News-Archiv 10. - 16. April 2006 (15. Kalenderwoche)
15./16. April 14. April 13. April 12. April 11. April 10. April
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Synthetische Sandra: Ein Review des Benchmarks
Während im Grafikkarten-Bereich der Einfluß von synthetischen Benchmarks in letzter Zeit doch stetig abgenommen und dafür RealWorld-Tests in Form von Spielen sich klar durchgesetzt haben, ist es im Prozessoren-Bereich nach wie vor üblich, recht viel mit eher theoretischen Benchmarks zu hantieren. SiSoft Sandra ist hier eines der bekanntesten und sicherlich mit am häufigsten genutzten Programme. Doch wie real sind die mittels solcher synthetischen Tests erzeugten Werte? Wir werden uns dies eben anhand von SiSofts Sandra anschauen, unsere Aussagen sind aber von der Prinzip-Seite her auch auf andere theoretische Tests übertragbar ... zum Artikel
News des 15./16. April 2006 |
Ein weiteres Preview der Sockel AM2 Prozessoren gibt es bei AnandTech. Die bisherigen Testberichte zu Sockel AM2 Prozessoren haben für diese trotz DDR2-Speicherinterface und damit DDR2/800-Speicherunterstützung anstatt DDR400-Speicherunterstützung wie bei den aktuellen AMD-Prozessoren noch keinen Leistungsvorteil ausgewiesen - und auch dieser Artikel kann dieses Bild prinzipiell bestätigen: Die Mehrleistung des Sockel-AM2-Prozessors bewegen sich (auf gleichem Takt) außerhalb rein theoretischer Tests zwischen 0 und 5,5 Prozent, zumeist aber im Bereich von unterhalb 2 Prozent. Ein bißchen Performance wird sich noch durch bessere Speichertimings ergeben können (AnandTech konnten nur mit 4-5-4 testen), eventuell legen die Serienprodukte dann auch noch ein paar Prozente drauf. Doch den Unterschied zum Conroe aus Intels Core-Architektur (20+ Prozent) werden die Sockel-AM2-Prozessoren wohl kaum noch schließen können.
Aus dem 3DCenter Forum: In diesem Thread scheint man den finalen Grund für SLI/CrossFire gefunden haben: Gaming auf drei Monitoren mittels Matrox' TripleHead2Go. Dieser Thread berichtet von der anscheinend ersten GeForce 7900 GT mit gleich 512 MB Grafikkartenspeicher seitens Gainward. Hier erfahren wir, was es mit dem nVidia Marketing-Feasture "X-HD" auf sich hat, während hier klargestellt wird, daß ATIs Adaptive (Transparenz) Anti-Aliasing im Gegensatz zu nVidia nur unter Direct3D, nicht aber unter OpenGL funktioniert. Dieser Thread bietet hingegen ein grobes Ranking der derzeitig verfügbaren Mobile-Grafikchips ...
... Hier wird dagegen die Frage diskutiert, wieviel RAM nun ein 32bittiges Betriebssystem wie Windows XP addressieren kann. Theoretisch liegt die Grenze wie bekannt bei 4 GB, aber oftmals können Mainboards davon nur 3 oder 3,5 GB für das Betriebssystem addressieren - im restlichen Adressraum liegt dann nämlich das BIOS. Desweiteren gibt es einen Sammelthread für Intels NextGen-Prozessorenarchitektur "Core", welche u.a. Links zu veröffentlichten Informationen und Artikeln beinhaltet. Hier geht es darum, wann Intel uns DDR3-Speicher zu bringen gedenkt, inklusive auch entsprechender Intel-Roadmaps. Und letztlich bittet dieser Thread noch um Mithilfe bezüglich Screenshots der Anti-Aliasing Modi von SLI und CrossFire für einen unsererseits geplanten Artikel zum Thema.
Shortcuts: DailyTech bringen eine komplette Roadmap der demnächst anstehenden Sockel-AM2-Prozessoren seitens AMD. Wie üblich gilt für die dort vermerkten TDP-Angaben zur Prozessor-Verlustleistung, das AMD bei den TPD-Angaben im gewöhnlichen sehr großzügig nach oben rundet, die realen Verlustleistungen sollten also einigermaßen bis erheblich niedriger liegen. Choices berichten hingegen von umfangreichen Datenanforderungen seitens der US-Steuerbehörden an PayPal. Relevant ist hierbei sicherlich nicht der Punkt, daß es diese gibt, sondern vielmehr, mit welcher Leichtigkeit von Unternehmerseite teilweise mit solchen Forderungen umgegangen wird: Auf der einen Seite wird dem Konsumenten Vertrauenswürdigkeit vorgegaukelt, auf der anderen Seite werden dessen Daten (gerade bei der PayPal-Mutter eBay) auf eine einfache Anfrage hin auch ohne Richterbeschluß umgehend herausgerückt ...
