News-Archiv 21. - 27. November 2005 (47. Kalenderwoche)
26./27. November 25. November 24. November 23. November 22. November 21. November
News des 26./27. November 2005 |
Passend zu unserem aktuellen Artikel über die derzeitige Entwicklung bei S3 Graphics gibt es seitens der chinesischen Webseite HKEPC (maschinelle englische Übersetzung) einen ersten Artikel zur neuen Mainstream-Lösung von S3, der Chrome S27. Dabei wurde diese Grafikkarte gegen die direkten Konkurrenten GeForce 6600 DDR2 und Radeon X1300 Pro gestellt, was aus preislicher Sicht absolut in Ordnung geht. Interessant ist der Punkt, daß die S3-Lösung von diesen drei Grafikkarten über die deutlich höchsten Taktraten von 700/700 MHz verfügt - bei der nVidia-Karte sind es 400/400 MHz, bei der ATI-Karte 600/400 MHz ...
... Da es ansonsten (fast) einen Gleichstand bei der Anzahl der Pixel-Pipelines (8 bei S3 und nVidia, 4 bei ATI) sowie dem Speicherinterface (128 Bit DDR bei allen drei Karten) gibt, sollten dies eigentlich beste Voraussetzungen für die neue S3-Karte sein. Allerdings scheinen die Pipelines der Chrome-S2X-Serie - in (schlechter) Tradition mit den früheren DeltaChrome- und GammaChrome-Chips - nach wie vor pro Takt und Pipeline nicht so gut wie die Angebote von ATI und nVidia zu sein, denn die Chrome S27 liegt zwar prinzipiell im Bereich von Radeon X1300 Pro und GeForce 6600 DDR2, gewinnt jedoch nur 4 von 24 Benchmarks, wovon zwei im 3DMark2001SE aufgrund des Alters des Testprogramms auch nicht wirklich zählbare Erfolge darstellen ...
... Allerdings erreicht die Chrome S27 zumindestens ein Ergebnis auf Augenhöhe der Radeon X1300 Pro bzw. subjektiv sogar noch etwas besser als diese, was als klarer Achtungserfolg zu werten ist: Immerhin wurde beide Karten zu einem ähnlichen Zeitpunkt gelauncht und haben eine ähnliche Preisvorstellung. Es bliebe zwar noch abzuwarten, was andere Tester zur Chrome S27 sagen, dennoch scheint S3 mit der Chrome S27 dem Markt diesesmal nicht wieder hinterherzuhinken. Wichtig und weiterhin noch ungeklärt ist jedoch die Frage, wie entsprechende S3-Karten nunmehr zum Käufer kommen sollen, denn noch hat sich kein bekannter Grafikkarten-Hersteller zu den neuen S3-Chips bekannt.
Wie die DigiTimes bestätigen, scheint man sich bei ATI derzeit schon auf einen Launch des R580-Chips gleich am Anfang des neuen Jahres vorzubereiten. Eine genauere zeitliche Positionierung des Launchs sowie die geplante Zeitspanne zwischen Launch und Auslieferung sind aktuell allerdings noch etwas unklar, insofern wäre die eventuelle Annahme, daß R580-Grafikkarten bereits im Januar im Handel sind, äußerst spekulativ und trifft wohl auch nicht zu. Davon abgesehen nannte die DigiTimes noch die schon bekannten 80nm Chips von ATI - mit allerdings einer Differenz ...
