News-Archiv 5. - 11. Januar 2004 (2. Kalenderwoche)
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News des 11. Januar 2004 |
Wie die DigiTimes berichtet, wird es mit dem 90nm Prozeß bei den taiwanesischen Chipfertigern TSMC und UMC dieses Jahr nichts mehr werden: Erst 2005 soll dieser Herstellungsprozeß zur Verfügung stehen, während Intel erste Prozessoren in 90nm demnächst mit dem Prescott-Prozessor vorstellen wird und auch AMD im Laufe des Jahres auf 90nm wechseln wird. TSMC (mehr) und UMC (weniger) fertigen als Auftragshersteller unter anderem auch Grafikchips für ATi und nVidia, wobei letztere in IBM (fertigt den NV36-Chip aka GeForceFX 5700 /Ultra) auch noch einen dritten Chipfertiger mit im Boot haben. Nichts desto trotz deutet diese Meldung doch an, daß die Grafikchips bei der Verkleinerung der Fertigungstechnologien demnächst nicht zu den PC-Prozessoren aufschließen werden ...
... Konkret sind die kommenden NextGen-Grafikchips um ATi R420 und nVidia NV40 noch im 130nm Fertigungsprozeß zu erwarten, während die jeweiligen Refresh-Chips (ATi ?, nVidia NV45) womöglich schon in 110nm hergestellt werden. Danach wird es sicherlich erst einmal eine Reihe von Grafikchips in 110nm geben, ehe über den 90nm Prozeß für Grafikchips nachgedacht werden wird. Die etwas zurückhängende Entwicklung bei den Grafikchips hat dabei ihren primären Grund in der immensen Größe jener: Immerhin gehen die NextGen-Grafikchips streng in Richtung von 200 Millionen Transistoren und mehr, während neuere PC-Prozessoren derzeit bei 100 Millionen Transistoren rangieren, wovon allerdings - im klaren Gegensatz zu den Grafikchips - die Mehrzahl reiner Cache und eben keine Ausführungseinheiten sind.
Bezüglich des Prescott Prozessor darf auf eine Meldung seitens Ace´s Hardware verwiesen werden, in welchen jene das hier schon erwähnte Gerücht, der Prescott hätte 30 Pipeline-Stufen anstatt der 20 Stufen des Pentium 4 Willamette/Northwood, inzwischen als Fakt ansehen. Dazu sei gesagt, daß Ace´s Hardware zum einen im gewöhnlichen sehr gut informiert sind und zum anderen sich auch kaum auf Gerüchte einlassen, sondern nur sichere Sachen posten. Die Verlängerung der Pipeline bedeutet prinzipiell eine schlechte Pro-MHz-Leistung, da es somit deutlich komplizierter wird, die Pipeline immer gefüllt zu haben und solche Fälle zu vermeiden, in welchen die komplette Pipeline geleert werden muß (siehe dazu auch diesen Forums-Thread) ...
... Positiverweise bringt eine Streckung der Pipeline aber auch eine höhere Taktfreudigkeit mit sich, da die einzelnen Pipeline-Stufen somit allein betrachtet weniger tun müssen, womit zum einen Hotspots vermieden werden und sich zum anderen durch die Länge der Pipeline die Wärmeentwicklung besser auf den gesamten Prozessor verteilen läßt. Und natürlich hat Intel die Prescott-Pipeline nur deshalb gestreckt, weil der daraus resultierenden niedrigeren Pro-MHz-Leistung ein wesentlich höheres Plus an Taktfreudigkeit gegenübersteht - immerhin wird es den 90nm Prescott nach derzeitigen Informationen bis über 4 GHz und den 90nm Tejas bis 5.2 GHz geben ...
... Die niedrigere Pro-MHz-Leistung des Prescott durch die Streckung seiner Pipeline kaschiert Intel wahrscheinlich vollständig durch den größeren Level1 Daten Cache (16 anstatt 8 kB) und den größeren Level2 Cache (1024 anstatt 512 kB). Wenn man sich bei dieser Gelegenheit die Prescott-Benchmarks seitens oc.com.tw (es ist nicht so ungewöhnlich, daß es diese Benchmarks gibt, da Intel regelmäßig neue Prozessoren weit vor deren Releasedatum an wichtige Entwickler und Partner zur Validierung schickt) noch einmal zu Gemüte führt: Dort kamen Pentium 4 Northwood und Prescott auf 2.8 GHz auf im Schnitt der Benchmarks das identische Ergebnis ...