... Hard Tecs 4U berichten von einer neuen Idee Microsofts gegen raubkopierte Windows-Versionen: Bei deren Erkennung soll der Benutzer nun nicht mehr nur keinen Zugriff auf Windows Update haben, sondern sich zusätzlich unter Windows Vista auch die 3D-Benutzeroberfläche abschalten. Ob das allerdings wirklich als Nachteil wahrgenommen wird, dürfte dann wiederum recht subjektiv sein ;). Laut dem Heise Newsticker lassen die "Reporter ohne Grenzen" positiverweiser nicht locker bei Yahoo und verlangen Aufklärung über die Mithilfe des Konzerns bei Verfahren gegen chinesische Dissidenten. Genaueres hierzu dürfte ein TV-Beitrag beinhalten, der am Mittwoch dem 19. April um 19:45 auf Arte zu sehen sein wird. Und letztlich noch eine Nachricht, auf die (zumindestens einige) sicherlich schon lange gewartet haben, verbreitet sogar von einem Frauen-Magazin: Nerds Make Better Lovers :).
News des 14. April 2006 |
In den gestrigen News zum RV570-Grafikchip seitens ATI liegt ein kleiner, aber folgenschwerer Gedankenfehler: Natürlich ist der RV570 nicht mit der Radeon X1700 Serie in Verbindung zu bringen, deren Grundlage wird der RV560-Chip sein. Richtig muß es demzufolge lauten: Mit dem RV570 wird ATI noch einen weiteren Chip für den Part zwischen klarem Mainstream-Segment (RV530 aka Radeon X1600 Serie bzw. später im Jahr RV560 aka Radeon X1700 Serie) und klarem HighEnd-Segment (R580 aka Radeon X1900 Serie) bringen. Dabei ist es sogar möglich, daß "RV570" nicht einmal ein regelrecht extra hergestellter Chip ist, sondern nur ein extra Name für einen R580 mit einer deaktivierten Quad-Pipeline darstellt - denn größer ist der Hardware-Unterschied zum R580 schließlich nicht ...
... Und irgendwo wird es dann auch ziemlich teuer, jede Chipversion extra herzustellen zu lassen - andererseits bekommt ATI bei Chip-Auftragsfertiger TSMC angesichts der umfangreichen Pläne für das nächste halbe Jahr sicherlich auch schon kräftig Rabatt :). Davon abgesehen läßt sich aus den Daten des RV570 bzw. der Radeon X1900 GTO mit 12 Rendering-Pipelines, 36 Pixelshader-Einheiten und 256bittigem DDR-Speicherinterface allerdings auch schon in etwa ableiten, wie der RV560-Chip für das Mainstream-Segment aussehen könnte: Beim Speicherinterface wird es sicherlich zur klaren Unterscheidung zum Mainstream-Segment "nur" 128 Bit DDR geben. Da dies zur leistungsmässigen Differenz jedoch kaum ausreichend sein dürfte, könnte man den Pipelines-Part als mit 8 Rendering-Pipelines und 24 Pixelshader-Einheiten vermuten ...
... Das würde zumindestens gegenüber der etwas unglücklich im Markt laufenden Radeon X1600 Serie (4 Rendering-Pipelines und 12 Pixelshader-Einheiten) eine ordentliche Mehrperformance ergeben, auch nVidias GeForce 7600 GT (12 Rendering-Pipelines, 12 Pixelshader-Einheiten) scheint damit - zusammen mit den richtigen Taktfrequenzen - vernünftig attackierbar. Eine andere Erkenntnis steckt in der Vielzahl der von ATI für alle LowCost-, Mainstream- und unteres HighEnd-Segment für das nächste halbe Jahr noch geplanten Chips und Grafikkarten: Anscheinend geht man bei ATI davon aus, daß der Direct3D-Chip R600 zumindestens anfänglich keinen großen Markteffekt haben wird, genauso wie von diesem abgeleitete LowCost- und Mainstream-Lösungen dann nicht vor 2007 in den Markt kommen sollten - ansonsten würde sich die demnächst anstehende Chipflut bei ATI nämlich kaum lohnen.
