News-Archiv 16. - 22. Juni 2003 (25. Kalenderwoche)
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News des 22. Juni 2003 |
Um noch einmal auf die letzten News zurückzukommen (jene vom Freitag, da die Samstag-News leider ausgefallen sind, sorry dafür) und dort zur zukünftigen Entwicklung des Athlon 64 Prozessors: Bei diesem steht noch das Problem DDR2 aus, welches der K8-Prozessor erst einmal nicht beherrscht. Da der Speichercontroller beim Athlon 64 und Opteron direkt in die CPU integriert ist, kann dieser zwar höhere Taktfrequenzen, nicht aber andere Speicherstandards wie DDR2 oder DDR3 verarbeiten - dafür muß regelrecht die CPU überarbeitet werden. Intel wird zwar DDR2 im 2. Quartal 2004 nächstens Jahres als "must-have" enorm puschen, allerdings kann sich AMD hier noch so lange zurücklehnen, wie DDR2-Speicher nicht schneller als DDR1-Speicher ist ...
... Konkret bedeutet dies, daß AMD vor dem breiten Markteintritt von DDR2/466 nicht unbedingt Support (extra Prozessoren) für DDR2 anbieten muß. Es stellt sich allerdings die Frage, ob DDR2/466 wirklich ein wichtiger Marktstandard werden wird und nicht eher wie derzeit DDR1/433 und DDR1/466 ein Nischendasein für Overclocker fristen wird. Denn bevor Intel nicht den FrontSideBus des Pentium 4 von derzeit 200 MHz QDR mit 6 GB/sec Bandbreite erhöht, ist eine Anhebung der Speicherbandbreite von derzeit DDR1/400 oder später DDR2/400 an einem DualChannel Speicherinterface mit ebenfalls 6 GB/sec auf höhere Taktraten nicht wirklich nutzbringend ...
... Zwar haben verschiedenste Chipsätze des Sockel A Bereiches in der Vergangenheit schon gezeigt, daß man mit einem Bandbreiten-Übergewicht auf der Speicherseite (also beispielsweise auch mit DDR2/466) durchaus noch ein paar Prozentpunkte an Performance zulegen kann, ob sich dies beim sowieso schon mit einer sehr hohen Bandbreite gesegnetem Pentium 4 wiederholen läßt und ob sich dann auch echte Auswirkungen auf den Massenmarkt ergeben, darf derzeit noch bezweifelt werden. Somit wird DDR2-Speicher in der Tat erst dann ernsthafte Vorteile gegenüber herkömmlichen DDR1-Speicher zeigen, wenn Intel den FrontSideBus des Pentium 4 erhöht ...
... Dies wird nach derzeitiger Planung allerdings erst mit dem Prescott-Nachfolger Tejas erfolgen. Dieser neue Core ist für Mitte 2004 geplant, die Anhebung des FrontSideBus auf FSB1066 aka 266 MHz QDR steht allerdings erst zum Jahresende 2004 an. Dann erst wird auf der Intel-Seite neuer, schneller getaketer DDR2-Speicher vom Typ DDR2/533 notwendig (an einem DualChannel Speicherinterface 8 GB/sec, Bandbreite des FSB1066 ist ebenfalls 8 GB/sec) und vermutlich erst dann werden schneller als DDR2/400 getaktete DDR2-Speicher für den Massenmarkt relevant werden. Exakt dies ist dann auch das Datum, wenn AMD mit seinen K8-Prozessoren in den DDR2-Markt einsteigen und extra Opteron und Athlon 64 Modelle mit DDR2-Speicherinterface präsentieren muß - Ende 2004 ...
... Daher sehen wir die Kritik an AMD, daß man derzeit nicht auf DDR2 vorbereitet ist, auch für nicht relevant an, denn vor diesem Datum wird dies kein Nachteil sein. DDR2-Speicher muß halt erst einmal deutlich schneller als DDR1 takten, vorher muß AMD gar nicht auf diese neue Speicherart reagieren. Spätestens Ende 2004 wird AMD dies dann sicher tun, es ist zwar eine Umarbeitung direkt in der CPU vonnöten, allerdings sollte diese doch nicht all zu groß ausfallen, da nur Teile des Speicherinterfaces betroffen sind (und so unterschiedlich sind DDR1 und DDR2 nun auch wieder nicht). Ob AMD hier extra neue Cores mit neuen Codenamen auflegen wird oder aber von den bekannten Cores einfach eine DDR1- und eine DDR2-Version fertigen wird, ist noch nicht bekannt, beide Varianten sind möglich ...
