News-Archiv 24. - 30. Mai 2004 (22. Kalenderwoche)
29./30. Mai 28. Mai 27. Mai 26. Mai 25. Mai 24. Mai
News des 29./30. Mai 2004 |
Laut The Inquirer ist bei ATi nun offenbar eine Entscheidung darüber gefallen, doch noch eine extra Radeon X800XT zu bringen - unabhängig der Radeon X800XT Platinum Edition. Bekanntermaßen nannte ATi die Karte bis kurz vor dem Launch noch "Radeon X800XT", hängte aber zum Start noch ein "Platinum Edition" (PE) an den Namen, was die Möglichkeit zu einer "normalen" Radeon X800XT offenließ. Auch die sich aus den Overclocking-Resultaten der Radeon X800XT Platinum Edition ableitbare Information, daß der Chip taktmäßig wohl am Ende ist, deutet in diese Richtung ...
... Nun soll die normale Radeon X800XT also mit 500/500 MHz antreten, etwas weniger als die 520/560 MHz der Radeon X800XT Platinum Edition. Ansonsten ändert sich wohl nichts, beide Karten dürften 16 aktive Pixel-Pipelines und 256 MB DDR3-Speicher haben. Wie sich die normale Radeon X800XT preismäßig einordnet, ist noch nicht bekannt, da die Karte derzeit von ATi noch nicht offiziell bestätigt wurde (weswegen sie momentan auch noch nicht in unsere Übersicht der neuen HighEnd-Karten eingetragen wird). Anzumerken wäre noch, daß man zukünftig besser klar zwischen normaler XT und XT-PE trennen sollte, um Mißverständnisse zu vermeiden.
Ein Nachtrag zum am Mittwoch gemeldeten Sockel 900: Mittlerweile kristallisiert sich heraus, daß an diesem Gerücht doch etwas dran sein könnte. Ein wirklicher Beinbruch ist der neue Sockel bezüglich des Themas Abwärtskompatibilität zudem nicht: Denn da für den DDR2-Support die AMD-CPU verändert wird und außerdem neue Mainboards wegen der DDR2-Steckplätze erforderlich sind, spielt ein neuer Sockel aus dieser Sicht keine Rolle, da sowieso CPU und Mainboard neu gekauft werden müssen. Vermutlich dachte sich das auch AMD und griff deshalb zu einem neuen Sockel für die DDR2-Prozessoren ...
... Denn technische Verbesserungen gibt es immer und hier konnte man diese einbauen, ohne ein zusätzliches Kompatibilitätsproblem zu erzeugen. Nebenbei könnte man mutmaßen, daß der Sockel 900 dann recht lange die AMD-Plattform darstellen könnte. Denn die Opteron-Prozessoren für den Sockel 900 sind allesamt schon DualCore-Prozessoren, womöglich schon K9 genannt. Da AMD plant, die DualCore-Technik über kurz oder lang auch für Desktop-Prozessoren, sprich Athlon 64 /FX zu bringen, ist es gut möglich, daß diese dann auch im Sockel 900 antreten, womit dieser dann nicht ein so kurzes Leben haben dürfte wird wie die letzten AMD-Sockel.
Shortcuts: Laut The Register wird Intel am 1. August erste Prescott-Prozessoren mit aktivierter 64-Bit-Funktionalität vorstellen und ausliefern. Die x-bit Labs vermelden eine Analysten-Aussage, wonach Chipfertiger IBM dafür verantwortlich sei, daß nVidia derzeit GeForce 6800 /Ultra Chips noch nicht in ausreichender Menge ausliefern kann. Bei Hexus gibt es einen Vergleich der mobilen Grafikchips zwischen Mobility Radeon 9600 (inzwischen gibt es schon einen Mobility Radeon 9700) und GeForce FX Go5700, welcher - etwas überraschend - an nVidia geht. Und letztlich ergibt sich mittels des Catalyst Treiber-Vergleichs von Rage3D.de, daß auch der jüngste ATi-Treiber keine generelle Änderung der Performance mit sich bringt.