... So brachte man den Chip RV560 neu ins Gespräch, nannte dafür allerdings den RV506 nicht mehr. Dies macht es schwierig, diese Meldung korrekt zu deuten, schließlich könnte es sich hier auch um einen schlichten Übermittlungsfehler handeln und mit dem RV560 eigentlich der RV506 gemeint sein. Damit gibt es derzeit zwei Deutungsvarianten: Nach der ersten wird ATI den RV560 für das obere und den RV535 für das untere Mainstream-Segment bringen, zudem den RV505 für das untere LowCost-Segment. Nach der zweiten Deutung wird der RV535 für das Mainstream-Segment kommen sowie die Chips RV505 und RV506 für das untere Mainstream-Segment. Der einzige Unterschied zwischen RV505 und RV506 liegt dabei in den Fertigern: Der RV505 kommt von TSMC, der RV506 von UMC, womit ATI die Produktionslast bei diesen massenweise gefertigten Chips clever verteilen würde.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten darüber, daß die Workstation/Server-Variante Woodcrest der neuen Intel Prozessor-Architektur wohl gleich mit einem FSB1333 antreten wird. Bei der Desktop-Version Conroe ist aber weiterhin von FSB1066 auszugehen, auch wenn die Meldung natürlich nur bedeuten kann, daß auch bei Conroe diesbezüglich Raum nach oben hin sein dürfte. Wie die VR-Zone vermeldet, wird ATI CrossFire nun auch bei den mobilen Grafikchips ermöglichen. Ob es - ähnliche wie bei nVidias SLI - hierbei zu einem realen Einsatz im Mobile-Markt kommen wird, bleibt allerdings stark abzuwarten, schließlich gehen zwei Grafikchips in einem Notebook schon ziemlich in Richtung Overkill. Bei Technology Review geht man hingegen der Idee eines globalen Speichersystems nach, welches im Sinne eines Backup-Systems für persönliche (natürlich verschlüsselte) Daten sicherlich nicht uninteressant sein dürfte. Allerdings dürfte ein solches System noch weit in der Zukunft liegen, denn davor steht die Lösung nahezu unzähliger Sicherheitsprobleme an, ohne welche niemand Vertrauen in ein solches System setzen wird.
News des 25. November 2005 |
Die ComputerBase berichtet von einer vollständig passiv gekühlten GeForce 7800 GT seitens Asus, der "EN7800GT Top Silent". Diese Karte dürfte damit das klare Spitzenprodukt bei passiv gekühlten Grafikkarten darstellen, bisherige passiv gekühlten Grafikkarten reichen bis Radeon X800 XL sowie GeForce 6800 GT. Die Asus EN7800GT Top Silent soll mit Taktraten von 420/500 MHz (sogar 20 MHz mehr Chiptakt als GT-Standard) im Dezember für ca. 450 Euro erscheinen, was einen Mehrpreis von rund 100 Euro gegenüber Standard-Versionen der GeForce 7800 GT bedeutet.
Auf ATI-Seite gibt es hingegen Neuigkeiten zur Radeon X1800 XT-PE, der möglicherweise geplanten neuen Top-Variante der X1800-Serie. Wie Hard Tecs 4U vermelden, ist das Erscheinen dieser neuen Karte nunmehr äußerst unsicher, womöglich beruhen sogar die ursprünglichen Meldungen zu dieser Karte auf einer falschen Annahme. Real scheint dagegen zu sein, daß ATI die Taktfrequenzen der Radeon X1800 XT freigegeben hat - bis auf maximal 700/800 MHz, default sind 625/750 bei dieser Karte. Erstens einmal wäre dies ein sehr ungewöhnlicher Schritt im HighEnd-Markt, wo die Grafikchip-Entwickler für gewöhnlich alle Zügel in der Hand halten und ab Werk übertaktete Karten zwar vorkommen, aber doch eher selten sind ...
... Noch zu früheren Zeiten hat ATI im übrigen diesbezüglich sogar sehr strenge Regeln gegen Übertaktungen ab Werk für die Grafikkarten-Hersteller aufgestellt: Die sich nicht daran haltenden Hersteller mussten dann schon große Abnehmer von ATI-Chips sein, um damit ohne "Abmahnung" seitens ATI durchzukommen. Zum anderen könnte diese Taktfreigabe bis 700/800 MHz bei der Radeon X1800 XT durchaus die Grundlage für die Meldungen zur Radeon X1800 XT-PE gewesen sein. In diesem Fall wäre des Rätsels letztliche Lösung, das es zwar keine Radeon X1800 XT-PE geben wird, dafür aber Radeon X1800 XT Karten mit Taktraten bis zu 700/800 MHz - und das sogar mit offiziellem Segen von ATI :).
