News-Archiv 10.-16. Februar 2003 (7. Kalenderwoche)
16. Februar 15. Februar 14. Februar 13. Februar 12. Februar 11. Februar 10. Februar
News des 16. Februar 2003 |
Ein angebliches Bild einer ATi R350 und RV350 Karte zirkuliert momentan durch diverse Foren, darunter auch unseres. Sollte das Bild stimmen, lässt sich aus dem Vorhandensein der Karten ableiten, daß ATi diese auf der CeBIT präsentieren wird. Die R350-Karte (rot/rechts) sieht dabei dem Design der Radeon 9700 /Pro sehr ähnlich, leider wurde auf dem Bild der Aufdruck auf den Speicherbausteine nachträglich unkenntlich gemacht, so daß man keine Rückschlüße auf die Art und den Takt des Speichers ziehen kann. Ebenfalls recht ähnlich zeigt sich die RV350-Karte (grün, links), bei dieser fehlt allerdings der extra Stromanschluß, welcher bei diesem in 130nm gefertigten Chip offenbar nicht mehr benötigt wird. Zudem könnte man aus einigen Bild-Details schlußfolgern, daß der RV350-Chip nur ein 128bittiges Speicherinterface bekommt - wie im übrigen aber auch sein Haupt-Konkurrent, der NV31 von nVidia.
Mittels Beiträgen des ZDNet und von Chip werden einige weitere Details zum Pseudo-Sicherheitssystem "Palladium", welches sich neuerdings hochoffiziell "Next Generation Secure Computing Base" (NGSCB) nennt, in Microsoft´s 2004 oder 2005 erscheinendem Windows XP Nachfolger "Longhorn" offenbart. Microsoft beschwichtigt allerdings, daß Palladium in Longhorn eher für System-Administratoren etc. gedacht sei, welche in betrieblicher oder behördlicher Umgebung eine Plattform für "sicheres Computing" bräuchten. Warum dann in den für System-Administratoren uninteressanten Retail- und OEM-Versionen von Longhorn trotzdem Palladium enthalten sein wird (wenn auch deaktiviert) und wie Microsoft das angebliche "sichere Computing" mit den vielen regelmäßig neu gefundenen Sicherheits-Lücken in Einklang bringen kann, sagte man allerdings nicht ;-).
Wann Microsoft dem Anwender dann das Recht entreißen wird, selber festzulegen, ob man Palladium aktiviert oder nicht, sagte man ebenfalls nicht, aber dies fällt wohl sowieso eher in die Kategorie "Reicht man jemanden den kleinen Finger ...". Ein exzellentes Beispiel für diese Vorgehensweise hierfür liefert laut dem Heise-Newsticker der Druckerhersteller HP, welcher sich in neuesten Lizenzbestimmungen die "Eigentumsrechte an den Verbrauchs- und Statusdaten des Druckers" überschreiben lässt. Damit sendet der Drucker-Treiber in regelmäßigen Abständen über das Internet ohne weitere Nachfrage einige Daten direkt an HP. Daß der Anwender bei der Installation des Drucker-Treibers sowohl die Lizenz nicht ablehnen kann wie auch, daß er diese (zum Vertrag gehörende) Lizenz nicht vor dem Kauf sehen kann und diese damit eigentlich automatisch ungültig ist, scheint HP dabei nicht wesentlich zu interessieren.
News des 15. Februar 2003 |
Glaubt man The Inquirer, so wird nVidia die ersten GeForceFX-Karten am 20. Februar zu den Board-Herstellern geben. nVidia läßt die Karten bekanntermaßen unter eigener Regie fertigen und verkauft diese komplett an die Boardhersteller, welche sich dann "nur" noch um die Verpackung, das jeweilige Zubehör, den Transport und den eigentlichen Verkauf kümmern müssen (ausgenommen davon natürlich jene Board-Hersteller, welche an eigene Designs arbeiten). Allerdings dürften die ersten Karten wohl nur für die Vorbestellungen draufgehen: Nach Europa sollen am 20. Februar nur 1400 Karten ausgeliefert werden - nach Nordamerika im übrigen 2000 und nach Asien 750.
