News-Archiv 12. - 18. Mai 2003 (20. Kalenderwoche)
18. Mai 17. Mai 16. Mai 15. Mai 14. Mai 13. Mai 12. Mai
| News des 18. Mai 2003 |
Zu den neuen ATi Catalyst 03.4 Treibern gibt es inzwischen auch zwei Artikel: Den Kurztest von Hartware und den etwas ausführlicheren Test bei der ComputerBase. Danach lässt sich sagen, daß sich nennenswerte Performancezuwächse in Richtung 5 bis 7 Prozent vorwiegend bei 3DMark03 und den Flybys von Unreal Tournament 2003 einstellen, der Rest der Benchmarks jedoch zumeist kaum oder nur geringfügig im Rahmen von bis zu 3 Prozent bewegt. Für diejenigen, welcher ihrer Radeon 9500 /Pro Karte zudem wieder die vollen 8 Pixel-Pipelines mittels des Software-Mods geben wollen, gibt es bei Wizzard auch schon wieder einen angepassten Treiber.
Bei den Tests der GeForceFX 5900 Ultra gab es teilweise Irritationen über einige bei dieser Karte zu beobachtende Bildqualitäten, welche deutlich niedriger als bei ATi waren. So wurden bei HardOCP, Hexus und nV News ein deutlich verblurrtes Bild unter 4x Anti-Aliasing festgestellt, wobei letztere im Prinzip schon eine Erklärung für diesen Bug parat haben: Die Screenshots entsprechen hier nicht dem auf dem Monitor zu sehendem realen Bild - dieses ist exakt so scharf, wie es sein sollte. Das ergibt auch eine Untersuchung in unserem Forum, welches diesen Screenshot-Bug zudem auf OpenGL-Anwendungen eingrenzt ...
... Es gibt hierzu sogar schon eine Theorie, welches dieses Verhalten des Treibers erklären könnte: nVidia benutzt scheinbar bei der mit 256 MB Grafikkartenspeicher antretenden GeForceFX 5900 Ultra bei 4x Anti-Aliasing die gleiche Methode zum Berechnen des Anti-Aliasings wie beim 2x Anti-Aliasing auf der GeForce4 Ti und GeForceFX: Das Downsampling, bei welchem der Anti-Aliasing Effekt durch das Zusammenrechnen mehrerer erzeugter Bilder erzeugt wird, geschieht hier erst vor der Ausgabe auf dem Monitor durch den RAMDAC. In diesem Fall liegt im Framebuffer noch nicht das fertige Bild, während beim "normalen" Anti-Aliasing der Downfiltering-Prozeß bereits vor dem Framebuffer erledigt wird ...
... Für Screenshots ist allerdings immer der Framebuffer-Inhalt maßgeblich, wenn also bei dieser speziellen Anti-Aliasing Art (Downsampling durch RAMDAC) im Framebuffer noch gar nicht das fertige Bild liegt, kann es zu solch fehlerhaften Screenshots kommen - wobei ein gut geschriebener Treiber auch dieses Problem umgehen kann, wie nVidia bei Screenshots von 2x Anti-Aliasing ja selber zeigt. Im übrigen erklärt diese Theorie auch, weshalb die GeForceFX 5900 Ultra unter 4x Anti-Aliasing teilweise so viel schneller ist als die GeForceFX 5800 Ultra - die Downfiltering-Methode über den RAMDAC ist einfach schneller ...
... Dafür verbraucht diese aber auch deutlich mehr Grafikkartenspeicher (im Framebuffer liegen dann gleich mehrere Bilder, welche dann noch zu einem downgefiltert werden müssen), weshalb sie bisher von nVidia bei den 128-MB-Grafikkarten nur bei 2x Anti-Aliasing zum Einsatz kam. Dies dürfte dann auch auf die GeForceFX 5900 Grafikkarten mit "nur" 128 MB Grafikkartenspeicher zutreffen: Diese werden wohl unter 4x Anti-Aliasing das gewöhnliche Downsampling-Verfahren benutzen und damit in dieser Disziplin selbst auf gleichem Takt vermutlich deutlich langsamer als ihre 256-MB-Kollegen sein. Ehrlicherweise sei allerdings dazugesagt, daß diese Erklärung zum Fehlverhalten der Screenshots unter 4x Anti-Aliasing auf der GeForceFX 5900 Ultra momentan nur den Status einer besseren Theorie hat.
