News-Archiv 15. - 21. August 2005 (33. Kalenderwoche)
20./21. August 19. August 18. August 17. August 16. August 15. August
News des 20./21. August 2005 |
Letzte Woche erwischte es auch 3DCenter - wir bekamen Post von der Musikindustrie bzw. von der von dieser beauftragten Münchner Rechtsanwaltskanzlei Waldorf, welche u.a. auch durch den Rechtsstreit der Musikindustrie gegenüber dem Heise-Verlag bezüglich des Falls SlySoft/AnyDVD bekannt sein dürfte. In diesem Fall gelangte die bundesdeutsche Rechtssprechung bis dato an jenen Punkt, daß die Berichterstattung über jenes in Deutschland nicht legale Programm zwar mit dem Recht auf Pressefreiheit gedeckt sei, der reine Link auf den Hersteller jedoch das Finden dieses Programmes im Netz laut Ansicht des Landgerichts Münchens "um ein vielfaches bequemer macht und damit die Gefahr von Rechtsgutsverletzungen erheblich erhöht" ...
... Diese Rechtssprechung mag zwar etwas seltsam erscheinen, schließlich läßt sich AnyDVD auch ohne direkten Link zum Hersteller durch eine simple Suchmaschinen-Eingabe problemlos finden, hat aber auch seine Vorteile: Wären die Richter auf diesen Punkt der problemlosen Erreichbarkeit auch ohne direkten Link eben mittels Suchmaschinen eingegangen, hätten die Richter eventuell auch die komplette Berichterstattung bzw. zumindestens die Namensnennung jenes Programms (bzw. weiterer in Deutschland nicht legaler Software) untersagen müssen. Somit gilt derzeit - bis in eventuellen Berufungsverfahren andere Urteile gefällt werden - folgende einfache Regel: Berichterstattung inklusive Namensnennung ist in Ordnung, Links zum Hersteller bzw. zu Download-Adressen nicht ...
... Im Zuge dieser Regelung wurde die bekannte Münchner Anwaltskanzlei dann auch kürzlich noch in anderer Angelegenheit aktiv: Links auf den russischen Online-Musikshop AllofMP3, wir hatten ebenfalls berichtet. Auch hier wurde wieder der Heise-Verlag angeschrieben, sowie diverse andere Verlage und Webseiten - und letzte Woche kam nun auch bei uns ein entsprechendes Schreiben an (Anwaltsschreiben als PDF). Interessanterweise ordnete uns die Anwaltskanzlei Waldorf nicht unter diejenigen Deliquenten ein, welche gleich eine kostenpflichtige Abmahnung im "Wert" von 3980 Euro bekamen, sondern wir bekamen erst einmal nur eine höfliche Aufforderung, einen Link auf AllofMP3 aus unserem News-Archiv zu entfernen ...
... Dem sind wir natürlich (schon vor einigen Tagen) nachgekommen, schließlich lohnt sich ein Rechtsstreit in diesem Punkt aus zweierlei Gründen nicht: Erstens einmal fetzt sich derzeit wie erwähnt schon der Heise-Verlag mit der Musikindustrie um die Zulässigkeit von Direktlinks, hier kann man schlicht abwarten, was dabei noch herauskommt. Und zweitens dürfte AllofMP3 für unsere Leser auch ohne einen direkten Link problemlos erreichbar sein, noch dazu wo die entsprechende URL keine Abweichung zum Namen der Webseite aufweist ;). Zu AllofMP3 gilt an dieser Stelle allgemein hinzuzusagen, daß dieses Angebot zwar in Deutschland keine Lizenz für den Online-Musikvertrieb besitzt, in Russland jedoch vollkommen legal ist ...
