News-Archiv 6. - 12. Februar 2006 (6. Kalenderwoche)
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News des 11./12. Februar 2006 |
Wie S3 Graphics mittels einer Pressemitteilung informieren, sind Chrome S27 Grafikkarten nun über den US-amerikanischen Versender Newegg verfügbar. Es handelt es sich hierbei um original S3-Karten (gefertigt aber wahrscheinlich doch von Digicool), die 128-MB-Version steht dabei mit 98 Dollar und die 256-MB-Version mit 128 Dollar zu Buche, die Preise sind aber wie üblich ohne Mehrwertsteuer angegeben. Allerdings liefert Newegg derzeit sowieso nicht außerhalb die Vereinigten Staaten, wobei hierbei die Transportkosten (15-30 Dollar) sowie die Einfuhr-Umsatzsteuer (16 Prozent) die Sache sowieso eher unrentabel machen würde.
Der Heise Newsticker berichtet über einen neuen Anlauf der Medienindustrie, die eigenen Probleme selbstverschuldet noch zu vergrössern: So bringt die Film-DVD "Mr. & Mrs. Smith" seitens Kinowelt einen neuen "Kopierschutz" mit sich, welcher die in einem PC-System vorhandenen Brenner beeinträchtigt. In diversen Foren wird gar von der darauffolgenden Nichtansprechbarkeit der Brennern gesprochen, wobei der Heise Newsticker bei seinen Recherchen "nur" deutlich verlangsamtes Brennen bzw. konsequente Fehlbrände feststellen konnte. Interessant ist auch die Deinstallationsroutine des Kopierschutzes, welche sich nur unter Angabe einer funktionierenden Mail-Adresse und mit stehender Internet-Verbindung durchführen läßt. Nun, gut, gemäß einer weiteren Meldung des Heise Newstickers hat dies der koreanische Hersteller des Kopierschutzes inzwischen geändert, man kann nun den Kopierschutz auch ganz problemlos entfernen ...
... Ironischerweise läßt sich der Kopierschutz sowieso auf ganz banalem Wege aushebeln: Wenn er einfach nicht installiert wird, so verfügt zumindestens vorgenannte Film-DVD über keinen weiteren Kopierschutz wie CSS, kann also problemlos mit Boardmitteln angesehen (und auch kopiert) werden. Wo dann der Sinn des ganzen Kopierschutzes sein soll, muß Kinowelt noch erklären: Eine Verhinderung von illegalen Kopien wird mit diesem Modell sicherlich nie erreicht werden können, allerdings ärgern sich sicherlich einige der zahlenden Kunden über Probleme mit ihren Brennern im PC - und stellen sich die Frage: Wieso für Ärger dann auch noch Geld bezahlen - wenn es die Raubkopierer ganz ohne Ärger und ganz ohne Geld bekommen? (PS: Das ist kein Aufruf zum Raubkopieren, sondern ein Denkanstoß für Kinowelt & Co.)
Zwar titelt die Telepolis, das "biometrische Daten der Bundesbürger für die Wirtschaft" eine Ente sei, allerdings ist die Sache nach Studium des anschließenden Textes dann doch nicht so einfach von der Hand zu weisen: Sicherlich ist die Überlegungen seitens des Bundesinnenministeriums, zur Finanzierung der biometrischen Ausweise für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland zukünftig auf das Verkaufen von Personendaten an die Wirtschaft zurückzugreifen, bis dato nur im Stand eines "Denkmodells" anzusehen, dennoch kann gelten: Erstens einmal ist der Weg vom Denkmodell bis zur Gesetzesvorlage bei solcherart Projekten, die kaum in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden, manchmal arg schnell zurückgelegt ...
... Zudem gilt, daß es deutlich schwieriger ist, eine fertige Gesetzesvorlage zu stoppen, da diese dann teils schon aus Prinzip von den beteiligten Parteien durchgedrückt wird. Wirklich verhindern kann man etwas eigentlich nur in eben der Phase, wo es nur ein Denkmodell ist. Und zweitens muß sich - selbst wenn es sich nur um ein Denkmodell handelt - die Frage gestellt werden, welchen Geistes Kinder diejenigen sind, die sich so etwas ausgedacht haben: Die dem Staat mittels der Ausweispapiere übergebenen Daten sind faktisch "hoheitlicher" Natur, mit dem Ausverkauf dieser Daten würde der Staat selber seine hoheitlichen Aufgaben und Pflichten in eklatanter Art und Weise verletzten. Jegliches Nachdenken über eine solche Art der Finanzierung - von Seiten auf das Grundgesetz vereidigter Ministerialbeamter - verbietet sich damit automatisch, ganz egal ob erst nur Denkmodell oder schon Gesetzesvorlage.
