News-Archiv 22. - 28. September 2003 (39. Kalenderwoche)
28. September 27. September 26. September 25. September 24. September 23. September 22. September
| News des 28. September 2003 |
In unserem aktuellen Artikel über die "Kleinen Karten" werden sie schon ganz kurz erwähnt: GeForceFX 5600 Karten mit 64bittigem Speicherinterface. Leider hat diese Unsitte nun nicht nur bei den GeForceFX 5200 Karten halt gemacht, sondern es gibt auch einige wenige GeForceFX 5600 Karten, welche nur auf ein 64 Bit DDR-Speicherinterface setzen. Bekannt ist uns derzeit die Albatron GeForceFX 5600EP, welcher nur über ein solch mageres Speicherinterface verfügt. Was für LowCost-Grafikkarten, welche nicht zu 3D-Zwecken eingesetzt werden sollen, noch angehen mag, hat jedoch bei Mainstream-Grafikkarten wie einer GeForceFX 5600 absolut nichts verloren ...
... Die 3D-Leistung dieser Karte dürfte trotz des eingesetzten vernünftigen Grafikchips regelrecht "unterirdisch" sein, da die Speicherbandbreite als vollkommen limitierender Faktor wirkt und somit den eingesetzten Grafikchip zum Däumchendrehen zwingt. Leider muß somit die Empfehlung ausgesprochen werden, zukünftig auch bei GeForceFX 5600 Grafikkarten sich über das Speicherinterface des gewählten Modells vor dem Kauf zu informieren, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Andere Grafikchips mit nur 64bittigen Varianten auf dem Markt sind derzeit GeForceFX 5200 und Radeon 9000/9200/9600, hier gilt dieselbe Empfehlung.
Exzellenten Lesestoff für Silent-Freaks liefert SilentHardware mit einem Lüfter-Roundup von 36 80er und 120er Lüftern aller Anwendungsklassen, welche allesamt einem umfangreichen Geräuschtest unterzogen wurden. Dazu wurde nicht nur für jeden dieser Lüfter der übliche dB(A)-Wert ermittelt, sondern es liegen zu jedem Lüfter zusätzlich auch noch downloadbare Video/Soundfile vor, womit man sich bezüglich des Laufgeräusches jedes Lüfters höchstselbst überzeugen kann. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen und dem Silent-Anspruch noch näher zu rücken, wurde dieser Test komplett für alle Lüfter sowohl unter 5V, 7V als auch 12V durchgeführt :-).
Bei Tom´s Hardware Guide spielt sich wieder einmal ein mittleres Drama bezüglich eines Prozessoren-Artikels ab, in diesem Fall geht es natürlich um den Launch-Artikel zum Athlon 64 /FX. In dessen Original-Fassung hatte THG seltsamerweise den Pentium 4 Extreme Edition auf 3.4 und 3.6 GHz mitgebencht und auch im Text ganz normal mit behandelt, obwohl Intel ganz klar bisher nur eine 3.2 GHz Version des P4EE angekündigt hat. Laut der Darstellung THG sei dies auf einen Fehler bei der Diagrammerstellung zurückzuführen - wieso dann aber der begleitende Text im (inzwischen geänderten) Original des Artikels mehrfach auf diese Prozessoren Bezug nahm, bleibt ungeklärt ...
... Jedenfalls veröffentlichte man diese Erklärung in einer Kolumne, welche aber inzwischen schon wieder von den THG-Servern genommen wurde, in unserem Forum jedoch noch nachschlagbar ist. Wesentlich interessanter ist jedoch der restliche Teil der Kolumne, da THG in diesem recht schwere Geschütze gegen Intel auffährt und jene bezichtigt, THG als "Marketing-Instrument" benutzt bzw. "betrogen und missbraucht" zu haben. Allerdings bleibt die Erklärung dafür verworren - scheinbar ist man verärgert, weil man das Testsample des P4EE zurückgeben mußte ("ein derartiges Geschäftsgebaren sind wir von Intel nicht gewohnt") oder/und weil Intel bei dieser Gelegenheit den (späten) Auslieferungstermin des P4EE noch einmal angab ...
... Gerade letzterer Argumentation wird Chipzilla Intel hingegen nun wohl kaum folgen können und wollen - immerhin wurde schon am Vorstellungstag des P4EE explizit der Liefertermin des neuen Prozessors mit 30-60 Tagen angegeben. Und dazu, daß selbst große Online-Magazine wie THG & Co. auch ab und zu einmal ein Testsample wieder zurückgeben müssen, wollen wir lieber nichts sagen ;-). Zumindestens läßt sich feststellen, daß es bei Prozessoren-Artikeln und besonders -Kolumnen seitens THG nie langweilig wird und letztere offenbar zielstrebig jedes Fettnäpfchen zwischen AMD und Intel mitnehmen, welches überhaupt mitnehmbar ist. Zum guten Ruf der deutschen Hardware-Onlinemagazine im Ausland und bei den großen Firmen trägt dies natürlich nicht unbedingt bei.
| News des 27. September 2003 |
Den scheinbar ersten Test einer GeForceFX 5900SE in Form einer Gainward-Karte haben K-Hardware anzubieten. Allerdings ist immer noch nicht klar, was nun deren offizieller Name ist (Value oder SE), da die meisten nVidia-Treiber keine Einträge für diese Karte anbieten. Damit ist leider auch nicht wirklich zu verifizieren, ob die Taktraten der getesteten Gainward-Karte von 400/350 MHz wirklich allgemeingültig für andere SE- bzw. Value-Karten sind (bei der Leadtek GeForceFX 5900LX scheint dies laut TweakPC aber so zu sein), womöglich läßt nVidia hier den Boardherstellern gar freie Hand. Da die Karte bis auf die Taktraten keine Einschränkungen gegenüber "vollwertigen" GeForceFX Karten hat, dürften die SE- bzw. Value-Karten bei einem entsprechenden Preis allerdings durchaus nicht uninteressant sein. Jener Preis muß allerdings unterhalb/gleich der Radeon 9700 Pro liegen, denn dies ist ungefähr das in diesem Test ermittelte Leistungspotential der GeForceFX 5900SE bzw. Value.
