News-Archiv 8. - 14. November 2004 (46. Kalenderwoche)
13./14. November 12. November 11. November 10. November 9. November 8. November
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Kolumne: Video-Gemetzel im Kinderzimmer
Das ZDF Frontal hatte sich erst kürzlich zu diesem Thema reichlich blamiert, was wir zwar schon in den News "ausgewertet" hatten, jedoch kein Grund sein soll, dieses immer mal wieder einmal hochkochende Thema nochmals anzugehen ... zum Artikel
News des 13./14. November 2004 |
Die x-bit Labs haben eine Meldung über eine geplante East Fork Desktop-Plattform seitens Intel, ähnlich der Centrino-Plattform im mobilen Segment - wobei zu hoffen ist, das es sich bei "East Fork" nur um einen Codenamen handelt und daß das Produkt noch einen etwas griffigeren Namen bekommt ;-). Wie bei der Centrino-Plattform sollen zur East-Fork-Plattform Prozessor, Chipsatz und eine WLAN-Lösung gehören. Interessant wird das ganze dadurch, daß es sich bei dem Prozessor um einen mit zwei Prozessor-Kernen handeln soll: In Frage kommen also der DualCore Pentium 4 Abkömmling Smithfield - oder auch der DualCore Pentium-M Abkömmling Jonah. Gut möglich also, daß uns die ersten DualCore-Prozessoren von Intel als Teil einer Plattform ähnlich dem Centrino-Konzept begrüßen werden - wobei aus den Centrino-Erfahrungen jedoch ebenfalls resultiert, daß der Prozessor auch hervorragend mit Chipsätzen und WLAN-Equipment anderer Hersteller zurechkommt.
Wie WinFuture berichten, will Microsoft offenbar doch nicht raubkopierte Windows-Versionen unbrauchbar machen, wie wir dies noch am Donnerstag berichtet hatten. Das ganze geht anscheinend auf eine "kleine Fehldeutung" seitens - wie könnte es anders sein - The Inquirer zurück ;-). Die offizielle Aussage von Microsoft zum Thema ist, daß man den User lediglich auf seine illegale Kopie aufmerksam machen und man damit keine Update verhindern wird. Nun gut, letzteres bleibt abzuwarten, aber sicherlich ist auch der Einwand richtig, daß ein Unbrauchbarmachen einer nicht legalen Windowskopie immer ein gewisses Risiko birgt - nämlich, daß es auch einmal eine legale Kopie betreffen und deren Benutzer eventuell öffentlichkeitswirksam eine Klage mit hohem Schadensersatzanspruch anstrengen könnte ...
... Und dies noch ganz zu schweigen von der Katastrophe, wenn Microsoft damit versehentlich ein Produktivsystem einer Großfirma abschießt, was noch dramatischere Verwicklungen und vor allem viel Negativpresse zur Folge hätte. Insofern wird Microsoft diesen Weg wohl niemals gehen können, selbst wenn die Key-Prüfung relativ sicher ist. Jedoch ist das Ausschließen von Updates für offensichtlich nicht legale Windows-Kopien sicherlich eine Möglichkeit, an die in Redmond derzeit gedacht wird - ansonsten hätte man die Key-Prüfung wohl kaum als Beta-Test auf den Windows-Update-Seiten eingebaut. Und wie gesagt kann ein wenig Zwang seitens Microsoft hin zur legalen Windows-Kopie sicherlich nicht schaden - man sollte nur aufpassen, daß nicht die ehrlichen Käufer dabei den Aufwand haben.
Shortcuts: Quake.de bieten einige interessante Dokumente von der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik zum Thema "Ray Tracing For Current And Future Games" an. Irgendwann werden bei ausreichender Grafikkartenleistung die Polygone sicherlich als Grundeinheit der heutigen 3D-Grafik abgelöst werden, auch wenn es bis dahin noch ein äußerst weiter Weg ist. Zum Thema des derzeit mal wieder bockenden Forums: Aktuell läuft eine Repair-Funktion der Datenbank durch, welche aber recht lange braucht. Wir hoffen, daß diese am Morgen des Montags fertig ist und daß dann das Forum wieder eröffnet werden kann.
