News-Archiv 2. - 8. Februar 2004 (6. Kalenderwoche)
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| News des 8. Februar 2004 |
Noch nicht im europäischen Handel, aber schon auf der Hersteller-Webseite gelistet ist eine Gigabyte GV-N595U-GT genannte Grafikkarte mit GeForceFX 5950 Ultra Grafikchip, welche mit ab Werk höheren Taktraten kommt: 520/475 MHz anstatt der bei diesem Chip sonst üblichen 475/475 MHz. Diese Karte ist im übrigen nicht zu verwechseln mit der anderen GeForceFX 5950 Ultra von Gigabyte, Modell-Bezeichnung GV-N595U256V, welche mit den default-Taktraten antritt. Die erstgenannte Gigabyte-Grafikkarte gehört damit zu einem im Prinzip schon exklusiven Kreis von Grafikkarten, welche mit ab Werk höheren Taktraten als vom Chip-Hersteller vorgegeben in den Markt kommen und zu welchen wir hier und hier schon einmal berichtet hatten.
Gleich drei Artikel beschäftigen sich mit der Frage, ob und wieviel Leistung die Athlon 64 Prozessoren durch Windows XP 64-Bit (in Form der kürzlich veröffentlichten offenen Beta) gewinnt, welches als erstes Mainstream-Betriebssystem den 64-Bit-Modus dieser Prozessoren unterstützt. Bei Thors Hardware ermittelte man erst einmal einen deutlichen Performance-Rückgang, was allerdings sicherlich dem noch fehlenden 64-Bit-Treiber für das benutzte Mainboard geschuldet ist. Bessere Ergebnisse erzielte dagegen der Test von easy-mod, wo ein gemittelter Leistungsgewinn von 5,5 Prozent erreicht wurde ...
... Bei AnandTech hingegen gab es in den Theorie-Tests sowie beim Media Encoding positive Resultate, während hingegen die Spiele-Benchmarks um runde 30 Prozent einbrachen. Momentan scheint die Performance von Windows XP 64-Bit noch sehr von der dafür verwendeten Hardware bzw. der Ausgereiftheit der jeweiligen 64-Bit-Treiber abzuhängen. Sollten diese Anfangsprobleme aber irgendwann einmal überwunden sein, sollten sich Leistungszuwächse von 5 bis 10 Prozent einstellen können und die Athlon 64 Prozessoren somit deutlich besser gegenüber den Pentium 4 Prozessoren aussehen lassen.
Dem verbesserten HyperThreading des Intel Prescott Prozessors haben sich dagegen Accelenation mit ausführlichen Performance-Messungen angenommen. Bisher hat man dem Prescott in dieser Disziplin ein gewisses Stück mehr Leistung zugesprochen und der Tenor dieses Artikels lautet auch darauf. Doch wenn man sich die Werte selber ansieht und die unrelevanten LowLevel-Benchmarks weglässt, so kommen HyperThreading auf Northwood wie auf Prescott auf dieselben runden 7 bis 8 Prozent Leistungsgewinn, in diesem Fall sogar mit leichter Tendenz zugunsten des Prescott-Prozessors. Dies erstaunt zwar, muß jedoch erst einmal so entgegengenommen werden und sollte bei nächstbester Gelegenheit (nächste Prescott-Artikel) nochmals gegengeprüft werden.
| News des 7. Februar 2004 |
Ein recht aufschlußreiches Review zum S3 DeltaChrome S8 Grafikchip gibt es bei Hexus zu lesen. Interessant ist dieses vor allem deshalb, weil dem DeltaChrome S8 ein preislich gleicher Chip gegenübergestellt wurde - die Radeon 9800SE, welche derzeit schon ab 150 Euro zu haben ist. In den Performance-Messungen gegen diesen ATi-Chip schlägt sich der S3-Chip durchaus nicht schlecht, liegt aber (fast) überall nur auf dem zweitem Platz - und kann nun eben nicht mehr von Vorteil des besseren Preises vorbringen. Trotz daß der neue S3-Chip durchaus unsere Sympathien hat, muß man somit ehrlicherweise sagen, daß es in dem Preissegment des DeltaChrome S8 schnellere und solidere (im Treiber des S3-Chips funktionieren noch einige AA/AF Settings nicht) Lösungen gibt ...
