News-Archiv 26. September - 2. Oktober 2005 (39. Kalenderwoche)
1./2. Oktober 30. September 29. September 28. September 27. September 26. September
News des 1./2. Oktober 2005 |
Bei Bit-Tech hat man sich die Performance der nVidia GeForce Go 7800 GTX angesehen. Wie bekannt, verfügt die Mobile-Ausführung des G70-Chips über dieselbe Anzahl an Pixel- und Geometrie-Pipelines wie die Desktop-Ausführung, lediglich beim Takt liegt letztere etwas vorn: 430/600 zu 400/550 MHz. Bit-Tech hatten zum Vergleich ein ähnliches Desktop-System aufgebaut, allerdings mit einer auf 490/650 MHz etwas übertakteten GeForce 7800 GTX - trotzdem war der Unterschied zur GeForce Go 7800 GTX mit ca. 12 Prozent nicht weltbewegend. Auf den Standard-Taktraten einer GeForce 7800 GTX dürfte es dann vielleicht noch die Hälfte sein, womit der neue Mobile-Chip von nVidia damit auch ganz praktisch als nahezu gleich schnell zu seiner Desktop-Variante angesehen werden kann.
Dagegen haben sich die Overclockers Workbench, die HardwareZone und HKEPC mit der Performance der integrierten Grafik-Lösung GeForce 6100/6150 in den neuen nVidia nForce 410/430 Mainboard-Chipsätzen beschäftigt. Dabei ist insbesondere letztgenannter Artikel interessant, wird dort doch direkt gegen ATIs Radeon Xpress 200G Chipsatz verglichen, in welchem eine abgespeckte Radeon-X300-Lösung integriert ist. Dieser Vergleich hält allerdings eine gewisse Überraschung parat: Selbst gegen die höher getaktete GeForce 6150 liegt doch zumeist der Radeon Xpress 200G Chipsatz vorn, auch wenn die Unterschiede nicht wirklich bedeutend sind ...
... Dennoch erstaunt es etwas, daß nVidia mit einem doch erheblich später in den Markt gekommenen integrierten Chipsatz allerhöchstens die gleiche, aber nicht eine wirklich bessere 3D-Performance hinlegt. Aber womöglich mag dies auch daran liegen, daß 3D-Performance im Geschäft mit den integrierten Chipsätzen nicht wirklich eine Relevanz hat, da diese Chipsätze in erster Linie an OEM-Abnehmer gehen und dort zuerst der Preis und das Featureset zählen, weniger ein paar Prozent mehr Performance. Allerdings verpasst nVidia damit auch die Chance, die Performance integrierter Grafiklösungen mal wieder ein wenig näher an die Performance externer Grafikkarten heranzuführen ...
... Somit hinterlassen auch GeForce 6100/6150 wieder zwiespältige Gefühle bezüglich ihrer praktischen Nutzbarkeit unter 3D (wobei dies natürlich genauso auch für den Radeon Xpress 200G Chipsatz gilt): In Spielen mit relativ hoher CPU-Belastung können diese Grafikkarten durchaus schon einmal auch unter 1024x768 auf nutzbare Frameraten von über 20 fps kommen. Wenn jedoch - wie unter Doom III oder Riddick - die Grafiklösung wirklich gefragt ist, fällt die Framerate unter 1024x768 schnell auf unter 10 fps, womit das Absenken der Auflösung sowie eventuell auch von Grafik-Optionen des Spiels erforderlich werden. Um jedoch auch nur andeutungsweise in Konkurrenz mit externen Grafikkarten gehen zu können, müsste integrierte Grafik zumindestens die 1024er Auflösung mit durchgehend spielbaren Frameraten meistern können - momentan trifft dies jedoch wohl nur für 640x480 zu.
News des 30. September 2005 |
Bei Bit-Tech hat man weitere Bilder und erste Benchmarks zu Half-Life 2: Lost Coast, dem demnächst anstehenden HDR-TechDemo zu Half-Life 2. Interessanterweise liegen dabei die nVidia-Karten trotz der vielbeschworenen angeblichen ATI-Nähe von Half-Life-2-Entwickler Valve in allen Disziplinen mininmal vorn: Sowohl mit als auch ohne HDR sind die nVidia-Karten gleicher Generation geringfügig schneller als die ATI-Karten gleicher Generation, ohne daß die ermittelten Unterschiede auf die praktische Spielbarkeit natürlich irgendeinen echten Einfluss hätten. Die dabei entstehende Bildqualität wurde von Bit-Tech im übrigen als ungefähr gleich eingeordnet ...
