News-Archiv 31. Mai - 6. Juni 2004 (23. Kalenderwoche)
5./6. Juni 4. Juni 3. Juni 2. Juni 1. Juni 31. Mai
News des 5./6. Juni 2004 |
Bei der Virtual Zone gibt es ein paar Informationen zu den Plänen von XGI für die nahe Zukunft: So will man für die komplette Volari-Serie von V3 bis V8 entsprechende PCI Express Varianten anbieten. Realisiert soll dies wie bei nVidia über Bridge-Chips werden, wie bei den nVidia GeForce PCX Grafikkarten soll der Bridge-Chip dabei extra auf dem PCB sitzen. Für das Ende des Jahres verspricht XGI hingegen eine neue Grafikchip-Generation, welche natives PCI Express und das Shader Model 3.0 bringen soll. Gemäß früheren XGI-Roadmaps müsste es sich dabei um die Chips XG45 oder/und XG46 handeln ...
... Gegenüber dem bisherigen XGI-Topchip Volari V8 (unter Nichtberücksichtigung der Duo-Variante) mit seinen 4 Pixel-Pipelines soll das NextGen-Produkt von XGI dann schon mit maximal 12 Pixel-Pipelines antreten, womit XGI durchaus Boden gegenüber ATi und nVidia gutmachen könnte. Mittels der DualChip-Technologie Duo könnte XGI durchaus sogar 24 Pixel-Pipelines liefern - wobei wir dies derzeitig als sehr unsichere Information ob der damit verbundenen Kosten sowie der arg niedrigen Effektivität der XGI DualChip-Technologie betrachten. Aus der Information des Einsatzes von GDDR3-Speicher kann man dagegen einen zeitgemäßen Speichertakt des XGI NextGen-Chips schließen, wobei die wichtige Frage des Speicherinterfaces bisher unbeantwortet bleibt ...
... In einer älteren Roadmap findet sich hierzu die Anmerkung für den XG45-Chip von "128 Bit DDR", was natürlich angesichts der Vorgaben der Konkurrenz arg niedrig wäre. Allerdings rechnete diese Roadmap vom September letzten Jahres auch nur mit DDR1- oder DDR2-Speicher beim XG45, nicht aber mit GDDR3 - insofern kann diese Roadmap in einigen Punkten auch schon wieder überholt sein. Hier heisst es schlicht abwarten, was XGI denn nun wirklich bringt - und vor allem, ob das neue XGI-Produkt denn überhaupt rechtzeitig in den Markt gelangt, was man aufgrund der langen Verzögerung der Volari-Chips durchaus als ein Hauptproblem von XGI ansehen kann.
Ein Nachtrag zu den ATi und nVidia NextGen-Chips R520 und NV50, welche wir am Freitag schon erwähnten: Gemäß der angeregten Diskussion zum Thema in unserem Forum wird DirectX Next nun wohl offiziell "Windows Graphics Foundation" aka WGF heissen und nur beim Windows XP Nachfolger "Longhorn" beigelegt werden. Für Windows XP soll dagegen nach DirectX9 direkt Schluß sein. Wir können den Wahrheitsgehalt dieser Angaben derzeit nicht überprüfen (im Zweifelsfall wird sich Microsoft sowieso nicht in die Karten schauen lassen), doch sollten sie zutreffen, ergeben sich damit direkte Auswirkungen für R520 und NV50 ...
... Denn dann wäre es unsinnig für die beiden Grafikchip-Entwickler, ihre NextGen-Produkte lange vor dem Release von Longhorn, welches derzeit auf Mitte/Ende 2006 zu schätzen ist, mit Shader 4.0 Fähigkeiten auszurüsten, wenn diese Möglichkeiten durch Direct3D dann nicht genutzt werden könnten. Unter OpenGL wären diesen Kapazitäten zwar verfügbar, aber angesichts der derzeitigen Bedeutung dieser API dürfte das wohl zu wenig sein, um schon 2005 Shader 4.0 Grafikchips auf den Markt zu werfen. Sinn würde dies erst in einer starken zeitlichen Nähe zum Longhorn-Relese machen. Dies ist natürlich nur relevant, wenn es wirklich keine weiteren Updates von DirectX für Windows 95/98/ME/2000/XP geben sollte ...
... Wenn diese Information aber tatsächlich zutrifft, so liefert Microsoft vor allem den Spielern natürlich einen erheblichen Grund, auf Longhorn umzusteigen - womöglich auch gar den einzigen Grund, denn bisher ist Longhorn weniger durch für den Normal-Anwender sinnvolle neue Features, als eher durch einen exorbitanten Ressourcenhunger aufgefallen. Womöglich wird sich die Hardware-Welt in einigen Monaten intensiv mit der Frage beschäftigen, weshalb es kein WGF für frühere Windows-Betriebssysteme geben wird - womit wir dann wieder einmal bei dem Punkt wären, daß Microsoft viele Features nicht nur wegen der Features ansich einbaut, sondern auch um eine zusätzliche Inkompatibilität mit früheren Versionen zu erreichen und die Anwender somit letztlich zum Umsteigen zu zwingen.
Zu den News vom Donnerstag muß ebenfalls noch etwas nachgetragen werden: Dort verwiesen wir auf einen AnandTech-Artikel, in welchem ein Gigabyte-Mainboard mit Intel i915 "Grantsdale" Chipsatz gezeigt wurde, welches sowohl einen PCI Express x16 als auch einen AGPx8 Steckplatz aufwies - obwohl der Intel-Chipsatz solches definitiv nicht nativ unterstützt. In den News des Freitags verwiesen wir zudem auf ein ähnliches Mainboard von ECS Elitegroup. AnandTech hat sich nun beide Boards noch einmal genauer angesehen und kam zu einer überraschenden Entdeckung ...