... Natürlich gibt es die Möglichkeit, daß die dort eingesetzte Prescott-CPU nicht so lief, wie sie laufen sollte. Dies ist immer möglich, aber doch eben die unwahrscheinlichere Auflösung. Immerhin benötigen CPUs prinzipiell gesehen keine Treiber, sondern melden ihre Fähigkeiten selbsttätig dem Betriebssystem. Daß ein Prozessor also wie bei Grafikchips im Laufe der Zeit durch bessere Treiber immer schneller wird, kann in diesem Fall also kaum zutreffen. Insofern sollte man sich darauf einrichten, daß der Prescott nur genauso schnell wie der bisherige Pentium 4 sein wird ...
... Dies ist zwar keine wirklich schlechte Nachricht, doch vielerorts war man doch bisher sehr fest davon ausgegangen, daß Intel mit dem Prescott die Pro-MHz-Leistung erheblich würde steigern können, um dem Ansturm der Athlon 64 Prozessoren Paroli bieten zu können - was nun aber wohl ausfallen wird. Intel wird scheinbar weiterhin die Extreme Edition des Pentium 4 benötigen, um mit AMD mithalten zu können - allerdings ist dieser Prozessor angesichts des ebenso extremen Preises eigentlich nur ein Papiertiger. Ergo kann Intel wohl wieder nur mit (deutlich) mehr Taktfrequenz versuchen, sich gegenüber AMD durchzusetzen. Ob das mit dem Prescott-Prozessor gelingt, bleibt erst einmal noch abzuwarten, denn AMD´s Athlon 64 Prozessoren scheinen bezüglich der Taktfrequenzen ebenfalls noch deutlich steigerungsfähig.
Ein bißchen abseits der normalen News (und vielleicht auch abseits des guten Geschmacks): Bei Hard:Overclock hat man den Wahnsinn auf die Spitze getrieben und in der "Demolition Night 2003" zu Sylvester nicht nur diverse PCs sondern auch ein ganzes Autowrack in die Luft gesprengt, wovon man sich mittels einiger Screenshots und einem 75 MB großem Video überzeigen kann. Dazu passt auch ein 11 MB großer TV-Mitschnitt des Discovery Channels (!), bei welchem ein Auto mit einer waschechten Minigun zerlegt wird. Und wenn wir schon gerade bei so viel Zerstörungswahn sind, dürfen die 3DCenter Classics natürlich nicht fehlen: How to spreng a PC (11 bzw. 47 MB) und How 2 speng an TV (16 MB). Wie üblich gilt natürlich: Don´t try this at home ;-).
News des 10. Januar 2004 |
Hard Tecs 4U berichten davon, daß der Launch der ersten Sockel 939 Prozessoren, welcher bislang nur grob auf das erste Halbjahr 2004 terminiert war, nun angeblich am 29. März 2004 über die Bühne gehen soll. Dies ist im übrigen genau einen Tag, nachdem Intel den Prescott im Sockel 775 (und damit auch die neuen Plattformen Alderwood and Grantsdale mit dem Support von DDR2 und PCI Express) präsentieren wird - ein Schelm, wer böses dabei denkt. Während Intel sich vermutlich mit dem Prescott auf 3.6 GHz Taktrate begnügen wird und das Marketing eher auf die neuen Plattformen mit Sockel 775, DDR2 und PCI Express konzentrieren wird, kann bei AMD von einer weiteren Taktratensteigerung auf 2.4 GHz in Form von Athlon 64 3700+ und Athlon 64 FX-53 ausgegangen werden.
Positive Nachrichten seitens VIA: Hard Tecs 4U berichten davon, daß schon Ende des Monats die Serienproduktion des PT890 Pentium 4 & Prescott Chipsatzes anlaufen soll. Jener unterstützt - noch bevor Intel mit den Chipsätzen Alderwood and Grantsdale in den Markt kommt - bereits PCI Express und (DualChannel) DDR2-Speicher. Weil VIA schon jetzt Samples an die Mainboard-Hersteller verteilt, steht zu vermuten, daß der PT890 erst einmal mit Sockel 478 Support auf den Markt kommt, die Verwendung des Chipsatzes für den Sockel 775 sollte aber prinzipiell kein Problem sein und wird aller Vermutung nach von VIA auch gewährleistet werden ...
