News-Archiv 25. November - 1. Dezember 2002 (48. Kalenderwoche)
1. Dezember 30. November 29. November 28. November 27. November 26. November 25. November
News des 1. Dezember 2002 |
Eine kleine aber wissenswerte Information zu den Taktmöglichkeiten des GeForceFX Chips findet sich auf der dritten Seite des GeForceFX Artikels von Digit-Life. In jenem wird vermutet, daß nVidia im zweiten Halbjahr 2003 zeitgleich mit den abgespeckten GeForceFX-Abkömmlingen NV31 und NV34 eine höher getaktete GeForceFX-Ausführung mit 550 bis 600 MHz Chiptakt ausliefern könnte. Der Hintergrund dieser Vermutung ist, daß nach Aussage von Digit-Life bei nVidia bereits erste GeForceFX-Chips mit diesen Taktfrequenzen stabil laufen sollen.
Und da es heute ansonsten News-mäßig überhaupt nichts weiter interessantes zu berichten gibt, gehen wir noch einmal auf das Thema HyperThreading ein: Sowohl die ComputerBase als auch der tecChannel haben hierzu Artikel anzubieten, welche sich speziell dem Ausmessen der Performance-Vorteile durch HyperThreading widmen. Dabei geht es jedoch nicht um den puren Performance-Vergleich mit aktiviertem/deaktiertem HyperThreading, dieser ist schließlich schon ausreichend belegt. Vielmehr beschäftigte man sich mit der Performance von HyperThreading unter der Last von mehr als einer Anwendung, was auch eher der Konzeption von HyperThreading entspricht ...
... Die ComputerBase haben hierzu diverse Benchmark-Programme mit einer Hintergrundlast von wahlweise SETI@Home, Windows Media Player, Flask und McAfee Virenscanner belegt. Natürlich brachen demzufolge die Performance-Messungen der im Vordergrund ausgeführten Benchmarks ein, wichtiger ist jedoch, daß dieser Einbruch bei einem HyperThreading-Prozessor wesentlich niedriger ausfiel aus bei einem Prozessor ohne HyperThreading. Im genauen war der Pentium 4 mit 3.06 GHz unter jener Testkonstellation mit Hintergrundlast im Schnitt aller ComputerBase-Messungen stolze 20 Prozent schneller als derselbe Prozessor mit deaktiviertem HyperThreading ...
... Ähnliche Messungen hat wie gesagt auch der tecChannel angestellt, dort kam als Hintergrund-Programm ein eigens programmierter MP3-Encoder zum Einsatz, welcher als großen Vorteil eine konstante und manuell in der Höhe anpassbare Hintergrundlast zu erzeugen vermag - sehr ideal für diese Art von Benchmarks. Auch hier läßt sich als Fazit ziehen, das HyperThreading rund 20 Prozent mehr Performance unter Last bringt. Ausgehend von einem 3.06 GHz Prozessor wäre dafür ungefähr ein 4.0 GHz Prozessor notwendig, wollte man diese Leistung ohne HyperThreading erzielen.
Nach einiger Zeit der Stille wollen wir nochmal das Thema TCPA aufgreifen. Aufmerksamen Lesern wird das "No TCPA" Symbol in unserer linken Seitenleiste eventuell schon aufgefallen sein, mit welchem wir ab sofort auf die gleichnamige Webseite hinweisen. Auf jener findet sich eine deutschprachige FAQ zu TCPA, ein einsprechendes Forum, Links zu jeder Menge von TCPA-Artikeln anderer Seiten und weitere Informationen zum Thema. In den TCPA-Links läßt sich im übrigen auch jener zu einem schon älteren Artikel von The Age finden, nach welchem auch AMD´s kommender Opteron-Prozessor Palladium unterstützen wird ...
... Allerdings wird nicht genau ausgeführt, in wie fern der Prozessor wie Intel´s Prescott auch einen Hardware-Schutz (bei Intel die "LaGrande" Technologie) zur Absicherung von Palladium haben wird. Bei dieser Gelegenheit nicht von uns vergessen werden sollte das schon recht gut laufende deutschsprachige TCPA Diskussions Forum. Interessant ist hier besonders ein Unterforum, in welchem Hinweise auf aktuelle TCPA-Artikel zu finden sind. Hintergrund-Informationen zu TCPA & Palladium und den Zusammenhang zu DRM für TCPA-Einsteiger liefert im übrigen dieser c´t-Artikel.
