News-Archiv 26. Juli - 1. August 2004 (31. Kalenderwoche)
31.7./1.8. 30. Juli 29. Juli 28. Juli 27. Juli 26. Juli
News des 31.7./1.8. 2004 |
Die x-bit Labs haben sich die nVidia-Grafikkarten GeForce 6800 und GeForce 6800GT speziell unter den Gesichtspunkten Overclocking und Modding angesehen. Die 12-Pipelines-Karte GeForce 6800 schreit natürlich ebenso wie die Radeon X800 Pro nach einer Freischaltung der 4 inaktiven Pixel-Pipelines, bisher gab es hierzu aber im Gegensatz zur ATi-Karte keinerlei positive Meldungen. Auch die x-bit Labs scheiterten an dieser Nuß: Ein BIOS-Update der GeForce 6800 mit einem Ultra-BIOS ließ nur eine nicht funktionierende Karte zurück. Schlimmer noch: Auch nach dem Rückflash auf das default-BIOS änderte sich das nicht - die 16 Pixel-Pipelines blieben komplett aktiv, die Karte funktionierte aber weiterhin nicht ...
... Dies kann natürlich auch daran liegen, daß die x-bit Labs eine GeForce 6800 erwischt haben, welche wirklich einen Fehler im deaktivierten Teil des Chips hat. Allgemein kann vor diesem Selbstest mit einem Ultra-BIOS aber nur dringend abgeraten werden, da danach mit frei verfügbaren Mitteln kein Weg mehr zurück zu 12 Pixel-Pipelines führt: Die 16 Pipelines müssten also sicher funktionieren, oder aber die Karte geht verloren. Derzeit ist es aber eher sehr unwahrscheinlich, eine GeForce 6800 mit 16 fehlerfreien Pixel-Pipelines zu erwischen, da diese Chips bei nVidia aufgrund der hohen Nachfrage umgehend zu GeForce 6800 GT/Ultra Chips gelabelt werden ...
... Erst wenn die NV40-Fertigung genügend völlig fehlerfreie Chips abwirft, wird nVidia eventuell auch NV40-Chips mit 16 fehlerfreien Pixel-Pipelines zu GeForce 6800 Chips herunterlabeln. Nichts desto trotz bleibt der von den x-bit Labs vorgestellte BIOS-Mod auch dann weiterhin ein reines Glücksspiel, da vorher schließlich nicht bekannt ist, ob die eigene GeForce 6800 Grafikkarte wirklich 16 fehlerfreie Pixel-Pipelines hat - und danach eben alles zu spät ist. Um bei GeForce 6800 Grafikkarten die 4 inaktiven Pixel-Pipelines freizuschalten, benötigt es nicht nur einer besseren Produktionsausbeute an NV40-Chips bei nVidia bzw. bei Auftragsfertiger IBM, sondern auch einer besseren und vor allem sicher rückgängig machbaren Mod-Möglichkeit.
Ein Nachtrag zu den News des 27. Juli und dort zum Thema der ab Werk mit Garantie übertakteten Grafikkarten: Ebenfalls einige Angebote hat hier der amerikanische Hersteller BFG Technologies an der Hand: So taktet man die "GeForce 6800 OC" anstatt mit 325 MHz Chiptakt mit 350 MHz, die "GeForce 6800GT OC" anstatt mit 350 MHz Chiptakt mit 370 MHz und die "GeForce 6800 Ultra OC" anstatt mit 400 MHz mit 425 MHz. Eine "GeForce 6800 Ultra OC with Water Block" genannte Sonderausführung taktet sogar mit 470 MHz Chiptakt, die Speichertakte bleiben in allen Fällen aber gleich zum nVidia-default. Witzigerweise bietet BFG speziell die Ultra-Karten auch in Bundles mit leistungsstarken Netzteilen an :-)).
Korrektur zu den News vom 29. Juli: Mittels der Kompilierung der benötigten Shader zur Laufzeit im 3DMark04 erreicht man, daß in die Grafikkarten-Treiber integrierte Shader-Compiler wirkungslos werden (diese kompilieren nur feststehende Shader, welche beim Programm-Start eingeladen werden), als Abwehr zum blanken Ersetzen kompletter Stücken Shader-Code durch den Treiber taugt diese Methode jedoch nicht. Wie Futuremark jedoch schon in früheren Aussagen deutlich gemacht hat, will man auch dagegen Maßnahmen ergreifen, so daß die Grafikkarten-Treiber keinerlei Einfluß auf diesen Benchmark bekommen sollen.