... Natürlich bietet AllofMP3 seine Dienste über das Internet auch in Deutschland an - doch dies entspricht schließlich der generellen Struktur des Internets und ist nicht der Fehler von AllofMP3. Zudem ist es noch nicht einmal sicher geklärt, ob Musikkäufe deutscher Nutzer bei AllofMP3 wirklich als "illegal" zu betrachten sind. Laut deutschem Recht gilt bei Internetgeschäften nämlich der Serverstandort als der Abwicklungsort für alle Transaktionen - und da im Fall von AllofMP3 der Server in Russland steht, gilt letztlich für den Kauf womöglich allein russisches Recht, ganz egal von welchem Kontinent der Musikkäufer letztlich kam ...
... Aber wahrscheinlich ist gerade deswegen AllofMP3 (und ähnliche Dienste) für die deutsche Musikindustrie so gefährlich: Das reine Angebot dieser ausländischen Online-Musikshops mag hierzulande pro forma illegal sein, wenn ein deutscher User diese Dienste jedoch tatsächlich zum Musikkauf nutzt, findet das Geschäft dann faktisch im Ausland statt und liegt damit außerhalb deutscher Rechtssprechung - womit der daraus letztlich resultierende Zustand (User hat seine Musik) auch in Deutschland legal sein dürfte, da direkt in Deutschland kein Gesetz durch in Deutschland ansässige Personen oder Firmen gebrochen wurde. Nun gut, die Globalisierung ist ja in aller Munde, aber wenn es einmal zum Vorteil der Normalbürger wäre, darf es natürlich nicht sein, liebes deutsches Musikkartell?! ... Diskussion zum Thema bitte in unserem Forum - Spendenangebote sind im übrigen definitiv nicht vonnöten, da wir ja keine kostenpflichtige Abmahnung erhalten haben.
News des 19. August 2005 |
Wie die ComputerBase berichtet, wird nVidia mit den Treibern der 80er Serie gegen Ende September auch Hersteller-übergreifendes SLI ermöglichen, sprich: Man kann Grafikkarten unterschiedlicher Hersteller für SLI verwenden, die einzige Bedingung ist der gleiche verbaute nVidia-Chip. Dabei sollen sogar unterschiedliche Taktfrequenzen auf beiden Karten sowie eine unterschiedliche Übertaktung möglich werden. Dies bringt natürlich nur etwas bei SLI-Modi mit Lastverteilung, ansonsten limitiert generell die langsamer getaktete Karte. Nichts desto trotz sind die Veränderungen stark begrüßenswert: Dadurch, daß nun auch Karten verschiedener Hersteller möglich werden, dürfte vor allem auch der bisher noch geltende (und am stärksten beschränkende) Punkt entfallen, daß die Karten eines SLI-Systems die möglichst identische BIOS-Version haben sollten.
Golem berichten über einen neuen Standard für Monitor-Anschlüsse namens "DisplayPort", welche die derzeit gängigen VGA- und DVI-Ports ablösen soll. Der Hauptgrund für den neuen Anschluss-Standard dürfte natürlich der Schutz von "urheberrechtlich geschütztem" Material sein, auch wenn dies derzeit fast nur zwischen den Zeilen zu lesen ist. Zu den kommenden Software-Lösungen wie das DRM in Microsofts Vista-Betriebssystem kommen in letzter Zeit immer mehr Hardware-Kopierschutzlösungen, welche meistens darin bestehen, speziell gesicherte Kanäle für HDCP zu schaffen, die gegen ein "Abhören" mittels anderer Software geschützt sind.
Von Gigabyte kommt das nächste hochinteressante und zugleich ungewöhnliche Produkt: Ein DDR-zu-DDR2-Adapter. Gemäß der Berichterstattung von Hard Tecs 4U erlaubt jener Adapter den Betrieb von DDR1-Speicherriegeln in DDR2-Speicherplätzen. Bislang gibt es allerdings nur den Test dieses Adapters auf einem Gigabyte-Mainboard mit VIAs PT880 Pro Chipsatz, wirklich sinnvoll wäre jener Adapter natürlich nur, wenn dieser Mainboard-unabhängig einsetzbar wäre. Dies steht allerdings derzeit - genauso wie Preis und Liefertermin - noch nicht fest. Da das Übertragungs-Protokoll zwischen DDR1 und DDR2 jedoch keine wesentlichen Unterschiede aufweist (die eigentlichen Unterschiede liegen intern in den Speicherchips sowie in der Speicherspannung), sollte eine generelle Verwendbarkeit dieses Adapters auf allen Mainboards eigentlich möglich sein - und würde so manchem jetzt noch gekauften HighEnd-DDR1-Speicher einen deutlich längeren Lebenszyklus vergönnen als durch den anstehenden Wechsel des Marktes auf DDR2 eigentlich gedacht.