Im selben Thread unseres Forums geht es in einem anderen Postings auch um einen weiteren Fehler des aktuellen nVidia-Treibers: Hierbei kommt es laut ExtremeTech zu seltsamen Bildfehlern in 3DMark03, welche laut vorstehendem Forums-Link allerdings auch unter Serious Sam zu beobachten sind. Ob dies ein Bug oder Cheat des nVidia-Treibers ist, darüber wird momentan noch gestritten. Für die Variante des Bugs spricht eigentlich, daß nVidia mit den 44.03er Treibern in 3DMark03 keinen wirklich überdurchschnittlichen Performance-Zuwachs hingelegt hat. Möglich sind hier aber durchaus beide Varianten, so daß dieser Fall weiterhin zu beobachten sein wird.
| News des 17. Mai 2003 |
Synopsys, ein Hersteller von Entwicklertools für die Chipentwicklung, hat in einer Pressemitteilung bekanntgebenen, daß ATi für deren NextGen Grafikchip ein Synopsys-Tool benutzen wird. Dabei ließ man die Informationen fallen, daß es sich um einen Chip in 130nm Fertigung mit über 200 Millionen Transistoren handle, welcher ähnlich wie 3Dlabs´ P10 "Visual Processing Unit" (VPU) genannt wird. Gemäß diesen Angaben dürfte damit klar der für Mitte/Ende 2004 anstehende R500-Chip gemeint sein, da die Chips aus der R400-Entwicklungslinie R390 und R420 nur schrittweise Verbesserungen der R300/R350-Grundarchitektur darstellen dürften, nicht aber einen solch großen und scheinbar stark veränderten Chip.
Das i875P Mainboard Roundup bei Hard Tecs 4U ist nicht nur wegen der 5 sehr ausführlich getesteten i875P-Mainboards von AOpen, Asus, Epox, Intel und MSI interessant, sondern auch deshalb, weil man in den Benchmarks ein i845PE-Mainboard im FSB800- und DDR400-Modus mitlaufen lassen hat. Der gleichen Frage "Ob der i845PE dem i875P im FSB800-Mode das Wasser reichen kann" hat sich im übrigen auch die ComputerBase gewidmet. Bei beiden Artikeln konnten Unterschiede im Rahmen von 5 bis 10 Prozent zwischen i845PE und i875P ermittelt werden ...
... Dies mag sich nicht nach wirklich viel anhören, aber für Mainboard-Chipsätze ist dies in der Tat eine ganze Leistungs-Dimension. In der Realität mag man von diesem Unterschied dagegen recht wenig mitbekommen, insofern sind jene i845PE-Mainboards, welche von ihren Herstellern für den FSB800 freigegeben wurden, durchaus eine interessante, weil preisgünstige Alternative. Insbesondere für diejenigen, welche schon über ein solches FSB800-taugliches i845PE-Board verfügen, lohnt der Wechsel auf ein i875P-Board wohl kaum, dafür ist der Preis des letzteres zu hoch und dessen Mehr-Performance zu gering.
Wie der Heise Newsticker berichten darf, hat ein deutsches Gericht jetzt ein hochwichtiges Urteil zum Thema Internet-Foren abgegeben, welches die Betreiber solcher Foren auf eine rechtlich deutlich sichere Basis stellt. Frühere Urteile stellten teilweise die Forderung auf, daß Foren-Betreiber jedes einzelne Posting in einem Forum auf dessen strafrechtliche Relevanz kontrollieren und dann gegebenfalls handeln muß. Dies mag rein formal-juristisch korrekt sein, allerdings ist es bei größeren Foren schlicht unrealisierbar, da die Menge der Postings dort viel zu hoch ist (unser Forum kommt momentan auf zwischen 2200 und 2700 Postings am Tag) ...
