News-Archiv 26. Januar - 1. Februar 2004 (5. Kalenderwoche)
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News des 1. Februar 2004 |
In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen zum Intel Prescott Prozessor schon, dessen Launch Intel am ersten Tag des Monats und damit einen Tag früher als ursprünglich geplant realisierte. Die vielen Prescott-Meldungen der letzten Zeit haben allerdings auch einen gewissen Nachteil: Im Prinzip war eigentlich alles vorher schon bekannt zum lange erwarteten neuen Prozessor, insbesondere bei den technischen Veränderungen: Der Prescott besitzt gegenüber dem bisherigem Northwood-Prozessor mehr Level1 Cache, mehr Level2 Cache, kleinere intere Verbesserungen, SSE3 sowie eine kleinere Strukturgröße ...
... Aufgrund dieser schon länger bekannten Änderungen nahm man zwar lange Zeit an, der Prescott würde eine bessere Pro-MHz-Leistung als der bisherige Northwood-Core erreichen können. Dies mag sicherlich auch den einen oder anderen davon abgehalten hat, sich mit freudiger Erwartung des Prescott-Launchs ein Athlon 64 System zuzulegen - was Intel sicherlich durchaus so beabsichtigt haben dürfte ;-). Doch auch das vorletzte - und für die Performance entscheidende - Geheimnis des Prescott fiel bereits weit vor dem Launch: Am 23. Dezember berichteten wir davon, daß Intel die Pipeline von 20 beim Northwood auf 30 Stufen beim Prescott verlängert hat, seitens Intel wurde die Pipeline-Verlängerung dann vor einigen Tagen sogar prinzipiell bestätigt ...
... Die Pipeline des Prescott ist nun 31 Stufen lang - und dies hat dann natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Pro-MHz-Leistung des Prozessors. Denn diese ist letztlich ungefähr genauso schnell wie die des bisherigen Northwood-Cores. Schaut man dabei im übrigen auf die Details, so fällt auf, daß speziell im Spiele-Bereich der Prescott zumeist minimal zurückliegt, während die Benchmarks aus anderen Anwendungsfeldern den Prescott zumeist minimal vorn sehen - was dann eben in dem genannten Performance-Gleichstand zwischen Northwood und Prescott resultiert. Eben deswegen führt Intel für den Prescott auch keinen neuen Namen ein, sondern vermarktet die CPU trotz ihrer vielfältigen innerlichen Veränderungen weiterhin als "Pentium 4", der Unterschied zum Northwood wird dabei durch das Anhängsel "E" gekennzeichnet ...
... Für viele mag dies letztlich etwas enttäuschend sein - und dies auch, weil der Prescott aus seinem kleinerem Fertigungsprozeß derzeit scheinbar keinen wirklichen Nutzen ziehen kann. Denn trotz 90nm Fertigung steigt durch die größere Transistorenanzahl von nunmehr 125 Millionen (gebildet allerdings vornehmlich durch Cache) die Verlustleistung bis auf maximale 103 Watt an, auch operiert der Prescott bei runden 10° Celcius mehr als der Northwood. Dies macht den Prozessor zum einen nicht auf jedem der aktuellen Pentium 4 Mainboards einsatzfähig (FMB 1.5 muß unterstützt werden), und zum anderen eine noch bessere Kühlung erforderlich, was im Gegenzug Silent-Systeme noch schwerer realisierbar macht ...
... Ebenfalls kann der neue Prozessor derzeit noch nicht mit neuen Overclocking-Rekorden glänzen. Allerdings ist dies am Anfang eines neuen Fertigungsprozesses nicht wirklich zu erwarten - hier muß man Intel einfach noch die entsprechende Zeit lassen. Für den Augenblick aber bedeutet ein Prescott-Prozessor fast nur mehr Sorgen ohne wirkliche Vorteile. Dementsprechend setzt Intel bei der Preisgestaltung auch den Prescott-Core dem Northwood-Core gleich: Gleichgetaktete Prozessoren beider Cores kosten genauso viel. Doch selbst dann hat man beim Prescott als realen Vorteil nur SSE3, welches allerdings wie üblich Jahre brauchen wird, ehe es halbwegs breitflächig in Anwendungsprogrammen eingesetzt werden wird ...