... Bemerkenswert ist desweiteren der verhältnismäßig geringe Verlust, welchen die GeForce 7800 GTX bei der Zuschaltung von HDR hinnehmen muß: Während dies GeForce 6800 und Radeon X850 Serien noch mit jeweils ca. 30 Prozent trifft, verliert die neueste nVidia-Karte hierbei nur runde 7 Prozent. Ob dies an einer besseren HDR-Fähigkeit der GeForce 7800 GTX oder aber schlicht daran liegt, daß diese Karte auch unter Lost Coast samt HDR schon an ihr CPU-Limit stößt, wäre noch zu ermitteln. Zu erwähnen wäre im übrigen noch, daß Lost Coast den gleichzeitigen Einsatz von HDR und Anti-Aliasing ermöglicht, womit nicht das eine bildqualitätsverbessernde Feature zugunsten des anderen aufgegeben werden muß.
Bei Liquidluxx hat man sich die von uns bereits in den Benchmark-Artikeln zur GeForce 7800 GTX sowie zur GeForce 7800 GT benutzte Mainboard und CPU Test-Plattform "LabEnlarger MK. I" der Firma René Grau Maisach (lieferbar über aXanth) angesehen. Neben dem für Tester und Bastler durchaus praktischen Nutzer dieser Plattform erwähnte man auch dieselben kleinen Haken, die wir schon bei unserem Betrieb feststellten: Zum einen fehlt für den Einbau von gewöhnlichen 3,5-Zoll-Festplatten ein ebensolcher Einbaurahmen, da die Plattform nur 5,25-Zoll-Schächte besitzt. Und zum anderen wäre es wohl sinnvoll, entsprechende Kabel zur Verbindung der mitgelieferten Ein/Aus-Schalter zum Mainboard mit beizulegen - beide Beigaben würden das Produkt deutlich "runder" machen ...
... Unsererseits wäre hierbei noch hinzuzutragen, daß man seitens des Herstellers durchaus auch darüber nachdenken sollte, die vorhandenen Bohrungen für die Mainboard-Befestigung zusätzlich auch spiegelverkehrt vorzunehmen. Wir stießen bei unseren Arbeiten mit dieser Plattform nämlich auf das Problem, daß bei einem regulären Einbau das PCIe-Stromkabel des empfohlenen Netzteils zu kurz ist, um die Grafikkarte zu erreichen, da es aufgrund der (vorgegebenen) Einbaurichtung von Mainboard und Netzteil zuerst um die gesamte Plattform herumgeführt werden musste. Ein umgedrehter Einbau des Netzteils ist allerdings regulär nicht möglich, sinnvoller wäre hier die Möglichkeit, wie gesagt das Mainboard anders herum einzubauen. Durch jenen spiegelverkehrten Mainboard-Einbau würden zudem die Mainboard-Anschlüsse nach vorn wandern, was durchaus als weiterer Vorteil betrachtet werden kann ...
... Natürlich ist eine solche Plattform wirklich nur für diejenigen interessant, welche Hardware entweder ständig testen, denn dann hat die Plattform den Vorteil der schnelleren Montage und Demontage durch den besseren Zugriff, oder aber Hardware beispielsweise auf Messen präsentieren, wo selbst ein offenes Gehäuse zumeist zu viel von der eigentlichen Hardware verdeckt. Alternativen für die genannte Plattform gibt es natürlich auch, wenngleich nicht all zu viele: Zum einen gibt es schon länger das Senfu DIY House Plus, im Test beispielsweise bei Hard Tecs 4U, und zum anderen die allerdings anscheinend nur in den USA erhältliche HSPC Tech Station V2, beispielsweise im Test bei der OverClock Intelligence Agency.
Shortcuts: Wie Hard Tecs 4U berichten, hat AMD einen eher infantil anzusehenden Markenrechtsstreit mit dem Dresdner Halbleiterhersteller ZMD vom Zaun gebrochen. Die ebenfalls in Dresden produzierende Firma AMD scheint dabei allerdings etwas vergessen zu haben, daß zur Entscheidung für den Standort Dresden auch das vorhandene Fachkräfte-Potential mit eine Rolle spielte, welches u.a. durch schon zu DDR-Zeiten aktive IT-Firmen wie eben ZMD gebildet wurde. Der Heise Newsticker berichtet hingegen, daß die bekannte Firewall ZoneAlarm geknackt wurde, wobei für Nutzer der kostenpflichtigen Version ein Update bzw. eine Workaround zur Verfügung steht, welches bzw. welchen es allerdings für die kostenlose Version derzeit nicht gibt. Und letztlich ist noch die Version 6.3 des BIOS-Kompendiums erschienen, welches Hilfe und Erklärungen zu nunmehr 3964 BIOS-Optionen bereit hält.