News des 30. November 2002 |
Ein Artikel bei den Elite Bastards beschäftigte sich mit der Leistungsfähigkeit der integrierten Grafik bei ATi´s IGP340 Mainboard-Chipsatz für den Pentium 4. Die Benchmarks zeigen trotz ihrer Kürze, daß die ATi-Lösung zwar recht klar die schnellste integrierte Lösung für den Pentium 4 darstellt und auch Intel´s i845G-Chipsatz noch überflügelt (der neuere i845GE im DDR333-Modus sollte hier allerdings noch etwas zulegen können), daß jedoch die dabei erzielten Frameraten bei weitem nicht ausreichend sind, um von einer nur halbwegs zeitgemäßen 3D-Lösung zu sprechen. Insofern geht bei den Pentium 4 Chipsätzen das Warten auf eine ausreichend schnelle integrierte 3D-Lösung, wie sie der Athlon-Prozessor im nForce2-Chipsatz bereits hat, weiter.
DDR400-Speicher galt vor kurzer Zeit noch als das "Non plus ultra", die höchste, wenn auch inoffizielle, Entwicklungsstufe von Speicher nach DDR/I Standard. Danach sollte DDR/II mit Frequenzen von 200 und 266 MHz (DDR/II400 und DDR/II533) übernehmen. Doch offenbar ist DDR/II noch nicht so weit, so daß selbst DDR/II-Beführworter Intel mittlerweile DDR400 in seiner Chipsatz-Roadmap ausdrücklich erwähnt und es zu diesem Speicher wohl sogar noch eine offizielle Spezifikation der JEDEC geben wird (da Intel kaum Chipsätze für unspezifizierten Speicher anbieten wird) ...
... Doch die Speicher-Entwicklung ist inzwischen schon über PC3200/DDR400 hinaus: Seit einiger Zeit tauchen regelmäßig Testberichte von PC3500/DDR433 Speichern mit 217 MHz physikalischem Takt auf, welche mittlerweile sogar schon lieferbar sind. Die Krone setzt dem ganzen die Ankündigung des Speicherherstellers OCZ auf, welcher künftig auch DDR466 und DDR500 Speicher ausliefern will. Jener Speicher mit 233 bzw. 250 MHz physikalischem Takt wird natürlich kaum jemals eine offizielle Spezifikation der JEDEC bekommen, er könnte aber für HighEnd-Overclockingprojekte nützlich sein.
Die Mozilla-Entwickler haben es zwar schon zur Mitte des Monats angekündigt, nichts desto trotz ist es immer noch eine interessante Meldung: Der Browser Mozilla soll in der Version 1.3 einen Spam-Filter gemäß Paul Graham´s an dieser Stelle schon einmal erwähnten "A Plan for Spam" bekommen. Dahinter verbirgt sich grob gesagt ein lernender Spam-Filter, welche anhand einer kompletten Analyse aller eingehenden normalen Mails ("gute" Wörter) und Spam-Mails ("schlechte" Wörter) arbeitet. Der erste Vorteil dieser Filtermethode ist, daß sie sich durch ihre Lernfunktion in kürzester Zeit auch auf die neuesten Spam-Methoden einstellen kann ...
... Der andere Vorteil wäre, daß sich jener Spamschutz nach kurzer Zeit von PC zu PC unterscheidet (weil jeder User andere Spam-Entscheidungen trifft und auch andere Mailkontakte hat), was es den Spammern sehr schwierig macht, für alle Empfänger allgemeingültige Spam-Mails zu schreiben. All dies macht die "Arbeit" der Spammer aufwendiger und damit unrentabler. Ergo ein sehr guter Ansatz, welchem sich eventuell auch einmal Microsoft mit ihren weit verbreiteten Mail-Programmen öffnen sollte. Doch in Redmond ist man bezüglich des Spamschutzes immer noch in den Kinderschuhen ...
... Das nächste Outlook soll zwar einen sogenannten "Spam-Schutz" bieten, dahinter verbirgt sich jedoch alleinig die Verhinderung des Nachladens von Bildern aus den Web durch geöffnete Mails. Jene Bilder arbeiten mit einer eindeutigen ID für jede einzelne Mail, so daß der Spammer (automatisch) erkennen kann, ob eine angeschriebene Mail-Adresse existiert und benutzt wird - womit sie nachfolgend gleich mit noch mehr Spam-Mails bombardiert wird. Die Verhinderung jener Funktion ist nicht verkehrt, läßt sich aber auch durch das Ausschalten von HTML als Mail-Anzeigeformat verhindern (können Microsoft-Mailprogramme nicht, Mozilla jedoch schon, Update: Outlook Express kann es nach den letzten Patches) und verdient den Namen "Spam-Schutz" bei weitem nicht ...
