News-Archiv 27. September - 3. Oktober 2004 (40. Kalenderwoche)
2./3. Oktober 1. Oktober 30. September 29. September 28. September 27. September
News des 2./3. Oktober 2004 |
Sowohl bei Legion Hardware als auch Digit-Life hat man sich mit den derzeit verfügbaren integrierten Grafik-Lösungen für den Pentium 4 beschäftigt. Die Hauptkonkurrenten dürften hier der Intel GMA900 Chip in den neuen i915G-Chipsätzen (DirectX9, 4 Pixel-Pipelines, kein Vertex Shader) sowie der ATi Radeon 9100 IGP Pro Chipsatz sein, welcher auf die an der Radeon 9000/9200 angelehnte Grafiklösung RS350 mit allerdings nur zwei DirectX8 Pixel-Pipelines und ebenfalls ohne Vertex Shader setzt. Zusätzlich zum Vorteil der doppelten Pipeline-Anzahl hat der GMA900 auch noch den Vorteil, über den i915G-Chipsatz auch DDR2/533 ansprechen zu können und somit eine höhere Speicherbandbreite zur Verfügung zu haben ...
... Was sich in diesem Fall auch direkt auszahlt, denn hier dürfte wohl der (derzeit) einzige Fall eintreten, wo DDR2/533 im realen Einsatz gegenüber DDR400 echte Vorteile bringt: Digit-Life ermittelten 11 Prozent Vorteil für DDR2/533 gegenüber DDR400. Sollte Intel mit späteren Chipsätzen auch noch den Support von DDR2/667 bei den integrierten Chipsätzen ermöglichen, so dürfte DDR2 hier noch viel stärker davonziehen, da integrierte Grafik zumeist nur durch die zur Verfügung stehenden Bandbreite limitiert wird. Zwar können die älteren integrierten Grafikchips zumeist nicht mitreden, doch zwischen RS350 und GMA900 ergibt sich trotz des Unterschieds bei der Pipeline-Anzahl kaum ein Performance-Unterschied. Allerhöchstens die DDR2-gepowerte Messung des GMA900 ließe sich zum Benchmark-Sieger erklären, auf einheitlicher DDR400-Basis liegen GMA900 und RS350 jedoch halbwegs gleichauf.
Bei Adrian´s Rojak Pot hat man sich mit der Frage beschäftigt, was das neue Asus-Feature "PEG Link Mode" mit einer GeForce 6800GT an Performance-Zuwächsen bringen kann. Der PEG Link Mode ist ein Feature der neuen Asus i915/i925-Mainboards, mit welchem PCI Express Grafikkarten automatisch etwas höher getaktet werden, leider gibt es aber derzeit keinerlei Informationen über die genaue technische Ausführung des PEG Link Mode. Zumindestens scheint es wie ein typisches Mainboardhersteller-Feature ;-) zu wirken: Der Performance-Gewinn ist mit 0 bis 2 Prozent äußerst marginal und taugt somit nur, um in vergleichenden Mainboard-Benchmarks die Asus-Kandidaten als schneller gegenüber Mainboards mit gleichem Chipsatz darzustellen.
Wie Tom´s Hardware Guide berichten, bastelt Asus aber auch noch an interessanteren Dingen: So ist es auf den i915/i925-Mainboards von Asus zumindestens teilweise möglich, den CPU-Multiplikator zu manipulieren. Doch damit sind nur Manipulationen nach unten hin gemeint - der Weg nach oben ist weiterhin durch den Hardware-Lock der Intel-Prozessoren verbaut. Doch mit einem niedrigeren Multiplikator läßt sich insbesondere bei FSB-Overclocking sehr viel mehr anfangen als mit höheren Multiplikatoren, welche nur zur reinen Steigerung der Taktfrequenz nutzvoll sind. Ein 3.4 GHz Pentium 4, welcher übertaktet angenommen 3.73 GHz bei FSB877 schafft, könnte somit auf FSB1066 umgetaktet werden, indem der Multiplikator von x17 auf x14 gesenkt wird ...