... Danach ist der AGP-Steckplatz nicht mittes eines Bridge-Chips an den PCI Express Steckplatz bzw. die Northbridge angebunden, sondern schlicht und ergreifend als PCI-Gerät an die Southbridge des Chipsatzes. Wenn sich AnandTech diesbezüglich nicht sicher wären, würden wir es nicht glauben, denn: So ist diese Lösung natürlich herzlich uninteressant. Mittels der Anbindung an PCI fällt die Transferrate der Grafikkarte mit 133 MB/sec unterhalb das Niveau von AGPx1 (256 MB/sec), dazu kommt allerdings noch, daß auch alle anderen PCI-Geräte im System in diesen insgesamt 133 MB/sec untergebracht werden müssen ...
... Insofern dürfte diese Lösung ganz besonders bei HighEnd-Karten erhebliche Performance-Abschläge geben, jede Mainstream PCI Express Grafikkarte dürfte somit schneller als die schnellste verfügbare AGP Grafikkarte in diesem Slot sein. Die von ECS genannten angeblichen 5-20 Prozent Leistungsverlust dürften allerhöchstens für LowCost-Grafikkarten gelten, bei HighEnd-Grafik schätzen wir den Leistungsverlust dagegen eher auf um die 50 Prozent ein. Uns ist ehrlicherweise unklar, wie man auf die Idee zu so einer Lösung kommen kann - so ist sie jedenfalls sinnbefreit ...
... Anwender, welche auf ein solches Mainboard mit beiden Grafikkarten-Slots setzen wollen, müssen also auf eine Lösung mit nativer Chipsatz-Unterstützung setzen, sicher ist dies momentan nur bei den VIA-Chipsätzen PT890 und K8T890. AnandTech schätzen selbst die SiS-Chipsätze 656 und 756, welchen wir am Donnerstag noch die Fähigkeiten der genannten VIA-Chipsätze zuschrieben, inzwischen als ähnliche Lösungen wie bei den Intel-Mainboards von Gigabyte und ECS Elitegroup ein - sprich, eine Anbindung über den PCI-Bus der Southbridge. Von einer solchen Lösung können wir wie gesagt nur abraten.
Shortcuts: Bei GamePC gibt es ein interessantes Review des 1.7 GHz Dothan Pentium-M Prozessors, welcher keine Schwierigkeiten hat, eine Leistung wie ein 1.8 GHz Athlon 64 zu erbringen. Bei TtecX gibt es einen Overclocking-Vergleich der GeForceFX 5900 gegen die Radeon 9800 Pro, garniert auch mit einigen Anleitungen zur Spannungs-Modifikation dieser Grafikkarten. Und letztlich sagte ATi´s CEO gegenüber der Virtual Zone aus, daß es zum einen zukünftig ATi-Chipsätze auch für AMD-Prozessoren geben wird, andererseits ATi derzeit keinen Support für nVidia´s MXM-Standard plant.
News des 4. Juni 2004 |
Gemäß direkten Informationen seitens ATi können wir folgendes zur "normalen" Radeon X800XT ergänzen: Diese Karte wird es in der Tat geben - und zwar mit den Taktraten von 500/500 MHz. Derzeit ist aber nur eine Version auf PCI Express wirklich sicher, eine AGP-Version ist dagegen zwar möglich, aber noch nicht spruchreif. Damit zieht ATi derzeit bei den X800-Karten mit drei Versionen für PCI Express (X800 Pro, X800XT, X800XT Platinum Edition) und zwei Versionen für AGP (X800 Pro, X800XT Platinum Edition) ins Feld, hinzu kommt dann noch die (derzeit von ATi aber nicht offiziell bestätigte) Radeon X800SE mit nur 8 Pixel-Pipelines. Der Artikel zu den ATi PCI Express Grafikkarten wurde entsprechend angepasst.
In einem Forums-Statement schreibt Dave Baumann von Beyond3D einige interessante Dinge, welche er zwischen den Zeilen von ATi über deren nächste Chip-Generation erfahren konnte. So wird der nächste HighEnd-Chip von ATi auf den Codenamen R520 hören und soll im ersten Halbjahr 2005 antreten. Wider bisheriger Erwartungen, daß ATi das Shader Model 3.0 ganz überspringt und gleich zum Shader Model 4.0 übergeht, soll der R520 ein Shader 3.0 Chip sein. Um dies realisieren zu können, will ATi offenbar auf den 90nm Fertigungsprozeß bei TSMC warten, welcher just im ersten Halbjahr 2005 zur Verfügung stehen soll ...
... Durch die 90nm Fertigung will man den beim NV40 zu beobachtenden Effekt verhindern, daß der (durch die Shader 3.0) sehr große Grafikchip keine Spitzen-Taktraten mehr erreichen kann. Im übrigen ergibt sich damit schon fast eine zwingende Notwendigkeit für ATi, einen Refresh der R420/R423-Chips irgendwann zum Jahresende zu bringen, um die Zeit bis zum R520 zu überbrücken. Wie auch bei nVidia´s NV48 vermutet, wird dieser Refresh aber wohl nur die noch bestehenden oder in der Zwischenzeit hinzugekommenen Taktreserven nutzen. Da sowohl R420/R423 als auch NV40 recht schnell Bandbreiten-limitiert sind, würde man beispielsweise mit schneller getakteten Speicherchips eine Menge mehr Performance aus der bestehenden Technik herausholen können ...
... Sollte die Information bezüglich R520 = Shader 3.0 wirklich zutreffen, wird die Frage, was nVidia diesbezüglich beim NV40-Nachfolger NV50 tun wird, entsprechend wichtig. Bisher ging man schließlich sowohl bei R5x0 als auch NV50 von einem Support der Shader 4.0 bzw. von DirectX Next aka DirectX10 aus, doch womöglich waren diese Prognosen übereilt und auch nVidia bleibt beim NV50 noch bei DirectX9 und dem Shader Model 3.0. Terminmäßig kann man den NV50 im übrigen derzeit zwischen Sommer und Winter 2005 einordnen, mit der Tendenz eher zum Winter 2005 (zuletzt brauchte nVidia regelmäßig 1,5 Jahre für eine neue Chip-Generation).