Shortcuts: nVidia hat jetzt gegenüber uns bestätigt, daß man an der Flimmer-Problematik des G70-Chips arbeitet und Besserung mittels eines kommenden Treibers in Aussicht gestellt. Golem vermelden das erste PC-Netzteil mit 1000 Watt Nominalleistung seitens Enermax, welches auf den 12-Volt-Leitungen insgesamt 72 Ampere zur Verfügung stellt - ein SLI-Gespann aus zwei GeForce 7800 GTX Karten benötigt laut nVidia-Vorgabe "gerade einmal" 30 Ampere aus den 12-Volt-Leitungen. Der Heise Newsticker berichtet hingegen vom Microsoft-Lobbyabend im Berliner Abgeordnetenhaus bzw. den teilweise erfolgreichen Störversuchen durch OpenSource-Anhänger. Jener Lobbyabend ist insbesondere deswegen brisant, als daß die Stadt Berlin erst vor wenigen Tagen festgestellt hatte, daß ein Umstieg von Windows zu Linux machbar ist ;).
News des 18. August 2005 |
Bei Beyond3D hat man einige Meinungen von Spieleprogrammierern zur Zukunft von OpenGL zusammengetragen. Überraschenderweise sehr zurückhaltend äußerte sich dabei einer der bisher treuesten Fürsprecher für OpenGL, John Carmack von id Software, welcher zugab, daß es in seinem Haus durchaus die Überlegung gab, generell nur noch unter Direct3D zu entwickeln. Dagegen outete sich Dean Sekulic vom CroTeam als klarer OpenGL-Fan und betonte, das man jenes auch weiterhin als zweite API voll und ganz unterstützen werde. Tim Sweeney gab an, daß OpenGL unter Windows für Epic keinerlei Priorität mehr habe, durch die Playstation 3 jedoch weiterhin generell unterstützt werden wird.
Im GeForce 7800 GT Artikel seitens Digit-Life ist man näher auf die unterschiedlichen Taktfrequenzen des G70-Chips eingegangen. Wie schon kurz nach dem Launch der GeForce 7800 GTX bekannt wurde, besitzt der G70-Chip nicht nur einen Chiptakt, sondern - laut nVidia - sogar mehrere. Seinerzeit wurden wurden zwei unterschiedliche Chiptakte gemessen: 430 und 470 MHz, wobei die 430 MHz den Standard-Chiptakt darstellen und die 470 MHz den ROP-Einheiten zugeordnet wurden. Dies scheint nun aber nicht zutreffend zu sein, mit einer neuen Version des RivaTuners ergeben sich neue Erkenntnisse ...
... Und zwar scheint der Chipteil mit der höheren Taktfrequenz der Geometrie-Teil des G70-Chips zu sein, im Test mit der GeForce 7800 GT ermittelte man auch dort runde 40 MHz mehr Takt als den default Chiptakt, während die ROP-Einheiten keine höhere Taktfrequenz aufwiesen. Dazu passt auch, daß nVidia mit dem neuesten Reviewer's Guide den ROP-Takt explizit auf der Höhe des Chiptaktes nennt, auch die von nVidia angeführten Füllratenrechnungen ergeben nur auf diese Weise einen Sinn. Somit treffen die Taktfrequenzen von 430/470/600 MHz (GTX) und 400/440/500 MHz (GT) auf Chiptakt/Geometrie-Teil/Speichertakt zu, die ROP-Einheiten bleiben hingegen mit dem generellen Chiptakt getaktet.