Zu den Massen-Strafanzeigen gegen P2P-Nutzer, die angeblich das Spiel "Earth 2160" von Zuxxez über diverse Tauschbörsen verbreitet haben, hatten wir bereits mehrfach berichtet: Am 7. September, dem 25. September sowie am 29./30. Oktober. Der Heise Newsticker berichtet nun über eine neue Wendung in diesem Fall, welche durchaus überraschend kommt: Denn nachdem die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zuerst an die Verdächtigen Anschreiben verschickt hatte, in welchem diese sich gegen Zahlung einer Geldsumme (zwischen 50 und 500 Euro je nach Schwere, eine sogenannte "vereinfachten Verfahrenserledigung") die Einstellung des jeweiligen Strafverfahrens sozusagen "erkaufen" konnten, wurden bei den verbliebenen Verdächtigen nun erste Hausdurchsuchungen durchgeführt ...
... Ob sich das die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wirklich reiflich überlegt hat, ist jedoch schwer zu bezweifeln. Zwar ist Urheberrechtsverstoß kein Kavaliersdelikt, aber dennoch auch kein Verbrechen, welches mit mehrjährigen Haftstrafen bedroht wird, wie es die Propaganda der MAFIA glauben machen will. Bei allem Eifer der Strafverfolger ist auch immer die Verhältnismäßigkeit (und damit auch die Kosten für den Steuerzahler) zu bedenken: Urheberrechtsverletzungen in dieser "privaten" Größenordnung werden zumeist nicht einmal verhandelt, sondern schlicht mit Ordnungsgeld belegt. Für solch schwerwiegenden Vergehen gleich die Kavallerie zu rufen, ist "etwas" übertrieben und womöglich auch nicht bis zum Ende durchdacht ...
... Denn ein was ist jetzt schon sicher: Der Gewinner der ganzen Affäre ist die schweizer Firma Logistep, welche für Zuxxez die P2P-Netze nach möglichen Urheberrechtsverletzern durchsuchte. Da deren in Deutschland bisher so nicht benutzte Methode einigen Erfolg verspricht, könnte Logistep künftig wohl noch viel mehr Aufträge von Firmen der Musik-, Film- und Software-Branche bekommen. Was dann wiederum zum Bumerang für die deutschen Strafverfolger werden könnte: Denn wer will schon bei womöglich zehntausenden Nutzern Hausdurchsuchungen anordnen - und wer will das alles bezahlen bei Verfahren, wo die zu erwartenden Bußgelder noch nicht einmal die Portokosten decken dürften? ...
... Insofern bleibt abzuwarten, wie lange da mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden wird. Schon allein im Fall der zehntausenden Strafanzeigen gab es nach kurzer Zeit deutlichen Gegenwind durch die Staatswanwaltschaft, welche vom Gesetzgeber Mindestgrenzen für eine Bearbeitung haben wollte, um nicht unter Bagatellanzeigen zu ersticken. Auch die Polizei hat sicherlich besseres zu tun, als bei Bagatellstraftaten jedesmal eine aufwendige Hausdurchsuchung samt aufwendiger Durchforstung der gefundenen Datenträger vorzunehmen. Für den Augenblick gilt es allerdings festzuhalten, daß dies die derzeitige Praxis der bundesdeutschen Behörden ist - worauf sich der geneigte Tauschbörsianer einstellen und dementsprechend besser die Finger von urheberrechtlich geschützten Material lassen sollte.
