News-Archiv 4. - 10. Oktober 2004 (41. Kalenderwoche)
9./10. Oktober 8. Oktober 7. Oktober 6. Oktober 5. Oktober 4. Oktober
News des 9./10. Oktober 2004 |
Bei Tom´s Hardware Guide hat man die VGA-Charts mit Leistungsmessungen von 35 AGP-Grafikkarten und aktuellen Treiber-Versionen neu aufgelegt. Jenes Roundup ist aufgrund der vielen Testkarten - unter anderem auch nicht all zu häufig getestete Exemplare wie die XGI Volari V8 Duo und S3 DeltaChrome S8 - sowie der mit 10 durchaus ansprechenden Anzahl an Benchmarks (darunter auch seltene wie Joint Operations, Battlefield Vietnam und DTM Race Driver 2) recht interessant. Durch die hohe Anzahl der Testkarten ergeben sich haufenweise Vergleichsmöglichkeiten, wir wollen nachfolgend ein paar ausgewählte Vergleiche kommentieren ...
... Zwischen Radeon X800 XT-PE und GeForce 6800 Ultra herrscht ein fast totaler Gleichstand - über die 8 Spiele-Benchmarks führte unter 1024x768 mit 4x Anti-Aliasing samt 8x anisotropen Filter die nVidia-Karte mit 0,9 Prozent Vorsprung, obwohl es in den einzelnen Benchmarks teilweise erhebliche Unterschiede zwischen beiden Karten gibt. Zwischen Radeon X800 Pro und GeForce 6800GT liegt jedoch die nVidia-Karte mit 13,8 Prozent numerisch weit vorn - wobei dieser Vorsprung hauptsächlich auf den mit 60 Prozent geradezu enormen Unterschied bei Call of Duty zurückgeht. Doch auch an Far Cry läßt sich erkennen, daß die Aussagen der HighEnd-Versionen nicht direkt auf die eher gekauften Pro/GT-Versionen übernommen werden können ...
... Denn während unter Far Cry die XT-PE noch klar die Ultra dominiert, liegt die GT in diesem Spiel schon vor der Pro - sicherlich ein Ausdrucks des Vorteils der vollen 16 Pixel-Pipelines bei der GeForce 6800GT (die Radeon X800 Pro hat nur 12 aktive Pipelines). Im Vergleich der "alten" HighEnd-Chips Radeon 9800XT gegen GeForceFX 5950 Ultra liegt dagegen die ATi-Karte mit satten 32 Prozent vorn - die erste DirectX9-Generation geht glasklar an die Kanadier, was sich auch bei den anderen Karten dieser Generation zeigt. Leider konnten in diesem Vergleich Radeon X700 /Pro/XT und GeForce 6600 /GT Karten noch nicht mitmischen, da sich dieser allein auf Grafikkarten mit AGP-Schnittstelle bezieht.
Nach längerer Zeit müssen wir einmal wieder über das Ableben einer Webseite berichten - in diesem Fall hat es die sicherlich nicht unbekannte Seite Dark Tweaker erwischt. Doch während "früher" Schließungen von Webseiten zumeist aus persönlichen Gründen erfolgten, werden diese in heutiger Zeit mehrheitlich durch Rechtstreitigkeiten ausgelöst. Im konkreten Fall wurde Dark Tweaker als Reaktion auf eine Abmahnung der gesammelten Musikindustrie geschloßen, welche durch ein Anwaltsbüro einen älteren Link im Download-Bereich von Dark Tweaker angemängelt haben, welcher auf ein - gemäß inzwischen veränderter Rechtslage - in Deutschland verbotenes DVD-Kopierprogramm verwies ...
... Dabei erfolgte die Schließung weniger wegen des konkreten Falls, sondern weil sich die Betreiber von Dark Tweaker es einfach nicht mehr antun wollten, wegen ihres Hobbys ständig das Risiko von Klagen mit Streitwerten von einigen hundertausenden Euro auf sich zu nehmen. Für den konkreten Fall gibt es nämlich sicherlich einige Möglichkeiten, die Abmahnung samt angedrohter Klage zurückzuweisen: Der beste Einwand ist noch immer, daß die Entfernung dieses einzelnen Links auch mit einer einfachen eMail hätte erreicht werden können - weitere potentielle Rechtsverstöße der Abmahner listet der Planet 3DNow! auf. Aus der vorgelinkten Meldung erfahren wir auch, daß die an Dark Tweaker herangetretene Anwaltskanzlei derzeit (im Auftrag der Musikindustrie) offenbar das gesamte deutschsprachige Web nach ähnlichen Verstößen durchsucht ...