News des 29. September 2005 |
Im Forum von HKEPC sind zwei ATI-Folien aufgetaucht, welche die bisher schon bekannten Informationen zu den kommenden ATI-Grafikchips nochmals eindeutig bestätigen: Der HighEnd-Chip R520 tritt mit 16 Pixel-Pipelines und 256bittigen Interface an, der Mainstream-Chip RV530 mit 12 Pixel-Pipelines und 64- oder 128bittigem Interface und der LowCost-Chip RV515 mit 4 Pixel-Pipelines und 64- oder 128bittigem Interface oder aber einer HyperMemory-Anbindung. Allen neuen Chips gemeinsam ist die 90nm Fertigung, der Shader 3.0 Support und - man höre und staune - die Unterstützung von HDCP bzw. HDMI innerhalb des Referenzdesigns ...
... Insbesondere der Punkt "innerhalb des Referenzdesigns" ist dabei von Relevanz, denn die reinen Grafikchips waren bei ATI schon seit dem R300 (Radeon 9700 Pro) HDCP-fähig - allein, es fehlte bisher an der entsprechenden Umsetzung auf dem Grafikboard. Durch die Erwähnung von HDCP bzw. HDMI ist nun aber sicher, daß die kommenden ATI-Grafikkarten nicht nur über blanken HDTV-Support verfügen, sondern auch mittels des digitalen Kopierschutzes HDCP verschlüsselte Inhalte wiedergeben werden können. Natürlich müssen die einzelnen Grafikkarten-Hersteller das Referenz-Design und damit die HDCP/HDMI-Fähigkeiten nicht zwingend umsetzen, aber ein paar entsprechender HDCP/HDMI-fähiger Grafikkarten wird es sicherlich geben ...
... Interessant an der zweiten Folie ist die Erwähnung des R580-Chips, und dabei insbesondere dessen zeitliche Einordnung: ATI gibt diesen Refresh-Chip des R520 als "In House and Working" an und verkündet für diesen ein "Ready Now for Fall Shipment", also noch eine Auslieferung in diesem Jahr. Nun muß eine Auslieferung in diesem Jahr mitnichten kaufbare Karten in diesem Jahr bedeuten, dennoch wäre der Abstand zwischen R520 und R580 selbst bei einer Auslieferung von R580-Karten erst im Januar 2006 doch reichlich knapp. Dies kann natürlich damit zusammenhängen, daß sich der R520 um einige Monate verzögert hat, während der R580 anscheinend planmäßig fertiggestellt werden konnte. Insofern wäre es zwar etwas kurios, aber durchaus denkbar, wenn ATI noch dieses Jahr den R520-Nachfolger vorstellt und dann ab Anfang 2006 auch ausliefert.
Bei AnandTech hat man sich den ATI Radeon Xpress 200 Chipsatz in der CrossFire-Edition (auf RD480-Basis) angesehen und konnte diesem dabei eine unerwartet hervorragende Übertaktungs-Fähigkeit bescheinigen. Auch bei der generellen Performance bewegt sich der neue Chipsatz im Spitzenfeld und liegt dabei auch ab und zu einige Prozentpunkt vor dem bisherigen Xpress-200-Chipsatz auf RS480-Basis (davon ausgenommen ist die USB 2.0 Performance, die als einzige deutlich unterhalb der Konkurrenz liegt). Man wird zwar abwarten müssen, ob sich diese Resultate auch in den Serien-Mainboards der Mainboard-Hersteller wiederfinden (AnandTech hatte ein ATI-Sample im Test), doch die Vorzeichen stehen nicht schlecht für den neuen ATI Mainboard-Chipsatz.