... Es bleibt zwar noch abzuwarten, ob Intel wie vermutet auf dem Intel Developer Forum Mitte März die 64-Bit-Erweiterung CT zeigen und ob jene als "letztes Geheimnis" bereits im Prescott enthalten sein wird, denn "64 Bit" könnte in der Tat ein großes Argument für den neuen Prozessor darstellen. Doch selbst wenn, will Intel CT anscheinend nicht vor Mitte des Jahres bei den dann ausgelieferten Prozessoren aktivieren. Doch noch aus einem anderen Grund ist von den derzeitigen Prescott-Prozessoren eher abzuraten: Denn Intel führt bekanntermaßen am 28. März den Sockel 775 ein, die bisherige Sockel 478 Linie wird dann nur noch von Celeron-Prozessoren fortgesetzt werden ...
... Damit sind die soeben vorgestellten Prescott-Prozessoren bis 3.4 GHz im Sockel 478 zugleich auch die letzten Sockel 478 Prozessoren. Wer also ein zukunftstaugliches System bauen will, sollte unbedingt bis zum Launch des Sockel 775 warten, denn erst auf diesem wird der Prescott bis über 4 GHz getrieben und dann im nächsten Jahr auch der Prescott-Nachfolger Tejas gelauncht werden. Womit wir letztlich beim einzigen wirklichen Vorteil des Prescott sind: Der Taktfreudigkeit. Diese ist zwar in den momentan getesteten Prozessoren noch nicht wirklich spürbar, doch Intel will den Prescott bis dieses Jahr noch auf 4.0 GHz und Anfang nächsten Jahres auf 4.2 GHz bringen ...
... Dies war auch der wesentliche Grund für die Verlängerung der Pipeline und die Inkaufnahme der damit verbundenen niedrigeren Pro-MHz-Leistung (welche letztlich durch die anderen Veränderungen des Prescott wieder ausgeglichen wurde). Natürlich geht es hier nicht nur um dem Prescott, sondern auch um dessen Nachfolger Tejas, welcher dann schon - allerdings im 65nm Fertigungsprozeß - nahe die 10 GHz kommen soll. Für diese Taktregionen war die Verlängerung der Pipeline anscheinend notwendig. Insofern hat Intel im Rahmen der beim Pentium 4 gewählten Strategie die durchaus richtige Entscheidung getroffen, auch wenn eine höhere Pro-MHz-Leistung sicherlich auf eine deutlich positivere Resonanz gestossen wäre ...
... Einen kleinen, aber interessanten Punkt haben wir noch: Es gibt bei Hard Tecs 4U wie auch bei AnandTech interessante Skalierungs-Benchmarks Northwood gegen Prescott. Diese zeigen, daß der Prescott-Core etwas besser mit höheren Taktraten skaliert als der Northwood-Core, daß die Pro-MHz-Leistung des Prescott mit steigender Taktfrequenz also leicht zunimmt. Natürlich ist dieser Effekt insgesamt zu gering, um derzeit etwas wesentliches auszumachen, doch zumindestens ist es ein kleiner Pluspunkt für den Prescott-Core. Nichts desto trotz bleibt zuerst einmal das Abwarten auf eine offizielle Ankündigung der 64-Bit-Fähigkeiten des Prescott wie auch auf den Launch des Sockel 775 am 28. März. Vorher kann man getrost auch beim bewährten Northwood-Core bleiben, ganz besonders da es diesen ab sofort ebenfalls auf 3.4 GHz gibt.
News des 31. Januar 2004 |
Bei der chinesischen Seite HKEPC Hardware gibt es den ersten Test von PCI Express Grafikkarten zu lesen. Zum Einsatz kam dabei eine nVidia GeForceFX 5200 mit PCI Express Bridge (laut unserem jüngsten Artikel mit extra Codename NV37) sowie ein ATi RV380 Grafikchip, welcher nach früheren Informationen ein RV350-Chip (Radeon 9600 /Pro/SE) mit internem PCI Express Interface sein sollte. HKEPC sprechen jedoch bezüglich des RV380 davon, daß dieser bereits vom RV360 (Radeon 9600XT) abstammen und damit bereits OverDrive beherrschen soll - die für OverDrive genutzte interne Diode ist der einzige technische Unterschied des RV360 zum RV350 ...