... Und desweiteren vermeldet der Planet 3DNow!, daß der KT880 als sozusagen "letztes Aufbäumen der K7-Ära" kurz vor der Markteinführung steht. Jener Chipsatz soll VIA mittels des DualChannel-Speicherinterface - auch und trotz daß dieses rein theoretisch bei den K7-Prozessoren unsinnig ist - wieder die Führung im K7-Segment geben. Zwar richten sich derzeit alle Blicke auf die K8-Prozessoren und deren Chipsätze, doch sicherlich werden noch eine Zeitlang im K7-Segment hohe Stückzahlen abgesetzt werden. Und auf diese schaut VIA natürlich - auch weil man nun kaum noch befürchten muß, daß nVidia einen weiteren K7-Chipsatz nachlegen wird ...
... Nebenbei wird auch über die weiteren VIA-Chipsatzprojekte für den Markt der Athlon 64, Athlon 64 FX und Opteron Prozessoren berichtet: So soll dem recht erfolgreichen K8T800 Chipsatz noch im ersten Quartal der K8T800 Pro Chipsatz folgen, welcher von VIA zum einen den Support für den kommenden Sockel 939 und zum anderen für höhere HyperTransport-Taktraten (Busprotokoll der K8-Prozessoren, primär für die Verbindung zur Southbridge zuständig und damit eigentlich nicht Performance-relevant) spendiert bekommt. Etwas später soll dann der K8T890 Chipsatz mit dem Support von PCI Express folgen - womöglich wird AMD diesen ja schon am 29. März vorab zeigen, um der PCI Express Offensive von Intel am 28. März nicht nachzustehen :-).
neuer Artikel |
Die Gerüchte über ein mögliches DirectX 9.1 sind im Prinzip so alt wie DirectX 9.0 selber. Und dabei werden DirectX 9.1 teilweise Wunderdinge angedichtet, wie daß es die GeForceFX-Chips um bis zu 60 Prozent beschleunigen würde. Mit unserem kleinen Artikel wollen wir uns zu diesen beiden Gerüchten äußern und aufzeigen, was an diesen wirklich dran ist ... zum Artikel
News des 9. Januar 2004 |
Nachtrag zu den gestrigen News und dort zum Thema S3 DeltaChrome: Das bisher in den DeltaChrome-Treibern aktivierbare 2x Anti-Aliasing ist ein 2x Supersampling mit gedrehtem Raster (EER 2x2, wie auch das 2x Anti-Aliasing von nVidia). Für einen Mainstream-Grafikchip mag das ausreichend sein, höheren Anti-Aliasing Modi würden den S3-Chip angesichts der Supersampling-Technik sowieso viel zu sehr schlauchen. S3´s Marketing bezeichnet jenes Anti-Aliasing im übrigen gern als "4 sample rotated supersample". Dies hört sich erst einmal nach mehr an, drückt aber nichts anderes als die EER (Edge Equivalent Resolution) von 2x2 aus ...
... Nichts desto trotz benutzt S3 nur 2 Subpixel zur Erzeugung seines Anti-Aliasings beim DeltaChrome-Chip, insofern darf sich dieser Anti-Aliasing Modus auch nur "2x" und auf keinen Fall "4x" nennen - auch wenn es die Marketing-Abteilung gern anders hätte ;-). Zu den gestern besprochenen Benchmarks des DeltaChrome unter anisotropen Filter läßt sich auch noch etwas hinzutragen: Laut der PC Games Hardware funktioniert die Control Panel Einstellung bezüglich des anisotropen Filters nicht, es muß im Spiel selber eingestellt werden. Wir wollen dies jetzt nicht beschreien, aber vermutlich haben sich die x-bit Labs bei ihren Benchmarks auf das S3 Control Panel verlassen und so Benchmarks erzeugt, bei denen gar kein anisotroper Filter aktiv war - und welche somit gleich sein mussten.
Auf einem anderen Gebiet konnte S3 soeben einen großen Erfolg für den DeltaChrome-Grafikchip einfahren: Der DirectX9-Chip wird eine der Standard-Grafikchips für die erste Spiel-Konsole von VIA werden - womit ein gewisser Mindestabsatz für den DeltaChrome wohl gesichert ist. Die S3-Mutterfirma VIA versucht seit einiger Zeit, mit ihrer "Glory Personal Gaming Console Platform" Initiative eine PC-Konsole zu entwickeln. Dabei soll wie bei der X-Box auf PC-Hardware sowie auf Windows XP Embedded als Betriebssystem zurückgegriffen werden. Im Unterschied zur X-Box soll das VIA-Gerät allerdings keine eigenständige Plattform darstellen, sondern ganz gewöhnliche PC-Spiele abarbeiten ...