... Leider ist es auch so, daß der Gesetzgeber hier viel zu nachlässig agiert und das Thema schon seit Jahren lieber den (unwägbaren) Entscheidungen der Gerichte überlässt, anstatt sich in seiner gesetzgeberischen Pflicht zu betätigen und die Sache ein für alle mal fair, umfassend und abschließend zu regeln. So kam es in der Vergangenheit auch zu den vorgenannten unrealistischen Urteilen. Mit diesem neuen Richterspruch dürfte sich die Lage dann aber doch deutlich verbessert haben, Forums-Betreiber müssen danach die in ihren Foren laufenden Diskussionen nicht mehr zwangsläufig kontrollieren. Eine Haftbarkeit für strafbare Inhalte gibt es für Foren-Betreiber zudem nur noch, wenn dieser Kenntnis von einem strafbaren Inhalt hat und dann auf diese Kenntnis hin nicht entsprechend reagiert.
| News des 16. Mai 2003 |
Es gibt eine neue Major-Version unseres nVidia-Tweaktools aTuner, welches mit der Version 1.5.14.4403 nun auch experimentellen ATi-Support bietet. Dieser läuft allerdings noch mit ein paar Einschränkungen, welche in unserem Forum genau ausgeführt sind. Jegliche Rückmeldungen von ATi-Usern sind in vorgelinktem Forums-Thread herzlich willkommen und zur Verbesserung des ATi-Supports auch dringend erbeten! Für die nVidia-User ist natürlich in erster Linie der Support für den letzten nVidia-Treiber 44.03 interessant, ansonsten gibt es auf nVidia-Seite nur noch ein wenig Bugfixing :-).
Ein Review zur Matrox Millenium P750 haben Icrontic anzubieten. Diese Grafikkarte basiert ebenso wie die P650 auf dem Parhelia-LX Chip, einer abgespeckten Variante des Parhelia-Chips. Gegenüber diesem haben die P650- und P750-Karten nur zwei der ursprünglich vier Rendering-Pipelines, zwei der ursprünglich vier Vertex Shader Pipelines und ein auf 128 Bit DDR halbiertes Speicherinterface. Der kleineren Variante P650 fehlt zudem das Feature des Surround Gamings, über welches nur die P750 und die echte Parhelia verfügt. Ohne daß Matrox zu P650 und P750 irgendwelche Taktfrequenzen angibt, dürften sich diese jedoch kaum unterscheiden, denn Matrox selber gibt den Unterschied in der 3D-Leistung zwischen P650 und P750 unter dem 3DMark2001 bei 1280x1024 nur mit 17 Prozent an ...
... Insofern dürfte der Hauptunterschied zwischen P650 und P750 in der Tat das nur bei der P750 vorhandene Surround Gaming sein. Für ernsthaftes 3D-Gaming (und damit auch für das sehr Grafikkarten-intensive Surround Gaming) eignen sich beide Grafikkarten jedoch kaum, Icrontic ermittelten in den 3D-Benchmarks für die P750 Ergebnisse noch deutlich hinter dem SiS Xabre 400 Chip. Diese Performance dürfte vergleichsweise einer guten integierten Lösung entsprechen, womit man auf dem 3D-Markt sicherlich nicht punkten wird. Dies ist mit den beiden Parhelia-LX basierenden neuen Matrox-Karten allerdings sowieso nicht geplant, vielmehr sollen diese die Ablösung für die langgedienten G450- und G550-Karten im 2D-Markt für Workstations, Business-PCs u.ä. darstellen.
Eine Berichtigung zu den News des 14. Mai: Der von nVidia auf Basis eines Unreal Tournament 2003 Antalus-Flyby Benchmarks auf einer GeForceFX 5600 Ultra ermittelte 30prozentige Vorteil des Detonator FX gegenüber früheren nVidia-Treibers scheint doch real zu sein. Auch wenn sich hier die Tests von Penstar Systems (angeblich +171 %, allerdings mit GeForceFX 5800) sowie The Tech Report (+69 %, unter 4xAA mit 8xAF sogar +178 %) gewaltig von den Ergebnissen der ComputerBase (+ 19%, unter 2xAA mit 4xAF dann +50 %, allerdings Flybys Anatalus + Asbestos) unterscheidet, so bleibt doch anzuerkennen, daß diese 30 Prozent Mehr-Performance doch durch den neuen Treiber realisierbar sind, selbst wenn die Flybys von Unreal Tournament 2003 recht wenig mit der Performance des realen Spiels zu tun haben.