... Allerdings taktete der RV380-Chip im Gegensatz zum RV360 (500/300 MHz) und auch zur Pro-Version des RV350 (400/300 MHz) mit 450/300 MHz - wobei nicht sicher ist, ob dies die entgültigen Taktraten des RV380 sein sollen. Normalerweise sollte dieser Taktunterschied die Benchmarks etwas komprimitieren - dies passiert allerdings sowieso schon dadurch, daß bei den AGPx8 Benchmarks ein i875P Mainboard mit Pentium 4 Northwood 2.8 GHz und bei den PCI Express x16 Benchmarks ein i915G "Grantsdale" Mainboard mit Prescott 2.8 GHz zum Einsatz kam. Somit ist der Unterschied von 16 Prozent bei ATi und 15 Prozent bei nVidia jeweils zuungunsten der PCI Express Lösung wohl jeweils auf die deutlich unterschiedliche Testplattform zurückzuführen, womit dieser Test noch keine Aussage zur Leistungfähigkeit von PCI Express liefern kann.
Ein Nachtrag zu unserem Artikel mit den nVidia NV40, NV41, NV45 & Co. Informationen: Ehrlicherweise müssen wir dazusagen, daß es auch andere Auslegungsmöglichkeiten zum nVidia NV41 Chip gibt. So deutet die "41" eigentlich eher auf die übliche Mainstream-Variante des NV40 hin, wie auch der NV31 (GeForceFX 5600 /Ultra/SE) die Mainstream-Variante des NV30 (GeForceFX 5800 /Ultra) und der NV36 (GeForceFX 5700 /Ultra) die Mainstream-Variante des NV35 (GeForceFX 5900 /Ultra/SE/XT) war/ist. Im übrigen stand der NV41-Chip sogar genau in dieser Position in einer früheren nVidia-Roadmap. Das einzige, was dagegenspricht, ist eine nVidia-Roadmap von diesem Januar, wo der NV41 glasklar an der Leistungsspitze eingeordnet ist und das darunterliegende "Performance"-Segment ebenso klar vom NV43 besetzt wird. Welche von beiden Varianten letztlich zutreffen ist, werden wir abwarten müssen - für den Artikel haben wir uns jedenfalls an die neuere Roadmap gehalten
Ebenfalls gilt es zu dem am Dienstag schon erwähnten Prescott-Test seitens The Inquirer noch ein interessantes Detail nachzutragen: Laut The Inquirer war dabei der Prescott runde 10°C wärmer als der Northwood, was auf keine besonders guten Overclocking-Eigenschaften zumindestens der jetzt gefertigten Prescott-Prozessoren schließen läßt. Diese Meldung wiegt um so schwerer, als daß der 3.2 GHz Prescott von The Inquirer ein akuelles Modell darstellen dürfte. Dagegen basieren die bisherigen Vorab-Tests mit 2.8 GHz Prescott-Modellen anscheinend allesamt auf Vorserien-Modellen, welche Intel schon vor Monaten an ausgesuchte Geschäftspartner zur Validierung gegeben hatte (genauso wie kürzlich anscheinend eine Handvoll Tejas-Prozessoren zur Validierung herausgegeben wurde).
Während der in den nächsten Tagen anstehende Prescott nun kaum durch höhere Pro-MHz-Leistung oder eine niedrigere Verlustleistung als der bisherige Pentium 4 beeindrucken kann, wird natürlich dessen vermutliche 64-Bit-Fähigkeiten immer mehr zum einzigen großen Argument des neuen Prozessors. Hierzu hatten wir vorgestern schon eine mehr oder weniger eindeutige Aussage des Intel-Präsidenten mit dem Bekenntnis zu den 64-Bit-Fähigkeiten bei Desktop-Prozessoren von Intel noch in diesem Jahr genannt. Seitens Hard Tecs 4U kommt dazu noch eine Meldung, wonach Intel die ehemals unter "Yamhill" bekannte und nun "CT" getaufte 64-Bit-Technologie auf dem kommenden IDF Mitte Februar demonstrieren wolle. Offensichtlich geht nun bei Intel alles in Richtung "64 Bit bei Pentium 4 & Xeon", was durchaus auch Auswirkungen auf die ehemals propagandierte IA64-Strategie in Form des 64-Bit-only-Prozessors Itanium haben dürfte ...