Shortcuts: Die PC Games Hardware berichten von einer GeForce 7800 GTX 512MB seitens eVGA, die gleich mit 600/900 MHz anstatt der standardisierten 550/850 antritt. Hard Tecs 4U berichten hingegen von einer neuen Idee seitens ATI, mit welcher man in Laptops gehörig Strom sparen will: Dazu soll man zwischen der extra Grafikkarte und dem integrierten Grafikchip des Mainboards hin- und herschalten können, wobei letzteres unter 2D sicherlich ausreichend ist, aber gehörig Saft sparen dürfte. Und letztlich berichtet der Heise Newsticker noch zum geplanten Erscheinungstermin von Windows Vista. Microsoft will das neue Betriebssystem offenbar im August 2006 fertigstellen, die Markteinführung könnte es demnach im Oktober 2006 geben.
News des 23. November 2005 |
Was nVidia mit der 512-MB-Version der GeForce 7800 GTX kann, kann ATI natürlich schon längst: Im Kampf um den absoluten Performance-Thron die letzten Taktreserven zu mobilisieren und nur kurz nach der Vorstellung einer neuen schnellen HighEnd-Grafikkarte gleich noch eine noch schnellere nachschieben ;). Denn wie Golem berichten, plant ATI offenbar doch eine direkte Antwort auf die vorgenannte GeForce 7800 GTX 512MB in Form einer PE-Version der Radeon X1800 XT, ergo einer Radeon X1800 XT-PE. Technische Daten und eine Preisvorstellung gibt es noch nicht, aber vermutlich benötigt ATI keinen wirklich großen Taktsprung bei der Radeon X1800 XT-PE, um die GeForce 7800 GTX 512MB zu erreichen, schließlich liegen jene Karte und die Radeon X1800 XT nicht wirklich weit auseinander ...
... Inwiefern es jedoch überhaupt Sinn macht, noch eine weitere HighEnd-Lösung aufzulegen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Eine Radeon X1800 XT-PE dürfte dann vermutlich wie schon die genannte nVidia-Karte mit über 600 Euro in den Markt gehen, womit der potentielle Kundenkreis doch arg überschaubar bleibt. Außerdem wird zum Jahresanfang schon der R580-Chip vorgestellt werden, entsprechende Grafikkarten werden dann vermutlich nochmal eine Schippe oben drauf legen. In dieser Situation jetzt noch eine Radeon X1800 XT-PE zu planen, ist schon sehr gewagt, immerhin dürfte es bis zu deren Markteintritt auch noch ein paar Tage (Wochen?) dauern.
Die ComputerBase hat hingegen erste Daten zur kommenden neuen LowCost-Lösung seitens nVidia, der GeForce 7200 auf Basis des G72-Chips. Daten zur Pipeline-Anzahl hat man zwar noch nicht, aber da das Speicherinterface wie schon beim Vorgänger-Chip NV44 (GeForce 6200) weiterhin bei nur 64 Bit DDR bleiben wird, ist es eher unwahrscheinlich, daß nVidia dem G72 mehr als 4 Pixel-Pipelines spendiert hat. Diese Nachteile wird man mit Taktraten von ungefähr 450/525 MHz auszugleichen versuchen, aber dennoch wird nVidia damit den G72-Chip nur am unteren Ende des LowCost-Segments plazieren können ...
... Fairerweise muß man dazusagen, daß dies aber wohl Absicht sein dürfte (wie schon beim NV44) - in diesem Punkt unterscheiden sich schlicht die aktuellen Philosophien von ATI und nVidia: Während ATI mit dem RV515 (Radeon X1300 Serie) sowohl den OEM-Markt als auch den Markt der Sub-100-Dollar-Grafikkarten bedient, soll der G72 wie schon der NV44 wohl allein in Richtung des OEM-Marktes gehen. Für das Sub-100-Dollar-Segment wird dann bei nVidia wieder die kleinste Ausführung des Mainstream-Chips herhalten müssen: Derzeit ist das der NV43 (GeForce 6600 Serie), zukünftig wird das womöglich der G73-Chip (vermutlich GeForce 7600 Serie) sein.