... Wagemutige Naturen können sich im übrigen schon jetzt Alpha-Versionen von Mozilla und Phoenix (auf Mozilla basierender Browser, beschränkt sich auf die Grundfunktionen, bietet dafür hochwertige Sicherheitsfunktionen) ziehen, welche den Spam-Schutz von Paul Graham enthalten: Mozilla 1.3 Alpha für Windows (11 MB) und Mozilla 1.3 Alpha für Linux (13 MB) sowie Phoenix 0.5 Alpha für Windows (6 MB) und Phoenix 0.5 Alpha für Linux (9 MB). Jene Versionen werden im übrigen jeden Tag durch neuere ersetzt und sind bis zum Erscheinen einer offiziellen Beta-Version wirklich nur als klare Alpha-Versionen zu betrachten.
News des 29. November 2002 |
Ausführliche Intel Prozessoren-Roadmaps bei PC Watch ermöglichen ein genaueres Bild zu den zukünftig bei Intel geplanten Desktop-Prozessoren. Die wichtigste Erkenntnis ist wohl, daß Intel Ende des 2. Quartals 2003 einen sehr umfangreichen Produktlaunch vorbereitet: Zu diesem Zeitpunkt wird mit dem 3.2 GHz Pentium 4 die Taktfrequenz weiter erhöht, zudem der FSB800 eingeführt, weiterhin die Produktpalette von FSB800-Prozessoren mit HyperThreading durch die Modelle mit 2.4, 2.6, 2.8 und 3.0 GHz nach unten hin abgerundet und letztlich wird es natürlich noch die dafür notwendigen neuen Springdale-Chipsätze mit FSB800- und DualChannel DDR400-Support geben ...
... Eventuell soll dieser große Produktlaunch dem aktuellen Pentium 4 noch einmal als letzte große Vorstellung dienen, denn danach wird es relativ ruhig um ihn: Ende des 3. Quartals 2003 soll es noch eine höhere Taktfrequenz geben (wohl 3.4 GHz), danach soll ab Mitte des 4. Quartals 2003 der Prescott-Core übernehmen. Mittlerweile stehen bei jenem im übrigen die Zeichen darauf, daß er wohl doch einen neuen Produktnamen (Pentium 5 ?) bekommt, dies wäre Marketing-technisch gegenüber AMD´s Opteron und Atlon 64 zumindestens nicht verkehrt. Außerdem spricht die Geheimniskrämerei, die Intel über die mit dem Prescott-Core kommende neue Befehlssatzerweiterung macht, eigentlich für einen neuen Produktnamen ...
... Schließlich ist der Pentium III auch nur ein Pentium II mit Befehlssatzerweiterung, bekam jedoch trotzdem seinerzeit einen neuen Namen: Befehlssatzerweiterungen bieten sich halt für solche Marketing-Schritte sehr gut an. Zudem kann der Prescott mit HyperThreading II, 1 MB Level2 Cache und der sichlich auch vom Marketing gut auszuschlachtenden "Sicherheitstechnologie" LaGrande (daß diese den technischen Unterbau zu Microsoft´s "Anwender-Aussperr-System" Palladium bildet, wird problemlos vom Marketing zu etwas positivem umgedeutet werden) auch noch andere wesentliche Unterschiede gegenüber jetzigen Pentium 4 Prozessoren aufweisen ...
... Bezüglich der kommenden Befehlssatzerweiterung des Prescott-Cores handelt sich sich im übrigen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Befehle zur kräftigen Beschleunigung von Sprachverarbeitung, am besten in Echtzeit. Jenes wird vor allem in der Software-Branche als "Next big thing" gesehen, da übliche Office-Software und andere Homeuser-Anwendungen bezüglich des Funktionsumfangs weitestgehend perfekt sind und den Herstellern hier langsam die Verkaufs-Argumente für die jährlich neuen Versionen ausgehen. Sprachsteuerung sowohl des Betriebssystem als auch von Anwendungen oder auch direkte Spracheingabe in Office- oder Kommunikations-Software wird hier das neue große Verkaufsargument darstellen ...
... Doch jenes ist für die Hardware-Hersteller mindestens genauso interessant wie für die Software-Hersteller, da Sprachverarbeitung hochgradig CPU-lastig ist. Idealerweise für die Prozessoren-Hersteller kosten zudem die letzten paar Prozent Sprach-Erkennungsrate gleich exponentiell an Leistung. Die Qualität der Spracherkennung ist somit in gewissem Sinne direkt an die zur Verfügung stehende Leistung geknüpft, bei einer Echtzeit-Erkennung ist dies natürlich noch viel stärker ausgeprägt. Sprachverarbeitung ist somit ein ideales Betätigungsfeld für Software- wie Hardware-Hersteller, da man hier noch jahrelang immer wieder weitere schrittweise Verbesserungen präsentieren kann, bis das endgültige Ziel einer völlig problemlosen Sprachsteuerung jeglicher Software in Echtzeit gelöst ist.