... Der endgültige Takt beträgt in beiden Fällen 3.73 GHz, jedoch hätte man den höheren FrontSideBus sowie den höheren Speichertakt (entsprechende Speichermodule vorausgesetzt) als Pluspunkte, was der Sache erst richtig Power einhaucht. Jedoch - und das ist der Haken - ist vorangestelltes Beispiel ein ideales, denn es sind nicht beliebige Multiplikatoren verfügbar, sondern einzig allein der Soll-Multiplikator des jeweiligen Prozessors und der x14 Multiplikator. Nur in Konstellationen, wo man den x14 Multiplikator sinnvoll einsetzen kann, bringt diese neue Möglichkeit der Asus-Mainboards dem Overclocker also etwas.
Ein weiteres Pentium-M Mainboard, welches für den Desktop-Einsatz geeignet wäre, ist im Angebot von Ricoh zu finden. Das FB8M (Datenblatt, PDF) setzt auf den Intel i855GME Chipsatz und bietet einen AGP-Steckplatz, einen PCI-X Steckplatz (nicht mit PCI Express zu verwechseln, PCI-X ist eine PCI-Weiterentwicklung, welche sich aber nur im Serverbereich durchgesetzt hat), zwei gewöhnliche PCI-Steckplätze, zwei DDR-Steckplätze, zwei Serial ATA Ports, eine integrierte Grafikeinheit ("Intel Extreme Graphics 2", der Vorgänger des vorgenannten GMA900) und zwei USB 2.0 Ports. Die Ausstattung ist damit nicht so Desktop-nah wie bei dem hier genannten AOpen-Mainboard, dafür hat das Ricoh-Mainboard jedoch mit umgerechnet 73 Euro den deutlich besseren Preis.
News des 1. Oktober 2004 |
Hard Tecs 4U vermelden, daß der nVidia nForce4 Mainboard-Chipsatz mit PCI Express Unterstützung wohl am 19. Oktober offiziell vorgestellt werden wird, die Verfügbarkeit von kaufbaren Mainboards könnte somit noch vor Jahresende gegeben sein. Allerdings wird nVidia erst einmal nur die Standard-Varianten des Chipsatzes vorstellen, die SLI-Version soll erst später kommen. Fehlen letztlich nur noch ATi und SiS - wobei beide Hersteller eigentlich auch noch vor Jahresende in das Geschäft mit Mainboard-Chipsätzen für die PCI Express Schnittstelle einsteigen wollen.
Der Planet 3DNow! - durch die eigenen Download-Angebote per Filesharing ein eigentlich auszeichnungswürdiger Vorreiter der legalen Nutzung von P2P - berichtet über eine interessante neue Filesharing-Technologie, welche die Caches der Internet Service Provider für das Filesharing mitnutzt. Dies hat den enormen Vorteil, daß häufig benutzte Dateien sich dort ansammeln, und anstatt von den einzelnen Clients mit zumeist limitierter Downloadrate dann aus dem Cache des ISPs mit zumeist sehr hoher Downloadrate bezogen werden können. Selbst für den ISP spart dies Traffic, da somit vor allem volumenstarke Downloads nicht ständig (und für jeden Nutzer extra) nachgeladen werden müssen, sondern schon im eigenen Cache liegen.
Normalerweise berichten wir nicht über einzelne Sicherheitslücken von Microsoft-Produkten, da die meisten der zuletzt gemeldeten Probleme auf ActiveX zurückgehen und durch recht einfache Eingriffe ganz grundsätzlich (und ohne Sicherheitspatches) behoben werden können. In dem Fall der JPEG-Sicherheitslücke erscheint es uns aber nun dennoch erforderlich, noch einmal extra auf diese hinzuweisen, ganz besonders da derzeit schon eine Anwendung dieser bekannt geworden ist - weitere werden sicherlich folgen, da diese Sicherheitslücke schlicht zu verlockend ist. Einfach auf den eigenen Virenscanner zu vertrauen, ist im übrigen in diesem Fall keine Lösung, da jene zu spät Alarm schlagen - nämlich erst nachdem der Schädlingscode bereits ausgeführt wurde ...