Die FiringSquad hat sich nun auch noch aktuelle Mainstream-Grafikkarten unter dem Spiel der Stunde, Elder Scrolls IV: Oblivion, angesehen. Das Ergebnis ist lustigerweise hübsch verteilt: In den beiden Outdoor-Tests gewinnt die Radeon X1800 GTO mit einigem Abstand vor der (allerdings etwas günstigeren) GeForce 7600 GT, mit wiederum einigem Abstand folgen dann weitere Mainstream-Karten von ATI und nVidia. In der Indoor-Map liegen dagegen mit GeForce 7600 GT und 6800 GT zwei nVidia-Karten vorn, ehe dann erst die Radeon X1800 GTO an dritter Position ins Ziel einläuft. Trotzdem ist insgesamt die ATI-Karte vorn zu sehen, weil die Frameraten der Indoor-Map allgemein höher sind und es viel stärker auf die Frameraten der beiden (klar langsamer laufenden) Outdoor-Tests ankommt ...
... In einem extra Test hat man sich im übrigen der Frage 256 vs. 512 MB Grafikkartenspeicher anhand von Radeon X800 XL sowie GeForce 7900 GT angenommen. In den meisten der gewöhnlichen Tests lag dabei die 256-MB-Version der Radeon X800 XL sogar ein paar Prozente vor ihrem 512-MB-Counterpart, was wohl darauf hindeutet, daß bei der benutzten 512-MB-Karte Speicher mit anderen (höhere) Speichertimings zum Einsatz kam. In den HDR-Tests unter der GeForce 7900 GT (gegen eine heruntergetaktete GeForce 7900 GTX) kehrte sich dieses Verhältnis allerdings um, trotz das nicht einmal Anti-Aliasing benutzt wurde: Hier lag die 512-MB-Version dann um 4 Prozent vor der 256-MB-Version. Insgesamt gesehen kann man aber klar sagen, das Elder Scrolls IV: Oblivion keinerlei relevante Vorteile aus 512 MB Grafikkartenspeicher zieht.
Shortcuts: Zum Urteil des Hamburger Landgerichts gegen den Heise-Verlag bezüglich der Haftung von Forenbetreibern für von den Usern eingestellte Forenbeiträge liegt nun die schrifliche Urteilsbegründung vor, wie der Heise Newsticker berichtet. Diese aber hat es in sich, da die Richter mit der Urteilsbegründung Forenbetreiber de facto zu einer Vorabprüfung auf Rechtsverstösse nötigen, bevor User-Beiträge freigeschaltet werden dürfen (der Heise-Verlag geht natürlich in die Berufung). Wie dagegen u.a. Blue's News berichtet, wird der bekannte Spielepublisher Ubisoft künftig auf den Einsatz des umstrittenen Kopierschutzes StarForce verzichten. Zwar will man künftig nicht gänzlich auf einen Kopierschutz verzichten (und sucht dementsprechend zur Zeit eine Alternative zu StarForce), die vielen mit StarForce auftauchenden Probleme (inklusive auch der gerade angestrengten Klage) begründen jedoch diesen Verzicht auf StarForce ;).
News des 13. April 2006 |
Wie die X-bit Labs zum Thema Radeon X1900 GT berichten, soll diese Karte anscheinend nur in kleinen Stückzahlen primär für OEMs hergestellt und somit kaum in den Retail-Markt kommen. Dies wäre zwar schade, da sich die Karte durchaus potent anhört, allerdings angesichts der Planungen von ATI bezüglich des RV570-Chips auch wieder verständlich: Denn treffen die Aussagen der X-bit Labs zum RV570 zu, so kommt dieser Chip mit ähnlichen technischen Daten wie die Radeon X1900 GT daher: 12 Rendering-Pipeline, 36 Pixelshader-Einheiten und - erstmals regulär im Mainstream-Segment - 256bittigem DDR-Speicherinterface, zu den geplanten Taktfrequenzen gab es allerdings noch keine Angaben ...