Laut The Inquirer wird auch von ECS Elitegroup ein Mainboard basierend auf einem der neuen Intel-Chipsätze kommen, welches sowohl PCI Express x16 als auch AGPx8 Steckplatz beherbergt. Irritierend ist allerdings etwas die Aussage, daß diese Lösung einen Performance-Verlust auf AGP-Seite nach sich ziehen soll - was eigentlich eher unmöglich sein sollte, wenn die Bridge-Lösung sauber ausgeführt wird. Aus der Art und Weise, wie The Inquirer dies geschrieben hat, interpretieren wir allerdings, daß hier offenbar von einzelnen Messungen auf eine generelle Performance geschlossen wurde, was natürlich eine eher wertlose Aussage darstellt. Nichts desto trotz gilt es diesen Punkt im Hinterkopf zu behalten, Kritiker der Bridge-Lösung warnen schon des längeren vor eventuell eintretenden Performance-Verlusten durch diese.
Golem vermelden neuen Informationen zu den kommenden neuen Intel Pentium 4 Prescott Prozessoren: Zuerst wäre da das kommende Stepping E0 zu erwähnen. Trotz daß Intel mittels diesem Stepping die offiziellen Verlustleistungen wohl nicht oder nur geringfügig absenken wird, verspricht man sich vom E0-Stepping zusätzliche Taktreserven für den Pentium 4 Prescott. Interessant ist zudem, daß anscheinend alle Sockel 775 Prozessoren gleich mit aktiviertem NX-Feature antreten werden. Die 64-Bit-Erweiterung EM64T wird Intel dagegen nur bei einem Teil der Sockel 775 Prozessoren aktivieren, so wird es also 3.2, 3.4 und 3.6 Sockel 775 Prescotts mit und ohne EM64T zu kaufen geben.
Bezüglich des neuen Gehäuse-Standards BTX zeigen AnandTech einige BTX-Mainboards und BTX-Gehäuse, welche auf der Computex vorgestellt wurden. Hard Tecs 4U berichten hierzu im übrigen, daß BTX auf Athlon 64 /FX Systemen durch eine technische Inkompatibilität womöglich überhaupt nicht realisierbar sein könnte. Anzumerken wäre allerdings, daß auch AMD selber bisher keine Notwendigkeit für BTX sieht, der Markt sich also hier durchaus sowieso zweiteilen könnte: ATX für Athlon 64 /FX und BTX für Pentium 4. Noch ist die Sache allerdings noch nicht wirklich spruchreif, erste kaufbare BTX-Hardware wird erst zum Ende des Jahres erwartet.
News des 3. Juni 2004 |
Laut Golem hat S3 Graphics nun auch noch hochoffiziell die Nitro-Varianten seiner Grafikchips DeltaChrome S4 und S8 angekündigt - ohne dabei allerdings Ausführungen zu deren Taktraten zu machen. Erwähnenswert zum DeltaChrome S4 Nitro wäre noch, daß dieser laut S3 auf einem Redesign basieren soll - allerdings wurde auch dieser Punkt seitens S3 nicht genauer spezifiziert. Denkbar wäre hier sicherlich, daß S3 für den DeltaChrome S4 Nitro den GammaChrome-Chip verwendet, welche schließlich ein Redesign des DeltaChrome darstellt. Markteintritt der Nitro-Chips soll im übrigen das dritte Quartal sein, in Europa wird vermutlich Club3D der einzige Anbieter bleiben.
Die ComputerBase hat das Thema Filteroptimierung bei ATi noch einmal aufgegriffen, dabei hat man sich insbesondere den sogenannten "intelligenten" Algorithmus angesehen. Die ComputerBase widerspricht hier mehrfach den Aussagen von ATi, daß dieser Algorithmus nur in typischen Situationen seine Filteroptimierung anbringt. Mehr oder weniger nebenbei fand man zudem heraus, daß ATi offenbar beim R420 ein generell höheres LOD einsetzt (sprich, der Wechsel von höher auf niedriger aufgelöste MipMaps findet später statt als eigentlich statthaft), was auf Standbildern (Screenshots) ein schärferes Bild erzeugt, in Bewegung aber zu Bildflimmern neigt.
AnandTech zeigen in einem Computex-Artikel schon eine Reihe von PCI Express Mainboards. Dabei läßt sich generell sagen, daß die meisten Hersteller diesen Boards wohl einen PCI Express x16 Steckplatz für die Grafikkarte, zwei bis drei PCI x1 Steckplätze und zwei bis drei gewöhnliche PCI-Steckplätze spendieren. Was in gewissem Sinne enttäuschend ist, denn PCI Express hat deutlich mehr Möglichkeiten und der ganze aufwendige Wechsel hin zu PCI Express lohnt sich nur wegen ein paar PCI Express x1 Steckplätzen mit 266 MB/sec (gerade einmal das Doppelte eines üblichen 33 MHz 32-bit PCI-Steckplatzes) sicherlich nicht wirklich ...
... Ansonsten führen wohl viele Boards mit den neuen Intel-Chipsätzen Grantsdale und Alderwood sowohl DDR1- als auch DDR2-Steckplätze, wobei jedoch generell nur eine Speicherart von beiden einsetzbar ist. Hochinteressant ist ein Gigabyte-Mainboard auf Basis eines Intel-Chipsatzes, welches sowohl mit PCI Express x16 als auch AGPx8 Steckplatz ausgerüstet ist, obwohl es seitens Intel und deren Chipsätze keinen Support für eine solche Lösung gibt. Hier kommt wohl ebenfalls ein entsprechender Bridge-Chip zum Einsatz - und natürlich ist auch hier nur einer der beiden Grafikkarten-Steckplätze bestückbar ...
... In dieselbe Kerbe schlägt offenbar SiS, deren kommende Chipsätze 656 (Pentium 4, Sockel 775) und 756 (Athlon 64 /FX, Sockel 939) bieten offenbar offiziellen Support für beide Grafikkarten-Steckplätze an. Da SiS zudem auf den Referenzboards von 656 und 756 sowohl einen PCI Express x16 als auch einen AGPx8 Steckplatz ausführte, kann man davon ausgehen, daß es auch hier einige Mainboard-Hersteller geben wird, welche diesem Design folgen werden. Und da letztlich seitens VIA mittels der Chipsätze PT890 (Pentium 4, Sockel 775) und K8T890 (Athlon 64 /FX, Sockel 939) ähnliche Mainboards in den Markt kommen werden, dürfte es sogar eine unerwartet große Auswahl an Mainboards mit beiden Grafikkarten-Steckplätzen zu kaufen geben.