Der AMD Opteron Prozessor als Flagschiff der K8-Serie wird es im nächsten Jahr als reine Server-CPU nicht mit dem bezüglich der Pro-MHz-Leistung eher flügellahmen Pentium 4 zu tun bekommen, sondern natürlich dem Intel Itanium 2 Prozessor, welcher schon auf 1.0 GHz sehr ansprechende Benchmarks vorweisen kann. Doch zum Opteron-Start 2003 wird Intel auch schon den Itanium 2 Nachfolger mit Madison-Core zur Verfügung haben, welcher mit auf 6 MB verdoppeltem Level3-Cache und laut dem Heise Newsticker gleich 1.5 GHz Takt antreten wird. Dann würde es knapp werden für AMD, wenn der Opteron "nur" 2.0 GHz Taktfrequenz aufweist: Denn in diesem Fall hätte dann Intel trotz des seinerzeits schwachen Starts des Itanium I die höhere Leistung im 64-Bit-Markt zu bieten.
Wir hatten am Montag über die Fähigkeit von Epox´ KT400-Mainboards (8K9A, 8K9AI, 8K9A2+, 8K9A3+) berichtet, auch gelockte Thoroughbred-Prozessoren mit anderen Multiplikatoren zu betreiben - und zwar ohne Hardware-Modifikation rein mit der richtigen BIOS-Version. Damit dies funktioniert, hat Epox möglicherweise die bei TweakPC beschriebene Draht-Unlock-Methode gleich in den Prozessor-Sockel integriert - oder aber der VIA KT400 Chipsatz ist für diese neue Möglichkeit verantwortlich, was sich momentan aber beiderseits nicht belegen lässt. Jedoch gibt es zu berichten, daß auch das bei Neoseeker getestete FIC AN19E über jene Funktionalität verfügt, es scheint sich bei diesem Board um eine Lizenzfertigung des Epox 8K9A2+ zu handeln.
News des 28. November 2002 |
Am vorgestrigen Tag hat SiS nun endlich den schon im Frühherbst erwarteten Xabre 600 DirectX8-Grafikchip auf die Menschheit losgelassen, inzwischen haben sich zu diesem auch einige Artikel angesammelt (interessant der von LostCircuits, jener zeigt auf Seite 16 eine trotz CPU-Emulation konkurrenzfähige Vertex Shader Leistung, dagegen aber eine trotz Hardware-Einheit eher desaströse Pixel Shader Leistung). Die Xabre 600 taktet nun entgegen den anderslautenden Vorab-Berichten doch mit 300/300 MHz, ergo jeweils 50 MHz mehr als die Xabre 400. Ansonsten gibt es zur Xabre 400 keinerlei weitere Unterschiede, auch wenn sich SiS für die Vorstellung der Xabre 600 nochmals neue und blumige Marketing-Begriffe für einige Xabre-Features ausgedacht hat :-) ...
... Interessanterweise scheinen die zu den Testern gelieferten Karten jedoch allesamt auf 314/314 MHz zu laufen - ob sich hier SiS mit extra für die Presse höhergetakteten Karten einen Vorteil zu erschleichen versucht? Diese Frage muß erlaubt sein, denn die für die Auslieferungskarten angesetzten 300/300 MHz scheinen absolut eindeutig zu sein, da sie von SiS sogar den Marketingnamen "Duo300" mit auf den Weg bekommen haben. Viel hilft der höhere Takt der Xabre 600, ob nun 50 oder 64 MHz mehr, jedoch sowieso nicht - in jenen Tests, wo eine Xabre 400 mitlief, zeigten sich nur recht geringfügige Unterschiede im Rahmen von meist nur ca. 10 Prozent Mehr-Performance ...
... Es bleiben jedoch die alten Problem der Xabre-Chipserie: Zum einen erst einmal die mangelhafte Ausführung des Anti-Aliasings und dann natürlich die desaströse Texturenqualität im default-Modus ("Performance"), über welche an dieser Stelle schon öfters berichtet wurde und welche man sich aktuell noch einmal hier zu Gemüte führen kann. Als einziger Lichtblick bietet der zur Xabre 600 mitgelieferte neue Treiber nun endlich die Möglichkeit, jene Texturenqualität gleich im Treiber auf "Quality" zu stellen, womit das manuelle Herumfummeln in der Windows-Registery der Vergangenheit angehören sollte ...