... Im übrigen irritiert uns durchaus ein wenig die derzeitige Passivität seitens XGI und S3, wenn es zum einen um das Promoten ihrer neuen Erzeugnisse und zum anderen um das Aufholen der bisherigen Treiber-Versäumnisse sowie um Treiber-Verbesserungen in Form von mehr Leistung geht. Gerade die Treiber-Versäumnisse, wie das von den jeweiligen Grafikchips lieferbare AA und AF Settings nicht im Treiber enthalten sind oder nicht funktionieren, sollten eigentlich ganz selbstverständlich schnellstmöglich gefixt werden. Und auch bezüglich von sicherlich machbaren Leistungsverbesserungen durch bessere Treiber hätten wir eigentlich erwartet, daß XGI und S3 wesentlich aktiver sind und so oft wie möglich neue, verbesserte Treiber nachschieben. Bei dem momentanen Treiber-Entwicklungstempo bei XGI und S3 muß leider bezweifelt werden, daß die Anfangsprobleme wirklich auch noch "am Anfang" gelöst werden können.
Nun ja, zumindestens speziell XGI ist dafür richtig groß im Versprechen von zukünftigen Chips und zukünftigen Gewinnen - während die "Stärke" von S3 im übrigen eher darin liegt, die eigenen Grafikchips gleich mehrmals anzukündigen, ohne aber bei all diesen Ankündigungen irgendwann einmal wirklich vollständige Daten vorzulegen ;-)). Seitens der Firma, die in drei Jahren Marktführer auf dem Grafikchip-Markt sein will (vollmundige Versprechung des XGI Business-Plans) gibt es eine XGI Grafikchip-Roadmap bei der Virtual Zone zu inspizieren. Nicht in dieser genannt wird dabei der XG40-Chip, da dieser in Form der Volari V8 Duo schon im Markt befindlich ist, die Single-Lösungen Volari V8 und Volari V8 Ultra werden hier noch nachfolgen ...
... An deren Vertrieb wird sich im übrigen wie schon vermutet auch Abit beteiligen, dies bestätigt nun auch ein Bild einer Volari-Karte von Abit in unserem Forum. Eigentlich demnächst sollte dann schon der XG41-Chip kommen, welcher schlicht eine Halbierung des XG40 darstellt (4 anstatt 8 Pipelines), und wie schon früher bekanntgegeben in Form der Grafikkarten Volari V5, Volari V5 Ultra und Volari V5 Duo das XGI-Angebot nach unten hin abrunden soll. Eher nur für den OEM-Markt interessant sein dürfte dann der ebenfalls noch am Jahresanfang zu erwartende XG42-Chip, welcher eine weitere Halbierung des originalen XG40-Designs darstellt (nur noch 2 Pipelines) ...
... Weiter geht es dann im Sommer/Herbst mit dem XG45-Chip, welcher gemäß diesen Informationen keine sanfte Weiterentwicklung, sondern eine regelrecht neue Architektur sein soll. Zumindestens läßt sich schon sagen, daß der XG45-Chip ein Shader 3.0 Chip ist, da XGI in der vorgenannten Roadmap den XG45 als "DirectX 9.1" kennzeichnet. Wie diesem Artikel zu entnehmen ist, hat ein mögliches DirectX 9.1 zwar überhaupt nichts mit den Shadern 3.0 zu tun, da diese schon in der allerersten Version von DirectX 9.0 vollständig definitiert wurden. Jene Kennzeichnung "DirectX 9.1" wird jedoch derzeit von einigen Herstellern (XGI ist da ein "Vorreiter") bewußt fälschlicherweise, aber aus Marketing-Überlegungen heraus als Synonym für Shader 3.0 Fähigkeiten verwendet ...