News des 28. Mai 2004 |
Wir bitten um Entschuldigung für den donnerstäglichen News-Ausfall. Und damit gleich zu einer wichtige Korrektur der mittwöchlichen News: Bei dem von x86-secret getestetem Athlon 64 3800+ handelt es sich um einen 130nm Newcastle-Core und nicht um einen 90nm Winchester-Core, wie wir fälschlicherweise ursprünglich schrieben. Der Winchester-Core wird erst zum Ende des Jahres antreten. Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler. Diese News wurde inzwischen in den entsprechenden Passagen richtiggestellt, wobei dabei ein Absatz, welcher sich rein um die 90nm Fertigung von AMD drehte und inhaltlich aufgrund unser Fehlinterpretation bei den Cores ebenfalls falsch war, komplett entfernt wurde.
S3 Graphics hatten sich in Forum von DeltaChrome.com, welche allerdings trotz des Namens offenbar nicht mit S3 direkt zusammenhängen, zum Interview gestellt und dort auch Antwort auf die Fragen der User gegeben, nachzuschlagen wäre dies in zwei Threads dieses Forums: No.1 und No.2. So gab S3 an, daß der DeltaChrome nun in Europa und Japan ausgeliefert wird, speziell für Deutschland soll Club3D inzwischen entsprechende Karten fertighaben, die nun auf dem Weg zum Händler sein sollen. Für Amerika wird es S3 allerdings erstaunlicherweise etwas ruhiger angehen lassen, dort soll der DeltaChrome erst in zwei Monaten aufschlagen ...
... Die jetzt ausgelieferten DeltaChrome-Karten entsprechen der ursprünglich mittleren Ausführung, seinerzeit mal "S8" genannt. Die höchste Ausführung des DeltaChrome (höhere Taktraten als S8), wahlweise "F1" oder "Nitro" genannt, wurde in letzter Zeit seitens S3 teils gar nicht mehr genannt, worauf allgemein auf die Einstellung des F1-Projekts geschloßen wurde. Dem ist nun aber offenbar nicht so, denn S3 bestätigte, daß der DeltaChrome Nitro noch aktuell ist. Bleibt zu hoffen, daß S3 beim F1/Nitro den Takt wirklich hochreißt, denn der DeltaChrome-Chip reagiert gemäß früheren Messungen ausgesprochen gut auf Takterhöhungen und könnte mit einem kräftigem Taktplus auch an der Performance-Front noch etwas bewegen ...
... Für die PCI Express Schnittstelle wird S3 wie bekannt mit dem GammaChrome-Chip antreten, einer Abwandlung des DeltaChrome mit aber auch internen Verbesserungen. Laut S3 soll dieser Chip nun im vierten Quartal in den Markt kommen, und zudem - zumindestens im Referenzdesign - lüfterlos antreten. Ob sich damit Taktfrequenzen realisieren lassen, welche eine Konkurrenz für die Midrange-Chips von ATi und nVidia darstellen würden, darf eher bezweifelt werden, aber offensichtlich versucht S3 sowieso diesem reinen Performance-Vergleich aus dem Weg zu gehen und setzt eher auf den Preis, die Lüfterlosigkeit und die Video-Fähigkeiten des eigenen Chips.
Im Overclockers UK Forum gibt es nun endlich einen funktionierenden Radeon X800 Pro -> XT Mod-Guide, mit welchem man bei seiner Radeon X800 Pro Grafikkarten die "versteckten Reserven" in Form der vier ab Werk deaktivierten Pixel-Pipelines aktivieren kann und somit eine Radeon X800XT mit vollen 16 Pixel-Pipelines erhält. Prinzipiell ist dieser Mod etwas kniffliger als bisherige solcherart Modifikationen, denn es muß sowohl eine Brücke auf dem Grafikchip neu kontaktiert (wofür man natürlich den Lüfter vom Chip entfernen muß) als auch ein BIOS-Update durchgeführt werden, damit dieser Mod zum Ziel führt ...