Jener nVidia-Treiber 42.68, welchem sowohl Tom´s Hardware Guide als auch Hard|OCP Leistungszuwächse der GeForceFX im 3DMark03 von lockeren 50 Prozent (!) bescheinigen konnten, steht nun auch (inoffiziell) zum Download. Allerdings soll der Treiber dafür einige deutliche Bildfehler im 3DMark03 haben, welche allerdings wenn dann nur zum Teil für den deutlichen Geschwindigkeitsgewinn sorgen. Zumindestens dürfte nVidia mit diesem Treiber das Argument ausgeräumt haben, den 3DMark03 ausschließlich wegen der schlechten GeForceFX-Resultate verdammt zu haben - mit dem 42.68er Detonator liegt die GeForceFX nämlich plötzlich vorn.
Die israelische Seite Quake.co.il will Spezifikationen zum für 2004 anstehenden NV40-Grafikchip von nVidia haben. Während der im Sommer/Herbst zu erwartende NV35 als GeForceFX-Refresh weiterhin deutlich zur NV3x-Linie gehören wird, sollte der NV40 eine gänzlich neue Architektur sein, vergleichbar mit dem Sprung von GeForce4 Ti auf GeForceFX. Allerdings halten wir speziell die angeblichen NV40-Daten von Quake.co.il, welche derzeit gern auch von anderen Seiten im Web präsentiert werden, für einen unrealistischen Zusammenmix von Hochrechnungen und Wunschdenken, vermutlich aber eben ohne reale Grundlage.
Einen "5-Sekunden-Mod zum Athlon XP Unlocken" haben LostCircuits anzubieten. Der von der bekannten Drahtmethode abgeleitete Mod wird jedoch nicht auf dem Prozessor, sondern nur dem Mainboard ausgeführt, womit man - bis auf das Problem des Zu-weit-Übertaktens - seinen Prozessor dabei nicht beschädigen kann. Die Modifikation am Mainboard selber ist zudem nur minimal und vollständig wieder rückgängig zu machen - insofern scheint hier die schnellste Methode zum Athlon XP Unlocken zugleich auch die sicherste zu sein.
News des 14. Februar 2003 |
Einige interessante Informationen sind einer Meldung seitens within3D zu entnehmen, welche von der letzten nVidia-Konferenzschaltung (mit Börsen-Analysten und großen Investoren) berichten. So sagte man unter anderem aus, daß man bis zum Sommer alle Grafikchips im Preisrahmen von 99 bis 399 $ durch NV3x-Cores ersetzt haben will, von welchem man im kommenden Geschäfts-Quartal immerhin 1.5 Millionen Stück absetzen will. Zusammen mit der Information, daß man von drei neuen bei TSMC in der Massenproduktion befindlichen Chips spricht, deutet dies ganz auf das baldige Release von NV31 und NV34 hin, nachdem die GeForceFX (NV30) schließlich schon vorgestellt wurde, aber noch nicht im Markt aufgetaucht ist ...
... Desweiteren können die von nVidia gleichzeitig herausgegebenen Geschäftszahlen auch eventuell diejenigen Zweifler überzeugen, welche nach der eher kühlen Aufnahme der GeForceFX 5800 Ultra nach deren ersten Reviews bereits das Ende von nVidia - gleich zu 3dfx - gesehen haben. nVidia wies im letzten Geschäftsquartal wieder einmal einen satten Gewinn aus und sitzt zudem auf baren Mitteln von rund 1 Milliarde US-Dollar (im amerikanischen: 1 Billion $). Desweiteren konnten die Marktanteile in allen Bereichen trotz des Radeon 9500/9700 Start gehalten werden - kein Wundern, wenn diejenigen Chips mit den höchsten Verkaufszahlen nach wie vor noch die GeForce4 MX und Riva TNT2 (!) Chips sind ...
... Und letztlich scheint nVidia nun auch im Business der Mainboard-Chipsätze Fuß zu fassen, der nForce2-Chipsatz verkaufte sich im letzten Geschäfts-Quartal offenbar prächtig. nForce-Chipsätze wird es im übrigen laut Hard Tecs 4U möglicherweise auch noch in diesem Jahr mit DirectX9-Grafikcore geben. Insofern ist nVidia momentan weit von einer Pleite wie seinerzeit 3dfx entfernt. Der 3D-Grafikkarten-Pionier scheitete damals in erster Linie daran, daß man mehr oder weniger jahrelang keinen Gewinn ausweisen konnte und demzufolge die liquiden Mittel zur Fortführung des Geschäfts irgendwann einmal ausgingen. nVidia steht aber heuer mit sehr guten Gewinnen und reichlich Barem da, darauf hätten selbst angenommene schlechte Verkaufszahlen bei der GeForceFX keinen substanziellen Einfluß.