News des 12. November 2004 |
Bei Golem gibt es nun einige Hintergründe zur am Dienstag genannten Sondersteuer auf Computerspiele zu lesen. Danach wurde diese Steuer vom Bundesverband der Spieleentwickler (GAME) angestoßen, um Fördermittel für die deutsche Spieleentwickler-Landschaft zu erhalten. Dabei soll die Steuer aber nur 2 bis 3 Prozent vom Endpreis betragen - womit man davon ausgehen kann, daß die Publisher und Händler kaum etwas an den üblichen 39,99 und 49,99 Preisen ändern, sondern in den meisten Fällen diese Steuer nicht an den Endkunden weitergeben werden. Zudem ist prinzipiell die Förderung hiesiger Spieleentwickler nicht wirklich verkehrt, immerhin ist Deutschland ein großer Spielemarkt mit (gemessen an außer-europäischen Verhältnissen) doch recht geringer Raubkopierquote, hat aber sicherlich immer noch zu wenige schlagkräftige Spieleentwickler ...
... Andererseits gibt es aber auch Gegen-Argumente: Denn Förderung ist nichts als eine andere Form von Subvention - und genau das sollte doch in einer freien Wirtschaft eher die Ausnahme und nicht die Regel sein. Gute Produkte werden sich immer auch ohne Förderung durchsetzen - siehe die FarCry-Entwickler Crytek. Und daß im Heimatmarkt sehr erfolgreiche deutsche Spiele mit einem eher bescheidenen internationalen Erfolg durch eine Förderung zu einem höheren internationalen Erfolg kommen, bezweifeln wir eher. Zudem sollte eine Förderung doch wenn, dann nicht die sowieso recht erfolgreichen Entwickler von Anno und Siedler fördern, sondern eher neue Studios und neue Projekte. Zudem möchten wir anmerken, daß der Bezug von GAME auf die (seit 40 Jahren laufende) Filmförderung eher ein Negativ-Beispiel ist: Denn von der Filmförderung werden überwiegend langweilige Autoren-Filme finanziert - das deutsche Kino erstarrt nicht umsonst seit Jahrzehnten bzw. die Talente gehen ins Ausland ...
... Und gleichzeitig bezweifeln wir jetzt schon die Unparteilichkeit dieser Förderung: Sobald es um ab-18-Spiele geht, wo also Sensations-"Journalisten" wie die BILD-Zeitung oder das ZDF Frontal nicht weit sind, werden einige Politiker Kraft ihrer Ämter wohl öffentlichkeitswirksam eingreifen und dies verhindern wollen. Beispielhaft sei hier wiederum Crytek genannt, welche seinerzeit wegen des Inhalts von Far Cry keine Fördermittel vom Freistaat Bayern erhielten - obwohl diese wertende Vergabepraxis bei legalen Angeboten (selbst wenn FarCry indiziert worden wäre, wäre es noch nicht illegal) offensichtlich rechtswidrig ist. Wir glauben jedenfalls nicht, daß diese Spiele-Förderung irgendeinen Nutzeffekt haben wird, außer das (wie beim Film) die falschen gefördert und Heerscharen damit beschäftigt werden, die Fördergelder auf den Cent genau einzutreiben und zu verteilen.
Und damit zu einem anderem Spiele-bezogenem Thema: Der Zwangsaktivierung von Half-Life 2. Einige Webseiten haben die Meldungen diesbezüglich schon Ende letzten Monats losgelassen, wir wollten in diesem Fall aber erst eine Bestätigung des Publishers Vivendi Universal abwarten, ob diese Aktivierungs-Geschichte denn auch in dieser Form für Deutschland zutrifft. Nun, nach längerer Wartephase ist diese offizielle Bestätigung bei uns eingetroffen: Auch mit der in Deutschland vertriebenen Version von Half-Life 2 ergibt sich der Zwang, das Spiel online aktivieren zu müssen, und zwar in Form der Anlage eines Accounts beim Valve-Onlinedienst Steam ...