... Etwas später als jener XG45 soll jedenfalls noch ein XG46 kommen, wobei wir uns hier einen Speed-Refresh des XG45 vorstellen können - möglich schon in 90nm, XGI soll ja diesbezüglich schon recht weit sein (während ATi und nVidia sich erst einmal 110nm erschließen werden). Für das Jahr 2005 steht dann ein XG5x in der Roadmap, welchem XGI schon DirectX10-Fähigkeiten zuordnet. Ob DirectX10 ("DirectX Next") dann überhaupt schon fertig ist, läßt sich allerdings derzeit noch nicht sagen. DirectX10 sollte eigentlich einmal mit dem Windows XP Nachfolger Longhorn kommen, doch durch dessen enorme Verspätung ergibt sich durchaus die Möglichkeit, daß Microsoft die Grafikchip-Hersteller erhört und DirectX10 unabhängig von Longhorn irgendwann 2005 veröffentlicht.
| News des 6. Februar 2004 |
Wichtige Korrektur zu den gestrigen News: Die GeForceFX 5700 Ultra wird generell mit DDR2-Speicher ausgeliefert, die gestern angesprochene Albatron-Karte ist also nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Sorry, daß war unser Fehler, dies haben wir glatt verträumt. nVidia hatte beim seinerzeitigen NV30-Launch noch die Benutzung von DDR2-Speicher besonders herausgestellt, gleiches tat ATi auch beim Release der 256-MB-Version der Radeon 9800 Pro. Nur daß die GeForceFX 5700 Ultra ganz selbstverständlich DDR2-Speicher trägt, wurde von nVidia nirgendwo besonders herausgestrichen - sowie unsererseits übersehen ;-) ...
... Nichts desto trotz läßt sich der gestern hierzu geäußerte Gedankengang im Prinzip vollständig halten: Wenn nVidia DDR2-Speicher auf immerhin 425 MHz bei einer in Stückzahlen verkauften Karte einsetzt, scheinen die Anfangsprobleme dieser Speicherart wohl überwunden. Genauso müssen die Speicherhersteller für DDR2 inzwischen auch vergleichbare Preise realisieren können, ansonsten hätte man sicherlich zu DDR1 gegriffen. Dies macht Hoffnung darauf, daß der DDR2-Zug bei Grafikkarten nun endlich losrollt, mit welchem man bis zu 750 MHz Speichertakt bei DDR2 und danach über 1 GHz Speichertakt beim nächstes Jahr anstehenden DDR2-Nachfolger DDR3 erreichen will.
Interessante Überlegungen zum Thema der Wärmeentwicklung beim Intel Prescott Prozessor bieten Overclockers an. Nach deren Ausführungen würde ein Prescott mit 4.2 GHz, welcher für den Anfang des Jahres 2005 in den Roadmaps steht, mit hochgerechneten 131 Watt maximaler Leistungsaufnahme antreten, wenn Intel die CPU-Spannung für diese Frequenz nur um 10 Prozent erhöhen muß, dann sogar schon mit 158 Watt. Zudem führte man aus, daß gemäß früheren Dokumenten der Prescott eigentlich mit nur 1.225V CPU-Spannung antreten sollte, es nun aber anscheinend 1.4V geworden sind - sicherlich mit ein Hauptgrund für die unerwartet hohe Leistungsaufnahme des neuen Prozessors. Intel wird am Prescott in Form neuer CPU-Steppings noch einiges in Bezug auf diese Leistungsaufnahme zu arbeiten haben, um zum einen die geplanten Frequenzen zu erreichen und zum anderen dabei nicht die Leistungsaufnahme weiter explodieren zu lassen.
Genauere Daten, wie es bei Intel mit dem Prescott in diesem Jahr weitergeht, sind im übrigen einer Meldung seitens Hard Tecs 4U zu entnehmen. Neben dem schon bekannten Teil dieser Roadmap, wonach Intel jetzt pro Quartal noch 200 MHz auf den Prescott drauflegen wird, ist interessant und bisher unbekannt, daß der Pentium 4 Extreme Edition ebenfalls auf den Sockel 775 wandern wird. Allerdings wird er dort bis zum Jahresende bei 3.4 GHz verweilen, was uns doch etwas unlogisch erscheint, da diese 1000-Dollar-CPU dann inzwischen sicher schon von den schneller getakteten Prescott-Prozessoren auf 3.8 und 4.0 GHz zu einem wesentlich günstigeren Preis eingeholt sein dürfte ...