Shortcuts: Dem vorstehend schon einmal erwähnten Computex-Bericht seitens AnandTech ist desweiteren noch zu entnehmen, daß ASRock neben dem Mainboard mit Sockel 754 und gleichzeitig Sockel 939 auch an einer Variante mit Sockel 478 und gleichzeitig Sockel 775 arbeitet. Seitens der Virtual Zone gibt es mit 17182 3DMarks einen neuen 3DMark-Rekord - interessanter als der Rekord selber ist aber sicherlich die benutzte Grafikkarte: Eine GeForce 6800 Ultra mit Kaskadenkühlung auf 603/625 MHz. Die WinHelpline berichtet darüber, daß inzwischen schon 20 Prozent aller eMails fälschlicherweise von Providern und Mail-Anbietern als Spam blockiert werden. Als Grund können wir hier aber nur blinden Aktionismus erkennen, denn gut eingestellte und langfristig trainierte Spam-Filter lassen zwar noch ein paar Spam-Mails durch, kennen aber keinerlei "false positives". Und letztlich wird es laut Golem ein Netzteil mit Stromverbrauchsanzeige nun auch noch von CoolerMaster geben.
News des 2. Juni 2004 |
AnandTech können nun endlich sichere Informationen zum nVidia NV45 Grafikchip anbieten: Danach handelt es sich nicht um einen Refresh und noch nicht einmal um einen wirklich neuen Chip, denn der NV45 stellt nichts anderes als einen NV40 mit einer PCI Express Bridge dar. Im Unterschied zu des bisherigen nVidia-Lösungen mit PCI Express Bridges - den schon vor längerem angekündigten GeForce PCX Grafikchips - ist beim NV45 der Bridge-Chips aber Die-nahe auf dem Trägermaterial angebracht, welche das Die umschließt (Bild). Mit dieser Lösung dürften im übrigen die Produktions- und Integrationskosten des Bridge-Chips stark sinken, was das Haupt-Argument einiger Grafikkarten-Hersteller gegenüber der Lösung mit Bridge-Chips war ...
... Unklar sind derzeit jedoch noch Taktungen und Releasedatum des NV45. Da der Chip aber eigentlich nur ein NV40 ist (sofern denn diese Information wirklich vollkommen zutrifft und am Chip nicht doch noch etwas geändert wurde), können wir uns nicht wirklich vorstellen, daß nVidia Terminprobleme mit dem NV45 haben sollte. Demzufolge sollte eigentlich recht bald nach dem Start von PCI Express am 21. Juni der NV45 bereitstehen - womöglich in den selben Varianten und mit den selben Taktraten wie der NV40. Viel interessanter ist wohl die Information, daß zum Jahresende ein echter Refresh des NV40 in Form des NV48 ansteht ...
... Dieser soll allerdings wider Erwarten weiterhin eine AGP-Lösung sein - womit diejenigen, welche derzeit noch bei der AGP-Schnittstelle bleiben wollen, auch bis ins nächste Jahr hinein mit absoluter HighEnd-Grafik versorgt sein dürften. Genaue Informationen zum NV48 gibt es nicht, aber wir denken, daß es sich hierbei um ein mehr oder weniger reines Speed-Update handeln dürfte. nVidia wird beim NV48 wohl schlicht die Taktreserven des NV40 plus einer über das Jahr verbesserten Produktion und womöglich auch schneller getaktete Speicherchips in die Waagschale werfen - wobei wir uns auch einen möglichen Refreshchip des R420 ähnlich vorstellen.
Wie Golem berichten, hat ATi seine X600-Serie auch auf die mobilen Grafikchips ausgedehnt und wird somit in diesem Markt-Segment zukünftig auch mit einer Mobility Radeon X600 (Codename M24) antreten. In wie weit dieser neue Chip aber einen Vorteil gegenüber den bisherigen mobilen Chips Mobility Radeon 9600 und Mobility Radeon 9700 (hat nichts mit der echten Radeon 9700 zu tun, sondern ist nur eine höher getaktete Version der Mobility Radeon 9600) bringt, ist derzeit noch nicht klar, denn die Technik aller drei genannten Chips ist dieselbe, so daß der Unterschied nur bei den Taktraten liegen kann - welche aber seitens der Mobility Radeon X600 derzeit noch nicht bekannt sind ...
... Im übrigen stellte ATi gleichzeitig auch seinen schon angekündigten Gegenentwurf zu nVidia´s MXM vor: Axiom. Ähnlich wie bei MXM handelt es sich dabei um eine Mini-Platine, welchen den Grafikchip trägt und über eine PCI Express Schnittstelle in ein Notebook integriert werden kann. Beide Standards für austauschbare mobile Grafik sind allerdings inkompatibel zueinander und stehen zudem noch im Wettbewerb zu einigen Eigen-Erfindungen diverser Notebook-Hersteller. In welche Richtung der Markt diesbezüglich geht, ist also noch nicht abzusehen - eine (begrüßenswerte) schnelle Einigung auf einen Standard erscheint aber eher ausgeschlossen.
Hard Tecs 4U berichten von einem neuen nVidia-Mainboardchipsatz für den Sockel 939 namens nForce3 Ultra MCP. Anscheinend ist dies aber nur ein neuer Name für ein bereits bekanntes Produkt, denn die Features sind wohl gleich zum schon bekannten nForce3 250 Gb Chipsatz. Neu ist nur ein Feature namens AutoTuning, wobei es sich um eine Funktion zum dynamischen Overclocking handelt (stammt wohl von MSI´s D.O.T. ab), welche allerdings zukünftig allen nForce3-Chipsätzen zur Verfügung stehen wird. Bei SiS und VIA wird im übrigen gemäß bisherigem Wissen der Support für den Sockel 939 mit den schon bekannten Chipsätzen (und unter gleichem Namen) abgehandelt.