HardOCP haben mit ihrem Athlon XP 3200+ Artikel als erste und bisher einzige einen Test des neuen VIA KT600 FSB400-Chipsatzes anzubieten, welchen man dann auch gleich gegen nVidia´s nForce2 Ultra 400 Chipsatz gestellt hat. Dabei tritt der VIA-Chipsatz weiterhin mit einem SingleChannel Speicherinterface an, während nVidia hier bekanntermaßen sein DualChannel Speicherinterface ins Feld führen kann, der DDR400-Support ist beiden Chipsätzen dagegen gemeinsam. VIA zeigt jedoch, daß dies auf dem Athlon XP keine Rolle spielen muß und liegt bezüglich der Performance sogar ein wenig vor nVidia. Sollten sich diese Ergebnisse von Serien-Mainboards auf KT600-Basis bestätigen lassen, welche ungefähr im Juni zu erwarten sind, so steht bei den Sockel A Chipsätzen demnächst ein (unerwarteter) Wechsel an der Performance-Spitze an.
| News des 15. Mai 2003 |
Von verschiedenen Quellen kommt die Meldung, nVidia würde nachträglich noch einmal etwas an den Taktraten der GeForceFX 5600 Ultra drehen - erstaunlicherweise dabei sogar nach oben. Der NV31-basierende Chip sollte in der Ultra-Ausführung bisher mit 350/350 MHz takten, nun sollen es 400/400 MHz werden. Dafür wird man laut Seijin den Ultra-Chips sogar extra in der leistungsfähigeren und auch für die HighEnd-Chips NV30 & NV35 verwendeten FCBGA-Package (Formfaktor von Chips, mehr dazu hier) produzieren, obwohl dieser ursprünglich nur als normale BGA-Package gedacht war ...
... Da die normale Version der GeForceFX 5600 weiterhin bei ihren Taktraten und ihrer BGA-Package bleibt, entsteht die kuriose Situation, daß die zwei Chips der GeForceFX 5600 "Serie" in unterschiedlichen Packages gefertigt werden: Die Ultra im hochwertigen FCBGA und die non Ultra im normalen BGA. Die bisher schon produzierten Ultra-Chips werden wahrscheinlich allesamt umgelabelt und als non Ultra verkauft, für die neuen Ultra-Chips der GeForceFX 5600 Ultra wird man dagegen die Produktion erst wieder anfahren müssen, womit sich der Markteintritt diese Karten vermutlich noch etwas weiter verzögert ...
... Dabei ist der Zweck dieser Umtaktung natürlich klar: nVidia hat erkannt, daß man gegenüber der Radeon 9600 Pro und vor allem der immer noch sehr erfolgreich sich im Markt befindlichen Radeon 9500 Pro knapp verliert, was allerdings nicht das Ziel von nVidia mit der GeForceFX 5600 Ultra war. Aufgrund des nur knappen Ausgangs zugunsten ATi´s besteht aber durchaus die Aussicht, daß nVidia mit dieser Umtaktung auf 14 Prozent mehr Chip- und Speichertakt an den ATi-Angeboten und dort besonders der Radeon 9600 Pro zukünftig vorbeiziehen kann (die etwas schnellere Radeon 9500 Pro wird bekanntlich über kurz oder lang bei ATi auslaufen, da in der Herstellung deutlich teurer als die Radeon 9600 Pro), was nVidia wieder Oberwasser im Mainstream-Markt geben würde.
Eine nVidia-Aussage, welche bei der Virtual Zone nachzuschlagen ist, wird leider derzeit öfters falsch ausgelegt: Die Information, daß Mainstream- und Value-Versionen des NV35-Chips in Kürze nachfolgen werden, bedeutet nach allem derzeit bekannten Wissen nicht, daß hiermit zwei extra Chips gemeint sind. Man beachte hierbei auch die exakte Wortwahl - und diese lautet nicht darauf, daß es sich hier um Mainstream- und Value-Chips im Sinne dieser beiden Marktsegmente handelt, sondern einfach nur um günstigere Ausführungen des NV35-Chips ...