Digit-Life haben sich ein wenig an den Cores von NV31 und NV35 mit dem Ziel einer besseren Kühlung und daraus resultierend einer besserer Übertaktung zu schaffen gemacht. Durch Entfernung der Core-Abdeckung und der damit möglichen direkten Kühlung des Cores konnte man die Übertaktungsfähigkeit einer GeForceFX 5600 Ultra (NV31) von 466 MHz auf 500 MHz Chiptakt steigern (Originaltakt 400 MHz in der zweiten Revision dieses Chips). Bei der GeForceFX 5900 Ultra (NV35) war der Sprung sogar noch ein wenig höher: Von 496 MHz auf 525 MHz Chiptakt (Originaltakt 450 MHz). Jene Methode ist natürlich nur für erfahrene Overclocker ein gangbarer Weg, zudem gibt es die Core-Abdeckungen nicht völlig grundlos - sie dient zum Schutz des Cores vor Beschädigungen.
Während bei ATi und nVidia nicht einmal die vor ausgewähltem Publikum auf der Computex gezeigten neuen Grafikchips irgendwelche Benchmarks oder Spieledemos ausführen durften, berichtet der tecChannel, daß XGI mit der Volari V8 Duo Grafikkarte auf der Computex einen 3DMark03-Wert von 5623 3DMarks erreichen konnte. Dabei kam ein Vorserienmodell der XGI-Grafikkarte mit Beta-Treibern zum Einsatz, ersichtliche Mängel in der Bildqualität waren laut dem tecChannel nicht feststellbar. GeForceFX 5900 Ultra und Radeon 9800 Pro können in diesem Benchmark mit einem sehr schnellen Prozessor derzeit bis zu 6000 Punkte erreichen ...
... Insofern scheint die Volari V8 Duo Grafikkarte hier im Soll zu liegen und sich vor allem die von XGI selbst genannten Benchmark-Werte zu bestätigen. Allerdings bleiben natürlich andere Benchmarks abzuwarten - die XGI-Mutterfirma SiS hat schließlich eine gewisse "Tradition", unter den 3DMarks im Gegensatz zu anderen Benchmarks besonders gut dazustehen, will sagen: Die Optimierung auf wenige ausgewählte Benchmarks lag SiS seinerzeit "im Blut" ;-). Zudem darf es nach diesen Zahlen eher bezweifelt werden, daß es für die XGI-Chips auch noch gegen die kommenden neuen HighEnd-Chips von ATi und nVidia R360 und NV38 reichen wird - aber wenn XGI in einem ersten Schritt eine vernünftige Position im Mainstream-Markt aufbauen kann, wäre diesem auch schon sehr geholfen.
Die Taiwanesen von oc.com.tw scheinen aus mysteriöser Quelle einen Intel Prescott-Prozessor mit 2.8 GHz bekommen zu haben und schleifen diesen natürlich durch diverse Benchmarks, womit sich somit erstmalig die Leistungsfähigkeit des Pentium 4 Nachfolgers offenbart. Die Tests gegen einen aktuellen Pentium 4 auf Northwood-HT Basis mit eben jenen 2.8 GHz Takt offenbarten einige Überraschungen in dieser Form, als daß einige wenige Benchmarks mit dem Prescott langsamer liefen als mit dem Northwood-HT, was bei der höheren Pro-MHz-Leistung des Prescott eigentlich gar nicht sein dürfte. Rechnet man diese Benchmarks heraus, kommen trotzdem nur seltsam geringe 2,5 Prozent Vorsprung des Prescott gegenüber dem Northwood-HT heraus ...
... An dieser Stelle dürfte der Pentium 4 Extreme Edition (immerhin ca. 9 Prozent schneller als ein normaler Pentium 4!) wesentlich besser aussehen und sich der Prescott in diesem Vorserien-Test klar unter Wert verkaufen. Denn während der P4EE nur 1,5 MB zusätzlichen Level3 Cache anbieten kann, hat der Prescott immerhin 0,5 MB mehr Level2 Cache und einen auf 16 kB verdoppelten Level1 Daten-Cache als direkt wirksame Verbesserungen anzubieten (neben anderen Verbesserungen, welche allerdings der Unterstützung durch Anwendungen bedürfen). Insofern wollen wir diese Zahlen auf den Vorserien-Status des benutzten Prozessors schieben, bis zum regulären Start des Prescott wird Intel diese Probleme sicherlich noch in den Griff bekommen.
| News des 26. September 2003 |
Frisch von der Computex haben wir in unserem Forum das Bild einer XGI Volari V8 Duo Grafikkarte hinterlegt. Die DualChip-Lösung wurde von PowerColor gezeigt, womit XGI zumindestens einen halbwegs prominenten Kartenhersteller vorweisen kann. Natürlich werden für einen echten Markterfolg noch andere Boardhersteller benötigt, um den Käufern eine gewisse Auswahl zu geben und die XGI-Chips gegenüber 10 ATi-Anbietern und 20 nVidia-Anbietern ausreichend auffälliger im Markt positionieren zu können. Auffällig an der Sample-Karte sind auch die zwei Stromanschlüsse, welche - sollten sie in der Verkaufsversion noch mit an Board sein - ein zusätzliches Y-Kabel benötigen würden und auf jeden Fall irgendwie seltsam aussehen :-) ...