... Mitzunehmen gilt, daß AMD definitiv die Einführung von DDR2 nicht verschlafen wird, wie derzeit ab und zu orakelt, sondern daß AMD einfach ruhig abwarten kann, bis DDR2 wirklich Vorteile zeigt. Und wenn dies mit DDR2/533 geschehen ist, kann AMD dann das gewaltige Faustfand in die Waagschale werfen, daß die K8-Prozessoren mit jedem neuem DDR2-Speichertakt bestens mitskalieren: Denn während die Pentium 4 Prozessoren an ihren FSB1066 mit 8 GB/sec gebunden sind, kann ein Athlon 64 mit DDR2/600 auch dessen 9 GB/sec Bandbreite ausnutzen, welche bei FSB800 und FSB1066 Intel-Prozessoren (fast) nutzlos verpuffen würde. AMD mag möglicherweise etwas später als Intel bei DDR2 einsteigen, kann dann aber im Gegensatz zum Branchen-Primus vermutlich wesentlich mehr Gewinn aus der neuen Speicherart ziehen.
Nebenbei läßt sich aus oben ausgeführtem einiges über DDR2-Speicher im allgemeinen sagen, doch erst einmal kurz zur geplanten bzw. vermutlichen Entwicklung von DDR2: Jenes wird im 2. Quartal nächsten Jahres von Intel mit dem Grantsdale-Chipsatz eingeführt werden, ähnliche Chipsätze werden aber auch von SiS und VIA folgen. Die dann von Intel propagandierte Speicherart wird DDR2/400 sein, welches mit seiner Bandbreite von 6 GB/sec (an einem DualChannel Speicherinterface) auch hervorragend zum Pentium 4 Northwood/Prescott mit FSB800 und ebenfalls 6 GB/sec passt ...
... Der nächste wichtige Schritt kommt, wenn Intel den FSB1066 gegen Ende 2004 einführt: Für dessen 8 GB/sec Bandbreite wird DDR2/533 Speicher notwendig, welches an einem DualChannel Speicherinterface eben jene 8 GB/sec liefern kann. Der letzte wichtige Schritt der DDR2-Entwicklung wird die Einführung des FSB1200 gegen Ende 2005 sein (die dann eingesetzten Nehalem-Prozessoren werden dann schon mit runden 10 GHz takten). Jener FSB1200 kann bis zu 9 GB/sec Bandbreite verarbeiten, auf der Speicherseite wäre dazu also das Gegenstück DDR2/600 mit ebenfalls 9 GB/sec an einem DualChannel Speicherinterface ...
... Bei letzterem ist allerdings noch nicht sicher, ob die Entwicklung nicht dann schon in Richtung DDR3 gegangen ist, zumindestens wird es danach (DDR3/666 und höher) wohl sicher mit DDR3 weitergehen. Die AMD K8-Prozessoren sind allerdings, wie schon ausgeführt, nicht so eng an bestimmte Speichertakte gebunden, sondern skalieren vielmehr mit jedem höheren Speichertakt entsprechend mit - möglich, daß sich durch diesen Effekt die Speicherentwicklung sogar noch deutlich gegenüber den voraufgeführten Planungen beschleunigt. Interessant und für Hardware-Käufer wichtig ist jedoch vor allem ein Phänomen, welches direkt bei der Einführung von DDR2 auftreten wird: Denn Intel wird DDR2 mit dem Grantsdale-Chipsatz erst einmal nur als DDR2/400 in den Markt bringen ...
... Doch DDR2/400 an einem DualChannel Speicherinterface wird keinerlei Mehrleistung gegenüber DDR1/400 an einem DualChannel Speicherinterface (Intel i865PE und i875P Chipsätze) bieten. Ähnliches gilt auch für AMD: DDR2/400 ist nun einmal prinzipiell nicht schneller als DDR1/400 - und genau genommen wird DDR2 nach aller Theorie sogar etwas langsamer sein, da es ein paar höhere Latenzen als DDR1 hat. An dieser Stelle sollte man sich also nicht von Marketing-Versprechungen blenden lassen: DDR2-Speicher ist erst dann notwendig, wenn jener schneller als DDR1-Speicher getaktet ist. Vorher muß der Preis entscheiden, allerdings ist es eher zu bezweifeln, daß DDR2/400 kurz nach dem Start schon billiger als DDR1/400 zu haben sein wird, auch wenn sich DDR2-Speicher Bauart-bedingt prinzipiell günstiger als DDR1-Speicher herstellen läßt.