... Ergo deutet nVidia hier eigentlich nur dezent auf die GeForceFX 5900 (non Ultra) und GeForceFX 5900 Value Karten hin, und daß diese wohl nicht ganz zeitgleich mit der Ultra-Version in den Markt kommen werden. Regelrecht neue Chips in Anlehnung an die NV35-Architektur sind bisher nur in Form des NV36-Chips geplant, welcher eine auf 4 Rendering-Pipelines halbierte Mainstream-Lösung sein soll, aber wahrscheinlich erst im 3. Quartal des Jahres in den Ring steigen wird. nVidia wird mit diesem Chip die GeForceFX 5600 /Ultra Grafikkarten auf Basis des NV31-Chips dann wahrscheinlich komplett ablösen, währenddessen die GeForceFX 5200 /Ultra Grafikkarten auf Basis des NV34-Chips als einzige der originalen GeForceFX-Serie bis ins nächste Jahr hinein überleben werden.
| News des 14. Mai 2003 |
Die ComputerBase hat sich den inzwischen auch offiziell von nVidia zur Verfügung gestellten Detonator FX in der Version 44.03 auf einer "alten" GeForceFX 5800 etwas genauer gegenüber dem Treiber 43.45 angesehen. So konnte man herausfinden, daß der neue Treiber im Application/Quality-Filtermodus ca. 1,5 Prozent in den normalen Benchmarks, jedoch stolze 15 Prozent unter 3DMark2001 und 3DMark03 zulegte. Der Balanced-Filtermodus konnte in den normalen Benchmarks dagegen um 4 Prozent zulegen, während er unter 3DMark2001 keine Zuwächse und unter 3DMark03 nur vergleichsweise niedrige 7 Prozent mehr herausholen konnte. Etwas höhere Zugewinne (zumeist unter Anti-Aliasing) sind in den Tests von Penstar Systems und The Tech Report zu beobachten, allerdings geht es auch dort nur in seltenen Fällen in den zweistelligen Prozentbereich ...
... Konzentriert man sich auf die reinen Spiele-Benchmarks ohne die Theorie-Tester, so sind die Zugewinne eigentlichen nur als mittelmäßig zu werten, gemessen an den Erwartungen an den Detonator FX und auch an die derzeit auf der nVidia-Webseite zu findende Versprechung von 30 Prozent Mehr-Performance durch diesen Treiber. Selbst wenn man hierzu die (nicht einmal in der vorgelinkten offiziellen Pressemitteilung zu findende) nVidia-Erklärung heranzieht, jene 30 Prozent Mehr-Performance hätte man im Flyby-Benchmark von Unreal Tournament 2003 erzielen können, lässt sich diese nVidia-Aussage nicht aufrecht erhalten, denn die bisherigen Tests ermitteln in diesem Benchmark keinesfalls jene 30 Prozent Mehrgewinn (Update: Irrtum - die 30 Prozent sind doch real).
Laut The Inquirer soll ATi kürzlich das TapeOut zweier neuer Grafikchips hinter sich gebracht haben: R360 und RV360. Bei beiden dürfte es sich um nur minimal veränderte Abwandlungen der bekannten Chips R350 (Radeon 9800 /Pro) und RV350 (Radeon 9600 /Pro) handeln, welche wohl zum einzigen Zweck eines höheren Taktes entwickelt wurden. Wenn das TapeOut erst in den letzten Tagen erfolgte, sollte es bis zur Produktionsreife und Vorstellung der neuen Chips noch ca. 3 bis 4 Monate dauern, kaufbare Grafikkarten gibt es dann - wie inzwischen üblich - noch einmal ca. 1 bis 2 Monate später ...
... ATi geht hier offenbar zielstrebig in die Richtung, regelrecht neue Architekturen nur noch aller 1,5 oder 2 Jahre zu veröffentlichen und in der Zwischenzeit die vorhandene Architektur über mehrere Refresh-Chips auf deutlich höhere Taktraten zu bringen bzw. kleinere Fehler und Unstimmigkeiten im Laufe der Zeit auszubessern. Dies wird natürlich bedingt durch die mittlerweile extrem hohe Komplexität heutiger Grafikchips, womit die Entwicklungszeiten neuer Architekturen immer länger und kostenintensiver werden, um noch - wie bisher - jedes Jahr eine regelrecht neue Architektur zu entwickeln. Der CPU-Markt macht diese Entwicklung vor, auf jenem gibt es neue Architekturen nur aller ca. 4 bis 5 Jahre und dazwischen "nur noch" Taktsteigerungen oder geringe Verbesserungen über mehr Cache oder höhere FSBs.