... Im selbigen Forums-Thread etwas weiter unten finden sich zudem auch einige brandneue Marketing-Präsentationen von PowerColor zur Positionierung der XGI-Chips im Grafikchip-Markt. So wird die Volari V8 Duo (Dual XG40) von XGI als Konkurrent gegen ATi´s kommenden R360 HighEnd-Chip gesehen und dabei noch überhalb der GeForceFX 5900 /Ultra und der Radeon 9800 /Pro eingeordnet - ein sehr hohes Ziel, welches XGI erst einmal erreichen muß. Ebenfalls recht optimistisch fällt die Eigen-Prognose zum Volari V8 /Ultra (XG40) aus, welcher es mit den neuen Mainstream-Chips von ATi und nVidia, RV360 und NV36, aufnehmen soll ...
... Im niedrigen Mainstream-Segment siedelt XGI dann den Volari V5 /Ultra (XG41) an, dessen Konkurrenten dann wohl GeForceFX 5200/5600 sowie Radeon 9200/9600 sein sollen (die Bezeichnung "XG41D können wir dagegen derzeit nicht einordnen, sollte damit der Volari V5 Duo gemeint sein, wäre er viel zu niedrig angesiedelt). Als letzter Chip im Bunde soll der XG42 im totale LowCost-Segment gegen GeForce4 MX und Radeon 7500 antreten. Von der Positionierung her müßte der XG42 eigentlich der Volari V3 sein, seltsamerweise hat XGI in dieser Präsentation den XG42 jedoch als "DirectX9" gekennzeichnet, der Volari V3 Chip ist jedoch nur DirectX8. Vermutlich ist dies jedoch nur ein Fehler und XG42 entspricht Volari V3, sprich die Desktop-Version des bekannten Trident XP4 Chips.
Laut The Inquirer wird nVidia seine beiden neuen Grafikchips NV38 (GeForceFX 5950 /Ultra) und NV36 (GeForceFX 5700 /Ultra) vermutlich Ende Oktober offiziell vorstellen - auf der eben stattfindenden Computex sind offenbar nur die Boardhersteller zu internen Präsentationen im Hinterzimmer eingeladen. Aufgrund dieser Vorlaufzeit könnte man darüber spekulieren, daß NV36- und NV38-Boards nach der Vorstellung Ende Oktober recht schnell in den Markt kommen werden, immerhin unterscheiden sich beide Chips kaum bzw. nicht wesentlich von ihren Vorgänger-Modellen NV35 bzw. NV31. Daß der nächste HighEnd-Chip NV40 allerdings so schnell nachfolgt, wird damit immer unwahrscheinlicher - schließlich muß sich erst einmal der NV38 verkaufen, ehe der NV40 angekündigt werden kann.
Gleichzeitig bewegt sich einiges im Markt der Grafikboard-Hersteller: Sowohl Asus als auch Gainward werden nun auch mit ATi in Verbindung gebracht. Bei Asus ist dies im Prinzip schon Sicherheit, da einiges Marketing-Material (No.1 + No.2) gesichert werden konnte, nach welchem Asus Radeon 9200SE, Radeon 9600SE und Radeon 9800XT anscheinend ab Oktober anbieten wird. Bei The Inquirer diskutiert man dagegen darüber, ob Gainward zukünftig auch ATi- oder/und XGI-Grafikkarten ins Programm aufnehmen könnte, mehr als eine Spekulation ist dies allerdings derzeit wohl kaum. Handfester ist dagegen, daß der allerdings sich eher auf den asiatischen Grafikkarten-Markt konzentrierende Hersteller Gigabyte offenbar auch XGI-Grafikkarten mit ins Programm aufnehmen wird.
Die WinHelpline berichtet über einen interessanten Fall, wo die amerikanische Musiklobby-Organisation RIAA eine Künstlerin zu Unrecht des Tauschens von 2000 urheberrechtlich geschützten Werken über die Filesharing-Software KaZaA angeklagt hatte. Ironischerweise besitzt die Künstlerin aber nur einen Mac-Computer, für welchen es KaZaA (und auch andere Filesharing-Software) gar nicht gibt - die RIAA-Anklage muß also falsch sein. Diese belief sich immerhin auf eine Schadensersatzsumme von bis zu 150.000 Dollar pro Titel - also im Maximalfall problemlose 300 Millionen Dollar ...
... In diesem Fall hat sich nun die RIAA vorläufig freiwillig zurückgezogen, aber einmal abgesehen von der damit enttarnten Fehleranfälligkeit des Vorgehens der RIAA könnte dieser Fall anderen Beschuldigten als der ultimative Nachweis für die Unsicherheit der von der RIAA vorgelegten "Beweise" dienen - und damit durchaus die anderen 260 von der RIAA ausgestellten Klagen platzen lassen. So wie es die WinHelpline berichtet, verließ sich die RIAA dabei sogar nur auf reine Screenshots des KaZaA-Programms, was aufgrund der einfachen Fälschbarkeit von Screenshots bzw. der Screenshot-Vorlage wohl ein sehr lächerlicher Beweis mit nur äußerst geringer Beweiskraft ist. Wir können hier schlecht über das amerikanische Rechtsverständnis in der Praxis urteilen, halten es dennoch aber für sehr unwahrscheinlich, daß es zu Verurteilungen kommen kann aufgrund von selbstproduzierten Beweisen ...
