News-Archiv 18. - 24. Oktober 2004 (43. Kalenderwoche)
23./24. Oktober 22. Oktober 21. Oktober 20. Oktober 19. Oktober 18. Oktober
News des 23./24. Oktober 2004 |
Zu unserer Freitags-News rund um die ATi-Chips R430 und R480 wäre noch folgendes hinzufügen: Es besteht kein Widerspruch darin, daß der in 130nm herzustellende R480-Chip (laut den von ATi angebenenen 3DMark-Ergebnissen) für höhere Taktfrequenzen ausgelegt ist als der in 110nm herzustellende R430-Chip, obwohl die Pipeline-Anzahl beider Chips und damit wohl auch die Transistoren-Menge gleich ist. Denn der 130nm Fertigungs-Prozeß von TSMC, dem Chip-Fertiger von ATi, ist ein low-k Prozeß, welches zwar teurer in der Herstellung ist, jedoch Leckströme bekämpft und damit höher taktbare Chips ergibt. Der 110nm Prozeß von TSMC ist jedoch ein Standardprozeß ohne low-k (wobei andere Fertiger diesen Prozeß auch durchaus mit low-k anbieten könnten), was zwar billiger ist, jedoch bezüglich der Taktfrequenzen besonders bei sehr großen Chips schneller limitiert als 130nm low-k.
Bislang gibt noch es keinerlei Mainboard-Chipsätze, welche sowohl PCI Express als auch AGP unterstützen, auch wenn diese einstmals noch groß angekündigt wurden. In diese Lücke springen derzeit jedoch einige Mainboard-Hersteller, welche auf PCI-Express-Chipsätzen einen zusätzlichen AGP-Steckplatz mittels der Zusammenlegung von zwei PCI-Steckplätze realisieren. Daß dabei viel herauskommen kann, ist allerdings eher zu bezweifeln, denn die dabei maximal erreichbare Bandbreite von 133 MB/sec entspricht vergleichweise nur AGP x0.5 - selbst AGP x1 hatte immerhin eine Bandbreite von 266 MB/sec ...
... t-break haben nun mit einem solchen Mainboard die Probe aufs Exempel gemacht - mit dem zu erwartenden deaströsen Ergebnis: Auf einer GeForce 6800GT waren es im Schnitt 41 Prozent Leistungsverlust durch diesen "falschen" AGP-Steckplatz (die ebenfalls erzeugten Ergebnisse einer GeForce FX/PCX 5700U/5750 sind dagegen kaum wertbar, da diese Karten sehr unterschiedlich getaktet sind). Dabei sticht insbesondere das Ergebnis unter Doom 3 von über 70 Prozent (!) Leistungsverlust ins Auge. Von dieserart falschen AGP-Steckplätzen, welche über die Zweckentfremdung von PCI-Steckplätzen realisiert werden, kann also nur dringend abgeraten werden, wenn es um 3D-Leistung geht (für eine rein unter 2D genutzte Grafikkarte dürfte dies hingegen recht egal sein).
Shortcuts: Laut VoodooAlert ist Doom 3 mit einigen Modifikationen selbst auf Voodoo2-Grafikkarten noch spielbar. Die Intel LaGrande Technologie, welche den TCPA/TCP-Hardwareunterbau für Microsoft´s Palladium/NGSCB-Anstrengungen bildet, steckt bekanntermaßen bisher deaktiviert in allen Prescott-Prozessoren. Gemäß einer neuen Intel-Roadmap sollen jedoch ab 2006 Prozessoren mit aktiviertem LaGrande ausgeliefert werden, womit dann die Situation bezüglich TCPA & Co. neu zu bewerten wäre. Hard Tecs 4U berichten von DDR550-Speicherbausteinen seitens Corsair mit 2.5-4-4-8 Timings. Bisher waren dieserart niedrige Timings (gemessen an den hohen Taktfrequenzen dieser Speicher) nur für DDR500-Module verfügbar, nicht aber für DDR550-Module ...
... Noch einmal Hard Tecs 4U berichten über ein AMD-Patent auf die Integration eines Peltier-Kühlelements in Prozessoren - wobei dies natürlich nicht automatisch bedeutet, daß AMD dieses Patent demnächst oder auch überhaupt jemals anwenden wird. Die Webseite Which File Extension Are You? ermittelt mittels einiger Fragen an den teilnehmenden User exakt in diesem Punkt - und liegt dabei teils erstaunlich richtig, wie die in unserem (mittlerweile wieder funktionierenden, Thx @ Aqualon) Forum geposteten Ergebnisse belegen (PS: /me is .cgi). Und letztlich wurden wir noch gebeten, auf die Seite No Software Patents! hinzuweisen, was wir hiermit auch gerne tun.
neuer Artikel |
Kolumne: Wie viele Pixelshader brauchen wir?