... Viele Analysten prophezeien hier ein schnelles Ableben der Itanium-Familie - und auch Intel befürchtete dies und gab deshalb lange Zeit der IA64-Strategie den alleinigen Vorzug. Doch nach dem regelrecht hüftlahmen ersten Itanium hat Intel mit dem Itanium 2 einen durchaus sehr performanten Server-Chip in die Runde geworfen. Sicherlich mag im Bereich der kleinen Server der Xeon-Prozessor das bessere Preis/Leistungsverhältnis haben, aber im Enterprise-Bereich, wo teilweise hunderte Prozessoren in einem Server verbaut werden, sticht die hohe Performance des Itanium 2 immer noch besser als der deutlich niedrigere Preis der Xeon-Prozessoren. Insofern kann es durchaus passieren, daß 64-Bit Fähigkeiten bei Pentium 4 und Xeon die Itanium-Linie nicht vollständig torpedieren, sondern das der Itanium im Enterprise-Bereich weiterhin sein Plätzchen behält.
News des 29. Januar 2004 |
Wir bitten die Unkonstanz der News in den letzten Tagen zu entschuldigen. Diese war krankheitsbedingten Ausfällen geschuldet.
In den letzten Wochen "entdecken" immer mehr Hersteller den nVidia GeForceFX 5900XT Grafikchip für sich und bringen entsprechende Grafikkarten auf den Markt, jüngstes Beispiel ist Leadtek. Gemäß früheren Testberichten bei MadShrimps, The Inquirer (beide Club3D-Version), Guru3D und der ComputerBase (beide AOpen-Version) liegt der GeForceFX 5900XT Chip leistungsmäßig in der Mitte zwischen GeForceFX 5900 und GeForceFX 5700 Ultra. Hochinteressant ist der Chip vor allem aus Preis/Leistungs-Sicht, da entsprechende Karten derzeit mit um die 200 Euro klar in Richtung der Mainstream- und nicht der HighEnd-Karten tendieren. nVidia hat mit der GeForceFX 5900XT im Prinzip einen absoluten Preis/Leistungsknaller im Programm - doch dadurch, daß man sich bezüglich dieses Chips weitestgehend bedeckt hält, haben GeForceFX 5900XT Karten immer noch den Status eines Geheimtips.
Bei Intel ist die Katze nun aus dem Sack: Nach einem Bericht seitens 3DChips hat Intel-Präsident Paul Otellini am Mittwoch ein Statement abgegeben, in welcher jener ein 64-Bit-Update für "bestehende" 32-Bit-Prozessoren ankündigte, welches wohl zur Jahresmitte soweit sein soll. Damit ist gemeint, daß sobald Microsoft sein Windows XP 64-Bit marktreif gemacht hat, man mit auf den 64-Bit-Zug aufspringen wird - und dies nicht mit dem Itanium 2, sondern mit gewöhnlichen Desktop-Prozessoren, sprich dem Pentium 4. Damit läßt sich nun definitiv sagen, daß im Prescott-Prozessor ein 64-Bit-Erweiterung existent ist ...
... Zudem wird diese Intel 64-Bit-Erweiterung aller Wahrscheinlichkeit nach kompatibel zu AMD´s 64-Bit-Erweiterung in den K8-Prozessoren sein, da von Microsoft kein extra Windows XP 64-Bit für Intel entwickelt wird und Intel somit nur "Windows XP AMD64" oder "Windows XP IA64" (für Itanium) zur Auswahl hat, was logischerweise in ersterer Variante resultieren sollte. Offen bleibt nur noch, ob eventuell und vielleicht nicht schon der Pentium 4 Northwood über jene 64-Bit-Erweiterungen verfügt. Eigentlich ist dies sehr sehr unwahrscheinlich - es spricht hier alleinig dafür, daß der Intel-Präsident explizit von "bestehenden 32-Bit Prozessoren" sprach, und der Prescott zumindestens offiziell noch nicht existiert.