Tom´s Hardware Guide blicken mal wieder in die Prozessoren-Zukunft und dort speziell zu den nach der CeBIT zu erwartenden Pentium 4 Prozessoren mit 200 MHz QDR FrontSideBus, kurz FSB800. Man bediente sich diesesmal dazu allerdings nicht leicht modifizierter Screenshots ;-), sondern brachte in Verbindung mit einer Vapochill-Kühlung einen Pentium 4 mit 2.26 GHz und FSB533 auf stolze 3.4 GHz und FSB800. Jenes 3.4 GHz Modell wird es zwar erst zum Ende des Jahres hin (nach der CeBIT "nur" 3.2 GHz mit FSB800), frühestens jedoch im 3. Quartal geben, die Anforderung "FSB800" erfüllt es aber zumindestens einwandfrei ...
... Durch die Verwendung eines Mainboards mit Intel´s E7205-Chipsatz ("Granite Bay") konnte man dabei auch die für die FSB800-Prozessoren anstehenden Chipsätze Springdale (i865) und Canterwood (i875) simulieren, da der E7205 im FSB800-Betrieb seine mit DualChannel Architektur angebundenen Speicher mit 200 MHz DDR, sprich DDR400, befeuert. Daß Testsystem war zwar bei FSB800 und 3.4 GHz Prozessortakt nicht ganz stabil, für einen Blick auf die Performance jener im Frühjahr anstehenden FSB800- und DualChannel DDR400 Systeme reichte es aber vollkommen aus. Zum Vergleich stand dabei ein auf 3.4 GHz übertakteter 3.06er Pentium 4, welcher allerdings aus dem Grunde der Übertaktung mit FSB592 und DDR296 nicht ganz in seinen Spezifikationen lief ...
... Wirklich überraschend sind dabei die ermittelten Ergebnisse: Zwischen dem jetzigen FSB533- und dem zukünftigen FSB800-Prozessor ergaben sich nur äußerst geringfügige Unterschiede, in der Summe der RealWorld-Benchmarks nur magere 1,5 Prozent. Eine wirkliche Erklärung dafür, warum der deutliche höhere FSB-Takt (148 zu 200 MHz QDR) und der deutliche höhere Speichertakt (148 zu 200 MHz DDR) nur zu so geringfügigen Performance-Zuwächsen führt, können wir momentan nicht abgeben, dies läßt sich entgültig wohl erst bei den Tests mit den richtigen FSB800-Prozessoren nach deren Release sagen ...
... Sollten sich diese Ergebnisse jedoch auch dann noch prinzipiell bestätigen lassen, so kann man daraus drei Erkenntnisse ziehen: Erstens die offensichtliche Erkenntnis, daß die FSB800-Prozessoren keinen wirklichen Leistungssprung mitbringen und demzufolge jetzige FSB533-Prozessoren auf keinen Fall zum alten Eisen gehören. Zweitens, daß Intel den ursprünglich zuerst geplanten FSB666 wahrscheinlich genau deswegen durch den FSB800 ersetzt hat, weil der Performance-Sprung zu gering ist, um sich auszuwirken. Und drittens, daß dem AMD Model Rating wider Erwarten durch die zukünftigen FSB800-Prozessoren von Intel keine ernsthafte Gefahr droht.
News des 13. Februar 2003 |
Was Hot Hardware gestern in Auszügen online gebracht hat, liegt nun bei den x-bit Labs in voller Schönheit vor: Ein nVidia-Dokument wider dem 3DMark03. Jenes scheint wohl für Boardhersteller und große OEMs, möglicherweise auch für bedeutende Hardware-Seiten gedacht zu sein, jedenfalls ist es unseres Wissens nach nicht frei verfügbar. Rein argumentativ stimmen die Aussagen von nVidia und wir können uns diesen weitestgehend anschließen, wie gestern schon ausgeführt. Allerdings bezweifeln wir, daß es nVidia wirklich um reale Benchmarks geht, gegen den 3DMark2001 hat man schließlich nicht protestiert, obwohl dieser als General-Benchmark für die Jahre 2001 und 2002 ebenso ungeeignet ist (er passt ironischer halbwegs für 2003).