... Wie sehr man mit der niedrigen default-Texturenqualität die Ergebnisse verfälscht, zeigt sich im übrigen an den Xabre 600 Artikeln der Overclockers Workbench, von GamePC, Hexus und PC Stats: Die dort gefällten recht positiven Urteile zur Xabre 600 beachten allesamt nicht, daß man bei der Xabre 600 mit einer viel schlechteren und damit nicht vergleichbaren Texturenqualität gebencht hatte (einfach zu erkennen an den 3DMark2001-Werten von über 8000 Punkten). In den "übrig bleibenden" Artikeln von LostCircuits, dem Tech Report und von Hot Hardware wurde dieser Umstand beachtet - und prompt fährt die Xabre 600 auch eher vernichtende Testergebnisse ein ...
... Denn die Werte der DirectX8-Beschleuniger Radeon 8500/9000 und GeForce4 Ti4200 liegen für die Xabre 600 zumeist in weiter Ferne (meist 30 Prozent und mehr Unterschied). Nicht einmal der DirectX7-Grafikchip GeForce4 MX440 wird geschlagen - und hierbei liegt wohl der größte Haken für SiS: Die Xabre-Grafikchips waren immer eher für den LowCost-Markt konzipiert, doch mittlerweile ist eine GeForce4 MX440 mit ca. 70 Euro bereits günstiger als eine Xabre 400 für ca. 100 Euro. Somit taugt die Xabre 600 nicht einmal als LowCost-Beschleuniger - in deren Preissegment von wohl ca. 120 Euro tummeln sich derzeit gleich eine Vielzahl von weit besseren Möglichkeiten. Bleibt zu hoffen, daß SiS mit dem Xabre II Grafikchip im nächsten Jahr ein "runderes" Produkt vorweisen kann.
Es gibt aber auch noch positive Überraschungen: Zur ATi Radeon 9500 Pro liegen jetzt von Beyond3D (guter Vergleich zu Radeon 9700 /Pro), The Tech Report, FiringSquad, Hot Hardware und AnandTech (aussagekräftigste Benchmarks) erste Artikel von Serien-Versionen jener DirectX9-Grafikkarte vor. Die bisherigen Artikel zu dieser Karte basierten bekanntermaßen auf "Vorserien-Mustern" (wenn man dies überhaupt so nennen kann), da ATi den Testern seinerzeit einfach nur umgebaute Radeon 9700 Pro Grafikkarten geschickt hatte, bei welchen die Hälfte der Speicherchips nicht mit dem Speicherinterface verbunden waren ...
... Somit ergab sich ein nur 128bittiges DDR-Speicherinterface (was zur Radeon 9500 Pro passt), aber eben auch nur eine Speicherbestückung von 64 MB. Die Serienversionen der Radeon 9500 Pro werden jedoch mit 128 MB Speicherbestückung und natürlich ohne derart abenteuerliche Hardware-Modifikation ausgeliefert. Zudem gilt den Ergebnissen der Radeon 9500 Pro nach den eher schlechten Ergebnissen der Radeon 9500 vom Dienstag, welche es trotz höherem Preis im groben nicht vermochte, eine GeForce4 Ti4200 zu schlagen, natürlich besondere Aufmerksamkeit. Doch diesesmal scheint ATi alles richtig gemacht zu haben ...
... Im "Normallfall" kommt die Radeon 9500 Pro auf Werte zwischen GeForce4 Ti4400 und Ti4600, unter Anti-Aliasing oder/und anisotropem Filter schlägt sie aber selbst noch eine GeForce4 Ti4600. Zu einem Preis von 199 $ bzw. hierzulande wohl eher ca. 250 Euro erwächst nVidia´s bisherigen HighEnd-Karten der NV25/NV28-Linie damit eine sehr harte Konkurrenz, welchen nVidia (in diesem Preissegment) wohl nur mit dem kommenden GeForceFX-Abkömmling NV31 oder aber Preissenkungen bei GeForce4 Ti4400/4600 begegnen kann. Die Radeon 9500 Pro scheint die neue GeForce4 Ti4200 zu werden - hohe Leistung zu einem noch vertretbaren Preis ...