... Im Endeffekt ist dies also weniger eine Spiele-Konsole als ein auf Spiele und Multimedia limitierter Mini-PC (Bild). Die Bildausgabe erfolgt allerdings wie bei Konsolen auf einem Fernsehgerät. Auch Software-technisch soll sich das Gerät dabei wieder wie eine Konsole verhalten, sprich: DVD rein und das Gerät legt von alleine los. Dies soll auch für Spiele gelten, welche sich laut VIA von alleine installieren - wie das in der Praxis funktioniert, darf man sicherlich gespannt sein. Das Windows XP Embedded arbeitet dabei nur im Hintergrund, reguläre Software läuft also nicht auf diesem Gerät (was wohl wieder die Hardware-Modder herausfordern wird) ...
... Derzeit baut Apex für VIA eine solche Konsole, welche mit einer Ausstattung von VIA C3-CPU mit 1.4 GHz, 256MB Hauptspeicher, 20GB Festplatte, VIA Vinyl Six-TRAC Audio, CD/DVD-Laufwerk sowie UniChrome Onboard-Grafikchip 300 Dollar kosten wird. Jenes Modell ist natürlich aufgrund der verbauten Onboard-Grafikeinheit nur äußerst bedingt Spiele-tauglich. Für einen Aufpreis von 100 Dollar gibt es das gleiche Gerät allerdings mit DeltaChrome-Grafikchip, womit man sicherlich auf eine ordentliche Spieleleistung kommen sollte. Offensichtlich will VIA diese Idee aber nicht unbedingt an eine feste Hardware binden, denn der PC-Bauer Alienware denkt darüber nach, einen solchen Mini-PC mit AMD-Prozessor auf den Markt zu bringen.
Gestern schon verlinkt, aber leider nicht extra erwähnt wurde eine Meldung seitens Golem, wonach sich die Bildbearbeitungs-Programme Photoshop und PaintShop in den aktuellen Versionen weigern, Bildern mit Banknoten zu öffnen. Damit soll offiziell Falschgeldproduzenten die Grundlage entzogen werden, allerdings artet die Sache in einen eher zweifelhaften Anwenderschutz aus, denn nun sind gleich gar keine Bilder mehr öffenbar, in welchen Dollar- oder Euro-Geldscheine großformatig vorkommen. Dabei ist dafür nicht einmal eine rechtliche Grundlage gegeben, denn in Deutschland dürfen Banknoten sehr wohl reproduziert werden, wenn sie mindestens doppelt so groß oder maximal halb so groß wie die jeweiligen Originale sind ...
... Zudem ist der "Schutz" von Photoshop & PaintShop nicht einmal besonders ausgefeilt, denn wenn man das entsprechende Bild mit einem anderem Programm öffnet und dann den Inhalt in Photoshop/Paintshop per Copy&Paste einfügt, steht einer Bearbeitung von Banknoten in diesen Programmen auch nichts mehr im Wege. Echte Falschgeld-Hersteller lassen sich sowieso von solchen eher lächerlichen Sperren nicht beeindrucken, zumal diese bei der Herstellung von Blüten neben einer möglichst exakten Kopie der Originale auch noch vor ganz andere Hürden beispielsweise beim Papier etc. stehen. Praktisch haben Photoshop & PaintShop damit einen Banknoten-"Schutz", welche nur den legalen Anwender stört, die Falschgeld-Hersteller hingegen vollkommen kalt lassen dürfte. Bleibt abzuwarten, wann die ersten Versionen dieser Programme erscheinen, welche jedes Anfassen eines Bildes mit Banknoten "sicherheitshalber" gleich automatisch an NSA/FBI und BND/BKA melden ;-)).