Gegenüber den Yahoo hat Intel bestätigt, daß der 4.0 GHz Pentium 4 dieses Jahr nicht mehr ausgeliefert werden wird. Damit bewegt sich bis zum Ende des Jahres bezüglich Takt-Steigerungen bei Intel kaum noch etwas: Es stehen nur noch das 3.8 GHz Modell des Pentium 4 und der neue Pentium 4 Extreme Edition auf Prescott/Nocona-Basis mit 3.2, 3.46 und 3.73 GHz an, letztgenannte Prozessoren werden vorerst die einzigen Modelle auf FSB1066 darstellen. Der Zeitpunkt, wann es erste gewöhnliche Pentium 4 Modelle mit FSB1066 geben wird, ist derzeit leider immer noch nebulös - so daß man besser nicht auf diese Entwicklung warten sollte. Aber auch andere aktuelle Meldungen seitens Intel zeigen, daß der Chip-Gigant derzeit mit vielen gleichzeitigen Probleme zu kämpfen hat ...
... So hat der Lindenhurst-Chipsatz für den neuen Xeon Nocona deutliche Probleme mit PCI Express Steckkarten, so daß Intel teilweise das Ausweichen auf PCI-X Steckkarten empfiehlt. Intel wird den Chipsatz zwar erst einmal auf den Markt bringen, doch im vierten Quartal eine fehlerbereinigte Version nachschieben müssen. Und desweiteren kann Intel derzeit nur geringe Chargen des 3.6 GHz Pentium 4 liefern, obwohl dieser schon im Juni offiziell vorgestellt wurde. Beste Chancen also für AMD, sich ein paar weitere Prozentpunkte Marktanteil zu erobern - und dies ohne deswegen die eigenen Roadmap verlassen zu müssen, welches bis zum Jahresende auch nur den (eher gemächlichen) Sprung auf maximal 2.6 GHz vorsieht (Athlon 64 4000+ und Athlon 64 FX-55).
Shortcuts: Im Forum zu deffered Power wird eine Batch-Datei für KYRO-Grafikkarten angeboten, welche diese mit einigen geänderten Registry-Setting auch unter neueren Spielen lauffähig machen. TweakPC berichten von einem interessanten neuen Netzteil-Konzept seitens Antec, bei welchem die Stromkabel nicht mehr fest mit dem Netzteil verbunden sind, sondern das Netzteil nur noch Stecker für die zusätzlich mitgelieferten Kabel besitzt. Der neue ATi Catalyst-Treiber 4.7 für Windows 98/ME stellt leider nur virtuell eine höhere Treiberversion dar, die Version des Desktop-Treibers wie auch die interne Versionsnummer sind gleich zum Catalyst 4.3, zudem fehlt der Support der Radeon X800 Serie. Und letztlich gibt es von unserem Tweaktool aTuner mal wieder eine neue Version, welche auch die neuen GeForce 6800 und Radeon X800 Grafikkarten erkennt und unterstützt.
neuer Artikel |
Warum liegt die Radeon X800 Serie unter Doom 3 zurück?
Die kürzlich bei HardOCP aufgetauchten Doom 3 Benchmarks sind sicherlich ein derzeit heftig diskutiertes Thema - auch weil die neuen nVidia-Karten in diesem Test unerwarteterweise deutlich vor den neuen ATi-Karten liegen, nVidia diesen Erfolg weidlich ausschlachtet und ATi selbigen relativiert bzw. mit neuen Treibern nachzulegen verspricht. Doch woran liegt es, daß speziell in diesem Benchmark die GeForce 6800 Serie so deutlich vor der Radeon X800 Serie liegt? Unser Artikel gibt die Antwort ... zum Artikel
News des 30. Juli 2004 |
Artikel des Tages ist sicherlich das erneute "Aufeinandertreffen" von HardOCP mit Doom 3, welche in einem umfangreichen Hardware-Guide zum Spiel resultierte. Beschrieben (und mittels Screenshots dokumentiert) werden unter anderem die unterschiedlichen Qualitäts-Settings von Doom 3 - wobei unserer Meinung nach die auf den ersten Blick sichtbaren Qualitätsunterschiede gar nicht so groß ausfallen, ganz besonders weil der größte Teil des Bildes üblicherweise im Schatten liegt. Deutlich höhere Qualitätsgewinne erreicht man jedenfalls durch den Wechsel in eine höhere Auflösung ...
... Zwischen ATi- und nVidia-Grafikkarten soll sich zudem kein wirklicher Bildqualitätsunterschied ergeben. Interessant ist aber der Punkt, daß HardOCP keine Freude an der Zuschaltung von Anti-Aliasing bei einer Radeon X800 XT-PE hatten, dies aber bis zu 4x Anti-Aliasing bei einer GeForce 6800 keine Probleme bereitete. Womöglich wirkt sich hier das "Ultra Shadow" Feature der GeForce FX/6 Grafikkarten direkt aus (interessanterweise aber nur auf GeForce6-Karten, denn GeForceFX-Karten sind unter Doom 3 nicht schneller als entsprechende ATi-Karten). Dieser Test wurde allerdings unter 1600x1200 vorgenommen, unter niedrigeren Auflösungen sollte Anti-Aliasing auch mit Radeon X800 Karten nutzbar sein ...
