News-Archiv 22. - 28. Dezember 2003 (52. Kalenderwoche)
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News des 28. Dezember 2003 |
Angestoßen über das Rage3D Forum läuft derzeit eine Aktion von ATi-Usern, welche den Hersteller dazu bewegen wollen, Supersampling Anti-Aliasing in seine Windows-Treiber für die Radeon 9500/9600/9700/9800 Grafikchips aufzunehmen. Das Multisampling Anti-Aliasing, welches ATi derzeit anbietet, hat zwar eine exzellente Performance bei ebenso guter Glättungswirkung, während Supersampling Anti-Aliasing teilweise arge Performance-Verluste nach sich zieht. Dadurch, daß Supersampling im Gegensatz zu Multisampling allerdings auch bei Texturen wirkt und diese ebenfalls entsprechend schärft (was dem Effekt des anisotropen Filters nahekommt), gibt es dennoch einige Anwendungsfälle, wo das Vorhandensein von Supersampling Anti-Aliasing in den Windows-Treibern von ATi wünschenswert wäre ...
... Ironischerweise bieten die ATi-Treiber für MacOS X bei den genannten Grafikchips ebenfalls Supersampling Anti-Aliasing an, ATi will aber laut unserem kürzlichen Interview bezüglich den Windows-Treibern nichts ändern. Um diese Meinung ATi´s zu ändern, läuft wie gesagt aktuell eine Aktion der ATi-User. Zu Nutze macht man sich dabei die Feedback-Funktion der ATi-Webseite - wenn eine bestimmte Funktion wie eben Supersampling Anti-Aliasing genügend häufig von den Usern nachgefragt wird, kann sich ATi dieser Meinung der Käufer sicherlich kaum entziehen :-). Eine kurze Anleitung hierzu ist in unserem Forum nachschlagbar.
Wie es auch der Heise Newsticker berichtet, haben in den letzten Tagen die "Spionage-E-Mails" (und zugleich auch die Viren- und Würmer-beladenen Mails) enorm zugenommen. Mit diesen Mails wird versucht, die Empfänger auf präparierte Webseiten umzulenken und sie dort zur Eingabe diverser Passwörter oder anderer persönlicher Daten zu bewegen. Sehr oft operiert man dabei mit scheinbar korrekten URLs oder URLs, welche sogar vollkommen korrekt angezeigt werden. Leider kann man mittels Javascript die Adresszeile jedes Browsers entsprechend manipulieren, so daß man vor dem Klick auf einen Link in einer Mail diesen überprüfen sollte ...
... Allerdings sieht man bei HTML-formatierten Mails nicht, wohin die URL eigentlich geht, denn bei mit HTML-formatierten Mails läßt sich die URL selber beliebig verschleiern. Die General-Lösung dagegen - die entsprechenden URLs einfach manuell eintippen - ist jedoch reichlich umständlich. Eine bessere Möglichkeit wäre es, HTML in Mails generell zu deaktivieren. Fast alle als HTML-formatierte Mails werden zusätzlich aus Kompatibilitätsgründen auch noch in reinem Text-Format übermittelt, so daß nach wie vor jede Mail lesbar bleibt. Mails, welche ohne HTML gar nicht mehr lesbar sind, sollte man prinzipiell eher mißtrauisch betrachten, dahinter steckt mit höherer Chance (aber natürlich nicht immer) irgendeine für den Empfänger schädliche Absicht ...
... Bei Mozilla befindet sich diese Option unter "Ansicht/Nachrichtentext als/Reiner Text". Zusätzlich sollte man unter "Bearbeiten/Mail & Newsgroup-Account-Einstellungen" die Option "Nachrichten im HTML-Format verfassen deaktivieren, um seinen Mitbürgern unnötige HTML-Mails zu ersparen. Bei Outlook Express findet sich eine entsprechende Option namens "Alle Nachrichten als Nur-Text lesen" unter "Ansicht/Optionen/Lesen", die Optionen zum Senden in reinem Text-Format sind unter "Ansicht/Optionen/Senden" zu finden. Unseres Wissens nach ändert die erstgenannte Option "Alle Nachrichten als Nur-Text lesen" allerdings nur das Verhalten von Outlook Express in der Vollansicht. Nur dort werden Mails nach dieser Änderung als reiner Text dargestellt, während im Vorschaufenster von Outlook Express weiterhin HTML-Mails auch als HTML dargestellt werden ...