... Ob die X-bit Labs damit allerdings richtig liegen, bleibt noch stark abzuwarten, denn: Die russische Webseite ordnet dem RV570 den Verkaufsnamen Radeon X1900 GTO zu, bisher schien allerdings schon recht klar zu sein, daß der RV570-Chip in der Radeon X1700 Serie resultiert - ersterer Name deutet eher ins HighEnd-Segment, letzterer eher ins Mainstream-Segment. Noch lassen sich diese Angaben also noch nicht vollständig einordnen. Eine plausible Auflösung wäre allerdings, wenn ATI aus dem RV570 in der Tat die HighEnd-nahe Grafikkarte Radeon X1900 GTO baut, gleichzeitig den RV570-Chip - möglicherweise mit Hardware-Abspeckungen - auch für die Radeon X1700 Serie im "echten" Mainstream-Segment benutzt. Daneben erwähnen die X-bit Labs noch eine Radeon X1900 XL, deren Name zwar schon etwas länger bekannt ist, zu welcher aber bis dato immer noch keine technischen Daten zugeordnet werden können. Update: Der RV570-Chip ist in dieser News ziemlich falsch eingeordnet, die Korrektur gibt es am nächsten Tag.
Gemäß PC Perspective gibt es bei einigen der ersten Chargen von ab Werk übertakteten GeForce 7900 GTX Grafikkarten wohl hier und da Probleme in Form von 10- bis 60sekündigen Freezes unter 3D. Ob dies nun an der Übertaktung ab Werk oder aber weiterer Übertaktung durch den jeweiligen Anwender hängt, ist nicht genau abzusehen, da die Hersteller natürlich ungern zugeben werden, daß hier ein Problem von ihrer Seite her besteht. Zumindestens aber läßt sich sagen, daß speziell diese 10- bis 60sekündigen Freezes auf einen zu hohen Takt der Vertexshader-Einheiten hindeuten, die ja bekanntlich bei G70- und G71-Grafikkarten etwas höher als der reguläre Chiptakt getaktet sind. Abhilfe schafft hier ein Absenken des Taktes der Vertexshader-Einheiten auf den regulären Chiptakt mittels des Tools NiBiTor.
The Inquirer haben eine Meldung über neue Quad-SLI Grafikkarten , welche allerdings wohl hier und da falsch gedeutet wurde in dieser Form, als würde nVidia hiermit gleich vier Chips auf einer Karte anbieten. Dem ist aber mitnichten so, "Quad-SLI Grafikkarte" bedeutet in diesem Zusammenhang nur, daß es sich um Karten für Quad-SLI Systeme handelt, benötigt werden dazu aber immer noch zwei dieser Karten, die jeweils "nur" zwei Grafikchips tragen. Der Kern der eigentlichen Meldung ist also somit nur, daß nVidia die bisherigen GeForce 7900 GX2 DualChip-Grafikkarten durch eine neue DualChip-Grafikkarte namens GeForce 7950 GX2 ablösen wird. Deren Bauform wird dann schlicht kürzer sein, womit diese DualChip-Grafikkarten auch in viele Gehäuse mehr hineinpassen und damit eventuell auch auf dem Retail-Markt auftauchen werden.
Hard Tecs 4U berichten über die ersten in Japan aufgetauchten Celeron M Prozessoren, welche schon den Yonah-Core haben. Der Unterschied zu den regulären Pentium M Prozessoren mit Yonah-Core liegt hier allein im FrontSideBis (FSB533 zu FSB667) sowie im Umstand, daß die Pentium M Prozessoren allesamt DualCores sind, die Celeron M Prozessoren allesamt SingleCores. Dies bedeutet aber auch, das man mit den Celeron M Prozessoren auf günstige Art und Weise ein schnelles Spiele-System zusammenzimmern kann, da DualCore-Prozessoren in diesem speziellen Anwendungsfeld immer noch keine Vorteile zeigen. Einziger Nachteil der Celeron M Prozessoren sind die angebotenen relativ niedrigen Taktfrequenzen von 1.46 bis 1.73 GHz - hier wird man (mit dem richtigen Mainboard) mit ein wenig Overclocking nachhelfen müssen, kann dann damit aber durchaus eine ähnliche Spiele-Performance wie bei den hoch getakteten (und viel teureren) Pentium M DualCore-Boliden erreichen.