... Mit ein klein wenig programmiererischer Mühe ließe sich so ein nicht als Fälschung entlarvbarer "Beweis-Screenshot" fertigen, welcher selbst den Computer von US-Justizminister John Ashcroft beim eifrigen Filesharing zeigt ;-). Nicht umsonst will die deutsche Musikindustrie bei der nächsten Urheberrecht-Änderung eine Beweislastumkehr zuungunsten des Angeklagen durchsetzen - eben weil solcherart Screenshots allerhöchstens Indizien sind, aber keine wirkliche Beweiskraft haben. Das dicke Ende für die RIAA bezüglich der 261 Klagen gegen Filesharer könnte aber noch aus einer ganz anderen Ecke kommen: Offensichtlich hat die RIAA für ihre "Ermittlungen" das nicht legale Programme KaZaA Light benutzt und damit die Urheberrechte und die Lizenzbestimmungen der KaZaA-Produzenten verletzt. Und daß unrechtmäßig erlangte Beweise in den USA im gewöhnlichen vor Gericht nicht gelten, dürfte allgemein bekannt sein ;-))
Noch ein Rechtsfall, diesesmal aber mit halbwegs positivem Ausgang: Wie der Heise Newsticker berichtet, hat der Anonymisierungsdienst AN.ON der Technischen Universität Dresden den Rechtsstreit gegen das Bundeskriminalamt gewonnen und darf die von einem anderen Gericht erwirkten Protokollierungsfunktion wieder entfernen. Nachteiligerweise hatte das Bundeskriminalamt vor einigen Tagen die Herausgabe der aufgezeichneten Daten mittels eines Durchsuchungsbeschlußes erzwungen, obwohl diese Verhandlung zu diesem Fall schon angesetzt war. Im nachhinein steht somit das Bundeskriminalamt als diejenigen da, welche sich ausdrücklich nicht an das Gesetz gehalten und dafür auch nachträglich nicht Recht bekommen haben - äußerst schmählich für die staatlich bestellten Rechtsschützer, aber wohl leider ungesühnt.
| News des 25. September 2003 |
3DMark-Produzent Futuremark hat kürzlich neue Richtlinien für Treiber-Optimierungen herausgegeben, anhand welcher zwischen erlaubten und "unerlaubten" (um nicht das böse C-Wort in den Mund zu nehmen) Optimierungen unterschieden werden soll. Darin weist Futuremarkt prinzipiell alle Applikations-spezifischen Optimierungen für den 3DMark03 als "unerlaubt" zurück, da diese - richtigerweise - im Gegensatz zu realen Spielen in einem Benchmarks absolut nichts bringen, schließlich soll ein Benchmark genau das zeigen, was sich der Programmierer dessen gedacht hat ...
... Generelle Performance-Optimierungen, welche nicht nur 3DMark03 betreffen, schließt Futuremark dagegen nicht aus. Ausgenommen davon ist jedoch wieder jene Bildqualität, welche der 3DMark03 explizit anfordert - diese sollte dann auch ohne jede Abstriche geliefert werden. Was einen hübscher Wink mit dem Zaunspfahl in Richtung der beiden großen Grafikchip-Entwickler darstellt, schließlich sind beide derzeit am generellen, Applikations-unspezifischen, "optimieren" der Filter-Qualität. Ob sich beide Grafikchip-Entwickler an die Richtlinie halten, wird sich sicherlich bald mit deren neuen Treibern (Catalyst 03.8 und überarbeiteter Detonator 50) herausstellen.
Bei den Elite Bastards ist ein Teil einer offensichtlich internen ATi-Marketingpräsentation veröffentlich worden, welche ob ihrer "offenen" Sprache für einigen Wirbel sorgt. Vermutlich für ATi´s Grafikboard-Hersteller und zur internen Mitarbeiterschulung gedacht, stellt die Präsentation die Marketing-Schritte ATi´s bezüglich der "Get in the Game" Kampagne dar. Für den unparteiischen Beobachter übel stößt dabei der Punkt "Influence benchmarks in ATi´s favor" auf ("Beeinflußung von Benchmarks zu ATi´s Vorteil"). Damit ist gemeint, daß Hardware-Tester "sanft" auf jene Benchmarks hingesteuert werden sollen, in welchen ATi gut dasteht - was beide Grafikchip-Entwickler natürlich schon seit Jahren so praktizieren ...
... Auch wenn niemand diese Vorgehensweise wirklich für gut heißen kann (und sie sicher nicht zu einem besseren Vertrauen der Käufer in die jeweiligen Unternehmen beiträgt), gehört sie dennoch prinzipiell zur allgemeinen Praxis jeder Marketing-Abteilung jedes im Wettbewerb stehenden Unternehmens. Der Ball liegt hier eher im Spielfeld der Hardware-Tester, welche die Aufgabe haben, sich davon eben nicht beeinflußen zu lassen und eine eigene, persönliche Herangehensweise an Grafikkarten-Benchmarks zu finden - auch wenn dies bedeutet, sich etwas mit dem Thema Benchmarking beschäftigen zu müssen und nicht wild drauflos zu benchen ;-).
Wir kommen noch einmal kurz auf die vorgestrigen Athlon 64 /FX Reviews zurück: Den Unterschied zwischen den beiden derzeitig verfügbaren K8-Chipsätzen nVidia nForce3 Pro150 und VIA KT880 haben einige Tester vermessen und man war diesbezüglich recht einhellig der Meinung, daß in diesem Fall VIA vorn liegen würde. Regelrecht selten, wenn nicht gar einzigartig (wir geben ehrlich zu, nicht alle 30 Athlon 64 /FX Reviews gelesen zu haben) ist jedoch der Test von unterschiedlichen Speicherkonfigurationen des Athlon 64 FX bei Hard Tecs 4U, auch wenn wir uns mit dem Hinweis auf diesen Artikel wiederholen mögen ...
... Bekanntermaßen benötigt der Athlon 64 FX registered Speicher, welcher allerdings als DDR400 derzeit noch fast überhaupt nicht zu bekommen ist. So hat man denn im vorgenannten Artikel den Athlon 64 FX auch mit DDR333-Speicher vermessen und um die Sache noch aussagekräftiger zu machen, beide Speichersorten dann noch jeweils im Single- und DualChannel Mode laufen lassen. Dabei stellte sich interessantes heraus: Der Leistungssieger ist logischerweise DualChannel DDR400, der zweite Platz geht aber wider Erwarten an SingleChannel DDR400, obwohl die Bandbreite von DualChannel DDR333 um 67 Prozent höher liegt und das Problem der Asynchronität eigentlich nicht vorhanden sein kann, da es keinen FrontSideBus mehr gibt (PS: eigentlich gibt es ihn Prozessor-intern doch: der interne Speichercontroller ist mit 128 Bit x Prozessortakt (über 30 GB/sec) an die interne Northbridge angebunden) ...
