News-Archiv 15. - 21. Dezember 2003 (51. Kalenderwoche)
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News des 21. Dezember 2003 |
Hard Tecs 4U berichten davon, daß auch AMD nächstes Jahr bei der Leistungsaufnahme von PC-Prozessoren die 100-Watt-Grenze durchstoßen wird - die aktuellen Athlon 64 /FX und Opteron Prozessoren verbrauchen bis zu 89 Watt. Neben neuen Herausforderungen für die Kühlerhersteller ergeben diese neuen Rekorde bei der Leistungsaufnahme aber auch das Problem, daß jetzige Mainboards womöglich nicht alle der kommenden Athlon 64 /FX und Opteron Prozessoren tragen werden können - und zwar selbst dann, wenn der Sockel passen würde. AMD will sogar für die 2004er Prozessoren demnächst neue Mainboard-Spezifikationen herausbringen, was schon andeutet, daß für deren Leistungshunger eventuell andere Komponenten auf den Mainboads verbaut werden müssen ...
... Natürlich kann man als Käufer eines 2003er Athlon 64 /FX und Opteron Mainboards durchaus darauf setzen, daß Mainboards von Marken-Herstellern im Normalfall immer noch ein wenig Spielraum nach oben hin haben, so daß auch beim CPU-Support sicherlich immer etwas mehr machbar sein wird, als von AMD offiziell angegeben. Doch es scheint sich mit dieser Meldung anzudeuten, daß die Ende des Jahres 2004 höchstgetaktesten Athlon 64 /FX und Opteron Prozessoren (trotz gleichem Sockel) vermutlich nicht in jedem 2003er Mainboard betrieben werden können.
Mal wieder etwas zum Thema TCPA und speziell LaGrande, dem TCPA-Abkömmling, welches im Prescott-Prozessor verbaut werden wird: Auf die Bedenken, daß jenes System eventuell Hintertüren öffnet, antwortet Intel gern, daß so etwas bei LaGrande auf keinen Fall eingebaut werden würde. Hochinteressant ist hierzu die begleitende Aussage Intel werde LaGrande in Ländern, in denen Regierungen auf Schnittstellen zum unbemerkten Datenabgreifen bestehen, lieber nicht verkaufen. Damit sollten die PC-User in der neuen Welt sich lieber heute als morgen mit dem Thema AMD beschäftigen, denn nach dieser Aussage wird Intel den Prescott anscheinend nicht in den USA (sowie einem weiteren erheblichen Teil der westlichen Welt) anbieten ;-)).
Wenn wir gerade dabei sind, auch einmal etwas halbwegs entkräftendes zum Thema TCPA: Bei genauer Betrachtung stellt TCPA nicht die eigentliche Bedrohung dar, sondern vielmehr Microsoft´s Palladium. Mit jenem wird Microsoft versuchen, die Rechte auf dem PC des Nutzers an sich zu reißen und das vormals Multifunktions-Gerät in eine DRM-Box zu verwandeln. TCPA stellt eigentlich fast nur ein paar sichere Verschlüsselungsfunktionen sowie sichere Geräte-Schlüssel zur Verfügung, ist damit also scheinbar völlig harmlos. Leider aber ist dies nur die eine Seite der Medaille: Palladium ist ohne Hardware-Absicherung nur ein Stück aushebelbarer Software. Erst mittels TCPA als Hardware-Unterbau wird Palladium "sicher" in dem Sinne, als daß der User nichts mehr dagegen unternehmen kann. Insofern stellt TCPA dann doch wieder eine Bedrohung dar: Als fast narrensichere Hardware-Absicherung für Palladium ...
... Allerdings ist TCPA für sich allein - also ohne Palladium - für geschäftlich oder dienstlich genutzte PCs nicht ohne Sinn. Denn bei diesen ist es durchaus im Interesse der Besitzer (Firmen, Behörden), daß diese PCs nicht per Hardware modifiziert werden, um Datenmißbrauch oder gar Industriespionage vorzubeugen. Die Idee ist also generell gesehen für Business-PCs nicht verkehrt, währenddessen sie im Consumer-Markt absolut überhaupt nichts zu suchen hat. Speziell TCPA ist jedoch in der jetzigen Fassung selbst für Business-PCs nicht wirklich sicher, da nicht alle der zum Einsatz kommenden Schlüssel im Besitz der Computereigner liegen werden - und was nützt die Absicherung gegen eine potentielle Industriespionage, wenn dafür dann Generalschlüssel und andere Zugriffsmöglichkeiten bei einem großen Industriekonsortium herumliegen ;-).