... Hier würde nur ein Wechsel des Mailprogramms Abhilfe bringen, da Outlook Express wohl nicht zu mehr in der Lage ist. Bei Outlook XP gibt es wenigstens noch einen Registry-Hack, welcher das Programm generell auf reine Text-Anzeige umstellt, allerdings ist damit ein schneller Switch zur HTML-Anzeige, wie in Mozilla vorhanden, nicht möglich. Hat man den Zustand von reinen Text-Mails jedoch erst einmal erreicht, fallen die Mails mit gefälschten URLs jedoch sofort auf, weil man dann die echten Links sieht. Und ganz nebenbei schützt die reine Text-Anzeige im Mailprogramm auch vor jeder Art von selbstausführenden Viren und Würmern in Mailanhängen - wenn man jene nicht gerade noch höchstselbst startet.
News des 27. Dezember 2003 |
Zum 64-Bit-Projekt Yamhill seitens Intel gibt es inzwischen nun auch eine Bestätigung von Intel höchstselbst - auch wenn diese inzwischen wieder zurückgezogen wurde. Doch der Reihe nach: Eine Meldung bei Investor Business Daily, welche dort aber inzwischen nicht mehr existiert, zitiert noch einmal den hier schon genannten Analysten, welcher von einem kommenden x86-64 Prozessor seitens Intel spricht (die 64bittigen Itanium-Prozessoren hören normalerweise auf "IA64", können also damit kaum gemeint sein). Der neuen Meldung ist dann zudem auch klar zu entnehmen, daß jener Analyst bei seinen Aussagen definitiv nicht den Itanium meinte ...
... Nachzulesen ist dies in einer Kopie jener Meldung seitens Investor Business Daily bei Yahoo. Darin befinden sich auch ein paar Aussagen von Intel-Sprecher Robert Manetta, wonach Intel einen funktionierenden Prototypen eines x86-64 Prozessors besitze und diesen in den Markt bringen werde, sobald es dieser erfordere. Zwar dementierte Investor Business Daily kurz darauf, für diese Aussage eine Bestätigung von Intel bekommen zu haben und entfernte die Meldung komplett, dennoch sind es der Hinweise inzwischen wohl zu viele, als das man von einem reinem Gerücht sprechen könnte ...
... Intel hat unserer Meinung nach Yamhill zur Serienreife gebracht und wird es in einem der nächsten Desktop- und Workstation-Prozessoren verbauen (die Xeons haben prinzipiell die gleiche Architektur wie die Pentiums). Womöglich wird Intel dann Yamhill sogar zuerst im Workstation-Markt freischalten, wie es auch HyperThreading zuerst für den Xeon gab (auch weil es im Workstation-Markt wohl die höheren Nutzungspotential für 64 Bit gibt). Unsicher ist noch, ob Yamhill schon im Prescott-Core oder erst im Anfang 2005 anstehenden Tejas-Core enthalten sein wird - die Anzeichen sprechen jedoch auch hier dafür, daß Yamhill schon im Prescott vorhanden ist. Und wie schon angedeutet: "Vorhanden" bedeutet nicht "freigeschaltet" ...
... Vielmehr wird Intel hier einfach auf den richtigen Zeitpunkt warten: Wenn AMD zu viele Marktanteile zu übernehmen droht, im speziellen durch die 64-Bit-Fähigkeiten der K8-Prozessoren, wird Intel die Trumpfkarte Yamhill zücken - und vorher nicht. Denn nach wie vor kann immer auch noch der Fall eintreten, daß Intel Yamhill nie freischaltet. So lange der Markt K8-Prozessoren nicht wegen deren 64-Bit-Fähigkeiten kauft, wird Intel keine Veranlaßung sehen, das eigene IA64-Projekt mit den Itanium-Prozessoren dermaßen zu torpedieren. Deswegen auch das schnelle Dementi auf die vorgenannte Meldung: Yamhill darf nicht vorab angekündigt werden, eben weil Intel sich die Option offenläßt, es möglicherweise gar nicht zu bringen (bzw. freizuschalten).
Auch wenn die Meldung schon vom Anfang des Monats stammt: Der Heise Newsticker berichtet von einem ersten Mainboard mit TPM (Trusted Platform Module aka Fritz-Chip), sprich also ein TCPA-Mainboard. Das Intel D865GRH Mainboard wird seinen Einsatz allerdings eher in Office-Rechnern finden, da es von Intel mit diverser Software zur Ausnutzung des TPMs gebundelt wird. Ohne ein entsprechendes Betriebssystem, welches die Funktionen des TPMs nutzen kann (Windows Longhorn mit Palladium), liegen die Fähigkeiten des TPMs nämlich weitestgehend brach (was unter TCPA-Skeptikern wie uns doch eher zu verschmerzen ist) ...