... Jeder, der eine eigene Webseite besitzt - egal ob es sich nur um eine private Homepage handelt - sollte demzufolge diese lieber sofort nach möglichen Verstößen gegen deutsches Recht durchsuchen, speziell in Bezug auf Download-Links oder Berichten zu inzwischen verbotenen Kopierprogrammen. Nebenbei sei gesagt, daß sich langsam aber sicher die Frage aufdrängt, ob es nicht regelrecht gefährlich ist, eine Webseite mit deutscher URL zu betreiben - anstatt einfach mit internationalem Kennzeichen wie COM, ORG oder NET. Wer von uns kann schließlich jetzt schon sagen, wie das deutsche Recht in 10 Jahren aussieht und wie man dann heute geschriebene und im Internet veröffentlichte Sachen bewerteten wird. Wir wollen diese Meldung aber nicht abhaken, ohne diejenigen zu "würdigen", welche für das Ableben von Dark Tweaker letztlich verantwortlich sind: BMG, Edel, EMI, Sony, Universal und Warner.
Shortcuts: Laut der DigiTimes soll ATi derzeit schon erste eigene PCI Express Chipsätze ausliefern, womit auch RS400- und RX480-Mainboards noch vor dem Ende des Jahres zu erwarten sind. Bei den meisten Vergleichen zwischen DDR1- und DDR2-Speicher wurde zumeist nur DDR400 gegen DDR2/533 verglichen. Bei TweakTown findet sich nun jedoch ein Vergleich, welcher auch DDR2/400 mit ins Spiel bringt - wobei dieser gegenüber (dem gleichgetakteten) DDR400 mehr als deutlich verliert. Die ComputerBase berichtet dagegen über den Speicherhersteller OCZ, welcher dieses Jahr noch DDR2/800-Speichermodule vorstellen will. Dabei wird es sich natürlich um ab Werk übertakteten Speicher handeln, reguläre DDR2/800-Module soll es frühenstens Ende 2005 geben ...
... Der Tech Report vermeldet Neuigkeiten zum Rechtsstreit zwischen HardOCP und Infinium Labs, dem Entwickler der Phantom-Konsole. Und gleich noch einmal der Tech Report in Zusammenhang mit HardOCP - und schon wieder will sich jemand vor Gericht mit denen streiten (es scheint definitiv in Mode zu sein, Personen oder Webseiten Kraft des eigenen Kontostandes zu verklagen): Diesesmal drohte wohl Futuremark, Entwickler der 3DMark-Benchmarks, wegen der kritischen Berichterstattung von HardOCP über jene Benchmarks diesen den Gang vor ein Gericht an. Inzwischen ist die Sache aber friedlich mit einer Entschuldigung seitens Futuremarks beigelegt worden. The Inquirer vermelden den Tape-Out des Intel Jonah-Prozessors, welcher als DualCore Pentium-M nächstes Jahr womöglich nicht nur in den Notebook-, sondern auch in den Desktop-Markt kommt ...
... Nochmals The Inquirer berichten zudem über eine Namensumstellung bei AMD: Der früher als K9 bezeichnete Core wird nun K10 genannt, während die für nächstes Jahr anstehenden DualCore K8-Prozessoren nunmehr unter K9 laufen. Zudem wäre noch der Online-Händler OC-Wear zu erwähnen, welcher seit neuestem erstaunlicherweise eigene Speichermodule anbietet, welche man bei TweakPC sogleich einem (ziemlich positiv verlaufenen) Test unterzogen hat. Und letztlich erfolgt noch der Hinweis auf die Webseiten U.S.Election und BetaVote, wo man für einen der US-Präsidentschaftskandidaten votieren (nicht wählen) sowie sich die Ergebnisse dieser Umfragen aus den verschiedensten Teilen der Welt ansehen kann.
News des 8. Oktober 2004 |
The Inquirer erwähnen mal wieder den nVidia NV41 Chip und sagen aus, daß jener noch im vierten Quartal produziert werden soll. Mit der Einschätzung seitens The Inquirer, nVidia würde aus dem NV41 eine neue Grafikkarte namens "GeForce 6700" backen, gehen wir jedoch absolut nicht konform: Wie schon der gestern genannte ATi R430 wird der NV41 unserer Meinung nach vollkommen still in den Markt kommen und einzig allein dazu dienen, um jene Grafikkarten der HighEnd-Serien, welche mit 16-Pipelines-Chips arbeiten, bei denen aber nur 12 Pipelines freigeschaltet sind, zukünftig mit reinen 12-Pipelines-Chips herstellen zu können ...