News des 20. Dezember 2003 |
Laut der DigiTimes wird ATi die Massenproduktion seines NextGen-Grafikchips R420 erst gegen Ende des ersten Quartals 2004 starten können. Zudem gab man die Nutzung von GDDR3-Speicher (schon bekannt) für den R420 an und taxierte diesen auf 160 Millionen Transistoren (bisher noch nicht bekannt, R300/R350/R360: 107 Millionen). Ursprünglich sollte der R420 bzw. der inzwischen eingestellte R400 eigentlich einmal zum Jahresende 2003 erscheinen, was jedoch nicht erreicht und damit mit dem R360-Chip (Radeon 9800XT) ziemlich gut "übertüncht" wurde. Abzuwarten bleibt nun noch, wie nVidia sich hier mit dem NV40-Chip positionen kann, sprich ob man es diesesmal eventuell früher als ATi auf den Markt schafft.
Ebenfalls im späten ersten Quartal wird es ein weiteres wichtiges Datum geben: Laut Hard Tecs 4U wird Intel am 28. März 2004 die Chipsätze Grantsdale und Alderwood launchen und damit gleichzeitig DDR2-Speicher und PCI Express in den Markt einführen, was wohl auch von einem ziemlichen Marketing-Rummel begleitet werden wird. Gleichzeitig wird mit diesen Mainboards der Sockel 478 in Rente geschickt und durch den Sockel T aka Sockel 775 abgelöst werden. Demzufolge dürfte es erste Prescott-Prozessoren im Sockel 775 exakt ab diesem Datum geben. Jener Prescott im Sockel 775 soll laut früheren Informationen mit 3.6 GHz starten und dann bis auf über 4 GHz gehieft werden, ehe jener Anfang 2005 dann schon wieder vom Tejas-Prozessor (weiterhin im Sockel 775) abgelöst werden soll.
Da die Medienindustrie bezüglich ihrer Klagen gegen (angeblich) urheberrechtsbrechende Internet-Nutzer schließlich immer auf die große Marketingpauke gehauen hat (und dies wohl mehr oder weniger auch das hauptsächliche Ziel dieser Klagen war), sollten wir auch über jene neue Entwicklung berichten: Laut der Telepolis hat ein US-Gericht die Herausgabe von Kundendaten an die Medienindustrie auf der Grundlage des äußerst umstrittenen Digital Millennium Copyright Acts (DMCA) prinzipiell abgewiesen, da jenes US-Gesetz nicht derartige Maßnahmen im Falle von P2P-Vergehen vorsehe ...
... Damit könnten nebenbei eventuell alle bisher von der US-Medienindustrie angestrengten Klagen hinfällig werden, da in den USA unrechtmäßig erlangte Beweise keinerlei Beweiskraft besitzen. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat dies natürlich erst einmal recht wenig zu sagen, da es in unseren Breitengraden sowohl derzeit noch keine Auskunfspflicht der Provider gegen der Medienindustrie als auch keinen Tatbestand von "unrechtmäßig erlangten Beweisen" gibt (leider gilt hierzulande jeder Beweis, egal wieviel Gesetze gebrochen wurden, um diesen zu erlangen). Aber keine "Sorge": Daß die Auskunfspflicht der Provider gegenüber der Medienindustrie kommt, daran arbeiten Lobbyorganisationen auch diesseits des Atlantiks schon heftig ;-))).
Zuerst aber einmal beschließt man lieber die Total-Überwachung jeglicher elektronischer Kommunikation in Deutschland: Wie der Heise Newsticker berichtet, hat sich der Bundesrat - ziemlich unbemerkt in der die Massenmedien in Atem haltenden Diskussion über ein gewisses "Reform"-Paket der Bundesregierung - für eine Vorratsdatenspeicherung aller beim Telefonieren, SMSen und Surfen anfallenden Daten in einem Zeitraum von 6 Monaten ausgesprochen. Jener Beschluß des Bundesrates geht jetzt zur Bundesregierung zurück und wird im neuen Jahr bei der Reform des Telekommunikations-Gesetzes zum Einsatz kommen ...
