News-Archiv 9. - 15. Mai 2005 (19. Kalenderwoche)
14./15. Mai 13. Mai 12. Mai 11. Mai 10. Mai 9. Mai
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Vergleich Athlon 64 vs. Prescott & P4EE
Nachdem wir vor einiger Zeit die Pro-MHz-Leistung von Athlon XP und Athlon 64 verglichen haben, ist nun der Vergleich des Athlon 64 zu den Intel-Prozessoren dran. Konzentriert haben wir uns dabei natürlich erst einmal auf den Pentium 4 Prescott, jedoch wurde auch die Pentium 4 Extreme Edition mit Gallatin-Core mitgetestet, um herauszufinden, welchen Leistungsunterschied unter Spielen die Prozessoren von Intel und AMD aktuell aufweisen ... zum Artikel
News des 14./15. Mai 2005 |
Die Virtual Zone zeigt ein wirklich ausgefallenes Produkt seitens Albatron, eine "AGP-8x to PCI-Express Bridge Card" (auf dem Bild der Virtual Zone ist dies nur der untere Teil, oben draufgesteckt ist eine reguläre Grafikkarte zu sehen). Dies ist eine Adapterkarte, mit welcher sich AGP-Grafikkarten in PCIe-Mainboards nutzen lassen. Dazu hat die Karte eine PCIe-Bauweise, bietet aber selber einen Steckplatz für AGPx8 und besitzt einen Bridge-Baustein, vermutlich jenen von nVidia. Die Adapterkarte wird dann in den PCIe-Slot auf dem Mainboard gesteckt, die reguläre Grafikkarte wird dann einfach aufgesteckt. Hier sehen wir allerdings noch ein Problem mit dem Slotblech der eigentlichen Grafikkarte - denn durch den "Unterbau" durch die Adapterkarte ist dieses zu hoch angesetzt und läßt sich nicht mehr regulär befestigen ...
... Dadurch hat die eigentliche Grafikkarte keinen wirklich festen Halt mehr, was bei schweren HighEnd-Karten noch dadurch verstärkt wird, daß die eigentliche Grafikkarte nun nicht mehr im Mainboard-Slot, sondern erhöht im extra Slot der Adapterkarte sitzt. Bei der einen oder anderen Grafikkarte könnte dies also eine recht wacklige Angelegenheit werden, welche jedoch mit einem gewissen bastlerischen Eifer ausgeglichen werden könnte. Auch ist derzeit noch unklar, ob die Adapterkarte AGP-Grafikkarten jeglicher Hersteller aufnehmen kann oder ob der verbaute Bridge-Chip nur mit Grafikchips eines Grafikchip-Herstellers zusammenarbeitet ...
... Da ein solcher Bridge-Chip jedoch gewöhnlich nur spezifikationsgerechte AGP- in spezifikationsgerechte PCIe-Signale umwandelt (und umgedreht), wäre es möglich, daß die Adapterkarte Hersteller-unabhängig alle AGP-Grafikkarten aufnehmen kann. Leistungsprobleme bei dieser Signal-Umwandlung sehen wir im übrigen nicht, diesbezüglich haben sich die Bridge-Chips von ATI und nVidia schon bewährt. Es bleibt natürlich noch abzuwarten, ob dieses Konstrukt auch in der Praxis einwandfrei funktioniert und ob der Preis niedrig genug ist, als daß sich die Sache lohnt. Sollten diese beiden Punkte jedoch zutreffen, so wäre eine solche Adapterkarte eine interessante Alternative für diejenigen, welche mit dem Kauf eines PCIe-Systems liebäugeln, jedoch deswegen die aktuell benutzte AGP-Grafikkarte noch nicht ersetzen wollen.
Shortcuts: Laut Heise Security ist es offenbar mit einer recht komplizierten Attacke möglich, auf HyperThreading-Systemen RSA-Schlüssel eines anderen Prozesses auszuspähen. Praktisch betrifft dies allerdings nur Multiuser-Systeme, auf welchen sicherheitsrelevante Prozesse laufen - insofern ist dieser Bug für Homeuser fast völlig irrelevant. Gemäß Hard Tecs 4U bastelt Microsoft an einem extra Betriebssystem für ältere Computer, die noch unter Windows 95/98/ME/2000 laufen. Generell soll dieses Betriebssystem auf Windows XP basieren, dabei aber einige Funktionen weniger an Board haben. Hauptzweck dieses neuen Betriebssystems ist die Supportfrage, da der Support für die älteren Betriebssysteme von Microsoft teilweise schon ausgelaufen ist ...