... Der Grund hierfür liegt einfach in der Wirtschaftlichkeit: Um die 12-Pipelines-Grafikkarten Radeon X800 Pro und GeForce 6800 erst einmal schnell in den Markt bringen zu können, setzen ATi und nVidia natürlich auf die (für diesen Zweck) überdimensionierten 16-Pipelines-Chips R420/R423 bzw. NV40. Doch langfristig lohnt sich diese Silizium-Verschwendung nicht, und somit werden Radeon X800 Pro und GeForce 6800 zukünftig auf Chips basieren, welche auch rein physikalisch nur 12 Pipelines aufweisen. In beiden Fällen handelt es sich um eine reine Einsparungsmaßnahme für schon bestehende Produkte, insofern sind regelrecht neue Produkte basierend auf R430 und NV41 doch eher unwahrscheinlich.
Desweiteren reden The Inquirer von einer "GeForce PCX 6200" Grafikkarten, welche allerdings auf dem NV43-V Grafikchip basieren soll - was uns genauso reichlich spanisch vorkommt. Unter der PCX-Serie läßt nVidia seine GeForceFX-Grafikkarten mit PCIe-Anbindung laufen, aber nicht die neuen NV4x-basierenden Grafikkarten. Mit allerdings dem Namen GeForce 6200 würde sich die Sache schon wieder wesentlich logischer anhören, denn dies deutet - in der Fortsetzung der GeForceFX 5200 - auf den ersten LowCost-Chip der NV4x-Serie hin. Dafür ist zwar eigentlich der (noch nicht releaste) NV44-Chip gedacht, aber womöglich will nVidia die GeForce 6200 erst einmal so schnell wie möglich in den Markt bringen und benutzt dafür (vorläufig) den NV43-Chip ...
... Dann würde sich auch die zuerst etwas seltsam anmutenden Konstruktion "NV43-V" erklären lassen: Nach unserer Vermutung handelt es sich dabei um einen NV43-Chip, bei welchem die Hälfte der Pixel-Pipelines deaktiviert wurde, so daß exakt diese 4 Pixel-Pipelines herauskommen, welche der eigentliche NV44-Chip haben soll. Sicherlich ist es gerade bei einer LowCost-Variante wie der GeForce 6200 wichtig, auf einen möglichst günstigen Chip wie den NV44 zu setzen, jedoch dürfte es für nVidia sicherlich mindestens genauso lukrativ sein, NV43-Chips mit nur der Hälfte funktionierender Pixel-Pipelines als NV43-V zu verkaufen, anstatt sie auf die Halde zu werfen ...
... Bezüglich der Taktfrequenzen vermelden The Inquirer im übrigen 300/250 MHz an einem 128bittigem Speicherinterface, was nicht als übermäßig viel erscheint, aber für einen LowCost-Chip durchaus normal ist. Wichtiger ist eher, daß der NV44 bzw. die GeForce 6200 nicht die technologischen Abspeckungen der GeForceFX 5200 (im Gegensatz zur GeForceFX 5600) erfährt, worauf sich die GeForceFX 5200 zum bekannnten 3D-Bremser entwickelte. Dies dürfte allerdings bei der GeForce 6200 unwahrscheinlich sein, da nVidia (wie ATi) hier einen klaren Pipeline-Unterschied zwischen den Marktsegmenten hat (und demzufolge keine weiteren Unterschiede benötigt): 12 bis 16 Pipelines im HighEnd-Segment, 8 im Mainstream-Segment und 4 im LowCost-Segment.
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Interview zum nVidia TWIMTBP-Programm
Um das "The Way It's Meant To Be Played" Programm seitens nVidia ranken sich reichlich Vermutungen, Gerüchte und Mythen. Wir haben mit Darryl Still von nVidia darüber gesprochen, wie nVidia mit diesem Programm versucht, die Spiele-Entwickler in ihrer Arbeit zu unterstützen ... zum Artikel
News des 7. Oktober 2004 |
Mit der neuen Version des RivaTuners (2.0 RC15.2) hat der Programmierer die Kompatibilität jener Routinen, mit denen man bei GeForce 6800 und 6800LE deaktivierte Pixel- und Vertex-Pipelines freischalten kann, deutlich verbessert, so daß die Chip in einem Test der neuen Version auf ein erstaunlich gutes Ergebnis von 4 ohne Artefakte freischaltbaren Karten von 5 getesteten Modellen kam - mit der vorhergehenden Version lag die Erfolgsquote kaum bei 20 Prozent. Insofern sollte die neue RivaTuner-Version für Besitzer einer GeForce 6800 und 6800LE, welche mit dem Gedanken an eine Freischaltung der deaktivierten Pipelines spielen, durchaus noch einmal einen Versuch wert sein.
Laut The Inquirer will nVidia anscheinend sein eigenes "PCI Express Texturing" ;-) Feature bringen, "Turbo Cache" genannt. ATi hatte vor ein paar Wochen diesbezüglich die HyperMemory-Technologie angekündigt, welches letztlich nichts anderes ist, als wie bisher "AGP Texturing" nun für PCIe-Grafikkarten. Inwiefern die Sache Sinn macht, darf aber - für beide Grafikchip-Entwickler - getrost bezweifelt werden, denn auch AGP Texturing hatte sich letztlich im Praxiseinsatz als weitgehend zahnloser Papiertiger erwiesen und wird von den Spiele-Entwicklern weit weniger genutzt, als ursprünglich einmal geplant.