... Jenes Mainboard ist für die derzeitige Pentium 4 Generation auf Northwood-Basis gedacht. Intels kommender Prescott-Prozessor wird mittels der LaGrande Technologie gleich so etwas wie einen TPM im Prozessor integriert haben, womit extra ausgerüstete Mainboards hinfällig werden (das BIOS muß allerdings TCPA verstehen). Auf Seiten AMD sind die derzeitigen K8-Prozessoren noch völlig TCPA-frei, hier müsste der TCPA-Support also wie bei jenem Intel-Mainboard über einen TPM auf dem Mainboard erfolgen. Entsprechende K8-Mainboards mit TPM konnten wir allerdings bisher noch nicht entdecken. Ab dem irgendwann 2005 anstehenden K9-Prozessor wird nach bisherigen Informationen allerdings auch AMD die TCPA-Funktionalität in den Prozessor selber integrieren.
Vor einiger Zeit schon hatte der auf Silent-Kühlungen spezialisierte Hersteller Zalman ein komplett lüfterlos gekühltes PC-Gehäuse (inklusive natürlich lüfterloser CPU-, Grafikkarten-, Festplatten- und Netzteil-Kühlung) angekündigt, welches zudem auch noch für den Einsatz mit HighEnd-Komponenten geeignet sein sollte. Bei easy-mod gibt es nun einen ersten Testartikel zu jenem Zalman TNN500A Passivgehäuse. Dort konnten sich die insgesamt 18 Heatpipes des Gehäuses an einem Athlon 64 3200+ sowie einer Radeon 9800XT messen, was das Gehäuse mit vernünftigen Temperaturen und eben ohne jegliche Geräuschbelastung realisierte. Einziger Knackpunkt dürfte wohl der mit ca. 1200 Euro "etwas" heftige Preis des Gehäuses sein, welches ab Januar in Deutschland lieferbar sein soll.
Über ein anderes interessantes Silent-Produkt berichtet Golem: Danach verkauft der Hersteller Hush über seinen Online-Shop lüfterlos gekühlte Komplett-PCs. Zwar ist die Auswahl nicht großartig, aber man kommt immerhin bis zu einem Pentium 4 mit 2.8 GHz und einer (passiv gekühlten) Radeon 9800SE, was eine absolut vernünftige Leistung verspricht. Das verbaute Mainboard FIC P4M-800T ist technisch sogar zu höher getakteten Prozessoren in der Lage, sowie kann mittels des AGPx8 Ports auch jede andere (schnellere) Grafikkarte aufnehmen. In diesem Fall wird sich der Hush-PC allerdings kaum noch vollständig lüfterlos betreiben lassen. Für Mittelklasse-PCs, insbesondere im vorwiegenden Arbeits-Einsatz, scheint das Konzept jedoch geeignet.
Frohe Weihnachten! |
Das gesamte Team von 3DCenter wünscht allen unseren Lesern ein
frohes, besinnliches und friedliches Weihnachtsfest.
Und wer nicht so richtig an Weihnachten glauben mag, dem sei die Lektüre dieses Artikels empfohlen. Einen Mitschnitt dieser TV-Sendung gibt es per Filesharing hier (eDonkey-Netzwerk, 20 MB) zum Download.
Die nächsten News gibt es erst wieder am 27. Dezember, da an den Weihnachtsfeiertagen erfahrungsgemäß zu wenig passiert, um darüber im üblichen Umfang berichten zu können. Und nebenbei zur Entwicklung beim Umzug des Forums: Leider verschieben Zeit- und Internetprobleme den Umzug weiterhin. Dafür gibt es nun einen festen Termin für den Umzug: Montag, den 5. Januar 2004.
News des 23. Dezember 2003 |
nVidia brechen in der letzten Zeit die Exklusiv-Hersteller regelrecht reihenweise weg: Nach Asus, Creative, Gigabyte, Hercules und möglicherweise Abit ist nun nach Informationen von TweakPC Terratec an der Reihe. Der Hersteller von Multimedia-Produkten, welcher bei Grafikkarten bisher ausschließlich auf nVidia-Chips setzte und sogar Launchpartner von nVidia ist, wird ab nächstem Jahr - wie so viele Hersteller mittlerweile - zweigleisig fahren und neben den bekannten nVidia-Grafikkarten auch die neuen XT-Chips von ATi verbauen. Zwar ist Terratec kein wirklich bedeutender Grafikkarten-Hersteller, aber zumindestens nach dem Ableben von ELSA der einzige deutsche.
