News-Archiv 26. Mai - 1. Juni 2003 (22. Kalenderwoche)
1. Juni 31. Mai 30. Mai 29. Mai 28. Mai 27. Mai 26. Mai
News des 31. Mai 2003 |
Wie ATi-News berichten, scheint sich ATi bezüglich den Taktfrequenzen der gestern schon erwähnten Radeon 9900 Pro nun festgelegt zu haben: 420/400 MHz soll die Grafikkarte takten, dazu soll sie ausschließlich mit 256 MB DDR2-Speicher ausgeliefert werden. Diese 10prozentige Chiptakt- und 17prozentige Speichertakt-Erhöhung gegenüber der Radeon 9800 Pro sollte dann ziemlich sicher ausreichend sein, um sich vor die GeForceFX 5900 Ultra plazieren zu können - zwar sicher nur geringfügig, aber eindeutig. Daß einzige, was jetzt noch fehlt, wäre ein Auslieferungstermin bzw. eine offizielle Vorstellung dieser Karte :-).
Die neuen KYRO-Treiber in der Version 2.00.20.0516 (Download-Links siehe News vom Mittwoch oder aber auf deferred Power) enthalten nun auch für alle KYRO-Karten das ursprünglich für die (dann doch nicht im Markt erschienene) KYRO II SE gedachte eTaL-Feature. Dieses stellt eine Software T&L Lösung dar, welche insofern nutzvoll ist, als daß es inzwischen einige Spiele gibt, welche T&L zwingend zum Starten voraussetzen (eine andere Möglichkeit für Software T&L bietet das Tool 3D-Analyze). Allerdings sind die seinerzeit von PowerVR versprochenen Performance-Gewinne durch eTaL (bis zu 15 Prozent) laut unserem Forum bisher noch weitestgehend nicht vorhanden, teilweise ist eTaL sogar langsamer.
Mit dem SiS 648FX Chipsatz kommt scheinbar demnächst der erste non-Intel-Chipsatz mit FSB800-Support für den Pentium 4 auf den Markt - auch wenn gute SiS 648 Mainboards diese Option mittels Overclocking auch schon jetzt anbieten können. Davon abgesehen gibt es sowohl bei t-break als auch der Overclockers Workbench erste Testberichte zu SiS 648FX Referenzboards - welche allerdings das Problem aufweisen, sich in der Aussage stark zu wiedersprechen: Während die Overclockers Workbench den SiS-Chipsatz klar gleichauf mit dem i865PE "Springdale" sieht, ordnet t-break diesen ebenso klar hinter den neuen Intel-Chipsätzen ein. Hier bleibt es also abzuwarten, was weitere Tests zu diesem Thema sagen können, bevor man den SiS 648FX als gute Intel-Alternative ansehen kann.
Jener vorgenannte Intel i865PE "Springdale" Chipsatz unterscheidet sich ja bekanntlich vom i875P "Canterwood" Chipsatz nur durch die Performance Acceleration Technology (PAT), eine Technik zur Reduzierung von Speicherlatenzen, welche für ca. 3 bis 5 Prozent Performance-Unterschied verantwortlich ist. Einige Mainboard-Hersteller legen dieses Feature nun aber auch bei ihren i865PE-Mainboards frei: So ist dieses Feature beim Asus P4P800 nach unserer Prüfung bei der BIOS-Version 1006.010 (und wohl auch allen nachfolgenden) unter Advanced/Chipset/Enabled Memory Acceleration Mode anwählbar ...
... Beim AOpen AX4SG Max ist PAT ebenso in einer - allerdings derzeit nicht frei erhältlichen - Beta BIOS-Version aktivierbar und bei Soltek arbeitet man an einer entsprechenden BIOS-Version für das eigene i865PE-Mainboard 86SPE-L. Intel hat dazu bisher noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben, dürfte aber wohl nicht sehr begeistert sein, da somit der einzige Unterschied zwischen den i865PE- und i875P-Chipsätzen beseitigt wird. Technisch wird diese Aktivierung von PAT auf dem i865PE im übrigen dadurch möglich, als daß PAT eigentlich nur die von Athlon-Chipsätzen her bekannte DRAM Command Rate ist, wie hier ausführlich dargelegt.