Ebenfalls The Inquirer berichten erneut darüber, daß der ATi R480 HighEnd-Chip als Refresh des R423-Chips doch noch dieses Jahr kommen soll - was womöglich in Form eines reinen Launches durchaus zutreffen könnte. Ansonsten ist es aber eher unwahrscheinlich, kaufbare R480-Grafikkarten noch dieses Jahr zu Gesicht zu bekommen. Bei den x-bit Labs bringt man im übrigen noch einen weiteren neuen ATi-Chips ins Gespräch: Zum R430 haben wir reichlich lange nichts mehr gehört, eigentlich wurde dieser nur einmal kurz im Juli erwähnt und verschwand danach wieder vom Radar. Zu diesem Chip gehen wir weiterhin davon aus, daß jener eine stille Ablösung der bei der Radeon X800 Pro eingesetzten R420/R423-Chips darstellen soll ...
... Jene Grafikkarte wird dann einfach nicht mehr auf den R420/R423 setzen, welcher physikalisch schließlich volle 16 Pixel-Pipelines trägt und damit für ATi recht teuer in der Herstellung ist, sondern auf den R430, welcher physikalisch nur 12 Pixel-Pipelines besitzt und in der 110nm Fertigung auch mit höherer Ausbeute herzustellen ist als im komplizierteren 130nm low-k Prozeß der R420/R423-Chips. Allerdings erwarten wir auch den R430 real nicht vor dem neuen Jahr, zudem dürfte es in diesem speziellen Fall womöglich nicht einmal einen Launch geben, da das Endprodukt "Radeon X800 Pro" von diesem Chip-Wechsel schließlich unberührt bleibt.
Bei Hard Tecs 4U hat man einige konkrete Informationen zu dem demnächst anstehenden SiS Chipsätzen für PCI Express: So will SiS im Intel-Bereich die Chipsätze 656 (DualChannel-Speicherinterface) und 649 (SingleChannel-Speicherinterface) noch dieses Jahr bringen, der im neuen Jahr folgende 656FX soll dann auch FSB1066 unterstützen. Im AMD-Bereich soll es der 756 ebenfalls noch in diesem Jahr auf die Mainboards schaffen, währenddessen der 756FX mit SLI-Unterstützung erst für das dritte Quartal nächsten Jahres avisiert wird. Scheinbar will man bei SiS erst einmal abwarten, ob sich SLI durchsetzt, ehe man auf diesem Feld wirklich tätig wird.
Shortcuts: Laut The Register hat Intel diese Woche erste Prozessoren mit aktivem NX-Bit (bei Intel "Execute Disable Bit" aka EDB genannt) ausgeliefert. Diese Prozessoren müssten durch ein "J" hinter der Prozessornummer erkennbar sein. Hartware berichten darüber, daß die Marktanteile von PCI-Express-Grafikkarten derzeit deutlich hinter den Erwartungen zurückliegen: Die von ATi getroffenen Prognose von 40 Prozent zum Jahresende mußte auf 25 Prozent gesenkt werden - derzeit sind es gar nur 10 Prozent. Und letztlich vermeldet der Heise Newsticker die ausdrückliche Bestätigung seitens Microsoft, daß der Windows XP Nachfolger "Longhorn" wirklich noch 2006 antritt - mit allerdings dem Einwand, daß es durchaus auch erst der 31. Dezember 2006 sein könnte ;-).
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Auswertung der Valve-Hardwareumfragen 2001-2004
Der Spiele-Entwickler Valve, bekannt für Half-Life 1/2 und inzwischen auch Counter-Strike, hat bekanntermaßen bei seinen Patch-Aktionen für Half-Life & Counter-Strike jedesmal eine Hardware-Umfrage mitlaufen lassen, mit welcher die User die aktuelle benutzte Hardware Valve kundgetan haben. Die Auswertungen dieser "Valve Survey" genannten Umfragen wurden von uns jeweils in den News erwähnt, auch weil jeweils einige hunderttausende User daran teilgenommen haben und sich damit ein einmaliger Überblick über die zur Zeit in Benutzung befindliche Hardware ergab.