Unsere neueste Wochenend-Kolumne beschäftigt sich mit dem Thema der generellen Grafik-Qualität bzw. deren Wichtigkeit für das Spielerlebnis. Doch nicht in jedem Fall ist es dabei entscheidend, unbedingt die technologisch beste Grafik-Kost abzuliefern, ebenso wichtig ist mindestens genauso, dem Spieler eine insgesamt stimmige Spielwelt zu präsentieren ... zum Artikel
News des 22. Oktober 2004 |
Eine ATi-Roadmap, die noch ausstehenden Grafikchips R430 und R480 betreffend, ist bei HardwareOC einzusehen. Interessant sind hierbei insbesondere die von ATi mit angegebenen 3Mark03-Werte, da sie eine Einordnung der neuen Grafikchips erlauben. Vorab anzumerken wäre noch, daß beide genannten neuen Chips interne PCI Express Interfaces haben, auch wenn extra AGP-Versionen mittels des Rialto-Chips durchaus möglich wären. Der R480-Chip als Refresh des R423 wird weiterhin in 130nm mit 16 Pixel-Pipelines hergestellt, wird aber anscheinend mit noch höheren Taktraten antreten, so daß dessen Pro- und XT-Varianten (Pro = 12 aktive Pipelines, XT = 16 aktive Pipelines) etwas schneller sind als jetzt die Radeon X800 Pro/XT-PE ...
... Allerdings scheint der Unterschied nicht all zu groß zu werden, denn Radeon X800 Pro/XT-PE liegen derzeit bei ca. 10.700 bzw. 13.000 3DMarks (Vergleichswerte der ComputerBase entnommen), während ATi für den R480 "nur" 11.000 3DMarks für die Pro-Ausführung und 13.500 3DMarks für die XT-Ausführung angibt. Interessanterweise soll die XT-Ausführung des R480-Chips zudem - abweichend zur bisherigen Radeon X800 Serie - mit einer DualSlot-Kühlung antreten, was wohl darauf hindeutet, daß ATi mit dem R480 die letzten Reserven aus dem aktuellen Grafikchip-Design holt. Bei der Preislage stehen die "üblichen" 400 bzw. 500 Dollar für die Pro/XT-Variationen an, die jetzt im Markt befindlichen Karten werden demzufolge wohl im Preis etwas sinken müssen ...
... Ein klein wenig verwirrend sind dagegen die Angaben zum R430: Bisher nahmen wir zu diesem an, er wäre eine 12-Pipeline-Version des R423, welcher einfach zur wirtschaftlicheren Herstellung der Radeon X800 Pro gebacken werden würde. Doch dem scheint nicht so, der R430 ist ein volles 16-Pipelines-Design, welches im Unterschied zu R420 bis R480 jedoch schon in 110nm hergestellt werden wird. Als vollwertiger Ersatz für die bisherigen Radeon X800 Pro/XT-PE Karten scheint der R430-Chip jedoch nicht zu taugen, denn die Taktraten sind gemäß den von ATi angegebenen 3DMark03-Werte von 9.000 bzw. 10.000 3DMarks für die Pro- und XT-Versionen (Pro = 12 aktive Pipelines, XT = 16 aktive Pipelines) deutlich geringer als bei Radeon X800 Pro/XT-PE (10.700 bzw. 13.000 3DMarks) ...
... Preislich sollen die R430-Variationen im übrigen das Segment von 300 bzw. 400 Dollar für Pro- bzw. XT-Version besetzen, wobei damit im übrigen "R430 XT" und "R480 Pro" mit dem gleichen Listenpreis in direkter Konkurrenz zueinerander stehen würden (wobei ATi für letztere den höheren 3DMark-Wert angibt). Da die Produktion von R430 (Dezember) und R480 (November) schon demnächst starten soll, ist mit dem Markteintritt dieser insgesamt 4 neuen Grafikkarten im neuen Jahr zu rechnen. Da alle diese 4 neuen Grafikkarten zudem für das HighEnd-Segment antreten, wird dieses bei ATi ziemlich voll werden - eigentlich zu voll angesichts der vergleichsweise geringen Stückzahlen, welche üblicherweise im HighEnd-Segment abgesetzt werden ...
... Wir vermuten allerdings, daß ATi mit dem Markteintritt von R430 und R480 seine bisherigen HighEnd-Beschleuniger der Radeon X800 Serie auf Basis der R420/R423-Chips auslaufen läßt: Dies wäre auch insofern sinnvoll, als daß das Gespann R430 & R480 für den unteren HighEnd-Markt günstiger herzustellen ist (R430) sowie für den oberen HighEnd-Markt mehr Leistung bringt (R480) als bisher R420/423. Diese Lösung würde allerdings bedingen, daß ATi R430- und R480-Grafikkarten mittels des Rialto-Chips auch auf AGP anbietet, wobei ATi bekanntermaßen für einen schnellen Wechsel auf PCI Express steht und dies also womöglich nicht tun wird ...