... Daraus ergibt sich jedoch ein größerer Haken: Das Spiel kann somit nur auf einem mit dem Internet verbundenen PC aktiviert und genutzt werden. Eine alternative telefonische Aktivierung ist seitens Valve oder auch Vivendi Universal jedenfalls nicht vorgesehen. Zudem mag es allgemein als problematisch anzusehen sein, wenn ein (im Verhältnis zu Microsoft) kleiner Software-Entwickler wie Valve auf eine Zwangs-Aktivierung setzt: Denn was ist, wenn die Firma in drei Jahren zugemacht wird - und der Nutzer, der schließlich das Produkt schon vollständig bezahlt, auf einem neuen PC das Spiel nicht mehr nutzen kann?! Im übrigen ist in diesem Punkt auch die Politik herausgefordert, Regelungen zu finden, die einen solchen Fall verhindern (beispielsweise eine extern verwaltete Zwangsrücklage für solche Firmen) - aber wahrscheinlich muß es erst zu einem solchen Fall kommen, ehe sich irgendjemand für diese Systemlücke interessiert ...
... Abseits dessen muß zudem die Frage gestellt werden, wieso für die Aktivierung des Spiels ein Account bei Steam notwendig ist - technisch ist dies auf keinen Fall notwendig. Faktisch handelt es sich hier um ein zumindestens halbseidenes Zwangs-Koppelgeschäft, welches nicht gerade für die Vertrauenswürdigkeit von Valve spricht. Und gerade dieser Punkt wird letztlich die Raubkopier-Tätigkeit rund um Half-Life nur noch verstärken - also genau das, was Valve eigentlich verhindern will. Denn ehrlicherweise muß man sagen: Die User werden das Spiel spielen - ob sie sich die unmöglichen Bedingungen von Valve gefallen lassen oder nicht. Wir werden jedenfalls in diesem speziellen Fall nicht dazu aufrufen, auf dem Pfad der Tugend zu bleiben - nicht, wenn Valve diesen schon vor langem so offensichtlich verlassen hat.
News des 11. November 2004 |
Die ComputerBase hat mit den Grafikkarten-Herstellern über die Verfügbarkeit der GeForce 6600GT auf AGP gesprochen und bekam dabei Antworten von "nächster Woche" bis "zweite Dezember-Woche". Ergo sollten die Karten irgendwann in diesem Zeitraum auf den Markt kommen, nachdem offenbar am nächsten Dienstag (16.) eine offizielle Vorstellung der AGP-Version des NV43-Chips ansteht. Von ATi´s Gegenpart, der Radeon X700 Serie auf AGP, gibt es dagegen bis dato leider keine weiteren Meldungen, so daß die ursprüngliche Aussage, dies würde wohl noch bis Januar dauern, anscheinend zutreffend ist.
Laut einem bei Businesswire einzusehenden Bericht der Analysten von In-Stat/MDR hat Intel die Einführung seines 65nm Fertigungsverfahrens vom zweiten Halbjahr 2005 auf das Jahr 2006 verschoben. Bisher wusste man schon von einer Verschiebung des (in 65nm gefertigten) mobilen DualCore-Prozessors Jonah vom zweiten Halbjahr 2005 ins Jahr 2006, allerdings soll auch der DualCore Pentium 4 Prozessor Smithfield in 65nm gefertigt werden und eigentlich noch im zweiten Halbjahr 2005 anstehen - und dies gemäß der Gerüchteküche dabei sogar eher früher als später. Inwiefern hier beide Aussagen zusammenpassen, bleibt abzuwarten - jedoch benötigt Intel für den DualCore Pentium 4 den 65nm Prozeß absolut zwingend, ansonsten steigt die Verlustleistung ins unermeßliche.