... Bei der JPEG-Sicherheitslücke handelt es sich im genauen um einen Fehler in einer DLL, welche zum Betrachten von JPEG-Dateien benutzt wird - was insofern äußerst hinterhältig ist, als JPEG als nichtausführbares Dateiformat im gewöhnlichen als nicht gefährlich angesehen wird. Durch die Sicherheitslücke kann jedoch beliebiger Programmcode mit Systemrechten ausgeführt werden (sofern der Nutzer als Administrator im System angemeldet ist) - dafür reicht allein ein Ansehen des Bildes mit Microsoft-Produkten aus. Jedes einzelne Bild auf einer ganz normalen Internet-Webseite könnte somit dem Nutzer gefährlich werden - was zwingend genug sein sollte, sich schnellstmöglich gegen diese Sicherheitslücke abzusichern ...
... Dabei gilt es sowohl das eigentliche Betriebssystem abzusichern, als auch andere Anwendungen, welche die DLL eventuell extra mit ins System gebracht haben. Bezüglich des Betriebssystems sind Nutzer des Service Packs 2 für Windows XP erst einmal auf der sicheren Seite. Nach wie vor könnte bei diesen aber trotzdem noch eine verwundbare DLL eines Anwendungsprogramms auf dem System sein, welche ebenfalls gepatcht werden muß. Zum Scannen des eigenen Systems empfiehlt sich dieses Scann-Tool, daß Microsoft-eigene scannt leider nur die Microsoft-Anwendungen. Patches für Microsoft-Anwendungen finden sich natürlich bei Microsoft, Nutzer unsicherer Systeme ;-)) (kleiner Insider-Gag) können natürlich auch Windows Update nutzen ...
... Allerdings hat Microsoft nur die neueren Anwendungen geprüft - ältere, in der Microsoft-Liste nicht aufgeführte Anwendungen könnten also durchaus auch betroffen sein. Sollten Anwendungen von anderen Herstellern betroffen sein, dürften diese sicherlich demnächst entsprechende Updates zur Verfügung stellen. Ein Testbild des deutschen Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik findet sich im übrigen hier (Kennwort der ZIP-Datei: bsi-jpg), zum Testen dürfte ein Rechtsklick auf die Datei im Windows Explorer genügen, wonach der Explorer abstürzen sollte. Es sei hiermit noch einmal dringend dazu geraten, sich gegen diese Sicherheitslücke schnellstmöglich abzusichern, da es sich um die wahrscheinlich schwerwiegendste (und damit bei Hackern sicherlich schnell die beliebteste) Sicherheitslücke der letzten Jahre handelt.
Shortcuts: Der 3DMark05 Patch 1.1.0 beseitigt neben ein paar Bugs auch eine Betrugsmöglichkeit, um sich höhere Testergebnisse zu erschummeln, als eigentlich möglich. Futuremark akzeptiert deswegen nur noch die Ergebnisse gepatchter Versionen für die eigene Datenbank. Der Planet 3DNow! informatiert darüber, daß SnakeCity wieder online ist. Als Rechtvertreter im Markenrechtsstreit gegenüber NorskIT hat man sich im übrigen den Freiherrn von Gravenreuth angeln können. Und letztlich konnte es ATi wohl nicht so stehenlassen, daß nVidia mit einem SLI-System einen Score von 7229 in 3DMark05 erreichte, da mussten die großen Geschütze heran: Auf einem übertaktetem System mit auf 806/648 MHz übertakteter Radeon X800 XT-PE erreichte ein finnischer Overlocker sagenhafte 8250 3DMarks.