Shortcuts: Beim neuen Catalyst 5.8 Treiber seitens ATI hat sich gemäß erster Tests nichts wesentliches an der Performance verbessert, dafür bringt der neue Treiber aber natürlich wieder jede Menge Bugfixes mit. Im übrigen soll dies der letzte Treiber mit Control Panel sein, gemäß dieses früheren Berichts wird ATI bei zukünftigen Treibern nur noch die Version mit Catalyst Control Center (und dem Zwang zu Microsofts .NET) anbieten. Auf nVidia-Seite hingegen arbeitet man angeblich an der Flimmer-Problematik. Womöglich bringt ein zukünftiger Treiber hier Abhilfe, nVidia deutete ähnliches laut einem Posting seitens nV News zumindestens schon an.
News des 17. August 2005 |
Laut einer Meldung von The Inquirer will sich nVidia mit einer GeForce 6800 XT genannten neuen Karte dem Ansturm von ATIs Radeon X800 GT im Mainstream-Markt entgegenstemmen. Dabei handelt es sich technisch um eine GeForce 6800 mit nur 8 aktiven Pixel-Pipelines. Als Unterbau verwendet man dabei vermutlich den NV41- oder NV42-Chip, da dieser sowieso nur 12 Pixel-Pipelines hat und in der 110nm Fertigungstechnologie wohl recht günstig herzustellen ist. Wie bei ATIs Radeon X800 GT liegt der Hauptvorteil der GeForce 6800 XT gegenüber den bisherigen Mainstream-Lösungen GeForce 6600 /GT und Radeon X700 /Pro im 256bittigen DDR-Speicherinterface - denn 8 Pixel-Pipelines haben alle vorgenannten Karten ...
... Faktisch handelt es sich bei der GeForce 6800 XT somit um eine Neuauflage der teilweise noch erhältlichen GeForce 6800 LE, welche schließlich ebenso eine auf 8 Pixel-Pipelines beschränkte Version der GeForce 6800 darstellt. Nur daß nVidia diesesmal den Spieß umdreht und die eigene LowCost-Ausführung mit dem Namenssuffix "XT" der größeren Karten von ATI schmückt, weil ATI vorher das bei nVidia für mehr Leistung stehende "GT" für die eigene LowCost-Ausführung "mißbrauchte" - Konkurrenzkampf auf Kindergarten-Niveau, aber nun gut. Viel interessanter wird sein, mit welchem Taktraten diese GeForce 6800 XT in den Ring steigt - mehr als bei der GeForce 6800 LE und deren 300/350 MHz sollte es schon sein, um die Radeon X800 GT erreichen oder schlagen zu können ...
... Allerdings will nVidia nach den Informationen von The Inquirer die GeForce 6800 XT derzeit nur im OEM-Bereich verkaufen - und wirbt dort mit für OEMs durchaus interessanten Preisvorteilen. Ob sich diese Strategie wird halten können, bleibt abzuwarten, denn ein guter Ruf auf dem (kleineren) Retail-Markt hat bisher noch immer auf den OEM-Markt abgefärbt - und die Radeon X800 GT ist derzeit drauf und dran, sich eben diesen zu erwerben. Insgesamt betrachtet kann dem Endkunden die derzeitige Preisschlacht jedoch nur recht sein, müssen dadurch doch insbesondere die Preise älterer Karten wie GeForce 6600 /GT und Radeon X700 /Pro zwangsläufig absinken.
Normalerweise versuchen sich Offline-Angebote an Online-Ablegern, doch die bekannte deutsche Hardware-Webseite Hardwareluxx geht den umgekehrten Weg und bietet ab sofort auch eine zweimonatlich erscheinende Printausgabe an, deren erstes Exemplar 04-2005 ab dem Mittwoch am Kiosk ausliegt. Hauptanliegen des neuen Hardware-Magazins ist der Test "luxuriöser Hardware", das News-Geschehen wird natürlich weiterhin über die Webseite abgehandelt werden. Beachtenswert ist an diesem Sprung ins kalte Wasser, daß er von einer Webseite in ähnlicher Größenordnung von 3DCenter auf das private Risiko der Betreiber und ohne Verlag im Hintergrund gewagt wird. Bei so viel respektablem Engagement ist sicherlich ein Blick in die aktuelle Ausgabe angebracht ;).