News des 20. Juni 2003 |
Die Japaner von PC Watch (maschinelle englische Übersetzung), auf dem Gebiet der CPUs eine bisher immer recht zuverlässige Quelle, haben Neuigkeiten zu zukünftigen AMD-Prozessoren anzubieten. Danach wird AMD den für September geplanten Athlon 64 Core "Clawhammer" schon im 2. Halbjahr 2004 durch den neuen "San Diego" Core ablösen, welcher jede Menge an Änderung mit sich bringt: Zum einen wird der neue Core dann schon in 90nm SOI (Silicon on Isolator, ermöglicht bis zu 30 Prozent höhere Taktraten) gefertigt, womit AMD dann auch mehr Taktmöglichkeiten zur Verfügung stehen sollten ("Clawhammer" ist noch in 130nm SOI) ...
... Ebenfalls sehr wichtig ist jedoch der Umstieg beim "San Diego" Core auf ein DualChannel Speicherinterface beim Athlon 64 - was nebenbei auch die Bestätigung dafür ist, daß der im September anstehende Athlon 64 mit "Clawhammer" Core im Gegensatz zu seinen Opteron-Brüdern nur ein SingleChannel Speicherinterface vorzuweisen hat. Sicherlich wird ein DualChannel Speicherinterface den Athlon 64 nur im Rahmen von 10, maximal 15 Prozent, beflügeln können, aber im hart umkämpften Desktop-Markt wird AMD diese Mehr-Performance gegen den Intel Prescott Core sicherlich brauchen - einmal ganz abgesehen davon, daß die paar mehr Transistoren durch das Dual-Interface den Prozessor nun nicht wesentlich teurer machen werden ...
... Nachteiligerweise bedeutet die Umstellung auf das DualChannel Speicherinterface beim Athlon 64 aber auch, daß der Athlon 64 dann vermutlich nicht mehr in den Sockel 754 passen wird, sondern wie der Opteron wohl auf den Sockel 940 wechseln wird. Sollte diese Überlegung tatsächlich zutreffen, so würden im September gekaufte Sockel 754 Mainboards für die dann releasten Athlon 64 Prozessoren nur ein recht kurzes Leben haben - den "Clawhammer" Core für den Sockel 754 schätzt man im übrigen derzeit nicht weiter als bis 2.2 GHz / 3700+. Andererseits ist dieser Sockel-Wechsel derzeit wirklich nur eine theoretische Überlegung - und bei Intel reicht für ein (von der Speicherbandbreite) ähnlich breites Interface schließlich derzeit auch noch ein Sockel mit 478 Pins aus ...
... Abseits dessen wurden auch die LowCost Athlon 64 Prozessoren bestätigt: Ab Jahresanfang 2004 soll es hier den "Paris" Core mit SingleChannel Speicherinterface, 256 kByte Level2 Cache und auf Basis einer 130nm SQI Fertigung geben, womit der einzige Unterschied zum "Clawhammer" Core der Level2 Cache ist: "Clawhammer" hat wie alle "vollwertigen" Athlon 64 Prozessoren 1 MB, "Paris" nur 256 kByte. Ähnliches gilt dann auch für dessen Ablösung mit dem "Victoria" Core im 2. Halbjahr 2004: Ebenfalls nur 256 kByte Level2 Cache, evenfalls nur SingleChannel Speicherinterface, aber eben schon in 90nm SOI geferigt und damit mehr Taktmöglichkeiten für AMD.
Die ComputerBase hatte mit dem Gigabyte 8S648FX eines der ersten Serien-Mainboards mit SiS 648FX Chipsatz im Tests, die Mainboards mit diesem Chipsatz erreichen nun langsam den Retail-Markt. Der SiS 648FX ist eine geringfügige Weiterentwicklung des bekannten SiS 648 Chipsatzes, erweitert nur um den offiziellen FSB800-Support, welchen allerdings gute SiS 648 Mainboards auch inoffiziell schon anbieten. Interessant ist der Performance-Vergleich des SiS 648FX gegenüber den neuen Intel FSB800-Chipsätzen i865PE und i875P jedoch trotzdem, da der neue SiS-Chipsatz die einzige verfügbare LowCost-Alternative zu diesen darstellt ...