... Bei HardOCP hat man sich mal wieder mit der Spiele-Performance unter Windows XP 64-Bit beschäftigt, wobei weniger fehlende Performance als denn öfters fehlende Kompatibilität zum neuen Betriebssystem als hauptsächliche Spaßbremse auffiel. Und letztlich sind laut der Akiba PC-Hotline erste i945P-Mainboards in Japan aufgetaucht. Der i945-Chipsatz stellt eine Mainstream-Variante des i955X dar und dürfte demnächst mit dem Start des Pentium D in den Markt kommen. Interessanterweise verfügt das gezeigte Asus-Mainboard wie schon einige i955X-Mainboards über zwei Grafikkarten-Steckplätze, auch wenn der zweite Steckplatz wie schon beim i955X-Chipsatz (elektrisch) vermutlich nur als x4 angebunden ist.
News des 13. Mai 2005 |
An einem Freitag, dem 13., hat Microsoft nun seine teils euphorisch erwartete Xbox 360 vorgestellt. Unabhängig der außerordentlich Informations-armen Launch-Party verbirgt sich unter dem neuen Xbox-Gehäuse einige interessante Technik aus dem PC-Sektor. Neben den drei PowerPC-Prozessoren seitens IBM ist vor allem der Grafik-Part interessant, da von ATI geliefert und technologisch (derzeit noch) deutlich vor aktuellen PC-Grafikchips angesiedelt. Der verbaute ATI R500 Grafikchip arbeitet mit 48 universell als Vertexshader oder Pixelshader einsetzbaren Pipelines, im PC-Bereich stehen wir derzeit bei gerade einmal 22 Pipelines (16 Pixel- zuzüglich 6 Vertexpipelines), auch wenn es hier zur Jahresmitte mittels ATI R520 oder/und nVidia G70 noch nach oben gehen wird ...
... Die universell einsetzbaren Shadereinheiten wird es im PC-Bereich allerdings erst mit WGF 2.0 geben, welches auch erst mit dem Start des Windows-XP-Nachfolgers Longhorn zur Verfügung stehen wird, ergo nicht vor Mitte 2006. Ebenfalls beachtenswert sind die 10 MB eDRAM, welche dem Grafikchip zuzüglich der 512 MB shared Hauptspeicher zur Verfügung stehen und mittels eines satten 4096-Bit-Interfaces angebunden sind (die angegebene Bandbreite von 256 GB/sec samt dem Chiptakt von 500 MHz ergeben diese Zahl). In diese 10 MB passt natürlich nur der Bildspeicher, aber mittels des 4096-Bit-Interfaces ist dieser geradezu traumhaft schnell angebunden und wird maßgeblich für die Performance des verbauten Grafikchips sorgen ...
... In wie weit wir auch einmal eDRAM (in den Grafikchip eingebetter Speicher, wollten die Bitboys im übrigen seinerzeit mal für den Glaze3D verwenden) bei PC-Grafikchips sehen werden, ist noch nicht bekannt. Solcherart Projekte gestalten sich vor allem in der Produktion extrem schwierig, zudem wird beim PC aufgrund der dort üblichen höheren Auflösungen auch mehr als jene 10MB eDRAM wie bei der Xbox 360 benötigt. Apropos Produktion: Wie bekannt, hat nVidia der seinerzeitige Deal zur ersten Xbox reichlich Reserven gekostet, womit auch diverse PC-Grafikchips in Verzug kamen. ATI scheint dies nun cleverer gelöst zu haben, indem das komplette Design des R500 an Microsoft lizensiert wurde und Microsoft nun eigenverantwortlich bei TSMC produzieren läßt. Der eDRAM wird zudem von NEC beigesteuert, so daß ATI faktisch raus ist und sich wieder ganz weiteren Entwicklungen im PC-Bereich konzentrieren kann.
Bei Hard Tecs 4U gibt es ziemlich detaillierte Angaben über die kommenden DDR2-unterstützenden Prozessoren von AMD des Jahres 2006 zu lesen. Wichtigster Punkt dürfte hierbei wohl sein, daß alle diese Prozessoren für den Desktop-Bereich auf denselben Sockel M2 setzen, so daß auf einem M2-Mainboard wohl jeder Prozessor von Sempron bis Athlon 64 FX einsetzbar sein dürfte. Zeitgleich mit dem Support von DDR2-Speicher wird AMD aber auch die Virtualisierungstechnologie Pacifica und die TCPA-Unterstützungstechnologie Presidio bringen, wobei letztere sicherlich für die meisten verzichtbar sein dürfte, jedoch ohne TCPA-Anwendungen wie beispielsweise Longhorn glücklicherweise weitestgehend nutzlos ist ...