Kürzlich hat nun Valve eine neue Auswertung herausgegeben, sie bezieht sich nur auf die Ergebnisse der Steam-Teilnehmer und beinhaltet somit nicht mehr die alten Ergebnisse. Wir haben die neuen Ergebnisse mit denen aus den Jahren 2001 und 2002 verglichen, und können somit einen interessanten Vergleich der jeweils seinerzeit real benutzten Hardware anbieten ... zum Artikel
News des 6. Oktober 2004 |
Eine brandheiße Information zum Thema Radeon X700 auf AGP haben die x-bit Labs ausgegraben: Danach arbeitet man bei ATi an einem "Rialto" genannten Bridge-Chip, womit PCIe-Karten auch auf AGP angeboten werden können. Im übrigen können wir an dieser Stelle hinzufügen, weshalb ATi diesen Rialto-Chip nun benötigt, wo man doch die Radeon 9800 Serie als AGP-Gegenpart zur Radeon X700 Serie einfach hätte im Markt lassen können: ATi wollte offenbar die R350/R360-Chips für die Radeon 9800 Serie schon demnächst auslaufen lassen - und wurde hier nur durch den Protest einiger Grafikkarten-Hersteller gebremst ...
... Durch diesen Protest wird es noch eine Weile lang Radeon 9800 /Pro/XT Grafikkarten zu kaufen geben, doch prinzipiell wird diese Serie mittelfristig auslaufen. Damit benötigt ATi zwingend neue Mainstream-Angebote auf AGP - und deswegen kam es letztlich zur Entwicklung des Rialto-Chips. Somit wird "Radeon X700 auf AGP" aber auch kein "Privatprojekt" einzelner Grafikkarten-Hersteller, sondern eine von ATi offiziell vorangetriebene Idee, womit sich wohl nicht nur eine Handvoll AGP-Varianten der Radeon X700 im Markt einfinden werden. Die große Frage ist nur, wann dies sein wird: Die Informationen hierzu sind widersprüchlich und reichen von November bis Januar.
Der Heise Newsticker hat ein paar Informationen zu AMDs DualCore-Prozessor Toledo, welcher schon im zweiten Halbjahr 2005 an den Start gehen soll. So hat AMD dem neuen Core gleich einmal SSE3 spendiert, auch ansonsten gab es kleinere Detail-Verbesserungen am Core selber. Dieser wird 205 Millionen Transistoren wiegen, was ungefähr dem Doppelten heutiger Athlon 64 /FX & Opteron Cores mit 1 MB Level2 Cache (106 Millionen Transistoren) entspricht. Dabei soll der Prozessor dank 90nm Fertigung trotzdem unterhalb von 95 Watt Leistungsbedarf liegen ...
... Allerdings scheint AMD diese Leistungswerte - wie des öfteren schon gemutmaßt - nicht nur über die 90nm Fertigung zu erreichen, sondern auch über einen niedrigeren Takt des DualCore-Prozessors. In einem Leistungsvergleich gegenüber Opteron-Prozessoren gab AMD die Toledo DualCore-Prozessoren jedenfalls mit 600 bzw. 1000 MHz weniger Takt an. Da es den Opteron derzeit mit maximal 2.4 GHz gibt, kann es sich somit um maximal mit 1.8 GHz taktende Toledo-Prozessoren gehandelt haben. Dies wirft natürlich die berechtigte Frage auf, ob die DualCore-Prozessoren mit derzeitiger Standard-Software überhaupt Vorteile bieten werden können ...
... Der von AMD ins Feld geführte SPEC-Benchmarks weist den niedriger getakteten DualCore-Prozessoren zwar beträchtliche Performance-Vorteile auf, doch es handelt sich hier nur um einen sehr theoretischen Benchmark, welcher zudem schon des längeren von MehrProzessoren-Architekturen profitiert. Dies trifft aber auf heutige Standardsoftware zumeist nicht zu, ganz besonders nicht auf Spiele. Natürlich handelt es sich hier um ein klassisches Henne-Ei-Problem: Ohne bezahlbare Hardware wird kein Programmierer seine Software auf MehrProzessoren-Architekturen hin optimieren - und umgedreht haben die Hardware-Hersteller wohl ein Problem, wenn sie MehrProzessoren-Architekturen in den Markt bringen, ohne daß es eine bedeutende Software-Unterstützung dafür gibt ...
... Durch den Punkt der niedrigen Taktrate könnte sich zudem das zusätzliche Problem für AMD ergeben, daß die eigenen DualCore-Prozessoren bei Markteintritt womöglich in den meisten Anwendungen langsamer arbeiten als die eigenen, höher getakteten SingleCore-Prozessoren. Was nebenbei gesagt genauso auch auf Intel zutreffen dürfte, denn auch dort ist es eher unwahrscheinlich, daß die derzeitigen Taktraten der SingleCore-Prozessoren auf die kommenden DualCore-Prozessoren übertragbar sind - sprich, auch bei Intel sind niedrigere Taktraten beim DualCore-Prozessor Smithfield zu erwarten.