... Wir können uns allerdings vorstellen, daß dieser Teil der Roadmap schlicht noch nicht endgültig entschieden ist bzw. daß man hier seitens Intel noch abwartet, wie sich der Performance-Wettstreit mit AMD weiterentwickelt. Sollte Intel diesbezüglich im zweiten Halbjahr weiterhin eine CPU zum reinen Gewinnen von Benchmarks benötigen, könnte es auch weitere Pentium 4 Extreme Editions CPUs auf 3.6 GHz und mehr geben. Zwar dürfte der für den P4EE benutzte Galltin-Core in seiner 130nm Fertigungstechnologie langsam aber sicher am Ende seiner Takt-Möglichkeiten angekommen sein, doch für eine Handvoll Prozessoren, welche an die weltweiten Testredaktionen und ein paar ausgewählte Händler verteilt werden, reicht es sicherlich immer ;-).
Digit-Life haben sich des mittlerweile alten Themas SingleChannel vs. DualChannel Speicherinterface beim nForce2-Chipsatz angenommen. Bei der Messung unter Benutung der integrierten GeForce4 MX Grafiklösung des nForce2 erreichte man logischerweise mit +45% ein zu erwartendes überzeugendes Ergebnis, steht doch in diesem Fall dem integrierten Grafikchip die doppelte Speicherbandbreite zur Verfügung, welcher dieser auch freudig ausnutzen wird. Unter Verwendung einer extra Grafikkarte waren es dann noch 2 Prozent bei den normalen Benchmarks, während hingegen die SPEC ViewPerf 7.0 mit +13% dem DualChannel-Speicherinterface selbst in dieser Konstellation noch ein erhebliches Leistungsplus abgewinnen konnte ...
... Die SPEC ViewPerf ist allerdings als große Ausnahme auf diesem Gebiet bekannt, ansonsten sind generell die gemessenen 2 Prozent unter MPEG4, WinAce, 3DMark2001, RtCW und Serious Sam: TSE der wirkliche Gradmesser für den Vorteil eines DualChannel Speicherinterfaces bei Athlon XP Prozessoren. Wirklich mehr kann man auch kaum erwarten, schließlich reicht (theoretisch) schon die Bandbreite eines SingleChannel-Speicherinterfaces bei DDR333 bzw. DDR400 aus, um dem Bandbreitenbedarf eines Athlon XP auf FSB333 bzw. FSB400 decken zu können. Mit einer auf Speicherseite höheren Bandbreite gewinnt man nur noch ein paar Rest-Prozente an Leistung, was sich jedoch eben nicht weiter steigern läßt. Sinnvoller wäre hier eine Anhebung des FrontSideBus des Prozessors und damit dessen Bandbreitenbedarfs, dann kann die auf Speicherseite zur Verfügung stehende Bandbreite auch effektiv ausgenutzt werden.
| News des 5. Februar 2004 |
Wie The Inquirer berichtet, liegt das "Traumziel" von nVidia bezüglich der NV40-Taktraten bei stolzen 600 MHz. Das allerste Silizium im A0-Stepping lief noch mit 300 MHz, die nächste Revision, welche nVidia für Ende des Monats erwartet, soll dann schon mit 450 bis 550 MHz laufen. Diese A1-Revision wird allerdings nach unseren Informationen noch nicht die endgültige sein, erst die Boards der A2-Revision sind die Auslieferungs-Boards. Ob bei jenen die genannten 600 MHz Chiptakt wirklich anliegen, sollte allerdings abgewartet werden, denn üblicherweise werden diese meist sehr optimistisch angesetzten Zielvorgaben letztlich doch nie vollständig erfüllt. Ein endgültiger NV40-Chiptakt im Bereich von 500 bis 550 MHz ist nVidia allerdings durchaus zuzutrauen.