... Ausgenommen von Pacifica und Presidio bleibt allerdings der Sempron-Prozessor, aber auch dieser wird den Support für DDR2-Speicher erhalten. Weiterhin beachtenswert ist, daß AMD nun anscheinend auch die Athlon-64-FX-Linie auf DualCore bringen will, hier ist gar ein Athlon 64 FX-59 geplant, im übrigen mit einer TDP von immerhin 125 Watt (auch wenn die real erreichten Leistungsaufnahmen dann wie bei Intel gewöhnlich 20-30 Prozent unter der TDP bleiben). Erstaunlicherweise enthält diese Roadmap bis auf den genannten FX-59 jedoch keine höher als bisher getakteten Prozessoren, scheinbar will AMD im Sommer 2006 schlicht nur sein aktuelles Programm auf den Sockel M2 umstellen und erst einmal nur von der höheren Bandbreite durch DDR2 profitieren.
Laut 3DChips hat Intel seinen neuen Xeon-Core Paxville (basierend auf Smithfield) demonstriert und dabei verkündet, daß dieser DualCore-Prozessor allein nur mit einem BIOS-Update in bestehenden Plattformen für die Xeon-Cores Irwindale und Nocona (beide Prescott-basierend) eingesetzt werden kann. Schade, daß Intel auf dem Desktop-Markt keine solche - technologisch offensichtlich doch mögliche - Kompatibilität erreichen konnte (wollte?), denn somit wird dort überall ein Mainboard-Neukauf für die DualCore-Boliden von Intel notwendig. Wie bekannt, liegt AMD diesbezüglich meilenweit vorn, denn deren im Sockel 939 erschienene und noch erscheinende DualCore-Prozessoren benötigen nur ein BIOS-Update, um auf aktuellen Sockel-939-Platinen eingesetzt werden zu können.
News des 12. Mai 2005 |
Als Nachtrag auf die gestrigen News zu den Marktanteilen der Grafikchip-Entwickler sei noch auf eine Meldung seitens des TechConnect Magazines verwiesen, wonach laut Mercury Research im ersten Quartal 2005 nVidia in einem sogenannten "DirectX 9.0 Performance-Markt" einen Marktanteil von 70 Prozent gegenüber ATI mit 30 Prozent hatte, währenddessen im sogenannten "DirectX 9.0 Value-Markt" ATI mit 51 Prozent knapp gegenüber nVidia mit 49 Prozent führte. Leider ist nicht klar, wo Mercury Research hier die Trennlinie ziehen, wir könnten sie uns zwischen GeForce 6600 (Performance) und GeForce 6200 (Value) vorstellen. Der relative hohe Marktanteil von nVidia im Performance-Segment dürfte im übrigen primär durch die gute Verfügbarkeit von AGP-Karten erklärbar sein, da ATI erst in diesem Quartal mit der Auslieferung der volumenträchtigen Radeon X700 Serie auf AGP begonnen hat.
Wie Hard Tecs 4U vermelden, will der Speichermodul-Hersteller OCZ neben seinen bereits angekündigten DDR2/800-Speicherriegeln zukünftig auch DDR2/1000-Speicherriegel anbieten, wenngleich bisher noch ohne konkreten Liefertermin. Zwar ist derartiges Terrain derzeit nur Übertaktern vorbehalten, nichts desto trotz zeigt diese Entwicklung, daß DDR2 nun langsam DDR1 bezüglich der Taktfrequenzen davonzulaufen beginnt - so, wie es von Anfang an geplant war. Denn wenn man sich zurückerinnert, war DDR2 nicht dafür gedacht gewesen, auf gleichem Takt schneller zu sein (faktisch ist DDR2 auf gleichem Takt sogar etwas langsamer als DDR1), sondern in erster Linie deutlich höhere Taktraten zu ermöglichen ...
... Neben dem Punkt, daß sich die Preise von gleichschnellem DDR2- zu DDR1-Speicher (gleich schnell zu DDR400 mit schnellen Timings ist in etwa DDR2/533 mit mittelmäßigen Timings) auch mehr und mehr angleichen, zieht DDR2 nun also DDR1 von der reinen Taktfrequenz maßgeblich davon. Wie gesagt ist dies allerdings bisher nur von eingefleischten Übertaktern nutzbar, was in erster Linie daran hängt, daß die aktuellen Intel-Prozessoren weiterhin beim FSB800 mit 6 GB/sec Bandbreitenbedarf bleiben (den kurzen Ausflug zum FSB1066 mit einigen P4EE-Prozessoren wird unseres Wissens nach erst einmal eine Ausnahme bleiben), was schon mittels DDR2/533 mit 8 GB/sec Bandbreite sogar mit Überhang beliefert werden kann ...