Der Planet 3DNow! berichtet von einem neuerlichen Vorstoß seitens Microsoft gegenüber raubkopierten Windows-Versionen: Danach macht der Hersteller ein raubkopiertes Betriebssystem unbrauchbar, sollte man mit diesem versuchen, über Windows Update diverse Patches zu ziehen. Dies ist zwar eine harte Maßnahme, findet aber ausnahmsweise ;-) unseren Beifall, denn mittels dieser werden die Hürden mal für die Raubkopierer und nicht (wie sonst leider üblich) für die ehrlichen Nutzer höher gesetzt. Einzig allein das diese Prüfung wieder einmal auf dem per Definition unsicheren ActiveX aufsetzt, wäre anzumängeln - andererseits funktioniert auf wirklich sicheren Systemen sowieso kein Windows Update ;-).
News des 10. November 2004 |
Die italienische Seite Hardware Upgrade (maschinelle englische Übersetzung) hat einige Spezifikationen zum ATi R480 Grafikchip anzubieten. Und zwar geht es im genauen um die Taktfrequenzen der R480-Varianten: Die XT-PE soll mit 540/590 MHz takten, die XT mit 520/540 MHz und die Pro mit ebenfalls 520/540 MHz, aber dafür nur mit 12 aktiven Pixel-Pipelines antreten. Diese genannten Taktraten scheinen gemäß den bisherigen Informationen zum R480-Chip zu passen, auch wenn dort von nur zwei und nicht drei Abwandlungen des R480-Chips berichtet wird. Allerdings kann auch davon ausgehen, daß die Taktraten der R480-Varianten zum jetzigen Zeitpunkt noch keinesfalls endgültigig festgelegt sind.
Laut The Inquirer wird nVidia´s NV41-Chip bereits stillschweigend ausgeliefert - was aber angesichts der Vorstellung und Auslieferung des NV41M aka GeForce Go 6800 auch kein großes Wunder ist. Der NV41-Chip ist eine Lösung mit 12 Pixel-Pipelines und soll einen günstigeren Unterbau für die GeForce 6800 darstellen, welche bisher auf Basis NV40/NV45 und unter Deaktivierung von 4 Pixel-Pipelines gefertigt wurde. Dazu wird nichts anderes als der Chip gewechselt - Taktfrequenzen, Produktname und letztlich auch die Leistung bleiben identisch. Allerdings hat der NV41 im Gegensatz zum NV40 bereits ein natives PCI Express Interface, für AGP-Karten auf NV41-Basis würde nVidia also wieder seine PCI Express Bridge (HSI) benötigen ...
... Aber laut The Inquirer liefert nVidia derzeit sowieso nur PCIe-Grafikkarten mit NV41 aus - so daß es einem bei einer GeForce 6800 oder GeForce 6800LE auf PCI Express durchaus passieren kann, bereits einen NV41-Chip in den Händen zu halten. Relevant ist dies in erster Linie in Bezug auf die Pipeline-Freischaltung mittels des RivaTuners: Bei einer GeForce 6800 /LE mit NV40/NV45-Chip kann man bis zu maximal 16 Pipelines freischalten (wobei sich hierauf natürlich nur eine gewisse Erfolgsquote ergibt), bei einer GeForce 6800 /LE mit NV41-Chip nur eben bis zu maximal 12 Pipelines. Bei einer GeForce 6800 auf NV41-Basis würde dies konkret bedeuten, daß nichts mehr freischaltbar ist, weil es keine deaktivierten Chip-Teile mehr gibt ...
... Für diejenigen, welche mit dieser Modifizierungs-Möglichkeit liebäugeln, ist der NV41-Chip also kein guter Tausch (für nVidia hingegen schon, weil sich so GeForce 6800 und GeForce 6800LE günstiger herstellen lassen). Wer sich derzeit eine GeForce 6800 /LE auf PCIe zulegt, hat laut The Inquirer jedenfalls eine gute Chance, bereits den NV41-Chip zu erwischen - und diese Chance dürfte in Zukunft noch steigen. Auf dem AGP-Markt gibt es derzeit allerdings nur GeForce 6800 /LE Karten mit NV40-Chip. Wann und in welchem Umfang sich dies ändert, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Mittels eines Artikels bei GamePC gibt es weitere Punkte, welche dem Der Stand der Dinge in Sachen Pentium-M hinzuzufügen sind. Und zwar testete man dort das AOpen i855GMEm-LFS Mainboard. Interessanterweise legt AOpen ein Tool zur Platine bei, mit welchem man die dynamische Heruntertaktung (Intel Speed Step) und die Lüfterregelung beeinflußen kann - aber auch ein wenig Overclocking direkt aus Windows heraus tätigen kann. Dabei scheinen Multiplikator und FrontSideBus frei wählbar zu sein, zudem gibt es eine automatische Funktion, welche die maximal mögliche Übertaktung zu ermitteln versucht. Im übrigen wird dem Mainboard seitens AOpen gleich ein CPU-Lüfter beigelegt, welcher mit maximal 1800 U/min dreht, ohne Last aber auf nur noch 500 U/min zurückgeht ...