News des 30. Mai 2003 |
Geht es nach The Inquirer, dann ist der ATi R360-Core dasselbe wie der R350-Core, welcher bekanntermaßen in der Radeon 9800 /Pro resultierte. Danach soll der R360 nur ein verbesserter Yield des R350 sein, vergleichbar ungefähr mit einem neuen Stepping bei der CPU-Herstellung. Ganz ähnlich wie bei dieser soll dieser neue Yield mehr oder weniger ausschließlich für mehr Taktbarkeit sorgen. The Inquirer vermuten hier, ATi wollen demzufolge eine Radeon 9900 Pro auf R360-Basis an den Start bringen und dieser Karte Chip-Taktfrequenzen von über 400 MHz spendieren ...
... Ehrlicherweise hört sich dies nicht gerade nach einer großartigen Leistungssteigerung gegenüber dem R350-Core an, welcher in der Radeon 9800 Pro mit 380 MHz taktet. Da aber der Leistungsabstand der letztgenannten Karte zur derzeit auf dem Performance-Thron sitzenden GeForceFX 5900 Ultra sowieso nur recht gering ist (zumeist nur im Rahmen von 5 bis 10 Prozent), könnte auch eine sanfte Anhebung des Chiptaktes und eventuell auch eine entsprechende Steigerung des Speichertaktes den gewünschten Erfolg bringen, daß ATi bezüglich der reinen Performance wieder vor nVidia landet. Abzuwarten bleibt, wie lange sich ATi noch für den R360-Chip Zeit nimmt, denn immerhin droht mit dem nVidia NV40-Chip zum Jahresende neues Ungemach für ATi.
Der tecChannel hat eine aktuelle Intel Prozessoren-Roadmap vorliegen, aus welcher sich einige wichtige Erkenntnisse ableiten lassen. So scheint nun festzustehen, wann Intel den derzeitigen Sockel 478 in den Ruhestand schicken wird: Im 2. Quartal werden erste Prescott-Prozessoren (von welchem Intel anscheinend immer noch nicht weiss, ob er nun ein Pentium 4 oder ein Pentium 5 wird) im neuen Sockel T (mit 775 Pins, deshalb teilweise auch "Sockel 775" genannt) auf Taktfrequenzen ab 3.6 GHz in den Markt geschickt. Mit dem neuen Sockel T wird es auch einen neuen Intel-Chipsatz geben, den "Grantsdale" ...
... Intel´s erster DDR2-Chipsatz wird gleichzeitig auch mit den bisherigen AGP- und PCI-Bussen aufräumen und erstmals mit PCI Express daherkommen. Zwar wird es weiterhin ein paar (über PCI Express angebundene) PCI-Steckplätze geben, der AGP-Port wird jedoch komplett geopfert (genaueres zu PCI Express siehe diese News vom 4. April, sie enthält nebenbei auch die Informationen aus der genau vorhergehenden Intel Prozessoren-Roadmap). Wir sehen allerdings diesen totalen Umsturz mit dem Grantsdale-Chipsatz sehr skeptisch, denn sowohl DDR2 als auch PCI Express werden sich zwar gut vermarkten lassen, sorgen jedoch für keinerlei Mehrperformance ...
... Insofern kann man sich jetzt auch getrost noch ein gutes Sockel 478 System anschaffen, denn es besteht kein Zwang, wegen einer vermeintlich höheren Leistung auf den Grantsdale-Chipsatz zu warten. Für den Sockel 478 wird Intel im 4. Quartal diesen Jahres noch die Prescott-Prozessoren mit 3.2 und 3.4 GHz releasen, im ersten Quartal des nächsten Jahres kommt dann noch ein Modell mit 3.6 GHz hinzu. Ob es noch höher getaktete Prescott-Prozessoren im Sockel 478 geben wird, kann diese Roadmap dagegen derzeit noch nicht sagen. Eigentlich hatte Intel zu diesem Thema an anderer Stelle bereits verlauten lassen, daß man den Support des Sockel 478 auch bei den Prozessoren noch eine Zeitlang fortführen wolle, allerdings sagt dies natürlich nur etwas über die Lieferbarkeit solcher Prozessoren aus und nicht, wie hoch sie getaktet sind ...