News des 30. September 2004 |
Laut Informationen der DigiTimes hat ATi das Tape-Out des kommenden HighEnd-Grafikchips R480 erfolgreich absolviert, der Chip könne somit im vierten Quartal gelauncht werden (eine Meldung der x-bit Labs widerspricht dem im übrigen und sagt aus, daß sowohl R480 als auch NV48 dieses Jahr nicht mehr erscheinen werden). Beim R480 handelt es sich um den Refresh-Chip zu R420/423, welcher vermutlich nur höhere Taktfrequenzen bei Chip und Speicher mitbringen wird. Dazu setzt ATi auf den 110nm Prozeß von TSMC, R420/R423 benutzen noch den 130nm Prozeß. Zudem wäre es denkbar, daß mit dem R480 die Reserven bei GDDR3-Speicherchips ausgenutzt werden, welche von Samsung immerhin bis auf 700 MHz im Angebot sind. Allerdings wird der R480 nur noch PCI Express unterstützen, ATi steht bekanntermaßen für den schnellen Wechsel von AGP auf PCI Express.
The Inquirer berichten von der bald bevorstehenden Lieferbarkeit der Radeon X700 Pro Grafikkarten: Während die Radeon X700XT noch etwas auf sich warten läßt, sollen Radeon X700 Pro (und wohl auch Radeon X700) Grafikkarten schon demnächst ausgeliefert werden. Allerdings sieht es diesbezüglich auf nVidia-Seite auch nicht viel besser aus: GeForce 6600 Grafikkarten sind zwar vereinzelt lieferbar, jedoch keine GeForce 6600GT Karten. Allerdings wird (auf dem Retail-Markt) das große Geschäft sowieso erst anlaufen können, wenn AGP-Versionen der neuen Mainstream-Generation vorliegen: Wie dies bei ATi aussehen wird, steht immer noch in den Sternen. Doch wie uns nVidia mitteilte, werden einige "ihrer" Grafikkarten-Hersteller demnächst GeForce 6600 /GT Grafikkarten auf AGP anbieten: Ende Oktober bis Anfang November soll es soweit sein.
Ebenfalls The Inquirer vermelden, daß sich der taiwanesische Grafikchip-Entwickler XGI künftig auch als Hersteller eigener Grafikkarten betätigen will. Dabei will XGI die komplette Produktpalette von V3 bis V8 anbieten. Dies trägt sicherlich dem Umstand Rechnung, daß XGI-Grafikkarten bislang immer noch deutlich unterrepräsentiert im Markt vertreten sind, resultierend aus der äußerst geringen Anzahl an Grafikkarten-Herstellern, welche XGI gewinnen konnte. Ob allerdings mit dieser Selbstvermarkung XGI wirklich an Fahrt gewinnt, ist eher zweifelhaft - vielmehr mag man eher an das (unrühmliche) Beispiel von 3dfx erinnern, welche sich mit dieser Geschäftsstrategie komplett übernahmen, was letztlich mit eine der Ursachen für den Untergang von 3dfx war. Wir sehen jedenfalls als vordringliche Aufgabe von XGI die schnelle Entwicklung von konkurrenzfähigen Grafikchips, die Übernahme der Arbeit der Grafikkarten-Hersteller wird dabei nur dringend benötigte Ressourcen zweckentfremden.
Und Kommando wieder zurück: Bei Hardwareluxx hat man mit VIA gesprochen und so erfahren, daß alle K8T890-Chipsätze nur 20 PCI Express Lanes haben, auch der K8T890 Pro. Bei diesem wird SLI dann anscheinend über einen x16 und einen x4 Grafikkarten-Steckplatz realisiert - eine sicherlich nur suboptimale Lösung (welche man mal ganz abgesehen davon schon im AGP-Zeitalter mit zwei AGP x8 Steckplätzen genauso hätte lösen können). VIA denkt zwar über 24 PCI Express Lanes nach, aber nach unserem Dafürhalten wird ein "Nachdenken" darüber allerhöchstens in mehr PCI Express Lanes für zukünftige Chipsätze resultieren können. Davon abgesehen zeigte sich VIA davon überzeugt, daß es bis Ende des Monats schon kaufbare K8T890-Mainboards geben wird - was nur zu begrüßen wäre.