Shortcuts: Bei Au-Ja! gibt es ein feines Roundup externer Datenspeicher, welche die komplette Bandbreite von nur wenigen Gigabyte großen Minispeichern bis hin zu 250-GB-Riesen abdeckt. Die Telepolis berichtet von einem neuerlichen Versuch, sich Smileys patentieren zu lassen. Laut dem Heise Newsticker wird Halo 2 für den PC exklusiv nur unter Windows Vista erscheinen - was natürlich keinerlei technischen Hintergrund hat, da Halo 2 als Spiel der originalen Xbox sogar mit DirectX8-Hardware zusammenlaufen sollte. Aber natürlich braucht Microsoft exklusiven Kontent für Windows Vista, ganz egal ob die Exklusivität dann nur durch künstliche Angebotsverknappung erreicht wird ;). Und letztlich haben Bit-Tech noch einen Artikel, welcher sich ansieht, wo einige der wichtigsten Hardware- und Software-Firmen in der Welt so residieren.
News des 10. Februar 2006 |
Wie der Heise Newsticker in Berufung auf im Forum von HKEPC aufgetauchten AMD-Dokumenten berichtet, wird es 65nm Prozessoren seitens AMD erst im Jahr 2007 geben, auch wenn die Massenfertigung dieser (gemäß früheren Berichten) bereits zum Ende des Jahres 2006 starten wird. Interessant ist die Angabe der insgesamten Bandbreite der kommenden Sockel-M2-Prozessoren: Man gibt hier laut der anscheinend originalen AMD-Dokumente 18,7 GB/sec an, welche sich aus dem HyperTransport-Link mit 8 GB/sec (bei 1 GHz HyperTransport-Bus, Up- und Download allerdings zusammengezählt) und der Bandbreite der benutzten RAMs zusammensetzt: Bei 18,7 GB/sec geht AMD also von DDR2/667 als Speicher aus, welcher die restlichen 10,7 GB/sec an Bandbreite aufweist. Mit dem DDR2-Speicherinterface der kommenden Sockel-M2-Prozessoren sollte zwar eigentlich auch DDR2/800 möglich sein, aber AMD hat hier offenbar einen Mittelweg aus Preis und Performance gewählt, womit höhere Speichersorten als DDR2/667 dann Übertaktern vorbehalten bleiben werden.
Der Tech Report hat einen Nachtrag zum eigenen Review des Intel Pentium Extreme Edition 955: Bei diesem hatte die Webseite seinerzeit ein Temperaturproblem unter Last festgestellt, woraus resultierend sich der Prozessor ständig herunter- und dann wieder hochtaktete. Mit einem neuen Reviewer's Kit mit neuem Mainboard und neuem Prozessor-Kühler (beides auf "production level", sprich dieses wird so in den Markt gehen) erledigte sich das Problem, allerdings beschrieb der Tech Report den nun mitgelieferten Intel-Kühler als signifikant lauter als alles, was sie in den letzten Jahren so getestet haben (62,6 dB auf einen Fuß Entfernung) und empfehlen deutlich den Griff zu anderen am Markt verfügbaren Kühlern.
Shortcuts: Mal wieder was neues zu den Bitboys haben Golem zu vermelden: Danach hat der finnische Entwickler seitens Nokia eine Finanzspritze erhalten, welche allerdings dazu dienen soll, die derzeitigen Entwicklungen der Bitboys im Bereich der Handy-Grafikchips weiter voranzutreiben. Eine Weiterführung der früheren Entwicklungen an Desktop-Grafikchips ist damit weiterhin nicht in Sicht. Wie die ComputerBase berichtet, stellt Festplattenhersteller Maxtor nun Firmware-Updates seiner SATA2-Platten zur Verfügung, welche die bisherigen Probleme jener Platten im SATA2-Mode unter nForce4-Chipsätze beheben sollen ...