... Problematisch an letzteren ist dabei, daß man damit auch die default-Takte einer Radeon X800XT von 520/560 MHz auf der benutzten Radeon X800 Pro einspielt, welche original nur mit 475/450 MHz getaktet ist und auch nur Speicherbausteine verwendet, welche eigentlich nur bis 500 MHz ausgelegt sind. Insofern muß die für diesen Mod benutzte Karte auch diese Taktraten aushalten können - lösen könnte dies nur ein XT-BIOS mit Pro-Taktungen, welches es derzeit aber noch nicht gibt. Insgesamt scheint dieser Hardware-Mod somit sicherlich nicht etwas für Jedermann zu sein, eventuell sollte man also abwarten, ob sich in der nächsten Zeit nicht noch einfachere Möglichkeiten mittels eines Software-Mods ergeben.
Shortcuts: Nachdem der Versuch, eine umfangreiche Speicherung alle Kommunikation mittels des deutschen Telekommunikationsgesetzes (TKG) zu etablieren, erst einmal gescheitert ist, plant nun Bundesinnenminister Otto Schily eine extra Gesetzgebung für diesen Zweck, wie die Netzeitung berichtet. TweakPC berichten von einem neuen Athlon 64 2600+, welcher preismäßig für weniger als 120 Euro über die Ladentheke gehen soll. Hard Tecs 4U vermelden hingegen ein Barebone-System von Iwill, in welches gleich zwei Opteron oder Athlon 64 FX Prozessoren hineinpassen. Und letztlich wird auch PCI Express demnächst Einzug in Barebone-Systeme halten - Shuttle will hierzu erste Modelle mit PCI Express schon im Juni vorstellen, wie der Tech Report berichtet.
News des 26. Mai 2004 |
Bei Beyond3D hat man eine interessante und noch dazu offizielle Information zur PowerVR Series 5 ausgegraben. Danach hat die Mutterfirma von PowerVR, Imagination Technologies oder kurz ImgTec, in einem Finanzbericht jetzt höchstselbst die Hoffnungen der PowerVR-Anhänger genährt, deren Chips noch einmal auf dem PC-Markt zu sehen. Bisher hat ImgTec einen Deal mit Sega bezüglich der Nutzung der Series 5 Technologie in Arcade-Systemen abschließen können, laut ImgTec wird man sich aber zukünftig auch um Partnerschaften im Bereich PC und Konsole bemühen. Wie bekannt sein dürfte, stellt ImgTec die Chips nicht selber her oder läßt wie ATi und nVidia fertigen, sondern versucht nur, die Technologie zu lizensieren, was die Fixkosten und das Risiko seitens ImgTec minimiert.
Eine Anmerkung zu unserem aktuellen Artikel Versteckte "Optimierungen": Während wir als Grund für das in diesem Artikel festgestellte Verhalten (in Max Payne erhielten wir auf einer GeForceFX 5900XT anstatt einwandfrei eingestelltem 8x anisotropen Filter nur einen realen 2x anisotropen Filter) zuerst eine Art "Stage-Optimierung" vermuteten, mehren sich nun die Anzeichen dafür, daß die Reduzierung des AF-Grades nicht von der Textur-Stage abhängt, sondern offenbar eine Art "intelligenter" Algorithmus aktiv ist, welcher mit nVidia´s Intellisample in Verbindung steht. Wir versuchen derzeit, diese Hintergründe exakt zu klären. Unabhängig von der konkreten Ursache bleibt natürlich weiterhin der Fakt, daß die gebotene Texturqualität im Spiel unzumutbar ist, wenn man 8x AF einstellt.