News des 29. September 2004 |
Wie erwartet hat Futuremark dann doch noch den 3DMark05 herausgelassen, eine Mirrorliste für den 283 MB schweren Download findet sich bei TweakPC. Die Voraussetzung einer DirectX9-Grafikkarte schränkt die Anwendbarkeit des neuen Benchmarks zwar erst einmal auf neuere Grafikkarten ein, doch anscheinend kann 3D-Analyze auch ältere Grafikkarten zu einer Zusammenarbeit mit dem Benchmark überreden. Darüber hinaus hat die ComputerBase einen schönen Artikel zum Thema, welcher erklärt, was der 3DMark05 macht und wie die ausgeworfenen Resultate berechnet werden ...
... Und natürlich hat die ComputerBase auch eine Reihe aktueller Grafikkarten gleich einmal einem Test in 3DMark05 unterzogen. Hier gilt vorher dazuzusagen, daß genau an diesem Punkt die Schwäche solch theoretischer Benchmarks wie des 3DMark05 sichtbar werden: Die Ergebnisse müssen unseren Erwartungen bzw. unserem bisherigen Wissen von der Leistungsfähigkeit der einzelnen Grafikkarten entsprechen. Für die aktuellen Grafikkarten darf der 3DMark05 somit eigentlich nur Ergebnisse bringen, welche uns durch andere Tests eigentlich schon vorher bekannt sind ...
... Denn der Anspruch des 3DMark05 als genereller Gradmesser von DirectX9-Hardware kann sich nur erfüllen, wenn jener dieselbe Performance aufzeigt wie derzeit in der Spielewelt vorhanden (zumindestens bei den technisch modernen Spielen). Wäre der 3DMark05 ein reguläres Spiel, wäre dieser Gedankengang dagegen obsolet, da jedes Spiel durchaus seine ganz eigene Performance-Aussage abliefern kann. Die Performance-Aussage des 3DMark05 muß aber zumindestens in der Richtung liegen, wo die Fachwelt die einzelnen Grafikkarten derzeit einschätzt. Fast könnte man somit sagen, der neue Benchmark wäre eigentlich sinnlos, wenn er doch nur die vorher schon bekannten Ergebnisse neu bestätigen darf ;-)) ...
... Diese - vor der Besichtigung der konkreten Benchmarks - getroffenen theoretischen Überlegungen finden ironischerweise sehr schnell ihre erste praktische Anwendung in den Benchmarks der ComputerBase: Denn im ersten Test mit der ATi-Treiberversion 4.9 liegt die Radeon X800 XT-PE noch - unerwartet - deutlich mit 4529 3DMarks gegenüber der GeForce 6800 Ultra mit 5001 3DMarks zurück, während schon im zweiten Test sich das Ergebnis umdreht, und die Radeon X800 XT-PE mit der Treiberversion 4.11 Beta sich auf 5817 3DMarks verbessert. Beide Ergebnisse spiegeln allerdings nicht das wieder, was man vorher zu wissen glaubte ...
... Denn insbesondere, da der 3DMark05 Shader 3.0 unterstützt (und mit ca. 12 Prozent Performance-Plus belohnt), sollten die beiden derzeitigen Top-Karten eigentlich eher gleichauf liegen, als das sich so große Unterschiede zwischen diesen ergeben. Nun gut, in den kommenden Wochen wird es wahrscheinlich aller paar Tage neue Treiber-Versionen beider großen Grafikchip-Entwickler geben, welche allein die 3DMark05-Leistung steigern werden, so daß eine momentane Performance-Betrachtung vielleicht noch verfrüht ist. Aber auch in ein paar Wochen gilt: Als genereller Benchmark darf der 3DMark05 eigentlich nur auf diese Ergebnisse kommen, welche alle (modernen) Spiele derzeit im Schnitt erreichen ;-).
Shortcuts: 3DChips berichten von reichlich Schwierigkeiten, ihren Komplett-Test aller derzeit verfügbaren professionellen Grafikbeschleuniger in die Gänge zu bekommen, weil "diverse" Grafikchip-Entwickler da wohl offenbar reichlich nachlässig Support leisten?! Die DigiTimes vermelden den Markteintritt von S3 GammaChrome Grafikkarten im kommenden vierten Quartal. Und laut den x-bit Labs benötigt ATi wohl eine neue Revision des RV410-Chips, da die derzeitige A1-Revision eigentlich nicht die 475 MHz der Radeon X700XT schafft. Eine A2-Revision soll das Problem beheben - allerdings dürfte dies natürlich die Verfügbarkeit der Radeon X700XT (nicht der normalen und der Pro-Version) nach hinten verschieben.