Bezüglich des Athlon 64 berichtet der Planet 3DNow! von einem im März anstehenden neuen CPU-Stepping namens "CG", welches eine bessere Performance des integrierten Speichercontrollers sowie die Möglichkeit, auch drei vollbestückte DIMM-Slots ohne Einschränkungen verwalten zu können, mit sich bringen soll. Während der Performance-Gewinn sicherlich zu gering sein wird, um ernsthaft aufzufallen, ist insbesondere die Sache mit den drei vollbestückten DIMM-Slots interessant, denn diesbezüglich haben die derzeitigen Athlon 64 Modelle noch erhebliche Einschränkungen, unter anderem hier ausführlich beschrieben.
Ob der deutschen Musikindustrie die blanke Ironie ihres Vorhabens bewusst ist, ist nicht bekannt - aber zumindestens will man laut Golem den Kreativen die GEMA-Einnahmen nahezu halbieren. Nachdem also die Musikindustrie in Berlin mit dem Totschlagsargument, daß es Kreativen schlecht gehen würde (so schlecht, daß jene als Zweitjob schon die Ferraris der Musikindustrie-Manager waschen), zuerst auf die Ausweiterung der GEMA-Gebühren auch auf alle möglichen und unmöglichen Geräte gedrungen hat und auch weiterhin dringt, will man nun den Anteil an den GEMA-Einnahmen genau jeder Gruppe absenken, welche überhaupt erst das Bestehen der ganzen Industrie sichert ;-))). Kein weiterer Kommentar notwendig.
Nebenbei berichtet der Heise Newsticker (wieder einmal) von einer erneuten Ankündigung der Musikindustrie, zukünftig auch in Europa gegen Filesharing-Nutzer vorgehen zu wollen. Laut dem deutschen Sony-Chef treffe dies auch auf Deutschland zu, man werde hierzu "Auskunftsersuchen bei Internetprovidern zu verdächtigen IP-Adressen stellen, um Anbieter und Konsumenten von illegaler Musik aufzuspüren". Womöglich benötigt der Sony-Chef jedoch vorher noch eine kleine Auffrischung in deutscher Gesetzeskunde, wonach die Herausgabe von Kundendaten allein von staatlichen Ermittlungsbehörden gefordert werden darf. Jene dürften sich zudem in Fälle des Zivilsrechts eher weniger einmischen - was auf alles zutrifft, was nicht gewerblich betrieben Piraterie darstellt ...
... Noch jedenfalls, denn nach einer anderen Meldung des Heise Newstickers scheint der EU-Rat weiterhin an jener neuen Urheberrechts-Richtlinie zu basteln, welche selbst kleinere Urheberrechtsverstöße als Straftat werten würde. Sollte diese Richtlinie durchkommen und in deutsches (oder/und österreichisches) Recht umgesetzt werden, wären die Eigen-Ermittlungen der Musikindustrie natürlich deutlich erfolgsversprechender. Ob dies allerdings zu einem Umsatzplus bei der Musikindstrie beitragen kann, darf getrost bezweifelt werden, denn immerhin warf der Chef der internationalen Musik-Lobbyorganisation IFPI über Tauschbörsianer den markigen Spruch "Das sind keine Kunden von uns." in die Runde. Was wohl den Rückschluß zuläßt, daß Tauschbörsen nicht für den Umsatzverlust der Musikindustrie verantwortlich zu machen sind: Denn wer kein Kunde ist, kann schließlich auch keinen Umsatz machen bzw. nicht machen :-).
News des 27. Januar 2004 |
Neue Vorab-Tests des Intel Prescott Prozessors gibt es bei ComputerDIY sowie The Inquirer zu begutachen. In ersterem Test lag der Prescott dabei etwas vor dem bisherigen Pentium 4 mit Northwood-Core, im zweiten Test sah man hingegen den Northwood etwas vor dem Prescott. Dies untermauert unsere bisherigen Aussagen, wonach der Prescott nur genauso schnell wie der bisherige Pentium 4 sein wird. Die lange Zeit aufgrund der vorab schon bekannt gewordenen Vergrößerung der Level1- und Level2-Caches gehegte Annahme, der Prescott würde eine höhere Pro-MHz-Leistung als der jetzige Pentium 4 haben, wird sich so letztlich nicht erfüllen.