Shortcuts: Golem berichten von dem "etwas" problematischen Start der legalen P2P-Download-Plattform in2movies, welche zum einen mit technischen Problemen und zum anderen mit der nicht zufriedenstellenden Qualität der Filme zu kämpfen hat. Auch mal lustig: Gemäß einer Meldung auf Hard Tecs 4U bedingen ausgerechnet die sehr nutzvollen Stromsparfunktionen aktueller Intel-Prozessoren, das diese dadurch anfällig für einen - zumindestens in der grauen Theorie möglichen - Hackerangriff sind. Laut dem Heise Newsticker geht T-Online gegen die gerichtlich erzwungene Löschung von Verbindungsdaten bei Flatrate-Zugängen vor den Bundesgerichtshof. Hauptargument dort dürfte wohl die kommende neue Gesetzeslage mittels der präventiven Telekommunikations-Überwachung werden, welche die Speicherung der Verbindungsdaten sogar zwingend vorschreibt - und wenn die gerichtliche Auseinandersetzung hierzu nur lange genug läuft, könnte die Speicherung dieser Verbindungsdaten dann eventuell schon geltendes Recht sein.
News des 12. April 2006 |
Für diejenigen, welche normalerweise lieber die Finger von Spannungs-Mods per Lötkolben u.ä. lassen, gibt es bei NGOHQ ein Grafikkarten-BIOS für die GeForce 7800 GS zum Download, welches bereits eine Spannungserhöhung um 0,1 Volt enthält (das dürfte dann von 1,8 auf 1,9 Volt sein). Natürlich ist auch das Flashen eines Grafikkarten-BIOS nicht ganz ohne Risiko, eine prinzipielle Hilfestellung hierzu gibt ein früherer Artikel von uns - und bitte nicht vergessen, eine entsprechende Notfalldiskette immer vor dem eigentlichen Flashen zu erstellen :). Wer bei der GeForce 7800 GS dann aber mehr will als diese Spannungszugabe von 0,1 Volt, der wird natürlich nicht um das "real thing" herumkommen.
DailyTech haben eine Preisliste der kommenden Sockel AM2 Prozessoren von AMD, welche voraussichtlich zum 6. Juni anstehen. Interessant ist insbesondere der Preis des künftigen Athlon 64 FX-62 (angeblich mit 2.8 GHz), welcher mit 1236 Dollar etwas aus dem Ruder schlägt. Bisher hatten die jeweiligen Spitzen-Prozessoren von AMD und Intel (Athlon 64 FX sowie Pentium Extreme Edition) immer einen Preis von knapp um die 1000 Dollar herum. Insofern ist diese indirekte Preiserhöhung doch recht überraschend und es darf durchaus die Frage gestellt werden, ob AMD hier eventuell noch etwas in der Hinterhand hat. Andererseits könnte man sich natürlich auch schlicht dafür entschieden haben, diejenigen Anwender, die für die letzten paar Prozent Leistung runde 50 Prozent mehr zu zahlen bereit sind, einfach noch ein wenig mehr zu schröpfen ;).
Kaum hat unsere Film- und Musik-Industrie erreicht, daß ins bundesdeutsche Urheberrecht künftig ein Auskunftsanspruch Dritter gegenüber den Internet-Providern Einzug halten wird (womit Rechteinhaber dann direkt die Herausgabe der IP-Adressen von Urheberrechtssündern fordern können), geht es weiter mit den Begehrlichkeiten: Wie der Heise Newsticker berichtet, würde die Film- und Musik-Industrie nun gern noch den sogenannten Richtervorbehalt gestrichen sehen, wonach der Auskunftsanspruch immer erst von einem Richter angesehen und abgenickt werden muß. Und weil in der Diskussion um die kommende Gesetzeslage wieder nur Industrie sowie Regierung stehen, nicht auf die von allem letztlich betroffenen Konsumenten, knickte die Regierung auch gleich ein und verkündete, daß man sich bisher ja erst im "Diskussionsprozeß" befinden würde und das kommende Gesetz noch lange nicht festgeschrieben sei ...
... Richtig "scharf" ist in diesem Zusammenhang im übrigen eine Aussage seitens der Musik-Lobbyorganisation IFPI, wonach die EU-Richtlinie zur präventiven Telekommunkationsüberwachung schnellstmöglich in Deutschland umgesetzt werden müsse. Jene EU-Richtlinie wurde einstmals mal standhaft mit dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus begründet, nun aber sollen (gemäß den Wünschen der Film- und Musikindustrie) die darüber erhobenen Daten auch noch der Film- und Musikindustrie dienen, ihre rein zivilrechtlichen Klagefeldzüge zu unterstützen. Mit der (kommenden) bundesdeutschen Gesetzeslage zur präventiven Telekommunkationsüberwachung wird dies dann auch problemlos möglich werden, ist diese doch nicht nur auf die Verfolgungen von Terrorismus und schweren Straftaten ausgelegt, sondern explizit auf alle irgendwie mittels des Internets begangenen Delikten.