News des 8. Januar 2004 |
Schlechte Nachrichten für nVidia: Als erstes bestätigte sich das hier schon geäußerte Gerücht, wonach Terratec zukünftig auch ATi-Grafikkarten herstellen will. Der deutsche Multimedia-Hersteller wird allerdings weiterhin auch nVidia-Grafikkarten im Sortiment führen. Anders hingegen anscheinend bei Abit: Nachdem diese angeblich mit ATi liebäugeln und sich mit XGI offenbar schon einig sind, gibt es aktuell Gerüchte, wonach die Zusammenarbeit mit nVidia generell eingestellt worden wäre. Noch zwar muß sich nVidia keine Sorgen machen, eines Tages mit zu wenigen Board-Herstellern dazustehen, aber generell sollte dieser Trend bald einmal gestoppt werden, welcher immerhin schon Asus, Creative, Gigabyte, Hercules, Terratec und möglicherweise eben auch Abit in die Arme von ATi geführt hat.
Bei TtecX gibt es einen nVidia-Treibervergleich für die GeForce4 Ti - und damit die Möglichkeit herauszufinden, ob die neueren nVidia-Treiber außerhalb der GeForceFX-Chips noch ein paar Leistungszuwächse bringen. Getestet wurden dazu die Treiber-Versionen 30.82 bis 52.16. Für den ausgewogensten Treiber halten TtecX den 44.65, da dieser sowohl in den Benchmarks immer vorn mit dabei ist und ansonsten die wenigsten Bugs hat. Die allerneuesten Treiber der 50er Serie und nachfolgend bringen den GeForce4 Ti Karten hingegen keine Vorteile mehr - was aber auch kaum zu erwarten war.
Bei den x-bit Labs gibt es ein weiteres Review zum S3 DeltaChrome S8 Grafikchip. Bei den dabei durchgeführten theoretischen Shader-Benchmarks zeigt der S3-Chip im übrigen gar keine schlechte Figur: Der DeltaChrome S8 kann zumindestens mit den Mainstream-Angeboten von nVidia mithalten und diese teilweise sogar übertreffen. Ebenfalls interessant sind die Vergleiche der Filterqualität: Beim anisotropen Filter schneidet S3 laut der Meinung der x-bit Labs sogar am besten ab, weil man nicht winkelabhängig wie ATi arbeitet und im Gegensatz zu nVidia auch einen 16x anisotropen Filter anbietet ...
... Das scheinbare Fehlen des trilinearen Filters unter dem anisotropen Filter geht im übrigen, wie hier schon erklärt, auf die besondere Art zurück, wie S3 den trilinearen Filter ausführt. Ein wenig irritierend sind allerdings die Benchmarks unter anisotropen Filter, welche bei S3 absolut keinen Leistungsverlust zeigen: Bevor nicht wirklich sicher nachgewiesen ist, daß hier der anisotrope Filter vom S3-Treiber auch eingesetzt wurde und daß keine eventuelle Applikations-spezifische Optimierungen die Benchmarks verfälschten, möchten wir lieber noch nicht davon sprechen, daß S3 "AF for free" anbietet - weil dies aufgrund der beim anisotropen Filter anfallenden deutlichen Mehrarbeit eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit ist ...
... Eventuell können an dieser Stelle zukünftige Artikel zum DeltaChrome Aufklärung darüber bringen, ob S3 dieses Kunststück wirklich gelungen ist bzw. was hinter diesen Benchmark-Ergebnissen steckt. Doch zurück zum Artikel der x-bit Labs: Ein wenig vermissen wir an diesem detaillierte Erklärungen zum Anti-Aliasing des S3-Chips. Gemäß der Füllratenmessungen scheint dahinter ein leistungsfressendes 2x Supersampling zu stecken. Genauere Erkenntnisse zu dem dabei zum Einsatz kommenden Samplemuster gibt es allerdings noch nicht, so daß auch an diesem Punkt nur die Hoffnung auf zukünftige, genauere Artikel zum Thema DeltaChrome bleibt.
News des 7. Januar 2004 |
Zusammen mit einem Update des ShaderMarks auf Version 2.0 Build 1e (Update bzw. komplette Version) haben Tommti-Systems in ihren News auch ein paar absolut wissenswerte ShaderMark-Ergebnisse der XGI Volari-Chips anzubieten. Danach fallen beim Build 1e des ShaderMark 2.0 die Benchmark-Ergebnisse der Volari-Chips dramatisch gegenüber dem vorhergehenden Build 1c des Benchmarks ab, da jener Build 1e nun die Erkennung des ShaderMarks durch die XGI-Treiber verhindert. Entscheidend hierbei ist allerdings, daß mit dem Sinken der Benchmark-Resultate zugleich auch die Bildqualität nach der Aussage von Tommti-Systems deutlich zunimmt ...