... Im nV News Forum gibt es eine hübsche Zusammenfassung, was diverse Webseiten zum Thema Radeon X1900 XTX CrossFire vs. GeForce 7800 GTX 512MB SLI so gebencht haben. Allerdings umfassen die Benchmarks nur "gewöhnliches" 4x Anti-Aliasing - daß die Situation unter Super AA vs. SLI-AA ganz anders ausschaut, haben wir hier bereits berichtet. Und letztlich noch eine kleine Korrektur zu den News des Dienstags: Wir schrieben dort, daß es keine All-in-Wonder-Karte auf Basis der Radeon X1800 geben würde - was allerdings völlig falsch ist. Es gibt in der Tat eine All-in-Wonder X1800 XL (500/500 MHz - genau wie die Radeon X1800 XL), welche sowohl beim PreisRoboter als auch beim Geizhals gelistet und größtenteils auch lieferbar ist.
News des 8. Februar 2006 |
Nachzutragen zu den News des Montags wäre noch der Punkt, daß es (unter diesem Namen) kein DirectX10 geben wird - die Sache wird sich nun schlicht Direct3D 10 nennen. Auch der lange geplante Name Windows Graphics Foundation aka WGF ist vom Tisch, warum auch immer hat sich Microsoft dazu entschlossen, der immerhin nur unter Windows Vista verfügbaren neuen Grafikschnittstelle keinen eigenen Namen zu geben, sondern es bei der Fortführung des schon zu 3dfx-Tagen existierenden Direct3D-Nummernschemas zu belassen. Dabei werden die weiteren zu DirectX gehörenden Komponenten offenbar von DirectX 9.0c übernommen und allgemein als "DirectX" (ohne Nummerierung) weitergeführt, das DirectX für Windows Vista wird dann eben halt Grafikkarten-seitig nicht nur Direct3D 9, sondern auch Direct3D 10 enthalten.
Eine kleine, aber bemerkenswerte Information beim Heise Newsticker präzisiert das Wissen über die die Verlustleistung bei Prozessoren und deren Caches: So verbraucht der 16 MegaByte große Level3-Cache des für Jahresmitte geplanten Server-Prozessors Tulsa von Intel nur ganze 12 Watt der satten 165 Watt gesamten Verlustleistung des Prozessors. Zwar wird Intel in diesem Fall zur Senkung des Stromverbrauchs dem genannten Level3-Cache sogar eine eigene Spannungsversorgung spendieren, dennoch läßt sich aus dieser Angabe sicherlich ganz gut ableiten, daß die großen Level2-Caches heutiger Prozessoren kaum wesentlich zur Verlustleistung dieser beitragen - diese kommt in erster Linie durch die (viel kleinere Anzahl an) "Logik-Transistoren" zustande ...
... In diesem Zusammenhang sei uns zudem eine Aktualisierung zu den News des 9. Januar gestattet, welche sich u.a. um diese "Logik-Transistoren" drehten: Den dortigen Ausführungen ist noch nachzutragen, daß die festgestellten Unterschiede in der Anzahl von verbauten "Logik-Transistoren" zwischen technisch eigentlich gleichen Prozessoren natürlich auch zum erheblichen Teil von der jeweils eingesetzten Redundanz abhängen können. Mit redundanten Schaltungen in den Caches verhindern die Prozessorenhersteller, daß ein einzelner Produktionsfehler in den Caches den Prozessor zum Sondermüll macht - und unterschiedliche Cores, selbst mit ansonsten gleicher Architektur, können natürlich einen unterschiedlich hohen Grad an redundanten Schaltungen haben. Insbesondere bei Prozessoren mit großen Caches dürfte der Prozentsatz an redundanten Schaltungen nach oben gehen, da bei steigender Cache-Größe der Anteil des Caches an der gesamten Die-Fläche immer weiter zunimmt.
