News-Archiv 17. - 23. Juli 2006 (29. Kalenderwoche)
22./23. Juli 21. Juli 20. Juli 19. Juli 18. Juli 17. Juli
neuer Artikel |
Manchmal haben die Gerüchte dann eben doch recht: AMD übernimmt nun tatsächlich ATI, was nach dem Fall von 3dfx die sicherlich bedeutenste Kräfteverschiebung im Hardware-Markt darstellt. Wie genau der Deal über die Bühne gehen soll, was sich für AMD/ATI für Möglichkeiten und aber auch für die Endverbraucher für Risiken ergeben können, damit haben wir uns kurz beschäftigt ... zum Artikel
News des 22./23. Juli 2006 |
Der Heise Newsticker heizt die Vermutungen über eine Übernahme von ATI durch AMD durch eine ziemlich definitiv aussehende Newsmeldung weiterhin an: Darin wird berichtet, AMD wolle Anfang der beginnenden Woche den ATI-Aktionären ein Übernahmeangebot vorlegen, der AMD-Verwaltungsrat hätte dem schon zugestimmt - was in der Tat deutlich mehr ist als die bisher zu lesenden Gerüchte. Allerdings sind wir uns letztlich dieser Sache trotzdem noch nicht sicher: Heise zitiert hier eine kanadische Zeitung, die wiederum beruft sich auch nur auf einen Analysten, der sich der aktuellen Gerüchte und Spekulationen bediente - was letztlich nicht viel handfester ist als das, was es bisher schon zum Thema zu lesen gab. Auch steht zu bedenken, daß sollte AMD tatsächlich schon so weit fortgeschritten sein wie berichtet, es normalerweise mehr als Gerüchte und Spekulationen geben müsste ...
... Aber nun gut, im Laufe der nun anbrechenden Woche sollte sich dieses Thema klären. Wir für unseren Teil sehen diese mögliche Übernahme sowieso weiterhin eher kritisch: Sicherlich könnte es für AMDs Börsenwert und auch manchen Teilmarkt interessant sein, welcher sich für AMD im Zusammengang mit ATI-Technologie besser erschließen lassen würde. Allerdings steht nach wie vor die Befürchtung im Raum, das aus dem doppelten Zweikampf AMD vs. Intel auf dem Prozessoren- und ATI vs. nVidia auf dem Grafikkarten-Markt in Zukunft nur noch ein einfacher Zweikampf AMD/ATI vs. Intel/nVidia werden könnte, was deutlich zu Lasten der Wahlfreiheit der Verbraucher gehen würde. Aus diesem Grunde dürfte ein möglicher Merger von AMD und ATI auch die Wettbewerbshüter interessieren - womit dieser Deal wohl selbst bei einer Zustimmung der ATI-Aktionäre noch lange nicht in trockenen Tüchern sein dürfte.
Wir hatten am Freitag kurz das ASRock 939Dual SATA II Mainboard angesprochen, welches als einziges Mainboard für AMD-Prozessoren in der Lage ist, sowohl AGP- als auch PCIe-Grafikkarten aufzunehmen. Mainboard-Hersteller ASRock hat in der Dual-Mainboardserie allerdings auch entsprechende Mainboards für Intel-Prozessoren anzubieten: Das ältere 775Dual-880Pro auf Basis des VIA PT880 Pro Chipsatzes für Pentium-Prozessoren und neu das 775Dual-VSTA auf Basis des gleichen Chipsatzes, welches sogar mit Conroe-Prozessoren zurechtkommt. Aktuell ist das letztgenannte Board beispielsweise im Test bei der Overclockers Workbench oder auch bei AnandTech, wobei sich jedoch leider keine dieser beiden Webseiten die Mühe machte, die vorhandene AGP-Anbindung auf ihre Leistungsfähigkeit hin zu untersuchen ...