... Nebenbei ist mit allen Daten auch wirklich alles gemeint - sprich jedes kleine Datenpaketchen, welches den eigenen Rechner in Richtung Internet verläßt bzw. aus diesem ankommt. Die dabei anfallende Datenmenge dürfte mit dem Wort "gigantisch" noch weit untertrieben sein - und natürlich wird der Staat versuchen, die Kosten dieser Schnüffeldienste auf den Internet-Providern abzuladen, was wohl den Tod vieler kleiner Provider nach sich ziehen dürfte. Daß man mit jener Totalüberwachung sicherlich drei Kleinkrimelle mehr fangen wird (aber zu welchem Aufwand?), ist klar - ebenso klar sollte aber auch sein, daß die großen Fische schon Verschlüsselungstechniken eingesetzt haben, als die staatlichen Schnüffler das Wort noch nicht einmal buchstabieren konnten ...
... Davon abgesehen hat der Fall auch noch eine hochinteressante verfassungsrechtliche Komponente: Mit dem Volkszählungsurteil von 1983 hat das Bundesverfassungsgericht glasklar der Vorratsdatenspeicherung eine Absage erteilt - und bei der kommenden Telekommunikations-Totalüberwachung in Deutschland gibt es hierzu auch keine einschränkenden Argumentationen mehr, da jene Totalüberwachung generell für alles und jeden gilt. Es muß also die Frage gestellt werden, wieso sowohl Bundesregierung als auch mittels des Bundesrates die gesammelte Schar der Bundesländer hier seelenruhig ein Gesetz auf den Weg zu bringen versucht, welches in dem Punkt der Vorratsdatenspeicherung mehr als offensichtlich elementar verfassungswidrig ist ...
... Nur zum Vergleich: Wenn eine private Organisation in Deutschland etwas so derart außerhalb der Verfassung stehendes fordert, wird gewöhnlich der Verfassungschutz aktiv und fängt an, jene Organisation zu beobachten. Wenn sich dagegen Bundes- wie Länderregierungen gleich zusammen glasklar außerhalb die Verfassung stellen, stellt dies wohl ein deutlich schwereres Kaliber dar - und läßt den Verfasser dieser Zeilen auch ehrlicherweise daran zweifeln, ob er die Legitimität jener "Volksvertreter" überhaupt noch anerkennen kann. Leider muß es so deutlich gesagt werden: Der Überwachungsstaat in Deutschland naht ab 2004.
News des 19. Dezember 2003 |
S3 hat es nun also doch geschafft, lauf- und Benchmark-fähige DeltaChrome-Grafikkarten noch in diesem Jahr zu präsentieren ;-) sowie einige Hardware-Seiten mit ersten Test-Samples zu bestücken (Liste der Artikel): Wie erwartet, geht zuerst der DeltaChrome S8 Chip an den Start, mit Taktfrequenzen von 300/300 MHz. Karten mit diesem Chip sollen Anfang des neuen Jahres von Club3D zu einem Preis von erstaunlich niedrigen 155 Euro für die 256-MB-Version in den Handel kommen. Die anderen Chips der DeltaChrome-Serie - F1 aka "S8 Nitro" mit höheren Taktraten (vermutlich 350/350 MHz) und S4 mit halbierten Rendering-Pipelines - wurden seitens S3 nicht weiter erwähnt, kommen also wohl doch erst später in den Markt ...
... Wie in unserem exakt einem Jahr alten Spezifikations-Artikel zum DeltaChrome dargelegt, ist der S3-Chip ein DirectX9-Beschleuniger mit Vertex und Pixel Shadern 2.0+, 8 Rendering-Pipelines mit je einer trilinearen Textureneinheit (was durchaus ein erheblicher Technik-Vorsprung gegenüber ATi und nVidia ist) und einem 128 Bit Speicherinterface. Dazu gibt es bis zu 16x anisotropen Filter sowie bis zu 4x Multisampling Anti-Aliasing (zumindestens theoretisch). Für einen Beschleuniger dieser Preisklasse ist dies durchaus exzellent, denn ein 256 Bit Speicherinterface bieten ATi und nVidia nur bei ihren HighEnd-Produkten und die 8 trilinear arbeitenden Rendering-Pipelines haben weder ATi noch nVidia bei ihren Mainstream-Produkten. Mittels jener 8 Pipelines gleicht S3 auch nebenbei Nachteile beim Chiptakt mehr als aus ...