Letzte Woche unsererseites etwas liegengelassen wurde das Thema AMD Geode NX Prozessor, über welches der Heise Newsticker und TtecX eingehend berichten. Den Geode-Prozessor von AMD gibt es schon länger, dahinter verbirgt sich eine Weiterentwicklung des altgedienten Cyrix MediaGX Prozessors aus Pentium I Tagen, welcher bisher für PDAs, Settop-Boxen, Sub-Notebooks etc. eingesetzt wurde. Der bisherige Geode, genauer bezeichnet als Geode GX, hat allerdings wenig mit dem neuen Geode NX zu tun, denn hinter dem Geode NX verbirgt sich waschechte Athlon XP Technologie ...
... Dabei spendiert AMD dem Geode NX Prozessor, welcher offensichtlich auf dem Thoroughbred B-Stepping basiert, 256 kB Level2 Cache und FSB266, also durchaus Desktop-fähige Eckdaten. Ein großer Vorteil sind die geringen Verlustleistungen von 9 Watt bei der Version mit 1.0 GHz (offiziell "AMD Geode NX 1500@6W genannt, wobei die im offiziellen Namen genannten 6 Watt wohl ein Zahlendreher sind) und 14 Watt bei der Version mit 1.4 GHz (offiziell "AMD Geode NX 1750@14W genannt), womit beide Prozessoren sogar passiv kühlbar sind. Beide Prozessoren kommen im Sockel 453, sind aber laut AMD kompatibel zum Sockel 462 - was eigentlich nur bedeuten kann, daß die Geode NX Prozessoren auch in normalen Sockel-A-Mainboards funktionsfähig sind ...
... Vermutlich ist dies nur ein Problem der richtigen Spannung, auch AMD soll für einige Tests mit dem Geode NX ein modifiziertes Sockel-A-Mainboards benutzt haben. Natürlich wird es sicherlich auch extra Mainboards für den Geode NX geben, ob nun mit Sockel 453 oder 462. Dabei peilt AMD mit dem neuen Prozessor ein Marktsegment an, in welchem bisher VIA fast allein schaltete und waltete: Daß der VIA Epia-Prozessoren, zumeist verbaut in Mini-ITX-Systemen. Hier will AMD mit dem Geode NX einsteigen und hat dafür wohl beste Karten, denn die AMD-CPU sieht nach deutlich mehr Leistung als die Epia-Prozessoren aus (da Epia allerhöchstens Celeron-Niveau hat) ...
... Mit Geode NX ausgestattet Mini-ITX-Systeme sollten sich - entsprechend leistungsfähige Grafikkarten vorausgesetzt - sogar für ein kleines Spielchen eignen, die Möglichkeiten dieser zumeist als Wohnzimmer-PCs eingesetzten Systeme dürfen sich damit erheblich erhöhen. Gleichzeitig eröffnen sich mit dem Geode NX auch gangbare Möglichkeiten für den Zusammenbau von lüfterlos oder nahezu lüfterlos gekühlten Arbeits-PCs, welche deswegen aber nicht gleich hüftlahm sein müssen: Ein 1.0 oder 1.4 GHz Athlon XP, welcher ja schließlich im Geode NX schlummert, sollte für die meisten Alltagsanforderungen eines Arbeits-PCs absolut ausreichend sein. Somit scheint zumindestens aus jetziger Sicht der Geode NX durchaus interessant und eine gute Abrundung des Produktprogramms von AMD zu sein.
Shortcuts: Mit genaueren Produkt-Informationen bewaffnet, greifen Hard Tecs 4U noch einmal das Thema des ASRock-Mainboards auf, welches mit einem Sockel 754 und einem Sockel 939 daherkommt. Eine bekannte Redmonder Firma ;-) hat derweilen kürzlich ein Patent für einen Doppelklick vom U.S. Patentamt zugesprochen bekommen, während hingegen McAfee (Networks Associates) seit kurzem ein Patent auf Spam-Filter hält. Vermutlich dürften aber beide Patente ungültig sein, da beide Techniken schon vor Einreichungsdatum in Nutzung waren. Und letztlich wäre noch ein herausragender Case-Mod namens Blackmesa HL² zu erwähnen, welchen Bit-Tech vorstellen.
News des 1. Juni 2004 |
Der erste Tag des neuen Monat sah einen Doppel-Launch, wenn auch auf verschiedenen Themengebieten: Als erstes wäre da ATi, welche die ersten nativen PCI Express Grafikkarten in Form von Radeon X300, X600 und X800 vorstellten, wenngleich es zu diesem momentan aufgrund fehlender PCI Express Mainboards noch keine unabhängigen Benchmark-Werte gibt. Erwähneswert wäre hier diesbezüglich, daß entgegen unseren bisherigen Erwartungen der RV370-Chip (Radeon X300 /SE) für den LowCost-Markt nicht abgespeckt wurde, sondern vollwertige Radeon-9600-Technik enthält. Somit dürfte der ATi LowCost-Chip aufgrund der verbauten Radeon-9600-Technik einen Performance-Vorteil gegenüber der direkten Konkurrenz in Form der GeForceFX 5200/5500 haben ...
... Allerdings zählen im Zielmarkt dieser Karten in erster Linie nur der Preis sowie eine möglichst umfangreiche Feature-Checkliste. Bezüglich des Preises hat ATi jedoch den Nachteil, mit 75 Millionen Transistoren bei der Radeon X300 gegenüber den 45 Millionen Transistoren der GeForceFX 5200/5500 antreten zu müssen, kann dafür aber (erstmalig) die 110nm Fertigung gegenüber 150nm bei nVidia ins Feld führen. Beides dürfte sich vermutlich ausgleichen, auch weil ATi auf die teurere low-k Fertigung verzichtete (welche TSMC für 110nm sowieso derzeit nicht anbietet) und dafür einfach die Taktraten der Radeon X300 /SE reichlich moderat gestaltete ...