In Bezugnahme auf den zweiten Teil unseres Artikels zum Einfluß des Sounds auf die 3D-Performance wollen wir noch eine rein praktische Erfahrung nachtragen: Wie in dem Artikel beschrieben, schränken neuere Realtek-Treiber die Anzahl der gleichzeitig nutzbaren Stimmen ein und holen somit einiges an Performance heraus. Die geringere Anzahl an gleichzeitig nutzbaren Stimmen ist erst einmal eine eher abstrakte Größe, allerdings kann diese künstliche Limitierung des Treibers auch zu absolut praktischen Einschränkungen führen. So waren bei GTA: San Andreas deutlichste Unterschiede zwischen den Treiber-Versionen mit vollen und denen mit eingeschränkter Stimmenanzahl festzustellen ...
... Von GTA: San Andreas war bereits bekannt, daß das Spiel einen sogenannten "Gewitter-Bug" hatte: Während der Fahrt durch ein Gewitter setzten die anderen Sounds (Radio, Fahrtgeräusche) teilweise komplett aus. Dies sollte durch den Patch 1.01 beseitigt sein, auf einem Realtek AC'97 Codec war dieser Bug jedoch auch mit diesem Patch noch deutlich existent. Doch nach dem Ersatz des ursprünglich eingesetzten neueren Realtek-Treibers durch die auch in unserem vorgenannten Artikel benutzte Treiber-Version 3.59, welche die volle Stimmen-Anzahl bietet, verflüchtigte sich dieses Problem komplett. Womit man durchaus sagen kann, daß eine Treiber-seitige Limitierung der Stimmenanzahl nicht nur (schwer zu beweisende) Nachteile bei der Soundqualität nach sich ziehen, sondern eben auch im kompletten Weglassen einzelner Soundteile gipfeln kann.
Shortcuts: Die X-bit Labs berichten über die weitere Entwicklung beim AMD Mobile-Prozessor Turion 64, welcher nächstes Jahr mit DualCore und DDR2-Speicherinterface antreten wird. Der Tech Report hat einen ersten Artikel zum VIA KT900, in welchem sich der neue Chipsatz für Athlon 64 Prozessoren sehr vernünftig präsentierte. Allerdings werden entsprechende Mainboards erst im neuen Jahr in den Handel gelangen, da VIA laut einer Meldung der DigiTimes größere Kontingente erst im ersten Quartal 2006 ausliefern wird. Und letztlich berichtet der Planet 3DNow! noch ein wenig zum M1697-Chipsatz von ULi, dem Nachfolger des M1695.
News des 22. November 2005 |
Eine neue Informationslage zum Thema von AGP-Versionen der Radeon X1800 ergab sich nach einem Gespräch von unserer Seite mit einigen Grafikkarten-Herstellern. So spricht gegen AGP-Versionen der Radeon X1800 erstens der Punkt, daß der Umsatz von AGP-Ausführungen von HighEnd-Grafikkarten in den letzten Monaten rapide abgenommen hat. Somit sehen die Grafikkarten-Hersteller schlicht keinen Markt mehr bei HighEnd AGP-Lösungen. Das bedeutet nicht, daß es dort nicht eventuell doch noch einen kleinen Markt gibt (gerade in unserem Forum beschweren sich viele Anwender, daß es weder GeForce 7800 noch Radeon X1800 auf AGP gibt), allerdings ist dieses nicht aus den aktuellen Umsatzzahlen heraus ableitbar ...