... Dann wäre alternativ denkbar, daß ATi nur den R423-Chip (Radeon X800 Serie für PCI Express) auslaufen läßt, sprich für den PCI-Express-Bereich R430 & R480 bringt, im AGP-Bereich aber den R420 (Radeon X800 Serie für AGP) weiterlaufen läßt. Abschließend sei zu sagen, daß es uns sehr erstaunt, daß ATi keinen extra 12-Pipelines-Chip bringt, wie wir dies bisher vom R430 annahmen: Schließlich dürfte der Großteil der derzeit verkauften Radeon X800 Grafikkarten nicht über 16 aktive Pipelines verfügen, sondern über 8 oder 12 aktive - so daß man eigentlich annehmen kann, daß eine extra Produktion eines 12-Pipelines-Chips wirtschaftlicher wäre als die bisherige Silizium-Verschwendung.
Shortcuts: Wie die PC Games Hardware berichtet, wird es neben dem Source-Stresstest noch einen eigenen Half-Life 2 Benchmark geben. Laut Golem haben sich nun alle im deutschen Bundestag vertretenen Parteien gegen Software-Patente ausgesprochen. Seltsam nur, daß die Bundesregierung, welche sich aus eben diesem Bundestag konstituiert hat, sich in der EU-Entscheidung für Software-Patente ausgesprochen hat. Und zudem in eigener Sache: Hier läuft die Planung zur 3. inoffiziellen 3DCenter-LAN, während hier mal wieder Bestellungen für (inoffizielle) 3DCenter-"Fanartikel" entgegengenommen werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Aktionen gibt es diesesmal auch weit mehr als nur T-Shirts zu erstehen :-).
News des 21. Oktober 2004 |
S3 hatte sie schon lange angekündigt, nun haben Hot Hardware den ersten Artikel zur S3 OmniChrome herausgebracht. Die OmniChrome stellt die erste Multimedia-Grafikkarte von S3 dar, welche natürlich in Konkurrenz zu ATi´s All-in-Wonder-Serie sowie zu nVidia´s Personal Cinema geht. 3D-technisch setzt die OmniChrome auf eine 4-Pipeline-Version des DeltaChrome-Chips mit 350/300 MHz Taktraten, womit allerdings von der Spiele-Performance her nicht wirklich viel zu gewinnen ist. Aber der S3-Neuling versteht sich auch eher als günstiges Angebot im Multimedia-Bereich - und weniger als Spieler-Grafikkarte. Die Multimedia-Eigenschaften konnten Hot Hardware auch durchaus überzeugen, wobei diesbezüglich ein einzelner Test sicherlich keine abschließende Aussage sein kann, sondern eher die User-Einschätzungen nach längerem Praxis-Einsatz interessant werden.
Nochmals genauere Informationen zum ATi RV351 LowCost AGP DirectX9-Grafikchip haben techPowerUp!. Danach wird der RV351 wie schon vermutet eine RV350-Variante in 110nm darstellen, womit der Chip ausreichend günstig für den LowCost-Markt hergestellt werden kann - und dann die dort schon ewig befindliche DirectX8-Lösung Radeon 9200 endlich ablösen kann. Anscheinend sind zudem drei vom Takt her unterschiedliche RV351-Variationen mit Taktraten von 325/200 bis 400/300 MHz geplant, welche wahlweise über ein 64-Bit- oder 128-Bit-Speicherinterface verfügen werden. Im Zielmarkt dieser Karten (Stichwort GeForceFX 5200) werden wohl gemäß aller bisherigen Erfahrung vorwiegend Karten mit 64-Bit-Speicherinterface angeboten werden, was den RV351-Chip für Spieler natürlich weitgehend uninteressant machen wird.
The Inquirer haben dagegen wieder einmal das Thema nVidia NV41 ausgegraben und behaupten, daß dieser Core mit 12 Pixel-Pipelines in einem "GeForce 6700" genanntem Chip bzw. Grafikkarte resultieren wird. Und wir müssen in diesem Punkt schon wieder entgegnen: Der NV41 wird primär dazu dienen, GeForce 6800 Grafikkarten wirtschaftlicher herzustellen, indem man diese einfach mit dem (günstiger herzustellenden) NV41 anstatt dem bisherigen NV40 fertigen wird. Alles andere - sprich, ob GeForce 6700 oder nicht - wäre eine rein zusätzliche Neben-Verwendungsmöglichkeit des NV41, aber nicht dessen primäre Aufgabe.