News des 28. September 2004 |
Nachdem nVidia sich mit einer Anti-ATi-Präsentation (diesbezüglich wieder einmal) lächerlich gemacht hatte, konnte es ATi wohl nicht lassen und mußte der Menschheit beweisen, daß man ebenso in der Lage ist, zielgerichtet jedes Fettnäpfchen anzusteuern. Auf Gamers Depot findet sich somit als Antwort auf die kürzliche nVidia-Attacke eine Anti-nVidia-Präsentation, welche wie die nVidia-Präsentation alles im besten Licht für den jeweiligen Verfasser dastehen läßt. Interessant ist im übrigen der Punkt, wie die Ausführungen seitens Beyond3D, der NV43-Chip würde unter gewissen Bedingungen nur als 4x2-Architektur arbeiten, von ATi gleich dazu umgedeutet werden, die Radeon X700 /Pro/XT hätte als einzige Grafikkarte um 199 Dollar US-Listenpreis volle 8 Pixel-Pipelines ;-) ...
... Wie schon einmal ausgeführt, ist dies nicht korrekt, die GeForce 6600 /GT besitzt nur schlicht weniger ROPs, aber deswegen nicht weniger Pixel-Pipelines. Diese Einschränkung des NV43 kommt aber nur in (aus heutiger Sicht) theoretischen Situationen (Singletexturing in Verbindung mit einem rein bilinearen Filter) zum tragen, im üblichen Spielealltag ist dies nicht weiter von Belang. Natürlich hat ATi absolut Recht mit der Aussage, daß die (von nVidia so angesetzte) Radeon X700 Pro nicht die richtige Vergleichskarte zur GeForce 6600GT ist, sondern daß dies die Radeon X700XT wäre. Die Anzweiflung des von nVidia angebenen Preises der GeForce 6600GT von 199 Dollar läßt sich aber auch auf ATi übertragen: Beide Hersteller pokern mit den Listenpreisen ihrer neuen Mainstream-Beschleuniger ziemlich tief, denn sowohl Radeon X700XT als auch GeForce 6600GT werden wohl eher mit um die 250 Euro in den Handel gelangen.
Die ComputerBase berichtet von Gerüchten, wonach nVidia eine GeForce 6600 Ultra bringen wolle, um gegen ATi´s Radeon X700XT besser dazustehen. Hierzu solle diese Karte mit 600/600 MHz nochmals höhere Taktraten als die GeForce 6600GT mit 500/500 MHz haben. Um das Gerücht zu kommentieren: Wir denken, daß hier eher jemand spekuliert hat, was nVidia tun könnte - und daß das ganze dann von anderen in den Status eines Gerüchts, d.h. einer Information mit einer realen Quelle, erhoben wurde. Auch erscheinen uns die gewählten Taktfrequenzen als zu optimistisch, denn die normale GeForce 6600GT ist gemäß diesen Ausführungen gewöhnlich auf 570-590 MHz Chip- und 550-570 MHz Speichertakt übertaktbar, nicht aber gleich auf 600/600 MHz.
Die AMDZone scheint den ersten Test eines 90nm Athlon 64 Prozessors an Land gezogen zu haben. Der Athlon 64 3000+ für den Sockel 939 taktet dabei mit 1.8 GHz bei 512 kB Level2-Cache. Der Vorteil gegenüber dem gleichen Sockel 754 Prozessor, welcher nur mit 2800+ geratet ist, liegt dabei allein im DualChannel-Speicherinterface der Sockel 939 Plattformen. Abseits dessen ist natürlich mehr oder weniger nur die Overclocking-Eignung des neues Prozessors interessant: Hierbei kam die AMD-Zone in diesem ersten Test ohne Spannungszugabe und ohne besseren Kühler auf 2027 MHz - was allerdings trotzdem kein Ergebnis ist, welches nicht auch mit einem 130nm-Prozessor erreichbar gewesen wäre. Womöglich dauert es einige Zeit, ehe die 90nm-Prozessoren von AMD besserer Übertaktungseigenschaften zeigen als die bisherigen 130nm-Prozessoren.