... Mit den genannten beiden Intel-Chipsätzen kann der SiS 648 zwar nicht mithalten, steht aber mit einer Leistung irgendwo zwischen i845PE und i865PE (ca. 2 bis 3 Prozent Rückstand zu diesem) dennoch recht vernünftig da und ist bei entsprechend günstigem Preis durchaus eine gute Alternative in seinem Markt-Segment. Richtig angreifen können wird SiS allerdings erst wieder mit eigenen DualChannel DDR400 Chipsätzen, hier ist der SiS 655FX für den Herbst in Planung. Daß SiS Intel bei gleichem Speicherinterface durchaus auch bei der Performance schlagen kann, zeigt der Vergleich der beiden SingleChannel Chipsätze SiS 648FX und Intel i845PE, welchen laut der ComputerBase der SiS-Chipsatz gewinnt.
News des 19. Juni 2003 |
Bei den 3DMark-Machern Futuremark sieht man bekanntlich jegliche Benchmark-Optimierung - auch jene, welche keine Bildqualität kosten - als Cheating an, und dachte eigentlich, mit dem Build 330 für den 3DMark03 die bisherigen ATi- und nVidia-Optimierungen für diesen Benchmark aus der Welt geschafft zu haben. Doch scheinbar stellen diese nur die Spitze des Eisberges dar, denn wie Unwinder, seines Zeichens Programmierer des RivaTuner in einem Posting im Futuremark Forum darlegt, sind in den ATi- wie auch nVidia-Treibern nach wie vor umfangreiche Anwendungs-spezifische Optimierungen für den 3DMark2001, 3DMark03 und einige Spiele enthalten ...
... Mit extra Scripten für den RivaTuner, welche diese Optimierungen in den Treibern umgehen, fällt die Performance des Test 4 "Nature" des 3DMark2001 auf ATi- und nVidia-Karten um ganze 40 bis 50 Prozent. Auch seien mit diesen - bisher nicht frei verfügbaren - Scripten Performance-Einbrüche in 3DMark03 und Unreal Tournament 2003 festgestellt worden. Ähnliches läßt sich im übrigen auch zum ShaderMark von Tommti-Systems sagen, wo ein Test seitens 3DVelocity deutlichste Performance-Unterschiede zwischen der normalen Version und einer neuen Version, welche alle Treiber-Optimierungen umgeht, feststellen konnte ...
... In allen genannten Fällen steht allerdings, bevor man eine ernsthafte Schlußfolgerung aus diesen ziehen will, der Beweis einer schlechteren Bildqualität durch diese Optimierungen aus. Und sollte keine schlechtere Bildqualität nachzuweisen sein, so rangiert das ganze in der Tat als lobenswerte Optimierung und nicht als "verdammenswerter" Cheat - was doch ein himmelweiter Unterschied in der Bewertung ist und demzufolge dringend zur exakten Klärung der Fakten animieren sollte, bevor man irgendwelche Urteile spricht. Allerdings gab Unwinder schon an, unter 3DMark2001 Unterschiede in der Bildqualität gesehen zu haben und versprach, daß dies demnächst in einem Artikel bei Digit-Life genauer betrachtet werden soll. Sicher ist für heute aber zumindestens, daß uns das Thema Cheat bzw. Optimierung von bekannten Benchmarks leider so schnell nicht loslassen wird.
Der Computerbauer Hewlett Packard beschreibt in einem bis vor kurzem noch auf der HP-Webseiten befindlichem, nun inzwischen jedoch gelöschtem PDF-Dokument ein geplantes Athlon 64 PC-System. Mittlerweile hat sich zwar herausgestellt, daß dieses PC-System nur eine ältere, inzwischen schon mit einem Athlon XP Barton realisierte Planung war, nichts desto trotz läßt sich aus diesem Dokument dennoch wohl die konkrete Festlegung des Athlon 64 Model Ratings entnehmen: Für den mit real 1.8 GHz getakteten Prozessor veranschlagt AMD demnach ein Model Rating von 3100+, womit sich für die ebenfalls zum September-Start geplanten Taktraten 1.6 und 2.0 GHz somit wohl Model Ratings von 2800+ und 3400+ ergeben werden. Allerdings stellt sich hier schon wieder die Frage, ob AMD sich mit der Ansetzung dieser Model Ratings nicht schon wieder (wie bei den letzten Athlon XP Prozessoren) übernimmt ...