... Desweiteren haben HardOCP noch jede Menge Tests mit verschiedenen PC-Systeme angestellt, darunter auch vielen mit LowCost- und Mainstream-Konfiguration. So kam beispielsweise das von id Software empfohlene Minimum-System von 1.5 GHz Pentium 4, 384 MB RAM und GeForce4 MX440 mit 64 MB RAM auf 22 fps unter 640x480 LowQuality. Als "ultimatives System" für Doom 3 sah man dagegen einen Athlon 64 FX-53 mit 2 GB RAM und GeForce 6800 Ultra an, welches unter 1600x1200 UltraQuality mit 4x Anti-Aliasing sowie 8x anisotropen Filter immer noch 46 fps schaffte. Mit diesen - zumindestens für die UltraQuality - doch recht hohen Anforderungen wird Doom 3 sicherlich eine ganze Zeit lang einen, wenn nicht gar den bestimmenden Benchmark für PC-Systeme bilden.
Die x-bit Labs haben sich intensiv mit der Leistungsaufnahme von ATi-Grafikkarten beschäftigt und dazu ein Mess-Equipment aufgebaut, mit welchem sie den direkten Stromverbrauch der Grafikkarten messen können - übliche Stromverbrauchsmessungen sind zumeist nur auf das komplette System bezogen. So konnte man bestätigen, daß die neuen ATi-Karten tatsächlich recht genügsam bei der Leistungsaufnahme sind: Eine Radeon X800 Pro verbraucht unter Last 48 Watt, eine Radeon X800 XT-PE auch nur 63 Watt. Vergleichsweise heftiger schlägt da eine Radeon 9800XT mit 60 Watt hinein, während sich eine Radeon 9600XT aufgrund des 130nm low-k Herstellungsverfahrens mit ganzen 23 Watt unter Last begnügt. Interessanter wird diese Messung sicherlich bei den nVidia-Grafikkarten - ein Test, welchen die x-bit Labs hoffentlich bald nachreichen :-).
Die kommenden neuen Mainboard-Chipsätze RS400 (Sockel 775) und RS480 (Sockel 754/939) von ATi scheinen entgegen früherer Informationen nun doch mit integrierter DirectX9 Grafiklösung ausgerüstet werden, wie Hard Tecs 4U vermelden. Als Grundlage soll hierfür eine Abwandlung des RV350-Chips (Radeon 9600 /SE/Pro) dienen. Man darf also - wie bei Intel´s GMA900 - über vier Shader 2.0 fähige Pixel-Pipelines spekulieren, während der Vertex Shader zur Einsparung von Transistoren auf die CPU ausgelagert wird. Die integrierte Grafiklösung wird dabei schon mittels PCI Express angebunden, auch als zusätzlicher Grafikkarten-Steckplatz steht dann nur PCIe und nicht mehr AGP zur Verfügung. Zudem soll der im vierten Quartal erwartete RS400-Chipsatz bereits DDR2/667 unterstützen.
Shortcuts: Gemäß Hard Tecs 4U hat nVidia indirekt bestätigt, daß der Sempron-Prozessor später auch für den Sockel 939 erhältlich sein wird. Bei ATi muß gemäß einigen Meldungen aus dem Web kurzzeitig ein Catalyst 4.7 für Windows 98/ME aufgetaucht sein, aktuell befindet sich unter diesem Link aber nur noch ein brandneues Control Panel, jedoch kein entsprechender Treiber mehr. Ein interessanter Artikel bei Penstar Systems beschäftigt sich mit dem Thema Grafikchips und Fertigungsverfahren. Und letztlich hat man sich bei Hard Tecs 4U noch mit einem eher ungewöhnlichen Stück Technik beschäftigt: Einem wassergekühlten und lüfterlosen Netzteil.
News des 29. Juli 2004 |
Bei Beyond3D hat man mit Futuremark gesprochen, dem finnischen Entwickler von Benchmark-Software wie dem allseits bekannten 3DMark03. Für den Nachfolger - wohl schlicht 3DMark04 genannt - wird Futuremark auf eine völlig neue Herangehensweise sowie auch einen ziemlichen Stilbruch bei der unterstützen Hardware bzw. den Anforderungen des Benchmarks setzen. So wird 3DMark04 alle seine Shader zukünftig zur Laufzeit immer wieder neu kompilieren, womit die von den Grafikchip-Entwicklern zur Performancesteigerung eingesetzten vorkompilierten Shader-Ersatzstückchen bzw. auch die in die Treiber integrierten Shader-Compiler wirkungslos werden - das blanke Ersetzen von kompletten Stücken Shader-Code durch den Treiber ist aber weiterhin möglich ...