... Aus technischer Sicht im übrigen interessant ist der geringe Abstand der Radeon 9500 Pro zur Radeon 9700 Pro (1024x768: zwischen 0 und 14 Prozent): Offensichtlich spielt das große 256bittige Speicherinterface der Radeon 9700 Pro keine so bedeutende Rolle, da die Radeon 9500 Pro mit nur 128bittigem Speicherinterface (und auch etwas niedrigerem Takt) auch sehr gut punkten kann. Dagegen ist der technische Unterschied der Radeon 9500 Pro zur Radeon 9500 in Form von 8 anstatt 4 Rendering-Pipelines und 128 anstatt 64 MB Speicher offenbar wesentlich wichtiger, da der Abstand dieser Karten wesentlich größer (1024x768: zwischen 0 und 57 Prozent) ist als jener von Radeon 9500 Pro und Radeon 9700 Pro.
neuer Artikel |
Um Trident´s XP4-Grafikchip ist es nach der Ankündigung im April und einigen wenigen Benchmarkwerten einer Vorserien-Karte im August doch wieder recht ruhig geworden. Doch bewaffnet mit neuen Unterlagen zum Chip ist es nun möglich, die technischen Spezifikationen der einzelnen XP4-Versionen nochmals etwas genauer zu zeichnen. Gleichzeitig läßt sich auch ein erster Ausblick auf die nächstes Jahr anstehenden Trident-Grafikchips XP4e und XP8 geben ... zum Artikel
News des 27. November 2002 |
Der Comdex-Rückblick von AnandTech berichtet darüber, daß nVidia bei der GeForce4 Ti4600 mit AGPx8 (NV28-Basis) ein kleines Namens-Verwirrspiel spielen wird: Die GeForce4 Ti4600 mit AGPx8 wird in Nordamerika unter dem Namen "Ti4600 8X" und im Rest der Welt unter dem Namen "Ti4800" verkauft werden. Die GeForce4 Ti4400 mit AGPx8 wird dagegen in Nordamerika unter dem Namen "Ti4600 8X SE" (?) und im Rest der Welt unter dem Namen "Ti4800 SE" in den Handel kommen - viel Spaß beim auseinanderhalten ;-).
Bei Hard Tecs 4U gibt es eine Liste mit zukünftigen Preissenkungen von Intel´s Pentium 4 Prozessor zu erspähen, welche bis zum 2. Quartal 2003 doch recht verhaltene Preisabschläge aufweist. Interessant ist diese aber vor allem wegen der Prozessoren unterhalb des 3.06 GHz Modells, welche Intel mit HyperThreading anbieten will. Im genauen wird es noch den Pentium 4 mit 2.4, 2.5, 2.6, 2.8 GHz mit HyperThreading geben - und natürlich bei allen Modelle ab 3 GHz. Im übrigen wird Intel für HyperThreading nur recht geringe Aufschläge von 15 bis 18 $ (Großhandelspreis) verlangen ...
... Nach dieser erst einmal doch recht positiven Nachricht folgt aber auch schon wieder eine negative: Alle nach dem 3.06 GHz Prozessor vorzustellenden Prozessoren werden ausschließlich auf 200 MHz FrontSideBus (FSB800) aufsetzen. Dies betrifft dann auch die Modelle mit 2.4, 2.5, 2.6, 2.8 GHz und mit HyperThreading - diese Prozessoren wird es nach bisherigen Intel-Planungen allein mit FSB800 geben. Was dann auch gleich wieder neue Kompatibilitätsprobleme aufwirft, da die eben extra für den HyperThreading-Support eingeführten i845PE-Platinen eben jenen FSB800-Betrieb nur im Overclocking-Modus und den dafür ebenso notwendigen DDR400-Betrieb nur mangelhaft unterstützen.
Nach Intel´s plötzlichem Umschwung auf FSB800 und der demensprechenden Umgestaltung der eigenen Chipsatz-Roadmap haben nun natürlich auch ALi, SiS und VIA auf die veränderten Bedingungen reagiert. Wie Hard Tecs 4U berichten, kommt von ALi hierzu im 2. Quartal 2003 der M1681 Chipsatz mit FSB800 und DualChannel DDR400 Support, von SiS kommt im 1. Quartal 2003 der 648FX Chipsatz mit FSB800 und SingleChannel DDR400 Support, während ein weiterer SiS-Chipsatz im 2. Quartal 2003 dann gleiches mit DualChannel Interface bieten soll. Und letztlich packt VIA noch einen seiner beliebten "A"-Chipsätze aus und wird im 1. Quartal 2003 mit dem P4X600A ebenfalls FSB800 und DualChannel DDR400 Support anbieten ...