... Die interessanteste Information dürfte aber sicherlich sein, daß GamePC (ist nicht nur eine Hardware-Webseite, sondern gleichzeitig auch ein Online-Händler) das AOpen-Mainboard noch diese Woche in den USA ausliefern will, das DFI-Mainboard soll dann nächste Woche folgen. Beim diesbzüglichen Blick zurück auf Deutschland stellen wir zudem fest, daß laut dem Geizhals-Preisvergleich nun zwei hiesige Händler behaupten, das AOpen-Mainboard ab Lager liefern zu können. Ein Anruf ergab sowohl bei Mix als auch Alternate, daß diese Information absolut zutreffend ist - beide Händler haben das AOpen-Mainboard derzeit in "ausreichender Stückzahl" auf Lager.
Shortcuts: Laut Golem bringt der neue nVidia-Treiber 66.93 unter anderem auch den Support für SLI und denjenigen von Grafikkarten mit 512 MB Speicher mit. Derzeit gibt es noch keinerlei solche 512-MB-Karten, aber dies kann durchaus als Hinweis verstanden werden, daß sich dieser Punkt demnächst ändern wird. Im Forum von Legit Reviews will ein User seine DDR2-Speicher von Corsair auf stolze 401 MHz übertaktet haben, was DDR2/802 entsprechen würde. Der Planet 3DNow! berichtet dagegen von diversen CPU-optimierten Versionen von Firefox 1.0 Und letztlich gibt es seitens Digit-Life mal wieder ein aktualisiertes 3Digest.
News des 9. November 2004 |
Ein Punkt wurde unsererseits beim gestrigen Launch der GeForce Go 6800 noch nicht erwähnt: Die Verlustleistung dieses neuen Grafikchips - was gerade bei mobilen Grafikchips doch recht relevant ist, denn mit seinen 12 Pixel-Pipelines bringt der NV41M immerhin 190 Millionen Transistoren auf die Waage, deutlich mehr als bisherige mobile Grafikchips. Zwar liegen derzeit noch keinerlei Messungen oder offizielle Angaben vor, doch zumindestens gibt es eine Messungen zur GeForce 6800 mit ebenfalls aktiven 12 Pixel-Pipelines, welche runde 40 Watt Verlustleistung für diese Desktop-Karte ergab - wobei die GeForce Go 6800 zumindestens derzeit niedriger getaktete ist (275/300 MHz zu 325/350 MHz), dafür aber auch teilweise mit mehr Speicher ausgeliefert wird (256 zu 128 MB) und letztlich noch der (allerdings kaum einschätzbare) "M-Faktor" des NV41M-Chips hinzukommt ...
... Zudem wissen wir, daß eines der ersten Notebooks mit GeForce Go 6800, das Cyber-System P17, sein Grafikkarten-Modul mit GeForce Go 6800 auf 275/300 MHz samt 256 MB Speicher mit 35 Watt Verlustleistung angibt. Insofern ist der GeForce Go 6800 Chip sicherlich halbwegs genügsam für seine gigantische Transistorenmenge, bei den höher getakteten Versionen mit 300 MHz oder gar 450 MHz Chiptakt mit prognostizierten 50 Watt Verlustleistung wird man allerdings schon viel eher an Grenzen stossen. Aber sicherlich ist der GeForce Go 6800 kein typischer Notebook-Chip, sondern wird zumeist in der sogenannten "Desktop Replacement" (DTR) Klasse sein zu Hause finden - und kaum bei kleineren Notebooks zur Verfügung stehen können.