Hard Tecs 4U konnte in eine aktuelle Intel-Roadmap Einblick nehmen und berichten demzufolge von einigen Veränderungen durch diese Roadmap. So wurden erst einmal die schon am Montag vermeldeten Erkenntnisse bezüglich des DualCore-Prozessors Smithfield bestätigt, zusätzlich gab es ein paar Terminverschiebungen: So rückt der ursprünglich noch für dieses Jahr geplante neue Pentium 4 Extreme Edition auf Prescott-Basis mit 3.73 GHz ins erste Quartal des neuen Jahres. Er wird dort zusammen mit den Pentium 4 6xx Modellen erscheinen, welche die 64-Bit-Technologie EM64T (aktiviert) mit an Board haben und bisher teilweise ebenfalls noch für dieses Jahr vermutet wurden ...
... Allgemein drückt die neue Roadmap einen deutlichen Abkehr von der bisherigen GigaHertz-Strategie bei Intel aus, man konzentriert sich dagegen vielmehr auf Features wie EM64T oder das NX-Bit sowie ab dem dritten Quartal des nächsten Jahres die DualCore-Prozessoren. PS: Daß Intel nun keinen 4-GHz-Prozessor liefern wird, veranlaßte Intel-CEO Craig Barrett laut News.com gar zu einem (für die Computer-Welt) äußerst dramatischen "Mea Culpa". Was eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre, denn der Aufbruch zu neuen Horizonten bei Intel ist denn eher begrüßenswert, selbst wenn aller Anfang für die DualCore-Prozessoren wegen der Frage der ausreichend breiten Software-Unterstützung schwer sein wird.
News des 20. Oktober 2004 |
Wenn der Tag nur lang genug ist, wird bei The Inquirer reichlich spekuliert, ganz egal wie dürftig die Grundlage ist. So will man in Erfahrung gebracht haben, daß die aktuellen Lieferprobleme bei den neuen HighEnd-Grafikkarten, speziell dort bezogen auf ATi Radeon X800 XT-PE und nVidia GeForce 6800 Ultra, auf ein angebliches Lieferproblem bei GDDR3-Speicherchips zurückgehen. Gemäß unserer eigenen Quellen ist dies allerdings mitnichten der Fall, auch wenn es derzeit mit Samsung nur einen einzigen Speicherhersteller gibt, welcher offiziell GDDR3-Speicherchips anbietet ...
... Auch eine Meldung seitens Hard Tecs 4U, wonach ein Chipproduktions-Zulieferer zuletzt Lieferprobleme hatte, hilft bei der Erklärung zu dieser Problematik nicht weiter, da jener Fall nur Mainstream-Grafikchips betrifft. Die Mär von der fehlenden GDDR3-Speicherchips scheitert letztlich an dem Punkt, daß derzeit Pro- und GT-Karten in höheren Mengen ausgeliefert werden, während sich die Lieferprobleme nur auf die üblicherweise in geringeren Stückzahlen verkauften XT- und Ultra-Modelle erstrecken. Wobei die schlechte Lieferbarkeit nicht bedeutet, daß es gar keine Karten geben würde - die Lieferungen sind nur einfach nicht groß genug, als daß die laufenden Bestellungen damit gedeckt werden könnten ...
... Dies deutet alles viel eher in die Richtung, als daß ATi und nVidia derzeit nicht genügend XT- und Ultra-Chips liefern können bzw. daß die entsprechenden Produktionen mit einer hohen Ausschußquote zu kämpfen haben. Was letztlich auch nicht verwunderlich ist, bedenkt man den hohen Sprung der Transistorenmenge bei nVidia bzw. den hohen Sprung der Taktfrequenzen bei ATi gegenüber der jeweils letzten Chip-Generation. Wann beide Chipentwickler diese Phase der schlechten Lieferbarkeit überwunden haben werden, ist derzeit leider noch nicht abzusehen. Aufgrund der neuen LowCost- und Mainstream-Grafikchips, welche schließlich auch noch ein paar Ressourcen an sich binden, könnte dieser Zustand sicherlich noch ein paar Wochen andauern.
Bei Digit-Life, Hexus und den x-bit Labs sind Artikel erschienen, welche den Vergleich der neuen LowCost-Prozessoren Intel Celeron-D vs. AMD Semprom zum Thema haben, letztere haben zudem dem Sempron-Overclocking einen extra Artikel gewidmet. Mit dem Celeron-D 340 (2.93 GHz) scheint der Sempron 3100+ (1.8 GHz) einen harten Konkurrenten bekommen zu haben, noch dazu, wo der Intel-Prozessor einen etwas niedrigen Listenpreis hat und zumindestens die Sockel-775-Ausführungen auch über das NX-Feature verfügt. Von der ingesamten Leistung her lassen sich beide LowCost-Prozessoren im übrigen ungefähr auf dem Niveau eines 2.6 GHz Pentium 4 oder eines (imaginären) Athlon 64 2600+ einordnen, was durchaus aller Ehren wert ist. Bezüglich der Spiele-Performance liegt der Sempron 3100+ allerdings weiterhin klar vorn und erreicht dort sogar die Leistungen eines 2.8 GHz Pentium 4.