... Denn die bisherigen Tests von K8-Prozessoren bescheinigten diesen nur, daß jene gewählten Model Ratings derzeitig knapp haltbar sind. Was aber wird dann gegen den womöglich schon im Oktober antretenden Prescott-Core von Intel sein? Für diesen sollte man wohl besser ca. 10 Prozent Reserve beim Model Rating einplanen, ansonsten könnte sich AMD ziemlich schnell ziemlich viel negative Presse einhandeln. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma wäre, daß man bei AMD auf Treiber-Verbesserungen für den Athlon 64 setzt, sprich, daß die bisherigen Athlon 64 Chipsatz- und auch Grafikkarten-Treiber noch Potential nach oben haben. Ob dies ausreichen wird, um die genannten 10 Prozent aufzuholen und damit bezüglich des Model Ratings (nicht der Leistung, denn diese steht wohl außer Frage) gegen den Intel Prescott-Prozessor bestehen zu können, wird man im Herbst sehen.
News des 18. Juni 2003 |
Tom´s Hardware Guide haben den PowerLeap PL-iP4 HyperThreading-Adapter getestet - genau jenen, welcher HyperThreading-CPUs auch auf offiziell nicht HyperThreading-fähigen Mainboards einsatzfähig machen soll. Interessant wäre dies für die Chipsätze Intel i845, i845D, i845G im A-Stepping und i850 sowie SiS 648 im A-Stepping und 655 im A-Stepping, da diese von Haus aus kein HyperThreading unterstützen. Leider haben Tom´s Hardware Guide ihren Kompatibilitäts-Test nur mit drei Intel i845E Mainboards und einem SiS 648 A-Stepping Mainboard vorgenommen ...
... Dabei sollte eigentlich klar sein, daß die drei i845E-Mainboards mit dem richtigen BIOS-Update HyperThreading auf jeden Fall auch ohne dem Adapter unterstützen müssen. Zumindestens unterstützt es der i845E-Chipsatz laut Intel ganz offiziell, auch wenn ironischerweise ausgerechnet das Intel i845E-Board in diesem Test versagte. So blieb nur das SiS 648 A-Stepping Mainboard als einziger echter Testkandidat - hier aber konnte der PowerLeap-Adapter keinen Erfolg erzielen. Insofern sind wir ob des PowerLeap PL-iP4 Adapters weiterhin hochskeptisch, da dieser bisher nicht den Beweis antreten konnte, HyperThreading auf einem offiziell nicht HyperThreading unterstützendem Chipsatz ermöglichen zu können.
Etwas mehr als ein Jahr nach Erfurt ist nun nach einjähriger "Arbeit" der seinerzeit gebildetet Runde Tisch "Medien gegen Gewalt" aus Regierungs- und Medienvertretern (Radio- und TV-Anbieter, Film-Verleiher und -Produzenten, Spiele-Hersteller und Internet-Provider) zu einem Ergebnis gekommen, wenn man dieses denn so nennen darf. Konkret herausgekommen sind dabei nämlich nur Maßnahmen zur Aufklärung und der freiwilligen Selbstkontrolle der Medienanbieter, was durchaus mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen werden kann ...
... Denn auf das eigentliche Ziel bezogen, sind diese Maßnahmen nichts anderes als das, was seinerzeit schon befürchtet wurde - Lippenbekenntnisse, ohne aber das wirkliche Veränderungen passieren. Was man wiederum auch sogar "positiv" auffassen kann: Denn einiges von dem, was seinerzeit an Maßnahmen gefordert wurde, erinnerte doch eher an eine Hexenjagd gegenüber Computerspielen und den Spielern selber. So gesehen kann man fast erleichtert aufatmen, daß sich diese durch gewisse Massenmedien teilweise sehr populär gemachten Stammtisch-Parolen nicht durchgesetzt haben. Andererseits muß auch klar konstatiert werden, daß auf der Haben-Seite derzeit nichts an wirksamen Veränderungen steht ...