Bei Bjorn3D war eine Albatron GeForceFX 5700 Ultra im Test, welche jedoch nicht wie gewöhnlich mit DDR1-Speicher, sondern mit DDR2-Speicher bestückt war - allerdings mit unverändertem Speichertakt von 450 MHz (Irrtum: alle 5700U-Karten werden mit DDR2-Speicher bestückt, siehe hierzu auch unsere Korrektur). Bisher wurde DDR2-Speicher auf Grafikkarten nur bei der GeForceFX 5800 /Ultra (inzwischen ausgelaufen) und der 256-MB-Version der Radeon 9800 Pro (wird demnächst aus dem Programm genommen) verbaut. In beiden Fällen allerdings mit mäßigem Erfolg, denn bei erstgenannter Karte wurde der DDR2-Speicher noch sehr heiß und bei zweitgenannter Karte waren die Overclocking-Erfolge trotz - für DDR2 - niedrigem default-Takt von 350 MHz - nicht wirklich überzeugend ...
... Bei beiden genannten Karten setzte man wohl noch etwas zu früh auf DDR2-Speicher, welcher per Zielsetzung der Speicherindustrie höhere Taktraten bei gleichbleibender oder geringer Wärmeentwicklung erreichen soll (dafür werden die Speicherzellen im Speicherchip nur mit der Hälfe des default-Taktes, dafür aber an einem doppelt so breiten internen Interface betrieben), aber wie bisher festgestellt mit deutlichen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hat. Daß Albatron bei seiner GeForceFX 5700 Ultra allerdings jetzt so einfach ohne Not DDR2-Speicher einsetzt (gleiches wird im übrigen auch von einer GeCube Radeon 9600XT berichtet), kann letztlich nur bedeuten, daß diese Anlaufschwierigkeiten nun mehrheitlich überwunden sein dürften ...
... Was allerdings auch allerhöchste Zeit ist, denn für die kommenden NextGen-Beschleuniger mit ihren aller Wahrscheinlichkeit nach breiteren Architekturen benötigt man zwingend auch mehr Speicherbandbreite, um diese breiteren Architekturen (mehr Pipelines) auch ausnutzen zu können. Da eine Verbreitung der Speicherinterfaces auf 512 Bit derzeit nicht zur Diskussion steht, bleibt nur der Weg über deutlich höhere Speichertakte - und dies kann dann nur noch DDR2 liefern, da DDR1 bei runden 500 MHz wohl an sein Limit gekommen zu sein scheint. Im übrigen gibt es diesbezüglich das Gerücht, daß nVidia schon vor einiger Zeit einige tausend DDR2-Chips bei Samsung geordert hat, um damit seine NV40-Testboards zu bestücken. Angeblich seien diese Speicher auf physikalischen 750 MHz getaktet gewesen - was jedoch natürlich nichts bezüglich der endgültigen Taktraten der NV40-Serienboards bedeuten muß.
Mal wieder ein Lebenszeichen des XGI Volari V8 Duo gibt es in Form eines Tests der Club3D-Karte bei Driverheaven. Wenn auch XGI sicherlich auf solcher Art Lebenszeichen verzichten könnte, denn da sich jener Test öfters einmal der üblichen Standard-Benchmarks begibt, kommen einige unschöne Wahrheiten ans Licht: So funktionierte die XGI-Karte zwar unter 3DMark03, AquaMark 3, Unreal Tournament 2003 und Prince of Persia, hatte jedoch dagegen mit Max Payne 2, Need for Speed: Underground, Call of Duty und der Far Cry Demo erhebliche Probleme bis hin zu Hardware-Freezes. Sicherlich mögen "XGI" und "Volari" neue Marken am Markt sein, doch die XGI-Mutterfirma SiS ist mit ihren Xabre-Beschleunigern und deren Vorgängern vom Typ 315 eigentlich schon recht lange im Grafikkarten-Geschäft tätig, so daß solcher Art großflächige Probleme eigentlich unverständlich und kaum tolerierbar sind.