Zeitgleich mit dem Release des FSB400-Prozessors Athlon XP 3200+ am gestrigen Tag hat sich natürlich auch an der Chipsatz-Front einiges getan, da rein offiziell bisher kein Sockel-A-Chipsatz den FSB400 unterstützt hatte. nVidia schickt nun wie schon vorher bekannt hierfür seine neuen FSB400-Chipsätze nForce2 Ultra 400 mit DualChannel DDR400 Speicherinterface und nForce2 400 mit SingleChannel DDR400 Speicherinterface ins Rennen. SiS und VIA arbeiten dagegen weiterhin mit SingleChannel DDR400 Speicherinterfaces bei ihren SiS 748 und VIA KT600 Chipsätzen für den FSB400. Die neuen nVidia-Chipsätze sind dabei teilweise schon inoffiziell im Markt, während die Konkurrenz von SiS und VIA wohl noch ein paar Wochen brauchen wird.
Normalerweise soll Politik auf diesen Seiten kein Thema sein (es sei denn, es handelt sich um Computer-bezogenen Themen), heute nehmen wir uns aber einmal doch die Freiheit, auf einen sehr besonderen Artikel hinzuweisen. Es handelt sich dabei um ein Interview mit dem Ex-Bundesminister von Bülow (in den 70er Jahren unter Bundeskanzler Schmidt), in welchem dieser einige hochinteressante Gedanken zum 11. September äußert. Bedeutend ist an diesem Interview zum einen, daß von Bülow eben kaum in die übliche Schublade von "Verschwörungstheoretikern" gesteckt werden kann, und zum anderen, daß von Bülow als Ex-Minister doch einige absolut wissenswerte Einblicke geben kann ("... daß in den größeren Redaktionen und Nachrichtenagenturen eine Person des Vertrauens der CIA sitzt ..."), welche kaum allgemeinbekannt sein dürften. Das Interview ist somit wohl eine absolute Pflichtlektüre für jedermann/frau.
| News des 13. Mai 2003 |
Interessanterweise hat nVidia mit dem gestrigen Tag die GeForceFX 5800 /Ultra offiziell von der nVidia-Webseite entfernt, wobei die Seite zu dieser Karte physikalisch noch auf dem Server vorhanden und ansprechbar ist, aber eben nicht mehr vom restlichen nVidia-Angebot verlinkt wird (Update: auf der 5900er Produktseite ist doch noch ein Link zur 5800er zu finden). Offiziell bietet nVidia somit nur noch die GeForceFX-Typen 5200, 5600 und 5900 an (NV34, NV31 und NV35). Diese superschnelle Umstellung auf die neuere Karte läßt natürlich keinen Zweifel daran, daß die jetzt in den Handel kommenden ersten GeForceFX 5800 /Ultra Karten gleichzeitig auch fast wieder die letzten sein werden ...
... Normalerweise sind bei direkten Produktablösungen für einen Übergangszeitraum immer beide Produkte gleichzeitig noch zu haben, in diesem Fall ist es aber gut möglich, daß die GeForceFX 5800 /Ultra schneller aus dem Handel fliegen als die neuen GeForceFX 5900 /Ultra in diesen kommen. So könnte es sogar dazu kommen, daß jene Stimmen rechtbehalten, welche seinerzeit zu Anfang des Jahres aussagten, daß nVidia nur 100.000 Stück des NV30-Chips habe fertigen lassen, um sich dann ganz den günstigeren GeForceFX-Angeboten NV31 und NV34 sowie der neuen HighEnd-Lösung NV35 zu widmen.