... Alle neu vorzustellenden Chipsätze gleich welchen Herstellers werden im übrigen sicher HyperThreading unterstützen, während dies bei den bisherigen non-Intel-Chipsätzen eher schlecht aussieht: Zu den im Markt befindlichen Mainboards mit SiS-Chipsätzen hat SiS verlauten lassen, daß diese definitiv kein HyperThreading unterstützen. Man arbeitet bei SiS allerdings an einer neuen Revision von 645DX und 648, welche dieses Manko beheben wird. Von VIA gibt es bekanntlich bezüglich des P4X400-Chipsatzes eine Erfolgsmeldung, allerdings ist auch hier nicht sicher, ob dies auch für alle schon am Markt befindlichen P4X400-Mainboards zutrifft.
News des 26. November 2002 |
Der Programmierer von pViewerPRO sucht Beta-Tester für eine neue, wesentliche erweiterte Version seines Tools. Der pViewerPRO ist ein Tool zur Nutzung des Video-Out und Video-In von ELSA´s Erazor- und Gladiac-Grafikkarten. Mittels der kommenden neuen Version sollen aber auch die nVidia-basierenden Grafikkarten von Abit, Albatron, Asus, Chaintech, Gainward, Galaxy, Joytech, Leadek, Microstar, MSI, Prolink, Sparkle, SUMA, Terratec und Triplex unterstützt werden. Insbesondere unter den Nutzer jener Grafikkarten bittet der Programmierer um Mithilfe zur Validierung seiner neuen Beta-Version von pViewerPRO, genauere Details findet man unter dem vorgenannten Link.
Ein erstklassiger Artikel zur Matrox Parhelia kommt von nV News. In diesem werden vor allem die Surround Gaming Fähigkeiten des Matrox-Chips ausführlich mit Benchmarks und Screenshots unter 9 Spielen beleuchtet. Dabei konnte eine weitgehende Nutzbarkeit des Features festgestellt werden, falls man mit durchschnittlichen Frameraten leben kann. Insbesondere bei Simulations-Spielen ergibt Surround Gaming so eigentlich gewaltige Vorteile durch das größere Sichtfeld, allerdings ist der Anschaffungspreis durch die dafür benötigten zwei zusätzlichen Monitore wohl zu hoch, als das sich dieses Feature schnell durchsetzen wird.
Erste Artikel zur ATi Radeon 9500 kommen von Beyond3D und Digit-Life. Bisher gibt es von den am 24. Oktober vorgestellten drei neuen R300-Ausführungen Radeon 9500, Radeon 9500 Pro und Radeon 9700 nur Benchmarks von den letzten beiden, Benchmarks zur kleinsten und günstigsten (angepeilt sind 179 $ bzw. ca. 210 Euro) Variante Radeon 9500 fehlten bisher. Zur Radeon 9500 Pro besteht bei der Radeon 9500 der Unterschied, daß letztere nur 4 anstatt 8 Rendering-Pipelines hat, beim Speicherinterface stehen dagegen beide 9500er Ausführungen mit einem 128bittigem DDR-Interface gleich da ...
... Nachdem die Radeon 9500 Pro nach den bisherigen Vorabtests (allerdings nicht mit finalen Karten) im "Normalfall" ungefähr in der Richtung einer GeForce4 Ti4400 und unter Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter über einer GeForce4 Ti4600 eingeordnet werden konnte, stellte sich nun die Frage, ob die kleinste Ausführung Radeon 9500 in der Lage wäre, die GeForce4 Ti4200 als vermutlichen Hauptkonkurrent (bezüglich des Preissegments) zu schlagen. Beide Tests ergaben jedoch ein unerwartetes Ergebnis: Ohne Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter verliert die Radeon 9500 glasklar gegen die GeForce4 Ti4200, meistens mit einem Abstand von 10 bis 30 Prozent ...
... Die Radeon 9500 liegt hier meistens auf dem völlig gleichem Niveau wie die Radeon 8500, manchmal sogar noch unterhalb dieser. Dagegen erreicht sie bei Anti-Aliasing sowie beim anisotropen Filter wieder klares GeForce4 Ti4200 Niveau, kommt allerdings auch nicht darüber. Insofern scheint die Radeon 9500 gegenüber jener GeForce4 Ti4200 nicht unbedingt eine Offenbarung zu sein, da letztere die ausgewogenere Leistung zum inzwischen niedrigeren Preis in die Waagschale werfen kann, während die Radeon 9500 eigentlich nur den momentan noch nutzlosen DirectX9-Support vorzuweisen hat. Ob die Serienversion der Radeon 9500 Pro, welche allerdings auch einen etwas höheren Preis haben wird (199 $ bzw. ca. 250 Euro), an diesen Ergebnissen noch etwas ändern kann, werden kommenden Tests zeigen müssen ...