Bezüglich des Urheberrechts passieren derzeit reichlich überraschende Dinge bei unserem großen westlichen Nachbar: Wie Golem berichten, wurde in Frankreich kürzlich ein Tauschbörsianer freigesprochen, welcher immerhin 1212 Dateien ohne Lizenz auf seinem Rechner hatte, die anscheinend zudem auch im P2P-Netz von KaZaA zum Download angeboten wurden. Nach Ansicht der Richter würde dies jedoch noch unter das Recht auf Privatkopie des französischen Urheberrechts fallen. Ingesamt gesehen scheint in Frankreich derzeit eine interessante Gegen-Stimmung gegen die Allmachtansprüche vor allem der Musikindustrie aufgekommen zu sein, welche teils bis in Regierungskreise hinauf geht ...
... Wirklich interessant wird es aber erst dann werden, wenn die Franzosen beginnen, die nächsten Urheberrechts-Direktiven der Europäischen Union ins nationale Recht umzusetzen - in diesen wird von so viel Freizügigkeit dann keine Spur mehr sein. Dann könnte es zur gleichen Situation kommen, wie wir sie selber vor einiger Zeit mit einem bundesdeutschen Ministerium erleben durften, welches uns klarmachte, daß unsere Einwände gut und richtig seien, das Ministerium aber sowieso nur Erfüllungsgehilfe sei und die Gesetze in dem Sinne in Brüssel gemacht werden würden - dies nebenbei auch als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an diejenigen unser schweizer Leser mit der Tendenz zur EU-Mitgliedschaft ;).
News des 7. Februar 2006 |
Einige Reviews gibt es mittlerweile auch zur ATI All-in-Wonder X1900, der All-in-Wonder-Ausführung des R580-Chips (Liste der Artikel). Normalerweise wäre die Karte nur für User interessant, welche die Zusatzfunktionen einer All-in-Wonder-Karte auch nutzen wollen, aber andererseits stellt die All-in-Wonder X1900 auch so etwas wie die Abrundung der X1900-Serie nach unten hin dar: Vom 3D-technischen Design her völlig gleich zu Radeon X1900 XT und XTX, jedoch mit Taktraten von 500/480 MHz (Radeon X1900 XT: 625/725 MHz), nur 256 MB Speicher und als einzige der neuen Radeon-X1900-Karten regulär im SingleSlot-Design antretend, kostet die All-in-Wonder X1900 laut Liste immerhin 50 Dollar weniger als die Radeon X1900 XT ...
... Dies mag aufgrund des Takt- und Speicherunterschieds wenig erscheinen, aber eingerechnet der All-in-Wonder-Funktionalität ist dies schon ein durchaus griffiges Angebot. Bei der Performance muß man allerdings aufgrund der vorgenannten Taktraten ein paar Abstriche hinnehmen: Es sind doch runde 30 Prozent, die an Leistung zur Radeon X1900 XT fehlen. Sogar zur Radeon X1800 XT fehlen noch runde 10 Prozent - aber auch die ist mit 625/750 MHz erheblich höher getaktet als die All-in-Wonder X1900. Zumindestens bei der reinen Shader-Leistung gemäß ShaderMark liegt die All-in-Wonder X1900 dann wieder leicht vor der Radeon X1800 XT. Auch kann die All-in-Wonder X1900 aufgrund ihrer niedrigen default-Taktraten eine besonders gute Übertaktungsfähigkeit ins Feld führen, so ging es bei Bytesector von 500/480 auf immerhin 590/684 MHz hinauf ...
... Insgesamt gesehen reicht es natürlich kaum, um den eigentlichen Spiele-Karten Radeon X1900 XT (deutlich schneller) bzw. Radeon X1800 XT (etwas schneller und etwas günstiger) das Wasser abgraben zu können, aber wer zumindestens einen Teil der All-in-Wonder-Funktionalität nutzt, fährt mit der neuen All-in-Wonder-Ausführung sicherlich sowohl was die Multimedia-Funktionen als auch was die Spieleperformance angeht, recht gut. Positiv ist zudem hervorzuheben, daß ATI diesesmal die All-in-Wonder-Version nicht erst Ewigkeiten nach den eigentlichen Karten in den Markt bringt, bei der Radeon X1800 Serie - möglicherweise auch bedingt aufgrund der Kurzlebigkeit dieser Serie - hat (und wird) es diese All-in-Wonder-Version beispielsweise nie gegeben (der letzte Teilsatz war leider nicht korrekt, siehe das Update in den Shortcuts des 10. Februar).