... Um die höheren Bandbreiten von DDR2/667, DDR2/800 oder gar DDR2/1000 wirklich ausnutzen zu können, muß man somit letztlich zwingend den FrontSideBus umtakten: Bis zu gewissen Frequenzen ist das noch mittels einfacher Übertaktung zu lösen, doch irgendwann limitiert dann der Prozessor und man könnte höhere Bustakte nur noch mittels der Absenkung des Multiplikators forcieren. Wie bekannt, bietet mit dem Pentium Extreme Edition 840 erstmals seit langem wieder ein Intel-Prozessor eine solche Möglichkeit und womöglich wird dieses Teil sogar der neue Liebling der HighEnd-Übertakter, denn damit sind dann natürlich auch irrwitzigste Taktungen à 6,5 x FSB2000 = 3.25 GHz (bei einer Bandbreite von 15 GB/sec) realisierbar ...
... Für diesen Prozessor werden die Limits dann eher beim verfügbaren Speicher und bei der HighEnd-Übertaktfreudigkeit der jeweiligen Mainboards liegen. Denn noch ist überhaupt nicht raus, ob die aktuellen Mainboards solcherart Experimente überhaupt mitmachen und sowohl DDR2/1000 als auch einen FSB2000 ansteuern können. Zumindestens OCZ hat sich für den Mainboard-Support seines DDR2/1000-Speichers schon einmal mit Asus verbündet, schließlich stehen DDR2/1000-Speicher nicht in den DDR2-Spezfikationen des Speicherstandardisierungsgremiums JEDEC (und werden dort womöglich auch nie aufgenommen, da es schon nach DDR2/800 den Wechsel auf DDR3/800 geben sollte) ...
... Ob allerdings Asus und andere Mainboard-Hersteller ihre Boards auch so hinbekommen, daß sie die Intel-CPU auch sauber mit FSB2000 ansteuern können, ist eher denn fraglich, denn hier ist der Sprung vom offiziellen Standard (maximal FSB1066) doch deutlich größer als der Sprung von DDR2/667 auf DDR2/1000. Hier kann man sich nur überraschen lassen, zu welchen Leistungen einzelne Übertakter ihre Systeme dann wirklich treiben können. Somit steht aber auch fest, daß selbst wenn sich der Pentium Extreme Edition 840 und dessen Nachfolger zukünftig als Übertakter-CPUs etablieren werden, daß Speicher oberhalb von DDR2/667 weiterhin eben nur für Übertakter interessant sein wird, der normale User von dieser Entwicklung aber vorerst nicht profitiert ...
... Fast, denn auf der anderen Seite wird schließlich nächstes Jahr noch AMD mit neuen Prozessoren antreten, deren integriertes Speicherinterface dann DDR2 (und womöglich DDR3?) beherrschen soll. Die spannende Frage ist dabei natürlich, bis zu welchen DDR2-Speichertypen AMD seine Prozessoren freigibt: AMD darf hierbei nicht zu hoch gehen, schließlich muß der gewählte Speichertyp im Massenmarkt verfügbar sein, andererseits ist eine spätere Änderung mit sehr großem Aufwand verbunden und soll sicherlich vermieden werden. Im Idealfall wird AMD natürlich DDR2/800 mit 12 GB/sec Bandbreite benutzen, was die DDR2-Spezifikation voll ausschöpft und den AMD-Prozessoren damit die bestmögliche Grundlage aus Performance-Sicht gibt ...
... Von entsprechenden DDR2-CPUs ist dann auch - selbst wenn sie ansonsten unverändert wären - ein gehöriger Leistungsschub zu erwarten. Insbesondere DualCore-Prozessoren dürften von der höheren Bandbreite angetan sein, teilen sich doch derzeit sowohl bei AMD als auch bei Intel die beiden Cores dasselbe Interface zum Speicher, welches vorher ein SingleCore-Prozessor vollständig nur für einen Core nutzen durfte. Noch ist zwar nicht heraus, welchen Speichertyp AMD für seine DDR2-CPUs zum Favoriten erklärt, sollte es jedoch DDR2/800 sein, so würden die Endkunden dann letztlich doch noch von dieser Entwicklung auf dem Speichermarkt profitieren können ...