Tom´s Hardware Guide hatten ein Intel Pentium-M Notebook im Test, welches einen ersten Einblick in die Leistungsfähigkeit der Centrino-Technik bietet, besser auch (bezogen auf den Prozessor) unter dem Codenamen "Banias" bekannt. Jener Pentium-M Prozessor (nicht zu verwechseln mit Pentium III-M oder Pentium 4-M) ist insofern hochinteressant, als daß er eine Abkehr von der bisherigen Intel-Formel "Mehr MegaHertz = Mehr Leistung" bedeutet, sondern stattdessen ein Design mit hoher Pro-MHz-Leistung bei gleichzeitig sehr niedrigem Stromverbrauch repräsentiert ...
... In den Tests gegen einen Pentium 4-M mit 2.2 GHz (als schnellsten Pentium 4-M gibt es noch einen mit 2.4 GHz), welcher bis auf die Stromspar-Funktionen einem Desktop-P4 entspricht, schlägt sich der mit derzeit maximal 1.6 GHz taktende Pentium-M aka Banias erstaunlich gut und liegt zumeist nur wenige Prozente hinter dem um 37 Prozent höher getaktetem Pentium 4-M. Insofern sicherlich eine exzellente Leistung der Intel-Ingenieure bezüglich der Pro-MHz-Leistung - aber dennoch eine größere Aufgabe für die Marketing-Abteilung, welche nun dem Notebook-Käufer erklären muß, wieso das 1.6 GHz Notebook genauso gut wie das 2.2 GHz Notebook sein soll ;-).
Auch wenn es sich "nur" um Server-Prozessoren dreht: Rein aus der technischer Sicht sind die vom tecChannel dargebrachten Pläne für die zukünftigen Intel Itanium-Prozessoren sicherlich interessant. Denn Intel will nach dem Itanium 2 Nachfolger "Madison" mit dem einfallsreichem Namen "Itanium 3" gegen 2005 einen Prozessor mit zwei Cores folgen lassen, bisher unter dem Codenamen "Montecito" bekannt. Vorteile hat diese Methode vor allem bei der Produktion: Je kleiner der Core, desto höher die Ausbeute - was bei den jeweils 500 Millionen Transitoren schweren Cores sicherlich eine wichtige Kenngröße ist. Noch sind Desktop-Prozessoren und Grafikchips weit von diesen Dimensionen entfernt, aber auch bei diesen wäre es rein prinzipiell möglich, daß man in einigen Jahren genauso über diesen Weg der Multi-Cores nachdenkt.
Die Internet-Zensur in Deutschland treibt neue Blüten, wie der Heise Newsticker berichten muß. Danach wurde jetzt erstmals eine Domain seitens eines Domain-Registrars auf Anordnung der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gesperrt. Gegenüber den bisherigen Sperrverfügungen aus Düsseldorf, welche aus einer (mittels der IP-Adresse der jeweiligen Webseite leicht zu umgehende) Sperre von einzelnen Webseiten bei den nordrhein-westfälischen Internet-Providern besteht, ist dies eine ganz neue, weil kaum noch zu umgehende, Qualität. Daß die mit einem mehr als zweifelhaften Inhalt ausgestattete gesperrte Webseite sicherlich ebenso wie die anderen bisher gesperrten Seiten verzichtbar ist, steht zwar auf dem einen Blatt, auf dem anderen steht jedoch das mittlerweile ganz offensichtliche schleichende Abgleiten in einen Zensur-Staat.