... Anzumerken wäre, daß Intel den (aus derzeitiger Sicht) letzten Sockel 478 Prozessoren, den Prescott mit 3.6 GHz, mit dieser Taktfrequenz natürlich klar unter Wert verkaufen wird. Schon die heutigen in 130nm gefertigten Northwood-Prozessoren sollten sich mit ein wenig Mühe seitens Intel auch auf 3.6 GHz bringen lassen - was Intel natürlich sein lässt, da es wirtschaftlicher ist, hier den in 90nm gefertigten Prescott auf den Markt zu bringen. Dieser sollte mit seiner kleineren Fertigung dann jedoch ziemliche Overclocking-Reserven aufweisen. Die japanischen Overclocker :-) werden den Prozessor wohl problemlos auf über 5 GHz prügeln können, aber auch im "Normalfall" sollten 4 GHz eine realisierbare Marke sein ...
... Das heißt im Klartext: Wer noch langfristig mit dem Sockel 478 plant und nichts gegen Overclocking hat, sollte sich ein gutes Sockel 478 Mainboard mit exzellenten Overclocking-Optionen an Land ziehen. Sobald man auf dieses dann den Prescott mit 3.6 GHz setzt und kräftig übertaktet, dürfte man ein System haben, was mit einem CPU-Takt von 4 GHz und mehr noch sehr lange mehr als ausreichend Performance bieten sollte. Im Prinzip gilt selbiges genauso eigentlich auch ohne dem Overclocking-Effekt: Auch auf 3.6 GHz sollte ein gutes Sockel 478 System noch recht lange mit den kommenden Grantsdale-Systemen mithalten können. Diese werden wohl erst Ende 2004 mit der Einführung des FSB1066 einen wirklichen Vorteil gegenüber den jetzigen Sockel 478 Systemen bieten können.
News des 28. Mai 2003 |
Von nVidia gibt es derzeit nur eine inoffizielle Stellungsnahme zu den Cheating-Vorwürfen im 3DMark03, von ATi dagegen, welche nur recht geringe "Cheating"-Gewinne von 2 Prozent hatten (8 Prozent im Gametest 4 "Mother Nature"), liegt inzwischen ein offizielles Statement vor. Darin führt ATi aus, daß das Ziel der eingesetzten Treiber-Optimierung nicht in der Reduktion der Bildqualität zugunsten von Mehrperformance war, sondern daß man die höhere Geschwindigkeit alleinig bei identischer Bildqualität erreichen wollte und erreicht hat. Nichts desto trotz wird man diese (durch den 3DMark03-Patch Build 330 bereits außer Kraft gesetzte) Optimierung in den nächsten Treibern trotzdem herausnehmen, um jeglichen Diskussionen prinzipiell aus dem Weg zu gehen ...
... Genau dieses wirft unserer Meinung nach aber auch wieder ein etwas seltsames Licht auf den 3DMark03 und dessen Eigenanspruch als allgemeingültiger Grafikkarten-Benchmark: Denn die Optimierungen seitens ATi sind Optimierungen, welche für reale Spiele gang und gäbe sind. Gerade mit dem zu erwartenden verstärkten Einsatz von Vertex und Pixel Shadern in Spielen wird zukünftig noch viel stärker (für reale Spiele) durch die Grafikchip-Entwickler bzw. deren Treiber-Abteilungen optimiert werden, weil die Shader als sehr flexible Einheiten zumeist mehrere Möglichkeiten eröffnen, um zum selben Ziel (bei der gleichen Bildqualität) zu kommen. Und die Anwendern werden sich in diesen Fällen - immer bei gleicher Bildqualität wohlgemerkt - wohl kaum über diese Optimierungen beschweren ...