... Eher zum Ende des Jahres 2006 hin ergibt sich dann aber womöglich auch für Intel-Anhänger die Chance, dieserart hoch getakteten DDR2-Speicher außerhalb von Übertaktungs-Versuchen zu nutzen - und zwar mit dem Start der neuen Intel Prozessor-Architektur auf Basis der bekannten Pentium-M-Architektur. Zwar ist derzeit noch sehr wenig über die Cores Merom (Mobile), Conroe (Desktop) und Woodcrest (Workstation) bekannt, doch natürlich ergibt sich mit diesen auch die Chance, daß Intel den FrontSideBus maßgeblich nach oben setzt oder gar ein neues FSB-Modell baut, welches mit niedrigeren Taktfrequenzen dennoch hohe Bandbreiten liefert ...
... Denn immerhin ist es jetzt schon abzusehen, daß die Speicherhersteller nicht bei diesen DDR2/1000 stehenbleiben werden - und bis zum Ende des Jahres 2006 wird da sicherlich noch einiges geschehen und wir womöglich gar schon die ersten DDRx/1333-Speicherriegel in den Händen halten. All diese technologisch beachtenswerte Entwicklung ist jedoch für den Endkunden (außerhalb von Übertaktern) mehr oder weniger vollkommen nutzlos, wenn die CPU-Hersteller ihre FSB-Vorgaben nicht entsprechend hochsetzen - denn allein schnellerer Speicher, egal wie schnell, bringt kein müdes Prozent mehr an Performance, wenn denn der FSB unverändert bleibt. Alles hängt letztlich somit an den FSB-Planungen der CPU-Entwickler - und nicht an der Leistungsfähigkeit der Speicherhersteller.
Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U soll der nVidia Refresh-Chip G70 nun schon zur Computex (31. Mai bis 4. Juni) vorgestellt werden, bisher gingen wir noch von einem Juni-Termin aus. Eine weitere Grafikkarte mit 512 MB Speicher melden Golem in Form einer Radeon X700 seitens Info-Tek. Wie auch bei der GeForce 6200 mit 512 MB dürfte dies aber eher nutzlos sein, Sinn machen 512 MB nur bei Karten des HighEnd-Segments, sind aber dort derzeit noch viel zu teuer. Zu unserer Dienstags-News zu den Zukunftsaussichten von Sockel 939 und 775 wäre noch hinzuzufügen, daß der Sockel 775 natürlich nur auf Basis eines neuen Mainboards mit Intel-i945/i955- oder nVidia-nForce4-Chipsatz zukunftssicher bis Ende 2006 ist, da nur diese DualCore-Prozessoren tragen können. Und letztlich ist nun der dritte und letzte Teil unserer Artikelserie zur NV40-Technik online gegangen. Vorerst ist dieser erst einmal nur in englisch verfügbar, die deutsche Übersetzung wird jedoch baldigst folgen.
News des 11. Mai 2005 |
Wieder einmal Zahlen zu Marktanteilen der Grafikchip-Entwickler (diesesmal für das erste Quartal 2005) gibt es seitens Jon Peddie Research, zu lesen in einer Meldung der X-bit Labs. Wer die Zahlen früherer Quartale erfahren will, wird zudem in unserem News-Archiv fündig: Q4/2004, Q3/2004 und Q1/2004. Allerdings umfaßt die Aufbereitung der X-bit Labs schon mit das Vorquartal, so daß auf den ersten Blick zu sehen ist, daß Intel mit 43,1% zu 40,2% (Q1/2005 zu Q4/2004) zuungusten von ATI mit 26,1% zu 27,6% und nVidia mit 17,9% zu 18,6% etwas zugewonnen hat, die insgesamten Verhältnisse aber unberührt blieben. Die weiteren Zugewinne von Intel bekräften im übrigen einmal mehr die volumenmäßige Stärke des OEM-Marktes, wo sehr schnell Millionen Einheiten an Mainboards mit integrierten Grafikchips verkauft werden (egal, ob diese dann auch wirklich genutzt werden) ...