Wir wenden uns noch einmal kurz der GeForce 7800 GS zu: Dieser AGP-Karte werden derzeit über diverse Testberichte ausgesprochen gute Übertaktungsergebnisse zugesprochen - bis hin zur Aussicht, mit einer auf 500 MHz Chiptakt übertakteten GeForce 7800 GS letztlich sogar die Ergebnisse einer GeForce 7800 GT erreichen zu können. Dabei sei in diesem Zusammenhang vor zu großem Überschwang gewarnt: Sicherlich erreicht eine GeForce 7800 GS auf 500 MHz Chiptakt rein von der Theorie her die Rechenleistung einer auf default mit 400 MHz getakteten GeForce 7800 GT, allerdings wird bei dieser Rechnung regelmäßig vergessen, daß sich auch die GeForce 7800 GT ebenso übertakten läßt ...
... Insofern ist der Vergleich übertaktete gegen nicht übertaktete Karte wohl nicht ganz fair - zieht man auch die GeForce 7800 GT auf 500 MHz Chiptakt hoch, hat diese 20 gegen 16 Pixel-Pipelines, 16 gegen 8 Raster Operation Units (ROPs, dürfte allerdings nur in den seltensten Fällen limitieren) und 7 gegen 6 Geometrie-Einheiten (Vertex Shader) zur GeForce 7800 GS. Als wirklicher Pluspunkt bezüglich Übertaktung spricht eher der (teilweise?) verbaute 1.4ns Speicher für die GeForce 7800 GS, welcher laut Spezifikation für 700 MHz ausgelegt ist - bei der GeForce 7800 GT sind es gewöhnlich nur 2.0ns Speicher. Den Übertaktungsergebnissen, welche allesamt die 700 MHz gerade so erreichen, ist allerdings zu entnehmen, daß der Speicher sicherlich nicht mit einer für 700 MHz ausgelegten Speicherspannung betrieben wird (dann kämen die Übertaktungsversuche zumindestens ein Stück über 700 MHz), sondern mit einer anscheinend etwas niedrigeren Speicherspannung ...
... Nichts desto trotz liegt hier der große Pluspunkt der GeForce 7800 GS beim Übertakten: Von der reinen Bandbreite her kann man problemlos auf bessere Resultate als die GeForce 7800 GT kommen. Da aber auch im unübertakteten Zustand die GeForce 7800 GS schon mehr Bandbreite als die GeForce 7800 GT hat (600 zu 500 MHz Speichertakt am selben 256bittigen DDR-Speicherinterface) und die Performance-Messungen hier trotzdem einen dicken Unterschied zwischen GeForce 7800 GS und GT sehen, scheint die Speicherbandbreite für beide Karten allerdings wohl weniger das Problem zu sein, der Performance-Unterschied zwischen beiden Karten also eher von dem Mehr an Shader-Einheiten und Pipelines bei der GeForce 7800 GT herzurühren ...
... Die korrekte Aussage wäre demzufolge, daß sich eine GeForce 7800 GS mittels Übertaktung durchaus in die Nähe des Leistungsniveaus einer unübertakteten GeForce 7800 GT bringen läßt - was insgesamt gesehen kein Wunder ist, denn die meisten Grafikkarten können mittels Übertaktung die Performance des jeweils nächsthöheren Modells erreichen. Sicherlich ist die GeForce 7800 GS aufgrund des moderaten Chiptaktes sowie der verbauten Speicherbausteine prinzipiell gesehen einer der besser zum Übertakten geeigneten Karten, ihren generellen Leistungsbereich am unteren Ende des HighEnd-Segments verlässt sie durch eine Übertaktung aber noch nicht. Wer wirklich dem HighEnd-Segment entsprechende Leistung im AGP-Bereich haben will, kann somit nur auf eine eventuelle, sich derzeit aber noch nicht abzeichnende Antwort von ATI warten.