Laut Golem scannt die Client-Software von World of WarCraft den PC des Nutzers auf der Suche nach möglichen Cheat-Programmen durch, was Hersteller Blizzard auch offen zugibt und diesbezüglich auf die Nutzungsbedingungen des Spiels verweist, welche dies zulassen. Unter den Nutzern wird dieses Vorgehen dagegen teilweise mit der Aktivität einer Spyware gleichgesetzt, auch weil der Scan unter anderem durch das Verzeichnis des Internet Explorers inklusive Scans von Cache, Cookies und Verlauf läuft. Die ganze Angelegenheit ist dabei gleich auf mehreren Ebenen sehr diffizil ...
... Erstens einmal muß man dem Hersteller Recht geben in der Aussage, daß der Schutz vor Cheatern gerade bei einem Spiel wie World of WarCraft elementar ist, da eine Cheataktion im Gegensatz zu klassischen Multiplayer-Shootern wie Quake III oder Unreal Tournament 2004 nicht auf ein einzelnes Game und eine damit arg begrenzte Anzahl von Spielern begrenzt ist, sondern viel größere Auswirkungen hat. Die Überhandnahme von Cheating kann bei MMORPGs durchaus zu einer Zerstörung des kompletten Spiels führen. Ob man damit allerdings den Scan des Rechners eines Nutzers rechtfertigen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt. Schließlich leben wir nicht mehr zu den Anfangszeiten des Computers, viele haben wichtige und persönliche Daten auf ihren PCs gespeichert ...
... Diese einmal mal pro forma für die Sicherheit eines Computerspiels zu durchforsten, verbietet allein schon der Anstand, genauso aber möglicherweise die Rechtslage: In den USA mögen die Blizzard-Nutzungsbedingungen bei freiwillige Zustimmung immer gültig sein, egal was da für Unsinn drinsteht. In Deutschland gibt es jedoch so etwas wie "sittenwidrige Klauseln" - und der Zwang, seinen Rechner gegenüber Blizzard offenzulegen, könnte da durchaus auch darunterfallen. Letztlich muß sich Blizzard in erster Linie überlegen, ob man nicht mit den Rechnerscans über das Ziel hinausschießt: Sicherlich bedeutet dies einen Sicherheitsgewinn für das Spiel, doch es ist ja auch nicht so, als wäre dies die einzige Möglichkeit im Kampf gegen Cheater ...
... Eventuell macht es mehr Sinn, maßvoller an die Sache heranzugehen und lieber andere Möglichkeiten der Cheat-Bekämpfung auszubauen, als mit den Rechner-Scans auf eine Methode zu setzen, welche die zahlenden Kunden verärgert und wenn nicht möglicherweise rechtlich, so doch zumindestens moralisch anstößig ist. Außerdem ist das Ende der Scan-Methode sowieso jetzt schon abzusehen: Zukünftige Betriebssysteme werden Anwendungsprogramme schrittweise mit immer weniger Rechten ausstatten, bis diese faktisch allesamt nur noch in Sandboxen ausgeführt werden, aus welchen für die Anwendungsprogramme nur noch jeweils diese Dienste verfügbar sind, die auch wirklich benötigt werden. Derzeit kann Blizzard einen Nutzer, der World of WarCraft einfach in einer Software-Sandbox ausführt, noch schlicht ignorieren. Wird diese Methode aber eines Tages mit fortschrittlichen Betriebssystemen zum Standard, wird auch Blizzard sich dem beugen müssen, wenn man weiterhin Multiplayer-Spiele anbieten will.