... Zumindestens aber kann man mittels dieser beiden Tests ablesen, wie leistungsfähig die gewöhnliche PCI Express Schnittstelle ist, welche bei diesem Board etwas ungewöhnlich über die Southbridge und hierbei auch nur mit x4 angebunden wurde (physikalisch als x16 Steckplatz ausgeführt, aber es steht elektrisch nur eine x4 Bandbreite zur Verfügung). Hier unterscheiden sich dann aber die Aussagen der beiden vorgenannten Artikel: Während bei der Overclockers Workbench kein Performance-Nachteil für das 775Dual-VSTA aus dieser Anbindung zu erkennen ist, liegt dieses Board bei AnandTech regelmäßig an letzter Stelle. Der Unterschied ist nicht groß (zwischen 1 und 3 Prozent), beachtenswert ist aber, daß das ASRock-Mainboard diesen Unterschied selbst in Benchmarks zeigt, in welchen die anderen Testkandidaten untereinander kaum Abweichungen von einem halben Prozent aufweisen ...
... Insofern scheint hier die Anbindung über die Southbridge mit nur x4 tatsächlich etwas an Performance zu kosten. Die Möglichkeit, auch AGP-Grafikkarten (dann über die Northbridge und mit x8 angebunden) auf diesem Mainboard zu betreiben, haben wie gesagt beide Webseiten bedauerlich ungenutzt verstreichen lassen. Daneben wäre zum ASRock 775Dual-VSTA noch zu erwähnen, daß es aufgrund des VIA-Chipsatzes sowohl mit DDR1- als auch mit DDR2-Speicher zurechtkommt (natürlich nicht gleichzeitig) und daß jenes Board auch jeweils zwei Slots für diese beiden Speichersorten aufweist. Insofern scheint es - wie viele Produkte von ASRock - eine gute Lösung für Umrüster zu sein, welche den "alten" DDR1-Speicher und die "alte" AGP-Grafikkarte trotz der Umrüstung auf den Conroe-Core weiterverwenden wollen.
News des 21. Juli 2006 |
Gemäß einer Meldung von Hard Tecs 4U will AMD am montäglichen 24. Juli seine Prozessoren-Preise noch viel drastischer senken, als bisher schon bekannt. Danach soll man die Prozessoren der Athlon 64 und Athlon 64 X2 Linien künftig für faktisch die Hälfte des bisherigen Preises bekommen können - im konkreten liegt der Preisabschlag bei den Athlon 64 Modellen bei durchschnittlich 47 Prozent, bei den Athlon 64 X2 Modellen sind es durchschnittliche 45 Prozent. Einzig allein beim Prestige-Prozessor Athlon 64 FX-62 setzt AMD den Preisabschlag mit "nur" 20 Prozent verhältnismäßig niedrig an. Gleichzeitig fallen aber auch jede Menge Prozessoren aus dem offiziellen Lineup heraus: Die Modelle Athlon 64 3000+ und 3700+ sowie Athlon 64 X2 4000+, 4400+ und 4800+ werden somit mittelfristig aus dem Markt verschwinden ...
... Womit AMD im übrigen die Ankündigung wahrmacht, sich zukünftig auf die Prozessoren mit den kleineren Cache-Größen zu konzentrieren (da für AMD aufgrund der kleineren Chipfläche deutlich günstiger herzustellen). Mit dieser drastischen Preissenkung begegnet AMD natürlich den guten Performance-Resultaten des Conroe-Cores - und da man dem dato nichts an neuer Prozessoren-Power entgegenzustellen hat, führt der Weg halt über den Preis. Sollte AMD am Montag diese Preissenkung tatsächlich offiziell machen, würde dies natürlich eine Neubetrachtung der bisherigen Conroe-Tests erfordern, da sich dann über Nacht die gesamte Testansetzung grundlegend verändert hätte. Zwar kann sich natürlich an der absoluten Leistungsspitze wenig ändern, so lange AMD dort keine neuen Prozessoren präsentiert, aber es ist durchaus denkbar, daß AMD durch die vorgenannten Preissenkungen im Mainstream-Bereich wieder erstklassig mit von der Partie sein könnte.