... Der zweite Punkt hat es jedoch in sich: Und zwar wird die Radeon X1800 Serie als relativ kurzfristiges Geschäft angesehen, das Herausbringen von AGP-Versionen würde sich aufgrund dessen nicht lohnen. Dies kann nur bedeuten, daß ATI dann doch wieder mit dem R520-Refreshchip R580 schon recht fortgeschritten ist und daß dieser womöglich direkt zum Jahresanfang vorgestellt werden wird. Ob es von diesem AGP-Versionen geben wird, ist allerdings genauso ungewiß, immerhin senkt jeder weitere verstreichende Monat die Chancen auf neue AGP-Grafikkarten. Womöglich wird es AGP-Grafikkarten demnächst nur noch im LowCost- und Mainstream-Segment geben, dort ist der Absatz unseren Informationen nach weiterhin gut ...
... Auf nVidia-Seite muß allerdings gesagt werden, daß dort das Argument der Kurzlebigkeit aller Vermutung nach nicht greift. Zwar ist derzeit noch nicht ganz klar, ob nVidia auf den R580 reagieren wird - dies hängt entscheidend davon ab, wieviel schneller dieser werden wird. Aber zumindestens steht ein Nachfolger der GeForce 7800 GT/GTX noch nicht direkt vor der Tür, insofern würden allerhöchstens geringe Umsätze von AGP-Grafikkarten im HighEnd-Segment gegen neue AGP-Karten sprechen. Gerade aber die GeForce 7800 GT, welche mit Straßenpreisen von 350 Euro derzeit schon ein wenig in Richtung Mainstream tendiert (und natürlich in den nächsten Monaten ja immer nur noch günstiger werden wird), würde sich für eine AGP-Ausführung eignen - mit dieser Karte auf AGP könnte der ideale Mix aus Mainstream (gute Absatzschancen für die Hersteller) und HighEnd (hohe Leistung zur Freude der Kundschaft) gefunden werden.
Wir hatten vor einigen Tagen schon einmal die GeForce 7800 GS genannt, diese neue Karte auf Basis des G70-Chips wird nun von AnandTech bestätigt, die ein frühes Testsample dieser Karte vorliegen haben. Die GeForce 7800 GS scheint dabei als Ablösung der bisherigen 16-Pipelines-Karten GeForce 6800 GT/Ultra gedacht zu sein und bietet ihrerseits ebenfalls 16 Pixel-Pipelines mit den Taktraten von 375/500 MHz, was in der Mitte zwischen GeForce 6800 GT (350/500 MHz) und GeForce 6800 Ultra (400/550) liegt. Durch die Verbesserung des G70-Chips sollte die Leistung jedoch etwas überhalb des Niveaus der GeForce 6800 Ultra liegen ...
... AnandTech bestätigen dies indirekt, indem sie nach ersten Messungen die Leistung der GeForce 7800 GS ungefähr auf dem Niveau der Radeon X1800 XL einordnen. Mal schauen, welche Preisvorstellung nVidia bei der GeForce 7800 GS hat, hier könnte sich ein recht interessantes Produkt anbahnen. Ob das von AnandTech natürlich ebenfalls versuchte Freischalten der deaktivierten 8 Pixel-Pipelines allerdings jemals funktionieren wird, bleibt stark abzuwarten - nVidia hatte auch schon bei der GeForce 7800 GT einen neuen Schutz eingeführt, mittels welchem man zwar die physikalisch vorhandenen Quads einzeln freischalten konnte, davon aber nie mehr funktionierten, als wie die Karte spezifiziert war. Natürlich wäre eine GeForce 7800 GS mit 16 Pixel-Pipelines, die man einfach auf 24 freischalten kann, toll - aber darauf sollte man besser nicht spekulieren, so lange keine Freischaltungs-Erfolgsmeldungen vorliegen ...