... Dies begründet auch die respektablen Marktanteile von VIA und SiS mit 6,9 bzw. 5,4 Prozent, erreicht fast ausschließlich über integrierte Lösungen (bei VIA werden anscheinend die Desktop-Grafikchips von S3 mitgezählt, währenddessen die XGI-Grafikchips extra aufgeführt wurden). Für "echte" Grafikchips ist jedoch die Anzahl der verkauften "standalone Desktop-Lösungen" interessanter, in welcher die Marktanteile mit 51,4 zu 46,8 Prozent zwischen ATI und nVidia wiederum nahezu gleich und damit kaum verändert verteilt waren. Im übrigen wurden gegenüber 46 Millionen verkauften PCs im ersten Quartal 2005 immerhin 60 Millionen PC-Grafikeinheiten verkauft - die Differenz macht (bis auf ein paar OEM-PCs, wo trotz integrierter Grafikeinheit eine extra Grafikkarte verbaut wurde) den Retail-Markt aus, welcher zumindestens bei Grafikkarten somit gar nicht einmal all zu klein ausschaut ...
... Insgesamt gesehen hat sich bis auf das Mobile-Segment, wo Intel begünstigt durch die neuen i910/i915-Chipsätze mit integrierter GMA900-Grafikeinheit die Marktführung wieder von ATI übernahm, relativ wenig getan. Wenn dagegen der Blick zurück in die vergangenen Jahre erlaubt ist, werden die Marktverschiebungen seit dieser Zeit eher deutlich: So plazierte sich bei den insgesamten Marktanteilen im ersten Quartal 2003 noch nVidia mit 31 Prozent vor Intel mit 29 und ATI mit 19 Prozent, im ersten Quartal 2004 änderte sich dies auf Intel mit 33, nVidia mit 27 und ATI mit 24 Prozent. Bei den standalone Desktop-Lösungen lag vor zwei Jahren nVidia gar noch mit 64 Prozent vor ATI mit 28 Prozent, obwohl seinerzeit die Radeon 9500/9700-Grafikkarten schon ein halbes Jahr im Markt waren und nVidia´s damalige Nachfolge-Architektur CineFX sich maßgeblich verzögerte.
Zu den Tests der AMD Athlon 64 X2 DualCore-Prozessoren der letzten Tage wäre noch der Punkt des Stromverbrauchs hinzuzufügen, welcher seitens AnandTech und des Tech Reports untersucht wurde. Insbesondere erstgenannter Test ist dabei sehr anschaulich, wurden doch 90nm SingleCore, 90nm DualCore und 130nm SingleCore auf gleicher Taktfrequenz miteinander verglichen - mit dem erstaunlichen Ergebnis, daß der 90nm DualCore immer noch etwas weniger Saft zieht als der 130nm SingleCore. AMD dürfte damit trotz DualCore deutlich unter 100 Watt Leistungsaufnahme bleiben, während Intel bekanntermaßen zumindestens für die am höchsten taktenden DualCore-Prozessoren die TDP auf 130 Watt hochsetzen musste.
News des 10. Mai 2005 |
Wie die DigiTimes berichtet, wird der neue AMD-Sockel M2 nun im zweiten Halbjahr 2006 antreten und für alle Desktop-Prozessoren den neuen Unterbau darstellen - ausgenommen die Server-Prozessoren, die zum gleichen Zeitpunkt auf den Sockel F gehen. Den Mobile-Prozessoren wird AMD wie bekannt auch einen extra Sockel spendieren, S1 genannt (Bilder hier). Da allerdings AMD beim Wechsel der Desktop-Prozessoren vom Sockel 939 auf den Sockel M2 keine neue CPU-Architektur bringt (hauptsächlich wird der neue Sockel wegen des Supports von DDR2 bzw. womöglich DDR3 notwendig), kann man durchaus davon ausgehen, daß AMD auch nach dem Start des Sockels M2 den Sockel 939 noch einige Zeit mit neuen Prozessoren bedenken wird ...
... Auf Intel-Seite wird der Sockel 775 wohl für alle noch kommenden Desktop-Prozessoren mit Netburst-Architektur gelten (im Workstation-Bereich der Sockel 771), und erst zum Ende des Jahres 2006 sind dann erste Prozessoren mit der neuen (alten) Pentium-III/M-Architektur im Desktop-Segment zu erwarten. Prinzipiell könnte Intel für diese eventuell sogar den Sockel 775 beibehalten, aber da die neuen Prozessoren sowieso neue Chipsätze und Mainboards erfordern, wird man hier wohl auch beim Sockel einen Schnitt machen. In wie weit Intel die Pentium-D-Linie noch ins Jahr 2007 weiterführen wird, ist nicht bekannt, aber wir können uns vorstellen, daß Intel mit Erscheinen der neuen Architektur eher einen schnellen Wandel anstrebt. Somit sehen wir vor dem Ende des Jahres 2006 noch keine Aufrüstschwierigkeiten für Nutzer von Sockel 939 und 775 - ab dem Jahr 2007 werden jedoch neue Sockel übernehmen.