Jene Preissenkungen dürften zwar den Endverbraucher freuen, für AMDs Bilanzen allerdings nichts gutes bedeuten - und die sind schon jetzt nicht besonders rosig. Wie Golem ausführen, hat der zweitgrößte Prozessoren-Hersteller im abgelaufenen zweiten Quartal ein paar Prozente an Absatzzahlen, Umsatz und Gewinn eingebüßt - was insofern verwunderlich ist, als daß die Conroe-Prozessoren hier zweifellos nicht und auch Intels Preissenkungen der Pentium D Prozessoren im Mai hier kaum hereinspielen dürften. Aber ob man es nun auf saisonale Einflüße oder aber Intels in der Tat sehr frühe und ausführliche Ankündigung der Core-Prozessoren zurückführt, das dicke Ende kommt für AMD schließlich erst noch: Erst in den kommenden Quartalsberichten des aktuell laufenden Quartals wird sich die jüngste Preissenkung zeigen - und da diese sowohl drastisch als auch durchgehend ausfallen wird, könnte AMD im nächsten Quartal die Analysten womöglich regelrecht schocken ...
... Dagegen steht nur, daß AMD wenigstens in der Flashspeicher-Produktion noch ein zweites Standbein hat, welches die kommenden Umsatz- und Gewinneinbrüche auf dem Prozessorenmarkt ein wenig abfedern dürfte. Hauptkonkurrent und seines Zeichens größter Prozessoren-Hersteller Intel hat es da schon etwas einfacher, da es bei diesem doch deutlich mehr Umsatzträger gibt als nur die Prozessoren-Sparte. Nichts desto trotz drückt sich jetzt in den Quartalsberichten des abgelaufenen zweiten Quartals aus, welches Tal Intel in den vergangenen Monaten durchqueren musste: Laut dem Heise Newsticker sank der Umsatz vom letzten Quartal des alten Jahres auf das zweite Quartal des laufenden Jahres immerhin von 10 auf 8 Milliarden US-Dollar ab - für Intel ein so nie gekannter Rückgang in enorm kurzer Zeitspanne ...
... Beim Gewinn ist der Rückgang an Markteinfluß gar noch deutlicher zu sehen: Während man seit dem vierten Quartal 2003 bis zum vierten Quartal 2005 durchgehend Quartalsgewinne von in der Nähe von 2 Milliarden US-Dollar erwirtschaften konnte, belief sich dieser im abgelaufenen zweiten Quartal 2006 "nur" noch auf 885 Millionen US-Dollar. Daran ist klar abzulesen, daß sich Intel seine nach wie vor exzellente Stellung im Markt in den vergangenen Monaten primär mit für die Unternehmensgewinne ruinösen Preisnachlässen gesichert hat - und dabei wie gesagt trotzdem rund 20 Prozent Umsatz eingebüßt hat. Die große Ironie kommt aber am Ende: Denn während die Analysten nun völlig beunruhigt sind und aufgrund der vorgelegten Geschäftsergebnisse eher zu AMD als zu Intel tendieren, werden die kommenden Monate vermutlich einen völligen Umschwung dieser Zahlen sehen ...
... Denn zum einen kann Intel mit den Prozessoren der Core-Architektur wieder massiv neue Prozessoren verkaufen, zum anderen aber die Verkaufspreise aufgrund der Leistungskraft dieser Prozessoren oben halten. Auf Umsatz und Gewinn störend werden sich allenfalls noch die Abverkäufe der letzten Netburst-basierenden Prozessoren auswirken, die natürlich zumeist unterhalb eines wirklich rentablen Preises erfolgen werden. Doch sobald diese Phase überwunden ist, könnte Intel wieder massiv an Gewinn und Umsatz zulegen - perspektivisch könnte dies bereits im vierten Quartal so weit sein. AMD dürfte diesem Ansturm der Core-Prozessoren zumindestens aus Börsensicht in näherer Zukunft gar nichts entgegenzusetzen haben, man verteidigt sich derzeit allein dadurch, durch Preissenkungen die Menge der verkauften Prozessoren und damit die eigene Marktstellung nicht absacken zu lassen. AMD steht somit für die kommende Monate derselbe Weg bevor, welchen Intel zuletzt durchschreiten durfte.