... Gleichzeitig wird man aber auch die Hardware-Anforderungen stark nach oben reißen: Setzte 3DMark03 nur bei einem von vier Game-Tests DirectX9-Hardware zwingend vor, wird 3DMark04 ohne DirectX9-Grafikkarte überhaupt nicht mehr starten. Die Mindestanforderung aller Game-Tests wird beim Shader Model 2.0 liegen, wobei 3DMark04 zusätzlich auch die Shader-Modelle 2_a (GeForceFX-Serie), 2_b (Radeon X800 Serie) und 3_0 (Shader 3.0 fähige Grafikchips = GeForce6-Serie) unterstützen werden. Zudem läßt die Aussage, daß "3DMark04 eher für die zweite Generation von DirectX9-Grafikkarten geschrieben sei" die Vermutung zu, daß ordentliche Leistungen in diesem neuen Benchmark wohl nur mit Grafikkarten aus der Radeon X800 oder GeForce6 Serie erreichbar sind.
Die DigiTimes vermeldet ein paar Informationen zu den PCI Express Zukunftsplänen bei XGI: Danach soll der XG47 für das LowCost/Mainstream-Segment als erster PCI Express Chip von XGI Anfang nächsten Jahres in die Produktion gehen, der XG45 für das Mainstream/HighEnd-Segment im ersten Quartal des nächsten Jahres. Genauere Informationen zu diesen beiden Grafikchips gab es bei der DigiTimes zwar nicht, gemäß früheren Roadmaps ordnet XGI den XG45 jedoch als "DirectX 9.1" ein, was bei einigen Herstellern gern als Synonym für Shader 3.0 Fähigkeiten benutzt wird. Natürlich wäre es genauso gut auch denkbar, daß der XG45 einfach nur einen Refresh des XG40 (Volari V8 /Ultra/Duo) darstellt ...
... Sofern XGI aber seine frühere Roadmap einhält und den XG45 wie dort beschrieben nur mit 128bittigem Speicherinterface ausstattet, wird XGI das HighEnd-Segment definitiv weiterhin verschlossen bleiben. Selbst im Mainstream-Segment wird es damit angesichts von ATi RV410 und nVidia NV43, welche beide mit 256bittigem Speicherinterface erwartet werden, äußerst knapp. Daten zum XG47 gibt es dagegen bisher absolut keine, da dieser Chip mit der Meldung der DigiTimes zum ersten Mal genannt wurde. Für beide neuen Grafikchips wird es im übrigen vermutlich auch AGP-Versionen geben, da XGI - wie nVidia - nach früheren Berichten auf eine Bridge-Lösung setzt, während es ATi und S3 bekanntlich alleinig mit nativen Interfaces versuchen.
Shortcuts: Korrektur zu den News vom 27. Juli: Die Sapphire Toxic Radeon X800 Pro kostet offiziell 40 Euro mehr (469 Euro) als die normale Sapphire Radeon X800 Pro (429 Euro). Und noch eine wichtige Korrektur zu den gestrigen News: Der Sempron 3100+ verfügt definitiv über das NX-Feature. Laut der Gerüchteküche The Inquirer soll ATi angeblich seit rund einem Jahr nichts mehr an den eigenen OpenGL-Treibern getan haben und sich daraus auch der derzeitige Rückstand unter Doom 3 erklären. Demnächst sei aber von ATi ein neuer Treiber zu erwarten, welcher OpenGL und damit Doom 3 deutlich beschleunigen soll (Note: wobei dies natürlich auch die Standard-Antwort ist, wenn man mal ein paar Benchmarks verliert) ...
... Einen herrlichen Beitrag zum Thema RFID haben Golem: Man kann wohl offenbar mit einem RFID-Leser sowie einer speziellen Software gewöhnliche RFID-Tags umprogrammieren, um damit beispielsweise ein Warenwirtschaftssystem durcheinander zu bringen oder eine Ware als bereits bezahlt zu markieren :-). Ganz offensichtlich haben die Erfinder von RFID nicht an eine so selbstverständliche Maßnahme wie eine Datenverschlüsselung gedacht ;-)). Der Heise Newsticker hat von Microsoft eine Bestätigung zu gestriger Meldung, wonach Windows XP 64-bit auf das erste Halbjahr 2005 verschoben wurde. Und letztlich gibt es mittels Doom 3 und dem Streit zwischen id Software und Creative ein schönes Beispiel, wie negativ Software-Patente auf eine freie Software-Entwicklung und sogar den freien Markt einwirken können, wie man bei Golem zu berichten weiss.