The Inquirer haben ein paar neue Informationen zum DualCore Pentium-M Prozessor Jonah herausgefunden, welcher bekanntlich nächstes Jahr für den Mobile-Sektor und potentiell auch für den Desktop-Sektor antreten soll. Danach soll Jonah mit FSB667 sowie inklusive der 64-Bit-Technologie EM64T und dem von Intel XD-Bit genannten NX-Feature antreten. Die beiden letztgenannten Features sind insofern relevant, als daß der aktuelle Pentium-M als Jonah-Vorgänger noch nicht über diese Features verfügt (das NX-Feature schlummert bereits im Dothan-Core, ist aber bei den aktuellen Pentium-M Modellen noch nicht aktiv), jene aber für einen Einsatz des Jonah-Cores auf dem Desktop sicherlich benötigt werden. Vakant ist jedoch weiterhin, ob Jonah auch SSE2, SSE3 und HyperThreading unterstützen wird, was dem Core noch zur Featurepalette des aktuellen Pentium 4 fehlt.
Shortcuts: Wie Hard Tecs 4U berichten, wird Microsoft DualCore-Prozessoren lizenztechnisch als einen Prozessor ansehen und demzufolge keine höheren Lizenzgebühren für diese Prozessoren verlangen. Ebenfalls Hard Tecs 4U berichten von einem OCZ DDR2/533-Speicher, welcher mit - für DDR2 - geradezu sensationell niedrigen Timings von 3-2-2 antreten soll. Ein paar interessante Ausführungen zu Problemen von nVidia mit dem im NV40-Chip verbauten Video-Prozessor haben AnandTech anzubieten. Und letztlich gibt es bei OSNN einen ersten Bericht zu den nVidia ForceWare 70 Treibern, welche allerdings noch nicht veröffentlicht (oder geleakt) sind.
News des 19. Oktober 2004 |
Der heutige Tag sah in erster Linie den Doppel-Launch der AMD-Prozessoren Athlon 64 4000+ und FX-55 sowie des nVidia nForce4 Chipsatzes, mit wieder einmal reichlich Berichten zu diesen beiden Themen im Web. Zuerst einmal zu den neuen AMD-Prozessoren 4000+ & FX-55: Mit dem 4000+ steigerte AMD - wie schon vorher erwartet - nicht weiter die Taktfrequenz, sondern bleibt bei den 2.4 GHz der 3700+/3800+ Prozessoren. Einziges Unterscheidungsmerkmal zu diesen ist der mit 1 MB verdoppelte Level2 Cache. Jener 4000+ entspricht damit faktisch dem bisherigen FX-53 Prozessor, nur daß der 4000+ günstiger angeboten wird als bisher der FX-53 ...
... Der Athlon 64 FX-53 wird allerdings mit dem heute ebenfalls vorgestellten FX-55 vom Markt verschwinden, da AMD immer nur einen FX-Prozessor am Markt haben will. Beim FX-55 steigert AMD zudem tatsächlich die Taktfrequenz von 2.4 GHz auf 2.6 GHz. Jener Taktsprung, in Verbindung mit dem 1 MB großen Level2 Cache und dem DualChannel-Speicherinterface, bringt dem neuen Prozessor durchaus noch einmal einen guten Performance-Sprung, welcher vor allem in Benchmarks, wo bisher Gleichstand herrschte oder AMD etwa zurücklag, das Blatt einigemale zugunsten von AMD wendet. Es sind zwar nur 200 MegaHertz mehr, doch genau diese scheinen AMD bisher noch gefehlt zu haben ...
... Somit punktet der Athlon 64 FX-55 gegen die derzeitig schnellsten Intel-Prozessoren in Form der Modelle Pentium 4 mit 3.6 GHz und Pentium 4 Extreme Edition mit 3.4 GHz selbst in typischen Intel-Benchmarks. Gerade der einstmals hohe Vorsprung der Intel-Prozessoren unter Multimedia-Benchmarks ist inzwischen arg zusammengeschmolzen, auch wenn der Pentium 4 /EE natürlich auch weiterhin als der generell bessere Multimedia-Prozessor zu bezeichnen ist. Insgesamt gesehen hat Intel jedoch derzeit keine Chance beim Kampf um die absolute Leistungskrone - bleibt abzuwarten, was der demnächst anstehende 3.46 GHz P4EE mit FSB1066 diesbezüglich entgegenzusetzen hat. Und natürlich wäre auch klar dazuzusagen, daß der FX-55 mit einem US-Listenpreis von 827 Dollar nie ein Produkt für die breite Masse ist oder werden wird.