Bei Hard Tecs 4U hat man sich nochmals das ASRock 939Dual SATA II Mainboard angesehen, welches in seinem ersten Test schließlich einige Problemchen offenbarte. Inzwischen scheint ASRock diese weitestgehend ausgeräumt haben, bis auf die weiterhin nur mangelhaften Speicherkompatibilität funktioniert das Board zufriedenstellend. Weiterhin ist es aber auch das einzige Mainboard für AMD-Prozessoren auf dem Markt, welches sowohl einen PCI Express als auch einen AGP-Steckplatz bietet - und selbst, daß es "nur" einen Sockel 939 bietet, ist bis dato kein erheblicher Nachteil, da AMD bis zum Athlon 64 X2 4800+ immer noch ausreichend schnelle Sockel 939 Prozessoren anbietet.
News des 20. Juli 2006 |
Nach Informationen von Hard Tecs 4U wird der ATI R580+ Grafikchip als letzte HighEnd-Variation des R5x0-Designs zum 23. August in Form der Radeon X1950 Serie an den Start gehen. Dabei wird ATI zum einen eine Radeon X1950 XTX und zum anderen eine Radeon X1950 CrossFire bringen, welche sich jedoch allein nur im CrossFire-Zubehör und ansonsten technisch überhaupt nicht unterscheiden werden. Die Taktraten liegen somit einheitlich auf 650/1000 MHz, wobei letzteres die wohl einzige Änderung zur Radeon X1900 XTX (650/775 MHz) ist. ATI kann beim R580+ Chip erstmals auf GDDR4-Speicher setzen, daraus resultieren dann auch die hohen Speichertakte, welche mit GDDR3 wohl nicht mehr möglich wären ...
... Nichts desto trotz erscheint die Radeon X1900 XTX doch niedriger getaktet als man vorher vermutet hatte: Wenn ATI mit dem R580+ schon einen extra Chip auflegt, hätte man eigentlich einen gesteigerten Takt erwarten können. Da dies nun nicht geschieht, steht nunmehr eher zu vermuten, daß der R580+ ein reines Wirtschaftslichkeitsprojekt ist - was im Umkehrschluß die Vermutung nahelegt, daß der bisherige R580-Chip auf den von ATI angebotenen Taktraten keine besonders hohe Ausbeute vorzuweisen hat. Überraschend ist auch etwas der (für GDDR4) eher konservative Speichertakt, aber womöglich hat ATI hier in den internen Tests festgestellt, daß aufgrund der nicht erfolgten Chiptakt-Erhöhung eine weitere Speichertakt-Erhöhung über 1000 physikalische MegaHertz hinaus keine wirklichen Leistungssteigerungen mehr ergibt ...
... Da man nun beim Chiptakt nichts verändert und beim Speichertakt doch recht konservativ an die Sache herangegangen ist, erklärt sich auch der recht niedrige Listenpreis von 449 Dollar für die Radeon X1950 XTX, wobei die CrossFire-Ausführung trotz gleicher Taktraten denselben Preis erhalten soll. Dieser Preis dürfte natürlich sofort einen erheblichen Druck auf die gleichpreisige bisherige Top-Karte Radeon X1900 XTX auslösen - wobei derzeit noch nicht klar ist, ob ATI diese weiterführen will oder mittelfristig auslaufen läßt. Bei der kleineren Radeon X1900 XT ist dagegen zu vermuten, daß es diese Karte weiterhin geben wird, aller Wahrscheinlichkeit nach wird ATI bei dieser aber mittelfristig R580+ Chips einsetzen, sobald die Lagervorräte des R580-Chips abgesetzt sind. Klar dürfte aber auch sein, daß ATI der GeForce 7950 GX2 somit erst einmal nichts entgegenstellen wird, hier wird erst der R600-Chip eine Veränderung bringen.