Shortcuts: Mit dem Erscheinen des AMD64-Patches für Far Cry haben AnandTech einen Blick auf die Performance dieser Spielversion geworfen, welche 5-6 Prozent besser als das Ergebnis der normalen 32bittigen Spielversion samt 32bittigem Betriebssytem ausfällt. Bei HardwareOC hat man Bilder der Asus DualGrafikchip-Grafikkarte in Betrieb, wobei hier allerdings scheinbar keine GeForce 6800 Ultra Grafikchips, sondern "nur" noch GeForce 6800 GT Grafikchips zum Einsatz kamen. Die ComputerBase berichtet von einer GeForce 6200 seitens Gainward mit 512 MB Grafikkartenspeicher - was bei dieserart LowCost-Karte natürlich mehr als nutzlos ist ...
... Der Heise Newsticker berichtet über den neuen Soundprozessor von Creative namens X-Fi, welcher mit 51 Millionen Transistoren inzwischen schon CPU-artige Ausmaße annimmt. Bei ExtremeTech hat man sich zudem X-Fi etwas im Detail angesehen. Dann wäre noch zu erwähnen, daß Intel-Vize Pat Gelsinger laut Golem nun auch noch hoch-offiziell die Abkehr von der Netburst-Architektur bei den für nächstes Jahr anstehenden Intel-Cores Merom, Conroe und Woodcrest bestätigt hat. Bei der ComputerBase gibt es hierzu im übrigen ein paar offizielle Folien zur zukünftigen Prozessoren-Entwicklung bei Intel, mit auch der Nennung der vorgenannten Cores.
News des 9. Mai 2005 |
Wie The Inquirer vermelden, wird es nun nichts mit dem einstmals geplanten (oder nur vermuteten?) Launch des ATI R520 HighEnd-Grafikchips auf der Computex, welche Ende Mai startet. Dies entspricht auch unseren neuesten Informationen, wonach ATI den R520-Launch nun anscheinend auf das Ende des Junis verlegt haben soll. Welcher Hintergrund zu dieser Verschiebung geführt hat, ist unbekannt - womöglich wollte man schlicht nur nach nVidia in den Markt kommen, womit die Kalifornier zuerst ihr Blatt hinlegen müssen und die Kandier letztlich an den Taktfrequenzen noch etwas drehen könnten. Aller Vermutung nach ergibt sich somit folgende Launch-Abfolge: Ende Mai kommt die Vorstellung von AMR/MVP auf der Computex, irgendwann im Juni dann der Launch des G70 und letztlich gegen Ende Juni der Launch des R520.
Warum der "Ultra Quality" Modus von Doom 3 mit einer 512-MB-Grafikkarte keinen deutlichen Performance-Unterschied zu 256-MB-Grafikkarten ergibt, haben Beyond3D einen der Programmierer bei id Software gefragt. Nach dessen Auskunft gibt es nur eine limitierte Anzahl von Szenen, wo 256 MB Grafikspeicher im "Ultra Quality" Modus zu wenig wären. Beyond3D haben mit der Performance-Messung einer solchen Szene ihren Artikel zur 512-MB-Grafikkarte von Sapphire aktualisiert und konnten dort dann immerhin 9 Prozent Performance-Unterschied feststellen - allerdings nur bei 1600x1200 (4xAA samt 8xAF), darunter war der Unterschied eher nicht relevant. Insofern erscheint Doom 3 weiterhin nicht als Spiel, welches von 512-MB-Grafikkarten wirklich profitiert.
AMD scheint sich ein gewisses Beispiel an Intel genommen zu haben, denn es gibt heute einige Vorab-Testberichte zum Athlon 64 X2, was jedoch noch nicht "Launch" bedeutet, denn dazu fehlt die offizielle AMD-Pressemitteilung. Zu beiden DualCore-Boliden gibt es somit inzwischen Testberichte, allein die offiziellen Launches (und damit der Verkaufsstart bzw. dessen Ankündigung) fehlen ;). Davon abgesehen läßt sich natürlich mittels der heutigen Testberichte (Liste) feststellen, wo AMDs gegenüber Intels DualCore Desktop-Prozessoren liegen und was AMD gegen die derzeit noch höher getakteten SingleCore-Prozessoren ausrichten kann ...