Abseits dessen ist aber auch auf einen aktuellen Wermutstropfen bei AMD hinzuweisen: Die Model Ratings gerade zwischen den Sockel 754 und 939 Prozessoren passen immer weniger, wie die Skalierungs-Benchmarks bei Hard Tecs 4U sehr gut aufzeigen. AMD hat hier ein Problem gerade mit den Prozessoren mit 1 MB Level2 Cache und SingleChannel-Speicherinterface (Sockel 754), welche regelmäßig schneller sind als gleich oder gar höher geratete Prozessoren mit 512 kB Level2 Cache und DualChannel-Speicherinterface (Sockel 939). Dieser Punkt bringt derzeit den Sockel 939 etwas in "Verruf", weil man auf dem Sockel 754 mit einem gleich oder (im Fall von 3800+/3700+ sowie 3500+/3400+) sogar niedriger gerateten Prozessor mehr Leistung zum gleichen Preis bekommt.
Und damit zum zweiten Launch des Tages, dem des nVidia nForce4 PCI Express Chipsatzes. Im Gegensatz zu VIA mit ihrem K8T890 Chipsatz, welcher ein lupenreiner Paperlaunch war, gab es beim nForce4 ausreichend Referenz-Testsamples sowie teilweise sogar Testsamples von Mainboard-Herstellern mit dem neuen Chipsatz. Jener unterteilt sich in 4 einzelne Chipsätze: Der gewöhnliche nForce4 ist für den Sockel 754, der nForce4 Ultra für den Sockel 939, sowie die später erscheinenden nForce4 SLI für den SLI-Support und nForce4 Pro für den Workstation-Markt. nVidia hat allen diesen Varianten 20 PCI Express Lanes mitgegeben, welche in den beiden Standard-Versionen in 16 Lanes für den Grafikkarten-Steckplatz und drei einzelnen Lanes für vier PCIe x1 Steckplätze unterteilt sind (der nForce4 kann nur 4 PCIe-Geräte verwalten, die letzte Lane bleibt somit ungenutzt) ...
... Bei der SLI-Variante bleiben die drei einzelnen PCIe x1 Steckplätze bestehen, die 16 Lanes für den Grafikkarten-Steckplatz gehen in einen extra SLI-Chip, welcher mit zwei mechanisch als PCIe x16 ausgelegten Steckplätzen verbunden ist. Elektrisch sind diese Steckplätze jedoch nur einmal x16 und einmal x8 verdrahtet (Bild eines nForce4 SLI Mainboards). Falls nur eine Grafikkarte im System operiert, wird diese mit den vollen x16 Lanes angesteuert, falls zwei Grafikkarten benutzt werden, werden beide mit jemals x8 angsteuert - die bisher mit Abstand intelligenteste und performanteste Lösung für SLI. Wie üblich wird es den nForce4 allerdings nur für AMD-Prozessoren geben, auf Intel-Seite wird man mit den noch erscheinenden SLI-Lösungen von VIA vorliebnehmen müssen, da die Intel-eigene SLI-Lösung eher nur etwas für den Workstation-Markt ist ...
... Aber natürlich hat die Sache auch eine Spaßbremse: Neben dem Anschaffungspreis der zwei Grafikkarten werden nForce4 SLI Mainboards mit rund 200 Dollar nicht wirklich billig, wobei der nForce4-Chipsatz mit derzeit geschätzten Mainboard-Preisen von über 100 Dollar für den nForce4 und 100 bis 150 Dollar für den nForce4 Ultra auch generell nicht ganz billig ist. Dafür ist der nForce4 allerdings auch heftig Feature-beladen (siehe dazu die vielen Launch-Artikel) - was auch durchaus wichtig ist, denn von der Performance her kann sich der nForce4 nicht von der Konkurrenz abheben. Wie schon in früheren Tests zu Athlon 64 Chipsätze gilt, daß die Abstände zumeist definitiv vernachlässigbar sind und die Performance der verschiedenen Athlon 64 Chipsätze generell als gleich angesehen werden kann.
Und ganz abseits von Computer & Hardware gibt es wieder einmal etwas zu vermelden, was jedoch hochaktuell und zugleich hochbrisant ist: Der von Opel geplante massive Arbeitsplatz-Abbau in Deutschland ist nicht zwingend wirtschaftlich bedingt, sondern geht eigentlich auf ein Kompensationsgeschäft mit der polnischen Regierung zum Kauf von Kampfflugzeugen zurück, wie der WDR schon im Juli berichtete. Schade, daß diese (durch von der polnischen Regierung veröffentlichte Dokumente nachweisbare) Information in der aktuellen Diskussion bzw. bei den Massenmedien überhaupt nirgendwo auftaucht, obwohl sie doch so entscheidend für das Gesamtbild ist.