Nachdem der Launch der Core-basierenden Conroe bzw. Core 2 Duo/Extreme Prozessoren schon ausgesprochen gut gelaufen ist, plant Intel nach einer Meldung seitens Hard Tecs 4U noch einen draufzusetzen und einen ersten QuadCore-Prozessor in Form des Kentfield-Cores für den Desktop-Markt bereits zum Ende diesen Jahres bringen. Ursprünglich erst für das Frühjahr 2007 geplant, wird sich dieser Core anfänglich jedoch allein in den teuren Core 2 Exterme Prozessoren wiederfinden. Zudem darf weiterhin bezweifelt werden, daß heutige Desktop-Anwendungen aufgrund mangelhafter Software-Anpassung wirklich erheblich von dem Sprung von zwei auf vier Cores profitieren werden können - nichts desto trotz dürfte Intel ein klarer Marketing-Clou mit diesem vorgezogenen QuadCore-Release sicher sein.
Über die geplante Ausdehnung der bundesdeutschen Antiterror-Gesetzgebung berichtet der Heise Newsticker. Das hierfür derzeit in Arbeit befindliche "Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetz" (TBEG) tut sich dabei durch Passagen hervor, die einem durchaus das kalte Grausen kommen lassen können: Zwar ist es absolut verständlich, daß Geheimdienste erweitere Befugnisse zur Bekämpfung von Terrorismus sowie verfassungsfeindlichen Bestrebungen bekommen sollen, allerdings erstreckt sich der Einsatzbereich dieser erweiteren Befugnisse nicht direkt auf die beiden genannten Punkte, sondern wird mit Bestrebungen, "die bezwecken, zu Hass oder Willkürmaßnahmen gegen Teile der Bevölkerung aufzustacheln oder deren Menschenwürde durch Beschimpfen, böswilliges Verächtlichmachen oder Verleumden anzugreifen und dadurch die Bereitschaft zur Anwendung von Gewalt zu fördern und den öffentlichen Frieden zu stören" äußerst allgemein definiert ...
... Dabei ist zweifellos der Großteil des vorgenannten Zitats sinnig - aber mit einzelnen Elementen läßt sich dann doch sehr viel Schaden anrichten: Zum einen ist selbst eine angemeldete und genehmigte Demonstration eine (wenn auch rechtlich geschützte) "Störung des öffentlichen Friedens", zum anderen ist der genannte Angriff auf die Menschenwürde durch "durch Beschimpfen, böswilliges Verächtlichmachen oder Verleumden" dramatisch zu allgemein zu formuliert, um daraus erkennen zu können, ob es sich schlicht um einen Rüpel oder aber einen eingeschriebenen Verfassungsfeind handelt. Weshalb hier nicht klar formuliert wurde, daß diese Gesetzgebung auf die üblichen Ziele von Geheimdienste - wie gesagt Terroristen und Verfassungsfeinde - abzielt und daß die neuen Befugnisse nur auf diese Gruppen anzuwenden sind, ist völlig unklar ...
... So bekommen die bundesdeutschen Geheimdienste jedenfalls ein Mittel an die Hand, mit dem faktisch jeder mit einer vermuteten abweichenden Meinung generalüberwacht werden kann - und zwar rechtsstaatlich legal. Dies bedeutet nun nicht, daß unsere Geheimdienste dies wirklich tun werden, zu 95 Prozent wird das Gesetz wohl seine eigentliche Zielgruppe ;) erreichen. Aber es bleibt die Möglichkeit offen, daß Personen, die von der Ordnungsgewalt als (beispielsweise in ihren politischen Aussagen) störend angesehen werden, bewußt oder unbewußt dieser Gruppe zugeschlagen werden. Sollte dieses neue Gesetzwerk in dieser Form durchkommen, hängt über Bürgern und Organisationen, welche ihre Mainstream-abweichende Meinung recht offensiv vertreten, immer das Damoklesschwert, trotz das man selber im Rahmen von Gesetzgebung und Verfassung bleibt, möglicherweise von den diversen bundesdeutschen Geheimdiensten überwacht zu werden.