... Aber offensichtlich existiert dazu auch gar nicht der politische Wille, es reicht vielmehr aus, wenn der Bürger mit solchen Sätzen wie "Kinder und Jugendliche sollen künftig besser vor Gewaltdarstellungen in Internet, Film und Fernsehen geschützt werden" (erster Satz der Heise-Meldung, PS: Der Täter von Erfurt war 19 Jahre alt - wieso also Jugendschutz, welcher doch beim Erreichen des 18. Lebensjahres endet?) oder "Innenministerkonferenz fordert von Medien weniger Gewalt" (Titel der ZDNet-Meldung) beruhigt (ruhiggestellt?) werden kann. Daß hinter diesen Sätzen nur heiße Luft steckt, kommt dann meistens nur im Nebensatze vor oder wird gar mittels der üblichen "Kürzungen auf das Wesentliche" ganz weggelassen ...
... Und so bleiben letztlich hehre Absichtsbekundungen mit sicherlich löblichen Aufklärungs-Kampagnen, aber ohne wirklich griffige Maßnahmen, welche seinerzeit aber von allen Verantwortlichen versprochen wurden - und das warten darauf, bis wieder so etwas wie Erfurt passiert. Auf die einfache Idee, etwas aus der Tatsache zu machen, daß von den insgesamt vier in den letzten Jahren passierten ähnlich gelagerten Fällen gleich drei von Personen verübt wurden, welche (zu) einfachen Zugang zu Schußwaffen hatten, sind jedoch in der ganzen Zeit nur recht wenige Medien & Macher gekommen. Aber dies ist wohl zu einfach und man würde sich wohl auch mit einer zu mächtigen Lobby anlegen - insofern sind Computerspiele die wohl weiterhin bessere Zielscheibe ;-)).
News des 17. Juni 2003 |
Ergänzend zu dem gestern gesagten über die zukünftigen ATi-Grafikchips haben die x-bit Labs noch einen weiteren neuen ATi-Grafikchip "ausgegraben": Der RV380-Chip soll zeitgleich zum R420 an den Start gehen und die Mainstream-Lösungen RV350/RV360 auf den Anfang 2004 anstehenden neuen PCI Express Standard heben. Demzufolge werden wohl auch die Änderungen gegenüber dem RV350-Chip (Radeon 9600 Pro) und dessen für den September zu erwartenden Nachfolger RV360 eher geringfügig ausfallen, es sind im besten Fall leichte Optimierungen und höhere Taktraten vom RV380-Chip zu erwarten.
Einen interessanten Artikel zur Präzision der Pixel Shader bei aktuellen Grafikchips haben Digit-Life verfaßt. Mittels eines (dort downloadbaren) Utilities wurden die Pixel Shader Genauigkeiten von ATi- und nVidia-Grafikkarten nachgemessen, unterteilt in einen Test mit normaler Genauigkeit und einen mit verringter Genauigkeit (partial precision). Bei den ATi-Chips R300, R300 und RV350 ergab der normale Test erst einmal erwartungsgemäß eine 24 Bit Genauigkeit (floating point, pro Farbkomponente), auch der Test mit verringter Genauigkeit ergab weiterhin 24 Bit, da die ATi-Chips nur diesen einen Modus beherrschen ...
... Überraschend sind dagegen die Ergebnisse mit den nVidia-Chips NV30, NV31 und NV34: Hier wurde im normalen Test eine Genauigkeit von nur 16 Bit ermittelt, der Test mit verringter Präzision konnte dann ebenfalls nur 16 Bit ergeben. Dies ist gleich aus zweierlei Gründen erstaunlich: Zum einen bewirbt nVidia seine DirectX9-Chips mit einer Genauigkeit von 32 Bit und zum anderen empfiehlt Microsoft eigentlich mindestens 24 Bit für DirectX9 - beides kann nVidia jedoch nicht einhalten. Einzig allein der NV35-Chip reagiert entsprechend den nVidia-Spezifikationen: 32 Bit im normalen Test und 16 Bit im Test mit verringerter Genauigkeit ...
... Darüber, daß die nVidia DirectX9-Chips (außer NV35) mit den derzeitigen Treiber nur die Hälfte der Pixel Shader Genauigkeit wie eigentlich von nVidia in den Spezifikationen versprochen realisieren und sich damit in Pixel Shader Benchmarks vorteilhafter darstellen, als sie es eigentlich sind, ist schon des längeren spekuliert worden - nun ist dies aber offiziell nachgewiesen. Cheat läßt sich das ganze allerdings kaum nennen, da die 24 Bit von DirectX9 eben keine Mindestanforderung sind, sondern nur eine bessere Empfehlung seitens Microsoft - und einen fairen Pixel Shader Vergleich zwischen ATi und nVidia wird es sowieso nie geben, da die ATi-Hardware nur 24 Bit beherrscht, die nVidia-Hardware dagegen nur 16 oder 32 Bit. Allerdings sollte nVidia "eventuell" davon abgehen, seine Chips NV30, NV31 und NV34 mit einer 32 Bit floating point Genauigkeit zu bewerben, wenn diese in den Treibern deaktiviert wurde ;-).