... Insofern kann man diesbezüglich XGI als des Cheatings überführt betrachten - zumindestens im ShaderMark 2.0 (und dort geht es dann teilweise um Differenzen von 100 Prozent). Von den XGI-Treibern war bisher schon bekannt, daß diese eine Reihe von Spiel- und Benchmark-Anwendungen in den Treibern stehen haben, was die Möglichkeit von applikations-spezifischen Optimierungen zulassen würde. Generell sind solche Auflistungen einzelner Spiele in den Treibern jedoch nichts wirklich ungewöhnliches, denn manchmal müssen die Treiber-Programmierer Bugs der Spiele-Programmierer, welche nur auf ihrer Hardware entstehen, umgehen. So sind beispielsweise auch die PowerVR-Treiber voll von Anmerkungen für einzelne Spiele - ohne aber das PowerVR bisher deswegen die Bildqualität senkte ...
... Solche Spiele-Namen in den Treibern sind immer nur allerhöchstens ein Hinweis, aber kein Beweis - diesen kann man nur mit Benchmarks gekoppelt mit Bildquallitäts-Vergleichen antreten, wie jetzt aber im Fall des ShaderMarks geschehen. Damit ergibt sich natürlich aber auch der (nicht unbegründete) Verdacht, daß XGI auch bei anderen Spielen eventuell an der Bildqualität gespielt hat, um noch ein paar mehr Frames aus den Volari-Chips zu zaubern. Gemäß den Benchmarks der ungarischen HardwareOC könnte der Cheat-Vorwurf auch auf das OpenGL-Spiel Jedi Outcast zutreffen, wenn auch hier die benötigten Bildqualitäts-Vergleiche fehlen. Nichts desto trotz: Nun ist XGI am Zuge, sich zu erklären - und hoffentlich auch Besserung zu versprechen.
Am gestrigen Tage hat AMD wie erwartet den Athlon 64 3400+ vorgestellt, eine (lange) Liste von entsprechenden Artikeln findet sich hier. Eigentlich stellt der 3400+ nur ein Speed-Update dar, sprich 200 MHz mehr Takt als der 3200+, und kommt somit auf 2.2 GHz physikalischen Prozessor-Takt. Damit erreicht der Athlon 64 3400+ allerdings das exakte Taktniveau des Athlon 64 FX-51 und somit ergibt sich ein hochinteressanter Vergleich: Auf der einen Seite der Mainstream-Prozessor Athlon 64 mit nur einem SingleChannel-Speicherinterface und auf der anderen Seite der HighEnd-Prozessor Athlon 64 FX mit einem DualChannel Speicherinterface ...
... Einen kleinen Nachteil muß der Athlon 64 FX hier noch auf sich nehmen: Er bedingt derzeit noch registrierten Speicher, welchen es gewöhnlich nicht mit so schnellen Timings wie den normalen unregistrierten Speicher gibt. Im Test zu Hard Tecs 4U betrug jener Timing-Unterschied allerdings nur 2.0-3-3-8 (unregistriert) zu 2.5-3-3-8 (registriert), ist also nicht mehr wirklich weltbewegend. Nichts desto trotz schaffte es der Athlon 64, gegen das DualChannel Speicherinterface des Athlon 64 FX sehr gut zu bestehen - der Unterschied zwischen 3400+ und FX-51 ist mit weniger als einem Prozent klar zu vernachlässigen ...
... Womit sich die interessante Erkenntnis ergibt, daß das DualChannel-Speicherinterface nicht unbedingt sein muß - es reicht auch ein SingleChannel-Speicherinterface beim K8-Prozessor, um auf mehr oder weniger dieselben Leistungen zu kommen. Wichtig für die hohe Pro-MHz-Leistung der Athlon 64, Athlon 64 FX und Opteron Prozessoren ist wohl in erster Linie die Integration des Speicherinterfaces in die CPU selber - und weniger die Breite dessen. Doch zurück zum Athlon 64 3400+: Interessant ist vor allem dessen Preisgestaltung, welche mit 417 Dollar Großhandelspreis (angesichts der Leistungen) erstaunlich moderat ausfällt. Gleichzeitig fällt damit der Preis des Athlon 64 3200+ auf 278 Dollar, der Athlon 64 3000+ bleibt hingegen bei 218 Dollar ...