| News des 3. Februar 2004 |
Mit der Mobility Radeon 9700 schickt ATi seinen nächsten mobilen Grafikchips ins Rennen, erste Testberichte findet man bei Tom´s Hardware Guide sowie AnandTech. Die Mobility Radeon 9700 basiert auf dem M11-Chip, welcher allerdings nur eine höhergetakte Version des M10-Chips darstellt, welcher seinerseits eine mobile Abwandlung des RV350-Chips (Radeon 9600 /Pro/SE) ist. Der von ATi gewählte Produktname ist also ein wenig irreführend, denn mit einer Radeon 9700 /Pro (8 Pipelines) hat die Mobility Radeon 9700 (4 Pipelines) wenig zu tun ...
... Faktisch erhöht sich zum Vorgänger, der Mobility Radeon 9600 /Pro mit M10-Chip, nur der maximal mögliche Chiptakt von 350 auf nunmehr 450 MHz. Allerdings gilt es bei solchen Angaben hinzuzusagen, daß die Notebook-Hersteller bei den mobilen Chips die Taktraten selber festlegen können und oftmals die Herstellervorgaben bezüglich des Chiptaktes nicht ausreizen, um bei der Kühlung der Grafikchips nicht zu viel Geld ausgeben zu müssen. Sollte jedoch ein Notebook-Hersteller die 450 MHz Chiptakt wirklich anbieten, so kann sich der Käufer auf eine durchaus kräftige Mehrleistung gegenüber der Mobility Radeon 9600 Pro im Rahmen von rund 20 Prozent freuen ...
... Die derzeit beste nVidia-Lösung auf diesem Gebiet - die GeForceFX Go5650 mit NV31-Chip - fällt somit noch weiter zurück, was nVidia insbesondere deshalb ärgern dürfte, als daß die schon im Herbst letzten Jahres angekündigte GeForceFX Go5700 mit NV36M-Chip (und damit auch mit den Shader-Verbesserungen der CineFX 2.0 Architektur) immer noch nicht lieferbar ist. Und ganz nebenbei zeigt der Test der THG auch, daß jener neue mobile Chip von ATi auch problemlos mit aktuellen Desktop-Beschleunigern des Mainstream-Segments mithalten kann - mobiles Gaming selbst mit aktuellen Spieletiteln ist also absolut machbar.
Laut einer Meldung seitens Hard Tecs 4U wird ATi den Abgabepreis der Radeon 9600SE um von runden 40 auf 30 Dollar absenken und damit eine neue Runde im Preiskampf mit nVidia im DirectX9 Einsteiger-Segment anstoßen. Der Radeon 9600SE Chip ist derzeit ATi`s einzige Waffe in diesem Segment, dafür wurden die Taktfrequenzen bei diesem Chip auf 325/200 MHz abgesenkt und das Speicherinterface auf 64 Bit limitiert. Über die Leistung dieses DirectX9-"Beschleuniger" wollen wir - ganz besonders angesichts der 64 Bit Speicherinterfaces - allerdings lieber den Mantel des Schweigens decken ;-) ...
... Der Grund für die Preissenkung soll dabei der kommende Launch eines neuen DirectX9 Einsteiger-Chips von nVidia sein: Die GeForceFX 5700LE scheint der Nachfolger der GeForceFX 5600XT (NV31 mit 235/200 MHz Takt, aber weiterhin 128 Bit Speicherinterface) in diesem Segment zu werden. Mittels der GeForceFX 5700LE wird man wohl jene Chipbestände abzusetzen versuchen, welche die Taktanforderungen einer GeForceFX 5700 Ultra (475 MHz) bzw. GeForceFX 5700 (425 MHz) nicht bestanden haben. Sollte das Speicherinterface allerdings wie schon bei der GeForceFX 5600XT bei 128 Bit bleiben, sehen wir für die GeForceFX 5700LE wenigstens einen gewissen Sinn - ganz im Gegensatz zur 64bittigen Radeon 9600SE.