Laut einem Artikel bei AnandTech wird es eine Änderung des AMD Model Ratings geben - welche auf den ersten Blick so aussieht, als würde AMD Intel´s neues Schema übernehmen ;-), da AMD nun ebenfalls auf dreistellige Nummern setzt. Allerdings läßt AMD nur die letzte Null sowie das Pluszeichen weg, das alte Model Rating bleibt also vorerst noch erkennbar. Zudem soll die neue Benennung erst einmal nur für das Value-Segment gelten, in welchem sich nur der Athlon XP für den Sockel 462 befindet, welcher aber schon zum Ende des Jahres hin auch auf die Sockel 754 und 939 gehoben wird (wobei dies dann kein echter Athlon XP ist, sondern vielmehr ein Athlon 64 mit weniger Cache und ohne 64-Bit-Fähigkeiten). Inwiefern es dieses neue Model Rating Schema auch für die Mainstream- und HighEnd-Prozessoren seitens AMD geben wird, bleibt noch abzuwarten.
Für seine kommenden Sockel 939 Prozessoren bleibt AMD jedoch erst einmal noch bei dem üblichen Rating-Modell, die ersten Prozessoren mit diesem Sockel werden die Modelle Athlon 64 3500+ und 3800+ mit 2.2 bzw. 2.4 GHz Taktfrequenz sein. Basierend auf dem 130nm SOI Core Newcastle verfügen jene über ein DualChannel Speicherinterface, aber nur noch 512 kByte Level2 Cache. Mit dem Aufkommen der neuen Cores wird die Cache-Größe von 1 MB Level2 Cache dann nur noch den Athlon 64 FX und natürlich den Opteron Prozessoren vorbehalten sein. Einen ersten Vorab-Test des vorgenannten Athlon 64 3800+ gibt es im übrigen bei x86-secret zu lesen ...
... Für die Benchmarks taktete man den neuen Prozessor zusätzlich auch auf 2.2 GHz herunter, was einem Athlon 64 3500+ im Winchester-Core entspricht. Somit war ein besserer Vergleich zum aktuellen Athlon 64 3400+ mit 2.2 GHz Taktfrequenz im alten Clawhammer-Core mit SingleChannel-Speicherinterface und dafür aber 1 MB Level2 Cache möglich. In diesem Vergleich offenbarte sich ein ziemlicher Gleichstand zwischen altem und neuen Core (Unterschied über alle Benchmarks: 0,6 Prozent zugunsten des Newcastle), was zwar eher so zu erwarten war, jedoch natürlich die von AMD vergebenen Model Ratings gerade der AMD-Prozessoren untereinander wieder einmal arg in Bedrängnis bringt. PS: Ursprünglich schrieben wir hier etwas von einem 90nm Winchester-Core, was nicht korrekt ist. Es handelt es um den 130nm Newcastle-Core. Ein eigentlich nachfolgender Absatz, welcher sich allein um die 90nm Fertigung von AMD drehte, wurde demzufolge gelöscht (weil inhaltlich falsch). Wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler.
Dagegen scheint nun endlich klar zu sein, wann AMD auf DDR2 umsteigen wird - da jenes eine Veränderung der CPU selber erfordert, ist dieses eine für AMD besonders heikle Frage. Laut einer bei EXpertsPC zu sehenden AMD-Roadmap wird AMD den DDR2-Support im zweiten Halbjahr 2005 mit den Cores Egypt, Italy und Denmark (allesamt Opteron) sowie Toledo (Athlon 64 /FX) bringen. Die vorgenannten Opteron-Cores sollen dann im übrigen schon DualCores sein, entsprechende Produkten für den Desktop-Markt werden sicherlich nachfolgen. Im übrigen gibt es hierzu das Gerücht, daß für diese DDR2-unterstützenden Prozessoren ein neuer Sockel 900 fällig werden würde, so zu lesen bei TweakPC. Beim Planet 3DNow! will man dagegen nicht so recht daran glauben und auch wir können uns derzeit nicht wirklich vorstellen, was den Wechsel zu einem Sockel mit weniger Pins wirklich notwendig machen würde.