... Davon ganz abgesehen scheint nVidia nun die Grafikchips NV40 bzw. NV45 endgültig in Rente zu schicken. Die GeForce 6800 GS als neues Angebot im Mainstream-Markt basiert schon ausschließlich auf dem NV42-Chip, welcher nur 12 Pixel-Pipelines hat. Alle Grafikkarten darüber hinaus (mit 16 und mehr Pipelines) sollen zukünftig wohl generell auf dem G70-Chip basieren: GeForce 7800 GS mit 16, GeForce 7800 GT mit 20 und GeForce 7800 GTX mit 24 Pixel-Pipelines. Damit einhergehen dürfte dann eine "Ausmistung" des dato ein wenig unübersichtlichen Angebots: Die GeForce 6800 LE ist derzeit sowieso schon kaum noch zu bekommen, GeForce 6800, GeForce 6800 GT und GeForce 6800 Ultra dürften in den nächsten Wochen langsam vom Markt verschwinden.
Bei Golem und dem Heise Newsticker hat man sich erneut mit dem laut bundesdeutschen Koalitionsvertrag angestrebten "Verbot von Killerspielen" beschäftigt, wobei selbst aus den Koalitionsparteien sehr widersprüchliche Aussagen zum Thema kommen. Allerdings kann man leider wohl kaum von Entwarnung zu sprechen, wenn einige Politiker aus den Koalitionsparteien die einmal getroffenen Aussagen wieder zu relativieren versuchen: Entscheidend dürften in diesem Punkt kaum rationale Argumente sein, sondern eher, was die Politik mit einem Verbot gewinnen kann - und das ist in diesem Fall durchaus die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung ...
... Laut einer Umfrage des Spiegels sind 83 Prozent aller befragten Personen für ein "Verbot von gewaltätigen Computer und Videospielen wie Counter-Strike zum Schutz von Kindern und Jugendlichen" (wobei uns interessieren würde, wieviele von den befragten Personen bei der Fragestellung wussten, das dieses Verbot dann auch für Erwachsene gelten würde). Zwar ist diese Umfrage nicht wirklich repräsentativ, aber in ihrer Tendenz doch absolut eindeutig. Und basierend auf solchen Werten kann man sich in Berlin an einer Hand abzählen, daß selbst wildester Aktionismus gegenüber "Killerspielen" immer Punkte gegenüber dem Wahlvolk bringt. Und genau aus diesem Punkt sind die diesbezüglichen Forderungen des Koalitionsvertrages auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern man muß sich vielmehr darauf vorbereiten, daß hier über kurz oder lang etwas passieren wird.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten zum einen von einer Radeon X1800 XT seitens Asus, die ab Werk gleich mit 670/800 MHz anstatt der standardmäßigen 625/750 MHz antreten wird. In einer anderen Meldung derselben Seite wird auf den von VIA nun offiziell vorgestellten K8T900 Mainboard-Chipsatz für Athlon-64-Prozessoren hingewiesen. Dieser unterstützt nun auch zwei Grafikkarten, wobei es eher unsicher ist, daß ATI und nVidia mit ihren MultiGrafikkarten-Verfahren Gebrauch von dieser Möglichkeit machen bzw. diese neue Plattform unterstützen werden. Und letztlich berichtet noch der Heise Newsticker darüber, daß die Abmahnung wegen der Nutzung eines geschützten Markennamens als Nickname in einem Forum in aller Deutlichkeit von einem deutschen Gericht abgeschmettert wurde :).
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Die aktuelle Entwicklung bei S3 Graphics
Seit der Vorstellung des Columbia-Designs in Form des DeltaChrome bis zum heutigen Tage ist es schon rund zwei Jahre her. Seit der CeBIT 2005 hat S3 Graphics nun den Columbia-Refresh namens GammaChrome zur Marktreife gebracht und kürzlich erst dessen erneuten Refresh in Form der Chrome-2X-Serie angekündigt. Dieser Artikel soll zeigen, was sich seit dieser Zeit bei S3 getan hat und wie es mit dem Grafikchip-Entwickler mit dem Anspruch der dritten Macht im Markt weitergehen soll ... zum Artikel