... Innerhalb der Athlon 64 Familie ergibt sich damit ein stimmiges Preisverhältnis, doch im Vergleich zu den anderen HighEnd-Angeboten ist der 3400+ geradezu ein Schnäppchen: Der Athlon 64 FX-51 kostet derzeit immer noch um die 800 Euro, der Pentium 4 Extreme Edition immer noch fast 1000 Euro. Der Athlon 64 3400+ liegt defintiv im selben Performance-Feld wie diese beiden Prozessoren, je nach Test sind es 1-2 Prozent Performance weniger, was allerdings kaum als wesentlich zu betrachten ist. Bei 417 Dollar Großhandelspreis (anfänglich vermutlich 450-500 Euro Straßenpreis) fegt der Athlon 64 3400+ den Athlon 64 FX-51 sowie den Pentium 4 Extreme Edition jedoch geradezu hinweg: Es gibt schlicht keine Notwendigkeit für die beiden letztgenannten (und sowieso überteuerten) CPUs mehr ...
... Intel kann dem Athlon 64 3400+ derzeit nur den "normalen" Pentium 4 mit 3.2 GHz entgegenstellen, welcher allerdings im Schnitt um die 10 Prozent langsamer als jener 3400+ ist (im Spiele-Bereich sogar um runde 20 Prozent) und für knapp 400 Euro zu haben ist. Eine wirkliche Antwort auf den Athlon 64 3400+ ist dies nicht - die hat Intel derzeit schlicht nicht zu bieten. Hier bleibt abzuwarten, was Intel am 2. Februar mittels des Prescott-Cores nachlegen kann. Für den Moment gilt jedoch, daß AMD sowohl im HighEnd-Bereich mit dem Athlon 64 3400+ als auch im Mainstream-Bereich mit dem Athlon 64 3000+ die besseren Angebote anzubieten hat - für den kleineren der beiden Prozessoren-Hersteller schon eine sehr selten erlebte Situation.
Einen kleinen Bonus bekommen Käufer von K8-Prozessoren im übrigen noch von Microsoft oben drauf: Die Redmonder haben den bisher auf einen exklusiven Tester-Kreis eingeschränkten Beta-Test der Windows 2003 Server Enterprise Edition nun deutlich erweitert, nach einer Registrierung kann sich jeder Interessierte die 550 MB schwere Beta-Version des Betriebssystem herunterladen. Jenes unterstützt in der Version für "64-bit Extended Systems" auch die 64-Bit-Fähigkeiten der K8-Prozessoren, was bisher nur neueren Linux-Builds vorbehalten war. Dazu bietet diese Beta einen Testzeitraum von erstaunlich langen 360 Tagen an - wirklich einmal eine absolut lobenswerte Aktion seitens Microsoft.
News des 5. Januar 2004 |
Die x-bit Labs haben sich mal wieder als Extrem-Overclocker betätigt: So sollte eine GeForceFX 5950 Ultra von eVGA zeigen, was noch in dem NV38-Grafikchips und den verbauten 2.0 ns Speichern drinsteckt. Dazu wurden neben der Verbesserung der Kühlung auch die entsprechende Spannungs-Mods bemüht, deren theoretischen Grundlagen wie praktische Anwendung die x-bit Labs auch sehr gut aufzeigen. So konnte die eVGA-Karte ausgehend vom Nominal-Takt 475/475 MHz auf stabile 600/550 MHz übertaktet werden, was jener ein Leistungplus von immerhin rund 18 Prozent unter 1024x768 mit 4x Anti-Aliasing und 8x anisotropen Filter bescherte.
Ein Nachtrag zu den gestern genannten Stalker: Oblivion Lost Benchmarks der x-bit Labs: Wir für unseren Teil dachten eigentlich, die russischen x-bit Labs hätten sich für diesen Test eine aktuelle Version des Spiels bei den ukrainischen Entwicklern GSC Game World besorgt. Dem scheint allerdings nicht so, denn offensichtlich entstammen diese Benchmarks der kürzlich geleakten Beta-Version des Spiels. Jene hat jedoch den Nachteil, älter als ein ganzes Jahr zu sein - und somit nicht mehr repräsentativ für den aktuellen Stand wie auch für die finale Version des Spiels sein zu können ...