... Regelrecht herausragend ist der Chip beim Stromverbrauch: Lächerliche 5 Watt soll dieser betragen - aktuelle HighEnd-Beschleuniger verbrauchen auch schon einmal das 10fache dessen. Wie S3 dies bei 60 bis 80 Millionen in 130nm hergestellten Transistoren hinbekommt, dürfte deren Geheimnis bleiben - vermutlich ist der DeltaChrome von Anfang an gleich auch für mobile Bedürfnisse mit konzipiert worden. Der niedrige Stromverbrauch hat für den Desktop-Käufer aber auch den Vorteil, daß DeltaCrome-Grafikkarten nicht aktiv gekühlt werden müssen, was bei Mainstream-Grafikkarten derzeit (leider) nicht selbstverständlich ist ...
... Bei all diesem Plus gibt es aber auch Nachteile: So ist in den aktuellen Treibern nur 2x Anti-Aliasing anwählbar, laut S3 soll dies aber das 4x Anti-Aliasing sein. Desweiteren ist auch der 16x anisotrope Filter derzeit nur theoretisch, da das entsprechende Setting in den aktuellen Treibern nur einen 8x anisotropes Filter ergibt. Zudem ist der OpenGL-Treiber derzeit nur rudimentär vorhanden - es fehlen jegliche OpenGL-Settings im aktuellen Treiber und die Performance unter OpenGL ist eher desaströs. Betrachtet man rein die Direct3D-Benchmarks, so kann der S3-Chip dann doch mehr oder weniger überzeugen ...
... Es ist zwar schon erstaunlich, wie offensichtlich ineffizient der Chip mit seinen 8 trilinearen Rendering-Pipelines arbeitet, aber läßt man dieses Technik-Detail außen vor und konzentriert sich allein auf den Vergleich zu der gleichpreisigen Konkurrenz - Radeon 9600 und GeForceFX 5600/5700 - so kann der S3-Chip passabel mithalten, ohne allerdings dabei wirklich zu glänzen. Minus-Punkte gibt es für die teilweise äußerst schwache Shader-Performance - auch hier hätte man von den 8 Rendering-Pipelines mehr erwarten können. Natürlich scheint der bei den Benchmarks verwendete Treiber noch äußerst "Beta" zu sein, insofern kann man durchaus noch ein paar Verbesserungen durch zukünftige Treiber erwarten. Zudem werden zukünftige Artikel den Chip sicherlich noch genauer beleuchten können, die jetzigen Artikel scheinen allesamt zu sehr mit der heißen Nadel gestrickt ...
... Prinzipiell bewegt sich der DeltaChrome jedoch auf einen guten Platz im mittleren Mainstream-Markt zu - sowohl von der Leistung als auch vom Preis her. Bedingung dafür sind natürlich ausgereiftere Treiber mit einem gewissen generellen Performance-Sprung sowie einem entsprechend großen Performance-Sprung unter OpenGL. Sollte S3 dies gelingen, könnte man ATi und nVidia durchaus ein ungefähr gleichwertiges Angebot entgegensetzen - welches immerhin den Vorteil hätte, nicht aktiv gekühlt werden zu müssen. Die Vorlage von S3 ist also brauchbar - jetzt muß S3 die nächsten Wochen nutzen und mit einem performanten Treiber die potentiellen Käufer überzeugen, denn der Rest des Angebots scheint zu stimmen.
News des 17. Dezember 2003 |
Hard Tecs 4U berichten davon, daß S3 eine DeltaChrome-Grafikkarte in Japan in laufendem Betrieb gezeigt hat, die entsprechenden Fotos gibt es bei Digit-Life. Die Grafikkarte und der verbaute Lüfter deuten auf ein recht sparsames Design seitens S3/VIA hin - ein 400-Watt-Netzteil wie bei XGI wird also mit Sicherheit nicht Pflicht beim DeltaChrome sein. Wie hier schon ausgeführt, will S3 die mittlere DeltaChrome-Ausführung S8 zum Jahresbeginn 2004 ausliefern, in der nächsten Zeit sollte es auch einige Reviews zu dieser Grafikkarte zu lesen geben.