Zu dem am Wochenende genannten Previews des VIA K8T890 Chipsatzes gibt es einen wichtigen Nachtrag seitens Hard Tecs 4U: Danach unterteilt VIA diesen Chipsatz in K8T890 und K8T890 Pro, was sich direkt auf die Anzahl der verfügbaren PCI Express Lanes sowie die SLI-Fähigkeit auswirkt. Der K8T890 hat deren nur 20 und ist nicht SLI-fähig, während der K8T890 Pro ganze 24 PCI Express Lanes hat und SLI anbietet. Hierbei bekommt der zweite Grafikkartenslot dann eine elektrische x8 Anbindung, was durchaus vernünftig (wenngleich nicht optimal) erscheint. Man kann im übrigen durchaus darüber spekulieren, daß das Verhältnis bei den kommenden Pentium 4 PCIe-Chipsätzen von VIA, PT894 und PT894 Pro, ähnlich sein wird.
Bei Futuremark läuft seit einigen Tagen ein Counter herunter, welcher wohl den Release von 3DMark05 ankündigt. Futuremark leistete sich mit diesem Counter im übrigen einen kleinen Schabernack, indem dieser inzwischen schon mehrfach heruntergelaufen war, daraufhin das Release aber nicht startete, sondern einfach nur der führende Buchstabe des Counters (dessen Bedeutung nach wie vor unklar ist) ausgetauscht und dieser neu gestartet wurde. Nun denn, aktuell gibt es keinen führenden Buchstaben mehr, und so läßt sich davon ausgehen, das am Mittwoch um 15 Uhr 3DMark05 wohl wirklich der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.
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Die Entwicklung der Shader zu "4.0" (WGF)
In den letzten Jahren waren die Shader-Fähigkeiten der jeweiligen Grafikchips ein bestimmendes Thema, sowie ständige Fortschritte, welche in immer höheren Shader-Versionen resultierten, an der Tagesordnung. Unser Artikel skizziert diese Entwicklung, welche mit der kommenden Shaderversion 4.0 des DirectX-Nachfolgers WGF ihren (vorläufigen) Höhepunkt finden wird ... zum Artikel
News des 27. September 2004 |
The Inquirer vermelden das demnächst bevorstehende Release von WGF, ausgeschrieben Windows Graphic Foundation, dem Nachfolger von DirectX. Allerdings ist damit "nur" das Release der finalen 1.0 Spezifikation gemeint - und nicht der Markteintritt der Software als solches. WGF wird - zumindestens nach derzeitigen Planungen seitens Microsoft - sowieso nicht als extra Software erhältlich sein, sondern allein Windows Longhorn beiliegen (natürlich nicht ganz ohne den Hintergedanken, daß Windows XP somit zum "alten Eisen" und der Gamer "sanft" zum Umsteigen auf Longhorn gezwungen wird) ...
... Die finale Spezifikation ist somit erst einmal nur für Hardware- und Software-Entwickler interessant, welche ihre Produkte somit WGF anpassen können. Wobei speziell die Grafikchip-Entwickler sowieso schon länger recht detaillierte Informationen zu WGF vorliegen haben dürften, da diese schließlich an der Entwicklung von WGF beteiligt waren. Nach unserem Dafürhalten werden die kommenden NextGen-Chips in Form von ATi R520 und nVidia NV50 jedoch noch keine WGF-Kompatibilität aufweisen, weil diese sowieso erst mit dem Markteintritt von Windows Longhorn im Jahre 2006 (oder später) nutzbar sein wird. Erst die darauffolgende Generation in Form von R600 und NV60 wird wohl WGF-kompatibel sein und damit das Shader Model 4.0 unterstützen.