News des 12. Februar 2003 |
Aus einer Reportage zum Chaintech Evolution Event seitens des Tech Reports lassen sich einige Rückschlüße auf nVidia´s NV31- und NV34-Chips ziehen. Denn Chaintech annoncierte bei jenem Event drei neue nVidia-basierende Grafikkarten für dieses Frühjahr und gab zu diesen einige Daten bekannt: So sollen die Chaintech-Karten A-FX60 und A-FX61 mit 300/275 MHz (die angegebenen "550" MHz sind wahrscheinlich inklusive der üblichen DDR-Verdoppelung) auf einem "NV3X" Chip basieren und Mitte März in die Massenproduktion gehen, womit diese Karten dann schon wohl im April zu kaufen sein könnten ...
... Gemäß der Daten und des Termins sollte jener von Chaintech nicht genau genannte Chip eigentlich der NV31-Chip sein, welcher als Mainstream-Ausführung der GeForceFX direkt gegen Radeon 9500 /Pro und später ATi RV350 positioniert werden soll. Allerdings erscheint zumindestens der von Chaintech angegebene Chiptakt angesichts einer Fertigung in 130nm und des gegenüber der GeForceFX wohl deutlich geringeren Transistoren-Aufkommens (aufgrund nur 4 Rendering-Pipelines gegenüber 8 bei der GeForceFX) mit 300 MHz doch recht niedrig angesetzt, normalerweise sollten in 130nm mehr möglich sein ...
... Allerdings könnte sich der NV31 so wenigstens als guter Overclocker erweisen (was vermutlich ebenso auf den RV350 zutrifft) und aufgrund der höheren Ausbeute bei diesem relativ niedrigem Chiptakt auch als günstig herzustellen, was letzlich den Käufern von NV31-Boards zu gute kommen sollte. Für eine Massenproduktion im frühen April steht dagegen die Chaintech-Karte A-FX40 an, welche laut Chaintech auf dem NV34-Chip basiert, hier fehlen allerdings die Angaben zu den geplanten Taktfrequenzen. Jener NV34 ist als LowCost-DirectX9-Chip noch unterhalb des NV31 und des RV350 geplant. Sollte nVidia diesen tatsächlich so frühzeitig herausbringen, so würde man zumindestens im LowCost-Markt gut dastehen, da ATi dort nur die (recht teuer herzustellende) Radeon 9500 hat.
"Daneben" gab es gestern natürlich noch den Release des 3DMark03 (171 MB) des finnischen Benchmark-Entwicklers Futuremark, ehemals auch unter "MadOnion" bekannt. Zu diesem gibt es auch schon eine Reihe von Betrachtungen im Netz (Liste, scheinbar aber zumeist nur basierend auf von Futuremark herausgegebenen Präsentation), welchen sich einige interessante Details zum wohl schon jetzt als den neuen Standard-Benchmark für Grafikkarten-Tests zu bezeichnenden Programm entnehmen lassen. Interessant ist der Rummel, welcher ingesamt um diesen Benchmark gemacht wird - dabei offenbaren sich bei genauerer Betrachtung zumindestens drei schwerwiegende "Fehler im System" ...
... Erstens sind die Anforderungen des 3DMark03 wesentlich zu hoch, um die Performance von Spielen des Jahres 2003 zu messen, der Name hätte wohl besser "3DMark05" heissen sollen ;-). Denn die in den Game-Tests 2 bis 4 eingesetzten Grafik-Effekte und Polygonmengen von 150.000 bis 780.000 Dreiecken pro Bild werden wir wohl kaum vor 2004 bei einigen Spielen und kaum vor 2005 bei der Masse der Spiele sehen, selbst Doom III wird bei weitem keine so hohen Anforderungen mitbringen. Zweitens liegt wie schon bei den bisherigen Futuremark-Benchmarks ein prinzipieller Gedankenfehler vor, wenn man behauptet, der Benchmark würde eine "zukünftige Performance" aufzeigen können ...
... Als Untermauerung dieser Aussage mag der Vergleich der Bank-Szene des 3DMark2001 (Game 3) in LowQuality und des realen Spiels "Max Payne" herhalten: Beide basieren lose auf derselben Engine und stellen in etwa dieselbe Grafik-Qualität dar, genau betrachtet sogar mit Vorteil für den 3DMark2001. Dennoch sind die gemessenen Frameraten beider Sequenzen denkbar weit auseinander entfernt: Mit einer schnellen Grafikkarte erreicht diese 3DMark2001-Sequenz problemlos weit über 100 fps, während "Max Payne" kaum über 50 bis 70 fps kommt, je nach eingesetztem Benchmark-Demo ...