... Daß sich hier aber der 3DMark-Entwickler Futuremark kategorisch gegen jede Art von Optimierung ausspricht, wertet in unseren Augen den 3DMark03 ab, weil dann der Anspruch, daß gleiche wie ein reales Spiel zu machen, nicht mehr vollständig erfüllt werden kann. Momentan ist diese Thematik aufgrund des immer noch recht zögerlichen Einsatzes von Vertex und Pixel Shadern in realen Spielen noch nicht akut, aber für die Zukunft können wir uns durchaus vorstellen, daß die Grafikchip-Hersteller sehr viel mehr Zeit darauf verwenden werden, ihre Treiber auf die eine oder andere Spiel-Engine bzw. die dort zum Einsatz kommenden Shader zu optimieren. Steht der 3DMark03 und dessen (schon in Entwicklung befindlicher) Nachfolger jedoch bei dieser Entwicklung im Abseits, kann auch ganz schnell das komplette Benchmark-Programm seine derzeit immer noch sehr hohe Bedeutung verlieren ...
... Jene 24 Prozent Mehr-Performance, welche sich nVidia im 3DMark03 "optimiert" hatte, sind natürlich im Gegensatz zu den ATi-Optimierungen durch echte Cheats entstanden, wie beispielsweise auch ein Screenshot-Vergleich bei Beyond3D nachweist (nVidia scheint hier nur mit 16 Bit Genauigkeit pro Farbe herangegangen zu sein, obwohl die 3DMark03-Mindestforderung 24 Bit ist und nVidia diese mittels eines 32-Bit-Modus auch einwandfrei beherrscht). Aber gerade dann, wenn man diese 24 Prozent aus den Ergebnissen herausnimmt und dadurch die nVidia-Karten im 3DMark03 weit hinter die ATi-Karten zurückfallen, muß sich Futuremark die Frage gefallen lassen, wo denn da die vielbeschworene Allgemeingültigkeit dieses Benchmarks sein soll ...
... Denn im Beispiel einer GeForceFX 5900 Ultra gegen eine Radeon 9800 Pro zeigt der 3DMark03 im Build 330 die ATi-Karte klar vorn, während nahezu jeder Spiele-Test die nVidia-Karte vorn sieht. Hier kann der 3DMark03 seinen Anspruch, die Performance aktueller Grafikbeschleuniger zu zeigen, klar nicht erfüllen. Selbst die Argumentation von Futuremark, daß der 3DMark03 vorwiegend die DirectX9-Performance zeige, hinkt gewaltig, denn der Anteil von DirectX9-Code im 3DMark03 liegt bei nur 20 bis 30 Prozent. Selbst wenn also die ATi-Karten die besseren DirectX9-Beschleuniger wären, dürften sie im von DirectX7- und DirectX8-Code dominierten 3DMark03 nicht derart den nVidia-Karten davoneilen, wenn reale Spiele nachweislich deutlich andere Ergebnisse zeigen. Daß hier derzeit (mit dem Build 330) so deutliche Unterschiede zwischen den Benchmark-Resultaten realer Spiele und des 3DMark03 auftreten, sollte den Futuremark-Mannen zu denken geben und ist sicherlich nicht besonders gut für die Glaubwürdigkeit ihres Produkts.
Wie der Planet 3DNow! berichtet, stellt nVidia es den Boardherstellern von nForce2-Platinen frei, ihre "alten" FSB333-fähigen Boards nachträglich noch für den FSB400 zu validieren. Damit sind nun aber nicht diese Mainboards gemeint, welche bereits inoffiziell den nForce2 Ultra 400 Chipsatz tragen, zu erkennen am Codenamen "Crush18D" des neuen Chipsatzes (die "alten" nForce2-Boards haben als Codenamen "Crush17") bzw. als "C1-Stepping" mittels WCPUID. In der Tat meint nVidia hier die ursprünglichen nForce2-Chips, welche zu einem Großteil bisher bei 185 bis 190 MHz DDR FSB-Takt anfingen zu streiken ...