Gleichfalls gibt es zur SidePort-Technologie von ATi´s Radeon Xpress 200G Chipsatz noch etwas erwähnen: Denn der Artikel des Tech Reports zum Thema sagt hierzu aus, daß sich die Speicherbandbreite von SidePort durch die Verwendung von zwei Speicherbausteinen auf 64 Bit verdoppeln läßt. In dieser Konfiguration würde der Radeon Xpress 200G Chipsatz dann wirklich zur ernsthaften Konkurrenz für eine Radeon X300SE aus dem Desktop-Segment, denn zu dem 64 Bit SidePort-Interface würde beim Mainboard-Chipsatz schließlich noch die Bandbreite des PC-Hauptspeichers kommen. Da von ATi offenbar nur 16-MB-Chips als SidePort-Speicher vorgesehen sind, sollten sich Radeon Xpress 200G Mainboards mit 64 Bit SidePort-Interface an den integrierten 32 MB SidePort-Speicher indentifizieren lassen.
Was man mit GEZ-Gebühren und einer unsäglich schwachen journalistischen Leistung wieder einmal für Schwachsinn bezüglich angeblicher Gewaltspiele verbrechen kann, zeigt das ZDF Frontal mit einem TV-Beitrag namens "Video-Gemetzel im Kinderzimmer", welcher inzwischen sogar im Original online anschaubar ist. Es ist kein Wunder, wenn Politiker und (zum Teil selbsternannte) Jugendschützer ein noch härteres Durchgreifen gegenüber der Spieleindustrie und deren Produkten fordern, wenn sie solch parteiliche Stellungnahmen bekommen - welche dann letztlich noch vom Gebührenzahler finanziert werden, was den Gebührenemfängern wie dem ZDF eigentlich eine gewisse Neutralität sowie die Wahrung gewisser journalistischer Mindest-Standards auferlegen sollte.
Shortcuts: Die Bilder zur nächsten AGP-Ausführung der GeForce 6600GT in Form der Leadtek-Karte hat die ComputerBase anzubieten. Aufgrund der Vielzahl der in den letzten Tagen hierzu aufgetauchten Bilder sollte der Markteintritt der GeForce 6600GT auf AGP nun unmittelbar bevorstehen. Die PC Games berichtet von einer drohenden Sondersteuer auf Computerspiele. Leider wird nicht dazugesagt, warum diese verhängt und wie hoch diese ausfallen soll - doch zumindestens bietet man erst einmal eine Petition dagegen an ;-). Und letztlich berichtet wiederum die ComputerBase von der Vorstellung der Creative Audigy 4 Pro in Japan.
News des 8. November 2004 |
Mit dem heutigen Montag hat ATi seine neue Chipsatz-Generation für PCI Express vorgestellt - und gleichzeitig auch seinen ersten Mainboard-Chipsatz für den Athlon 64. Der vorher als RS480 bekannte Chipsatz nennt sich nun offiziell Radeon Xpress 200P, die Version mit integrierter Grafikeinheit mit Codenamen RX480 nennt sich nun Radeon Xpress 200G - wobei ATi mit der P/G-Benennung ganz nebenbei den Intel-Vorgaben aus dem P4-Lager folgt, was aber für die schnelle Unterscheidung der Chipsätze nur hilfreich sein kann. Fehlend ist weiterhin der RS400-Chipsatz für den Intel-Markt, welcher allerdings demnächst nachgeliefert werden dürfte ...