News des 28. Juli 2004 |
Sowohl bei Tom´s Hardware Guide als auch bei ExtremeTech gibt es erste Artikel zum neuen mobilen Grafikchip von ATi, dem Mobility Radeon 9800 mit dem Codenamen M18. Im Gegensatz zum Vorgänger Mobility Radeon 9700 (M11), welcher nur eine Variation des Mobility Radeon 9600 (M10) mit höheren Taktraten war, verfügt der Mobility Radeon 9800 nun wie der Namensvetter im Desktop-Bereich 8 Pixel-Pipelines und ein 256bittiges Speicherinterface. Von der Architektur her liegt der Mobility Radeon 9800 zwischen Radeon 9800 (R360) und Radeon X800 (R420): Das Texturenkomprimierungsverfahren 3Dc spricht für die R420-Verwandschaft, die 8 Pixel-Pipelines und vor allem die 4 Vertex Shader für die R360-Verwandschaft (R360 hat ebenfalls 4 Vertex Shader, der R420 dagegen 6) ...
... Bei den Taktraten musste sich ATi aufgrund der von 60 Millionen (M11) auf 110 Millionen (M18) gestiegenen Transistorenanzahl jedoch mäßigen: 350/300 MHz werden es beim Mobility Radeon 9800 sein, gegenüber 446/263 MHz beim Mobility Radeon 9700 - wobei hier immer anzumerken ist, daß die Notebook-Hersteller sehr oft mit anderen, zumeist etwas niedrigeren Taktraten antreten. Nichts desto trotz gelingt ATi damit - noch vor nVidia mit deren NV41M - einer der größten bisher zu verzeichnenden Leistungssprünge im Bereich der mobilen Grafikchips: Gegenüber dem Mobility Radeon 9700 steigt die Spieleleistung zwischen 70 und 100 Prozent, sofern nicht gerade eine hohe CPU-Limitierung vorliegt ...
... Damit liegt man - vor allem wegen der etwas niedrigeren Taktraten - zwar noch zwischen 15 bis 30 Prozent gegenüber einer Radeon 9800XT zurück, jedoch in allen Disziplinen deutlich vor einer Radeon 9600XT. Sprich: Notebook-Grafik erreicht spätestens jetzt ein absolut nutzbares Niveau. Daß im HighEnd-Bereich immer die jeweiligen Desktop-Chips vorneweg marschieren werden, dürfte klar sein, doch die neue Generation der Notebook-Grafikchips (nVidia´s NV41M mal eingerechnet) bietet auf jeden Fall genügend Leistung auch für anspruchsvolle Spieler. Einziger erwähnenswerter Nachteil dürfte wohl das Gewicht entsprechender Notebooks von 4,5kg samt extra 1kg schwerem Netzteil sein :-).
Sowohl bei AnandTech als auch dem Tech Report und den Techware Labs sind erste Berichte aufgetaucht, welche sich mit den Sempron 2800+ & 3100+ Prozessoren von AMD beschäftigen. Wichtige Unterscheidung zwischen beiden Prozessoren ist, daß ersterer einen K7-Core hat und für den Sockel A vorgesehen ist, zweiterer dagegen einen K8-Core besitzt und für den Sockel 754 gedacht ist. Konkurrenten für diese beiden doch recht unterschiedlichen Prozessoren sind jedoch die Celeron-Modelle von Intel, welche derzeit mit maximal 2.8 GHz takten - womit es zumindestens derzeit für den Semperon 3100+ noch keinen richtigen Gegenpart gibt ...
... Den Vergleich Celeron-D 2.8 GHz gegen Semperon 2800+ (2.0 GHz) gewinnt jedenfalls erst einmal der AMD-Prozessor - wenn auch der Vorsprung nicht weltbewegend ist, so daß beide Prozessoren als vernünftige Angebote im LowCost-Bereich angesehen werden können. Gegenüber dem Athlon XP Prozessor, dessen Produktion der "kleinere" Sempron schließlich entspringt, kann sich der Sempron 2800+ ziemlich gut behaupten: Dessen Leistung liegt zumeist gleich oder überhalb der Modelle Athlon XP 2400+ (2.0 GHz, FSB266, 256 kByte Level2 Cache), Athlon XP 2500+ (1.83 GHz, FSB333, 512 kByte Level2 Cache) und Athlon XP Barton 2600+ (1.92 GHz, FSB333, 512 kByte Level2 Cache). Einen ausgewachsenen Athlon XP Barton 2800+ (2.08 GHz, FSB333, 512 kByte Level2 Cache) wird der Sempron 2800+ (2.0 GHz, FSB333, 256 kByte Level2 Cache) dagegen natürlich nicht packen können ...