Wie der Heise Newsticker berichtet, will sich zukünftig auch eDonkey zu einer vollständig legalen und kommerziellen P2P-Plattform entwickeln, ähnliches hatte auch schon der Betreiber von WinMX kürzlich angekündigt. Die Musik- und Filmindustrie scheint nun inzwischen langsam aber sicher auf dem Weg zu sein, die Tauschbörsen der Nach-Napster-Ära in den Griff zu bekommen - wenn auch nicht vollständig: Denn immerhin basieren die meisten der modernen Tauschbörsen auf einem mehr oder weniger freien Protokoll, welches selbst durch eine (eventuelle) Schließung von eDonkey nicht aus der Welt zu schaffen ist. Vielmehr wird dieses Protokoll dann schlicht von anderen Clienten benutzt, beispielsweise ist bei eDonkey der eMule-Client inzwischen wesentlich beliebter als das Original ...
... Ein letzter Ansatzpunkt für die Musik- und Filmindustrie sind dann noch die jeweiligen Server: Zwar setzen alle modernen P2P-Systeme auf dezentrale Server, benötigen aber dennoch immer noch eben diese Server als Hilfsmittel zur Verbindung der User und zum Finden von Dateien. Rechtlich ist das Vorgehen gegen diese dezentralen Server allerdings schwierig, da diese weder die getauschten Dateien hosten noch den eigentlichen Datentransfer über sich abwickeln. Nichts desto trotz warnte der Entwickler von eDonkey und Overnet jetzt in einer Anhörung des US-Senats eben jenen davor, daß die aktuellen Urteile gegen Tauschbörsen diese nur zur weiteren technologischen Aufrüstung hin treiben würden ...
... Zukünftig werden Tauschbörsen wohl generell mit verschlüsseltem Datentransfer, anonymisierten Usern sowie ohne jegliche Serverstruktur arbeiten, was es Rechteinhabern und Gesetzgeber um so schwieriger machen dürfte, ihren Standpunkt innerhalb solcher Netze durchzusetzen. Aber womöglich wird eines fernen Tages dann Trusted Computing diesen Technologie-Wettstreit grundsätzlich zugunsten der Rechteinhaber entscheiden: Durch eine simple Kopplung des Internet-Zugangs an das Vorhandensein von Trusted Computing (womöglich per gesetzlicher Regelung) läßt sich jegliche mißbeliebige Software (und auch Information) problemlos unterdrücken. Ein Blick in die Kristallkugel ist immer schwierig, dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, daß freies P2P - wie in der jetzigen Form - langfristig nur eine Fußnote am Start des Internet-Zeitalters sein könnte.
Shortcuts: nVidia hat nun die GeForce Go 7800 GTX offiziell vorgestellt, wie u.a. der Heise Newsticker berichtet. Gegenüber unserer Meldung vom Montag ändert sich nichts, es bestätigt sich allenfalls die schon angenommene Informationen, daß der neue Mobile-Chip über die vollen 24 Pixel- und 8 Geometrie-Pipelines der Desktop-Variante verfügt. Hard Tecs 4U berichten über die Nutzung von Brennstoffzellen für Notebooks, welche die LG Corporation nun zur Marktreife entwickelt hat. Allerdings sind die Brennzellen selber noch einmal so groß wie ein Notebook selber, insofern darf der schnelle Erfolg dieser Technologie - trotz der erheblichen Vorteile bei der Akku-Laufzeit - doch etwas bezweifelt werden.
News des 28. September 2005 |
Mit den Preisen für die neuen CrossFire-Grafikkarten erlaubt ATI schon einen Vorausblick auf die neue Preissituation der bisherigen ATI-Grafikkarten nach Markteintritt der kommenden neuen ATI-Generation: So kostet die Radeon X850 XT CrossFire Edtion laut Liste 349 Dollar, die Radeon X800 XL CrossFire Edition 299 Dollar und die Radeon X800 CrossFire Edition 199 Dollar. Rechnet man von diesen Preisen jeweils den CrossFire-Aufschlag von 50 Dollar ab, so wird eine Radeon X850 XT zukünftig bei ungefähr 300 Dollar/Euro rangieren, eine Radeon X800 XL bei 250 Dollar/Euro und eine Radeon X800 bei 150 Dollar/Euro. Insbesondere bei der Radeon X850 XT ist dies dann schon ein kräftiger Preisabschlag gegenüber derzeitigen Marktpreisen, welche zumeist um die 400 Euro rangieren - wobei einige wenige Hersteller wohl in Vorgriff auf die kommende allgemeine Preissenkung schon weit darunter gehen.