... Abseits dessen ist im übrigen das Übertaktungsergebnis der zwei Radeon 9500 Karten im Artikel von Digit-Life interessant: Von 275/270 MHz default ließen sich die Karten auf 368/325 MHz bzw. 368/323 MHz übertakten. Dabei ist dies wohl noch nicht einmal das entgültige Limit, da das von Digit-Life benutzte Overclocking-Tool PowerStrip nur bis 368 MHz Chiptakt zuließ und somit eventuell noch weitere Overclocking-Reserven im Radeon 9500 Chip schlummern. Jedoch werden trotz dieser Übertaktung im "Normalfall" (ohne Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter) weiterhin nicht die Werte einer unübertakteten GeForce4 Ti4200 erreicht, welche bekanntermaßen ihrerseits auch über ein recht gutes Übertaktungs-Potential verfügt.
News des 25. November 2002 |
Auf Tommti-Systems findet man noch eine detaillierte Meldung über die Displacement Mapping Fähigkeiten von Matrox Parhelia, ATi Radeon 9500/9700 und nVidia GeForceFX. So läßt sich erfahren, das es laut DirectX9 gleich zwei Displacement Mapping Verfahren gibt, wobei nur die Radeon 9500/9700 die eher für Objekte sinnvolle (und schnellere) Variante "Preimaged" und die Parhelia die eher für Landschaften sinnvolle (und höherwertige) Variante "Sampled" in Hardware unterstützen. Die GeForceFX hat dagegen keinerlei Hardware Displacement Mapping Einheit, jene kann alleinig das Sampled-Verfahren per Vertex Shader emulieren ...
... Dies soll aber auch jeder DirectX 8/9 Grafikchip können - und damit natürlich auch die Radeon 9500/9700. Ob die Geschwindigkeit einer Displacement Mapping Emulation über den Vertex Shader jedoch ausreichen wird, um dieses Feature breitflächig einsetzen zu können, darf doch bezweifelt werden. Leider sieht es damit derzeit so aus, als würde das wirklich interessante Feature Displacement Mapping nicht baldigst von den Spieleprogrammierern eingesetzt werden: Preimaged hat keine weite Verbreitung und Sampled wird von den meisten Chips nur emuliert, was bei massivem Einsatz wohl nichts anderes als Performnace-Probleme ergeben wird.
Ein paar Details zu SiS kommenden DirectX9-Grafikchip Xabre II haben die x-bit Labs auf der Comdex aufschnappen können. Danach wird der Xabre II Vertex und Pixel Shader 2.0 unterstützen, wobei noch nicht klar ist, ob der Vertex Shader wieder wie bei den aktuellen Xabre-Karten von der CPU emuliert wird. Zudem wird der Xabre II ähnlich wie Radeon 9500/9700 und GeForceFX von der bisherigen 4x2 Architektur auf eine Architektur von 8 Rendering-Pipelines mit je einer Textureneinheit gehen. Der Chip soll im Februar 2003 vorgestellt und danach irgendwann im ersten Halbjahr 2003 auf den Markt kommen. Er steuert dabei ein mittleres Preisgefüge an, sprich den Markt der Radeon 9500 /Pro und der nVidia NV31/NV34 Chips.
Unser aktueller Artikel, welcher zeigt, wie die GeForceFX Anti-Aliasing Modi 6xS und 8x auch auf der GeForce3 /Ti und GeForce4 Ti funktionieren, fördert damit gleichzeitig auch einiges zur Qualität des GeForceFX Anti-Aliasings zu tage. Jenes ist leider kein besonderer Wurf, rein von der Bildqualität her scheint der 6x Modus der Radeon 9700 Pro dem 8x Modus der GeForceFX weiterhin überlegen. Zudem sollte der hohe Supersampling-Anteil in den neuen Modi auch nicht unbedingt der Performance zuträglich sein, wobei dies die GeForceFX eventuell durch ihre schiere Power ausgleichen kann. Von einem Grafikchip einer neuen Generation hätte man diesbezüglich dennoch etwas mehr erwarten können.
Hexus haben ein erstes Review zum Epox 8K9A2+ Mainboard mit VIA KT400-Chipsatz online gebracht, von welchem im Vorfeld berichtet wurde, daß es bei gelockten Athlon XP Thoroughbred-Prozessoren im BIOS den Multiplikator problemlos verändern könnte. Und in der Tat konnte der Bericht von Hexus diese Funktionalität einwandfrei nachstellen, welche sich genauso auch in den anderen KT400-Mainboards von Epox (8K9A, 8K9AI, 8K9A2+, 8K9A3+) wiederfinden sollte.