... Der Grund für diesen prinzipiellen Unterschied liegt ganz einfach darin, daß im jeweiligen Benchmark - ob 3DMark2001 oder 3DMark03 - nur eine Engine zur Darstellung der benötigten Benchmark-Sequenzen schlummert, während ein vollständiges Spiel eben eine Engine zur kompletten Steuerung und Verwaltung des Spiels inklusive dessen meist komplexer Spielwelt benötigt und damit zwangsläufig gänzlich andere Frameraten erzeugt. Im Klartext: Spiele mit den ähnlichen Anforderungen eines 3DMark03-Einzel-Gametests werden mitnichten die Frameraten jenes Einzel-Gametests aufweisen, sondern vermutlich deutlich niedrige Frameraten ...
... Drittens und letztens fällt die überdimensionale Bevorzugung von DirectX9-Grafikkarten auf: Selbst auf Mittelklasse-Systemen erreicht eine Radeon 9500 Pro teilweise das doppelte an 3DMarks wie eine GeForce4 Ti4600 auf HighEnd-Systemen. Diese Bewertung des 3DMark03 - und etwas anderes ist es ja nicht, die 3DMarks werden nun einmal errechnet und basieren damit nur indirekt auf den Messungen - ist schlicht und ergreifend realitätsfern, da sie einen überdimensionalen Vorteil der DirectX9-Chips suggeriert, welcher einfach nicht da ist. So ist auch dieser 3DMark wieder nichts anderes als eine tolle Technologie-Studie, welche allerdings als genereller Benchmark total versagt ...
... Dies will nicht heißen, daß einzelne Tests des 3DMark03 nicht hier und da interessant wären (der Test zur Bildqualität unter vrschiedenen Filtern sieht vielversprechend aus), jedoch ist es ein Irrglaube, daß der vom 3DMark03 ausgeworfene Endwert eine sinnvolle Aussage zur Grafikkarten-Performance sein würde. Dies gilt weder für jetzt erhältliche Spiele, noch für die Spiele zum Ende des Jahres 2003, noch für die Spiele des Jahres 2004. Wahrscheinlich kann man erst 2005 erneut darüber reden, in wie fern die Ergebnisse des 3DMark03 halbwegs real sind - genauso wie die Grafik-Qualität des 3DMark2001 mit den noch kommenden Spielen diesen Jahres endlich halbwegs erreicht sein dürfe.
PS: Da die Werte von nVidia-Grafikkarten im 3DMark03 - angeblich inklusive der GeForceFX - nicht besonders gut ausfallen, sah sich nVidia gleich einmal zu einem Statement auf Hot Hardware veranlaßt, um den 3DMark03 etwas zu disqualifizieren. Natürlich steckt dahinter in erster Linie PR-Taktik, schließlich waren die Vorgänger des 3DMark03 einst nVidia´s liebstes Kind. Interessant ist aber dennoch die Forderung von nVidia, doch besser reale Spiele als Benchmarks einzusetzen. Wir werden nVidia an diese Aussagen erinnern, wenn irgendwann einmal in der Zukunft eine nVidia-Grafikkarte neue Rekorde in 3DMark03 oder dessen Nachfolgern erringt und nVidia dann allen Hardware-Testern diesen theoretischen Benchmark wieder ans Herz legt ;-).
News des 11. Februar 2003 |
Unabhängig der vermutlichen Einstellung der GeForceFX 5800 Ultra basteln einige nVidia-Boardhersteller weiterhin an ihren Ultra-Karten. Ein ausgesprochen schönes und zudem durch integrierte LEDs auch noch die Modder ansprechendes Modell liefert dabei Chaintech mit seiner FX81 Apogee ab, wie die Rivastation mittels einiger Bilder belegt. Dabei sieht die Chaintech-Kühllösung nicht nur regelrecht edel aus, sondern soll auch nur noch auf ca. 30 dB Geräuschentwicklung kommen. Der PCI-Platz neben dem AGP-Port wird aber auch bei dieser Lösung benötigt. Allerdings soll wohl selbst bei den non-Ultra-Versionen zur besseren Luftzirkulation jener PCI-Platz neben dem AGP-Port prinzipiell frei bleiben, wie 3DChipset berichten.