... Mit dem Blick aufs Ganze ist die Radeon X300 im übrigen eine äußerst wichtige und zugleich auch positive Entscheidung seitens ATi. Denn nun dürfte die Ära der DirectX 7/8 Grafikkarten, welche im OEM-Segment nach wie vor in rauen Mengen verbaut werden, endgültig zuende gehen. nVidia hat zwar schon seit längerer Zeit hier die GeForceFX 5200 im Angebot, doch mit der Radeon X300 wird zum einen neuer Schwung in dieses Marktsegment kommen und zum anderen gibt es nun auch für die ATi-Stammkunden eine DirectX9 LowCost-Lösung. Als direkte Folge davon dürften im OEM-Segment bzw. bei Fertig-PCs demnächst nur noch DirectX9-Beschleuniger angeboten werden, mittel- und langfristig dürfte sich somit der Anteil von DirectX9-Grafikkarten bei den im Einsatz befindlichen PCs erhöhen ...
... Dies dürfte wiederum für die Spiele-Entwickler ein gutes Argument sein, sich deutlicher und in höherer Zahl der DirectX9-Technologie zuzuwenden. Womit letztlich eine hohe Anzahl an verkauften DirectX9 LowCost-Beschleunigern direkte positive Auswirkungen auch für die Käufer von DirectX9 Mainstream- und HighEnd-Grafikkarten hat :-). Daneben hat ATi natürlich mit Radeon X600 Pro/XT sowie Radeon X800 Pro/XT auf PCI Express (ursprünglich als "X880" geplant, nennt sich nun aber genauso wie die AGP-Versionen "X800") auch entsprechende Beschleuniger für das Mainstream- und das HighEnd-Segment vorgestellt, die genauen Daten aller neuen Karten sind unserem Artikel zum Thema zu entnehmen.
Und als zweiter Launch des Tages releaste AMD endlich seine langerwartete Sockel 939 Plattform. Die entsprechenden Berichte zu den neuen Prozessoren füllen wieder einmal das Web (Liste), empfehlenswert sind die Ausführungen seitens Ace´s Hardware, AnandTech, HardOCP und Hard Tecs 4U. Im genauen stellte AMD die Sockel 939 Prozessoren Athlon 3500+ (2.2 GHz) und 3800+ (2.4 GHz) im Newcastle-Core mit jeweils 512 kByte Level2 Cache und DualChannel-Speicherinterface sowie Athlon 64 FX-53 (2.4 GHz) im Clawhammer-Core mit 1 MB Level2 Cache und DualChannel-Speicherinterface vor, dazu kommt noch ein neuer Sockel 754 Prozessor in Form des Athlon 64 3700+ (2.4 GHz) im Clawhammer-Core mit 1 MB Level2 Cache und SingleChannel-Speicherinterface ...
... Letzterer wurde jedoch nur recht selten gebencht, zumeist finden sich in den Testberichten "nur" Messungen der Sockel 939 Prozessoren 3400+, 3800+ und FX-53. Mit diesen neuen Prozessoren wird AMD nun im übrigen endlich eine klare Linie der verschiedenen CPU-Merkmale fahren: Athlon 64 Prozessoren haben zukünftig allesamt 512 kByte Level2 Cache, Athlon 64 FX Prozessoren bleiben bei ihren 1 MB Level2 Cache - und beide werden grundsätzlich auf ein DualChannel Speicherinterface setzen, welches nun auch bei den Athlon 64 FX Prozessoren nicht mehr auf registrierten Speicher bedingt ...
... Der Wegfall der Notwendigkeit von registriertem Speicher beim Athlon 64 FX macht diesen Prozessor im übrigen erst wirklich interessant, da registrierter Speicher zu teuer war (und ist) sowie nur mit (allerhöchstens) mittelmäßigen Latenzen (wodurch der FX-53 im Sockel 939 auch minimale Performance-Vorteile gegenüber dem FX-53 im Sockel 940 hat) und ohne Overclocking-Potential angeboten wurde. Mittels des Sockel 939 der neuen Prozessoren erwirbt man sich zudem ein gutes Maß an Zukunftssicherheit, da AMD zumindestens für seine DDR1-unterstützenden Prozessoren kaum noch einmal den Sockel wechseln wird ...
... Zudem darf durchaus davon ausgegangen werden, daß AMD selbst nach dem Release erster DDR2-unterstützenden Prozessoren im zweiten Halbjahr 2005 noch den einen oder anderen DDR1-Prozessor für den Sockel 939 herausbringen wird, so daß der Sockel 939 sicherlich 1,5 bis 2 Jahre mit neuen CPUs rechnen kann (Prognose aus heutiger Sicht!). Bezüglich der reinen Performance ergab sich im Vorfeld die Frage, ob die nach oben gesetzten Ratings der neuen Prozessoren sich rechtfertigen lassen würden, welche von den Launch-Artikeln allerdings (zumindestens überwiegend) positiv beantwortet werden konnte ...
... So gewinnt der neue Athlon 64 3500+ gegen dem alten Athlon 64 3400+ bei gleicher Taktraten und trotz halbierten Level2 Cache durch den positiven Effekt des DualChannel-Speicherinterfaces fast alle Benchmarks. Nur Office-Benchmarks geben dem 3400+ klar den Vorzug - was natürlich darin begründet liegt, daß Office-Benchmarks üblicherweise am besten auf große Caches reagieren. Zwischen Athlon 64 und Athlon 64 FX auf gleicher Taktfrequenz ergeben sich nur relativ geringe Differenzen - aber dies war bei den bisherigen AMD-Prozessoren ja auch schon so. Im Quervergleich zu Intel ändert sich nichts wesentliches, da es einen Athlon 64 FX-53 für den Sockel 940 schon seit ein paar Wochen gibt und AMD dessen 2.4 GHz Taktfrequenz momentan nicht überbietet ...