Shortcuts: Wie Golem berichtet, beendet Microsoft zum 30. Juni hin nun endgültig den Support für Windows 98 und ME. Ab diesem Zeitpunkt wird es auch keine sicherheitsrelevanten Patches für diese Betriebssysteme geben - Microsoft empfiehlt den Anwendern den Umstieg auf Windows XP (Sicherheitsgewinn?!) ;). Wiederum Golem berichten von ersten Problemen von Windows unter dem Mac: Dabei würde offenbar das Windows-Betriebssystem in einigen Fällen die OSX-Installation beschädigen. Was allerdings ein bekanntes Problem bei der gleichzeitigen Installation von Windows und eines nicht-Windows-OS auf derselben Festplatte ist, Abhilfe schafft dabei meistens die physikalische Trennung der Betriebssysteme auf unterschiedlichen Festplatten oder Partitionen. Und letztlich nochmals Golem berichten über weitere HDCP-fähige Grafikkarten, welche GeCube in den Markt schicken will.
News des 11. April 2006 |
Bei ATI geht es momentan ziemlich rund, was neue Grafikchips und -karten angeht: Für den Sommer stehen wie hier schon ausgeführt die neuen Chips RV505, RV506, RV516, RV535, RV536, RV560, R581 und R580+ an, für den Herbst ist der Direct3D-Chip R600 angesetzt - und trotzdem ist ATI scheinbar mit dem aktuellen Lineup noch nicht gänzlich zufrieden und schiebt laut Informationen von DailyTech eine Radeon X1900 GT auf Basis des R580-Chips nach. Dabei handelt es sich um eine 3-Quad-Pipelines-Karte ähnlich der Radeon X1800 GTO - von 4 vorhandenen Quad-Pipelines wurde also eine deaktiviert. Damit kommt die Radeon X1900 GT auf 8 Vertexshader- und 36 Pixelshader-Einheiten, 12 Rendering-Pipelines und ein 256bittiges DDR-Speicherinterface, womit auch der Unterschied zur Radeon X1800 GTO erklärt wäre ...
... Denn während die neuere der beiden Karten auf dem R580-Chip basiert, stellt die ältere der beiden eine Abspeckung des R520-Chips dar. Der Unterschied liegt also allein in der Anzahl der verfügbaren Pixelshader-Einheiten: 12 bei der Radeon X1800 GTO, 36 bei der Radeon X1900 GT. Letztgenannte stellt somit so etwas wie die moderne Version der Radeon X1800 GTO dar, da eben schon auf dem neueren R580-Chip basierend. Kleine Unterschiede gibt es zwischen beiden Karten dann noch bei den Taktraten: Die Radeon X1800 GTO tritt hier bekanntermaßen mit 500/500 MHz an, die Radeon X1900 GT soll dann mit 575/600 MHz ein Stückcken mehr Power haben. Preislich dürfte die Karte knapp unter oder auf 300 Euro ansetzen, womit die Radeon X1900 GT die neue direkte Konkurrenz zur GeForce 7900 GT bilden würde.
Eine weitere positive Entwicklung aus dem Film-Business vermelden Golem: Danach wird Disney ab Mai testweise aktuelle Fernsehserien zusätzlich zum TV-Programm auch im Internet kostenlos bereitstellen. Die aktuellen Folgen sollen dabei nur einen Tag nach der Premiere auf der Mattscheibe auch im Internet als Stream zur Verfügung stehen. Finanziert wird dies mittels (nicht überspringbarer) Werbeeinblendungen, was wohl irgendeine Art eines derzeit jedoch noch nicht näher spezifizierten DRMs voraussetzen dürfte. Sollte dieser Test für Disney erfolgreich verlaufen, wird hiermit womöglich die Tür zu einer völlig neuen Vertriebsform aufgestossen. Zumindestens ist schon einmal die Idee anzuerkennen, welche nach vielen Jahren der Blockade wieder auf die Wünsche der Kundschaft eingeht - anstatt nur stur einmal erworbene Positionen zu verteidigen.