neuer Artikel |
Kolumne: Durchbruch nach Drehbuch
Als User findet man es auf den Hersteller-Webseiten, als freiberuflicher Journalist im Hardware-Bereich täglich in seinem Mail-Eingang: Jemand "announced" wieder etwas, es gibt einen "Breakthrough", geliefert werden "Schlüsseltechnologien", der Kunde profitiert ohne Ende, und jeder einzelne Hersteller ist "A world-wide leader" ... zum Artikel
News des 18. Oktober 2004 |
Die derzeitige GeForce 6200 basiert bekanntermaßen auf dem NV43-Chip, auch wenn dieser aller Vermutung nach nur eine Übergangslösung für die GeForce 6200 darstellen wird. Doch der NV43-Chip, welcher hauptsächlich bei GeForce 6600 und 6600GT eingesetzt wird, weist natürlich eigentlich 8 Pixel-Pipelines auf, während bei der GeForce 6200 nur 4 davon freigeschaltet sind. Insofern war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand probieren würde, die 4 bei der GeForce 6200 deaktivierten Pipelines wieder zu aktivieren. Hardwareluxx haben dies mittels des RivaTuners versucht - und hatten sofort Erfolg ...
... In der Tat ließen sich die vier deaktivierten Pixel-Pipelines des GeForce 6200 Testsamples problemlos freischalten, worauf die Karte technisch nahe an eine GeForce 6600 herankommt. Sie kommt allerdings niemals ganz an eine GeForce 6600 heran, denn nVidia hat die GeForce 6200 technisch noch um einige weitere Punkte beschnitten (Z- und Color-Compression, Floatingpoint-Texturfilterung und Floatingpoint-Alphablending). Zusammen mit der ausgesprochenen Overclocking-Freudigkeit der GeForce 6200 läßt sich aber trotzdem jede Menge aus einer solchen freigeschalteten GeForce 6200 herausholen, auch wenn als erstes natürlich der niedrige Speichertakt bzw. die langsamen verbauten Speicherchips limitieren dürften ...
... Hardwareluxx erreichten jedenfalls mit einer freigeschalteten GeForce 6200 auf 550/375 MHz gute 17.258 3DMarks im 3DMark2001, während eine reguläre GeForce 6200 auf regulären 300/275 MHz nur 13.116 3DMarks erreicht. Dies dürfte vergleichsweise etwas überhalb des Niveaus einer regulären GeForce 6600 liegen. Ob sich jedoch die Modifizierung der GeForce 6200 wirklich breitflächig durchsetzen wird, bleibt abzuwarten: Erst einmal wird es diese Karten nur auf PCI Express geben, was derzeit noch die Masse der Interessenten ausschließt, zweitens ist die GeForce 6200 - gerade gegenüber einer GeForce 6600 - noch schlicht zu teuer, um sich wirklich zu lohnen, und drittens droht am Horizont der NV44-Chip, welcher dann auch physikalisch nur noch 4 Pixel-Pipelines haben wird, womit ein Modding der GeForce 6200 nicht mehr möglich wäre.
Hochinteressante Informationen zu den DualCore-Prozessoren von Intel haben The Inquirer aus einer Intel-Roadmap ausgegraben. So wird vor allem die Frage beantwortet, mit welchen Taktfrequenzen der Smithfield-Core antreten wird: Mit 2.8 bis 3.2 GHz wird Intel die DualCore-Boliden im dritten Quartal des Jahres 2005 ins Rennen schicken. Natürlich war es klar, daß die DualCore-Prozessoren kaum die Taktfrequenzen der SingleCore-Prozessoren erreichen würden können, doch wurde im Vorfeld weit schlimmeres gemutmaßt. Mit den vorgenannten Taktfrequenzen steht jedoch kaum zu befürchten, daß die DualCore-Prozessoren wegen zu niedriger Taktfrequenzen von ihren SingleCore-Kollegen regelrecht "versägt" werden ...
... Dennoch werden sich die DualCore-Prozessoren der Konkurrenz der SingleCore-Prozessoren stellen müssen - und sicherlich wird es einige Anwendungen geben, welche einen SingleCore Prescott mit 3.8 GHz vor einem DualCore Smithfield mit 3.2 GHz sehen werden. Es wird spannend, ob es Intel (und natürlich auch AMD) gelingt, einen insgesamten Vorteil für die DualCore-Technologie herauszuarbeiten, wobei es hier in erster Linie auf einen ausreichend leistungsstarken und möglichst breit gefächerten Software-Support ankommen dürfte. Davon abgesehen ergeben die Informationen von The Inquirer noch, daß der Smithfield-Core mit 2 x 1 MB Level2 Cache, FSB800, der 64-Bit Technologie EM64T sowie dem NX-Feature im Sockel 775 antreten wird. Ob aktuelle Sockel-775-Mainboards DualCore-Prozessoren tragen werden können, ist damit jedoch noch nicht gesagt und bleibt vorerst noch ungeklärt.
