 4 Northwood mit 2.4 GHz zu aktivieren, obwohl dieses Feature von Intel bisher nur dem 3.06 GHz Modell zugeschrieben wurde. Im Laufe der nachfolgenden Diskussion kam erst einmal zu Tage, daß die für HyperThreading benutzten Hardware-Teile schon seit dem allersten Pentium 4 mit Willamette-Core an Board waren, allerdings bis zum 3.06 GHz Modell eben seitens Intel deaktiviert ...
... Neuester Stand der Erkenntnisse im mittlerweile fast 1000 Postings langem Thread ist es nun, daß HyperThreading wahrscheinlich doch mit einem Microcode-Update aktiviert werden kann. Microcode-Updates werden üblicherweise mittels BIOS-Updates in die CPU eingespielt (nicht ganz unähnlich Software-Patches für Anwendungen und Spiele), allerdings sind die dafür einzusetzenden Programme und Techniken der Allgemeinheit kaum bekannt, sondern weltweit wohl nur wenigen BIOS-Ingenieuren bei den Mainboard-Herstellern. Ob sich hieraus noch einmal etwas griffiges ergibt, wird man abwarten müssen, die Chance ist aber doch eher gering ...
... Abschließend gibt es noch eine ganz wilde These aus dem Virtual Zone Forum: Danach solle Intel angeblich mit einem solchen Microcode-Update im April seine bisherigen FSB533-Prozessoren HyperThreading-fähig machen. Inwiefern damit nur neu ausgelieferte Prozessoren oder aber alle schon verbauten CPU gemeint sind, ist unklar. Allerdings hört sich die ganze Meldung eher unglaubwürdig an, weil viel zu gut: Immerhin soll HyperThreading neben FSB800 der große Marketingaufhänger der ab April kommenden neuen Pentium 4 Prozessoren werden, insbesondere um die kleineren der neuen Prozessoren (unterhalb 3 GHz) besser von den bereits existierenden Pentium 4 Prozessoren mit FSB533 und ohne HyperThreading abgrenzen zu können. Diesbezüglich wäre es doch sehr unwahrscheinlich, daß Intel diesen Vorteil der neuen Prozessoren jetzt kostenlos auch den "alten" Prozessoren zukommen lassen würde.
Wie Golem berichten, haben sich am Dienstag der Chaos Computer Club (CCC) und TCPA-Gründungsmitglied IBM auf der CeBIT getroffen. Dabei wurde dann auch eine "Forderungsliste" des CCC übergeben werden, mit welcher jener die TCPA-Macher zu mehr Transparenz zwingen und damit TCPA für den Endanwender leichter akzeptierbar machen will. Die Forderungen umfassen dabei im genauen die vollständige Kontrolle des Anwenders über alle auf dem PC gespeicherten Schlüssel, keine verborgenen Rückkanäle, die Möglichkeit der Übertragung von Schüsseln auf andere Rechner und letztlich die Transparenz der TCPA-Zertifizierungsmechanismen ...
... Inwiefern man seitens der TCPA, welche mit ihren zahlreichen Mitglieds-Firmen sicherlich auch nicht ganz einfach auf eine einheitliche Meinung einzuschwören sein wird, daraus etwas benutzen wird, steht natürlich in den Sternen. Angesichts der immer noch auf einen doch recht überschaubaren Teil der europäischen Computer-Gemeinde beschränkten Diskussion zum Thema, während jenes in Amerika scheinbar noch überhaupt nicht existiert, können wir uns lebhaft vorstellen, daß die TCPA lieber erst einmal das Kind in Brunnen wirft - Nachbesserungen kann man später immer noch versprechen. PS: In jenem Forderungskatalog fehlte uns im übrigen noch diese nach einer generellen Deaktivierungsmöglichkeit aller TCPA-Funktionen. Dies ist für einige Anwender sicherlich eine elementare Forderung, um sich nicht durch TCPA zu einem generellen Plattform-Wechsel beispielsweise zu Linux veranlaßt zu fühlen.