Noch ist die präventive Telekommunikations-Überwachung noch nicht einmal eine nationale Gesetzesvorlage in Deutschland bzw. Österreich (ist es übertrieben, an dieser Stelle zum wiederholten Male zu erwähnen, daß die Schweiz naturgemäß von dieser EU-Verordnung ausgenommen ist?), da gibt es schon die ersten "Zweitverwerter" der dabei anfallenden Daten: Wie der Heise Newsticker berichtet, will natürlich der Große Bruder von diesseits des großen Teiches ebenfalls wissen, was die Bürger in der Alten Welt so an (für alle möglichen Zwecke) verwertbaren Telekommunikations-Daten produziert haben. Und gemäß bereits bestehender Verträge stehen den Vereinigten Staaten diese Daten auch zu, darüber braucht eigentlich nicht einmal mehr diskutiert werden ;).
Da wir nun eben im Nebensatze festgestellt haben, daß die Schweiz nicht in der EU ist ;), dürfte klar sein, daß man sich dort u.a. auch ein wirklich eigenes Urheberrecht basteln muß/darf, über welches wiederum der Heise Newsticker berichtet. Markantester Punkt der derzeitigen Planungen des neuen schweizer Urheberrechts ist wohl die Erlaubnis, DRM-Mechanismen knacken zu dürfen, so lange man damit nur sein Nutzungsrecht wahrnimmt - hier wird also erstaunlicherweise das gesetzlich verbriefte Nutzungsrecht höher eingestuft als die Bedürftnisse der Medieninhalte produzierenden Industrie. Richtig ausgereift ist die Sache allerdings noch nicht, denn in einer anderen Regelung sollen Programme und Tools, welche DRMs etc. aushebeln können, genauso wie in den EU-Ländern generell unter Strafe gestellt werden - hier wieder unabhängig davon, ob private oder gewerbliche Nutzung ...
... Insgesamt gesehen stellt sich die Angelegenheit eines (für alle Seiten) fairen Urheberrechts immer mehr als kaum lösbarer gordischer Knoten heraus: Setzt man auf ein restriktives Urheberrecht wie in der EU, werden die Interessen den zahlenden Kunden mit Füssen getreten und somit indirekt mangelndes Unrechtsbewußtsein sowie Raubkopierei gefördert. Geht man dagegen auf ein eher liberaleres Urheberrecht wie die Schweiz, bekommt man zum einen Probleme mit international gültigen (und bindenden) Verträgen wie denjenigen mit der WIPO (siehe auch: TRIPS) und verscherzt es sich zum anderen mit der Industrie - was im dümmsten Fall bis hin zum Boykott des entsprechenden Landes durch die Film- und Musikindustrie führen kann (siehe Apple vs. Frankreich) ...
... Genau an dieser Stelle wäre nun ein solches Konstrukt wie die Europäische Union aufgrund ihrer schieren Masse viel besser in der Lage, einen fairen Ausgleich sowohl auszuhandeln als dann (gegenüber der prinzipiell zu erwarteten Lamentiererei von Seiten der Industrie) auch durchzusetzen. Ziel muß ein dabei immer ein Urheberrecht sein, welches zwar den Schutzbedürfnissen der Industrie Rechnung trägt, diese aber nicht wie derzeit total übergewichtet und somit den Konsumenten die Lust am konsumieren nimmt. Allerdings ist dieser Fall wohl auch exemplarisch für Theorie und Praxis in der EU: Zwar wäre gerade die EU dazu geeignet, solche diffizilen Probleme fair für alle Beteiligten zu lösen - in der Praxis entscheiden dann aber doch allein ein paar Dutzend allesamt nicht gewählter Eurokraten in Brüssel unter der tatkräftigen "Mithilfe" von rund 15.000 in Brüssel ansässiger Lobbyisten.