Weiterhin wäre zur gestrigen Berichterstattung über ATIs CrossFire noch ein Punkt zu SuperAA bzw. zu nVidias Counterpart SLI-AA nachzutragen: Beide AA-Modi nutzen ungefähr dasselbe Verfahren: Jede Grafikkarte rechnet ein gewöhnliches AA-Bild, nur mit versetzten Samplepositionen. So kommt es beim Zusammenfügen beider Bilder zur Verdopplung der Anzahl der Samplepunkte und damit zu einer höheren AA-Qualität. Der zusätzliche Supersampling-Anteil wird auf demselben Wege erreicht: Durch eine Versetzung der Position der Texturensamples auf jedem der beiden Teilbilder entstehen beim Zusammenfügen der beiden Teilbilder letztlich zwei Texturensample-Positionen und damit eine zusätzliche Schärfung der Texturen. Im Gegensatz zur ATI-Zählung ("10xAA" und "14xAA") sollten diese zusätzlichen Texturensamples allerdings nicht mit in die Zählung der AA-Samples einbezogen werden ...
... Schließlich kommt bei nVidias 8xS Anti-Aliasing auch niemand auf die Idee, das dort ebenfalls vorhandene zweite Texturensample zur Zählung hinzuzuziehen und die Sache dann "9xAA" zu nennen. Doch das nur nebenbei, wichtig zu SuperAA bzw. SLI-AA ist folgender Hinweis: Und zwar hat nVidia bei SLI-AA die Texturensample-Positionen recht ungünstig gewählt - sie liegen recht nahe beieinander und erreichen somit keinen wirklich bemerkbaren Texturenschärfungs-Effekt. Hier ist ATIs Lösung deutlich besser, da bei SuperAA die beiden Texturensample-Positionen weit genug auseinander liegen, um einen entsprechenden Texturenschärfungs-Effekt zu erzeugen, vergleichbar beispielsweise dem von nVidias 8xS Anti-Aliasing. Da SuperAA und SLI-AA allerdings derzeit beide eine eher unterirdische Performance hinlegen, ist dies momentan nur ein theoretischer Vorteil.
Golem berichten über einen interessanten neuen Dienst, welchen die DENIC (offizieller Verwalter des .de-Adressraumes im Internet) nun nach einer langjährigen Testphase an den Start bringen will: Mittels ENUM soll dabei eine Nummer, die sich im übrigen aus der Telefonnummer ableitet, einen Zugang zu allen Kommunikationswegen gleichzeitig geben. Ähnlich wie ein Nameserver im Internet aus einer im Browser eingegebenen URL die Server-IP ermittelt, soll mittels ENUM aus dieser einzigen Nummer letztlich der Zugang zu Festnetz- und Mobil-Telefon, Fax, Web-Adresse, eMail und VoIP ermöglicht werden ...
... Der Vorteil liegt hierbei darin, das man nicht mehr viele verschiedene persönliche Kennungen der verschiedenen Kommunikationsdienste austauschen muß, sondern daß eine Nummer für alle Kommunikationsdienste steht. Dies dürfte anfänglich sicherlich zuerst im Business-Bereich auf Interesse stoßen, langfristig kann man sich jedoch ebenfalls eine Anwendung im Privatbereich vorstellen, da das System zweifellos einfacher ist. Im Privatbereich dürfte es aber auch immer den Einwand geben, daß man nicht in jeder Situation alle Kommunikationswege jeder Person offenbaren will. Dies ist allerdings Zukunftsmusik, denn noch steht noch nicht einmal sicher fest, ab welchem Zeitpunkt ENUMs für Fimen oder auch Privatpersonen geordert werden können.
News des 27. September 2005 |
Jede Menge Artikel zur CrossFire-Performance haben in den letzten zwei Tagen das Web gestürmt, eine Liste der erschienenen Artikel gibt es hier. Dabei erhält die mit so viel Vorschußlorbeeren gestartete CrossFire-Technologie erstaunlicherweise von den meisten Artikeln keine großartige Wertung. Unter anderem wird CrossFire nun zumeist als komplizierter aufzubauen als SLI angesehen, dies bezieht sich in erster Linie auf die notwendige Mastercard sowie die nur wenigen sinnvollen Kombinationen zwischen gewöhnlichen ATI-Grafikkarten und CrossFire-Grafikkarten. Allerdings waren diese Einwände auch schon beim Launch von CrossFire erkennbar, und genauso hat auch nVidias SLI so seine Limitierungen - normalerweise dürfte sich das eher ausgleichen als das hier ein Vorteil für einen der beiden großen Grafikchip-Entwickler zu sehen wäre ...