Nachtrag Nummer 1 zu den gestrigen News: Beim Thema Yamhill-Projekt hatte der Planet 3DNow! wie berichtet zwei neue Hinweise vermeldet, welche Yamhill untermauern sollen. Der eine bezog sich darauf, daß ein Intel-Programmierer im Linux-Kernel sich mit Veränderungen des AMD x86-64 Codes beschäftigt hatte und der andere, daß ein Analyst einen 64 Bit Prozessor von Intel für den Massenmarkt in 2005 erwartet. Letztere Meldung lag uns zuerst nicht im Original vor - jetzt liegt uns jenes jedoch vor und in diesem steht erst einmal nichts direkt vom Prescott- oder Tejas-Core, wohingegen jedoch der Itanium mehrfach erwähnt wird ...
... Allerdings meint hier der Analyst nach unserem Dafürhalten wohl nicht, daß der Itanium der neue Intel-64-Bitter für den Massenmarkt werden soll. Denn bei aller Liebe wäre der Itanium allerhöchstens noch als Workstation-Prozessor verwendbar, für den Desktop-Markt erscheint das komplette Konzept - selbst wenn Intel in zukünftigen Ausbaustufen die 32-Bit-Leistung erheblich anhebt - gänzlich ungeeignet, da der Prozessor zu groß und speziell für den MegaHertz-süchtigen Desktop-Markt auch viel zu niedrig getaktet ist. Unserer Meinung nach spricht der Analyst hier klar von einem neuen Prozessor, welcher nicht der Itanium ist oder aus dessen Familie abstammt ...
... Jener neue Prozessor soll für Intel dann die 64-Bit-Kastanien aus dem Feuer holen, wobei Intel den Prozessor scheinbar erst 2005 in den Markt bringen will, jenen aber schon deutlich früher ankündigen wird. Wenn Intel hier nicht noch ein bisher völlig unbekanntes Projekt aus dem Ärmel ziehen sollte (was unwahrscheinlich ist, denn dann hätte man vorab schon etwas davon gehört), läuft nach dieser Aussage in der Tat alles auf den Tejas-Prozessor hinaus, welcher Anfang 2005 den Prescott beerben wird. Und sicherlich wird es sich Intel nicht nehmen lassen, die wahrscheinliche 64-Bit-Fähigkeit des Tejas schon 2004 anzukündigen, um AMD und deren Athlon 64 /FX Prozessoren etwas die Butter vom Brot zu nehmen.
Nachtrag Nummer 2 zu den gestrigen News: Unsere Aussage zu Windows Longhorn und dessen "viel Blendwerk" soll mitnichten bloßes Microsoft-Bashing darstellen: Es wäre sicherlich anzuerkennen, daß Microsoft bei Longhorn tatsächlich recht viele Neuerungen einbaut, so daß man wohl wirklich von einem neuen Betriebssystem sprechen kann. Ob dies allerdings besser sein wird, daß ist damit bei weitem noch nicht heraus: Denn realistisch betrachtet sind die Mainfeatures der neuen Oberfläche oder des neuen Dateisystems (WinFS = objektbasierte Dateisuche und -indizierung, darunter soll allerdings weiterhin NTFS arbeiten) für die Mehrzahl der Anwender wohl nicht wirklich relevant ...
... Jene Features sind möglicherweise oberflächlich schöner, dafür aber auch wieder schwieriger zu erlernen und von den meisten Anwendern vermutlich auch gar nicht so häufig genutzt, als das man die neuen Features wirklich ausnutzen könnte. Und über Palladium (NGSCB) als weiteres Mainfeature wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst anfangen ;-). Die Frage ist aber eher: Was tut Microsoft bezüglich der ganzen Fehler von Windows XP, welche teilweise sogar schon von Windows 95 an mitgeschleppt worden?! Das einzige, was man bislang dazu an konkretem und schlagkräftigem gehört hat, ist die Vermeidung von Sicherheitslücken durch Pufferüberläufe, sicherlich eine lobenswerte Sache ...