... Konkret könnte sich durchaus die Situation ergeben, daß es zum Launch der DualCore-Prozessoren einige Beispiel-Benchmarks gibt, welche die Überlegenheit eines niedriger getakteten DualCore-Prozessors demonstrieren, daß aber die Masse der Anwendungen schlicht nur einen Core nutzen kann und damit langsamer agiert. Sicherlich hat DualCore auch immer den Vorteil, ein besseres MultiTasking (arbeiten mit mehreren Anwendungen gleichzeitig) zu ermöglichen, doch auch schon bei Intel´s HyperThreading hat sich letztlich gezeigt, daß das beim Endkunden eher ziehende Argument die angeblichen und in der Realität eher vernachlässigbaren Performance-Gewinne durch HyperThreading war. Sollte ein DualCore-Prozessor in den Benchmarks jedoch gegen einen SingleCore-Prozessor regelrecht verlieren, dürfte dieser MultiTasking-Vorteil wohl wenig Beachtung finden ...
... Natürlich können Intel & AMD ihre DualCore-Prozessoren jederzeit noch über den Preis in den Markt drücken, doch dürfte dies angesichts deren fast doppelter Produktionskosten wirtschaftlicher Wahnsinn sein. Als einziger Ausweg für Intel & AMD erscheint es somit, sich rechtzeitig um einen möglichst breitflächtigen Support von MehrProzessoren-Architekturen sowohl bei der wichtigsten Anwendungssoftware als auch (nicht zuvernachlässigen!) bei Spielen zu kümmern. Es bleibt jedoch die Frage offen, ob diesbezüglich ein Jahr ausreichend sein wird. Gut möglich, daß DualCore-Prozessoren erst eine längere Anlaufphase benötigen, ehe genügend optimierte Software verfügbar ist, auf das die DualCore-Boliden echte Performance-Vorteile anzubieten haben.
Shortcuts: Die vor ein paar Tagen durch den Raum geisternde Grafikkartenhersteller-Allianz scheint nun doch real zu sein, Hard Tecs 4U haben hierzu eine Bestätigung seitens Albatron bekommen. Die gleiche Seite berichtet zudem, daß VIA mit seinen Prozessoren zukünftig ebenfalls auf den 64-Bit-Zug aufspringen will, während bei ExtremeTech zu lesen ist, daß Transmeta genauso an einem 64-Bit-Support der eigenen Prozessoren und zusätzlich (wie schon AMD und Intel) an einer Virtualisierungs-Technologie arbeitet. Und letztlich vermelden The Inquirer noch, daß der für Anfang nächsten Jahres anstehende XGI-Grafikchip XG47 über Shader 3.0 Fähigkeiten verfügt, was allerdings vorab schon gemutmaßt worden war.
News des 5. Oktober 2004 |
Nach längerer Zeit gibt es wieder einmal einen umfassenden Grafikkarten-Vergleich unter Linux - obwohl gerade in letzterer Zeit die Spiele-Kombatibilität unter Linux gestiegen ist und auch die Grafikchip-Entwickler sich bemühen, bessere und leistungsfähigere Linux-Treiber herauszubringen. Trotzdem kommen AnandTech auf ein klares Urteil bezüglich der Linux-Performance: nVidia liegt hier um Lichtjahre vor ATi. Im gewöhnlichen dürfen sich selbst die neuesten ATi-Karten auf einer Leistungshöhe mit einer GeForceFX 5700 Ultra - oder gar noch darunter - einordnen. Die aktuellen Bemühungen von ATi, die eigenen Linux-Treiber möglichst schnell auf ein konkurrenzfähiges Level zu bringen, sind sicherlich der (einzig) richtige Weg, doch derzeit gehen alle Empfehlungen für Grafikkarten unter Linux noch klar an nVidia.
Nachtragen wollen wir noch - wie versprochen - die Betrachtung der Launch-Artikel zum Start der ATi Radeon X700 Serie Ende September (Liste der Artikel). Etwas zurücknehmen müssen wir dabei die Aussage unseres eigenen Launch-Artikels, wonach ATi keine Testkarten zur Verfügung gehabt hätte: Man hatte sie, jedoch seltsam ungleich verteilt mit einem Dutzend für amerikanische Online-Magazine und keine für deutsche Online-Magazine (THG bekommt seine Hardware aus Amerika, HT4U hatte eine von Sapphire und die CB durfte zu ATi zum Testen fahren) - eine schon etwas merkwürdige "Wertschätzung" der deutschen Online-Presse ...
... Nun gut, mit den vielen amerikanischen Artikel ergibt sich auch so die Gelegenheit, noch einige Details über die Radeon X700 Pro/XT in Erfahrung zu bringen. So hat man sich bei Hexus mit der Performance unter dem ShaderMark 2.0 beschäftigt, bei den x-bit Labs setzte man hierfür den Xbitmark ein. Während letzterer noch einen ungefähren Gleichstand zwischen Radeon X700XT und GeForce 6600GT aufzeigte, gewinnt die nVidia-Karte unter dem Test mit dem ShaderMark 2.0 jeden einzelnen Vergleich, teilweise sogar deutlich - wobei dafür die ATi-Karte wesentlich mehr der Einzeltests des ShaderMarks 2.0 darstellen kann ...