News des 18. Juli 2006 |
Bei der FiringSquad hat man sich mit dem Einfluß verschiedener Speicherkonfigurationen auf den Core 2 Duo Prozessor - besser bekannt unter seinem bisherigen Codenamen "Conroe" - beschäftigt. Zum Einsatz kamen dabei zum einen langsamer bzw. schneller taktender Speicher, aber auch Speicher mit differierenden Speichertimings. Dabei stellte sich recht fix heraus, daß der Conroe-Core nicht besonders auf schnellen getakteten oder/und niedrig getimten Speicher angewiesen ist: Zwischen dem in den meisten der Launch-Tests verwendeten DDR2/800 mit einer CAS-Latenz von 5 und DDR2/667 mit einer gleich hohen CAS-Latenz lagen in Anwendungsbenchmarks gerade einmal 0,9 Prozent beim Core 2 Duo bzw. 1,4 Prozent beim Core 2 Extreme ...
... In Spielen rutschte der Unterschied dann auf sogar nur noch 0,5 bzw. 0,8 Prozent ab, selbst in den eher CPU-limitierten Flug-Simulationen gab es keine besonders erwähnenswerten Unterschiede zu beobachten - im Schnitt der Benchmarks unter 1600x1200, jedoch immer noch ohne Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter. Doch selbst unter dem klar CPU-limitierten 800x600 kam in vorgenanntem Vergleich nur eine Differenz von (zwischen beiden Prozessoren) gleichlautend 1,9 Prozent heraus - immer eingedenk der Tatsache, daß diese Auflösung bei HighEnd-Systemen kaum zum Einsatz kommen wird und bei LowCost-Systemen sicherlich sowieso nicht die Frage ansteht, ob man zur Leistungssteigerung von maximal 2 Prozent höherwertigeren, dafür aber auch zumeist erheblich teureren Speicher einsetzt ...
... Relevant ist die Aussage dieses Tests jedoch in erster Linie für die demnächst anstehenden ersten Conroe-Systeme, bei welchen viele PC-Bauer anstatt dem immer noch recht teuren DDR2/800-Speicher auf den deutlich besser verfügbaren und damit günstigeren DDR2/667-Speicher setzen werden: Wer hierzu im Vorfeld die Befürchtung hatte, diese Speicherwahl würde den letztlich im Markt verfügbaren Conroe-Systemen nicht die gleiche Schlagkraft geben wie sie in den Reviews dargestellt wird, dürfte nun beruhigt sein. In den meisten Fällen erreichen dabei sogar Systeme mit DDR2/667-Speicher und einer CAS-Latenz von niedriger als 5 die gleichen Werte wie Systeme mit DDR2/800-Speicher und einer CAS-Latenz von 5. Im Gegenzug bringt jedoch die Aufrüstung auf DDR2/1066 (bei einer CAS-Latenz von 5) zumeist überhaupt nichts mehr an Mehr-Performance: Im Schnitt der Benchmarks nur vernachlässigbare 1,2 Prozent.
Mit welchen arg fadenscheinigen "Beweisen" die Musikindustrie versucht, Gerichtsverfahren gegen angebliche Filesharing-Sünder durchzusetzen, wird von Gulli vermeldet. Dabei ging es um jenen medienwirksamen Fall in Großbritannien, wo die britische Musikindustrie bei Internet Providern gleich die Sperrung der Anschlüsse der jeweiligen "Verdächtigen" forderte. Wer nun aber dachte, daß diese doch eher extreme Maßnahme wenn dann nur auf besonders harte (und eindeutige) Fälle angewandt werden würde, sieht sich nun getäuscht: Von den 17 dem Internet Provider Tiscali übergebenen Fällen legte die britische Musikindustrie nur in einem Fall überhaupt Anhaltspunkte vor. Von Beweisen zu sprechen, wäre in diesem Fall allerdings arg übertrieben, denn in diesem einzelnen Fall bestand der "Beweis" nur aus einem Screenshot des Download-Ordners eines Tiscali-Kunden ...