... nVidia stellt hierzu den Boardherstellern ein neues BIOS-Modul zur Verfügung (im Gegensatz zu anderen Chipsatz-Herstellern steuert nVidia die BIOS-Entwicklung für ihre Chipsätze selber, die Mainboard-Hersteller bekommen also fertige BIOSe, bei welchen sie nur noch entscheiden, welche Optionen der Endkunde zu sehen bekommt und welche ins Hidden-BIOS wandern), welches diesen älteren Boards über die Unterdrückung des bei den hohen FSB-Taktungen entstehenden Signalrauschens die FSB400-Tauglichkeit ermöglichen soll. Allerdings stellt nVidia nur dieses BIOS-Modul zur Verfügung, die Validierung und damit die Garantie gegenüber dem Endkunden liegt im Fall dieser "alten" nForce2-Chipsätze bei den einzelnen Mainboard-Herstellern ...
... Asus beispielsweise hat diese Möglichkeit genutzt und bietet auch für seinen älteren nForce2-Platinen und -Revisionen nun BIOS-Updates an, welche den FSB400 auf diesen Boards ermöglichen sollen. Die ComputerBase hat sich hier den Spaß gemacht, nachzuprüfen, ob das "alte" Asus nForce2-Board A7N8X in der eigentlich nur FSB333-tauglichen Revision 1.04 wirklich mit dem neuen BIOS den FSB400 beherrscht. Jenes konnte eindeutig bejaht werden, allerdings opferte das Board dafür hier und da ein paar Prozentpunkte Performance, was angesichts der neu erworbenen FSB400-Tauglichkeit jedoch klar verschmerzbar sein dürfte. Ob hier auch andere Mainboard-Hersteller mit FSB400-tauglichen BIOSe für ältere nForce2-Boards folgen werden, ist dato allerdings noch nicht bekannt.
News des 27. Mai 2003 |
Wir hatten am Freitag einen kurzen Ausblick darüber gegeben, was ATi und nVidia in den nächsten Monaten an neuen Grafikchips planen, es fehlt dort allerhöchstens noch eine Erwähnung des NV36-Chips seitens nVidia, welcher als Ablösung des jetzigen NV31-Chips (GeForceFX 5600/Ultra) im Spätsommer dessen Position im Mainstream-Segment übernehmen soll. Jene vorgelinkte News bezieht sich allerdings nur auf die Chips der beiden "üblichen Verdächtigen" ATi und nVidia und sagt nichts dazu aus, was von den anderen noch verbliebenen Grafikchip-Herstellern demnächst zu erwarten ist, was wir hiermit in aller Kürze nachholen wollen ...
... Zum einen wäre da der SiS Xabre II Chip, zu welchem es in unserem CeBIT-Report die aktuellsten bislang bekannten Daten gibt und welcher laut SiS-Planungen Ende Juni offiziell vorgestellt werden soll. Gemäß dem neuen (hohen) Anspruch von SiS will man mit diesem Chip bzw. den verschiedenen Versionen des Chips diesesmal nicht nur das LowCost-, sondern auch das Mainstream- und sogar das HighEnd-Segment bedienen. Ob letzteres gelingen mag, darf auch angesichts der neuen HighEnd-Chips von ATi und nVidia eher bezweifelt werden, aber zumindestens eine vernünftige Mainstream-Lösung erscheint gemäß den vorliegenden technischen Daten erreichbar ...
... Daneben gibt es das DeltaChrome-Projekt seitens S3/VIA, welches allerdings immer stärker skeptisch zu betrachten ist. S3 hatte den Chip schon zum Anfang des Jahres halb angekündigt und dann auf der CeBIT eine offizielle Vorstellung vorgenommen - und doch liegen derzeit zu diesem Chip noch immer deutlich weniger Informationen vor, als zum offiziell noch nicht einmal vorgestellten Xabre II. Beim S3-Chip ist derzeit noch nicht einmal das geplante Auslieferungstermin bekannt, was aufgrund der Zeit, die inzwischen seit der CeBIT auch schon wieder vergangen ist, eigentlich nichts gutes erhoffen läßt. Der DeltaChrome hat somit durchaus das Negativ-Potential, nach vielen Verzögerungen gar nicht mehr im Desktop-Markt zu erscheinen, um dann letztlich von der S3-Mutterfirma VIA in integrierten Chipsätzen und als mobile Lösung "verwurstet" zu werden, wie schon des öfters mit zuerst hoffnungsvoll angekündigten S3-Chips geschehen ...