... Zumindestens läßt sich somit sagen, daß in dieser Mainstream-Generation die Pixelshader-Performance nicht mehr so eindeutig zugunsten von ATi liegt, wie zwischen Radeon 9600 Pro/XT und GeForceFX 5600/5700. An dem seinerzeitigen Urteil bezüglich der RealWorld-Performance beider neuer Mainstream-Karten ändert sich im übrigen erstaunlicherweise nichts: Radeon X700XT und GeForce 6600GT sind ungefähr gleichauf. In den meisten Benchmarks liegen beide Karten dabei recht nahe beieinander, nur unter FarCry (ATi) bzw. Doom 3 (nVidia) gibt es deutliche Ausreißer in die eine oder andere Richtung ...
... Die teilweise mitgetesteten Grafikkarten der "alten" Mainstream-Generation um Radeon 9600 Pro/XT, Radeon X600XT, GeForceFX 5700 Ultra und GeForce PCX 5750 werden von den neuen Mainstream-Karten dabei nach Belieben dominiert. Interessant ist möglicherweise noch der Vergleich zur "alten" HighEnd-Generation auf AGP, da es die Radeon X700 - zumindestens nach derzeitigen Planungen von ATi - nicht auf AGP geben wird und somit Radeon 9800 Pro/XT Karten weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben. Zahlen zu diesem Vergleich finden sich bei Hot Hardware, Bit-Tech, den x-bit Labs, AnandTech sowie dem Tech Report ...
... Danach schlagen sich Radeon X700 Pro/XT durchaus nicht schlecht gegen die immerhin mit einem 256bittigen Speicherinterface ausgerüsteten (dafür aber teils deutlich niedriger getakteten) Radeon 9800 Pro/XT Karten: Zumeist erreicht die neue Mainstream-Generation die gleiche oder eine ähnliche Geschwindigkeit wie die alte HighEnd-Generation, einige Artikel ermittelten auch erwähnenswerte Vorteile für die Radeon X700 Pro/XT unter Doom 3 und FarCry. Natürlich lohnt es sich für Besitzer von Radeon 9800 Pro/XT Karte trotzdem nicht, auf eine Radeon X700 Pro/XT zu wechseln - aber das war ja auch nicht zu erwarten. Leider hat keiner der Artikel die Radeon X700 durch Heruntertakten simuliert, dies hätte sicherlich einen interessanten Vergleich zur GeForce 6600 ergeben.
Korrekturen zu den gestrigen bzw. vorgestrigen News: Erstens stimmte der gestern durch uns angegebene relative Unterschied zwischen der Leistungsaufnahme des 90nm und des 130nm AMD-Prozessors nicht, denn der Tech Report gab hier schließlich nur Zahlen für das Gesamtsystem bekannt. Demzufolge ergeht folgende korrigierte Rechnung: Durchschnittlich waren es (ohne den Idle-Mode) 28 Watt weniger beim 90nm-Prozessor. Bei einer geschätzten Leistungsaufnahme des 130nm-Prozessors von 80 Watt (hohe Schätzung) sind dies also immerhin 35 Prozent weniger Leistungsaufnahme beim 90nm-Modell. Und zweites ist der Preis für das vorgestern genannte Ricoh FB8M Mainboard offensichtlich nicht korrekt (Übersetzungsfehler?), denn laut Ricoh USA gibt es einen Listenpreis von 696 Dollar für das Mainboard samt Pentium-M 1.6 GHz (kostet allein rund 240 Euro) und CPU-Kühler, was dann doch recht teuer ist.
News des 4. Oktober 2004 |
Bei TweakNews ist eines der ersten Reviews zur ATi Radeon X300 online gegangen - es ist nicht ganz das erste, denn schon Mitte September verlinkten wir das Review von Legion Hardware, ohne aber groß darauf hinzuweisen. Was allerdings eine Unterlassungssünde war, denn die Radeon X300 auf Basis des RV370-Chips stellt mit 4 Pixel-Pipelines und 128bittigem Speicherinterface samt DirectX9-Fähigkeiten auf dem Papier ein durchaus ansprechendes Angebot für den LowCost-Markt da, welches bisher maßgeblich durch Radeon 9200 (nur DirectX8) und GeForceFX 5200/5500 (unter DirectX9 zu langsam) bedient wurde ...