Shortcuts: Laut der Virtual Zone hat ein Radeon X800 Pro User einen neuen 3DMark03-Rekord aufgestellt - interessant ist dabei aber wohl eher seine auf 779/637 MHz übertaktete Grafikkarte, erreicht durch einen selbstgebauten Kühler. Einen Vergleich der 64-bit Treiber von ATi und nVidia gibt es bei GamePC - im Gegensatz zu anderen dieserart Vergleichen sieht hier die 64-bit Performance recht gut aus. Bei Legion Hardware hat man mittels des VIA K8M800 den ersten Atlon 64 Chipsatz mit integrierter Grafiklösung im Test, dessen 3D-Performance allerdings alles andere als überzeugend ist. Und letztlich berichtet Golem noch davon, daß Marktforscher eine deutliche Steigerung von Abo-Lizenzmodellen auf dem Software-Markt veraussagen - wobei vor dieser Entwicklung nur gewarnt werden kann, wird sie von den meisten Anbietern doch nur dazu benutzt, langfristig gesehen die Produktpreise erheblich zu steigern.
News des 25. Mai 2004 |
Wir bitten den montäglichen News-Ausfall zu entschuldigen. Nebenbei wäre auch der heutige teilweise Ausfall der Domain 3dcenter.org zu entschuldigen (die anderen Domains waren nicht betroffen), für welchen wir allerdings (ausnahmsweise) unschuldig sind. In diesem Fall hat wohl das Konfigurations-Programm des Hosters einen Fehler verursacht, so daß die Domain zwar vom neuen Hoster übernommen, die DNS-Daten aber nicht entsprechend verändert wurden. Nun denn, nach einem weiteren Domain-Update sind nun die richtigen Daten eingetragen, welche bei den meisten DNS-Servern auch schon angepasst wurden, so daß die Domain 3dcenter.org inzwischen richtigerweise auf den neuen Server unter der IP-Adresse 80.237.203.199 zeigen sollte.
nVidia hat gegen ATi und deren R420-Launch offenbar die groben Marketing-Geschütze aufgefahren, wie eine heute aufgetauchte interne nVidia-Präsentation zeigt. In dieser Präsentation schießt nVidia in guter alter Tradition ;-) gegen seinen derzeitigen Hauptkonkurrenten und dessen neuestes Produkt - und natürlich mit wieder einmal allerbesten Marketing-Übertreibung. Wie üblich bei solchen Bashing-Attacken vermeidet man aber direkte Falschdarstellungen oder zumindestens juristisch angreifbare Passagen - wobei einem da spontan durchaus der Spruch von "eine Halbwahrheit kann schimmer als eine Lüge sein" in den Sinn kommen kann ;-) ...
... Bei HardOCP wird im übrigen die Echtheit der nVidia-Präsentation durch nVidia selbst bestätigt. Dort ergibt sich auch die Aussage, daß diese nur zu internen Zwecken erstellt worden sei - was allerdings nichts aussagen muß, denn dies ist die Standard-Erklärung in solchen Fällen. Es gibt diesbezüglich auch eine andere, wenn auch unbestätigte, inoffizielle Information, nach welcher diese Präsentation beim letzten Conference Call eingesetzt wurde - wobei auch diese Information bei weitem nicht sicher ist, denn eine Telefonkonferenz und ein bildschirmgebundenes Dokument beissen sich irgendwie. Nun denn, ehrlicherweise müssen wir eingestehen, daß diese nVidia-Präsentation uns nicht mehr wesentlich anhebt ...
... Womöglich haben wir dafür schon zuviel dieser Art gesehen, was dann entsprechend abgehärtet. Somit nehmen wir diese nVidia-Präsentation nicht wirklich ernst (sie kann vom Inhalt her auch kaum wirklich ernst genommen werden), sondern sehen sie eher als erheiternd ob der teils dreisten Marketing-Verdrehungen an :-)). Sie beweist wenn dann nur, daß das Marketing bereit ist, sich auf Niederungen herunterzubegeben, welche das Marketing generell schlicht unglaubwürdig macht. Eventuell sollten diejenigen, welche so etwas zu verantworten haben, zukünftig genau diesen Effekt mit beachten - und daß der Erfolg einer solchen Schmäh-Schrift wirklich diesen generellen Nachteil übertrifft, bezweifeln wir vorerst einmal.