Bei den x-bit Labs hat man wieder einmal eine HighEnd-Grafikkarte einem extremen Overclocking-Versuch ausgesetzt: Das "Opfer" war diesesmal eine Sapphire Radeon 9800XT in der "Ultimate Edition", also gekühlt nicht von einem Standard-Lüfter, sondern von einer Zalman Heatpipe mit langsam drehenden Zusatzlüfter. Ausgehend vom Originaltakt 412/365 MHz erreichte man erst einmal ohne jede weitere Maßnahmen 445/395 MHz, was auch noch mit der vorgenannten Silent-Kühlung realisiert werden konnte. Nach Spannungs-Mods für Chip und Speicher konnte man dies auf 500/400 MHz steigern, wobei zur Zusatzkühlung ein 120mm Gehäuselüfter eingesetzt wurde, welcher allerdings sicherlich kaum großartig das Silent-Bild gestört haben dürfte ...
... Die 500 MHz Chiptakt sind dabei mehr als beachtlich, bedenkt man, daß der Radeon 9800XT Grafikchip weiterhin im "alten" 150nm Fertigungsprozeß hergestellt wird und kaum weniger Transistoren wiegt als sein nVidia-Pendant in Form der GeForceFX 5950 Ultra von eVGA, welchen die x-bit Labs im übrigen seinerzeit mit den entsprechenden Spannungs-Mods auf 600/550 MHz übertakteten. Damals brachte das der nVidia-Karte bei einer Übertaktung von 26 bzw. 16 Prozent (Chip/Speicher) ein Leistungsplus von 18 Prozent unter 1024x768 mit 4x Anti-Aliasing und 8x anisotropen Filter, während hingegen die ATi-Karte bei einer etwas geringeren relativen Übertaktung von 21 bzw. 10 Prozent nach diesen Messungen nur runde 10 Prozent Leistungszuwachs hinlegen kann.
Nach der Beta von Windows 2003 Server 64-Bit bietet Microsoft jetzt auch noch eine Beta-Version von Windows XP 64-Bit zum freien Download an. Erforderlich ist alleinig eine Registrierung - und die entsprechende Geduld für den CD-großen Download. Wie schon bei der Beta-Version von Windows 2003 Server 64-Bit ist auch diese Beta auf 360 Tage limitiert, was jedoch mehr als großzügig ist. Unterstützt werden von dieser Version allerdings nur die K8-Prozessoren bzw. deren "AMD64" genannte 64-Bit-Erweiterung - und natürlich auch der Prescott-Prozessor von Intel, sollte dessen vermutete 64-Bit-Erweiterung "CT" wirklich kompatibel zu "AMD64" sein ;-).
| News des 2. Februar 2004 |
Wie Reuters in Berufung auf die Marktbeobachter von Mercury Research berichten, hat nVidia im vierten Quartal des letzten Jahres offenbar den zweiten Platz bei den Marktanteilen an ATi abgeben müssen. Der erste Platz ging dabei wieder an Intel mit einem Marktanteil von 31,7 Prozent (3,2 Prozent weniger als im dritten Quartal), generiert natürlich durch die enormen Absätze von Mainboard-Chipsätzen mit integrierter Grafiklösung im OEM-Markt (und ganz egal, ob diese dann auch genutzt wird oder nicht). ATi liegt bei nunmehr 24,9 Prozent, ein Gewinn von 2,9 Prozent gegenüber dem letzten Quartal und ausreichend für die erste Positionierung vor nVidia seit langer Zeit ...
... Die Kalifornier liegen mit 24,7 Prozent hauchdünn dahinter, wobei man gegenüber dem dritten Quartal nur 0,3 Prozent verlor. Insofern scheint trotz des dritten Platzes nVidia seine Talfahrt bei den Marktanteilen gestoppt zu haben: Im ersten Quartal des vergangenen Jahres lag man noch bei stolzen 35 Prozent, um dann in den beiden folgenden Quartalen mit 4 und 6 Prozent jeweils deutlich Federn lassen zu müssen. Leider gibt es diesesmal jedoch keine detaillierten Informationen von Mercury Research, welche sonst immer eine differenziertere Betrachtung der einzelnen Teilmärkte erlaubte. Die Meldungen zu den früheren Quartalsanalysen (mit Betrachtung der Teilmärkte) finden sich im übrigen in unserem News-Archiv: Q3/2003, Q2/2003 und Q1/2003.