... Nichts desto trotz kann der "Sockel A Sempron" als Quasi-Ersatz für den Athlon XP angesehen werden: Die Leistung gemäß Model Rating ist etwas niedriger, aber ansonsten gibt es kaum Abstriche - und die Preislage ist recht attraktiv. Völlig getrennt von diesen Erkenntnissen ist allerdings der Sempron 3100+ (1.8 GHz, 256 kByte Level2 Cache) zu betrachten, da jener einen K8-Core besitzt und sich somit der Vergleich zu einem gleichgetakteten Athlon 64 Prozessor aufdrängt. Ein passendes Modell wäre hier der Athlon 64 2800+ (1.8 GHz, 512 kByte Level2 Cache), welcher natürlich aufgrund seines größeren Level2-Caches die Benchmarks allesamt gewinnt - jedoch ohne erwähnenswerten Vorsprung. Somit ist der "Sockel 754 Sempron" gemessen an seiner Taktfrequenz durchaus eine Alternative zum Athlon 64, während hingegen das Model Rating beider Prozessoren definitiv nicht zu einem Vergleich zwischeneinander taugt ..
... Wie schon einmal erwähnt, setzt AMD für die Sempron-Prozessoren generell ein Model Rating mit anderem Bewertungsmaßstab an, welches sich eher an den Leistungen der Celeron-Prozessoren seitens Intel ausrichtet. Da es derzeit noch keinen genügend hoch getakteten Celeron-Prozessor gibt, um den Leistungen des Sempron 3100+ nahezukommen, steht AMD derzeit an der Spitze des LowCost-Segments nahezu konkurrenzlos da. Daß der "Sockel 754 Sempron" nicht über 64-Bit-Fähigkeiten, dafür aber Cool'n'Quiet Funktionalität verfügt, war vorher schon bekannt. Der Punkt, daß beim Sempron auch das NX-Feature fehlen wird, könnte sich allerdings zum Spielverderber entwickeln - besonders, wenn sich dieses Feature nach dem Release des Service Packs 2 für Windows XP auch in der Praxis als schlagkräftig erweisst. Korrektur: Der Sempron 3100+ verfügt über das NX-Feature.
Shortcuts: Mit dem ForceWare 61.77 liefert nVidia nun auch erstmals den offiziellen Support für das Shader Model 3.0, begleitend wird hierfür natürlich auch DirectX 9.0c benötigt. Wie bei Hard Tecs 4U zu lesen, will AMD seine Prozessoren zukünftig nur noch als Boxed-Versionen mit Referenzkühler ausliefern, die beliebten Tray-Versionen ohne mitgeliefertem Kühler sollen - unverständlicherweise - vom Retail-Markt verschwinden. Laut der DigiTimes wird der (von Intel unterstützte) Speicherhersteller Elpida im August die Massenproduktion von in 100nm hergestelltem DDR2-Speicher starten, womit im vierten Quartal erhebliche Preissenkungen beim jetzt noch deutlich überteuerten DDR2-Speicher möglich wären ...
... TweakPC überbringen dagegen eine schlechte Nachricht für alle diejenigen, welche schon sehnsüchtig auf das offizielle Release der 64-Bit-Abwandlung von Windows XP warten: Dieses ist scheinbar ins erste Halbjahr 2005 verschoben worden - und leider kann "erstes Halbjahr" auch bedeuten, daß Windows XP 64-Bit erst im Juni 2005 erscheint ;-). Wie Golem berichtet, tingelt die - offenbar nun völlig verzweifelte - deutsche Filmindustrie zur Unterstützung ihrer "Raubkopierer sind Verbrecher" Kampagne mit einem "mobilen Knast" durch deutsche Schulhöfe ;-))). Und letztlich wollen wir noch einer Bitte der Organisatoren der LANarena nachkommen, welche für die am ersten September-Wochenende stattfindende LANarena 8 in Hildesheim - welche in den letzten Jahre immer vollkommen ausgebucht war - diesesmal noch gut 300 Plätze zu vergeben haben.
News des 27. Juli 2004 |
Gleich drei Reviews sehen wir heute zur Sapphire Toxic Radeon X800 Pro: Sowohl K-Hardware, das Hardware-Mag als auch die Virtual Zone haben sich diese Karte angesehen, welche nebenbei gesagt runde 60 Euro - Korrektur: 40 Euro - mehr kosten soll als die Standard-Ausführung. Interessant ist die automatische Speicherübertaktung der Karte, sofern das mitgelieferte APE-Tool installiert wurde: Von den original 450 MHz geht es dann auf (je nach Umgebungstemperatur) zwischen 520 und 550 MHz hinauf - eine Übertaktung, welche auch durch Sapphire´s Garantie abgedeckt ist. Für diesen Mehrtakt sind natürlich in erster Linie die eingesetzten 1.8ns GDDR3-Speicher verantwortlich, Standard bei Radeon X800 Pro Karten sind 2.0ns Speicher.