... Damit wäre nun eigentlich alles in Butter: Der Sockel 939 für Athlon 64 und Athlon 64 FX garantiert Zukunftsfähigkeit, beim Athlon 64 FX wurde der Zwang zu registriertem Speicher abgeschafft, die Athlon 64 Prozessoren erhalten das leistungsfähige DualChannel-Speicherinterface, auch wenn sie dafür die Hälfte des Level2 Caches abgeben müssen. Insgesamt betrachtet erscheint dies erst einmal als ein ziemlich homogenes Angebot. Doch angesichts der Preislage will keine rechte Freude aufkommen, denn AMD läßt sich die neuen Prozessoren (und damit auch den neuen Sockel 939) sprichwörtlich in Gold aufwiegen. So werden die genannten Neulinge allesamt für überhalb 700 Dollar in den offiziellen Preislisten geführt, allein der 3500+ bekommt mit glatt 500 Dollar einen "moderaten" Preis ...
... Nun wollen wir nicht an Abrede stellen, daß AMD sich diese Preise angesichts der derzeitigen Performance-Führerschaft gegenüber Intel leisten kann. Genauso ist es AMD zu gönnen, endlich einmal Gewinne einzufahren nach einigen Quartalen in den roten Zahlen. Nichts desto trotz müssen wir dennoch anmerken, daß die Zukunftskompatibilität des Sockel 939 sowie die letzten paar Prozente Performance aus Käufer-Sicht teuer erkauft werden - unserer Meinung nach zu teuer. AMD hat die Preise der neuen Prozessoren dabei sogar soweit hochgerissen, daß ein Opteron 150 auf 2.4 GHz Takt mit 637 Dollar Listenpreis günstiger ist als die gleichgetakteten neuen Prozessoren Athlon 64 FX-53 mit 799 Dollar und Athlon 64 3800+ mit 720 Dollar ;-)) ...
... Ein Athlon 64 3800+ wird so samt Sockel 939 Mainboard runde 900 Euro kosten, währenddessen ein Athlon 64 3200+ (Version mit 512 kByte Level2 Cache) samt Sockel 754 Mainboard für deutlich günstigere 400 bis 450 Euro zu bekommen ist. Der Leistungsunterschied beträgt gemäß des Model Ratings dabei nur 19 Prozent, beim Takt gar nur 9 Prozent. Hier erscheint uns der Mehrpreis nicht wirklich entsprechenden Mehrwert zu bieten: Ironischerweise wäre somit die Investition in das System auf dem "alten" Sockel 754 wohl sinnvoller - und mit dem gesparten Geld kann man später immer noch auf den Sockel 939 umsteigen. Wir sehen jedenfalls den Preis als deutlichen Spielverderber für den Sockel 939 - was AMD allerdings ändern könnte, wenn man Athlon 64 Prozessoren wie die Modelle 3000+ oder 3200+ auch für den Sockel 939 anbietet (natürlich zu gleichen Preisen wie die derzeitigen Sockel 754 Modelle).
Shortcuts: Die x-bit Labs vermelden den Rückzug von Tyan vom Grafikkarten-Geschäft - wobei die Modelle des eher im Markt der Server-Mainboards zu Hause befindlichen Herstellers in unseren Breitengraden auch nur höchst selten aufgetaucht sind. Hard Tecs 4U berichten über einige interessante Neuigkeiten bei mobilen Datenträgern. Gleiche Seite berichtet auch von einem interessanten ASRock-Mainboard, welches sowohl einen Sockel 754 als auch einen Sockel 939 beherbergt. Und letztlich vermelden D-Silence noch ein Produkt, welches in Zeiten ständig steigender Verlustleistungen von Prozessoren und Grafikkarten gar nicht einmal uninteressant ist: Einen Watt-Viewer seitens Thermaltake, wenngleich es dieses Gerät offenbar nur im Bundle mit einem Netzteil gibt.
neuer Artikel |
ATI stellt erste PCI Express Grafikkarten vor
Neben den ersten Sockel 939 Prozessoren seitens AMD stellt heute ATI auch die ersten PCI Express Grafikkarten vor. Für den HighEnd-Bereich bediente man sich dabei der brandneuen R420-Technik der Radeon X800 Serie, welche allerdings ein natives PCI Express Interface beim R423-Chip zur Verfügung gestellt bekam. Für die Mainstream- und LowCost-Segmente musste hingegen der RV360-Chip, verbaut auf der Radeon 9600XT, als Ausgangsmaterial für die beiden neuen Chips RV370 und RV380 dienen, welche dann - ebenfalls mit hinzugefügtem nativen PCI Express Interface - in den Grafikkarten Radeon X300 und Radeon X600 resultieren. Mit den Unterschieden der 6 neuen PCI Express Grafikkarten sowie den kleinen Details der neuen Chips beschäftigen wir uns nachfolgend ... zum Artikel
News des 31. Mai 2004 |
Aus einer TSMC-Roadmap (PDF) läßt sich hervorragend ablesen, in welche Richtung es zukünftig beim taiwanesischen Auftragsfertiger geht, welcher die Grafikchips von sowohl für ATi als auch nVidia fertigt (ATi gibt daneben noch einige Aufträge für LowCost-Chips wie die Radeon 9200 an UMC, während nVidia die Chips NV36 und NV40 bei IBM fertigen läßt). Derzeit bietet TSMC im Chip-Bereich die Herstellungsprozesse 180nm, 150nm, 130nm, 130nm low-k (Erklärung zu low-k) und ganz neu 110nm an. Letzterer wird erstmalig bei ATi´s kommenden DirectX9 LowCost-Chip RV370 aka Radeon X300 zum Einsatz kommen. Danach wird zum Jahreswechsel 2004/2005 ein 90nm und zum Jahreswechsel 2006/2007 ein 65nm Fertigungsprozeß zur Verfügung stehen (beide wahrscheinlich generell in low-k) ...
... Daraus kann man im übrigen mit einiger Sicherheit ableiten, in welchen Fertigungsverfahren zukünftige Grafikchips antreten werden, zumindestens wenn sie von TSMC gefertigt werden. So kann man sagen, daß die HighEnd-Chips den 110nm Fertigungsprozeß wohl auslassen und direkt zum 90nm Fertigungsprozeß weitergehen bzw. vorerst beim 130nm low-k Fertigungsprozeß bleiben werden. Denn letzterer dürfte trotz größerer Strukturbreiten die bessere Lösung gegen zu hohe Leckströme bei großen und hoch getakteten Grafikchips sein. Ohne low-k eignet sich der 110nm Fertigungsprozeß von TSMC eher nur für LowCost-Chips, er dürfte seitens TSMC auch günstiger als der 130nm low-k Fertigungsprozeß angeboten werden, da low-k Wafer teuer sind ...