Hard Tecs 4U haben eine Roadmap der mobilen Prozessoren seitens Intel anzubieten. Danach wird im zweiten Quartal nun endlich der Dothan-Core als Ablösung für den derzeitigen Banias-Core des Pentium-M erscheinen. Schon in 90nm gefertigt, wird der Dothan als einzige weitere Änderung über einen auf 2 MB verdoppelten Level2 Cache verfügen. Zum Jahresende wird es den Dothan-Core dann noch als weitere Änderung mit FSB533 geben (alle Pentium-M Prozessoren sind bis dato FSB400). Im zweiten Halbjahr kommt als Nachfolger des Dothan dann der Jonah-Core, über dessen Veränderungen allerdings bisher nichts bekannt ist ...
... Zumindestens steigen die Verlustleistungen auch dieser Prozessoren mit der Zeit kräftig nach oben: Beim Jonah bis auf 45 Watt, was immerhin fast das Doppelte der derzeit verkauften Banias-Prozessoren darstellt. Dies ist allerdings gar nichts gegenüber den Pentium 4-M Prozessoren, der mobilen Abwandlung der gewöhnlichen Desktop-Prozessoren. Technisch sind diese Prozessoren zu ihren Desktop-Kollegen identisch, nur werden bei der Produktion schlicht diese Cores ausgewählt, welche den Zieltakt auch bei entsprechend niedrigerer Spannungsaufnahme schaffen - somit erreicht man ein paar Prozent weniger Verlustleistung bei den Pentium 4-M Prozessoren gegenüber den regulären Pentium 4 Desktop-Boliden ...
... Nichts desto trotz wird es für die Notebook-Hersteller interessant, wie man die 90 Watt eines Prescott-M oder die über 100 Watt maximale Verlustleistung eines Tejas-M "wegkühlen" wollen. Dies sind zwar maximale Verlustleistungen bei Vollast und unter vollem Takt (im mobilen Betrieb ohne größere Last takten die meisten Prozessoren teilweise erheblich nach unten), dennoch muß die dafür eingesetzte Kühllösung notfalls auch die maximale Verlustleistung abtragen können - und dies immerhin in einem Notebook. Wirklich Stromrechnungs-freundlich präsentieren sich dagegen die Low Voltage (LV) und Ultra Low Voltage (ULV) Versionen des Pentium-M mit Verlustleistungen von teilweise unter 10 Watt ;-).
Eine aktualisierte Intel-Roadmap für den Bereich der Desktop-Prozessoren hat dagegen die Virtual Zone anzubieten. Danach wird Intel den Prescott Anfang des Jahres 2005 noch auf 4.2 GHz treiben, ehe der Tejas-Prozessor im zweiten Quartal 2005 mit Taktraten von 4.0 und 4.2 GHz in den Ring steigen wird. Zum gleichen Zeitpunkt wird es im übrigen mit "Lakeport" neue Mainboard-Chipsätze von Intel geben, was hoffentlich nicht bedeuten mag, daß der Tejas-Prozessor nur zusammen mit diesen neuen Chipsätzen läuft (immerhin wird der Tejas weiterhin im Sockel 775 erscheinen, welchen auch die kommenden Intel-Chipsätze Alderwood und Grantsdale unterstützen) ...
... Im übrigen bringt die Virtual Zone auch einen neuen Pentium 4 Extreme Edition ins Spiel, wenngleich dies derzeit sicher nicht viel mehr als eine Spekulation ist: Danach soll es ab 2005 auf Basis des Potomac-Cores für den Xeon MP einen neuen Pentium 4 Extreme Edition mit Taktraten über 4 GHz geben. Der Potomac-Core stellt eine Erweiterung des demnächst anstehenden neuen Xeon-Cores Nocona dar, welcher im Endeffekt einen Prescott mit DualProzessoring-Fähigkeiten darstellt. Der Potomac wird hierzu noch die Fähigkeiten zum MultiProzessoring sowie bis zu 4 MB Level3 Cache bekommen. Ersteres entfällt dann natürlich wieder beim Pentium 4 Extreme Edition, bei den 4 MB Level3 Cache wird man sehen müssen, ob Intel dieses Silizium-Monster wirklich so in den Desktop-Markt läßt. Ob es allerdings wirklich zu dieser Weiterführung der Pentium 4 Extreme Edition Linie kommt, bleibt abzuwarten.