Gestern gab es den Doppel-Launch der nVidia NV35 und der Radeon 9800 Pro mit 256 MB, heute nun war AMD dran (PS: und irgendwann in den nächsten Tagen wird es mit dem Intel Springdale-Chipsatz sowie einigen niedriger getakteten FSB800 Pentium 4 Prozessoren weitergehen) und präsentierte mit dem Athlon XP Barton 2.2 GHz / 3200+ seinen ersten FSB400-Prozessor. Die entsprechenden Testberichtete stapeln sich wie üblich schon im Web, hier eine Liste der bisher von uns entdeckten. Unsere Empfehlung geht dabei natürlich - wer hätte das gedacht ;-) - an den Artikel unserer Partnerseite Hard Tecs 4U, welche sich allerdings auch mit den Benchmark-Werten eines virtuellen Athlon XP 2.3 GHz / 3400+ etwas vom Rest der Testberichte abheben kann ...
... Zum eigentlichen Testobjekt Athlon XP 3200+ mit FSB400 gibt es dabei gar nicht mehr viel zu sagen, durch diverse Vorab-Artikel konnte man sich dessen Performance eigentlich schon recht gut ausmalen. Der neue Prozessor verteidigt AMD-intern durchaus sein Model Rating, welches durch 33 MHz mehr CPU-Takt gebenüber dem Athlon XP 2.167 GHz / 3000+ mit FSB333 und eben der Erhöhung des FrontSideBus auf 200 MHz DDR (FSB400) erreicht wird. Gegenüber Intel´s derzeit bestem Angebot in Form des Pentium 4 Northwood-HT 3.0 GHz mit FSB800 sieht der Vergleich allerdings nicht so rosig aus ...
... Zwar könnte man hier mit etwas gutem Willen einen Gleichstand feststellen (wobei dies einige der Tests durchaus wesentlich anders sehen), allerdings rennt der neue AMD-Prozessor ja auch mit einem 3200+ Rating durch die Gegend, was sich zumindestens gegenüber dem 3.0 GHz FSB800-Prozessor von Intel nicht mehr rechtfertigen läßt. Das AMD Model Rating diskreditiert sich damit mittlerweile recht auffällig. Und auch wenn AMD dieses Model Rating offiziell an dem Leistungsunterschied zu einem AMD Thunderbird festmacht - Marketing-technisch ist es natürlich auf den Pentium 4 bezogen ...
... AMD kann hier nur hoffen, daß sich dieser Umstand jetzt nicht noch all zu schnell herumspricht und man so die Zeit bis zum Athlon 64, der wieder ein komplett eigenes Model Rating bekommen wird, ohne Schaden überbrücken kann. Abseits der Model Rating Geschichte ist der neue Athlon XP 3200+ natürlich ein bezüglich der Leistung hervorragender Prozessor, vor allem in dem Sinne, daß AMD seit langem einmal wieder (mit Intel zusammen) an der absoluten Leistungsspitze steht, auch wenn die Preismanager bei AMD dies leider sehr direkt auf den Preis des neuen Prozessors umgelegt haben ;-).
| neuer Artikel |
Launch der nVidia NV35 & ATi Radeon 9800 Pro 256 MB
Wie schon in den News des 12. Mai angekündigt, wollen wir uns an dieser Stelle etwas ausführlicher, als im Rahmen der News möglich, dem Launch des nVidia NV35 Chips aka der GeForceFX 5900 Grafikkartenserie und dem gleichzeitigen Gegenlaunch der ATi Radeon 9800 Pro mit 256 MB widmen. Da letztere - wenn auch minimal - anders taktet als die 128-MB-Version der Radeon 9800 Pro, kann man rein bezüglich der Performance halbwegs von einem extra Chip sprechen, so daß mit dem gestrigen Tag ATi und nVidia zusammen zwei neue HighEnd-Angebote in den Markt geschickt haben ... zum Artikel
| News des 12. Mai 2003 |
Heute 15 Uhr fiel das NDA zum nVidia NV35 und in der Folge fanden auch jede Menge Reviews zu diesem Chip ins Web (Liste). Wie schon erwartet, nennt nVidia die Karte GeForceFX 5900 Ultra, dazu wird es noch die Varianten GeForceFX 5900 und GeForceFX 5900 Value geben. Aufgrund der - gegenüber dem NV30-Start - verhältnismäßig hohen Anzahl der Testberichte kann man eigentlich darauf schließen, daß nVidia diesesmal keine Probleme mit der Fertigung des Chips hat und daß man so die geplante Auslieferung erster NV35-Karten noch im Juni wird einhalten können ...