News des 16. August 2005 |
Bei AnandTech hat man recht detaillierte Informationen zur ATI R5xx Chipserie anzubieten - allerdings leider ohne den Hinweis, ob diese Daten aus einer ATI-Roadmap stammen oder aber aus Einzelinformationen zusammengeklaubt wurden. Nun gut, wenn wir der Sache einmal vertrauen wollen, so wird der R520-Chip im September vorgestellt werden und laut AnandTech eine neue Architektur, einen neuen Speichercontroller und erstmals (bei Grafikchips) die 90nm Fertigung nutzen. Ersteres (Shader 3.0) und letzteres waren schon bekannt, auf den neuen Speichercontroller kann man jedoch gespannt sein - wobei ein breiteres Interface als das derzeit übliche 256 Bit DDR eher unwahrscheinlich ist, jedoch nicht als unmöglich erscheint ...
... Von jenem R520-Chip wird es dann zwei generelle Ausführungen geben: R520 XL, welcher in einem SingleSlot-Design angeblich schon Anfang September an den Start gehen soll, und R520 XT, welcher in einem DualSlot-Design erst Anfang Oktober nachfolgen soll. Aufgrund des Namens XL/XT und der jeweiligen Kühllösungen wäre eigentlich zu vermuten, daß die R520 XT die stärkere der beiden Karten ist - ungewöhnlich nur, daß ATI dann mit der R520 XL zuerst die kleinere Ausführung in den Markt bringen will. Sollte tatsächlich die leistungsstärkste Ausführung des R520 nicht gleich beim zum generellen R520-Launch vorgestellt werden, deutet dies auf immer noch anhaltende Produktionsprobleme beim R520-Chip hin. Zusätzlich soll es dann Mitte Oktober noch eine CrossFire-Edition der R520 XT geben, diese Karte dürfte jedoch - bis auf CrossFire - keine Veränderungen zur normalen R520 XT haben ...
... Daneben wird ATI im gleichen Zeitraum aber auch schon die neuen Mainstream- und LowCost-Lösungen auf Basis der R520-Technik bringen. Der RV530-Chip für den Mainstream-Bereich wird dabei von AnandTech als Chip mit 12 Pixel-Pipelines, 128 Bit DDR-Speicherinterface und 600/700 MHz Taktraten angegeben - wobei wir diese Angaben sehr bezweifeln. Erstens sprachen frühere Berichte schon recht klar von 16 Pixel-Pipelines und zweitens sind die 700 MHz Speichertakt für eine Mainstream-Lösung mehr als überzogen: Zum einen dürften die dafür notwendigen 1.4ns Speicherbausteine derzeit gar nicht in diesen Mengen lieferbar sein, welche man für Mainstream-Karten benötigt, und zum anderen ist damit preismäßig niemals der Mainstream-Anspruch haltbar - ganz besonders, wenn es wie nach den Angaben von AnandTech bis zu 512 MB Grafikkartenspeicher für die RV530 geben soll ...
... Insofern sind diese Detail-Angaben zum RV530 seitens AnandTech vorerst nicht für bare Münze zu nehmen, die einzige griffige Information scheint die geplante Differenzierung des RV530-Chips in zwei Varianten zu sein: RV530 Pro und RV530 XT sollen sich nur beim Takt und bei der Menge des Grafikkartenspeichers unterscheiden. Zudem soll es auch von der RV530 XT wieder eine CrossFire-Edition geben. Und letztlich gibt es dann noch den neuen LowCost-Chip RV515, welchen AnandTech mit 4 Pixel-Pipelines, 128 Bit DDR-Speicherinterface und 450/400 MHz Taktraten angeben. Auch hier bleibt abzuwarten, ob dies so passt - frühere Informationen sprechen dem RV515-Chip gleich ganze 8 Pixel-Pipelines zu und auch der Speichertakt erscheint ein wenig zu hoch (und damit zu teuer) für eine LowCost-Karte ...