Uns ist das - derzeit natürlich kaum zu bestätigende - Gerücht zugeflogen, daß Intel beim Prescott-Core die Pipeline-Stufen von bisher 20 auf nunmehr 30 erhöht haben soll. Mittels dieser Verlängerung der Pipeline wird die gleiche Arbeit in mehr Pipeline-Stufen verteilt, was in erster Linie zwar eine größere Ineffektivität bedeutet, in zweiter Linie aber eine höhere Taktfreudigkeit des Prozessors. Selbiges ist schließlich Intels erklärtes Ziel beim Pentium 4 Prozessor, weshalb schon der originale Pentium 4 (Willamette-Core) eine mit 20 Stufen für damalige Verhältnisse ungewöhnlich lange Pipelines abbekam ...
... Jene 20 Stufen der Willamette- und Northwood-Cores sind allerdings heutzutage nun nichts besonderes mehr, AMD´s aktuelle 64-Bit-Prozessoren haben selbst schon eine 12stufige Integer- bzw. 17stufige Floatingpoint-Pipeline. Mittels der 30stufigen Pipeline des Prescott - so denn diese Information zutrifft - würde der Prozessor deutlich an Taktreserven zugewinnen. Schaut man in die aktuelle Intel Prozessoren-Roadmap, so deutete sich ein solcher Schritt angesichts der Planung von 10-GHz-Prozessoren im Jahre 2007 schon an - dies allerdings ehrlicherweise weniger für den Prescott-Prozessor, welcher "nur" auf unwesentlich über 4 GHz getrieben werden soll, sondern erst für dessen Nachfolger Tejas, welcher immerhin von 4.4 GHz bis 9.2 GHz herhalten soll. Will sagen: Eigentlich hätte man diesen Schritt eher erst beim Tejas-Prozessor vermutet ...
... Zumindestens würde jene 30stufige Pipeline schon beim Prescott-Prozessor die relativ schlechten Benchmark-Ergebnisse des Prescott-Vorabtests von oc.com.tw erklären. Wir gingen seinerzeit noch von einem nicht richtig funktionierenden Vorserien-Testsample aus, eingedenk der Erklärung mit den 30 Pipelines macht jener Test nun aber plötzlich wieder Sinn: Die ineffektivere, weil längere Pipeline des Prescott senkt erst einmal die Pro-MHz-Leistung des Prozessors erheblich ab, die vergrößerten Level1- und Level2-Caches des Prozessors reißen die Sache in den meisten Anwendungen dann jedoch wieder heraus ...
... Somit kommt der Prescott scheinbar allerhöchstens auf die gleiche Performance wie ein gleichgetakteter Northwood-HT - was auch erklären würde, warum Intel für einen Prozessor mit so vielen Änderungen keinen neuen Namen wählte und warum die Preise zwischen Northwood-HT und Prescott identisch sein werden. Momentan hat die Sache mit der 30stufigen Pipeline beim Prescott natürlich nur Gerücht-Status, doch die bisherigen Benchmarks wie auch die Intel-Politik bezüglich Preis und Namen passen erst einmal deutlich zu diesem Gerücht.
News des 22. Dezember 2003 |
Zum S3 DeltaChrome Chip haben sich inzwischen wieder einige neue Informationen angesammelt: So beherrscht der Chip offenbar FP16 und FP24 als DirectX9 Floating Point Formate (ATi: FP24, nVidia: FP16 und FP32). Bei DirectX9-Spielen wird die S3-Hardware damit vermutlich auf dem ATi-Pfad (FP24) betrieben werden können - denn eine extra Optimierung bzw. Renderer-Pfad für S3 werden wohl die wenigsten Spiele-Programmierer erstellen. Desweiteren scheint das Speicherinterface des DeltaChrome-Chips im klaren Gegensatz zu ATi und nVidia nicht unterteilt zu sein, was wohl einige der schwächeren Benchmarks erklärt ...
... Beim DeltaChrome scheint zudem ein S3-Patent bezüglich "Fast Trilinear" zum Einsatz zu kommen: Was sich nach einer qualitätsmindernden Optimierung anhört, spart allerdings in der Tat nur Leistung, nicht aber Qualität (sofern man es richtig umsetzt). Dabei wird die trilineare Berechnung, welche normalerweise in der Interpolation zweier MipMaps besteht, schlicht aus derselben MipMap errechnet. Die zweite MipMap wird quasi on-the-fly aus der ersten MipMap erzeugt, die zur Trilinear-Berechnung eingesetzte Datenmenge bleibt aber identisch zum herkömmlichen Verfahren, womit auch das Endergebnis identisch ist. Man spart sich allerdings den Lesezugriff auf die zweite MipMap, was in der Theorie Performance-Vorteile ergeben sollte ...