... Als wirkliche Spaßbremse wird allerdings allgemein die Limitierung auf 60 Hertz Monitor-Refreshrate unter 1600x1200 bei CrossFire angesehen, höhere Auflösungen sind dann gar nur unterhalb von 60 Hertz darstellbar (gilt nur für 3D-Darstellungen, 2D ist von dieser Limitierung nicht berührt). Bei TFTs mag dies nicht der ganz große Punkt sein, aber für gewöhnliche Röhrenmonitore ist damit 1600x1200 oder höher unter CrossFire nicht nutzbar und man ist gezwungen, auf 1280x960 bzw. 1280x1024 zurückzugehen. Schuld an dieser Limitation ist allerdings eine Tatsache, welche bei der Konzeption von CrossFire nicht mehr geändert werden konnte: Und zwar liegt die Bandbreite aller bei Radeon X800/X850 derzeit verbauten DVI-Konnektoren bei eben maximal 1600x1200 auf 60 Hz ...
... Da diese Konnektoren zur Verbindung der beiden Karten benutzt werden, stand diese Limitierung von CrossFire von Anfang an unveränderlich fest, sprich: Selbst wenn ATI einen besseren IC-Umsetzer auf der CrossFire-Karte verbaut hätte, der mehr als 1600x1200 auf 60 Hz schafft, hätte dies nichts mehr gebracht. Dieses Problem wird nur dadurch zu lösen sein, daß die künftigen ATI-Grafikkarten auf R520-Basis dann über bessere DVI-Konnektoren verfügen. Ebenfalls nicht auf Gegenliebe sties die Geräuschentwicklung der CrossFire-Edition der Radeon X850 XT: Während die "Normalausführung" dieser Karte zumeist mit recht niedrigen Lüfter-Drehzahlen und damit durchaus leise operiert, agiert die CrossFire-Edition nach einigen Testberichten auf deutlich höherem Drehzahl-Level und damit wahrnehmbar lauter. Inwiefern das einen Bug darstellt oder aber genau so gedacht ist, bleibt noch zu eruieren ...
... Anhängern der Control-Panel-Edition der ATI-Treiber wird es zudem wohl nicht wirklich passen, daß CrossFire ein CCC-only Feature ist. Nebenbei sei bemerkt, daß CrossFire auch nur sauber funktioniert, wenn im ATI-Treiber A.I. angeschaltet ist (bzw. bleibt): Schaltet man A.I. ab, nutzt der Treiber nicht mehr die von ATI angelegten CrossFire-Spieleprofile, wo je nach Spiel die sinnvollste CrossFire-Methode definiert ist, sondern unter DirectX dann nur noch SuperTiling und unter OpenGL dann nur noch AFR. Da man A.I. aber sowieso nicht abschalten sollte, da darunter nicht nur Optimierungen (und "Optimierungen"), sondern auch teils zwingend benötigte Fixes für diverse Spiele abgelegt sind, ist dieser Punkt nicht wirklich als Einwand zu sehen ...
... Deutliche Lichtblicke gibt es dagegen bei der Performance des Radeon X850 XT CrossFire-Gespanns: Auch wenn sich nachweisen ließ, daß der Performance-Gewinn durch SLI derzeit relativ gesehen etwas höher ausfällt als durch CrossFire, so liegt CrossFire von der generellen Performance her ungefähr im Rahmen von SLI. Zudem hält SLI hier noch den Vorteil, schon einige Treiber hinter sich zu haben, sprich: Einige Treiber-Versionen später sollte CrossFire durchaus noch ein paar Prozentpunkte auf SLI gewonnen haben können. Welcher der beiden DualGrafikkarten-Technologien man den Vorzug gibt, muß also nicht unbedingt an der Performance festgemacht werden, da die wie gesagt ungefähr ähnlich ausfällt ...
... Etwas enttäuschend fällt allerdings die Performance von SuperAA aus: Normalerweise war davon auszugehen, daß man unter 8xS SuperAA (das sogenannte "10xAA", diese Bezeichnung ist allerdings völlig falsch, da weiterhin nur 8 Farb-Samples erzeugt werden) auf einem CrossFire-System exakt die Performance von 4x Anti-Aliasing auf einem Single-System erreichen kann, da schließlich bei 8xS SuperAA beide Karten für sich nur ein 4x Anti-Aliasing rechnen (und äquivalent bei 12xS SuperAA, dem sogenannten "14xAA", die Performance von 6xAA auf einer Single-Karte). Dem ist jedoch bei weitem nicht so: Die Performance von SuperAA liegt problemlos unterhalb der Hälfte dessen, wo sie sein sollte. Da dies auch beim von nVidia als Counterpart eingeführten SLI-AA zu beobachten ist (welches auf dem gleichen Prinzip aufbaut), scheint in dieser AA-Methode noch ein generelles Problem zu liegen ...