Ein wenig passend dazu ist auch eine Meldung seitens The Inquirer, wonach Gespräche zwischen ATi und nVidia offenbar wegen der starken Konkurrenzhaltung gegeneinander gescheitert sind. Hochinteressant allerdings, worum sich diese Gespräche angeblich drehten: Offenbar wollte man eine Verlangsamung des technologischen Fortschritts vereinbaren - eine nicht nur aus Sicht der beiden Chip-Entwickler, sondern auch aus Sicht des Marktes sehr heikle Angelegenheit. Einerseits kann man die beiden Chip-Entwickler verstehen, denn die Entwicklungskosten einer einzelnen Chip-Generation sind in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als die Abstände zwischen neuen Chip-Generationen ...
... In den Anfangs-Jahren von 3D war dies noch über die stetig enorm steigenden Absatzzahlen zu kompensieren, doch nun ist 3D allgegenwärtig und damit sind auch die Wachstummöglichkeiten nicht mehr in diesem Maße vorhanden wie noch in den späten 90er Jahren. Damit werden die Entwicklungskosten einer Chip-Generation immer mehr zum Problem. Das immer wieder gern zitierte Beispiel hierfür ist die NV3x-Serie, welche nVidia insgesamt 400 Millionen Dollar gekostet hat. Für eine Firma mit einem Jahresumsatz von knapp 2 Milliarden Dollar ist das schon ein enormer Batzen Geld allein für die Entwicklung eines neuen Produkts, auch wenn sich hinter der NV3x-Linie letztlich immerhin ganze 5 wirklich verschiedene Chip verbergen (NV30, NV35/NV38, NV34, NV31, NV36) ...
... Andererseits sind Absprachen mit der Konkurrenz zur Verlangsamung des Entwicklungstemps sicherlich nicht das, was man sich unter einem "freien Markt" vorstellt - von der wettbewerbsrechtlichen Sicht der Dinge ganz zu schweigen (aus diesem Grund wird es auch nie eine bestätigende Aussage seitens ATi oder/und nVidia zu diesem Thema geben). Vielleicht sollten sich die beiden Hersteller besser einmal auf gemeinsame Vorstellungen bezüglich der von ihren Produkten erzeugten Bildqualität einigen, denn dann werden die "Optimierungen" dieser Tage unnötig - aber das ist ein anderes Feld ;-) ...
... Ob Absprachen zur Verlangsamung des Entwicklungstempos zu verurteilen sind, überlassen wir derweil jedem selber, weil es da durchaus verschiedene Ansichten gibt: Man kann zwar prinzipiell gegen Absprachen zwischen Konkurrenten sein, aber andererseits bedeutet das immer noch hohe derzeitige Entwicklungstempo auch einen ständigen Investitionszwang für die Spieler. Zudem wäre hier vor einer Verurteilung der Hersteller nochmals anzumerken, daß diese Information - auch wenn sie nicht direkt unglaubwürdig ist - wirklich nur von Gerüchten abstammt, sie also nicht unbedingt als Basis für wichtige Entscheidungen oder Aussagen dienen sollte.
Daneben gibt es aber auch ein paar positive Nachrichten von nVidia: Denn die Virtual Zone berichtet zum einen, daß die GeForce 6800 und GeForce 6800 Ultra Grafikkarten nun an die Händler ausgeliefert werden, die GeForce 6800GT soll (mit allerdings nicht genau spezifiziertem Termin) folgen. Diese Angabe dürfte allerdings eher für den asiatischen Markt gelten, für Europa darf man demzufolge üblicherweise noch ein bis zwei Wochen dazugeben. Und zum anderen wurde die Netzteil-Anforderung für die GeForce 6800 und GeForce 6800GT bekanntgeben (was auch umgehend in den entsprechenden Übersichts-Artikel der neuen HighEnd-Karten eingearbeitet wurde): Mit 300 Watt zeigt man sich hier genügsamer als bei der GeForce 6800 Ultra, wobei deren ehemalige 480-Watt-Forderung zwischen auch schon auf 350 Watt korrigiert wurde.