... Doch es gibt noch viele andere Fronten, an welchen Microsoft zuerst aktiv werden sollte, ehe man an die Verwirklichung von neuen Features denkt: Beispielsweise ein schnellerer Dateimanager, da der jetzige (welcher mit der Engine des Internet Explorers arbeitet) schon bei mittelgroßen Dateimengen und Anforderungen unverhältnismäßig langsam arbeitet. Desweiteren wäre eine kategorische Trennung von Online und Offline anratenswert, dies beugt Sicherheitsproblemen zumeist schon im Ansatz vor. Daneben existieren noch eine Vielzahl von anderen kleineren Problemen und Problemchen (u.a. Refreshrates und Browsersicherheit), welche wohl zuerst einmal gelöst werden sollten, ehe man sich an neue Spielereien heranwagt, ohne welche die Mehrzahl der Anwender sicherlich auch ganz gut leben kann.
News des 16. Dezember 2003 |
Beim Tech Report, bei Hot Hardware sowie bei der FiringSquad gibt es Artikel zur eVGA GeForceFX 5900SE. Interessanterweise wird diese in allen drei Artikeln als GeForceFX 5900XT geführt, obwohl wir bisher davon ausgingen, daß GeForceFX 5900SE und 5900XT unterschiedliche Chips sind (zumindestens unterschiedlich getaktet: 5900SE mit 400/350 MHz und 5900XT mit 390/350 MHz) und auch die Taktraten jener Karte von 400/350 MHz eigentlich klar auf eine GeForceFX 5900SE hindeuten. Es wäre allerdings natürlich auch möglich, daß nVidia den Takt der GeForceFX 5900XT letztlich um 10 MHz angehoben hat und daß es somit keinen Unterschied zwischen 5900SE und 5900XT mehr gibt ...
... Ob nun GeForceFX 5900SE oder 5900XT (was angesichts jener 10 MHz Chiptakt-Differenz sowieso keinen Unterschied machen dürfte): Wie schon vorab erwartet und von den drei Artikeln dargelegt, kann der neue Grafikchip von nVidia eine absolut konkurrenzfähige Performance in seinem Preissegment vorweisen. Da nur bei den Taktraten, aber nicht bei der restlichen Technik beschnitten, liegt jene GeForceFX 5900SE/XT jederzeit klar vor den derzeitigen Mainstream-Lösungen Radeon 9600XT und GeForceFX 5700 Ultra sowie zumeist nur vertretbare Prozentpunkte hinter der (deutlich teureren) GeForceFX 5950 Ultra (gewöhnlich im Rahmen von 5-15 Prozent, maximal 32 Prozent). Die GeForceFX 5900 /Ultra Grafikchips liegt dann zumeist nur noch recht knapp vor jener GeForceFX 5900SE/XT ...
... Zusammen mit vernünftigen Overclocking-Eigenschaften - von 400/350 MHz ausgehend wurden in den drei Tests 460/440, 471/422 bzw. 456/410 MHz erreicht - sowie mit rund 200 Dollar US-Straßenpreis (was in ca. 220 Euro hierzulande resultieren sollte) sehr günstig für einen Beschleuniger des (unteren) HighEnd-Segments, bietet nVidia mit der GeForceFX 5900SE/XT endlich einmal seit den "goldenen Tagen" einer GeForce4 Ti4200 einen echten Preis/Leistungs-Knaller an, welcher zudem den nur unwesentlich günstigeren Chips des Mainstream-Segments Radeon 9600XT und GeForceFX 5700 Ultra schon fast das Wasser abgräbt.
Von der polnischen Webseite nVision kommt das Gerücht, Abit würde im neuen Jahr Grafikkarten basierend auf den ATi-Chips Radeon 9600XT und 9800XT vorstellen, womit nVidia nach Asus, Creative, Gigabyte und Hercules dann einen weiteren namhaften Exklusiv-Hersteller verlieren würde. Wobei bei Abit derzeit noch nicht klar ist, ob diese (laut diesem Gerücht) auch weiterhin nVidia-Grafikkarten im Angebot haben werden - was jedoch anzunehmen ist, denn die meisten Grafikkarten-Hersteller fahren mittlerweile zweigleisig. Bei Abit wird es möglicherweise sogar dreigleisig: Laut vorgenannter Seite gibt es zudem den Plan, im nächsten Jahr auch XGI-Grafikkarten mit ins Portfolio aufzunehmen, was für XGI natürlich ein gigantischer Erfolg wäre.