... Es wurde hierbei weder bewiesen, ob ein Download von diesem Ordner stattgefunden hat, noch - ganz wichtig - wurde überhaupt nur versucht, den Beweis anzutreten, daß der Screenshot des Download-Ordners auch zu der genannten IP-Adresse gehört. Dies ist angesichts der teils vollmundigen Ankündigungen der Musikindustrie von supertoller Software, mit welcher sich Filesharing-Sünder nahezu im Schlaf überführen lassen sollen, doch mehr als enttäuschend und man kann nur hoffen, daß die Musikindustrie hierzulande besseres als eine solch dürftige Beweislage vorzuweisen hat. Schön wäre es natürlich, von der dafür zuständigen Staatswanwaltschaft Karlsruhe einmal klärende Worte zu hören, welche die Befürchtung ausräumen würden, die deutsche Musikindustrie operiere mit ähnlichen Hirngespinsten und würde damit die bundesdeutsche Justiz von "echter" Arbeit fernhalten.
Vor einem bundesdeutschen Gericht wurde dagegen laut dem Heise Newsticker gegen einen Software-Hersteller verhandelt, dessen Produkt durch eine analoge Aufnahme den DRM-Kopierschutz des Online-Musikshops Napster austricksen konnte. Dabei kam ein äußerst interessantes Urteil heraus: Zwar entschied das Gericht in der Sache für Napster, der Grund hierfür entsprang aber nicht der Urheberrechtsgesetzgebung, welche eigentlich eine Umgehung von "technischen Schutzmaßnahmen" (wie DRM) verbietet. Als Grund führten die Richter an, daß das Abgreifen der Audiodaten über die sogenannte "analoge Lücke" nicht die getroffenen technischen Schutzmaßnahmen berührt, da diese allein zum Schutz digitaler Daten gedacht sind ...
... Womit man absolut Recht hat: Die sogenannten technischen Schutzmaßnahmen können sich immer nur auf digitale Daten beziehen, weil ein Schutz analoger Audiodaten per Definition nicht möglich ist - schließlich kann man sich im Notfall immer noch mit einem Mikrofon vor die Boxen stellen ;). Und eben weil die technischen Schutzmaßnahmen sich nur auf digitale Daten beziehen, kann das Verbot der Urheberrechtsgesetzgebung zur Umgehung dieser technischen Schutzmaßnahmen niemals auf das Abgreifen von analogen Audiodaten angewandt werden - ein sehr weiser Richterspruch. Der vorgenannte Software-Hersteller wurde allerdings trotzdem verurteilt, dies allerdings nach dem Wettbewerbsrecht - denn natürlich verletzt sein Programm glasklar die (berechtigten) Geschäftsinteressen von Napster ...
... Womit sich aber letztlich eine riesige Lücke auftut, in welcher zukünftig Programme operieren können, welche diverse DRM-Systeme aushebeln: Sie dürfen sich zum einen allein analoger Daten bedienen - die allerdings eigentlich immer vorliegen, spätestens in der Soundkarte selber. Und zum anderen darf kein Anlaß zur Klage aufgrund des Wettbewerbsrechts gegeben werden: Sprich, die Programme müssen kostenlos von einem völlig unkommerziellen Anbieter kommen und auch nur über unkommerzielle Webseiten verteilt werden. Zwar würde dann immer noch das Geschäftsmodell von Musikindustrie und Onlineshops behindert, das Wettbewerbsrecht läßt sich allerdings (eigentlich) nur auf kommerziell handelnde Personen oder Organisationen (eben Wettbewerber) anwenden. Unter diesen Gesichtspunkten würde sich zumindestens nach dem zitierten Gerichtsurteil (eigentlich) kein Ansatzpunkt für etwaige Klagen ergeben.
News des 17. Juli 2006 |
Im Bereich des unteren Mainstream-Segments hat nVidia bekanntermaßen derzeit kein offizielles Angebot gegen die von ATI dort angebotene Radeon X1900 XT - welches gerade deshalb so gefährlich ist, als daß die genannte ATI-Karte nur unwesentlich langsamer ist als das ATI-Topmodell Radeon X1900 XTX (nur ein Taktunterschied von 4 bzw. 7 Prozent), trotzdem mit - für eine HighEnd-Karte durchaus relevanten - 512 MB Grafikkartenspeicher angeboten wird, und dabei trotzdem eine Preisdifferenz von runden 100 Euro anbieten kann, ergo so etwas wie eine Art Geheimtip ist. nVidia sieht natürlich gern die übertakteten Varianten der GeForce 7900 GT gegen jene Radeon X1900 GT - wobei sich aufgrund der Leistungsfähigkeit der Radeon X1900 XT sicherlich nur die am kräftigsten übertakteten Modelle für diesen Vergleich eignen ...