Bisher ging man immer davon aus, daß die GeForceFX durch neuere Treiber einiges zulegen wird können, während die Sache bei ATi langsam aber sicher als ausgereizt galt - doch falsch gedacht: Mit dem neuem Catalyst 03.1 Treiber verspricht ATi den Radeon 9500/9700 Nutzern laut den Release Notes zum Treiber einen Performance-Boost bei Nutzung des anisotropen Filters im zweistelligen Prozent-Bereich, was eingedenk der doch fast gleichen Leistung von GeForceFX und Radeon 9700 Pro diesen Vergleich möglicherweise zu einem kleinen, aber messbaren Vorteil für ATi drehen könnte ...
... Denn nach den bisherigen Erfahrungen zum neuen Treiber sind die versprochenen Performance-Zuwächse jedenfalls mehrheitlich auch real vorhanden. Zudem fixte ATi eine ganze Menge an Bugs, u.a. weitestgehend den Stuttering-Bug, und macht nun auch das schon länger geforderte Anti-Aliasing unter 16 Bit möglich. Mehrheitlich stößt der neue Treiber damit auf ein sehr positives Echo. Diejenigen, welche einen Radeon 9500 -> 9700 Mod am Laufen haben, benötigen natürlich mit dem Catalyst 03.1 auch einen neuen gemoddeten Treiber, welcher inzwischen aber auch schon zur Verfügung steht (für Catalyst 03.1: der oberste mit dem Dateinamen "ati2mtag.7447c.sys").
Die neuste aTuner-Version 1.3.20.4286 unterstützt als wesentlichste Neuerung nun auch die Gamma-Korrektur in Spielen, welche diesbezüglich über keine eigene Regelung verfügen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bis zu 4 Gamma-Profile zu definieren, welche per Rechtsklick direkt aus dem Systray heraus geladen werden können. Desweiteren können Gamma-Werte auch in den Spiele-bezogenen 3D-Settings-Profilen gespeichert werden, welche der aTuner schon des längerem anbietet. Nähere Informationen zur Gamma-Korrektur des aTuners gibt es hier, Rückmeldungen zum Funktionieren/Nichtfunktionieren wären hier gern gesehen.
neuer Artikel |
ATi Radeon 8500 -> 9100 Flash-Guide
Bekanntermaßen sind Radeon 8500 und Radeon 9100 im Prinzip identische Karte, welche nur unter verschiedenem Namen verkauft werden. Da aber zumindestens ein Feature (Fullstream Video-Deblocking Filter) vom ATi Catalyst Treiber nur für die Radeon 9100 freigeschaltet wird, welches Radeon 8500 Karten aber genauso realisieren könnten, kommt ein Mod ins Spiel, mit welchem der Radeon 8500 das BIOS einer 9100er Karte eingepflanzt wird. Sprich: Aus "Radeon 8500" mach "Radeon 9100" ... zum Artikel
News des 10. Februar 2003 |
Wie schon seit einigen Tagen bekannt, ist heute der große Tag des AMD Athlon XP Barton Prozessors geben, welchen AMD in den Versionen 1.83 GHz / 2500+, 2.083 GHz / 2800+ und 2.167 GHz / 3000+ vorstellt und angeblich sogar auch gleich ausliefern wird. Bei den "üblichen Verdächtigen" gibt es bereits erste Tests des Barton 3000+ (Liste), welcher als einzige Änderung gegenüber dem bisher aktuellem Thoroughbred-Core über einen auf 512 kByte verdoppelten Level2 Cache verfügt (schöner Vergleich, was 512 kB gegenüber 256 kB Level2 Cache sowohl bei Intel als auch AMD bringen: AnandTech). Zusätzlich wird es die Barton-Prozessoren prinzipiell nur mit FSB333 geben, während es zu dem mal heiß diskutiertem Thema FSB400 inzwischen keine neuen Meldungen gibt ...