Es gibt Neuigkeiten zum AOpen i855GMEm-LFS Desktop-Mainboard für den Pentium-M, welches wir Mitte September erstmals erwähnten. Bei AOpen ist nun die Entscheidung gefallen, das in Japan sehr erfolgreiche Mainboard auch nach Deutschland zu bringen. Eigentlich betrifft diese Entscheidung nur die Märkte von Großkunden aus dem Industrie- und Bürorechnerbereich, jedoch wird AOpen das Mainboard natürlich auch an Retail-Händler abgeben (offensichtlich wegen des starken User-Interesses, was sicherlich auch auf mit auf unser Forum bzw. dessen Nutzer zurückgeht - Dank an alle, welche diesbezüglich bei AOpen angerufen oder gemailt haben). Der Geizhals-Preisvergleich listet sogleich auch schon zwei Händler, welche das AOpen-Mainboard in ihr Angebot aufgenommen haben - allerdings ist jenes noch nicht lieferbar ...
... Wie wir im Gespräch mit AOpen erfuhren, wird das Mainboard erst Mitte November nach Deutschland kommen, die derzeitige Oktober-Produktion ist leider schon komplett für den japanischen Markt ausverkauft. AOpen bemüht sich zudem darum, daß einige bekannte Webseiten sowie die c't das Mainboard bis zur Mitte des Novembers testen können, so daß dann auch praktische Erfahrungen auf diesem bisher nahezu unbelecktem Gebiet vorhanden sind. Hinzuzuerwähnen wäre noch, daß beim Pentium-M ab heute eine Preissenkung greift, welche die Prozessoren zwar nicht wirklich billig macht, aber dennoch größtenteils auf ein vernünftiges Niveau bringt ...
... Natürlich wird der Pentium-M auf dem Desktop kaum jemals eine Geschichte, welche mit dem Preisen von echten Desktop-Systemen konkurrieren kann, dafür ist das Mainboard mit 230 bis 250 Euro samt Pentium-M im Rahmen von 200 bis 650 Euro deutlich zu teuer. Die große Stärke des Pentium-M auf dem Desktop liegt in seiner geringen Verlustleistung, mit welcher sich sehr leise Systeme bauen lassen. Beispielsweise für den reinen Office-Einsatz mit entweder niedrig getaktetem Pentium-M oder billigem Celeron-M Prozessoren (der Celeron-M hat mit 1 MB nur die Hälfte des Pentium-M Level2 Caches, zudem fehlen ein paar Stromsparfunktionen, die US-Listenpreise liegen bei 107 Dollar für 1.3 GHz und 134 Dollar bei 1.4 GHz), welche sich sicherlich auch komplett passiv kühlen lassen ...
... Oder aber auch als kombinierter Spiele/Arbeits-Rechner mit hoch getaktetem Pentium-M Prozessor, welcher sich trotzdem noch sehr leise kühlen lassen wird und zudem mit dem AGPx4 Steckplatz des AOpen-Mainboards auch Unterstützung durch HighEnd-Grafikkarten erhalten kann. Ganz Optimistische denken eventuell sogar an stark übertaktete Pentium-M Systeme (das AOpen-Mainboard soll diesbezüglich ein paar Funktionen mitbringen), welche auf 2.5 GHz oder mehr durchaus mit den schnellsten derzeitigen Athlon 64 /FX und Pentium 4 /EE Prozessoren konkurrieren können, da die Pro-MHz-Leistung des Pentium-M keinen Vergleich mit der eines Athlon 64 FX scheuen muß. Nun gut, was davon machbar ist, werden sicherlich die im November zu erwartenden Tests des AOpen-Mainboards samt Pentium-M Prozessor aufzeigen können - hochinteressant ist die Technologie allemal.
Shortcuts: In einem Interview beim TechConnect bestätigt XGI, daß der kommende XGI-Chip XG45 tatsächlich über Shader 3.0 Fähigkeiten verfügt. Gleichfalls sollen im neuen Jahr noch die Chips XG47 für das LowCost-Segment und XG10 für das Mobile-Segment releast werden. TweakPC vermelden dagegen, daß die Radeon X800SE nun auch im Retail-Handel aufgetaucht ist. Bei MadShrimps hat man einen Athlon 64 FX auf satte 3 GHz hochgeprügelt. Und letztlich startet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ab heute einen zweiwöchentlichen erscheinenden Newsletter, mit welchem man "normale PC-Anwender" bezüglich aktueller Sicherheitslücken und anderer Gefahren rund um Computer & Internet informieren will. Die heutige Ausgabe gibt es hier, die Anmeldung für den Newsletter findet man dagegen hier.