Wiederum The Inquirer berichten, daß auch nVidia an einem in .NET geschriebenen Treiber (konkret nur der Treiber-Oberfläche, denn der Treiber selber wird nie in .NET geschrieben werden, da .NET der direkte Hardware-Zugriff fehlt) arbeiten würden - und ziehen dabei als Begründung heran, daß Windows Longhorn .NET per default mitbringt. Dem muß jedoch widersprochen werden: Erstens gibt es eine klare Aussage von nVidia, daß die kommenden 70er Treiber noch kein .NET benötigen - und zum anderen muß die Programmierung von auf Longhorn lauffähiger Software nicht im Ansatz zwingend mit .NET geschehen. Insofern ist die ganze Sache eine ziemliche Spekulation seitens The Inquirer ohne realen Hintergrund.
Das Hardware-Mag macht auf eine 64-Bit GeForce 6600 seitens Club-3D aufmerksam. Selbst wenn die reguläre GeForce 6600 nur recht mäßig getaktet ist, dürfte auch in diesem Fall das limitierte 64-Bit-Speicherinterface die Spieletauglichkeit dieser Grafikkarte auf ein Minimum reduzieren. Zudem lohnt sich dieses Angebot auch vom Preis/Leistungsverhältnis nicht, denn dieselbe Grafikkarte mit 128-Bit-Speicherinterface kostet nur rund 10 Euro mehr. Insofern ist von dieser Karte, welche von Club-3D glücklicherweise recht eindeutig mit "Club-3D PC6600 64-Bit" bezeichnet wird, nur abzuraten.
Bei der ComputerBase ist mal wieder eine jener beliebten Präsentationen aufgetaucht, mit welchem sich die Hersteller wechselseitig versuchen "in den Dreck zu ziehen". Im gewöhnlichen sind diese Präsentationen zur internen Mitarbeiter-Motivation oder aber für die eigenen Geschäftskunden gedacht, wenn sie allerdings einmal an die Öffentlichkeit geraten, wird es in der Regel peinlich für die Verfasser, weil diese Präsentationen es mit der Wahrheit zumeist nicht sehr genau nehmen und in diesen auch allgemein gewöhnlich kein Blatt vor den Mund genommen wird. Im konkreten Fall handelt es sich um eine Anti-ATi-Präsentation von nVidia, in welcher sich der kalifornische Hersteller auf die Radeon 9250 sowie die Radeon X700 Serie des kanadischen Herstellers einschießt ...
... Während man der Argumentation bezüglich der Radeon 9250 noch halbwegs folgen kann, versteigert sich nVidia beim Fall der Radeon X700 Serie wieder einmal maßgeblich - wenn auch im Gegensatz zu früheren Präsentationen dieser Art diesesmal keine direkten Falschdarstellungen getätigt werden. Aber natürlich ist das Weglassen der einen Hälfte der Fakten (oder das Testen einer Raeon X700 Pro anstatt einer Radeon X700XT gegen eine GeForce 6600GT) in gewissem Sinne genauso eine Falschdarstellung ;-). Langsam sollte den Herstellern auffallen, daß solche Machwerke - wenn sie an die Öffentlichkeit geraten - die Seriosität des jeweiligen Verfasser gegenüber dem Endkunden doch jeweils arg in Mitleidenschaft ziehen - und sich somit eventuell sogar ein Minusgeschäft ergibt.
Ebenfalls etwas negativ-Werbung benötigt man wohl bei Intel, welche nach einer Meldung des Heise Newstickers mit der Keule des Markenrechts gegen den Betreiber von DVD-inside vorgehen und auf eine Verwechslungsgefahr mit dem Intel-Slogan "Intel inside" pochen. Scheint so, als wären die Versprechungen der Führungsebene von Intel, man wolle wieder zurück in ruhigeres Fahrwasser und damit wegkommen von Pleiten, Pech & Launchverschiebungen, nicht so ernst gemeint, als daß man sich nicht doch noch Zeit nehmen konnte für eine solch unnötige (und die eigenen Endkunden sicherlich genauso auch an Intel als seriöser Firma zweifelnden) Aktion.