... Das haben Vorab-Tests dieser Art allerdings immer so an sich, insofern erübrigt sich jeder Vergleich zwischen ATi- und nVidia-Grafikkarten auf das Basis von unfertigen Spiel-Versionen. Es gibt sogar die Vermutung, daß in der getesteten Version des Spiels noch keine DirectX9-Effekte enthalten waren. Mitzunehmen aus diesem Test ist somit allein, daß Stalker: Oblivion Lost auf aktuellen HighEnd- und Mainstream-Grafikkarten problemlos spielbar sein wird, denn selbst die Hinzugabe zusätzlicher DirectX9-Effekte wird die Frameraten des Spiels wohl kaum gänzlich von dem gemessenen hohen Niveau herunterbringen können.
Wie die WinHelpline berichtet, planen die IT-Unternehmen Intel, Matsushita, Nokia, Samsung und Toshiba einen Gegenpol zu den DRM-Planungen und -Projekten von Microsoft zu bilden. Die Redmonder sind bekanntermaßen derzeit drauf und dran, sich das Thema DRM (Digital Rights Management, wobei es hier allerdings nicht um die Rechte der Konsumenten, sondern um den Rechtsanspruch der Hersteller geht) mittels Windows Media Player, Windows XP "Media Center Edition" sowie dem kommenden Palladium-System des Windows XP Nachfolgers Longhorn komplett allein unter den Nagel zu reißen ...
... Insofern ist es in gewissem Sinne schön, wenn es auf diesem möglichen Zukunftsmarkt auch andere potente Mitspieler geben wird, womit durch die entstehende Konkurrenzsituation der allergröbste DRM-Unfug durch das Votum der Käufer eventuell vermieden werden kann. Allerdings halten wir nach wie vor DRM für einen generellen Irrweg, weil dieses System nur dafür da ist, mögliche Nutzungsmöglichkeiten eines Produkts zu blockieren. Somit entstehen für den Käufer nur Nachteile, jedoch aber keine Vorteile. Ein Ausweg wäre hier nur, wenn DRM-Produkte günstiger angeboten werden würden als dasselbe Produkt "in konventioneller Verpackung" - zu vermuten steht aber eher, daß die Medienindustrie DRM zu einer versteckten Preiserhöhung nutzen wird ...
... Jenes passiert, indem die in den Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkten DRM-Produkte genauso viel kosten werden wie heutige Produkte in "in konventioneller Verpackung", und daß man für den vollen Funktions- und Nutzungsumfang der DRM-Ware dann extra löhnen darf. Dies erleben wir schließlich jetzt schon, wenn kopiergeschützte CDs genauso viel kosten wie normale CDs, obwohl sie über den Kopierschutz deutliche Nachteile bei den Nutzungsmöglichkeiten mit sich bringen (laufen nicht im PC, keine legalen Kopien für den PC oder das Auto mehr möglich). Natürlich könnte DRM sogar funktionieren, wenn der Gesetzgeber entsprechend strenge Richtlinien zum Schutz der Konsumentenrechte auf den Weg bringen würde. Leider sieht es danach aber überhaupt nicht aus, der Konsument wird derzeit in diesem Punkt vom Gesetzgeber komplett allein gelassen.
Zum 3DCenter Forum: Lange verschoben, aber nun endlich erledigt wurde der Server-Umzug des 3DCenter Forums (die Webseite wie die Downloads liegen auf extra Servern) auf einen deutlich leistungsfähigeren Server: Von einem Dual Pentium III 1.26 GHz mit 1 GB RAM bei Puretec auf einen Pentium 4 3.0 GHz mit 2 GB RAM bei HostEurope. Entscheidend ist hier aber wohl auch, daß wir nun im Gegensatz zu früher vollen Root-Zugriff auf den Forums-Server haben, womit wir performance-kritische Fehlkonfigurationen selber beheben können - was beim alten Server leider unmöglich war und unverständlicherweise auch vom Server-Hoster nicht durchgeführt wurde ...
... Der einzige Nachteil ist derzeit noch, daß alle URLs noch auf den alten Server konnektiert sind, diese entsprechende Umstellung wird noch ein bis drei Wochen benötigen. Der neue Server ist derzeit damit nur über seine IP-Adresse 80.237.203.42 zu erreichen. Damit wird für registrierte Benutzer ein erneutes Einloggen notwendig, da der neue Server aufgrund der anderen IP-Adresse die Cookies des alten Servers nicht anerkennt. Ansonsten bleibt alles beim alten. Die lange vermisste Forums-Suchfunktion wird zudem wieder freigeschaltet werden, sobald die derzeit laufende Re-Indizierung der Such-Datenbank abgeschlossen ist.