Hochinteressantes zum Thema Yamhill bzw. 64 Bit bei Intel hat der Planet 3DNow! anzubieten: Danach deuten zwei aktuelle Meldungen darauf hin, daß Intel seine 32-Bit-Desktop-Prozessoren mittels der Yamhill-Erweiterung ab 2005 64-bit-fähig machen will. Interessanterweise soll Yamhill allerdings nun doch kein eigener 64-Bit-Befehlssatz sein, sondern kompatibel mit AMD´s x86-64 Befehlssatz. Yamhill selber soll schon in den kommenden Prescott-Prozessoren enthalten sein - ob es Intel bei diesen allerdings schon freischaltet, ist allerdings eher zu bezweifeln. Vermutlich wird Intel Yamhill erst mit den ab 2005 antretenden Tejas-Prozessoren freischalten.
Hard Tecs 4U berichten von Gerüchten, wonach der Windows XP Nachfolger "Longhorn" eventuell nicht mehr 2006, sondern erst 2007 oder womöglich gar erst 2008 erscheinen soll. Für 2006 soll es so eine 50%ige Chance geben, für 2007 eine 40%ige und für 2008 eine 10%ige - diese Zahlen stammen allerdings aus einer Einschätzung eines Analysten und natürlich nicht von Microsoft. Wirklich traurig können wir über diese potentielle Terminverschiebung allerdings nicht sein, bringt doch Longhorn nach derzeitigem Wissen neben wenigen wirklich interessanten Neuerungen wieder einmal nur viel neues Blendwerk (neues Dateisystem, neue Oberfläche) und vor allem Palladium aka NGSCB sowie umfangreiche DRM-Maßnahmen mit sich, wobei auf letztgenanntes die meisten Anwender wohl getrost verzichten können.
News des 15. Dezember 2003 |
Mit dem heutigen Tag liefert AMD den in den letzten Tagen schon erwähnten Athlon 64 3000+ aus. Erstaunlicherweise wird dieser Prozessor jedoch absolut still in den Markt gebracht, es gab bisher keinerlei Pressemitteilung oder gar den normalerweise üblichen großen Launch mit 20+ weltweiten Reviews. Der Grund dafür ist in dem derzeit wohl einzigen Review zu diesem Prozessor bei Hard Tecs 4U zu finden: Erst einmal waren alle Vermutungen richtig, wonach es sich beim Athlon 64 3000+ um einen Prozessor mit 2.0 GHz Takt wie der Athlon 64 3200+, aber mit nur der Hälfte dessen Level2 Cache handelt, ergo 512 kByte ...
... Ebenfalls zutreffend ist aber auch die vorab schon geäußerte Vermutung, daß jene Einschränkung den Athlon 64 3000+ nicht wesentlich beeindrucken wird: Runde 3 Prozent ist der Athlon 64 3000+ letztlich langsamer als der Athlon 64 3200+, was bei einem Preisunterschied von ca. 35 Prozent weniger sicherlich absolut verschmerzbar ist. Entscheidend ist hier auch, daß der Athlon 64 3000+ mit seinem Preis von runden 240 Euro in jenen Preisregionen rangiert, wo das Massengeschäft für AMD winkt - was man von Athlon 64 3200+ und ganz besonders dem Athlon 64 FX-51 nicht sagen kann, so sehr auch deren Mehrleistung reizen mag ...
... Eine weitere Erkenntnis dieses Artikels ist, daß der Athlon XP im HighEnd-Bereich ausgedient hat: Der Athlon 64 3000+ schlägt den Athlon XP 3200+ im Schnitt um stolze 12 Prozent - bei einem immerhin 200 Punkte höheren Model Rating auf Seiten des älteren Prozessors wohlgemerkt (was nebenbei AMD´s Model Rating einmal mehr ad absurdum führt). Da nun auch der Preis des Athlon 64 3000+ günstiger als jener des Athlon XP 3200+ ist, gibt es im HighEnd-Markt eigentlich keinen Grund mehr, auf den Athlon XP anstatt des Athlon 64 zu setzen. Nur in den Preissegmenten, welche der Athlon 64 derzeit noch nicht erreicht, hat der Athlon XP nach wie vor seine Berechtigung ...