Bei LostCircuits hat man sich ausführlich mit der Skalierung des Prescott im Vergleich zum Northwood sowie zum Gallatin (Pentium 4 Extreme Edition aka Northwood mit zusätzlichen 2 MB Level3 Cache) beschäftigt. Bisher wurde dem Prescott eigentlich eine deutlich bessere Skalierung mit höheren Taktfrequenzen als beim Northwood nachgesagt, doch bei LostCircuits finden sich nur wenige Benchmarks, welche dies eindeutig bestätigen wollen. Einzig allein im Sysmark 2004 skaliert der Prescott deutlich besser als der Northwood. Bei den anderen Benchmarks finden sich ab und zu ähnliche Tendenzen, doch sinken die Differenzen zwischen Northwood und Prescott zu langsam, um echte Effekte zu erzielen ...
... Beispielsweise bei Comanche 4, welches von den Spiele-Benchmarks noch am besten mit dem Prescott skaliert, ergibt sich ein Abstand zwischen 2.8 GHz Northwood und Prescott von 21,9 Prozent, selbiger liegt auf 3.4 GHz dann bei nur noch 15,1 Prozent. Die bessere Skalierung des Prescott ist somit auch hier nachgewiesen, doch damit der Prescott irgendwann einmal auf das absolute Leistungsniveau des Northwoods kommt, würde es schon eine Taktfrequenz von (hochgerechnet) 4,8 GHz benötigen (bei beiden Prozessoren wohlgemerkt). Oder anders ausgedrückt: Um eine 22prozentige Leistungsdifferenz in diesem Beispiel aufzuholen, muß die Taktrate beider Prozessoren um immerhin 2.0 GHz bzw. 71 Prozent erhöht werden. Die bessere Takt-Skalierung des Prescott wird damit nicht in Abrede gestellt, nur ist sie in den meisten Anwendungsfällen wohl zu klein, um echte Auswirkungen zeigen zu können.
Wie der Heise Newsticker vermeldet, hat Intel den russischen Prozessoren-Entwickler Elbrus inklusive dessen Entwickler und Patente komplett übernommen. Leider bedeutet dies wohl, daß der in Entwicklung befindliche und ziemlich ansprechend aussehende E2K-Prozessor nun nie das Licht der Welt erblicken wird, denn solche Übernahmen werden in der Regel getätigt (ganz besonders, wenn es recht wenig Geld kostet), um einen potentiellen Konkurrenten schon im Vorfeld vom Markt zu nehmen :-(. Natürlich läßt sich unmöglich sagen, ob der E2K-Prozessor wirklich so rasant gewesen wäre wie seinerzeit prognostiziert, denn scheinbar war das schon vor einigen Jahren begonnene Projekt mittlerweile auch schon wieder in einigem Zeitverzug.
Shortcuts: Bei Dark Tweaker hat man sich eingehend mit dem Catalyst 4.5 und den darauf basierenden gemoddeten Treibern beschäftigt. Laut The Inquirer soll nVidia schon ziemlich weit mit dem NV45-Chip sein, welcher die PCI Express Abwandlung des NV40 darstellt. Die NV45-Produktion soll dabei angeblich schon seit dem April laufen. Dagegen vermeldet die DigiTimes, daß bei ATi die ersten Grafikchips in 110nm in greifbare Nähe rücken - womit wohl der RV370-Chip für den LowCost-Markt gemeint ist. Und letztlich bestätigen sich laut TweakPC nun alle früheren Gerüchte, wonach MSI ATi-Grafikkarten offiziell vertreiben werde, da der Hersteller diese inzwischen schon auf seiner Webseite listet.