... Nichts desto trotz läuft der Athlon 64 FX am besten mit DDR400-Speicher, selbst der DualChannel-Mode erreicht hier nur 1,7 Prozent Vorteil vor dem SingleChannel-Mode. Natürlich ist die DualChannel DDR333 Performance nun nicht so viel langsamer, als daß man diesen Speicher auf keinen Fall einsetzen sollte. DualChannel DDR333 liegt gegenüber DualChannel DDR400 um 3,4 Prozent zurück, so daß bei einem deutlich besseren Preis durchaus der langsamere Speicher hier genauso eingesetzt werden kann. Einzig allein SingleChannel DDR333 stellt für den Athlon 64 FX keine wirklich gute Option dar, da dieser gegenüber DualChannel DDR333 noch einmal 3,2 Prozent langsamer ist, ergo um 6,8 Prozent langsamer als die schnellstmögliche Option DualChannel DDR400.
Davon komplett abgesehen wäre noch von einigen seltsamen Vorgängen bei einigen Athlon 64 /FX Reviews zu berichten: Seltsamerweise testeten einige Reviewer den Pentium 4 Extreme Edition gleich mit 3.4 oder 3.6 GHz, obwohl diese CPU nach den bisherigen Verlautbarungen von Intel nur als 3.2 GHz in den Markt kommen wird (und es sowieso schon eine große Leistung ist, diesen Gallatin MP Core auf 3.2 GHz zu hiefen, schließlich wird jener als Xeon MP nur bis maximal 2.8 GHz angeboten). Angeblich soll Intel sogar darauf gedrungen haben, den P4EE auf 3.4 GHz unbedingt mitzutesten - was sich natürlich nicht mittels einer offiziellen Aussage belegen läßt. Nichts desto trotz ein seltsames Gebaren, daß von einer dato nicht releasten CPU mit ungenauem Release-Datum (ca. 1-2 Monate) schon übertaktete Versionen ausgemessen werden, nur um den neuen AMD-Prozessoren etwas entgegensetzen zu können ;-).
Und AMD hingegen schlägt mit einer anderen kleinen Spitze gegen Chipzilla Intel zurück: Auf den AMD-Seiten befanden sich bis jetzt auch immer die Daten der Produkte von Wettbewerbern wie Intel zum Vergleich zu den AMD-Produkten. Auf der Produktseite des Athlon 64 FX hat AMD dagegen ganz einfach in der Wettbewerber-Spalte ein "Competition currently non-existent" hinterlassen ;-)) ("Wettbewerb momentan nicht existent"). Was natürlich vor allem damit begründbar ist, daß Intel keinen 64bittigen Desktop-Prozessor hat - daß 64 Bit derzeit auf dem Desktop noch kaum nutzbar ist, kehrt man bei AMD dabei wohl etwas unter den Teppich ...
... Neben dieser lustigen Anekdote viel interessanter ist aber, was ein Intel-Sprecher diesbezüglich zum ZDNet sagte: "Nun wartet mal ab, was wir bei der Prescott-CPU noch alles freischalten." Eigentlich ist das schon ein definitives Eingeständnis, daß der Prescott-Core 64-Bit-Fähigkeiten mit an Board hat, darüber wurde in der Vergangenheit schließlich auch schon heftig diskutiert. Ob Intel diese Fähigkeiten allerdings schon beim Prescott freischalten wird, ist nach wie vor unsicher - man wird wohl bei Intel den Werdegang von Athlon 64 und Athlon 64 FX beobachten und dann zum gegebenen Zeitpunkt reagieren. Sollte Intel jedoch nicht zu vorfristigem Handeln gezwungen werden, wird 64 Bit bei Intel vermutlich erst mit dem Ende 2004 anstehenden Tejas-Core freigeschaltet werden.
| News des 24. September 2003 |
Ziemlichen Wirbel hat das Bild einer DualChip Radeon 9800 Pro bei Hardware Upgrade ausgelöst (die Karte wurde bei einem Computex-Meeting gezeigt), es wurde schon über die breite Rückkehr von DualChip-Lösungen in den Markt diskutiert. Dem wird aber nicht so sein, denn jenes Sample wurde von Sapphire als reine Machbarkeitsstudie angefertigt. Überlegungen, diese Karte in den Markt zu bringen, gab es jedoch nie bzw. liegen zumindestens derzeit definitiv auf Eis. Das Problem an DualChip-Lösungen auf Basis von HighEnd-Chips ist nach wie vor, daß sie im Normalfall zu teuer werden, um noch einen gewissen Markt anzusprechen ...
... Eine doppelte Radeon 9800 Pro würde wohl um die 800 bis 1000 Euro kosten und läßt sich somit nur noch an ein paar Fans verkauft, was aber die Entwicklungskosten mitnichten rechtfertigen bzw. wieder einspielen würde. Nur mittels entsprechend billiger Chips und relativ einfachen Boardlayouts lassen sich DualChip-Lösungen auf vernünftige Preise drücken - wie beispielsweise bei XGI´s Volari-Chips, wo die beiden angekündigten DualChip-Lösungen allen Erwartungen nach mit Preisen von unter 500 Euro in den Markt kommen werden.