... Als direkten Konkurrenten schickte ATi wie schon erwartet ein 256-MB-Modell der Radeon 9800 Pro gegen den NV35-Chip ins Rennen, welches zudem mit 380/350 MHz einen um 10 MHz höheren Speichertakt als das 128-MB-Modell aufweisst, zu dieser Karte gibt es auch schon einige Artikel (Liste). Die Beschäftigung mit diesen beiden Launches an einem Tag ist aber ein wenig zu News-sprengend, weswegen wir hierzu in der Nacht oder am kommenden Morgen einen kleinen extra Artikel nachschieben werden. Für den Augenblick begnügen wir uns nach der Lektüre der genannten Artikel mit der Aussage, daß nVidia mit dem NV35-Chip knapp wieder den Leistungsthron erklimmt, der Leistungsunterschied aber deutlich geringer ist als vorher erwartet.
Der Windows XP Nachfolger mit Codenamen "Longhorn" soll nun doch erst 2005 erscheinen, was angesichts des von diesem Betriebssystem eingeführten Palladium-Funktion sicherlich nicht unbedingt ein wirklicher Anlaß zur Trauer ist ;-). Zudem ist es prinzipiell nicht verkehrt, wenn Microsoft mal wieder etwas mehr Zeit zwischen den einzelnen Windows-Versionen vergehen lässt, so ergibt sich nämlich die Chance, daß die Unterschiede zwischen den einzelnen Windows-Versionen nicht so geringfügig sind wie bei den letzten Windows-Versionen. Microsoft selber sieht Longhorn dabei gleich wieder als "großen Schritt", worin natürlich auch leise schon ein erstes Marketing-Trommeln mitklingt :-) ...
... Allerdings kann man die Einführung des Pseudo-Sicherheitssystems Palladium für sich selber schon als großen technischen Unterschied werten, wenn auch nicht unbedingt auf der positiven Seite. Zudem soll es aber auch ein neues Datei- und Indizierungssystem geben: Microsoft berichtet hiervon stolz, daß sich mit diesem künftig Video- und Musikdateien auch nach Genre, Künstlername, Albumname oder Länge des Tracks suchen und ordnen lassen kann - ganz so, als hätten die zehntausenden von Entwickler und Programmierer bei Microsoft nichts besseres zu tun (man könnte sich ja eventuell auch mal um die immer noch vorhandenen Bugs und Unstimmigkeiten der bisherigen Windows-Versionen inklusive Windows XP kümmern) ...
... Abgesehen davon wird Microsoft aber auch eine wirklich entscheidende Änderung der Desktop-Engine vornehmen, welche mit Longhorn alle bisherigen 2D-Objekte auf dem Desktop als 3D-Objekte auf den Monitor zeichnen wird, was dann auch die 3D-Grafikkarten ins Spiel bringt. Bisher konnte man für Windows noch nahezu jede Grafikkarte verwenden, welche zumindestens den uralten VGA-Modus unterstützt, bei Longhorn muß es dann aber mindestens eine DirectX7-Grafikkarte sein. Damit wird man allerdings nicht einmal alle Effekte der Desktop-Engine sehen können, diese sind erst mit einer DirectX9-Grafikkarte und Pixel Shader 2.0 möglich (inwiefern jeder Benutzer alle Effekte wirklich sehen will, steht natürlich auf einem anderen Blatt) ...
... Damit ergibt beispielsweise eine GeForceFX 5200 (non Ultra) plötzlich wieder einen Sinn, denn auch der OEM-Markt braucht bis 2005 für Longhorn natürlich (preisgünstige) DirectX9-Grafikkarten, egal ihrer Spiele-Leistungen. Die Hersteller von Mainboard-Chipsätzen mit integrierten Grafiklösungen werden hier ebenfalls nachziehen müssen, ganz allgemein bedeutet Longhorn somit für die 3D-Chiphersteller ein hübsches Geschäft, werden doch viele ältere PC-Systeme beim Wechsel auf Longhorn einen Austausch der Grafiklösung benötigen ;-). PS: Auf der letzten Seite eines Longhorn-Artikels seitens ExtremeTech gibt es drei Videos, welche die neue 3D-Engine des Betriebssystems in Aktion zeigen.