Wie Hard Tecs 4U berichten, wird die Auswahl an FSB800-Chipsätzen demnächst von ATi und Intel nochmals vergrößert werden. Nach den bereits im Markt befindlichen Intel-Chipsätzen i865PE, i865G und i875P sowie den angekündigen Chipsätzen SiS 648FX und VIA PT800 sollen dann noch die neuen Chipsätze Intel i865PL und ATi RS300 in diesem Markt mitmischen. Ersterer ist dabei die LowCost-Ausführung des i865PE mit nur einem SingleChannel DDR400 Speicherinterface und steht damit in direkter Konkurrenz zu den vorgenannten SiS- und VIA-Chipsätzen, welche ebenfalls nur ein SingleChannel DDR400 Speicherinterface vorzuweisen haben ...
... Zweiterer wird wohl der Versuch von ATi werden, im P4-Markt endlich einmal deutliche Marktanteile zu erreichen: Mit einen DualChannel DDR400 Speicherinterface und integrierte Radeon 9000 dürfte dies dem RS300-Chipsatz wahrscheinlich sogar gelingen, denn diese Grafiklösung sollte eigentlich keine Probleme mit dem i865G-Chipsatz und dessen "Intel Extreme Graphics 2" Grafiklösung haben (die "2" bezieht Intel allein aus der gesteigerten Bandbreite und einem etwas höheren Chiptakt, intern ist die Grafiklösung zum i845G-Chipsatz unverändert). Möglicherweise kommt dann der P4-Markt endlich auch einmal in den Genuß einer anständigen integrierten Grafiklösung, wie sie auf dem Athlon-Markt mittels der nForce-Chipsätze schon des längeren existiert.
News des 16. Juni 2003 |
Während bei nVidia halbwegs klar ist, was uns in der nächsten Zeit an Grafikchips erwartet, sieht die Lage bei ATi reichtlich verworren aus, auch begründet durch teilweise widersprüchliche Informationen. Als erstes wäre jedoch der R360-Chip zu erwähnen, welcher als optimierte R350-Variante (Radeon 9800 /Pro) mit wahrscheinlich nicht viel mehr als höheren Taktraten gilt. Teilweise ist auch die Rede davon, daß der R360 gar kein richtig neuer Chip ist, sondern nur so etwas wie ein besseres Stepping des R350, was sich ebenfalls recht plausibel anhört. Zumindestens wird es neue Grafikkarten auf R360-Basis geben, ob nun neuer Chip oder besseres Stepping ...
... Ganz neu in der Gerüchteküche dabei ist ein RV360-Chip, welcher wohl ebenfalls nur eine leicht optimierte und höher getaktete RV350-Variante (Radeon 9600 /Pro) darstellen wird. Angeblich sollen beide neuen Chips/Steppings im Juli vorgestellt und im September verfügbar werden. Um den Chip "danach" ranken sich dagegen nun schon seit Monaten wilde Gerüchte, Spekulation und unbestätige Halbwahrheiten. Normalerweise wäre der R400-Chip der nächste gewesen, welcher gemäß des Codenamens auch wieder eine neue Architektur mitbringen sollte. Angeblich war ATi mit dem Design-Entwurf zum R400 jedoch nicht zufrieden und cancelte das Projekt ...
... Um jedoch nicht ganz ohne neuen Grafikchip für den Anfang des neuen Jahres dazustehen, wurde das Projekt "Loki" aus der Taufe gehoben, wahlweise mit den Codenamen R390 oder R420 bedacht, wobei letzterer sich nun durchgesetzt zu haben scheint. Gemäß der Logik (ATi mußte nach dem Ende des R400 schnell einen neuen Chip aus dem Boden stampfen) und den Gerüchten aus halbwegs vertrauenswürdiger Quelle ging man bisher beim R420 davon aus, daß dieser noch keine Vertex und Pixel Shader 3.0 mitbringen wird und sich eher an der Architektur der bekannten R300/R350-Chips orientieren würde ...