... Über Trident´s teils hochfliegende Pläne mit dem XP4-Chip braucht man eigentlich keine Worte mehr zu verlieren - sollte der Chip jetzt noch im Desktop-Markt erscheinen, wäre er sowieso nicht mehr konkurrenzfähig. Es bleibt bei Trident abzuwarten, ob man mit dem für Herbst diesen Jahres geplanten DirectX9-Chip XP8 mehr Glück haben werden. Glück braucht auch PowerVR - und zwar konkret einen Chipfertiger, welcher das Risiko einer Grafikchip-Herstellung tragen will, da PowerVR wie üblich nur das Chip-Design erstellt. Potential hat die aktuell bei PowerVR in Entwicklung befindliche Series 5 mit Sicherheit, geplant ist ein DirectX9-Chip mit - laut neuesten Informationen - Vertex und Pixel Shader 3.0, womit PowerVR im besten Fall sogar vor ATi und nVidia auf dem Markt sein könnte ...
... Doch bei PowerVR hängt wie gesagt alles daran, daß man einen Halbleiter-Hersteller findet, welcher auf eigenes Risiko die Produktion der Chips übernimmt - bei der aktuellen Weltwirtschaftslage stehen die Chancen dafür ehrlicherweise eher schlecht, egal wie gut der PowerVR-Chip auch sein mag. Dieses Problem hat 3Dlabs nicht, deren Chips finden regelmäßig den Markt - allerdings als Workstation-Grafikkarten. Ob es auch einmal zu mehr reicht, wie von der Mutter-Firma Creative nach der Übernahme von 3Dlabs eigentlich angedacht, bleibt abzuwarten. Die letzten Versuche mit den 3Dlabs-Chips P9 und P10 sollten wohl allesamt auch in den Desktop-Markt gehen, aber man hat bei 3Dlabs rechtzeitig eingesehen, daß diese dort kaum eine Chance haben werden ...
... Somit kann man nur auf - mit Sicherheit in Entwicklung befindliche - Nachfolge-Chips seitens 3Dlabs hoffen, welche dann vielleicht doch einmal dazu auserkoren werden, unter dem Creative-Markennamen einen Angriff auf den Desktop-Markt zu starten. Bleibt letztlich noch Matrox übrig, wobei dort das gleiche wie eigentlich immer gilt: Es ist nichts genaues zu den zukünftigen Plänen bekannt. Mit Sicherheit sind neue Chips bei Matrox in Entwicklung, aber ob für den Gamer-Markt oder den mittlerweile fast Matrox-eigenen Businessgrafikkarten-Markt, weiss außerhalb von Matrox keiner. Somit ist der einzige halbwegs sicher erscheinende Grafikchip außerhalb von ATi und nVidia der Xabre II von SiS - für alle anderen genannten Projekte sollte man besser nicht die Hand ins Feuer legen.