News des 18. März 2003 |
Der vermutliche Weg von ATi (und wahrscheinlich auch von nVidia) bei den Innovationszyklen von Grafikkarten läßt sich aus einem ATi-Interview seitens within3D erkennen: Wie in letzter Zeit schon ab und zu angeklungen, sind aufgrund des mittlerweile sehr hohen finanziellen Einsatzes bei der Entwicklung neuer Grafikchip-Generationen (ATi R300: 100 Mill. $, nVidia NV30/NV31/NV31M/NV34/NV34M: 400 Mill. $) kaum noch die kurzen Entwicklungszyklen der letzten Jahre realisierbar, bei welchen eine neue Generation aller 12 Monate herauskam, die dann nach jeweils 6 Monaten durch entsprechende Refresh-Chips abgelöst wurde ...
... In Zukunft wird man sich allerdings auf neue Generation nur noch aller 18-24 Monate einstellen müssen - was aber mitnichten heißen mag, daß dazwischen nichts passiert: Innerhalb dieser einen Grafikchip-Generation wird es dann entsprechend mehr Refresh-Chips geben. Bei einem 24monatigem Generations-Zyklus würden dann also schon drei Refresh-Chips innerhalb dieser Zeit auf den Markt geworfen werden, um den 6-Monate-Zyklus von neuen Produkten einhalten zu können. Natürlich können Refresh-Chips keine deutlichen architektonischen Verbesserungen und keine hohen Sprünge in den Taktfrequenzen bringen, läßt man diese Refresh-Chips jedoch aus, ziehen die Refresh-Chips der jeweiligen Konkurrenz die Aufmerksamkeit in diesem sehr schnelllebigen Markt komplett auf sich ...
... Damit nähern sich die Grafikchips im übrigen sanft den CPUs an. Bei diesen gibt es ernsthaft neue Architekturen im gewöhnlichen nur aller 4 bis 5 Jahre, dazwischen gibt es jede Menge Taktratensteigerungen und ab und zu eine gewisse Verbesserung der Architekturen. Auch für die Grafikchips wird es, sollten diese 24monatigen Generationszyklen demnächst eintreffen, ergo immer wichtiger werden, einfach zu realisierende Optimierungen in der Architektur zu finden und genauso den Produktionsprozeß für höhere Taktraten zu verbessern, um aus derselben Prinzip-Architektur regelmäßig wieder neue Refresh-Chips "backen" zu können.
Weitere Informationen zum SiS Xabre II Grafikchip haben die Xabre Gamers SiS in einem Interview entlocken können. Nach diesem Interview wird SiS beim Anti-Aliasing des Xabre II (bis zu 4x) auf das schöne, aber doch im gewöhnlichen arg langsame Supersampling setzen. Gegenüber uns sprach man jedoch eindeutig von Multisampling Anti-Aliasing bis zu 4x - eine sehr seltsame Differenz in den von SiS selber getroffenen Aussagen. Der Xabre II wird desweiteren auch anisotropes Filtern bis zu 4x unterstützen, die erste Xabre-Generation bot dieses Feature überhaupt nicht ...
... In einer weiteren News der Xabre Gamers gibt es zudem die (bisher unbestätigte) Aussage, der Xabre II würde mit nur 80 bis 85 Millionen Transistoren auskommen - für ein Design mit 8 Rendering-Pipelines erstaunlich wenig (R300: 107 Mill., NV30: 125 Mill. Transistoren). Inwiefern die Aussage von SiS, man würde mit dem Xabre II gleich von Anfang an die höchstmögliche Bildqualität anbieten wollen (natürlich im Bezug auf die schlechte Texturenqualität des Xabre I), letztlich Bestand haben wird, werden wir im Sommer sehen.
Erste Benchmarks von Intels Canterwood Chipsatz für die kommenden FSB800 Pentium 4 Prozessoren hat der tecChannel auf der CeBIT getätigt. Allerdings konnte man nur einige Speichertests mit dem DualChannel DDR400 unterstützendem Chipsatz durchführen - da sieht der Canterwood aber wirklich gut aus: Die Vorteile gegenüber dem SiS 655 mit DualChannel DDR333 und dem Intel i845PE mit SingleChannel DDR333 sind teilweise enorm - ganz so, wie man sich dies von einer Plattform mit einer derart hohen Speicherbandbreite (6 GB/sec) erwartet. Wie sich dies in RealWorld-Performance niederschlägt, bleibt allerdings abzuwarten, denn Speicherbenchmarks haben teilweise absolut nichts mit realen Leistungen zu tun.