Und wenn wir gerade beim Thema übertakteter Grafikkarten sind, lohnt sich ein Rundblick auf die derzeit dazu im Markt befindlichen Möglichkeiten: Als erstes wären da natürlich wieder die Grafikkarten von Gainward zu nennen, welche für nahezu jeden aktuellen nVidia-Grafikchip ab Werk übertaktete Exemplare mit Garantie anbieten. Erwähnenswert wären hierbei besonders folgende Modelle: Ultra/1200 mit GeForceFX 5900 Chip und 440/450 MHz Takt anstatt dem nVidia-default von 400/425 MHz und Extreme/2600 mit GeForce 6800 Ultra Chip und 450/600 MHz Takt anstatt nVidia-default von 400/550 MHz ...
... Auf ATi-Seite hält zuerst einmal der amerikanische Händler OCSystems die Fahne der ab Werk übertakteten Grafikkarten mit einer Enhanced Radeon 9800 Pro auf 425/370 MHz (ATi-default sind 380/340 MHz) sowie einer Enhanced Radeon 9800XT auf 440/390 MHz (ATi-default sind 425/365 MHz) hoch. Neue Konkurrenz steht aber in Form des deutschen Händlers Mad-Moxx an. Neben einigen Modelle der Radeon 9800SE mit einer Freischaltgarantie für die inaktiven 4 Pixel-Pipelines (was allerdings auch andere Händler anbieten) gibt es eine Enhanced Radeon 9800 Pro sowohl mit 430/350 (aktuell im Test bei Rage3D.de) als auch mit 450/350 MHz Takt anstatt dem ATi-default von 380/340 MHz sowie zwei Radeon X800 Pro Vivo Karten, bei denen die 4 inaktiven Pixel-Pipelines freigeschaltet wurden ...
... Hierbei handelt es sich zum einen um eine Karte, welche mit 526/573 MHz sogar leicht über den Taktraten der regulären Radeon X800 XT-PE von 520/560 MHz liegt, und zum anderen um eine Karte, die sich mit den Taktraten 500/540 MHz irgendwo zwischen Radeon X800XT (500/500 MHz) und Radeon X800 XT-PE legt. Bei beiden Karten handelt es sich jedoch original um Sapphire Radeon X800 Pro Vivo Karten: Die Freischaltung der 4 inaktiven Pixel-Pipelines ist also kein Kunststück, da bei diesen Karten keine Pro-, sondern XT-Chips verbaut wurden. Allerdings treten beide Karten mit den genannten höheren sowie gleichzeitig auch garantierten Taktfrequenzen und - wie die vorgenannte Sapphire Toxic-Karte - leistungsstärkeren Lüftern an.
Die Chip hat eine offizielle Aussage seitens Activision, wonach Doom 3 Windows 95/98/ME/NT4 nicht mehr unterstützt. Ob man daraus direkt schlußfolgern kann, daß Doom 3 unter diesen Betriebssystemen nicht mehr startet, wollen wir jedoch nicht so schnell daraus schließen. Denn da Windows NT 4.0 ebenfalls nicht mehr unterstützt wird, scheint es sich hier wahrscheinlich nicht um eine technische Inkompatibilität zu den 95/98/ME-Betriebssystemen zu handeln. Die danach wahrscheinlichste Auflösung ist, daß sich id Software und Activision schlicht den Support der genannten Betriebssysteme sparen wollen, das Spiel unter Windows 95/98/ME/NT4 aber vermutlich trotzdem prinzipiell lauffähig ist ...
... Zu der mit gleicher Meldung verbreiteten Liste der angeblich zu Doom 3 kompatiblen Grafikchips gilt es - wieder einmal - nur hinzuzusagen, daß diese Liste mehr als unvollständig ist und Doom 3 alle Grafikchips unterstützen wird, welche über T&L-Fähigkeiten sowie entsprechende OpenGL-Treiber verfügen. Das Minimum für Doom 3 wird also eine Grafikkarte der DirectX7-Klasse darstellen - wenngleich klar sein sollte, daß für eine hohe Grafikqualität mindestens ein aktueller Mainstream-Beschleuniger vonnöten sein wird. Die allerhöchste Darstellungsqualität ("Ultra") von Doom 3 wird dagegen sogar Grafikkarten mit 512 MB Grafikkarten-Speicher direkt voraussetzen, wie Robert Duffy von id Software in seinem neuesten .plan Log-File schreibt.