News des 10. April 2006 |
Hexus haben ein Interview mit Sapphires CEO, K D Au, geführt, in welchem dieser durchaus - gerade für ATI - provokante Äußerungen pro nVidia abgibt. So gab es beispielsweise auf die direkte Frage "So you mean you might go "green"?" ein "When the time is right, we may do it." - was man nun durchaus falsch auffassen kann (besonders, wenn man aus dem ATI-Lager kommt). Doch wird Sapphire nun wirklich zu nVidia wechseln? Mitnichten - die Aussagen eines CEOs sind diesbezüglich immer auch politisch zu sehen: Und da muß man sich natürlich rein prinzipiell immer die Möglichkeit des Wechsels offenhalten, denn wie es der CEO vollkommen richtig sagt: "It is bad for any business to be dependant on a single supplier.". Was keineswegs dazu umgedeutet werden sollte, daß Sapphire nun konkrete Planungen hätte oder überhaupt darüber nachdenkt, zu nVidia zu wechseln oder deren Produkte parallel ins Programm zu nehmen, wie uns Sapphire soeben glasklar versicherte ...
... Sapphire bleibt also momentan weiterhin ATI-exklusiv - und damit ebenfalls weiterhin der größte Boardpartner von ATI, was ATI kürzlich höchstselbst bestätigte. Aber natürlich darf diese Partnerschaft nicht im allgemeinen Wohlgefallen die Partner letztlich nachlässig werden lassen - denn der Wettbewerb schläft nie. Gerade deswegen hat der Sapphire-CEO auch so relativ deutliche Worte gewählt und mängelte beispielsweise konkret die ständigen Lieferengpässe bei ATIs HighEnd-Chips an. Der Tonfall des Interviews dürfte aber eher als Ansporn für ATI gedacht gewesen sein, sich weiterhin um Sapphire als eben den größten Boardpartner intensiv zu bemühen als denn als Aufforderung an nVidia, diesen Part zu übernehmen. Kleine Anekdote am Rande: Das Interview wurde schon im letzten Jahr aufgezeichnet, jetzt aber erst veröffentlicht ;).
Wie The Inquirer behaupten, hat der kommende ATI-Grafikchip R580+ eine Ziel-Taktfrequenz von 750 MHz - immerhin 100 MHz mehr als bei der aktuellen Radeon X1900 XTX. Dies gibt natürlich Spekulationen Auftrieb, ATI könnte diesen 80nm Grafikchip nicht ausschließlich dazu nutzen, die aktuelle Radeon X1900 Serie kostengünstiger herzustellen, sondern zusätzlich mit einer weiteren, höher getakteten Radeon X1900 Version den Kampf um die Performancekrone neu anfachen. Dagegen spricht allerdings die geplante zeitliche Abfolge, welche den R580+ erst im Spätsommer sieht, wenn dann schon der Direct3D-Grafikchip R600 am Horizont erkennbar sein wird. Auch benötigt ATI derzeit eigentlich keinen noch schnelleren Chip, da beide Grafikchip-Entwickler mit dem aktuellen Leistungs-Patt recht gut leben können.
Bei Neoseeker hat man sich wieder einmal angesehen, was DualCore-Prozessoren unter Spielen zu leisten im Stande sind - oder eben auch nicht. Benutzt wurden hierzu zwei Pentium-4-basierende Intel-Prozessoren, welche jeweils auf 4 GHz übertaktet wurden. Die Tests mit einer GeForce 7800 GTX waren dabei durchaus ernüchternd, das Ergebnis bewegte sich faktisch um den Nullpunkt herum. In diesem Fall war die von den 4 GHz Takt erbrachte CPU-Leistung bereits ausreichend groß, es limitierte die Grafikkarte. Als man diese Grafikkarten-Limitierung durch ein SLI-System von zwei GeForce 7800 GTX Karten milderte, ergaben sich wenigstens unter 1024x768 (samt 4xAA mit 16xAF) eine gewisse Differenz von 10 Prozent ...
... Damit den Durchbruch von DualCore-Prozessoren unter Spielen zu feiern, wäre allerdings deutlich verfrüht, denn unter 1280x1024 und 1600x1200 schmolz die Differenz zwischen Single- und DualCore dann wieder auf 3 bzw. 5 Prozent ab. Hier dürfte sich derselbe Effekt wie schon bei den Test der einzelnen Grafikkarte ergeben haben: Die CPU ist schlicht ausreichend schnell genug für die ihr übertragene Aufgabe, es limitiert die Grafikkarte. Der Sinn von DualCore-Prozessoren unter Spielen dürfte also eher in der Beschleunigung von klar CPU-limitierten Games (es wurde seitens Neoseeker leider kein selbiges getestet) oder aber in der Ermöglichung von zusätzlicher CPU-Arbeit wie eben aufwendigen Physik-Engines liegen.