... Derzeit ist SuperAA bzw. SLI-AA jedenfalls nicht sinnvoll nutzbar, allenfalls unter älteren und wirklich anspruchslosen Spielen. Für CrossFire insgesamt ergibt sich somit ein teilweise zwiespältiges Bild: Auf der einen Seite wird die zu erwartende Leistung erbracht, auf der anderen Seite stehen einige Limitationen. Allerdings kann man CrossFire zu gute halten, daß auch nVidias SLI anfänglich mit Startproblemen zu kämpfen hatte und einige Monate brauchte, um sich zu etablieren. Der kleine Vorsprung, denn SLI derzeit noch innehat, begründet sich in erster Linie auf der Ausgereiftheit von SLI - ein Punkt, den ATI im Moment natürlich noch nicht bieten kann, welcher aber durch engagierte Weiterentwicklung problemlos in einiger Zeit erreicht werden kann.
News des 26. September 2005 |
Der Heise Newsticker berichtet ein wenig über ATIs CrossFire-Technologie, welche nun endlich in den Markt kommen soll: Laut ATI sollen entsprechende Mainboards und Grafikkarten noch diese Woche im Handel erscheinen, der Heise Newsticker geht aber eher von Mitte Oktober aus. Dabei weist der Heise Newsticker auch auf einen bisher wenig beachten Haken an der CrossFire-Technologie hin: Und zwar ist CrossFire auf eine Auflösung von 1600x1200 mit einer Refreshrate von nur 60 Hertz limitiert. Dies könnte den Spaß an CrossFire doch erheblich behindern, denn schließlich zeigen sich die größten Leistungsvorteile unter Auflösungen wie 1600x1200 und höher. Unter 1280x960 bzw. 1280x1024 sollte dann jedoch zumindestens eine Refreshrate von 85 Hertz erreichbar sein.
Hard Tecs 4U berichten über in Fernost aufgetauchte Informationen und teilweise Benchmarks zur Radeon X1300 Serie auf Basis des ATI RV515 LowCost-Grafikchips. Anscheinend soll dieser in drei Versionen erscheinen: X1300 Pro mit 550/500 MHz und 128 Bit DDR-Speicherinterface, X1300 LE mit 450/400 MHz und je nach Karte 64 oder 128 Bit DDR-Speicherinterface sowie eine HyperMemory-Edition mit 450/500 MHz und 64 Bit DDR-Speicherinterface. Schon allein aus den Taktraten wäre ableitbar, daß der RV515-Chip demnach wohl "nur" über 4 Pixel-Pipelines verfügt, diese Annahme wird dann aber zusätzlich noch einmal über den Text bestätigt ...
... Allerdings wird es wohl auf jeden Fall ausreichen, um die jetzigen LowCost-Lösungen von nVidia unter gehörigen Druck zu setzen, denn dort arbeitet man schließlich ebenfalls nur mit 4 Pixel-Pipelines, dafür aber deutlich niedrigen Taktfrequenzen von 300/275 MHz. Sofern der RV515-Chip eine den nVidia-Karten ähnliche Pro-MHz-Leistung hinlegt, kann ATI mit der größten Variante Radeon X1300 Pro sogar das bisherige untere Mainstream-Feld um GeForce 6600 und Radeon X700 angreifen, welche zwar 8 Pixel-Pipelines tragen, jedoch mit nur recht gemächlichen Taktfrequenzen ans Werk gehen. Allerdings wird nVidia mit der Zeit wohl ebenfalls neue LowCost- (und Mainstream-) Beschleuniger auf Basis der G70-Technik in den Markt bringen, wenn auch nicht in den nächsten Tagen so wie ATI.