... Somit nehmen wir letztlich an, daß ATi und nVidia bei ihren HighEnd- und Mainstream-Grafikchips dieses Jahr noch beim 130 low-k Fertigungsprozeß bleiben, während die kommenden LowCost-Chips beider Hersteller vermutlich beiderseits im 110nm Fertigungsprozeß gebacken werden (bei ATi der vorgenannte RV370, bei nVidia die Chips NV42 oder/und NV44). Dies dürfte auch für mögliche Refreshes gelten, welche wir ebenfalls noch nicht in 90nm erwarten. Erst eine neue Chip-Generation um ATi R500 und nVidia NV50 im nächsten Jahr wird vermutlich diese Fertigung einsetzen, könnte aber zumindestens anfänglich durchaus ebenfalls noch in 130nm low-k antreten.
Und da wir gerade das Thema RV370 gestreift haben: The Inquirer haben neue Informationen über die die beiden neuen ATi-Chips RV370 und RV380. Der RV370-Core wird in den Grafikkarten Radeon X300 und Radeon X300SE für den LowCost-Markt resultieren. Gemäß früheren Informationen wissen wir, daß es sich beim RV370 um einen DirectX9 LowCost-Chip handelt, welcher auf 4 Pixel-Pipelines setzt, aber vermutlich ansonsten erheblich abgespeckt ist, um die Die-Fläche klein zu halten. Gemäß der LowCost-Ausrichtung wird ATi bei diesem Chip auch keine hohen Taktfrequenzen fahren, trotz daß der 110nm Fertigungsprozeß sicherlich mehr als die 325/200 MHz dieses Chip zulassen würde ...
... Diese Taktung gilt für beide Chips, die normale Version wird dabei ein 128 Bit Speicherinterface haben und die SE-Version nur ein 64 Bit Speicherinterface. Von der Performance darf man sich keine Wunder erhoffen, ATi will mit dem RV370 schlicht nur nVidia´s GeForceFX 5200/5500 schlagen, deren Performance aber heute auch nicht mehr zeitgemäß ist. Radeon X300 und besonders X300SE dürften somit günstige Büro-Grafikkarten mit zusätzlichen DirectX9-Fähigkeiten werden, einziger Vorteil dürfte die passive Kühlbarkeit sein. Für den Mainstream-Bereich ist dagegen der RV380-Chip gedacht, eine Abwandlung des RV360-Chips, der bei der Radeon 9600XT im Einsatz ist. Nach wie vor nicht wirklich sicher ist die Anzahl der Pixel-Pipelines beim RV380, allerdings spricht aufgrund der Verwandschaft zum RV360 eigentlich alles für die bisherigen 4 Pixel-Pipelines ...
... Die aus dem RV380 resultierenden Grafikkarten nennen sich Radeon X600XT und Radeon X600 Pro, erstere mit 500/370 MHz und zweitere mit 400/300 MHz getaktet. ATi wird mit diesen beiden Karten im Prinzip nur eine PCI Express Ablösung der jetzigen Karten des Mainstream-Segments schaffen, aber keinen neuen Leistungssprung. Dies läßt sich schon an den Taktfrequenzen ablesen, welche gegenüber der Radeon 9600XT (500/300 MHz) und der Radeon 9600 Pro (400/300 MHz) fast gleich sind. Einzig beim Speichertakt der Radeon X600XT legt ATi ein wenig drauf (+ 23 Prozent), was dann aufgrund der Bandbreiten-Limitierung dieser Karte (bzw. der Radeon 9600XT) allerdings ziemlich gut in entsprechender Mehrleistung resultieren sollte ...
... Anzumerken wäre noch, daß ATi beide neuen Chips ausschließlich auf PCI Express anbieten wird, die Chips haben auch ein natives PCI Express Interface. Für AGP werden also die bisherigen Grafikkarten dieses Segments weiterhin im Angebot bleiben. Da die NV40-Abwandlungen für den Mainstream- und den LowCost-Bereich eher erst im vierten Quartal in den Markt kommen werden, kann ATi sicherlich derzeit sehr gut mit diesen neuen Karten leben, welche zwar "neu" sind, aber nicht wirklich mehr Leistung bieten. Ob sich dies zum Nachteil entwickelt, wenn NV42, NV43 und NV44 in den Ring steigen, bleibt abzuwarten. Denn auch bei nVidia ist derzeitig nicht sicher, ob die neuen Chips für den Mainstream- und den HighEnd-Bereich wirklich mehr Leistung bringen - oder nicht einfach nur mehr Features.
In Japan ist laut PC Watch ein Athlon 64 3400+ mit Newcastle-Core aufgetaucht. Der bisherige Athlon 64 3400+ mit Clawhammer-Core kam noch mit 2.2 GHz und 1 MB Level2 Cache an, der neue Athlon 64 3400+ mit Newcastle-Core hat dagegen gleich 2.4 GHz und dafür eben nur 512 kB Level2 Cache. Da AMD beide gleich-gerateten Prozessoren üblicherweise zum ähnlichen Preis anbietet, empfiehlt sich hier sehr stark der Athlon 64 3400+ mit Newcastle-Core, da der kleinere Cache nur geringe Performance-Verluste mit sich bringt, der höhere Takt aber ein deutlich höheres Performance-Plus.
Shortcuts: Einen wirklich ausgefallenen Kühler zeigen The Inquirer. Der Heise Newsticker berichtet vorausschauend vom morgigen Start der Computex in Taiwan bzw. über die dort zu sehenden Neuigkeiten. Und letztlich wäre da noch ein herrliches Selbstbekenntnis der Politikerkaste zu erwähnen, versteckt in einer Meldung der Netzeitung zur parteienübergreifenden Ablehnung einer Volksabstimmung zur EU-Verfassung. Zitat Peter Hintze, CDU-Europapolitiker: "Das Volk hat nicht wirklich die Wahl." ;-))))