News des 6. Februar 2006 |
Weitere Ausführungen und Benchmarks zum Thema Super AA vs. SLI-AA bieten zum einen ein Artikel seitens der FiringSquad und zum anderen ein Artikel von GamePC. In diesen Artikeln findet sich dann der bislang noch fehlende Vergleich von GeForce 7800 GTX 512MB im SLI-Verbund gegen Radeon X1900 im CrossFire-Verbund. Folgendes Fazit läßt sich dabei ziehen: Laut GamePC führt ATI in diesem Vergleich unter 8x Anti-Aliasing mit runden 8 Prozent, wobei F.E.A.R. heftig zugunsten von ATI und Splinter Cell : Chaos Theory heftig dagegen zugunsten von nVidia ausschlägt, der Rest der Benchmarks ist dann eher ausgeglichen ...
... Die FiringSquad ermittelten hier sogar noch stärkere Differenzen, eventuell auch begründet durch die Benchmark-Auswahl (bei der FiringSquad wurde kein Splinter Cell gebencht): Laut deren Messungen führt unter 8x Anti-Aliasing ATI mit 49 Prozent, unter 12xS bzw. 16x Anti-Aliasing dann mit sogar mit satten 107 Prozent! Selbst bei anderer Benchmark-Auswahl wäre das wohl nicht wieder hereinzuholen - nVidias SLI-AA ist derzeit auch bei den absoluten Top-Karten klar langsamer als ATIs Super AA. nVidia hat an dieser Stelle wirklich Glück, daß diese beiden Anti-Aliasing Arten bisher eher nur als Marketing-Schlagwörter und kaum in der Gamer-Praxis eingesetzt wurden, so daß dieser hohe Performance-Unterschied noch nirgendwo so richtig deutlich aufgefallen ist.
Unter anderem bei den 3D Gamers oder Gamers Hell gibt es ein Tech-Movie zum Download (37 MB), welches erste Bilder der Möglichkeiten der CryEngine 2 seitens des durch Far Cry bekannt gewordenen deutschen Spieleentwickler Crytek offeriert. Die CryEngine 2 soll erst einmal in einem angeblich schon zum Jahresende 2006 erscheinenden Spiel "Crysis" münden, die zu sehenden Bilder des vorgenannten TechMovies zeigen aber in erster Linie die mit der CryEngine 2 möglich werdenden 3D-Effekte, welche schon auf DirectX10 aufsetzen werden. Inwiefern das Spiel DirectX10 zwingend voraussetzt, ist noch nicht bekannt, dürfte aber aufgrund des zu erwartenden geringen Verbreitungsgrades von DirectX10-Grafikkarten zum Jahresende (und auch mindestens noch für das erste Halbjahr 2007) nicht zu erwarten sein ...
... Schließlich kann es sich kein Spieleentwickler schon aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten erlauben, den größten Teil der Zielgruppe einfach so auszuschließen. Allerdings ist es durchaus möglich, daß gewisse Effekte des Spiels bzw. der Engine eine DirectX10-Grafikkarte vorausetzen. Von den im vorgenannten TechMovie gezeigten 3D-Effekten halten wir im übrigen insbesondere "Fully Interactive Environments" für interessant, mittels welchem Vegetation zum interaktiven Element wird: Gerade für Spiele mit Outdoor-Anteil dürfte der als Spieler empfundene Realismus enorm ansteigen, wenn man durch Farne und Dickicht nicht einfach so (wie bisher) hindurchgleitet, sondern diese echte Elemente der 3D-Welt darstellen, die beispielsweise durch die Bewegung der Spielefigur verschoben oder zur Seite gedrückt werden können.
In der heute erschienenen neuen c't mit der Nummer 4/2006 bringt der Heise-Verlag einen Hintergrund-Artikel zur Verwicklung der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) in die Releasegroup-Szene, welche ihrerseits vor zwei Wochen Ziel von europaweiten Hausdurchsuchungen war. Nach den in diesem Artikel vorgelegten Beweisen kann die GVU und auch die Medienbranche kaum noch die anscheinend strafrechtlich relevanten Verwicklungen der GVU bestreiten, wie es Branchenkreise in Reaktion auf die ursprünglichen Meldungen noch getan hatten. Von der GVU selber hört man dato nur, daß es eine angebliche Erlaubnis der Rechteinhaber für das Handeln der GVU geben würde - was der GVU aber nicht aus der Sackgasse heraushilft, anscheinend Beihilfe oder/und Anstiftung zur Urheberrechtsverletzung in großem Stil begangen zu haben.