... Durch dieses spezielle Verfahren entstehen allerdings auch D3D AF-Tester Screenshots, welche erst einmal nach "rein bilinear" aussehen. Was allerdings eine Täuschung ist: Denn sobald man Texturen dazunimmt, wirkt der trilineare Filter bei den S3-Karten wie gewünscht und ohne Qualitätsnachteile. Nebenbei gibt es einen neuen und ziemlich brauchbaren Artikel zum DeltaChrome bei ExtremeTech (allerdings Fehler: Anti-Aliasing funktioniert, man muß es nur im Treiber finden). In jenem Test gegen Radeon 9600 Pro und GeForceFX 5600 Ultra hält sich die DeltaChrome S8 Grafikkarte recht wacker ...
... Die Radeon 9600 Pro liegt zwar überall vor dem S3-Chip, doch mit der ehemaligen Mainstream-Lösung von nVidia hat die DeltaChrome S8 keine Probleme und kann fast alle der angesetzten Benchmarks gegen diese gewinnen. Einschränkenderweise muß dazugesagt werden, daß ExtremeTech generell alles unter 8x anisotropen Filter getestet haben, was sicherlich nicht bei jedem Käufer von Mainstream-Grafikkarten zum Standard-Setting gehören dürfte (und zudem speziell den nVidia-Karten erheblich zusetzt). Allerdings kann man natürlich auch entgegnen, daß die DeltaChrome möglicherweise die Karte für anisotrope Filterung im Mainstream-Bereich ist, einfach weil wegen der 8 trilinearen Rendering-Pipelines mehr als ausreichend Render-Power vorhanden ist.
Nachdem Intel am 28. März 2004 das Zeitalter von Sockel 775, DDR2-Speicher und PCI Express einläuten wird, will Konkurrent VIA hier natürlich nicht fehlen und wird versuchen, seine neuen PCI Express Chipsätze entsprechend zeitnah in den Markt zu bringen. Hard Tecs 4U berichten hierzu vom PT890-Chipsatz für den Intel-Markt mit Support für DualChannel DDR2, PCI Express und Sockel 775, von welchem es erste Mainboard-Samples noch zur CeBIT 2004 geben soll. Für den K8-Markt wird im 2. Quartal dann der KT890-Chipsatz mit Support für PCI Express und Sockel 939 sowie einem höher getakteten HyperTransport Bus antreten.
Auch wenn es gestern schon verlinkt wurde und eigentlich nicht auf eine Hardware-Webseite gehört: Beim Stern gibt es einen wohl elementaren Artikel darüber, wie Wirtschaftskreise die politische Meinung in Deutschland beeinflußen. Mit Geldern, die von Unternehmer-Verbänden oder direkt aus der Wirtschaft stammen, werden seit einigen Jahren politische Initiativen (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Bügerkonvent, Klarheit in die Politik, Marke Deutschland, Deutschland packt's an, Konvent für Deutschland) in dutzendfacher Millionen-Höhe finanziert, welche dann über Studien, Kampagnen und Interviewrunden im Fernsehen (scheinbar unabhängig) in Erscheinung treten. Somit ist es auch kein Wunder mehr, wie beispielsweise die Agenda 2010 (ganz egal, wie man zu dieser stehen möge) so recht widerstandslos von den Massenmedien als "zwingend notwendig" verkauft wurde ...
... Erinnert man sich dagegen an die vergleichsweise zaghaften Reformbemühungen der seinerzeitigen Kohl-Regierung in den 80er und 90er Jahren, so stießen diese doch jedesmal noch auf massiven Widerstand, auch innerhalb der Massenmedien. Aber offensichtlich sind diese und damit die öffentliche Meinung seit einigen Jahren systematisch sturmreif für diese Reformen geschossen wurden - mit viel Geld direkt aus der Wirtschaft. Notwendige Reformen hin und her: Es ist schon sehr bedenklich, wie einfach mittlerweile auch hierzulande die öffentliche Meinung gekauft werden kann - ganz besonders, wo der Normalbürger zumeist eben keine 50 Millionen Euro übrig hat, um seine eigene Meinung entsprechend wirkungsvoll anzubringen.