... Aber wirklich Sinn macht dieser Vergleich natürlich nur gegen die 512-MB-Modelle der GeForce 7900 GT, welche sich nun inzwischen doch in ansprechender Anzahl im Markt eingefunden haben. Denn wenn man schon 300 Euronen und mehr für einen echten HighEnd-Beschleuniger ausgibt, sollte dieser natürlich eine gewisse Zeit lang State-of-the-Art bleiben - und dazu gehören heutzutage inzwischen auch 512 MB Grafikkartenspeicher. Nur dann, wenn klar ist, daß man die Grafikkarte in einem halben bis spätestens einem Jahr sowieso wieder wechseln wird, können es (bei HighEnd-Modellen) auch 256 MB sein. Bei einem längerfristig gedachtem Investment sollte sich dagegen nach diesem Zeitraum die Situation ergeben, daß die 512-MB-Version derselben Grafikkarte der 256-MB-Version trotz gleicher Taktraten erheblich davonzieht, weil einfach viel mehr Spiele erscheinen, die Nutzen aus den 512 MB Grafikkartenspeicher ziehen ...
... Davon ganz abgesehen ist der Preissprung von 256 auf 512 MB bei der GeForce 7900 GT nicht besonders erheblich, es sind zumeist nur runde 30 Euro. Auch sind GeForce 7900 GT 512MB Grafikkarten mit Standard-Taktraten inzwischen teilweise schon für klar unter 300 Euro zu haben, womit diese Versionen selbst für Käufer einer "einfachen" GeForce 7900 GT interessant werden. Spannend dürfte natürlich die Frage sein, ob sich GeForce 7900 GT Karten mit 512 MB Grafikkartenspeicher sowie erhöhten Taktraten - zu erwähnen sind hier die Karten von Gainward und Sparkle mit 500/700 MHz (anstatt 450/660) - wirklich mit der Radeon X1900 XT anlegen können, bislang fehlen noch die Artikel bzw. Tests zu dieser Karten.
Nach einer kleinen Umfrage unter Spieleentwicklern seitens The Inquirer sollen sich DirectX9-Beschleuniger nicht wirklich gut zur Berechnung von Spielephysik eignen, selbst wenn die reinen technischen Möglichkeiten ab Shader 3.0 Beschleunigern gegeben sind. Deutlich besser wäre dies bei den kommenden Direct3D10-Beschleunigern, da die technischen Spezifikationen von Direct3D10 der Physikberechung im Grafikchip entgegenkommen sollen. Dies dämpft die Erwartungen an Physikbeschleunigung auf DirectX9-Grafikchips weiter, auch wenn natürlich die kleine Umfrage seitens The Inquirer alles andere als repräsentativ ausgeführt sein dürfte.
Bei Hexus gibt es die - angeblich - ersten Bilder der - wiederum angeblich - ersten Direct3D10-Hardware in Form eines - nochmals angeblichen - Shader 4.0 Beschleunigers von S3. Allerdings ist auf den Bildern im eigentlichen nur eine S3-Grafikkarte mit HDMI-Ausgang zu sehen - der Rest ist eine reine Vermutung seitens Hexus und insgesamt betrachtet ziemlich unwahrscheinlich. Denn derzeit werden nicht einmal ATI und nVidia dieserart komplett erscheindende Samples ihrer ersten Direct3D10-Beschleuniger haben - daß S3 hier der erste sein sollte, wäre dann doch arg verwunderlich. Viel wahrscheinlicher ist dann doch eher die Annahme, S3 würde die Chrome S2X Serie nunmehr mit HDCP-Verschlüsselungschips sowie HDMI-Ausgang nachrüsten, um entsprechenden Angeboten seitens ATI und nVidia zu begegnen.