... Insbesondere bei letzterem Punkt kann AMD erst einmal die deutlichere Nähe der Taktfrequenzen von Single- zu DualCore anführen als Intel: Gibt es beim Athlon 64 derzeit maximal 2.4 GHz und erst beim Athlon 64 FX 2.6 GHz, so kommt der Athlon 64 X2 immerhin schon mit maximal 2.4 GHz in Form des 4800+ Modells daher. Hier deutet sich schon an, daß Intels DualCore-Offerten da kaum mithalten werden können, denn der Pentium Extreme Edition 840 mit 3.2 GHz taktet doch einigermaßen unterhalb der schnellsten SingleCore-Prozessoren seitens Intel. Und so ist denn auch kaum ein Benchmark zu beobachten, welchen der Intel DualCore-Prozessor gewinnt - inklusive der sonst von Intel so dominierten Multimedia-Messungen ...
... Und schaut man sich die vorhandenen Messungen gegenüber einem Athlon 64 FX-55 an, so präsentiert sich der Athlon 64 X2 4800+ über alle Benchmarks gesehen sogar als der derzeit schnellste Desktop-Prozessor - dieses Kunststück ist Intel mit ihren DualCore-Boliden nicht gelungen. Natürlich hat auch der Athlon 64 X2 4800+ seine Schwächen, wie beispielsweise bei den Spiele-Benchmarks, aber diese fällt beim AMD-Prozessor aufgrund seiner relativ hohen Taktfrequenz nicht so gravierend aus wie bei den DualCore-Angeboten von Intel. Der zweite Nachteil dürfte allerdings erheblicher sein: Der Preis. Denn im Gegensatz zu Intel, welche vor allem beim Pentium D eine recht humane Preisgestaltung anstreben, setzt AMD seine Athlon 64 X2 Prozessoren auf eher sehr hohe Preise ...
... So kostet der getestete Athlon 64 X2 4800+ gleich ganze 1001 Dollar Listenpreis - sicherlich nicht jedermanns Sache. Interessanter für die Allgemeinheit werden somit eher die beiden Athlon 64 X2 Modelle mit 2.2 GHz Takt sein: Mit 2x 512kB Level2 Cache (4200+) zu 537 Dollar und mit 2x 1 MB Level2 Cache (4400+) zu 581 Dollar Listenpreis. Die preismäßige Intel-Konkurrenz stellt hier der Pentium D 840 mit 3.2 GHz Takt und 2x 1 MB Level2 Cache dar - faktisch wie der große Bruder Pentium Extreme Edition 840, nur ohne HyperThreading und mit 528 Dollar Listenpreis deutlich einsteigerfreundlicher. Interessanterweise hatten der Tech Report als auch AnandTech eben jenen Athlon 64 X2 4200+ ebenfalls zur Verfügung und in ihren Tests jeweils auch einen Pentium D 840 mitlaufen lassen ...
... In diesem für die (zukünftig) mehrheitlich verkauften Prozessoren eher repräsentativen Vergleich sieht die Welt allerdings erstaunlicherweise auch nicht anders aus: Selbst mit weniger Takt und weniger Level2-Cache gelingt es AMD, den nahezu identischen Intel-Prozessor (bis auf das HyperThreading wie gesagt gleich zur Extreme Edition) in fast jedem einzelnen Benchmark hinter sich zu lassen, meist gar mit einigen Prozentpunkten Abstand (die wenigen Ausnahmen finden sich allerdings ironischerweise bei den Multitasking-Benchmarks). Damit scheint AMD derzeit nicht nur im HighEnd-, sondern auch im Mainstream-Bereich der DualCore-Prozessoren klar vorn zu liegen. Intels einzige Trumpfkarte ist somit, daß man mittels der niedriger getakteten Modelle des Pentium D auch in Preisbereiche vordringen wird, denen sich AMD derzeit noch verweigert ...
... Was allerdings durchaus ein erfolgversprechendes Konzept sein könnte, denn nicht jeder gibt für eine neue CPU gleich 500 Euronen oder mehr aus - insbesondere im Markt der günstigen Komplettrechner dürfte Intel wohl gut punkten können. Nichts desto trotz bleibt bestehen, daß die heutigen Tests bezüglich der reinen Performance die AMD DualCore-Prozessoren klar vorn sehen. Was natürlich - nebenbei gesagt - nichts an dem bekannten Umstand ändert, daß insbesondere für Spieler hoch getaktete SingleCore-Prozessoren wohl nach wie vor die bessere, weil schnellere Wahl sein dürften. Aber auch diese Argumentations-Linie wird sich mit steigenden Taktraten der DualCore-Boliden mittelfristig von selbst erledigen.