Aber auch von anderen neuen Grafikkarten und -Chips gab es Bilder zu bestaunen, auch wenn deren Authentizität nicht in jedem Fall gesichert ist: So ist in unserem Forum das Bild einer Radeon 9800XT mit einer wirklich schön anzusehenden Kühlkonstruktion zu bewundern. Diese deutet aber gleichzeitig auch darauf hin, daß der auf dieser Karte verbaute R360-Chip wohl schon recht warm wird und somit diese Kühlung auch wirklich benötigt. Den Rückkehr einer FlowFX-ähnlichen Kühlung zeigen dagegen die NV38-Bilder von Hardware Upgrade, während der NV36 eher eine gute Standard-Kühlung zu bekommen scheint. Daß die NV38-Kühlung allerdings so laut wie FlowFX wird, darf getrost bezweifelt werden, nVidia dürfte diese Lektion wohl gelernt haben :-) ...
... The Inquirer haben hingegen erste Bilder von NV40 und R420, welche nun beide erst nächstes Jahr in den Markt kommen werden. Die NV40-Karte war im übrigen (erwartungsgemäß) schon mit einem PCI Express Interface ausgerüstet, da der NV40-Chip nur noch über ein solches verfügt. Es wird natürlich auch AGPx8 Grafikboards auf NV40-Basis geben, hier wird eine AGP Bridge die Umwandlung des PCI Express Signals in ein AGPx8 Signal übernehmen. Erwähnenswert wäre noch der verbaute Speicher, welchen Speicherhersteller Micron als GDDR3 mit 800 MHz klassifizierte. GDDR3 oder auch DDR3 ist ein bißchen ein Pseudo-Standard, da hier technisch nichts verändert wurde, sondern die Chips einfach nur mit deutlich niedrigerer Spannung betrieben werden, womit sie ebenfalls deutlich höhere Taktfrequenzen erreichen können ...
... DDR3 wird auf dem Hauptspeicher-Markt erst Ende 2006 mit DDR3/800 mit physikalischen 400 MHz Taktrate auftreten. Aber aufgrund der hohen Anforderungen der Grafik-Hersteller kommt es zu der paradoxen Situation, daß die Grafik-Abwandlung GDDR3 wahrscheinlich schon 2004 mit dem NV40-Chip in den Markt kommt, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Vorgänger-Standard DDR2 bei normalen PC-Hauptspeicher noch nicht einmal releast sein wird. Daß der NV40 wirklich mit physikalischen 800 MHz Speichertakt antritt, wollen wir allerdings nicht beschwören, nVidia könnte das gezeigte Testsample mit diesem sehr hohen Speichertakt auch zu reinen Promotionzwecken der Presse unter die Nase gehalten haben.
Nochmal The Inquirer wollen die finalen Daten zu ATi´s kommenden neuen Grafikchips R360 und RV360 haben: Der R360-Chip aka Radeon 9800XT soll ähnlich wie schon zuletzt gemeldet mit 412/365 MHz antreten. Der RV360-Chip soll sich nun Radeon 9600XT nennen und mit 500/300 MHz antreten. ATi würde damit die Vorteile der 130nm Fertigung beim RV360-Chip ausnutzen und gegenüber dem RV350-Chip (Radeon 9600 /Pro) alleinig den Chiptakt erhöhen und den Speichertakt unangetastet lassen. Gewaltige Performance-Sprünge werden somit beide Chips gegenüber ihren jeweiligen Vorgängern kaum hinlegen, aber da ATi keine deutlich schnelleren Speicher (R360) bzw. überhaupt keine schnelleren Speicher (RV360) einsetzt, halten sich die Kosten dieser Grafikkarten wohl im Rahmen, was ATi wiederum mehr Möglichkeiten im ewigen Preiskampf mit nVidia gibt.
Manchmal geschehen doch noch Zeichen und Wunder: Wie der Heise Newsticker berichtet, stimmte das europäische Parlament der Richtlinie zu Software-Patenten zwar zu, allerdings nicht in der ursprüngliche Fassung, sondern in einer wesentlich veränderten. Dananch müssen Software-Patente einen Bezug zur Technik haben (womit eigentlich kaum reine Software patentierbar sein dürfte), wird Datenkonvertierungssoftware vor Angriffen durch Patente geschützt und werden vor allem Geschäftsmethoden und Algorithmen nicht patentierbar in der Europäischen Union. Somit sieht es ganz danach aus, als würde die alte Welt in diesem Fall nicht den Interessen von nur sehr wenigen Großkonzernen dienlichen Weg der neuen Welt gehen :-).
| News des 23. September 2003 |
Heute ist natürlich der große Tag des Athlon 64 und des Athlon 64 FX, der ersten K8-Prozessoren für den Desktop-Markt. Die entsprechenden Artikel überfluten gerade das Web (Liste) und sorgen auch auf dem einen oder anderen Server schon für Performance-Engpässe :-). Eigentlich waren die heute ermittelten Ergebnisse mittels der schon seit Monaten bekannten Opteron-Zahlen vorab sehr gut abschätzbar, nichts desto trotz wird der Hype wohl erst heute losbrechen, denn der Opteron ist nun einmal ein Server-Prozessor und erst der Athlon 64 /FX ein Desktop-Rechenknecht ...
... Dabei überraschte AMD kurz vor Release noch mit einer gewichtigen Änderung gegen den letzten inoffiziellen Informationen: Der DualChannel-Prozessor Athlon 64 FX wird nicht mit 2.0 GHz, sondern gleich mit 2.2 GHz antreten. Dies sichert diesem Prozessor zum einen einen entsprechenden klaren Vorteil gegenüber dem SingleChannel-Prozessor Athlon 64 3200+, welcher mit physikalischen 2.0 GHz antritt, und zum anderen macht es die Aufgabe noch schwerer für Intel, den Athlon 64 FX zu toppen. Wobei man bei dieser wohl alles entscheidenden Frage klar zwischen zwei Benchmark-"Weltanschauungen" differieren muß ...