Bei techPowerUp! gibt es eine vollständige Präsentation zur GeForce Go 7800 GTX, dem neuen Mobile-Chip von nVidia auf G70-Basis. Jener soll erst am 29. September offiziell vorgestellt werden, insofern greift diese Präsentation den Ereignissen ein wenig voraus ;). Interessant ist, daß nVidia bei der GeForce Go 7800 GTX nicht wie bei der GeForce Go 6800 Ultra auf einen kleineren Chip zurückgreift - die GeForce Go 6800 Ultra basiert trotz des Namens, der einen Chip mit 16 Pixel-Pipelines vermuten läßt, auf dem NV41M bzw. NV42M, welche physikalisch nur 12 Pixel-Pipelines tragen. Auch ATI hatte lange Zeit im Mobile-Segment "nur" 12 Pixel-Pipelines im Angebot, erst im Juni legte man mit dem M28 Pro (Mobility Radeon X800 XT) den ersten Mobile-Chip mit 16 Pixel-Pipelines auf ...
... Die GeForce Go 7800 GTX soll nun aber gleich mit vollen 24 Pixel-Pipelines antreten - nun gut, zumindestens ist dies unsere starke Vermutung, da nVidia für diese Karte die vollen 302 Millionen Transistoren des G70-Chips angibt. Man beschränkt gegenüber der Desktop-Version (430/600 MHz) nur die Taktfrequenzen etwas auf 400/550 MHz - wobei bei Notebook-Grafikchips wie immer gilt, daß hierbei die Hersteller der einzelnen Notebooks die endgültigen Taktraten in völliger Eigenregie und damit von Notebook zu Notebook verschieden festlegen. Aber zumindestens kann gesagt werden, daß mit der GeForce Go 7800 GTX der Performance-Unterschied zwischen Desktop- und Mobile-Grafik endgültig verschwunden sein dürfte - zumindestens wenn man SLI bzw. CrossFire außen vorlässt und sich rein die Performance von einzelnen Karten ansieht.
Bei nV News hat man ein paar weitere Informationen zur in den nForce 410/430 Mainboard-Chipsätzen verbauten GeForce 6100/6150 Grafiklösungen, welche vor einer Woche vorgestellt wurden. So wurde klargestellt, daß GeForce 6100/6150 über zwei Pixel- und eine Geometrie-Pipeline verfügen. Das mit den zwei Pixel-Pipelines hatten wir schon vermutet, die eine Geometrie-Pipeline ist allerdings ein wenig überraschend, da bisherige integrierte Lösungen diese Arbeit mehr oder weniger ausschließlich der CPU auflasteten (um Transistoren zu sparen). Interessant zur Aufklärung alter Gerüchte ist nebenbei die Information, daß GeForce 6100/6150 bereits in 90nm gefertigt sind - und somit, da beide CPUs offensichtlich getrennt vom restlichen nForce-Chipsatz hergestellt werden, die marktweit ersten Grafikchips in 90nm darstellen - zumindestens wenn man nach dem Launch-Datum geht ...
... Doch das ist nicht der eigentliche Punkt, sondern: Es gab bekanntermaßen Gerüchte, nVidia wolle angeblich noch dieses Jahr mit "echten" Grafikchips in 90nm antreten. Dies passte zwar so überhaupt nicht zu nVidias bekannter Roadmap, doch es gab da die halb-offizielle Aussage gegenüber Börsen-Analysten, daß dieses Jahr noch zwei Produkte in 90nm anstehen. Daraus bezog jenes Gerücht seinen hauptsächlichen Nährstoff - doch nun dürfte sich die Sache dahingehend aufklären, daß mit den "zwei Produkten in 90nm noch in diesem Jahr" schlicht die beiden integrierten Grafiklösungen GeForce 6100 und 6150 gemeint sind. Was dann allerdings im Umkehrschluß ebenso bedeutet, daß es dieses Jahr von nVidia keine "echten" Grafikchips (sprich für extra Grafikkarten) in 90nm mehr geben wird ...
.. Dies entspricht auch viel mehr dem, was sonst noch so über die Zukunftspläne nVidias bekannt ist. Diese sehen zuerst einmal eine Ausweitung der G70-Technologie auf LowCost- und Mainstream-Gefilde vor, dies wird als Anwort auf ATIs demnächst anstehende neue Chip-Serien auch benötigt. Ebenso wie beim G70-Chip ist bei diesen neuen nVidia-Chips aber auch von einer Fertigung in 110m auszugehen. nVidia wird die kleinere 90nm Fertigung nach den Erfahrungen mit dem NV30-Chip, als Anfangsschwierigkeiten mit dem seinerzeit noch brandneuen 130nm Prozeß jenen Chip um Monate zurückwarfen, wohl erst einsetzen, wenn eben solcherart Anfangsschwierigkeiten beim 90nm Prozeß klar überwunden sind.