... Die bisherigen Artikel zum Barton sind allerdings noch reichlich unausgeglichen: Auf der einen Seite gibt es diese Tests, welche einen Gleichstand zwischen Barton 3000+ und Pentium 4 mit 3.06 GHz sehen, während andere Tests wiederum das etwas zu hoch angesetzte Model Rating der Barton-Prozessoren anmängeln. Wobei sich hier durchaus Präferenzen erkennen lassen: Die meisten Spiele- und fast alle Audio/Video-Benchmarks gegen an den Pentium 4, wohingehen die Office-Benchmarks mehrheitlich in Barton-Richtung tendieren (logisch, hier hilft dessen verdoppelter Cache besonders). Bei den Rendering- und anderen Benchmarks aus der professionellen Ecke gewinnt mal die eine oder andere Partei, ein wirklich eindeutiges Ergebnis zwischen Barton und Pentium 4 gibt es also nicht ...
... Nichts desto trotz lässt sich unserer Meinung nach erkennen, daß sich das neue Model Rating minimal nicht rechtfertigen lässt: Die meisten Werte zwischen Thoroughbred und Barton gleichen sich mal mit Vorteil für den Thoroughbred und mal mit Vorteil für den Barton mehrheitlich aus, in den Rendering-Benchmarks jedoch gewinnt der "alte" Thoroughbred teilweise haushoch und vernascht dort als 2800+ sogar zumeist noch den Barton 3000+, vom Barton 2800+ ganz zu schweigen (sehr gut im Test der x-bit Labs zu sehen). Sprich: AMD hat bei seinen Model Ratings für den Barton unserer Meinung nach zu hochgepokert ...
... Damit ist nicht einmal der Vergleich zum Pentium 4 gemeint, sondern vielmehr der zum Barton-Vorgänger Thoroughbred. Die Unterschiede zwischen Thoroughbred 2800+ und Barton 2800+ werden für den Anwender in der Praxis zwar kaum feststellbar sein, aber rein technisch ist der Thoroughbred 2800+ doch etwas schneller. AMD hätte hier beim Barton den realen Takt minimal höher für das gleiche Model Rating ansetzen sollen, um sich diese schon vorab prohezeite Peinlichkeit zu ersparen. So biegt man halt nun die "Gesetze" des Model Ratings etwas, was momentan auch noch gerade so durchgeht. Doch es bleibt abzuwarten, wie die Sache nach dem Release von Intel´s kommenden FSB800-Prozessoren mit DualChannel DDR400 Chipsätzen aussieht ...
... Abseits der Performance-Krone interessieren den Prozessoren-Käufer natürlich noch andere Dinge, als wichtigstes das Overclocking und der Preis, welcher zu löhnen ist. Bezüglich der Übertaktbarkeit unter normaler Luftkühlung liegen die bisherigen Ergebnisse beim real mit 2.167 GHz taktenden Barton 3000+ zwischen 2.2 und 2.6 GHz mit der Tendenz zu 2.3 bis 2.4 GHz als Mittel. 233 MHz mehr (auf 2.4 GHz) hört sich nicht nach viel an, sind jedoch runde 11 Prozent Übertaktung, was beim 3.06 GHz Pentium 4 gute 3.4 GHz ergeben würden. Als extreme Overclocker eignen sich die jeweils höchstgetakteten Chips einer Prozessoren-Serie im gewöhnlichen sowieso nicht, mehr (relativen) Overclocking-Erfolg wird somit wohl eher den kleineren Bartons 1.83 GHz / 2500+ und 2.083 GHz / 2800+ beschieden sein ...
... Aus den Overclocking-Ergebnissen ist auch schlußzufolgern, daß AMD wohl keine Probleme haben wird, im Verlaufe des 2. Quartals noch einen Barton 3200+ herauszubringen, welcher dann vermutlich mit 2.25 GHz takten wird (wie der Thoroughbred 2800+). Auch dieser wird dann vermutlich von AMD wie schon der Barton 3000+ mit einigermaßen kräftigem Aufschlag gegenüber dem nächstkleinerem Prozessor angeboten werden: Für den Barton 3000+ gibt AMD einen Preis von 588 $ an, der nur unwesentlich langsamere Thoroughbred 2800+ steht dagegen für 375 $ in der offiziellen OEM-Preisliste (mal abgesehen davon, daß diese CPU nicht lieferbar ist). Zumindestens kann AMD anführen, günstiger als der 3.06 Pentium 4 zu sein, welcher für 637 $ in Intel´s OEM-Preisliste steht ;-).