... ATi bietet bei seinen neuen Chipsätzen 20 PCI Express Lanes an, welches derzeitig wohl Standard ist. Doch möglichst viele PCI Express Lanes zu haben, um eventuell SLI realisieren zu können, ist bei den neuen ATi-Chipsätzen sowieso nicht relevant, da ATi SLI derzeit sowieso nicht unterstützen wird. Bezüglich der reinen Chipsatz-Performance liegt ATi zwar derzeit ab und zu noch um ein paar Prozentpunkte hinter VIA und nVidia zurück, doch dies ist eventuell auch auf den Beta-Status der heute getesteten Boards und Treiber zurückzuführen. Man kann dies natürlich derzeit nicht sicher prophezeien, doch potentiell dürften Serien-Mainboards mit den neuen ATi-Chipsätzen letztlich genauso schnell wie Platinen mit K8T800 Pro und nForce3 250Gb werden ...
... Davon abgesehen interessiert natürlich auch die Grafik-Performance des Radeon Xpress 200G Chipsatzes mit integrierter Grafikeinheit. Dort integriert wurde eine Abwandlung des Radeon X300 DirectX9-Chip, welcher allerdings - typisch für integrierte Grafikchips - noch um einige Transistoren erleichtert wurde. So umfaßt das Design des Radeon X300 original zwei Vertex Shader und vier Pixel-Pipelines. Beim Radeon Xpress 200G sind davon nur noch zwei Pixel-Pipelines übrig geblieben, der Vertex Shader entfällt komplett und wird über die CPU simuliert (was aber bei integrierten Grafikchips absolut üblich ist) ...
... Doch natürlich ist die Frage nach der daraus resultierenden Performance nicht nur eine der Klasse des integrierten Grafikchips, sondern in erster Linie auch eine der zur Verfügung stehenden Speicherbandbreite - und diese ist nun einmal bei integrierten Grafikeinheiten ohne eigenem Speicher gewöhnlich begrenzt. Interessanterweise stellt ATi beim Radeon Xpress 200G der integrierten Grafikeinheit mittels der SidePort-Technologie jedoch eine Möglichkeit zur Verfügung, zusätzlich zum Hauptspeicher einen ganz eigenen Speicher zu verwalten. Auf den derzeitigen ATi-Referenzmainboards sind 16 MB dieses auf 350 MHz getakteten Grafikkartenspeicher verbaut ...
... Allerdings erscheint das Speicher-Interface von SidePort mit 32 Bit ungewöhnlich klein - dies sind nur 2,6 GB/sec zusätzlicher Speicherbandbreite, ausgehend von dem Speichertakt des Referenzmainboards von 350 MHz. Eventuell hätte man hier mit einem 64-Bit-Interface deutlich mehr erreichen können. Trotzdem bedeutet dies natürlich einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen integrierten Lösungen. Wobei die Mainboard-Hersteller mittels Speichermenge und Speichertakt erheblich an der Performance-Schraube sowohl nach oben als auch nach unten drehen können, letztlich sind auch Lösungen ganz ohne den zusätzlichen Grafikkartenspeicher möglich ...
... Bezüglich der damit herauskommenden Leistung ergibt sich ein etwas zwiespältiges Bild: Intel´s GMA900-Grafikeinheit auf dem i915G-Chipsatz wird zumeist überdeutlich geschlagen - und dies obwohl der i915G mittels DDR2/533 eine durchaus vergleichbare Speicherbandbreite hat und der GMA900 sogar über vier Pixel-Pipelines verfügt (natürlich sind diese System-übergreifenden Vergleiche durch die unterschiedlichen CPUs etwas komprimitiert, doch bei der Höhe der gemessenen Unterschiede dürfte dies nicht den Ausschlag geben). Doch gegenüber einer Radeon X300SE mit nur 64bittigem Speicherinterface verliert die Radeon Xpress 200G ebenso klar ...
... Und da wir Grafikkarten mit 64-Bit-Interface als nicht für Spieler tauglich ansehen, gilt diese Wertung ebenso auch für den Radeon Xpress 200G Chipsatz bezüglich dessen integrierter Grafikeinheit. Hier kommt wieder die Crux integrierter Grafikeinheiten ins Spiel: Für Spieler sind diese zumeist nicht zu gebrauchen - und als Nebenbei-Zugabe lohnen sie für Spieler ebenso nicht, da die Chipsatz-Varianten ohne der integrierten Grafik gewöhnlich günstiger angeboten werden. Doch wir wollen der integrierten Grafik des Radeon Xpress 200G Chipsatzes nicht ganz Unrecht tun: Sie ist zum einen das derzeit klar schnellste an integrierter Grafik, was zu gibt - und zum anderen ist sie im Gegensatz zu vielen anderen integrierten Grafiklösung auch hochkompatibel zu aktuellen Spielen.