... Denn in den Tests der großen englischsprachigen Webseiten gab es auch schon Ergebnisse des Pentium 4 Extreme Edition auf 3.2 GHz zu bewundern. Prinzipiell ist dies nicht abzulehnen, denn die Performance dieses Silizium-Umgetüms interessiert natürlich auf jeden Fall. Die Frage ist jedoch, ob eine Bewertung des P4EE gegenüber dem Athlon 64 Fx fair ist, denn der AMD-Prozessor ist lieferbar und der Intel-Prozessor noch nicht einmal offiziell vorgestellt, sondern nur rein angekündigt. Intel will diesen in 1-2 Monaten in den Markt bringen - dann aber könnte AMD auch schon seinen FX-53 Prozessor mit 2.4 GHz realer Taktfrequenz nachgeliefert haben oder just in diesem Moment nachliefern, der FX-53 soll schließlich noch in diesem Jahr auf den Markt kommen ...
... Somit würde eine wirklich hochseriöse Betrachtung nur den "normalen" Pentium 4 mit 3.2 GHz in den Vergleich gegenüber dem Athlon 64 3200+ und Athlon 64 FX-51 einbeziehen. Einen solchen Vergleich finden wir beispielsweise bei Hard Tecs 4U, mit einem ziemlich klaren Ausgang: Der Athlon 64 3200+ gewinnt dort 14 von 23 Tests, der Athlon 64 FX-51 gar 16 von 23 Tests gegen dem 3.2 GHz Pentium 4. Die Vorteile des Pentium 4 sind dabei weiterhin im Multimedia-Segment zu finden, dort behält der HyperThreading-gepowerte Prozessor weiterhin die Oberhand, wenn auch die Abstände stark zusammengeschrumpft sind. In den anderen Bereichen regiert jedoch mehrheitlich AMD - und im Spiele-Segment eröffnet AMDs Athlon 64 /FX regelrecht neue Dimensionen ...
... So liegt bei der Spiele-Performance der Athlon 64 3200+ mit immerhin nur lumpigen 2.0 GHz Taktfrequenz stolze 11,4 Prozent und der Athlon 64 FX-51 mit 2.2 GHz Taktfrequenz dann schon 18,2 Prozent vor dem derzeit höchstgetaktestem lieferbaren Intel-Prozessor. Wollte Intel das Ergebnis des Athlon 64 FX-51 beim regulären Pentium 4 mit Northwood-HT Core über die Taktfrequenz ausgleichen, müsste man schon mit runden 25 bis 30 Prozent mehr Prozessortakt anrücken (Schätzung!), ergo mit 4 GHz oder mehr. Athlon 64 und 64 FX sind klar die Spiele-CPUs - und für eine Vielzahl von Anwendern dürfte diese Teildisziplin alleinig ausschlaggeben sein, da Office-Leistung bei diesen Prozessoren wohl für die meisten von uns sowieso im Überfluß vorhanden ist ...
... Etwas anders fällt das Resümee aus, bringt man den Pentium 4 Extreme Edition auf 3.2 GHz mit ins Spiel, wie dies beispielsweise Ace´s Hardware getan haben (nebenbei das womöglich beste Athlon 64 /FX Review des heutigen Tages mit vielen höchst selten gebenchten Spielen). Hier kommt der P4EE generell schon sehr nahe an den Athlon 64 FX-51 heran und liegt in den Benchmarks außerhalb von Spielen gleich auf oder minimal besser als der Athlon 64 FX-51. Bei den Spielebenchmarks hingegen liegt wieder der AMD-Prozessor mit einem von Ace´s Hardware ermittelten Unterschied von 9,4 Prozent vorn - und somit AMD triumphiert über alle Benchmarks betrachtet letztlich auch gegen den nicht lieferbaren Pentium 4 Extreme Edition ...
... AMD ist somit erstmalig, seitdem Intel mit den ersten Northwood-Prozessoren ab 2 GHz die Performance-Krone an sich riß, wieder in der Pole-Position bezüglich der Desktop-Performance. Allerdings läßt man sich diese auch gehörig vergolden - der FX-51 hat einen Listenpreis von 733 Dollar und ist damit in der Liste teurer als der Pentium 4 mit 3.2 GHz (637 Dollar, ein Preis des P4EE existiert noch nicht, dürfte aber in die Region des FX-51 gehen). Hinzu kommt, daß der FX-51 registrierten Speicher benötigt (nicht unbedingt mit ECC-Funktionalität), welcher derzeit insbesondere als DDR400 fast überhaupt nicht lieferbar ist und auch deutlich über den Preisen normaler DDR400-Speicherriegel rangiert. Zudem schwebt über der ganzen Sockel 940 Plattform schon wieder deren baldiges Ende im 2. Quartal nächsten Jahres, wenn die dann erscheinenden Athlon 64 FX Prozessoren auf San Diego Core im nicht kompatiblen Sockel 939 und ohne der lästigen Forderung nach registriertem Speicher antreten werden ...
... Somit ist der Athlon 64 FX-51 eher das gleiche wie der Pentium 4 Extreme Edition - ein Prestige-Objekt zum Gewinnen von Benchmarks. Für die meisten Anwender dürfte der mit 417 Dollar Listenpreis christlich angesetzte Athlon 64 3200+ interessanter sein, welcher zudem nicht den Einsatz von teurem registriertem Speicher erforderlich macht. Auch dieser Prozessor schlägt den derzeit schnellsten Pentium 4 bei den Spiele-Benchmarks mit einem komfortablen Vorsprung von runden 11 Prozent, was die eine oder andere minimale Schwäche bei Multimedia-Benchmarks für die meisten Anwender wohl klar ausgleichen kann. Auch wenn AMD diesen SingleChannel Athlon 64 ebenfalls nicht über die Mitte des nächsten Jahres weiterführen wird, so spricht dennoch das deutlich bessere Preis/Leistungsverhältnis momentan klar für den "kleinen" Athlon 64.
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"Kleine" Karten - Fluch oder Segen?