... Allerdings drängen mittlerweile auch ehemalige Mainstream-Karten wie die GeForceFX 5600 sowie abgespeckte Mainstream-Varianten wie die Radeon 9550 in diesen Markt von unter 100 Dollar/Euro, dieser Konkurrenz muß sich die Radeon X300 genauso stellen. Interessant ist diesbezüglich in erster Linie der Test von Legion Hardware, weil dieser die Radeon X300 genau gegen die beiden vorgenannten Karten stellt - und dabei auf ein durchaus interessantes Ergebnis kommt: So liegt die Radeon 9550 aufgrund ihrer limitierten Taktrate etwas zurück, Radeon X300 und GeForceFX 5600 kommen jedoch auf das ungefähr selbe Level. Gegenüber den eigentlichen LowCost-Karten Radeon 9200 und GeForceFX 5200/5500 dürfte dies im übrigen einen satten Vorsprung für die Radeon X300 ergeben ...
... Hochinteressant fiel der Overclocking-Test der Radeon X300 aus, welche regulär mit 325/200 MHz antritt. Bei dem verwendeten 110nm Prozeß und der - aus heutiger Sicht - relativ geringen Transistorenanzahl von 75 Millionen konnte man schon vorab darüber spekulieren, ob sich der RV370-Chip nicht würde exzellent übertakten lassen. Und dem ist so, denn Legion Hardware erreichten herausragende 520/240 MHz - sprich, 195 MHz oder 60 Prozent Chiptakt mehr! Erstaunlicherweise limitiert selbst dann der relativ gemächlich getaktete Speicher noch nicht übermäßig und die Karte performt recht anständig mit rund 30 Prozent Performance-Plus auf diesen Taktraten. Wenn die Radeon X300 nicht zu stark im LowCost-Segment angesiedelt wäre, könnte man jene aufgrund dieser überragenden Overclocking-Eignung glatt empfehlen. Aber bei der allgemeinen Performance dieser Karte eigent sich diese natürlich nur eher für Gelegenheitsspieler - und liegt damit etwas außerhalb des "Einzugsgebiets" von eingeschworenen Übertaktern.
Beim Tech Report hat man sich einen 90nm Prozessor von AMD gegriffen und dessen Leistungsaufnahme im Vergleich zu einem 130nm Prozessor verglichen. Seit dem Prescott-Prozessor wird dem 90nm Fertigungsprozeß zumeist nachgesagt, dieser würde durch zu hohe Leckströme nicht zu einer Senkung der Verlustleistung beitragen können. Die Sache mit den stark ansteigenden Leckströmen bei 90nm stimmt zwar prinzipiell, doch daß der Prescott letztlich sogar mehr Strom zieht als der Northwood, hängt wohl auch an der enorm gesteigerten Transistorenzahl des Prescott, wo eben auch sehr viele Logik-Transistoren hinzugekommen sind und nicht nur (bezüglich der Stromaufnahme unkritische) Cache-Transistoren ...
... Nun denn, im Test der AMD-Prozessoren, wo sich zwischen 90nm- und 130nm-Fertigung an den Prozessoren selbst gar nichts geändert hat, kann der 90nm Prozeß seine Schlagkräftigkeit endlich einmal unter Beweis stellen: Ein gleich getakteter und mit gleicher Cache-Größe versehener 90nm AMD-Prozessor kam auf 18,5 Prozent weniger Leistungsaufnahme als sein 130nm-Pendant. Dies ist natürlich nicht wirklich viel (rein theoretisch sollten es 30-40 Prozent sein) und deutet schon an, daß bei 90nm der Effekt der stark ansteigenden Leckströme durchaus zuschlägt - aber dennoch ist mit dem 90nm Prozeß prinzipiell ein Gewinn bezüglich der Senkung der Leistungsaufnahme erreichbar. Leider können AMDs 90nm-Prozessoren derzeit noch keinen Overclocking-Gewinn aus dieser Tatsache ziehen, aber womöglich kommt dies noch mit später hergestellten Prozessoren.
Shortcuts: Der Planet 3DNow! berichtet davon, daß wieder einmal gefälschte AMD-Prozessoren aufgetaucht sind. Laut der ComputerBase will sich Microsoft künftig verstärkt dem Antispyware-Kampf widmen - mal schauen, ob dies ebenso ein Reinfall wie der Antispam-Kampf wird. Lustigerweise ist der Grund für diese Entscheidung, daß selbst auf Bill Gates´s Privat-PCs Spyware gefunden wurde ;-)). Und letztlich gibt es auch mal wieder etwas positives zum Thema Urheberrecht: Wie die Telepolis berichtet, hat ein US-Gericht dem Wahlmaschinenhersteller Diebold untersagt, das US-Urheberrechtsgesetz DMCA dazu zu benutzen, um Kritiker an der Sicherheit der von Diebold hergestellten Wahlmaschinen damit mundtot zu machen.