Ein interessantes Detail offenbart die VIA Chipsatz-Roadmap, welche bei AnandTech zu begutachten ist: Denn in dieser werden die demnächst anstehenden Chipsätze PT890 (Pentium 4) und K8T890 (K8) mit sowohl AGPx8 als auch PCI Express x16 Interface geführt. Die am 28. März zum Start des PCI Express Zeitalters anstehenden neuen Intel-Chipsätze Alderwood und Grantsdale bieten bekanntermaßen keinerlei AGP-Support mehr, sondern setzten alleinig auf PCI Express x16 zur Anbindung der Grafikkarte. Sollte VIA tatsächlich den Support für beide Signalarten direkt im Chipsatz integriert haben, dürften die VIA-Chipsätze insbesondere bei den OEM-Herstellern einen Pluspunkt haben: Denn jene werden sicherlich nicht vom PCI Express Start weg nur noch reine PCI Express Mainboards fertigen wollen, wenn weiterhin noch AGP-Grafikkarten den Markt beherrschen.
Wenn auf diesen Seiten bezüglich DRM (Digital Rights Managements - die Rechteverwaltung der Rechteinhaber) zumeist mit hochgezogener Augenbraue berichtet wird, so darf natürlich auch eine ausnahmsweise einmal positive Meldung zu diesem Thema nicht fehlen: Wie der Heise Newsticker berichtet, haben Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft eine neue Art von DRM entwickelt, welche den zumeist geäußerten Vorbehalten seitens der Nutzer gegenüber DRM Rechnung trägt. Light Weight Digital Rights Management (LWDRM) kennt im Gegensatz zu DRM keine der üblichen DRM-Beschränkungen, wie Unkopierbarkeit der Daten oder Unübertragbarkeit an andere PCs bzw. Bindung an bestimmte Abspielgeräte ...
... Alle diese zum Teil lächerlichen und auf die Dauer auch vollkommen unpraktikablen Einschränkungen (wer auf die glorreiche Idee mit der Bindung von Daten an einen bestimmten PC gekommen ist, verdient es, lebenslang auf C64-Hard- und Software limitiert zu werden) haben seitens der Rechteinhaber vor allem den Zweck, das "Entschwinden" der Daten in Filesharing-Netze oder zu professionellen Raubkopierer-Ringen zu verhindern. Daß die von den Rechteinhabern dazu getroffenen Einschränkungen von Profis auf diesem Gebiet nur belächelt werden, also keinen wirklichen Schutz bieten, dafür aber für den ehrlichen Käufer völlig unnötige Behinderungen darstellen, sind allerdings die Folgen dieser im Endeffekt nicht greifenden Maßnahmen ...
... LWDRM bietet nun eine andere Möglichkeit, Datenklau in großem Stil zu verhindern - ohne aber die Daten dabei so "sicher" vor dem Nutzer zu verschließen, daß deren Nutzungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt sind. Bei LWDRM wird der Schutz vor Filesharing-Netzen einfach dadurch erreicht, daß der Nutzer diese Daten beim Kauf digital signieren muß, womit sie jederzeit zu ihm zurückverfolgbar sind. Weitere Beschränkungen des Nutzers, etwa ein Kopierverbot oder die Beschränkung auf ein bestimmtes Abspielgerät, sind damit überhaupt nicht mehr notwendig und bei LWDRM auch nicht vorgesehen. In diesem Fall sorgen die Anwender schon ganz alleine - aus Eigeninteresse - dafür, daß die von ihnen erstandenen Dateien nicht in Filesharing-Netzen auftauchen. Für diese simple wie effiziente Idee alle Daumen hoch @ Fraunhofer-Gesellschaft :-).