Daß die Grafikchip-Hersteller abgespeckte Versionen ihrer HighEnd-Grafikkarten ins Feld führen, ist eine beliebte Spielart, um den Mainstream- und den LowCost-Markt schnell und kostengünstig abzudecken. Daß dabei jedoch nicht immer der optimale Mix an Leistung und Features gefunden wird, ist das große Problem dieser Grafikkarten - hier bestimmt zumeist leider allein das Marketing, wie die "kleinen" Karten auszusehen haben. Ob man damit etwas anfangen kann und wo die Stärken und Schwächen der "kleinen" Karten von Radeon 9200 über GeForce2 MX zu GeForce4 MX liegen, davon handelt diese Kolumne ... zum Artikel
| News des 22. September 2003 |
Ein paar Neuigkeiten von NFI, welcher leider anscheinend ihre Tore schließen werden: So berichtet man, daß der nVidia NV38 nun auf 500/500 MHz antreten wird - wie üblich liegt der reale Chiptakt damit am unteren Ende der Zielvorgaben, die da 500 bis 550 MHz lauteten. ATi´s Radeon 9800XT auf R360-Basis wird laut den letzten Informationen mit 415/365 MHz antreten und in unserem Augen sieht es somit so aus, als sollte nVidia mit der etwas höheren Taktfrequenz-Steigerung hier das Rennen zwischen NV38 und R360 gewinnen. Etwas aus dieser Prognose herauszunehmen sind dabei allerdings Spiele mit DirectX9-Funktionalität, da bekanntermaßen alle bisherigen diesbezüglichen Tests die ATi-Hardware sehr klar vorn sahen.
Gleichfalls berichtet man bei NFI über einen nForce-Chipsatz für Intel-Prozessoren. nVidia soll nach inoffiziellen Informationen nun ja eine Busprotokoll-Lizenz seitens Intel haben, es stellte sich nun nur noch die Frage, wann nVidia in das Chipsatz-Geschäft auf dem Intel-Markt einsteigen würde. Wie zu vermuten war, wird nVidia sich bezüglich der letzten Northwood- und der ersten Prescott-Prozessoren jedoch bedeckt halten, und erst Mitte nächsten Jahres mit dem Wechsel auf PCI Express und den Sockel 775 beim Prescott-Prozessor einsteigen. Sollte dies so eintreffen, dann würde dem dann präsentierten Intel Grantsdale-Chipsatz ein erster großer Konkurrent erwachsen, welcher auf jeden Fall zu mehr als nur zu LowCost-Konkurrenz imstande ist.
Laut Hard Tecs 4U wird VIA nun doch noch einen späten Angriff auf den derzeit den Sockel A Markt dominierende nVidia nForce2 Chipsatz wagen und bis zum Jahresende den KT880 Chipsatz in den Markt bringen. Damit auch noch die letzten Prozentpunkte Performance, welche dem eigentlichen nForce2-Konkurrenten KT600 fehlen, herausgekitzelt werden können, setzt VIA beim KT880 erstmalig (für VIA) im Sockel A Markt auf ein DualChannel Speicherinterface. Ob VIA damit den nForce2 überrunden kann, wird man sehen müssen - und ob dieser Zweikampf ob des am morgigen Dienstag in den Markt kommenden Athlon 64 /FX noch überhaupt entsprechende Beachtung finden wird, ebenfalls ...
... Erwähnenswert wäre auf jeden Fall noch der außergewöhnliche Speichersupport des KT880-Chipsatzes: Dieser unterstützt DDR1 und DDR2 hinauf bis zu DDR2/667, welches allerdings erst Anfang 2005 in den Markt kommen wird. Dieser Speicher kann zwar dem Athlon XP eigentlich überhaupt nichts mehr bringen, weil DDR2/667 an einem DualChannel-Interface die stattliche Bandbreite von 10 GB/sec erreicht, der Athlon XP auf FSB400 jedoch nur maximal 3 GB/sec davon aufnehmen kann, aber Marketing-wirksam und genauso auch Aufrüster-freundlich ist dieser anscheinend allererste DDR2-Support auf einem Mainboard-Chipsatz auf jeden Fall.
Laut dem ZDNet klagen in den USA einige Computer-Käufer gegen die weltgrößten PC-Hersteller ob deren Falschangabe der Festplattengrößen. Bekanntermaßen werden Festplatten von deren Herstellern und dann auch von PC-Schraubern generell als beispielsweise "80 GB" angegeben, obwohl auf dieser Platte dann eigentlich nur 74,5 GB vorzufinden sind (den Verlust beim Formatieren nicht eingerechnet). Ob die Klage allerdings Erfolg hat, darf bezweifelt werden, denn rein formell sind Festplatten-Hersteller hier leider im Recht, siehe dazu auch einen früheren Artikel des tecChannels ...
... Denn seit Dezember 1999 gibt es einen weltweiten Standard, welcher das GigaByte auch im binären Bereich als eine Milliarde Bytes (10^9) definiert und nicht als 1.073.741.824 Byte (2^30). Für den binären Bereich gibt es hochoffiziell andere Bezeichnungen: 1024 Byte sind 1 KibiByte, 1.048.576 Byte sind 1 MebiByte und die genannten 1.073.741.824 Byte sind 1 GibiByte. Einziger Ansatzpunkt für die Kläger wäre somit, daß kein Mensch diese Bezeichnungen benutzt, selbst nicht die IT-Branche - bis auf die Festplatten-Hersteller halt. Geklagt wird jedoch gegen die PC-Hersteller - und für diese wird es nicht ganz so einfach zu erklären sein, wieso man beim Hauptspeicher "MegaBytes" auf 2er Basis angibt und bei den Festplatten "Gigabytes" auf 10er Basis. Sollte die Verhandlung dann ergeben, daß die PC-Hersteller eigentlich prinzipiell nur den höhereren Wert ungeachtet der unterschiedlichen Berechnungsmethoden angeben, könnte die Klage dann doch nicht ganz so aussichtslos sein :-).