Shortcuts: Microsoft hat nun endlich einmal DirectX 9.0c offiziell gemacht, welches für den Support des Shader Models 3.0 benötigt wird. Bei Ars Technica ist der zweite Teil des Artikels zur Geschichte des Pentium-Prozessors online gegangen, welcher sich vorwiegend mit den späteren Modellen Pentium-M und Pentium 4 Prescott beschäftigt. Über eher unschöne Neuigkeiten seitens Intel berichten dagegen The Inquirer: Offensichtlich mahnt die Rechtsabteilung mal wieder reihenweise Firmen mit ähnlich klingendem Namen ab - ob dies zur Bildung eines positiv besetzten Markennamens beiträgt?! Und letztlich suchen noch zwei Doom 3 Mods Mitarbeiter zum Erstellen eben jener Mods: Doom 3 Fortress und The Fight for Freedom.
News des 26. Juli 2004 |
Die letzte Woche aufgetauchten Doom 3 Benchmarks haben scheinbar sowohl bei nVidia als auch ATi hektische Betriebsamkeit ausgelöst - der eine versucht, die für ihn positiven Resultate natürlich schnellstmöglich gewinnbringend auszuschlachten, während der andere gegenüber jener Absicht relativierend entgegenzusteuern versucht ;-). Doch der Reihe nach: Als erstes hängte sich nVidia mit einem offenbar für die eigenen Geschäftspartner (in Form von Grafikkarten-Herstellern und großen OEMs) gedachten PDF aus dem Fenster, welches den Vorteil der nVidia-Grafikkarten unter Doom 3 und den Status der Benchmarks als "offiziell von id Software stammend" unterstreicht ...
... Die Sprache jenes PDFs ist zwar hart, aber es werden keinerlei Fakten zurechtgebogen oder ignoriert - außer möglicherweise, daß Doom 3 dann doch auch nur ein Spiel ist und daß der Rückstand der ATi-Karten in diesem Spiel unseres Erachtens nach nicht so groß ist, daß man gleich von einem Weltuntergang sprechen muß. Aber natürlich schmerzt ATi der Verlust dieser Benchmark-Serie, womit man gegenüber dem Team Radeon einige Statements zu diesem Fall abgab. Darin beschuldigt man nVidia erst einmal, so oft wie es geht nur eine partielle Präzision (sprich 16 Bit in den Pixel Shadern anstatt 24 oder 32 Bit) zu verwenden. Ob dies allerdings auch unter Doom 3 der Fall ist, sei mal dahingestellt, dies läßt sich derzeit noch nicht beantworten ...
... Jedenfalls versprach man seitens ATi aktualisierte Treiber in den nächsten Wochen. Eine Aussage, wonach diese Doom 3 beschleunigen sollen, vermied man allerdings erstaunlicherweise. Nichts desto trotz sollte beiden Grafikchip-Entwicklern die Gelegenheit gegeben werden, ihre Treiber entsprechend anzupassen. Denn genauso, wie das ATi-Treiberteam versuchen wird, den Rückstand unter Doom 3 zu verkürzen, wird das nVidia-Treiberteam natürlich versuchen, diesen weiter auszubauen. Und letztlich arbeitet HardOCP schon an einer neuen umfangreichen Benchmark-Serie mit Doom 3, diesesmal auch unter Verwendung des 61.76er nVidia-Treibers sowie eines neuen ATi Beta-Treibers mit der internen Versionsnummer 8.05 (der aktuelle Catalyst 4.7 hat die interne Versionsnummer 8.03).
Shortcuts: Einen ganz netten - wenngleich leider unverständlicherweise nicht mit Mozilla funktionierenden - Browser-Sicherheitscheck gibt es bei Symantec. Wie die DigiTimes vermeldet, wollen Intel und ATi demnächst Bundles von i915/i925-Mainboards zusammen mit ATi-Grafikkarten in den Markt bringen, um so die PCI Express Technologie stärker in den Massenmarkt zu drücken. Beim Tech Report gibt es eine schöne Übersicht der technischen Daten aller aktuellen Intel- und AMD-Prozessoren. Das ZDNet berichtet über die Weiterentwicklung der Itanium II Prozessoren-Linie, welche ganz nebenbei auch die Entwicklungsrichtung bei den Desktop-Prozessoren vorwegnimmt: So soll der Montecito-Core als DualCore-Prozessor mit höherem Takt und deutlich mehr Cache letztlich weniger Leistung verbraten als die bisherigen Madison-Prozessoren, garantiert durch eine kleinere Fertigung sowie integrierten Stromspartechnologien.