News des 17. März 2003 |
In ihrem CeBIT-Bericht liefern die x-bit Labs neue Informationen zum nVidia NV35 Grafikchip. Danach soll dieser mit einem niedrigeren Speichertakt antreten (und angeblich auch niedrigeren Chiptakt), was aber durch das schon erwähnte 256bittige Speicherinterface mehr als ausgeglichen werden soll. Dazu sollen sowohl anisotropes Filtern als auch Anti-Aliasing verbessert worden sein, einzig allein die Kühllösung soll sich in die falsche Richtung entwickelt haben: Sie verschlänge nun ganze zwei PCI-Slots. Letztere Aussage deutet auch darauf hin, daß tatsächlich ausgewählten Personen im nVidia-Hinterzimmer ein laufendes NV35-Sample gezeigt wurde.
Ein paar weiterführende Informationen zum S3 DeltaChrome Grafikchip haben Golem anzubieten. So will VIA/S3 mit der größten Variante "F1" schneller als Radeon 9600 Pro und 9500 Pro sein, diese Karte soll für 200 bis 250 $ angeboten werden (US-Listenpreis vor deutschen Steuern). Mit der mittleren Variante "S8" will man knapp auf das Niveau einer Radeon 9600 Pro kommen, der Preis soll dabei 150 und 200 $ betragen. Jedoch wird alles dies noch ein "klein" wenig dauern, denn VIA/S3 höchstselbst gibt die Auslieferung von DeltaChrome-Grafikkarten für erst im Herbst diesen Jahres an.
Wie GameSpot berichten, wird DirectX 9.0 laut dem Willen von Microsoft das letzte DirectX-Release für die nächsten Jahre sein. Ein DirectX10 wird damit wohl kaum in jenem Zeitraum zu erwarten sein, welcher zwischen DirectX8 und DirectX9 lag (ca. zwei Jahre). Wohl auch deshalb wurden in DirectX9 gleich mit die Vertex und Pixel Shader 3.0 Spezifikationen hineingepackt, welche erst nach den aktuellen (Radeon 9800 /Pro) und noch anstehenden Refresh-Chips (NV35) von der nächsten Grafikchip-Generation um R400 & NV40 Ende 2003 bzw. Anfang 2004 beherrscht werden wird. Zur Festscheibung eines neuen allgemeingültigen Standards würde ein mögliches DirectX10 somit frühestmöglich für die erst am Horizont zu erkennenden R500- und NV50-Chips im Jahre 2005 benötigt werden ...
... Ob es dann aber wirklich schon zu einem DirectX10 kommt, ist noch ungewiss, dies wären immerhin auch nur zwei Jahre Zeitdifferenz. Seitens DirectX9 wäre noch erwähnenswert, daß dieses von Microsoft nicht nur als Grafikschnittstelle, sondern auch für das kommenden Windows mit Codenamen "Longhorn" geplant ist: Jedes einzelne Fenster in Longhorn wird eine DirectX9-Anwendung darstellen, womit DirectX9-Grafikkarten für das 2004 zu erwartende neue Betriebssystem wohl wahrscheinlich Pflicht darstellen dürften. Somit werden auch die neuen mobilen Grafikchips von ATi & nVidia erklärbar, welche ebenfalls schon DirectX9 beherrschen, genauso wie die diversen Vorstöße von nVidia, SiS und VIA/S3 mit LowCost DirectX9-Grafikkarten.
Einen ziemlich aufschlußreichen GeForceFX 5200/5600 Test haben Hard|OCP veröffentlicht - nämlich einer der ersten Tests, welcher diese beiden neuen nVidia-Chips einer Radeon 9500 Pro als möglicherweise härtesten Konkurrenten aus dem Hause ATi gegenüberstellt (die Radeon 9500 Pro ist wahrscheinlich schneller als die neuere Radeon 9600 Pro, weil die ältere Karte über 8 Rendering-Pipelines verfügt, die neuere nur über 4). Nach diesem Test scheint die GeForceFX 5600 Ultra sich nicht gegenüber jener Radeon 9500 Pro durchsetzen zu können, während die GeForceFX 5200 Ultra eher wie eine DirectX9-Ausführung der GeForce4 Ti4200 erscheint (allerdings passt bei der 5200er auch der Preis zu diesem Vergleich).