Als Gegenpol dazu stellte nVidia heute seine erste mobile Abwandlung der GeForce6-Serie offiziell vor, die GeForce Go 6800. Jene basiert auf dem NV41M-Chip, der mobilen Version des NV41-Chips, welcher im Gegensatz zum NV40-Chip zum einen nur 12 Pixel-Pipelines aufweist und zum anderen über eine native PCI Express Schnittstelle verfügt. In den letzten Monaten hing nVidia bekanntlich auf dem mobilen Segment mit der Mainstream-Lösung GeForceFX Go 5700 mit nur 4 Pixel-Pipelines einigermaßen zurück, während ATi in steter Folge immer schnellere Chipsätze auf den Markt brachte. Der derzeit aktuelle ATi-Chip für das mobile Segment nennt sich Mobility Radeon 9800, kommt aber mit seinen "nur" 8 Pixel-Pipelines noch aus der "alten" Generation ...
... Ein neuer mobiler Chip seitens ATi, welcher bereits auf der Radeon X Serie basiert, ist bereits mit dem M28 (ebenfalls 12 Pixel-Pipelines) in Vorbereitung - und wurde bei den ersten GeForce Go 6800 Reviews seitens ExtremeTech und AnandTech erstaunlicherweise mitgetestet. Ganz offensichtlich wollte ATi den Launch der GeForce Go 6800 nicht einfach so stehen lassen, weil der neue nVidia-Chip den "alten" ATi-Chips wohl keine Chance gelassen hätte - und versorgte vorgenannte Seiten mit Vorab-Exemplaren seines angeblich in zwei Wochen anstehenden M28-Chips ;-) Und jener gewinnt dann auch prompt die meisten der Benchmarks gegen nVidia´s GeForce Go 6800, allerdings sind die Unterschiede zumeist recht gering im einstelligen Prozentbereich angesiedelt ...
... Und da die Notebook-Hersteller ihre verbauten Grafikchips je nach Notebook-Modell dann auch noch sehr verschieden takten und damit letztlich sehr maßgeblich in diesen Performance-Wettkampf eingreifen, ist generell eher ein Gleichstand auf dem mobilen Sektor zu konstatieren (eine schnell getaktete GeForce Go 6800 Lösung kann durchaus gleich schnell oder schneller als eine langsam getaktete M28-Lösung sein). Im übrigen stellte dieser Launch ausnahms- und lobenswerterweise mal keinen Paperlaunch dar, sondern es gibt schon erste kaufbare Notebooks mit GeForce 6800 Go wie beispielsweise das MV Ixius 3.6 im Test von Hexus. Dort wurde die GeForce Go 6800 auch zugleich einmal gegenüber Desktop-Grafikkarten verglichen, mit allerdings dem Ergebnis, daß das getestete Notebook trotz HighEnd-Grafikchip nur eine Grafikleistung wie Mainstream-Grafikkarten vom Schlag GeForce 6600GT oder Radeon X700XT hinlegte.
Shortcuts: Im Forum von Hard Tecs 4U gibt es einen schönen Artikel zum Thema "BIOS-Baustein auswechseln". Die ComputerBase hat dagegen erste Bilder der AOpen GeForce 6600GT auf AGP. Und letztlich gibt es noch einen groben Fehler in den News vom Freitag zu korrigieren: Der von OCZ vorgestellte neue Speicher ist kein DDR2/533, sondern "nur" DDR533. Insofern relativiert sich die Aussage zu den guten Latenzen dieses Speichers (2.5-3-3-8) wieder etwas, bei DDR2/533 bleibt demnach ein anderer Speicher von OCZ mit den Latenzen von 3-2-2-8 führend.