... Im Quervergleich zum Pentium 4 ergibt sich dagegen ein stark zweigeteiltes Bild: Die meisten Anwendungs- und Multimedia-Benchmarks gewinnt der Intel-Prozessor, doch bei den Spiele-Benchmarks dominiert weiterhin der Athlon 64. Der neue Athlon 64 3000+ mit nur 2.0 GHz vernascht den Pentium 4 mit immerhin 3.2 GHz in 5 der 6 Spiele-Benchmarks und liegt insgesamt im Schnitt der Spiele-Benchmarks mit 8 Prozent vor dem Intel-Prozessor. AMD gewinnt hier schlicht mit einem 240-Euro-Prozessor die Krone im Spielesektor gegenüber der bestmöglichen und gleichzeitig deutlich teureren Intel-Konkurrenz (den Pentium 4 Extreme Edition aufgrund seines unvergleichbar hohen Preises einmal ausgenommen). Für Spieler sollte die Prozessor-Wahl damit sonnenklar sein, solange nicht der Prescott im Markt auftaucht, was aber erst Anfang Februar 2004 der Fall sein wird ...
... Außerhalb der reinen Spiele-Benchmarks ist der Vergleich Intel zu AMD durch das Gewicht der Anwendungs- und Multimedia-Benchmarks, welche wie gesagt überwiegend Intel gewinnt, deutlich ausgeglichener: Hier liegt der Athlon 64 3000+ nur noch 4 Prozent im Schnitt aller Benchmarks vor dem Pentium 4 mit 3.0 GHz und dann 5,5 Prozent hinter dem Pentium 4 mit 3.2 GHz. In diesem Fall scheint also AMD´s Model Rating wirklich einmal gut getroffen zu sein, zumindestens im Vergleich zu den aktuellen Pentium 4 Prozessoren. Wie das dann gegenüber dem Prescott aussieht, ist jetzt natürlich noch nicht zu sagen, dieser dürfte mit seiner höheren Pro-MHz-Leistung das bisherige Gefüge dann wieder etwas durcheinanderwirbeln ...
... AMD hat mit dem Athlon 64 3000+ wahrscheinlich diese CPU vorgelegt, welche dem AMD64-Projekt zum entgültigen Durchbruch verhelfen wird, bedingt sicherlich auch durch den sehr ansprechenden Preis. Daß man die CPU jedoch nicht breiter launcht, ergibt sich vor allem aus dem Vergleich zum Athlon XP: Diesen gewinnt der Athlon 64 trotz niedrigeren Model Ratings und Preises. Rein, um die eigenen Athlon XP Verkäufe nicht vollkommen zu torpedieren, hat AMD diesen Launch also bewußt kleingehalten. Doch wenn man das sehr positive Echo im Web auf den Athlon 64 3000+ beobachtet, wird AMD diesen Prozessor wohl nicht all zu lange kleinhalten können ...
... Denn der mit 10 bis 20 Prozent rein technisch betrachtet kleine Retail-Markt ist nun einmal auch ein Katalysator für den Gesamtmarkt - einmal ganz abgesehen davon, daß sich auch die großen PC-Hersteller nach einem 64-Bit-Prozessor (egal ob derzeit nutzbar, "64 Bit" ist nun einmal gut vermarktbar) mit diesem Preis die Finger lecken dürften. Und so kann man wohl davon ausgehen, daß der Athlon 64 3000+ seinen Weg machen wird. Einen positiven Nebeneffekt dürfte es dabei sogar für die Käufer von Athlon XP 3000+ und 3200+ Prozessoren geben: AMD wird wohl in näherer Zukunft nicht umhinkommen, die Preise dieser Prozessoren entsprechend nach unten anzupassen, um das derzeit deutlich bessere Preis/Leistungsverhältnis des Athlon 64 3000+ auszugleichen.