... The Inquirer behauptet nun aber das genaue Gegenteil und sieht den R420 Anfang nächsten Jahres mit Vertex und Pixel Shadern 3.0. Wobei nebenbei gesagt diese wohl zu Lebzeiten dieser Chips kaum in Benutzung kommen werden, aber als Marketing-Feature sind sie für die Hersteller wichtig. Ob die vorgenannte neue Information von The Inquirer korrekt ist, wird man sehen müssen - aber möglicherweise schlummern in den kommenden Chips des Jahres 2004 sowieso noch andere Leckerbissen und nicht nur die aus Anwendersicht fast nutzlosen 3.0er Shader. Leider fehlen diesbezüglich sowohl bei ATi als auch nVidia derzeit noch jegliche Informationen.
Der Planet 3DNow! hat mal wieder eine aktualisierte Analyse seiner Mainboard-Zuverlässigkeitsdatenbank vom Stapel gelassen. Es liegen wie schon in der letzten Auswertung recht viele Epox- und Abit-Mainboards auf den Top-Plazierungen mit Wertungen von 90 Prozent oder mehr - etwas überraschend ist jedoch der Neueinstieg des ENMIC 8NAX+ nForce2-Mainboards auf den geteilten ersten Platz (zusammen mit dem Epox 8K5A3+) mit einer Wertung von sagenhaften 100 Prozent :-). Bei der Platinen-übergreifenden Hersteller-Wertung liegen zudem weiterhin Epox, Abit, Shuttle und MSI klar vorn in der Gunst der Planet 3DNow! Leser.
Ziemlich interessantes zu den Auswirkungen des asynchronen FSB/RAM-Betriebes auf den neuen Intel-Chipsätzen i875P "Canterwood" bzw. i865 "Springdale" haben die Overclockers verfaßt. Um mit diesen Chipsätzen deutlich höhere FSBs als 200 MHz QDR realisieren zu können, muß im gewöhnlichen der Speicher asynchron niedriger als der FSB getaktet werden, da kaum ein heute verfügbarer Speicher weit über 200 MHz DDR auf sinnvollen Timings mitmacht. Dieser asnychrone Betrieb ist jedoch nicht unbedingt beliebt, sprechen doch die Erfahrungswerte von anderen Chipsätzen zumeist gegen diese Betriebsart und deutlich pro synchronem Betrieb ...
... Die beiden neuen Intel-Chipsätze zeigen sich jedoch recht unbeeindruckt von diesen alten Erfahrungswerten und skalieren ziemlich kräftig auch im asynchronen Betrieb. Selbst in diesen Fällen, wo der Speichertakt bei 200 MHz DDR blieb und rein nur der FrontSidebus auf deutlich über 200 MHz QDR getaktet wurde, stiegen die Benchmark-Ergebnisse der Speicherbenchmarks von SiSoft Sandra und PCMark klar an. Das beste Ergebnis erreichte man bei 295 MHz QDR FSB und 196 MHz DDR Speichertakt: Immerhin um 27 Prozent besser fielen hier die reinen Speicherbenchmarks gegenüber den regulären 200 MHz QDR FSB und 200 MHz DDR Speichertakt aus ...
... Insofern ist wohl die Sorge, die Intel-Chipsätze i875P und i865 würden beim asynchronen Betrieb deutlich an Speicherperformance einbüßen, völlig unbegründet. Gleichfalls läßt sich auf Grundlage der Overclocker-Ergebnisee auch erkennen, daß das Übertakten des FrontSideBus bei den beiden genannten Chipsätzen deutlich mehr bringt als das Übertakten des Speichertaktes. Man kann wohl sogar mit dem Speichertakt auch noch etwas nach unten gehen, falls diese Aktion dann einen noch höheren FrontSideBus ermöglicht. Jener erzeugt dann natürlich auch höhere CPU-Takte, was sich auch abseits der vorgenannten Speicherbenchmarks sehr positiv auf die RealWorld-Performance auswirkt, welche Overclockers separat ermittelten und wo wiederum die Kombination 295 MHz QDR FSB und 196 MHz DDR Speichertakt die klar schnellste war (im Fall von RealWorld-Benchmarks natürlich auch begünstigt durch den höheren CPU-Takt).