Artikel aktualisiert |
Update: ATi Radeon 9500/9600/9700/9800 vs. nVidia GeForceFX 5200/5600/5800 Review
Unser Vergleich der DirectX9-Grafikkarten von ATi und nVidia wurde mit dem heutigen Tage um die Werte der Radeon 9600 und der Radeon 9600 Pro aktualisiert, womit die letzten im ursprünglichen Test fehlenden Grafikkarten nun endlich auch noch mit im Benchmark-Vergleich sind. Schicksalshafterweise haben ATi und nVidia inzwischen bekanntermaßen schon wieder neue Karten releast (GeForceFX 5900 Serie und 256-MB-Ausführung der Radeon 9800 Pro), so daß unser Test an der HighEnd-Spitze leider aufs neue unvollständig ist - aber zumindestens im Mainstream- und im LowCost-DirectX9-Bereich sind nun alle derzeit verfügbaren Karten an Bord ... zum Artikel
News des 26. Mai 2003 |
Hard Tecs 4U wollen aus Herstellerkreisen die finalen Taktraten der GeForceFX 5900 /Ultra erfahren haben (allerdings leider nichts zur 5900 Value). Danach taktet die GeForceFX 5900 Ultra wie bei den bisherigen Reviews zu dieser Karte final mit 450/425 MHz, die normale GeForceFX 5900 ist final mit 400/425 MHz veranschlagt. Außer den 50 MHz Chiptakt-Unterschied werden die normalen 5900er Karten im gewöhnlichen nur mit 128 MB antreten (es wird aber auch Hersteller von normalen 5900er Karten mit 256 MB geben), so daß der Leistungsunterschied zwischen Ultra und non Ultra wohl äußerst gering sein dürfte ...
... Einzig allein die Nutzer von superhohen Auflösungen á 1600x1200 und mehr werden wohl wirklich die 256 MB Speicher in einigen Situationen ausnutzen können, das 4x Anti-Aliasing könnte zudem gemäß der hier geäußerten Vermutung auf der 256-MB-Karte deutlich schneller sein als auf der 128-MB-Karte (unabhängig ob Ultra oder normaler Chip). Ansonsten dürften die 50 MHz Chiptakt-Unterschied kaum wahrnehmbar sein, was die normale GeForceFX 5900 mit einem Preisvorteil von 100 Dollar/Euro (399 $ Listenpreis) zur 5900 Ultra (499 $ Listenpreis) zum klar besseren Angebot aus Preis/Leistungs-Erwägungen heraus macht.
In den News des 11. Mai haben wir etwas zu den Overclocking-Fähigkeiten der FSB800 Pentium 4 Modelle geschrieben und dort auch geäußert, daß die neuen FSB800-Plattformen i865/i875 von Intel den Speicher prinzipiell synchron zum FrontSideBus ansteuern - was allerdings nicht korrekt ist. Wie im übrigen auch im i865PE-Launchartikel seitens Hard Tecs 4U praktisch nachgewiesen, verfügt der i865PE-Chipsatz genauso wie auch der i875P-Chipsatz über die Möglichkeit, den Speicher mit den Teilern 4/5 und 2/3 asynchron zum FrontSideBus anzusteuern ...
... Diese Teiler sind auch prinzipiell schon vonnöten, denn mit dem 4/5-Teiler wird bei FSB800 (200 MHz QDR) der DDR333-Speichermodus (200 /5 *4 = 160 MHz DDR = DDR320 ... laut Intel-internen Messungen war ein "echter" DDR333-Modus, über den Teiler 5/6 realisiert, langsamer als dieser letztlich für das Endprodukt benutzte DDR320-Modus) erreicht und mit dem 2/3-Teiler der DDR266-Speichermodus (200 /3 *2 = 133 MHz DDR = DDR266). Einzig allein der Intel E7205-Chipsatz bietet keine Möglichkeit, den Speichertakt niedriger als den FrontSideBus zu betreiben, hier wird der Overclocking-Erfolg also in der Tat durch die Klasse des Speichers limitiert (wenn nicht doch schon vorher die CPU aufgibt) ...
... Diese beiden Teiler bei i865PE "Springdale" und i875P "Canterwood" spielen nun den Übertaktern in die Hände, denn damit sind auch superhohe FSB-Taktungen zu schaffen, indem man entsprechend den Speicher auf einen niedrigeren Teiler schaltet und somit das Problem der zu hohen Speichertakte umgeht. Damit läßt sich auch das in der vorgenannten News geäußerte Fazit nicht mehr halten: Die neuen FSB800-Prozessoren scheinen sich nicht nur hervorragend übertakten zu lassen, auch die neuen FSB800-Plattformen machen dem Übertaktungs-Drang keinen Strich durch die Rechnung.