... Welche es wiederum in zwei Versionen geben soll: RV515 Pro und RV515 LE, wobei letztere ein wenig nach nur 64bittigem DDR-Speicherinterface klingt. Eine CrossFire-Edition soll es beim RV515 nicht geben, dafür aber AGP-Support: Mittels des bekannten Rialto-Bridgebausteins sollen RV530- und RV515-Karten auch auf AGP erscheinen. R520-Karten auf AGP wurden anscheinend seitens ATI bisher nicht erwähnt, wobei es eigentlich jedem Grafikkartenhersteller offenstehen sollte, hierbei selbst aktiv zu werden, so lange man ein Marktpotential sieht. Abschließend sei noch darauf verwiesen, da der genannte Zeitraum von September/Oktober für den Start all dieser neuen Chips und Karten derzeit nur das Launch-Datum darstellt - ob ATI auch direkt danach ausliefern kann, ist jetzt noch nicht abzusehen.
News des 15. August 2005 |
Nach der 3D1 gibt es die nächste DualChip-Grafikkarte von Gigabyte: Die 3D1-68GT genannte Karte ist mit zwei GeForce 6800 GT Grafikchips ausgerüstet und taktet mit 375/530 MHz sogar noch etwas überhalb des Standards einer GeForce 6800 GT von 350/500 MHz. Mittels eines ersten Tests seitens der HardwareZone ergab sich, daß die beiden GeForce 6800 GT Grafikchips die 3D1-68GT ausreichend befeuern, um in den meisten Fällen auch eine GeForce 7800 GTX zu schlagen - mit der Ausnahmen von Far Cry unter HDR, wo der G70-Chip den zwei NV40-Chips klar davonzog ...
... Auch muß natürlich klar sein, daß bei allen Spielen, die mit SLI wenig bis nichts an Leistung gewinnen, jener einzelne G70-Chip immer schneller sein wird als die zwei NV40-Chips. Zudem wird auch bei dieser Grafikkarte ein SLI-fähiges Mainboard benötigt, auch wenn der zweite Grafikkartensteckplatz in diesem Fall frei bleibt. Dies alles schmälert den Spaß an der Gigabyte 3D1-68GT womöglich ein wenig, denn auch der Preis von rund 700 Dollar (hierzulande wohl 650 Euro) ist unseres Erachtens nach etwas zu hoch für den eher geringfügigen Leistungsunterschied zur GeForce 7800 GTX, welche es immerhin "schon" für 500 Euro zu erstehen gibt.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten über die EU-Richtlinie zur kostenfreien Entsorgung von Elektrogeräten, welche ab sofort in Österreich gilt und in Deutschland dann im März 2006 bindend wird. Die gleiche Seite berichtet zudem über den kommenden nVidia Mainboard-Chipsatz mit Codenamen C51, welcher angeblich am 20. September offiziell vorgestellt werden wird. Laut Hartware wird es vorerst kein CrossFire für FireGL-Karten geben, ATI will sich erst einmal die Leistung und Stabilität von CrossFire auf dem Desktop-Markt ansehen. Nichts desto trotz sind natürlich für hohe Performance-Ansprüche auch weiterhin die MultiChip-Lösungen von Evans & Sutherland auf Basis von ATIs FireGL-Chips erhältlich ...
... nVidia hat positiverweise nach sehr langer Zeit mal wieder seine Stereo-Treiber aktualisiert, die Versionsnummer 77.77 kann von unserem Server gezogen werden. Zudem ist laut den X-bit Labs der Liste der zertifizierten PCIe-Geräte ein G70M-Chip hinzugefügt worden, was auf einen baldigen Markteintritt der G70-Technik in den Mobile-Markt schließen läßt. Nochmals Hard Tecs 4U berichten vom offiziellen Launch der ATI Radeon X800 GT, an den bisher schon bekannten Daten zu dieser Karte ändert sich jedoch nichts. Und letztlich noch eine kleine Korrektur zu den News des 1. August und dort zum Thema Cool'n'Quiet beim Sempron: Mit dem richtigen Mainboard ist bei den K8-basierenden Semprons Cool'n'Quiet möglich - dies allerdings erst ab den Modellen mit 1.8 GHz bzw. dem Sempron 3000+ oder höher.